[0001] Zur Veränderung der Elastizitätseigenschaften eines Gestricks ist es bekannt, während
des Strickvorgangs Schuss- und/oder Kettfäden einzulegen, wobei diese zusätzlichen
Fäden entweder aus einem elastischen Garnmaterial oder aus einem relativ unelastischen
Garnmaterial bestehen können, abhängig davon, ob die Elastizität des Gestricks in
horizontaler und/oder vertikaler Richtung erhöht oder reduziert werden soll.
[0002] Das Einbringen von zusätzlichem Fadenmaterial in Form von Schuss- oder Kettfäden
schränkt jedoch die Formgestaltung des Gestricks insbesondere bei dreidimensionalen
Gestricken und die möglichen Bindungsarten deutlich ein. Außerdem verändern Schuhs-
und Kettfäden in der Regel auch das Aussehen des Gestricks, insbesondere wenn die
Schuhs- oder Kettfäden nur in bestimmten Bereichen des Gestricks eingelegt werden.
Die Bildung von Hohlkörpern auf einer Flachstrickmaschine unter Verwendung von Spickeltechniken
sind aus der
DE 39 37 406 C2 und der
EP 874 076 A2 bekannt. Die Herstellung von Hohlkörpern mittels Maschensplitten und Transfertechniken
ist ebenfalls bereits beschrieben worden.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen,
mit dem flächige oder räumliche Gestricke mit einer hohen Formstabilität ohne die
Nachteile, die sich durch den Einsatz von Schussoder Kettfäden ergeben, hergestellt
werden können.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines flächigen oder
räumlichen Gestricks mit darin eingebrachten Fixierpunkten zur Stabilisierung der
Form des Gestricks, wobei die Fixierpunkte netzoder gitterförmig über zumindest einen
Teil des Gestricks verteilt werden und jeder Fixierpunkt durch Weglassen einer Masche
im Höhenrapport des Gestricks gebildet wird.
[0005] An jedem Fixierpunkt wird der Fadenlauf im Gestrick unterbrochen. Entlang der gedachten
Verbindungslinien zwischen den Fixierpunkten ist daher das Gestrick weniger elastisch
als in den übrigen Bereichen. Durch eine entsprechende Verteilung der Fixierpunkte
in einer Netz- oder Gitterstruktur über das Gestrick oder einen Teil des Gestricks
kann dadurch die gewünschte Formstabilität erreicht werden. Je dichter die Fixierpunkte
dabei liegen, desto formstabiler wird das Gestrick. Die Formstabilität wird beim erfindungsgemäßen
Verfahren allein durch die Anordnung der Fixierpunkte im Gestrick sowie durch die
Festigkeit des verwendeten Fadenmaterials erreicht.
[0006] Die Netz- oder Gitterstruktur der Fixierpunkte kann dabei vorzugsweise derart ausgebildet
werden, dass jeder Fixierpunkt mindestens zwei benachbarte Fixierpunkte aufweist.
Dadurch lassen sich geschlossene Netz- oder Gitterstrukturen erzeugen, die die gewünschte
flächige oder räumliche Formstabilität des Gestricks ergeben.
[0007] Für die Erzeugung der Fixierpunkte gibt es mehrere stricktechnische Möglichkeiten.
Bevorzugt können die Fixierpunkte durch Umkehren der Strickrichtung, Kreuzen von Maschen,
Splitten von Maschen, Umhängen von Maschen, Bilden von Fanghenkeln oder Umschlingen
von Maschen gebildet werden.
[0008] Zwischen den Fixierpunkten kann das Gestrick in einer beliebigen Bindung hergestellt
werden. Die Bindung kann dabei so gewählt werden, dass die Formstabilitätseigenschaften
unterstützt werden. Mit der Bindung können jedoch auch andere Eigenschaften wie Oberflächenbeschaffenheit,
Saugfähigkeit oder dergleichen sowie die Optik des Gestricks beeinflusst werden.
[0009] Das Gestrick kann dabei mit Hilfe eines oder mehrerer Fadenführer hergestellt werden.
Die Zahl der Fadenführer kann dabei davon abhängig gemacht werden, mit welcher Stricktechnik
die Fixierpunkte erzeugt werden und wie die Bindung zwischen den Fixierpunkten gewählt
wird.
