(19)
(11) EP 2 952 616 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
13.02.2019  Patentblatt  2019/07

(21) Anmeldenummer: 14170796.8

(22) Anmeldetag:  02.06.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D04B 1/10(2006.01)
D04B 1/22(2006.01)

(54)

Verfahren zur Herstellung eines flächigen oder räumlichen Gestricks

Method for producing a flat or three-dimensional knitted fabric

Procédé de fabrication d'un tricot plat ou tridimensionnel


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
09.12.2015  Patentblatt  2015/50

(73) Patentinhaber: H. Stoll AG & Co. KG
72760 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schuler, Karl
    72393 Burladingen-Killer (DE)
  • Rempp, Wolfgang
    72501 Gammertingen (DE)

(74) Vertreter: Kohler Schmid Möbus Patentanwälte 
Partnerschaftsgesellschaft mbB Kaiserstrasse 85
72764 Reutlingen
72764 Reutlingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 0 408 977
WO-A1-2014/013790
US-A- 3 457 737
US-A1- 2009 325 746
EP-A2- 0 874 076
DE-A1- 19 636 208
US-A1- 2004 172 981
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Zur Veränderung der Elastizitätseigenschaften eines Gestricks ist es bekannt, während des Strickvorgangs Schuss- und/oder Kettfäden einzulegen, wobei diese zusätzlichen Fäden entweder aus einem elastischen Garnmaterial oder aus einem relativ unelastischen Garnmaterial bestehen können, abhängig davon, ob die Elastizität des Gestricks in horizontaler und/oder vertikaler Richtung erhöht oder reduziert werden soll.

    [0002] Das Einbringen von zusätzlichem Fadenmaterial in Form von Schuss- oder Kettfäden schränkt jedoch die Formgestaltung des Gestricks insbesondere bei dreidimensionalen Gestricken und die möglichen Bindungsarten deutlich ein. Außerdem verändern Schuss- und Kettfäden in der Regel auch das Aussehen des Gestricks, insbesondere wenn die Schuss- oder Kettfäden nur in bestimmten Bereichen des Gestricks eingelegt werden.

    [0003] Die Bildung von Hohlkörpern auf einer Flachstrickmaschine unter Verwendung von Spickeltechniken sind aus der DE 39 37 406 C2 und der EP 874 076 A2 bekannt. Die Herstellung von Hohlkörpern mittels Maschensplitten und Transfertechniken ist ebenfalls bereits beschrieben worden.

    [0004] Die US 2004/172981 A1 beschreibt das Herstellen von Intarsiafeldern in einem Schlauch-Rundgestrick mithilfe von Intarsiafadenführern. Diese werden am Ende eines Strickvorgangs in das Intarsiafeld zurückbewegt und ihr Faden von einer leeren Nadel gefangen. Der Fanghenkel wird anschließend im benachbarten Intarsiafeld abgestrickt.

    [0005] Die DE 196 36 208 A1 beschreibt die Herstellung eines mehrlagigen Gestricks mit Schuss- und Kettfadeneinlage, um die Querelastizität des Gestricks einstellen zu können. Die Gestricke kennen dabei auch Netzöffnungen aufweisen.

    [0006] In der EP 0 408 977 A1 ist die Erhöhung der Stabilität eines Gestricks durch Umschlingen der Maschenschenkel von Maschen mit dem maschenbildenden Faden beschrieben.

    [0007] Die US 2009/325746 A1 offenbart die Herstellung einer Ballkarkasse, bei der die räumliche Struktur durch Variation der Maschengröße erreicht wird. Die notwendige Stabilität wird durch das verwendete Fadenmaterial erreicht. Durch die Verwendung eines Fadenmaterials mit hoher Zugfestigkeit wird auch bei dem in der WO 2014/013790 A1 offenbarten gestrickten Schuhoberteil die Stabilität erhöht.

    [0008] Die US 3 457 737 A beschreibt einen auf einer Rundstrickmaschine hergestellten Strumpf, bei dem in einzelnen Bereichen zusätzliche Fäden zur Erhöhung der Formstabilität mit eingestrickt werden können.

    [0009] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem flächige oder räumliche Gestricke, insbesondere für Karkassen für Bälle, Schuhoberteile oder Fersenbereiche von Socken mit einer hohen Formstabilität ohne die Nachteile, die sich durch den Einsatz von Schuss- oder Kettfäden ergeben, hergestellt werden können.