[0010] Bei einer bevorzugten Variante des Verfahrens können die Fixierpunkte durch Umkehren
der Strickrichtung innerhalb einer Maschenreihe und Bilden einiger Maschen in entgegengesetzter
Strickrichtung, bevor wieder in der ursprünglichen Strickrichtung bis über die Umkehrstelle
hinaus Maschen gestrickt werden, hergestellt werden, wobei nach dem Umkehren der Strickrichtung
mindestens mit der ersten auf die Umkehrstelle folgenden Nadel keine Masche gebildet
wird. Auf diese Weise ist es möglich, an jeder beliebigen Stelle innerhalb einer Maschenreihe
einen Fixierpunkt zu erzeugen.
[0011] Dabei kann in die mindestens erste Nadel nach der Umkehrstelle ein Fanghenkel eingelegt,
die Masche dieser Nadel oder Nadeln auf das gegenüberliegende Nadelbett umgehängt,
diese Nadel oder Nadeln geflottet oder umschlungen werden, um den Fixierpunkt zu erzeugen.
[0012] Die durch die Herstellung eines Fixierpunktes im Höhenrapport des Gestricks zusätzlich
gebildeten Maschen können im weiteren Strickverlauf wieder ausgeglichen werden.
[0013] Insbesondere bei regelmäßig geformten Gestricken ist es vorteilhaft, wenn die Fixierpunkte
homogen über zumindest einen flächigen oder räumlichen Bereich des Gestricks verteilt
werden, derart, dass das Gestrick in Maschenreihenrichtung und in Maschenstäbchenrichtung
die gewünschte Formstabilität erhält.
[0014] Dabei können die Fixierpunkte in Maschenstäbchenrichtung des Gestricks auch versetzt
zueinander gebildet werden. Außerdem ist es möglich, innerhalb einer Maschenreihe
mehrere Fixierpunkte zu bilden und/oder die Fixierpunkte auch in einer Start- und/oder
Abschlusstrickreihe des Gestricks zu bilden.
[0015] Sollten zusätzliche Maßnahmen notwendig sein, die Formstabilität des Gestricks zu
erhöhen oder die Elastizität in Maschenstäbchen- und/oder Maschenreihenrichtung zu
verändern, so können zumindest bereichsweise Kett- und/oder Schussfäden in das Gestrick
eingelegt werden.
[0016] Die Erfindung betrifft außerdem die Verwendung eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung von Helmkalotten, Karkassen für Bälle, Schuhoberteilen, Bandagen und/oder
Fersenbereichen von Socken. Das Verfahren kann jedoch auch zur Herstellung flächiger
Gestricke eingesetzt werden.
[0017] Weiter ist von der Erfindung ein flächiges oder räumliches Gestrick umfasst, das
nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13 hergestellt und dadurch gekennzeichnet
ist, dass es zumindest in einem Bereich homogen verteilte Fixierpunkte aufweist, die
untereinander eine Netz- oder Gitterstruktur ausbilden.
[0018] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Verfahren anhand der Zeichnung
im Detail beschrieben.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Abwicklung eines kugelförmigen Gestricks;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Abwicklung eines gestrickten Schuhoberteils;
- Fig. 3
- eine Fadenlaufdarstellung der Herstellung eines Fixierpunkts innerhalb eines Gestricks
nach einer ersten Verfahrensvariante;
- Fig. 4
- eine Fadenlaufdarstellung der Herstellung eines Fixierpunkts innerhalb eines Gestricks
nach einer zweiten Verfahrensvariante;
- Fig. 5
- eine Fadenlaufdarstellung der Herstellung eines Fixierpunkts innerhalb eines Gestricks
nach einer dritten Verfahrensvariante;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf ein kugelförmiges Gestrick, das eine Karkasse für einen Ball bildet.