    [0010] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

    [0011] An jedem Fixierpunkt wird der Fadenlauf im Gestrick unterbrochen. Entlang der gedachten Verbindungslinien zwischen den Fixierpunkten ist daher das Gestrick weniger elastisch als in den übrigen Bereichen. Durch eine entsprechende Verteilung der Fixierpunkte in einer Netz- oder Gitterstruktur über das Gestrick oder einen Teil des Gestricks kann dadurch die gewünschte Formstabilität erreicht werden. Je dichter die Fixierpunkte dabei liegen, desto formstabiler wird das Gestrick. Die Formstabilität wird beim erfindungsgemäßen Verfahren allein durch die Anordnung der Fixierpunkte im Gestrick sowie durch die Festigkeit des verwendeten Fadenmaterials erreicht.

    [0012] Die Netz- oder Gitterstruktur der Fixierpunkte kann dabei vorzugsweise derart ausgebildet werden, dass jeder Fixierpunkt mindestens zwei benachbarte Fixierpunkte aufweist. Dadurch lassen sich geschlossene Netz- oder Gitterstrukturen erzeugen, die die gewünschte flächige oder räumliche Formstabilität des Gestricks ergeben.

    [0013] Zwischen den Fixierpunkten kann das Gestrick in einer beliebigen Bindung hergestellt werden. Die Bindung kann dabei so gewählt werden, dass die Formstabilitätseigenschaften unterstützt werden. Mit der Bindung können jedoch auch andere Eigenschaften wie Oberflächenbeschaffenheit, Saugfähigkeit oder dergleichen sowie die Optik des Gestricks beeinflusst werden.

    [0014] Das Gestrick kann dabei mit Hilfe eines oder mehrerer Fadenführer hergestellt werden. Die Zahl der Fadenführer kann dabei davon abhängig gemacht werden, mit welcher Stricktechnik die Fixierpunkte erzeugt werden und wie die Bindung zwischen den Fixierpunkten gewählt wird.

    [0015] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Fixierpunkte durch Umkehren der Strickrichtung innerhalb einer Maschenreihe und Bilden einiger Maschen in entgegengesetzter Strickrichtung, bevor wieder in der ursprünglichen Strickrichtung bis über die Umkehrstelle hinaus Maschen gestrickt werden, hergestellt, wobei nach dem Umkehren der Strickrichtung mindestens mit der ersten auf die Umkehrstelle folgenden Nadel keine Masche gebildet wird. Auf diese Weise ist es möglich, an jeder beliebigen Stelle innerhalb einer Maschenreihe einen Fixierpunkt zu erzeugen.

    [0016] Dabei kann in die mindestens erste Nadel nach der Umkehrstelle ein Fanghenkel eingelegt, die Masche dieser Nadel oder Nadeln auf das gegenüberliegende Nadelbett umgehängt, diese Nadel oder Nadeln geflottet oder umschlungen werden, um den Fixierpunkt zu erzeugen.

    [0017] Die durch die Herstellung eines Fixierpunktes im Höhenrapport des Gestricks zusätzlich gebildeten Maschen können im weiteren Strickverlauf wieder ausgeglichen werden.

    [0018] Insbesondere bei regelmäßig geformten Gestricken ist es vorteilhaft, wenn die Fixierpunkte homogen über zumindest einen flächigen oder räumlichen Bereich des Gestricks verteilt werden, derart, dass das Gestrick in Maschenreihenrichtung und in Maschenstäbchenrichtung die gewünschte Formstabilität erhält.

    [0019] Dabei können die Fixierpunkte in Maschenstäbchenrichtung des Gestricks auch versetzt zueinander gebildet werden. Außerdem ist es möglich, innerhalb einer Maschenreihe mehrere Fixierpunkte zu bilden und/oder die Fixierpunkte auch in einer Start- und/oder Abschlusstrickreihe des Gestricks zu bilden.

    [0020] Sollten zusätzliche Maßnahmen notwendig sein, die Formstabilität des Gestricks zu erhöhen oder die Elastizität in Maschenstäbchen- und/oder Maschenreihenrichtung zu verändern, so können zumindest bereichsweise Kett- und/oder Schussfäden in das Gestrick eingelegt werden.

    [0021] Weiter betrifft die Erfindung Karkassen für Bälle, Schuhoberteile und Fersenbereiche von Socken mit den Merkmalen des Anspruchs 12.