[0020] Fig. 1 zeigt die Abwicklung der Oberfläche eines kugelförmigen Gestricks 100. Zur
Erzielung der kugelförmigen Gestalt nehmen während des Herstellungsprozesses in vorbestimmten
Bereichen 1a - e, 2a - e nicht alle Nadeln einer oder mehrerer Strickreihen am Maschenbildungsprozess
teil, während in den anderen Bereichen mit allen Nadeln über die gesamte Gestrickbreite
Maschen gebildet werden (Spickeltechnik). Bei Wiederaufnahme der Maschenbildung in
den Bereichen 1a - e und 2a - e werden die Abschnitte des Gestricks zusammengezogen,
wodurch ein räumliches Gestrickstück entsteht.
[0021] Die Wendepunkte 3a, 4a eines hier nicht dargestellten Fadenführers, mit welchem das
Gestrick gebildet wird, sind, ausgehend von einer Mittellinie M des Gestricks, homogen
über die gesamte Höhe und Breite des Gestricks verteilt, wodurch eine gleichmäßige
Fadenbelastung in den Verbindungsbereichen 5a, 6a der einzelnen Segmente gewährleistet
wird. Die Wendepunkte 3a, 4a bilden Fixierpunkte des Gestricks. Zusätzlich zu diesen
Wendepunkten sind weitere Fixierpunkte 7a, 8a innerhalb des Gestricks eingebracht.
[0022] Diese Fixierpunkte können ebenfalls homogen über den gesamten Strickbereich verteilt
angeordnet sein und bilden eine je nach den Stabilitätsanforderungen an den Gestrickbereich
unterschiedlich geformte Gitter- oder Netzstruktur.
[0023] Weiter ist die Bildung von Öffnungen im Gestrick möglich. In Fig. 2 ist eine schematische
Darstellung einer Abwicklung eines Gestricks für ein Schuhoberteil 10 gezeigt, welches
als räumliches Gestrickstück hergestellt wurde.
[0024] Zur vereinfachten Darstellung sind hier lediglich die Außenkontur des Schuhoberteils
10 sowie die Bereiche, in welche Fixierpunkte 7a, 8a eingebracht wurden, dargestellt.
Im dargestellten Beispiel sind die Fixierpunkte 7a, 8a wie auch in Fig. 1 homogen
um eine Mittellinie M verteilt angeordnet. Die Fixierpunkte 7a, 8a sind hier in Bereichen
des Schuhoberteils eingebracht, welche einer erhöhten Belastung beim Tragen des fertigen
Schuhs ausgesetzt sind. Dies ist der Bereich der Ferse, der Zehen sowie des Sprungbeins,
in welchem auch die Elemente zur Sicherung des Schuhs am menschlichen Fuß angebracht
sind.
[0025] Fig. 3 zeigt einen Strickablauf zur Herstellung eines Fixierpunktes innerhalb eines
Gestricks. Die Schlittenrichtung wird mittels Pfeilen am linken Rand der Fadenlaufdarstellung
dargestellt. Die Herstellung des Fixierpunktes geschieht im Inneren des Gestricks,
das heißt, es wurden zuvor schon einige, hier nicht dargestellte Maschenreihen mittels
eines ebenfalls nicht dargestellten Fadenführers gebildet, bevor in Reihe R1 eine
Maschenreihe auf den Nadeln A - H des vorderen Nadelbetts in Schlittenrichtung nach
rechts gestrickt wird. Die Nadel H bildet den Wendepunkt eines hier nicht dargestellten
Fadenführers.
[0026] In Reihe R2 erfolgt eine Schlittenumkehr der Flachstrickmaschine nach links und das
Bilden von Maschen auf den Nadeln G - C des vorderen Nadelbetts. Die Nadel H wird
geflottet. Danach erfolgt in Reihe R3 eine Schlittenumkehr von links nach rechts und
das Bilden von Maschen auf den Nadeln C - K des vorderen Nadelbetts. Dabei wird auf
der Nadel H des vorderen Nadelbetts ein Fixierpunkt FP1 erzeugt.
[0027] Anschließend wird in Reihe R4 nach einer Schlittenumkehr von rechts nach links eine
Maschenreihe auf den Nadeln K - A des vorderen Nadelbetts gebildet.
[0028] Im in Fig. 3 gezeigten Beispiel wurden in Reihe R2 fünf Maschen G - C gebildet. Die
Anzahl der nach dem Wendepunkt des Fadenführers zu bildenden Maschen ist jedoch variabel
und kann der jeweiligen Stricksituation angepasst werden.