    [0022] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Verfahren anhand der Zeichnung im Detail beschrieben.

    [0023] Es zeigen:
    Fig. 1
    eine schematische Darstellung der Abwicklung eines kugelförmigen Gestricks;
    Fig. 2
    eine schematische Darstellung der Abwicklung eines gestrickten Schuhoberteils;
    Fig. 3
    eine Fadenlaufdarstellung der Herstellung eines Fixierpunkts innerhalb eines Gestricks nach einer ersten Verfahrensvariante;
    Fig. 4
    eine Fadenlaufdarstellung der Herstellung eines Fixierpunkts innerhalb eines Gestricks nach einer zweiten Verfahrensvariante;
    Fig. 5
    eine Fadenlaufdarstellung der Herstellung eines Fixierpunkts innerhalb eines Gestricks nach einer dritten Verfahrensvariante;
    Fig. 6
    eine Draufsicht auf ein kugelförmiges Gestrick, das eine Karkasse für einen Ball bildet.


    [0024] Fig. 1 zeigt die Abwicklung der Oberfläche eines kugelförmigen Gestricks 100. Zur Erzielung der kugelförmigen Gestalt nehmen während des Herstellungsprozesses in vorbestimmten Bereichen 1a - e, 2a - e nicht alle Nadeln einer oder mehrerer Strickreihen am Maschenbildungsprozess teil, während in den anderen Bereichen mit allen Nadeln über die gesamte Gestrickbreite Maschen gebildet werden (Spickeltechnik). Bei Wiederaufnahme der Maschenbildung in den Bereichen 1a - e und 2a - e werden die Abschnitte des Gestricks zusammengezogen, wodurch ein räumliches Gestrickstück entsteht.

    [0025] Die Wendepunkte 3a, 4a eines hier nicht dargestellten Fadenführers, mit welchem das Gestrick gebildet wird, sind, ausgehend von einer Mittellinie M des Gestricks, homogen über die gesamte Höhe und Breite des Gestricks verteilt, wodurch eine gleichmäßige Fadenbelastung in den Verbindungsbereichen 5a, 6a der einzelnen Segmente gewährleistet wird. Zusätzlich zu diesen Wendepunkten sind Fixierpunkte 7a, 8a innerhalb des Gestricks eingebracht.

    [0026] Diese Fixierpunkte können ebenfalls homogen über den gesamten Strickbereich verteilt angeordnet sein und bilden eine je nach den Stabilitätsanforderungen an den Gestrickbereich unterschiedlich geformte Gitter- oder Netzstruktur.

    [0027] Weiter ist die Bildung von Öffnungen im Gestrick möglich. In Fig. 2 ist eine schematische Darstellung einer Abwicklung eines Gestricks für ein Schuhoberteil 10 gezeigt, welches als räumliches Gestrickstück hergestellt wurde.

    [0028] Zur vereinfachten Darstellung sind hier lediglich die Außenkontur des Schuhoberteils 10 sowie die Bereiche, in welche Fixierpunkte 7a, 8a eingebracht wurden, dargestellt. Im dargestellten Beispiel sind die Fixierpunkte 7a, 8a wie auch in Fig. 1 homogen um eine Mittellinie M verteilt angeordnet. Die Fixierpunkte 7a, 8a sind hier in Bereichen des Schuhoberteils eingebracht, welche einer erhöhten Belastung beim Tragen des fertigen Schuhs ausgesetzt sind. Dies ist der Bereich der Ferse, der Zehen sowie des Sprungbeins, in welchem auch die Elemente zur Sicherung des Schuhs am menschlichen Fuß angebracht sind.

    [0029] Fig. 3 zeigt einen Strickablauf zur Herstellung eines Fixierpunktes innerhalb eines Gestricks. Die Schlittenrichtung wird mittels Pfeilen am linken Rand der Fadenlaufdarstellung dargestellt. Die Herstellung des Fixierpunktes geschieht im Inneren des Gestricks, das heißt, es wurden zuvor schon einige, hier nicht dargestellte Maschenreihen mittels eines ebenfalls nicht dargestellten Fadenführers gebildet, bevor in Reihe R1 eine Maschenreihe auf den Nadeln A - H des vorderen Nadelbetts in Schlittenrichtung nach rechts gestrickt wird. Die Nadel H bildet den Wendepunkt eines hier nicht dargestellten Fadenführers.

    [0030] In Reihe R2 erfolgt eine Schlittenumkehr der Flachstrickmaschine nach links und das Bilden von Maschen auf den Nadeln G - C des vorderen Nadelbetts. Die Nadel H wird geflottet. Danach erfolgt in Reihe R3 eine Schlittenumkehr von links nach rechts und das Bilden von Maschen auf den Nadeln C - K des vorderen Nadelbetts. Dabei wird auf der Nadel H des vorderen Nadelbetts ein Fixierpunkt FP1 erzeugt.

    [0031] Anschließend wird in Reihe R4 nach einer Schlittenumkehr von rechts nach links eine Maschenreihe auf den Nadeln K - A des vorderen Nadelbetts gebildet.

    [0032] Im in Fig. 3 gezeigten Beispiel wurden in Reihe R2 fünf Maschen G - C gebildet. Die Anzahl der nach dem Wendepunkt des Fadenführers zu bildenden Maschen ist jedoch variabel und kann der jeweiligen Stricksituation angepasst werden.

    [0033] Bei einer Variante des Verfahrens aus Fig. 3 kann in Reihe R2 in die Nadeln G und/oder H ein Fanghenkel eingelegt werden.

    [0034] Durch die Bildung der Maschen G - C sind in diesem Bereich mehr Maschen gebildet worden als auf den anderen Nadeln. Diese zusätzlichen Maschen werden im weiteren Strickprozess wieder sukzessive abgebaut. Fig. 4 zeigt einen Strickablauf einer weiteren Verfahrensvariante zur Herstellung eines Fixierpunktes innerhalb eines Gestricks.

    [0035] In Reihe R1 erfolgt das Stricken einer Maschenreihe auf den Nadeln A - H des vorderen Nadelbetts in Schlittenrichtung nach rechts. Die Nadel H bildet den Wendepunkt des Fadenführers.

    [0036] In Reihe U1 wird die Masche, welche sich auf Nadel G des vorderen Nadelbetts befindet, auf die Nadel g des gegenüberliegenden Nadelbetts umgehängt, bevor in Reihe R2 nach einer Schlittenumkehr von rechts nach links Maschen auf den Nadeln H - C des vorderen Nadelbetts gebildet werden. Die Nadel G wird geflottet.

    [0037] In Reihe U2 erfolgt ein Zurückhängen der in Reihe U1 auf das hintere Nadelbett gehängten Masche auf ihre Ursprungsnadel G des vorderen Nadelbetts. Anschließend werden in Reihe R3 nach einer Schlittenumkehr von links nach rechts Maschen auf den Nadeln C - K des vorderen Nadelbetts gebildet. Dabei wird ein Fixierpunkt FP1 auf der Nadel G des vorderen Nadelbetts gebildet.

    [0038] Im Anschluss an die Schlittenumkehr von rechts nach links erfolgt die Bildung einer kompletten Maschenreihe entsprechend der Reihe R4 aus Fig. 3.

    [0039] In Fig. 5 ist ein weiterer Strickablauf zur Herstellung einer Variante eines Fixierpunktes innerhalb des Gestricks unter Verwendung von zwei Fadenführern dargestellt.

    [0040] In Reihe R1 erfolgt das Stricken einer Maschenreihe auf den Nadeln A - H des vorderen Nadelbetts in Schlittenrichtung nach rechts mit einem ersten Fadenführer FF.1. Die Nadel H bildet den Wendepunkt des Fadenführers. Nach einer Schlittenumkehr von rechts nach links erfolgt in Reihe R2 ein Einlegen eines Fanghenkels in die Nadel H, sowie das Bilden von Maschen auf den Nadeln G-E des vorderen Nadelbetts mit dem ersten Fadenführer FF.1.

    [0041] Anschließend werden in Reihe R3 Maschen auf den Nadeln P - F des vorderen Nadelbetts mit einem zweiten Fadenführer FF.2 gebildet. Dabei entsteht ein erster Fixierpunkts FP1 auf der Nadel H durch Abstricken des in Reihe R2 eingelegten Fanghenkels.

    [0042] In Reihe R4 erfolgt nach einer Schlittenumkehr das Einlegen eines Fanghenkels in die Nadel F sowie das Bilden von Maschen auf den Nadeln G - J mit einem zweiten Fadenführer FF.2, bevor in Reihe R5 Maschen auf den Nadeln E - | des vorderen Nadelbetts mit dem ersten Fadenführer FF.1 gebildet werden. Dabei wird ein zweiter Fixierpunkt FP2 auf der Nadel F durch Abstricken des in der Reihe R4 eingelegten Fanghenkels gebildet.