[0029] Bei einer Variante des Verfahrens aus Fig. 3 kann in Reihe R2 in die Nadeln G und/oder
H ein Fanghenkel eingelegt werden.
[0030] Durch die Bildung der Maschen G - C sind in diesem Bereich mehr Maschen gebildet
worden als auf den anderen Nadeln. Diese zusätzlichen Maschen werden im weiteren Strickprozess
wieder sukzessive abgebaut. Fig. 4 zeigt einen Strickablauf einer weiteren Verfahrensvariante
zur Herstellung eines Fixierpunktes innerhalb eines Gestricks.
[0031] In Reihe R1 erfolgt das Stricken einer Maschenreihe auf den Nadeln A - H des vorderen
Nadelbetts in Schlittenrichtung nach rechts. Die Nadel H bildet den Wendepunkt des
Fadenführers.
[0032] In Reihe U1 wird die Masche, welche sich auf Nadel G des vorderen Nadelbetts befindet,
auf die Nadel g des gegenüberliegenden Nadelbetts umgehängt, bevor in Reihe R2 nach
einer Schlittenumkehr von rechts nach links Maschen auf den Nadeln H - C des vorderen
Nadelbetts gebildet werden. Die Nadel G wird geflottet.
[0033] In Reihe U2 erfolgt ein Zurückhängen der in Reihe U1 auf das hintere Nadelbett gehängten
Masche auf ihre Ursprungsnadel G des vorderen Nadelbetts. Anschließend werden in Reihe
R3 nach einer Schlittenumkehr von links nach rechts Maschen auf den Nadeln C - K des
vorderen Nadelbetts gebildet. Dabei wird ein Fixierpunkt FP1 auf der Nadel G des vorderen
Nadelbetts gebildet.
[0034] Im Anschluss an die Schlittenumkehr von rechts nach links erfolgt die Bildung einer
kompletten Maschenreihe entsprechend der Reihe R4 aus Fig. 3.
[0035] In Fig. 5 ist ein weiterer Strickablauf zur Herstellung einer Variante eines Fixierpunktes
innerhalb des Gestricks unter Verwendung von zwei Fadenführern dargestellt.
[0036] In Reihe R1 erfolgt das Stricken einer Maschenreihe auf den Nadeln A - H des vorderen
Nadelbetts in Schlittenrichtung nach rechts mit einem ersten Fadenführer FF.1. Die
Nadel H bildet den Wendepunkt des Fadenführers. Nach einer Schlittenumkehr von rechts
nach links erfolgt in Reihe R2 ein Einlegen eines Fanghenkels in die Nadel H, sowie
das Bilden von Maschen auf den Nadeln G-E des vorderen Nadelbetts mit dem ersten Fadenführer
FF.1.
[0037] Anschließend werden in Reihe R3 Maschen auf den Nadeln P - F des vorderen Nadelbetts
mit einem zweiten Fadenführer FF.2 gebildet. Dabei entsteht ein erster Fixierpunkts
FP1 auf der Nadel H durch Abstricken des in Reihe R2 eingelegten Fanghenkels.
[0038] In Reihe R4 erfolgt nach einer Schlittenumkehr das Einlegen eines Fanghenkels in
die Nadel F sowie das Bilden von Maschen auf den Nadeln G - J mit einem zweiten Fadenführer
FF.2, bevor in Reihe R5 Maschen auf den Nadeln E - I des vorderen Nadelbetts mit dem
ersten Fadenführer FF.1 gebildet werden. Dabei wird ein zweiter Fixierpunkt FP2 auf
der Nadel F durch Abstricken des in der Reihe R4 eingelegten Fanghenkels gebildet.
[0039] Es wurden hier beispielhaft zwei Fixierpunkte FP1, FP2 gebildet, die durch eine erste
gedachte Linie NST miteinander verbunden sind.
Es können weitere Fixierpunkte in horizontaler und vertikaler Richtung mit einem oder
mehreren der in den Figuren 3 - 5 beschriebenen Verfahren hergestellt werden, um die
gewünschte Netzstruktur durch die gedachten Verbindungslinien zwischen den Fixierpunkten
auszubilden.
[0040] Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung einer Draufsicht 100' auf ein kugelförmiges
Gestrick 10', welches z.B. als Karkasse für einen Ball verwendet werden kann. Es sind
hier mehrere Fixierpunkte dargestellt, welche in bestimmten Bereichen des Gestricks
10' in verschiedenen Konstellationen netzartige Strukturen 1-7 ausbilden.
[0041] Der Übersichtlichkeit wegen sind nur einige Strukturen 1 - 7 in verschiedenen beispielhaften
Formen mit den entsprechenden gedachten Verbindungslinien zwischen den Fixierpunkten
dargestellt. Es können jedoch in allen Bereichen des Gestricks 10', entsprechend den
jeweiligen Anforderungen bezüglich der Dehnbarkeit des Gestricks, Strukturen in allen
denkbaren Zusammensetzungen von Fixierpunkten gebildet werden.
1. Verfahren zur Herstellung eines flächigen oder räumlichen Gestricks (10, 10', 100)
mit darin eingebrachten Fixierpunkten (FP1, FP2, 7a, 8a) zur Stabilisierung der Form
des Gestricks (10, 10', 100), wobei die Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) netz- oder
gitterförmig über zumindest einen Teil des Gestricks (10, 10', 100) verteilt werden
und jeder Fixierpunkt (FP1, FP2, 7a, 8a) durch Weglassen einer Masche im Höhenrapport
des Gestricks gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Netzoder Gitterstruktur der Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) derart ausgebildet
wird, dass jeder Fixierpunkt (FP1, FP2, 7a, 8a) mindestens zwei benachbarte Fixierpunkte
(FP1, FP2, 7a, 8a) aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) durch Umkehren der Strickrichtung, Kreuzen von
Maschen, Splitten von Maschen, Umhängen von Maschen, Bilden von Fanghenkeln oder Umschlingen
von Maschen gebildet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestrick (10, 10', 100) zwischen den Fixierpunkten (FP1, FP2, 7a, 8a) in einer
beliebigen Bindung hergestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestrick (10, 10', 100) mit Hilfe eines oder mehrerer Fadenführer (FF.1, FF.2)
hergestellt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) durch Umkehren der Strickrichtung innerhalb einer
Maschenreihe und Bilden einiger Maschen in entgegengesetzter Strickrichtung, bevor
wieder in der ursprünglichen Strickrichtung bis über die Umkehrstelle hinaus Maschen
gestrickt werden, hergestellt werden, wobei nach dem Umkehren der Strickrichtung mindestens
mit der ersten auf die Umkehrstelle folgenden Nadel keine Masche gebildet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in die mindestens erste Nadel nach der Umkehrstelle ein Fanghenkel eingelegt, die
Masche dieser Nadel oder Nadeln auf das gegenüberliegende Nadelbett umgehängt, diese
Nadel oder Nadeln geflottet oder umschlungen werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Herstellung eines Fixierpunktes (FP1, FP2, 7a, 8a) im Höhenrapport
des Gestricks (10, 10', 100) zusätzlich gebildeten Maschen im weiteren Strickverlauf
wieder ausgeglichen werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) homogen über zumindest einen flächigen oder räumlichen
Bereich des Gestricks (10, 10', 100) verteilt werden, derart, dass das Gestrick (10,
10', 100) in Maschenreihenrichtung und in Maschenstäbchenrichtung die gewünschte Formstabilität
erhält.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) in Maschenstäbchenrichtung des Gestricks (10,
10', 100) versetzt zueinander gebildet werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb einer Maschenreihe mehrere Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) gebildet werden.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) auch in einer Start- und/oder Abschlussstrickreihe
des Gestricks gebildet werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest bereichsweise Kett- und/oder Schussfäden in das Gestrick (10, 10', 100)
eingelegt werden.
14. Verwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 15 zur Herstellung von
Helmkalotten, Karkassen für Bälle, Schuhoberteilen, Bandagen und/oder Fersenbereichen
von Socken.
15. Flächiges oder räumliches Gestrick, hergestellt nach einem Verfahren nach einem der
Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass es zumindest in einem Bereich homogen verteilte Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) aufweist,
die untereinander eine Netz- oder Gitterstruktur ausbilden.