    [0043] Es wurden hier beispielhaft zwei Fixierpunkte FP1, FP2 gebildet, die durch eine erste gedachte Linie NST miteinander verbunden sind.
    Es können weitere Fixierpunkte in horizontaler und vertikaler Richtung mit einem oder mehreren der in den Figuren 3 - 5 beschriebenen Verfahren hergestellt werden, um die gewünschte Netzstruktur durch die gedachten Verbindungslinien zwischen den Fixierpunkten auszubilden.

    [0044] Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung einer Draufsicht 100' auf ein kugelförmiges Gestrick 10', welches z.B. als Karkasse für einen Ball verwendet werden kann. Es sind hier mehrere Fixierpunkte dargestellt, welche in bestimmten Bereichen des Gestricks 10' in verschiedenen Konstellationen netzartige Strukturen 1 - 7 ausbilden.

    [0045] Der Übersichtlichkeit wegen sind nur einige Strukturen 1 - 7 in verschiedenen beispielhaften Formen mit den entsprechenden gedachten Verbindungslinien zwischen den Fixierpunkten dargestellt. Es können jedoch in allen Bereichen des Gestricks 10', entsprechend den jeweiligen Anforderungen bezüglich der Dehnbarkeit des Gestricks, Strukturen in allen denkbaren Zusammensetzungen von Fixierpunkten gebildet werden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung eines flächigen oder räumlichen Gestricks (10, 10', 100) mit darin eingebrachten Fixierpunkten (FP1, FP2, 7a, 8a) zur Stabilisierung der Form des Gestricks (10, 10', 100), wobei die Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) netz- oder gitterförmig über zumindest einen Teil des Gestricks (10, 10', 100) verteilt werden und jeder Fixierpunkt (FP1, FP2, 7a, 8a) durch Weglassen einer Masche im Höhenrapport des Gestricks gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) durch Umkehren der Strickrichtung innerhalb einer Maschenreihe und Bilden einiger Maschen in entgegengesetzter Strickrichtung, bevor wieder in der ursprünglichen Strickrichtung bis über die Umkehrstelle hinaus Maschen gestrickt werden, hergestellt werden, wobei nach dem Umkehren der Strickrichtung mindestens mit der ersten auf die Umkehrstelle folgenden Nadel keine Masche gebildet oder die zweite auf die Umkehrstelle folgende Nadel geflottet oder in diese Nadel ein Fanghenkel eingelegt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Netz- oder Gitterstruktur der Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) derart ausgebildet wird, dass jeder Fixierpunkt (FP1, FP2, 7a, 8a) mindestens zwei benachbarte Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) aufweist.
     
    3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestrick (10, 10', 100) zwischen den Fixierpunkten (FP1, FP2, 7a, 8a) in einer beliebigen Bindung hergestellt wird.
     
    4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestrick (10, 10', 100) mit Hilfe eines oder mehrerer Fadenführer (FF.1, FF.2) hergestellt wird.
     
    5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in die mindestens erste Nadel nach der Umkehrstelle ein Fanghenkel eingelegt, die Masche dieser Nadel oder Nadeln auf das gegenüberliegende Nadelbett umgehängt, diese Nadel oder Nadeln geflottet oder umschlungen werden.
     
    6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Herstellung eines Fixierpunktes (FP1, FP2, 7a, 8a) im Höhenrapport des Gestricks (10, 10', 100) zusätzlich gebildeten Maschen im weiteren Strickverlauf wieder ausgeglichen werden.
     
    7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) homogen über zumindest einen flächigen oder räumlichen Bereich des Gestricks (10, 10', 100) verteilt werden, derart, dass das Gestrick (10, 10', 100) in Maschenreihenrichtung und in Maschenstäbchenrichtung die gewünschte Formstabilität erhält.
     
    8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) in Maschenstäbchenrichtung des Gestricks (10, 10', 100) versetzt zueinander gebildet werden.
     
    9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb einer Maschenreihe mehrere Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) gebildet werden.
     
    10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) auch in einer Start- und/oder Abschlussstrickreihe des Gestricks gebildet werden.
     
    11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest bereichsweise Kett- und/oder Schussfäden in das Gestrick (10, 10', 100) eingelegt werden.
     
    12. Karkassen für Bälle, Schuhoberteile oder Fersenbereiche für Socken mit einem flächigen oder räumlichen Gestrick, hergestellt nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, das zumindest in einem Bereich netz- oder gitterförmig über den Bereich verteilte Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) aufweist, wobei die Fixierpunkte (FP1, FP2, 7a, 8a) durch Umkehren der Strickrichtung innerhalb einer Maschenreihe und Bilden einiger Maschen in entgegengesetzter Strickrichtung, bevor wieder in der ursprünglichen Strickrichtung bis über die Umkehrstelle hinaus Maschen gestrickt werden, hergestellt werden, wobei nach dem Umkehren der Strickrichtung mindestens mit der ersten auf die Umkehrstelle folgenden Nadel keine Masche gebildet oder die zweite auf die Umkehrstelle folgende Nadel geflottet oder in diese Nadel ein Fanghenkel eingelegt wird.
     


    Claims

    1. Method for producing a flat or spatial knitted fabric (10, 10', 100) with fixing points (FP1, FP2, 7a, 8a) inserted into the same for stabilising the shape of the knitted fabric (10, 10', 100), wherein the fixing points (FP1, FP2, 7a, 8a) are distributed in a mesh or grid form across at least one part of the knitted fabric (10, 10', 100) and each fixing point (FP1, FP2, 7a, 8a) is formed through omitting a stitch in the height pattern of the knitted fabric, characterised in that the fixing points (FP1, FP2, 7a, 8a) are produced through reversing the knitting direction during a stitch course and forming some stitches in the opposite knitting direction before knitting continues in the original knitting direction and stitches are knitted over and above the reversing point, wherein no stitches are formed or the second needle following the reversal point is floated or a tuck stitch is inserted into this needle following reversal of the knitting direction at least with the first needle following the point of reversal.
     
    2. Method according to claim 1, characterised in that the mesh or grid structure of the fixing points (FP1, FP2, 7a, 8a) is designed in such a way that each fixing point (FP1, FP2, 7a, 8a) has at least two adjacent fixing points (FP1, FP2, 7a, 8a).
     
    3. Method according to one of the preceding claims, characterised in that the knitted fabric (10, 10', 100) is produced between the fixing points (FP1, FP2, 7a, 8a) with any binding.
     
    4. Method according to one of the preceding claims, characterised in that the knitted fabric (10, 10', 100) is produced with the aid of one or more thread guides (FF.1, FF.2).
     
    5. Method according to one of the preceding claims, characterised in that a tuck stitch is inserted into the at least one needle following the reversal point, the stitch of this needle or needles is transferred to the opposite needle bed, and this needle or these needles is/are floated or entwined.
     
    6. Method according to one of the preceding claims, characterised in that the additional stitches formed through the production of a fixing point (FP1, FP2, 7a, 8a) in the height pattern of the knitted fabric (10, 10', 100) are compensated for during the continued knitting process.
     
    7. Method according to one of the preceding claims, characterised in that the fixing points (FP1, FP2, 7a, 8a) are homogeneously distributed across at least one flat or spatial area of the knitted fabric (10, 10', 100) in such a way that the knitted fabric (10, 10', 100) is given the desired dimensional stability in a stitch course direction and in a stitch wale direction.
     
    8. Method according to one of the preceding claims, characterised in that the fixing points (FP1, FP2, 7a, 8a) are formed offset from each other in the stitch wale direction of the knitted fabric (10, 10', 100).
     
    9. Method according to one of the preceding claims, characterised in that several fixing points (FP1, FP2, 7a, 8a) are formed within one machine row.
     
    10. Method according to one of the preceding claims, characterised in that the fixing points (FP1, FP2, 7a, 8a) are also formed in a starting and/or final knitting course of the knitted fabric.
     
    11. Method according to one of the preceding claims, characterised in that warp and/or weft stitches are inserted into the knitted fabric (10, 10', 100) at least in some areas.
     
    12. Carcasses for balls, shoe uppers or heel areas for socks, with a flat or spatial knitted fabric, produced according to a method according to one of the claims 1 to 11, including mesh- or grid-shaped fixing points (FP1, FP2, 7a, 8a) distributed across at least one area, wherein the fixing points (FP1, FP2, 7a, 8a) are produced through reversing the knitting direction during a stitch course and forming some stitches in the opposite knitting direction before knitting continues in the original knitting direction and stitches are knitted over and above the reversing point, wherein no stitches are formed or the second needle following the reversal point is floated or a tuck stitch is inserted into this needle following reversal of the knitting direction at least with the first needle following the point of reversal.
     


    Revendications

    1. Procédé de fabrication d'un tricot (10, 10', 100) plat ou tridimensionnel, ayant des points (FP1, FP2, 7a, 8a) de fixation pour stabiliser la forme du tricot (10, 10', 100), les points (FP1, FP2, 7a, 8a) de fixation étant répartis en forme de réseau ou de grille sur au moins une partie du tricot (10, 10', 100) et chaque point (FP1, FP2, 7a, 8a) de fixation étant formé en omettant une maille dans le rapport en hauteur du tricot, caractérisé en ce que l'on produit les points (FP1, FP2, 7a, 8a) de fixation par inversion du sens de tricotage au sein d'une rangée de mailles et formation de certaines mailles en sens de tricotage opposé, avant de retricoter des mailles dans le sens de tricotage d'origine, jusqu'au-delà du point d'inversion, dans lequel, après l'inversion du sens de tricotage, on ne forme pas de maille, au moins avec les premières aiguilles suivant le point d'inversion ou on fait flotter la deuxième aiguille suivant le point d'inversion ou on insère une boucle de charge dans cette aiguille.
     
    2. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce que l'on constitue la structure en forme de grille ou de réseau des points (FP1, FP2, 7a, 8a) de fixation, de manière à ce que chaque point (FP1, FP2, 7a, 8a) de fixation ait au moins deux points (FP1, FP2, 7a, 8a) de fixation voisins.
     
    3. Procédé suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'on fabrique le tricot (10, 10', 100) entre les points (FP1, FP2, 7a, 8a) de fixation suivant un liage quelconque.
     
    4. Procédé suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'on fabrique le tricot (10, 10', 100) à l'aide d'un ou de plusieurs guide fil (FF.1, FF.2).
     
    5. Procédé suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'on met, dans la au moins une première aiguille, après le point d'inversion, une boucle de charge, on reporte la maille de cette aiguille ou de ces aiguilles sur la fonture opposée, on fait flotter cette aiguille ou ces aiguilles ou on les enlace.
     
    6. Procédé suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'on recompense, au cours du tricotage ultérieur, les mailles formées supplémentairement par la production d'un point (FP1, FP2, 7a, 8a) de fixation dans le rapport en hauteur du tricot (10, 10', 100).
     
    7. Procédé suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'on répartit les points (FP1, FP2, 7a, 8a) de fixation d'une manière homogène sur au moins une partie plate ou tridimensionnelle du tricot (10, 10', 100), de manière à ce que le tricot (10, 10', 100) ait la stabilité de forme souhaitée dans la direction des rangées de mailles et dans la direction des colonnes de mailles.
     
    8. Procédé suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'on forme les points (FP1, FP2, 7a, 8a) de fixation d'une manière décalée les uns par rapport aux autres dans la direction des colonnes de mailles du tricot (10, 10', 100).
     
    9. Procédé suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'on forme plusieurs points (FP1, FP2, 7a, 8a) de fixation au sein d'une rangée de mailles.
     
    10. Procédé suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'on forme des points (FP1, FP2, 7a, 8a) de fixation également dans une rangée de début et/ou de fin du tricot.
     
    11. Procédé suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'on insère, au moins par endroit, des fils de chaîne et/ou de trame dans le tricot (10, 10', 100) .
     
    12. Carcasse pour des balles, des parties supérieures de chaussures ou des régions de talons de chaussettes, ayant un tricot plat ou tridimensionnel, fabriqué suivant un procédé selon l'une des revendications 1 à 11, qui a au moins des points (FP1, FP2, 7a, 8a) de fixation répartis dans une région en forme de réseau ou de grille sur la région, dans laquelle on produit les points (FP1, FP2, 7a, 8a) de fixation par inversion du sens de tricotage au sein d'une rangée de mailles et formation de certaines mailles en sens de tricotage opposé, avant de retricoter des mailles dans le sens de tricotage d'origine, jusqu'au-delà du point d'inversion, dans lequel, après l'inversion du sens de tricotage, on ne forme pas de maille, au moins avec les premières aiguilles suivant le point d'inversion ou on fait flotter la deuxième aiguille suivant le point d'inversion ou on insère une boucle de charge dans cette aiguille.
     




    Zeichnung




















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente