[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aktivieren oder Reinigen von Brunnen.
[0002] Bei der Herstellung von Filtersträngen im Erdreich zur Förderung von Grundwasser
ist es nach Fertigstellung des Brunnenbauwerks erforderlich, aus dem in einen Ringraum
zwischen Filterraum und Bohrlochrand eingebrachten Filterkies und dem Bohrlochrand
Verschmutzungen und durch Suffosion austragbare Sandkörner geringen Durchmessers herauszufördern.
Der Austrag von solchen Verschmutzungen bzw. Partikeln wird als Aktivierung bezeichnet.
Ziel der Aktivierung eines Brunnens ist es, im Filterringraum und dem daran angrenzenden
Erdreich einen möglichst großen Porenraum zu erzeugen, damit der Strömungswiderstand
für das in den Brunnen eintretende Grundwasser möglichst klein ist und die daraus
resultierende Grundwasser-Druckhöhenabsenkung am und im Brunnen möglichst gering ausfällt.
Bei der Aktivierung sollen auch aus den angrenzenden Erdstoffschichten Schluff, Feinsand
und andere kleine mineralische oder organische Teilchen, die mit dem strömenden Grundwasser
bei entsprechend hoher Geschwindigkeit durch die Poren der Stützkorngerüste transportiert
werden können, in den Brunnen eingetragen und somit abgepumpt werden.
[0003] Die Regenerierung von Brunnen umfasst alle Maßnahmen, die zur Entfernung von während
einer Brunnenbetriebszeit entstandenen mineralischen und/oder organischen Ablagerungen
aus dem Brunnenringraum und dem angrenzenden Gebirge dienen. Die dafür eingesetzten
Verfahren folgen dem Prinzip der Trennung oder Ablösung von Ablagerungen und Anhaftungen
von dem Filtermaterial und dem Stützkorngerüst des angrenzenden Gebirges und dem Austrag
dieser Partikel durch den Brunnenfilter. Für die Trennung und Ablösung sind verschiedene
Verfahren und Vorrichtungen bekannt, die sich hydromechanischer, hydropneumatischer
und chemischer Wirkprinzipien bedienen.
[0004] Zum Austragen von abgelagerten und/oder gelösten Partikeln aus dem Ringraum eines
Brunnens und dem daran angrenzenden Gebirge ist es erforderlich, in dem zu reinigenden
Bereich möglichst hohe Strömungsgeschwindigkeiten zu erzeugen. Bekannte Verfahren
und dafür eingesetzte Vorrichtungen reduzieren den zu behandelnden Brunnenfilter auf
einen Arbeitsabschnitt, indem in das Filterrohr eine an ihren Enden mit Dichtungen
versehene Arbeitskammer eingebracht wird. Im Stand der Technik ist eine solche Arbeitskammer
im deutschen Gebrauchsmuster 81 20 151 beschrieben, worin zwischen zwei im Abstand
voneinander und übereinander angeordneten Absperrkörpern und einer Innenwandung des
Filterrohrs eine so genannte Arbeitskammer gebildet wird. Durch diese Arbeitskammer,
deren Höhe bzw. Länge zur Gesamtlänge des Filterrohrs vergleichsweise kurz ist, wird
ein etwa 5- bis 10-fach höherer Förderstrom gepumpt als dies bei normalem Brunnenbetrieb
über diesen Teilabschnitt des Brunnenfilters der Fall ist. Wegen des so genannten
Durchlässigkeitskontrasts, wonach die Wasserdurchlässigkeit in der Kiesschüttung im
Filterringraum größer ist als diejenige des angrenzenden Gebirges, wirkt sich der
erhöhte Förderstrom nur geringfügig auf die Strömungsgeschwindigkeit im Ringraum und
im daran angrenzenden Gebirge aus. Hinzu tritt, dass stets der Ringraum über die gesamte
Filterrohrlänge radial aus dem anstehenden Gebirge angeströmt wird. Das Grundwasser
tritt in das Filterrohr ober- und unterhalb der Arbeitskammer ein und strömt im Ringraum
und insbesondere innerhalb des Filterrohrs in Richtung der Arbeitskammer, wobei das
in dem Filterrohr strömende Grundwasser die Absperrkörper zum Eintreten in die Arbeitskammer
seitlich umströmt. Hierdurch wird der Strömungsanteil des Brunnenwassers im Ringraumbereich
seitlich bzw. radial angrenzend zur Arbeitskammer herabgesetzt und dessen Strömungsgeschwindigkeit
vermindert, was sich nachteilig auf die Reinigungsgüte auswirkt.
[0005] Im DVGW-Merkblatt W 119 sind bekannte Entnahmekammern zur Intensiv-Entsandung beschrieben.
Bezüglich dieser Entnahmekammern wird eine ausreichende radiale Anströmung der Kammeröffnung
angenommen. Zur geometrischen Begrenzung der Kammeröffnung im Filterrohr werden an
deren Enden Dichtungskörper benötigt, die entweder als Dichtungsscheiben oder als
volumenveränderliche (aufblasbare) Ringschläuche ausgebildet sind. Hierbei wird einer
Längserstreckung dieser Dichtungskörper bzw. ihrer Länge in Relation zur Länge der
offenen Kammer keine Bedeutung beigemessen. Stattdessen wird bezüglich dieser Dichtungskörper
lediglich deren Dichtwirkung innerhalb des Filterrohrs zur Begrenzung der Arbeits-
bzw. Entnahmekammern als wichtig eingestuft.
[0006] Herkömmliche Vorrichtungen zur Reinigung von Brunnen, wie zum Beispiel nach der
DE 81 20 151, unterliegen dem Nachteil, dass auch bei einer beträchtlich erhöhten Förderrate die
Reinigungsleistung im Ringraum und insbesondere im daran angrenzenden Gebirge nicht
optimal ist. Weitere bekannte Vorrichtungen, zum Beispiel nach
DE 40 17 013 C2 oder auch
DE 38 44 499 C1, dienen zur Reinigung einer Kieshinterfüllung und des angrenzenden Gebirges im radialen
Umfeld eines Bohrbrunnens, wobei durch Verwendung von Pumpen und voneinander abgegrenzten
Kammern eine Zirkulationsströmung zwischen mehreren Kammern erzeugt wird. Dies verfolgt
den Zweck, zwischen den im Brunnenfilterrohr abgegrenzten Kammern außerhalb eine Durchspülung
des Porenraums in Filterkies und im angrenzenden Gebirge zu bewirken, um dadurch an
den Kieskörnern anhaftende Verschmutzungen und Ablagerungen aufzulösen. Dies kann
bei Bedarf durch Zugabe von chemischen Reinigungsmitteln begleitet sein.
[0007] Bei allen Entnahmekammern von bekannten Vorrichtungen ergibt sich unabhängig davon,
mit welcher Art von Dichtungskörpern sie begrenzt sind, ein Problem aus dem Sachverhalt,
dass die Kammerförderrate nicht automatisch immer in zwei gleich große Anteile Q
O und Q
U sowie einen geringeren radial zuströmenden Anteil Q
r aufgeteilt wird. Die Aufteilung der Kammerförderrate ausschließlich des radial zuströmenden
Anteils Q
r in zwei gleich große Anteile Q
O = Q
U tritt näherungsweise nur dann selbständig ein, wenn sich die Entnahmekammer genau
in der Mitte eines Brunnenfilters befindet und außerdem auch der Filter sich in der
Mitte einer hydraulisch zusammenhängend wirkenden Grundwasserleiterschicht mit annähernd
einheitlicher Durchlässigkeit befindet. Eine solche Situation ist in Fig. 1 dargestellt.
Jedoch ist darauf hinzuweisen, dass sich diese Situation praktisch selten bzw. überhaupt
nicht einstellt. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass natürliche Grundwasserleiter
infolge ihrer erdgeschichtlichen Genese immer geschichtet und demzufolge schichtweise
durch unterschiedliche Durchlässigkeiten gekennzeichnet sind. Die Länge von Brunnenfiltern
wird regelmäßig in Abhängigkeit davon gewählt, wie dies zur Entnahme der gewünschten
Wassermenge technisch erforderlich ist. Zweckmäßigerweise werden diese Filterlängen
dann im Bereich der am besten durchlässigen Schichten des Brunnens angeordnet. Folglich
ist nur ein Teil eines vom Grundwasser hydraulisch zusammenhängend durchströmten Grundwasserleiters
als Brunnenfilter ausgebaut, wobei ein restlicher Teil des Grundwasserleiters unausgebaut
bleibt. Bei der Entnahme von Grundwasser durch einen solchen, auch als "unvollkommen
ausgebaut" bezeichneten Brunnenfilter wird dieser über seine Längserstreckung unterschiedlich
intensiv angeströmt. Falls sich in der Mitte dieses Filters eine Entnahmekammer befindet,
die den im oberen Abschnitt des Brunnenfilters eintretenden Wasserstrom von dem im
unteren Abschnitt einströmenden Wasserstrom trennt, wobei diese Teilströme erst nach
dem Umströmen der Kammerbegrenzungen vereint werden, so versteht sich von selbst,
dass aufgrund der Asymmetrie der Strömungsräume und auch der unterschiedlichen Durchlässigkeiten
im Gebirge diese Teilströme Q
O und Q
U immer verschieden voneinander sind. Diese Situation ist in Fig. 2 dargestellt. Diese
Unterschiedlichkeit zwischen den Teilströmen Q
O und Q
U kann extreme Werte dahingehend annehmen, dass jeweils einer der beiden Teilströme
einen situationsspezifischen Maximalwert annimmt und der andere Teilstrom sich dem
Wert Null nähert.
[0008] Aus
DE 10 2009 018 383 B4 ist eine Vorrichtung zum Aktivieren oder Reinigen von Filterrohrbrunnen bekannt,
bei der zwischen einem ersten und einem zweiten Volumenkörper eine Entnahmekammer
gebildet ist, aus der mittels einer Pumpeinrichtung Wasser aus dem Filterrohrbrunnen
ausgetragen werden kann. Bei dieser Vorrichtung ist ein Ausgleichsrohr vorgesehen,
das die Entnahmekammer in Längsrichtung der Vorrichtung vollständig durchsetzt, wobei
dieses Ausgleichsrohr eine hydraulische Verbindung zwischen den Bereichen bewirkt,
die jeweils an die zur Entnahmekammer entgegengesetzten äußeren Stirnseiten der beiden
Volumenköper angrenzen. Die hydraulische Verbindung durch das Ausgleichsrohr bewirkt
bei einer ungleichmäßigen Anströmung der Vorrichtung einen selbsttätigen Druck- bzw.
Volumenstromausgleich zwischen den Bereichen des Filterrohrs oberhalb und unterhalb
der Vorrichtung. Die Vorrichtung gemäß
DE 10 2009 018 383 B4 hat den Nachteil, dass ein möglicher Volumenstromdurchsatz durch das Ausgleichsrohr
beschränkt ist und das Vorsehen von mehreren solcher Ausgleichsrohren konstruktiv
aufwendig und kostspielig ist.
[0009] Entsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aktivieren
oder Reinigen von Brunnen zu schaffen, bei der sich durch einfache mechanische Mittel
eine automatische Steuerung von Volumenströmen oberhalb und unterhalb einer Entnahmekammer
mit einem verbesserten Volumendurchsatz einstellt.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0011] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung dient zum Aktivieren oder Reinigen von Filterrohrbrunnen
mit einem Filterrohr, und umfasst einen ersten und einen zweiten Volumenkörper, die
mit ihrem Aussendurchmesser im Wesentlichen an den Innendurchmesser des Filterrohrs
angepasst sind und an ihrer Aussenumfangsfläche jeweils Dichtmittel aufweisen, mittels
denen eine Dichtwirkung zwischen den Volumenkörpern und der Innenwandung des Filterrohrs
eingestellt werden kann. Die Vorrichtung umfasst weiter eine Entnahmekammer, die zwischen
dem ersten und zweiten Volumenkörper und der Innenwandung des Filterrohrs gebildet
ist, wobei diese Entnahmekammer mit einer Pumpeinrichtung hydraulisch verbunden werden
kann. Für die Vorrichtung ist eine hydraulische Verbindung zwischen den Bereichen
vorgesehen, die jeweils an die zur Entnahmekammer entgegengesetzten äußeren Stirnseiten
der beiden Volumenkörper angrenzen. Diese hydraulische Verbindung verläuft zumindest
durch einen Ringraum, der die Entnahmekammer in Richtung einer Längsachse der Vorrichtung
vollständig durchsetzt und zwischen einem Aussenrohr und einem innerhalb des Aussenrohrs
angeordneten Innenrohr ausgebildet ist.
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt die wesentliche Erkenntnis zugrunde, dass eine hydraulische
Verbindung zur Gewährleistung eines Volumenstromausgleichs zwischen den Bereichen
des Filterrohrs oberhalb und unterhalb der Vorrichtung, d.h. zwischen den Bereichen,
die jeweils an die zur Entnahmekammer entgegengesetzten äußeren Stirnseiten der beiden
Volumenkörper angrenzen, durch einen Ringraum gebildet wird, der zumindest die Entnahmekammer
in Richtung der Längsachse der Vorrichtung vollständig durchsetzt. Ein solcher Ringraum
weist im Vergleich zu einem nach dem Stand der Technik bekannten Ausgleichsrohr eine
vergrößerte Querschnittsfläche quer zur Längsachse der Vorrichtung auf, und ermöglicht
somit einen größeren Volumendurchsatz für einen verbesserten Strömungsausgleich. Die
Ausgestaltung eines solchen Ringraums zwischen dem Innenrohr und dem Aussenrohr ist
darüber hinaus mechanisch sehr robust und kann mit einfachen und preiswerten Mitteln
realisiert werden.
[0013] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann sich das Aussenrohr entlang der
gesamten Längsachse der Vorrichtung erstrecken. Hierbei bildet das Aussenrohr ein
Struktur- bzw. tragendes Bauteil für die erfindungsgemäße Vorrichtung, an dem weitere
Komponenten befestigt sein können, z. B. das Innenrohr und die beiden Volumenkörper.
[0014] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können sowohl das Aussenrohr als auch
das Innenrohr sich jeweils entlang der gesamten Längsachse der Vorrichtung erstrecken.
Hierbei sind das Aussenrohr und das Innenrohr in etwa gleich lang gewählt. Eine zentrische
Positionierung des Innenrohrs innerhalb des Aussenrohrs wird dabei über radiale Stegelemente
oder dergleichen sichergestellt. Eine solche Ausgestaltung der Vorrichtung hat die
Vorteile, dass einerseits das Innenrohr bis an die untere Stirnseite des Aussenrohrs
geführt ist, so dass an der unteren Stirnseite des Innenrohrs weitere Aggregate bzw.
Einrichtungen zur Behandlung des Filterrohrbrunnens angebracht werden können, z. B.
ein Impulsgenerator oder dergleichen. Des Weiteren können durch den Ringraum hindurch
gezielt Versorgungsleitungen für z.B. den Impulsgenerator hindurchgeführt werden.
[0015] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist die Vorrichtung eine Förderleitung
auf, die in die Entnahmekammer mündet urid mit einer Pumpeinrichtung hydraulisch verbunden
werden kann. Durch einen Betrieb der Pumpeinrichtung kann in der Förderleitung ein
Unterdruck erzeugt werden, in Folge dessen Wasser aus dem Filterrohrbrunnen durch
die Entnahmekammer ausgetragen wird. In diesem Zusammenhang darf darauf verwiesen
werden, dass die Pumpeinrichtung optional Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist. Bei Bedarf kann die Pumpeinrichtung auch über Tage, d.h. außerhalb des Filterrohrbrunnens
installiert sein, was das Gewicht der Vorrichtung vermindert und deren Handhabung
innerhalb des Filterrohrs erleichtert. Für diesen Fall ist eine hydraulische Verbindung
zwischen der Förderleitung und der Pumpeinrichtung durch geeignete Rohrverbindungen,
Leitungen oder dergleichen gewährleistet. Diese Rohrverbindungen stellen auch einen
Längenausgleich sicher, wenn die Vorrichtung in Längsrichtung des Filterrohrs bewegt
bzw. verschoben wird.
[0016] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die Förderleitung durch das Innenrohr
ausgebildet. Anders ausgedrückt, erfüllt das Innenrohr hierbei eine Doppelfunktion:
Das Innenrohr ist hohl ausgebildet, so dass Brunnenwasser durch das Innenrohr ausgetragen
werden kann, wobei das Innenrohr als Förderleitung dient. Gleichzeitig bildet das
Innenrohr mit seiner Aussenumfangsfläche einen Innenteil innerhalb des Aussenrohrs,
zur Ausbildung des vorstehend erläuterten Ringraumes. Bei dieser Ausführungsform der
Erfindung sind im Bereich der Entnahmekammer in den Wandungen sowohl des Innenrohrs
als auch des Aussenrohrs jeweils angrenzend zueinander Ausnehmungen ausgebildet, zumindest
jeweils eine Ausnehmung. Ein Verbindungskanal führt von der Ausnehmung des Innenrohrs
radial nach aussen durch den Ringraum hindurch zur Ausnehmung des Aussenrohrs, wodurch
die Förderleitung - in Form des Innenrohrs - mit der Entnahmekammer hydraulisch verbunden
ist und gleichzeitig von dem Ringraum hydraulisch getrennt ist. Hierdurch ist es möglich,
dass Brunnenwasser radial von aussen durch die Entnahmekammer und durch den Verbindungskanal
in die Förderleitung in Form des Innenrohrs gelangt, und gleichzeitig hydraulisch
getrennt davon eine Volumenströmung innerhalb des Ringraums zwischen dem Innenrohr
und dem Aussenrohr in Richtung der Längsachse der Vorrichtung möglich ist.
[0017] Zweckmäßigerweise sind in der Wandung des Innenrohrs mehr als nur eine Ausnehmung
ausgebildet, nämlich zumindest zwei Ausnehmungen, vorzugsweise drei, weiter vorzugsweise
auch vier Ausnehmungen. In Entsprechung hierzu ist dann die Förderleitung in Form
des Innenrohrs durch zwei Verbindungskanäle, und ggf. drei oder vorzugsweise auch
vier Verbindungskanäle, mit der Entnahmekammer hydraulisch verbunden, wobei diese
Verbindungskanäle wie erläutert den Ringraum jeweils radial durchsetzen und die aneinander
angrenzenden Ausnehmungen des Innenrohrs und des Aussenrohrs miteinander verbinden.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht in diesem Zusammenhang vier Verbindungskanäle
vor, wobei zu diesem Zweck in den Wandungen des Innenrohrs und des Aussenrohrs entsprechende
Ausnehmungen entlang des Umfangs jeweils alle 90° ausgebildet sind.
[0018] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die beiden Volumenkörper als
Hülse ausgebildet sein, und somit auf eine Aussenumfangsfläche des Aussenrohrs aufgeschoben
sein. Dies ermöglicht eine Anbringung der beiden Volumenkörper an der Aussenumfangsfläche
des Aussenrohrs. Hierbei kann eine Höhe der Entnahmekammer bzw. ein Abstand der beiden
Volumenkörper relativ zueinander in Richtung der Längsachse der Vorrichtung eingestellt
werden, wenn zumindest einer der beiden Volumenkörper relativ zum Aussenrohr in Richtung
der Längsachse der Vorrichtung verschieblich ist. Nach einer solchen Verschiebung
dieses Volumenkörpers zum Einstellen einer gewünschten Höhe des Entnahmeraums kann
dieser Volumenkörper durch geeignete Feststellmittel, z.B. durch eine Verschraubung
oder dergleichen, wieder an dem Aussenrohr festgelegt bzw. verklemmt werden.
[0019] Die soeben genannte Ausführungsform der Erfindung, bei der die beiden Volumenkörper
an der Aussenumfangsfläche des Aussenrohrs angebracht sind, hat den Vorteil eines
robusten und einfachen Aufbaus, der zudem preiswert realisierbar ist. Hierbei dient
das Aussenrohr als Strukturbauteil für die Vorrichtung, an dem die beiden Volumenkörper
wie erläutert angebracht sind.
[0020] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die Dichtmittel an den Aussenumfangsflächen
der Volumenkörper eine flexible Schicht aus einem Schaumstoff aufweisen. Hierbei kann
der Schaumstoff aus einem offenzelligen Schaumstoff oder aus einem Schaumgummi ausgebildet
sein. Eine solche Beschaffenheit der Dichtmittel führt in Wechselwirkung mit der Struktur
des Wickeldrahtfilters bzw. des Filterrohrs des Filterrohrbrunnens zu einer intensiven
Dichtwirkung, weil sich der Schaumstoff in die Zwischenräume der Wickeldrähte hinein
schmiegen kann.
[0021] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die Dichtmittel ein veränderliches
Volumen aufweisen. Dies bedeutet, dass die Dichtmittel durch Zuleiten eines Fluids,
z.B. Druckluft oder Wasser, in ihrem Volumen vergrößert werden können und dabei radial
nach aussen aufgeweitet werden. Dies ist bei einem stationären Betrieb der Vorrichtung
innerhalb des Filterrohrbrunnens, d.h. an einer unveränderlichen und vorbestimmten
Position innerhalb des Filterrohrs, zweckmäßig, weil durch das radiale Aufweiten der
Dichtmittel die gewünschte Dichtwirkung zwischen den Volumenkörpern und dem Filterrohr
optimiert wird. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass durch ein Ableiten von Fluid
aus dem veränderlichen Volumen der Dichtmittel deren Ausdehnung in radialer Richtung
abnimmt, wodurch ein anschließendes Verfahren der Vorrichtung in Längsrichtung des
Brunnens leichter möglich ist.
[0022] Eine noch weiter optimierte Dichtwirkung kann dadurch erzielt werden, dass die Dichtmittel
sowohl ein veränderliches Volumen aufweisen und an dessen Aussenmantelfläche eine
flexible Schicht aus Schaumstoff angebracht ist. Dies führt zu einer Überlagerung
der vorstehend genannten Vorteile in Bezug auf einerseits die flexible Schicht aus
Schaumstoff und andererseits ein gezieltes Aufweiten bzw. Vermindern der Dichtmittel
in radialer Richtung. Ein zusätzlicher Vorteil für diese Kombination besteht darin,
dass eine Aussenumfangsfläche des veränderlichen Volumens der Dichtmittel durch die
Anbringung der flexiblen Schicht aus Schaumstoff weniger empfindlich gegen Beschädigung
ist, wenn sie beim Zuleiten eines Fluids in das veränderliche Volumen in Kontakt mit
dem Filterrohr kommt.
[0023] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann das Innenrohr im Bereich des oberen
ersten Volumenkörpers über das Aussenrohr hinausragen und an seiner Stirnseite mit
ersten Verbindungsmittel ausgestattet sein, die ein Anschließen von weiteren Rohrleitungen
oder dergleichen ermöglichen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn wie erläutert
das Innenrohr gleichzeitig die Funktion einer Förderleitung erfüllt, durch die Brunnenwasser
bei einem Betrieb der Pumpeinrichtung ausgetragen wird. Für diesen Fall können Rohrverbindungen,
Leitungen oder dergleichen, die von über Tage bzw. von aussen in das Filterrohr des
Brunnens eingebracht werden, mit der Förderleitung in Form des Innenrohrs geeignet
verbunden werden.
[0024] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0025] Die Erfindung ist nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsformen in der Zeichnung
schematisch dargestellt, und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
[0026] Es zeigen:
- Fig. 1
- Strömungsverhältnisse für eine herkömmliche Reinigungsvorrichtung bei idealisierten
Bedingungen eines Filterrohrbrunnens,
- Fig. 2
- die Reinigungsvorrichtung von Fig. 1 bei tatsächlichen Bedingungen eines Filterrohrbrunnens,
wenn ungleichmäßige Strömungsverhältnisse vorliegen,
- Fig. 3.1
- eine seitliche Explosionsansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 3.2
- eine seitliche Explosionsansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung nach einer weiteren
Ausführungsform,
- Fig. 4
- eine Perspektivansicht eines Aussenrohrs der Vorrichtung von Fig. 3.1 bzw. Fig. 3.2,
- Fig. 5
- eine Querschnittsansicht entlang der Linie A-A von Fig. 5,
- Fig. 6, Fig. 7
- Seitenansichten der Vorrichtung gemäß Fig. 3.1 bzw. Fig. 3.2, jeweils in teilmontiertem
Zustand,
- Fig. 8.1
- eine Querschnittsansicht entlang der Linie B-B von Fig. 6 bzw. Fig. 7,
- Fig. 8.2
- eine Querschnittsansicht entlang der Linie C-C von Fig. 6 bzw. Fig. 7,
- Fig. 9
- eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß Fig. 3 bzw. Fig. 4 in montiertem Zustand,
- Fig. 10
- eine Seitenansicht der Vorrichtung von Fig. 9, mit vermindertem Abstand zwischen den
beiden Volumenkörpern,
- Fig. 11
- eine Querschnittsansicht entlang der Linie D-D von Fig. 10,
- Fig. 12
- eine seitliche Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung von Fig. 3, wenn diese
in einen Filterrohrbrunnen eingebracht ist,
- Fig. 13
- eine weitere seitliche Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung von Fig. 12,
mit geänderter Schnittführung,
- Fig. 14
- eine seitliche Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei Strömungsanteile
in einem Filterrohrbrunnen idealisiert dargestellt sind, und
- Fig. 15
- eine seitliche Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Filterrohrbrunnen,
wobei praxisrelevante Strömungsanteile in dem Filterrohrbrunnen dargestellt sind.
[0027] In den Fig. 3 bis Fig. 8 ist ein prinzipieller Aufbau von bevorzugten Ausführungsformen
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 erläutert, die zum Aktivieren oder Reinigen
von Filterrohrbrunnen mit einem Filterrohr dient.
[0028] Fig. 3 zeigt die Vorrichtung 1 nach einer ersten Ausführungsform mit ihren wesentlichen
Bestandteilen. Die Vorrichtung 1 umfasst einen ersten Volumenkörper 12 und einen zweiten
Volumenkörper 14, die jeweils hülsenförmig ausgebildet sind. An den äußeren Stirnseiten
dieser Volumenkörper 12, 14 sind jeweils Ringscheiben 15 oder dergleichen vorgesehen,
die im Vergleich zu den Volumenkörpern selbst einen etwas größeren Durchmesser aufweisen.
Die Vorrichtung 1 umfasst weiter Dichtmittel 16, die auf den jeweiligen Volumenkörpern
12, 14 montiert werden können. Für eine solche Montage der Dichtmittel 16 auf den
Volumenkörpern 12, 14 stellen die Ringscheiben 15 eine exakte Positionierung der Dichtmittel
16 bezüglich einer Längsachse der Volumenkörper 12, 14 sicher, und verhindern somit
ein Abgleiten der Dichtmittel 16 in Richtung dieser Längsachse. Der Aufbau und die
Funktionsweise der Dichtmittel 16 sind nachstehend noch im Detail erläutert.
[0029] Die Vorrichtung 1 umfasst weiter ein Aussenrohr 26 und ein Innenrohr 27. Der Durchmesser
des Aussenrohrs 26 ist größer als der Durchmesser des Innenrohrs 27 gewählt, z. B.
doppelt so groß. Jedenfalls ist der Unterschied zwischen den Durchmessern dieser beiden
Rohre derart bemessen, dass das Innenrohr 27 innerhalb des Aussenrohrs 26 aufgenommen
sein kann und dabei das Aussenrohr 26 in Richtung einer Längsachse L der Vorrichtung
1 durchsetzt.
[0030] Die Darstellung von Fig. 3 verdeutlicht, dass das Innenrohr 27 länger als das Aussenrohr
26 ausgebildet ist. Die axiale Länge der beiden Volumenkörper 12, 14 ist jeweils kleiner
als die Länge des Aussenrohrs 26, und beträgt zum Beispiel ein Drittel davon. In diesem
Zusammenhang darauf verwiesen werden, dass die Darstellungen der Vorrichtung 1 in
der Zeichnung nicht maßstabsgetreu sind, und dass alle genannten Längenangaben bzw.
-verhältnisse lediglich beispielhaft zu verstehen sind.
[0031] In einem mittigen Bereich des Aussenrohrs 26 ist in dessen Wandung W
A zumindest eine Ausnehmung 32
A ausgebildet, durch die eine Verbindung zwischen einer Innenseite und einer Aussenseite
des Aussenrohrs 26 vorliegt. Zweckmäßigerweise sind entlang des Umfangs der Wandung
W
A des Aussenrohrs 26 vier solcher Ausnehmungen 32
A ausgebildet. Dies ist in der Perspektivansicht von Fig. 4 des Aussenrohrs 26 veranschaulicht,
in Verbindung mit der Querschnittsansicht entlang der Linie A-A von Fig. 4, die in
Fig. 5 gezeigt ist. In Form dieser vier Ausnehmungen 32
A sind für das Aussenrohr 26 entlang seines Umfangs gleichmäßig Durchlässe zu allen
Seiten definiert.
[0032] In gleicher Weise wie für das Aussenrohr 26 ist auch das Innenrohr 27 in seiner Wandung
W
I mit zumindest einer Ausnehmung 32
I versehen. Zweckmäßigerweise sind analog zum Aussenrohr 26 auch für das Innenrohr
27 insgesamt vier solcher Ausnehmungen 32
I vorgesehen, die gleichmäßig verteilt über den Umfang des Innenrohrs 27 ausgebildet
sind und insoweit Durchlässe zwischen einer Innenseite und einer Aussenseite des Innenrohrs
27 zu allen Richtungen hin definieren. Eine solche Verteilung dieser Ausnehmungen
32
I in dem Innenrohr 27 stellt sich in gleicher Weise dar wie für das Aussenrohr 26 in
den Fig. 4 und Fig. 5, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen darauf verwiesen
werden darf.
[0033] Bezüglich der Ausführungsform gemäß Fig. 3.1 wird darauf hingewiesen, dass das Innenrohr
27 hohl ausgebildet ist, und in einem Abschnitt unterhalb der Ausnehmungen 32
I ein Bodenelement 28 aufweist. Mittels dieses Bodenelements 28 ist gewährleistet,
dass der Beriech des Innenrohrs 27 angrenzend an die Ausnehmungen 32
I hydraulisch getrennt ist von dem Bereich des Innenrohrs 27, der sich unterhalb dieser
Ausnehmungen 32
I in Richtung der unteren Stirnseite 27u des Innenrohrs 27 anschließt.
[0034] Das Innenrohr 27 ist an seiner oberen Stirnseite 27o offen ausgebildet, und weist
dort erste Verbindungsmittel 36 (Fig. 6) auf, um daran weitere Rohrverbindungen, Leitungen,
Schläuche oder dergleichen anzuschließen. Wie vorstehend bereits erläutert, ist das
Innenrohr 27 hohl ausgebildet, wobei sich dieser Hohlraum bis zu dem genannten Bodenelement
28 erstreckt. In dieser Weise bildet das Innenrohr 27 eine Förderleitung 30, deren
Funktionsweise nachfolgend noch im Detail erläutert ist.
[0035] Fig. 3.2 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung1. Soweit
deren Merkmale und Komponenten denen der Ausführungsform von Fig. 3.1 entsprechen,
sind hierfür gleiche Bezugszeichen verwendet und nicht nochmals erläutert. Die Ausführungsform
gemäß Fig. 3.2 umfasst ein Innenrohr 27.2, das im Vergleich zum Innenrohr 27 von Fig.
3.1 axial kürzer ausgeführt ist. Dies bedeutet, dass die untere Stirnseite 27u des
Innenrohrs 27.2 direkt unterhalb der Ausnehmungen 32
I anschließt.
[0036] Die Fig. 6 bis 8 verdeutlichen eine Teilmontage der Vorrichtungen 1 gemäß Fig.3.1
bzw. Fig. 3.2.
[0037] Fig. 6 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung 1 gemäß Fig. 3.1, in teilmontiertem
Zustand. Hierbei sind der erste Volumenkörper 12 und der zweite Volumenkörper 14 auf
eine Aussenumfangsfläche des Aussenrohrs 26 aufgeschoben, und dort geeignet befestigt.
Das Aussenrohr 26 ist an seinen beiden äußeren Stirnseiten 26o, 26u jeweils offen
ausgebildet. Das Innenrohr 27 ist innerhalb des Aussenrohrs 26 eingebracht, und durchsetzt
somit das Aussenrohr 26 im Wesentlichen entlang der gesamten Längsachse L der Vorrichtung
1. Hierbei ist das Innenrohr 27 derart innerhalb des Aussenrohrs 26 aufgenommen, dass
sich zwischen einer Aussenumfangsfläche des Innenrohrs 27 und einer Innenumfangsfläche
des Aussenrohrs 26 ein Ringraum 25 bildet. Dieser Ringraum 25 ist in Fig. 8.1 gezeigt,
welche eine Querschnittsansicht entlang der Linie B-B von Fig. 6 darstellt. Eine mittige
Zentrierung des Innenrohrs 27 innerhalb des Aussenrohrs 26 wird über geeignete radiale
Stege oder dergleichen (nicht gezeigt) sichergestellt. Die Funktionsweise dieses Ringraums
25 ist nachstehend noch im Detail erläutert.
[0038] Fig. 7 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung 1 gemäß Fig. 3.2, in teilmontiertem
Zustand. Einziger Unterschied gegenüber der Ausführungsform bzw. der Darstellung von
Fig. 6 besteht darin, dass das Innenrohr 27 wie bei Fig. 3.2 erläutert in axialer
Richtung kürzer ausgebildet ist. Entsprechend befindet sich dessen untere Bodenfläche
28 angrenzend zu einer oberen Stirnseite des zweiten Volumenkörpers 14. Hierbei ist
das Aussenrohr 26 entlang des zweiten Volumenkörpers 14 hohl ausgebildet ist und bildet
somit auch einen Teil der hydraulischen Verbindung zwischen den beiden äußeren Stirnseiten
22, 24 der Vorrichtung.
[0039] Die Figuren 8.1 und 8.2 verdeutlichen die Ausgestaltung des Aussenrohrs 26 und des
Innenrohrs 27 mit deren Ausnehmungen 32
A, 32
I. Im Einzelnen sind das Aussenrohr 26 und das Innenrohr 27 in Fig. 8.1 in einer Querschnittsansicht
entlang der Linie B-B von Fig. 6 bzw. Fig. 7, und in Fig. 8.2 in einer Querschnittsansicht
entlang der Linie C-C von Fig. 6 bzw. Fig. 7 gezeigt. Das Innenrohr 27 ist zentrisch
innerhalb des Aussenrohrs 26 angeordnet, so dass sich zwischen diesen beiden Rohren
ein Ringraum 25 bildet (Fig. 8.1). Im mittigen Bereich des Aussenrohrs 26 und des
Innenrohrs 27 sind deren Ausnehmungen 32
A, 32
I jeweils durch Verbindungskanäle 34 (Fig. 8.2) miteinander verbunden. Diese Verbindungskanäle
34 stellen sicher, dass ein Aussenbereich des Aussenrohrs 26 hydraulisch getrennt
von dem Ringraum 25 mit einem Innenbereich des Innenrohrs 27 verbunden ist. In dieser
Weise kann Wasser von aussen durch die Ausnehmungen 32
A, 32
I und durch die Verbindungskanäle 34 in das Innenrohr 27 einströmen, ohne dabei in
den Ringraum 25 hinein zu gelangen. Hierbei kann Wasser den Ringraum 25 in Längsrichtung
des Innen- bzw. Aussenrohrs und somit in Richtung der Längsachse L der Vorrichtung
durchströmen, ohne sich dabei mit dem Wasser, das radial von aussen durch die Ausnehmungen
32 und die Verbindungskanäle 34 in das Innenrohr 27 bzw. in die Förderleitung 30,
hineingelangt, zu vermischen.
[0040] Die Verbindungskanäle 34 sind angrenzend an den ersten Volumenkörper 12 bzw. angrenzend
an den zweiten Volumenkörper 14 mit einem First 35 (Fig. 8.2) versehen, der darauf
zurückgeht, dass die Ausnehmungen an ihren axialen Enden - wie in der Seitenansicht
gemäß Fig. 6 bzw. Fig. 7 zu erkennen - jeweils die Form eines nach aussen gerichteten
Dreiecks aufweisen. Die Funktion und der Zweck dieses Firstes 35 sind nachstehend
noch im Detail erläutert.
[0041] In den Fig. 9 bis 11 sind weitere Details bezüglich der Anbringung der Volumenkörper
12, 14 an dem Aussenrohr 26 und bezüglich der Ausgestaltung der Dichtmittel 16 erläutert.
[0042] Fig. 9 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung 1 in montiertem Zustand. Hierbei
sind die beiden Volumenkörper 12, 14 an dem Aussenrohr 26 derart angebracht, dass
sich zwischen den gegenüberliegenden Stirnseiten dieser Volumenkörper 12, 14 ein Abstand
h
1 einstellt. Hierdurch ist die Ausnehmung 32
A im Wesentlichen vollständig freigegeben.
[0043] Fig. 10 zeigt die Vorrichtung 1 von Fig. 9 in einer modifizierten Betriebsstellung,
wenn der obere erste Volumenkörper 12 entlang des Aussenrohrs 26 in Richtung des unteren
zweiten Volumenkörpers 14 verschoben ist, so dass sich ein Abstand h
2 zwischen den gegenüberliegenden Stirnseiten dieser beiden Volumenkörper verringert.
Hierdurch wird die Ausnehmung 32
A teilweise von dem ersten Volumenkörper 12 verdeckt. Durch ein Verschieben des ersten
Volumenkörpers 12 entlang des Aussenrohrs 26 kann wie durch die Fig. 9 und Fig. 10
veranschaulicht ein Abstand h zwischen den beiden Volumenkörper 12, 14 in gewünschter
Weise verändert werden. Ein Festlegen des ersten Volumenkörpers 12 an dem Aussenrohr
26 nach einem solchen Verschieben kann durch geeignete (und nicht gezeigte) Klemmmittel,
z. B. durch eine Verschraubung, erfolgen.
[0044] Die Dichtmittel 16, die an einem Aussenumfang des ersten und zweiten Volumenkörpers
12, 14 vorgesehen sind, umfassen eine flexible Schicht 16.1 in Form eines Schaumstoffs,
der an einer Aussenumfangsfläche eines veränderlichen Volumens 16.2 aufgebracht ist.
Dies ist in der Fig. 11 veranschaulicht, die eine Querschnittsansicht entlang der
Linie D-D von Fig. 10 zeigt. Das veränderliche Volumen 16.2 kann durch Zu- oder Ableiten
eines Fluids, z. B. Druckluft oder Wasser, in seinem Volumen verändert werden. Im
einfachsten Fall kann das veränderliche Volumen 16.2 als Gummikörper oder dergleichen
ausgebildet sein. Das veränderliche Volumen 16.2 des oberen ersten Volumenkörpers
12 ist an eine Versorgungsleitung 38 angeschlossen, für ein Zu- bzw. Ableiten eines
Fluids. Das veränderliche Volumen 16.2 des unteren zweiten Volumenkörpers 14 wird
mit dem Fluid über eine Zusatzleitung 39 gespeist, die von dem veränderlichen Volumen
16.2 des oberen ersten Volumenkörpers 12 abzweigt. In dieser Weise ist es möglich,
durch Zuleiten von Fluid, z.B. Druckluft oder Wasser, durch die Versorgungsleitung
38 die veränderlichen Volumina 16.2 von beiden Volumenkörpern 12, 14 radial nach aussen
aufzuweiten. Die flexible Schicht 16.1 ist hierbei elastisch genug ausgebildet, um
sich einer solchen Verformung des veränderlichen Volumens 16.2 anzupassen.
[0045] Fig. 12 zeigt eine vereinfachte Darstellung der Vorrichtung 1, wenn sie in einen
Filterrohrbrunnen mit einem Filterrohr 10 eingebracht ist. Das Filterrohr 10 des Filterrohrbrunnens
kann aus Edelstahl bestehen und weist in der Regel Wickeldrähte auf, die eine Wandung
dieses Filterrohrs 10 bilden. Durch die Zwischenräume dieser Wickeldrähte kann Brunnenwasser
radial von aussen in das Filterrohr 10 hineinströmen.
[0046] Das Innenrohr 27 wird über eine Mehrzahl von Radialstützstegen 29 (Fig. 12) innerhalb
des Aussenrohrs 26 zentriert und dadurch innerhalb des Aussenrohrs 26 befestigt.
[0047] Zwischen einer Innenwandung des Filterrohrs 10 und dem ersten und zweiten Volumenkörper
12, 14 wird eine Entnahmekammer 18 gebildet. Eine Höhe h der Entnahmekammer 18, in
Richtung der Längsachse L der Vorrichtung 1, wird durch den Abstand der beiden Volumenkörper
12, 14 relativ zueinander definiert. Angrenzend an die Entnahmekammer 18 befinden
sich die Ausnehmungen 32 in dem Aussenrohr 26 und dem Innenrohr 27, mit der Folge,
dass Brunnenwasser radial von aussen im Bereich der Entnahmekammer 18 in das Innenrohr
27 einströmen kann. Wie bereits erläutert, dient hierbei das Innenrohr 27 als Förderleitung
30, die durch eine Verbindungsleitung 21, die über die ersten Verbindungsmittel 36
an der oberen Stirnseite 27o des Innenrohrs 27 angeschlossen ist, mit einer Pumpeinrichtung
20 verbunden ist.
[0048] Die Schnittführung durch die Vorrichtung 1 gemäß Fig. 12 ist so gewählt, dass im
mittigen Bereich der Vorrichtung 1 die Ausnehmungen 32 in der Wandung des Aussenrohrs
26 und des Innenrohrs 27 gezeigt sind. Im Einzelnen sind diese Ausnehmungen 32
A, 32
I in Fig. 12 vereinfacht durch gestrichelte Linien symbolisiert. Demgegenüber ist die
Vorrichtung 1 in der Darstellung von Fig. 13 in einer anderen Schnittebene gezeigt,
die im mittigen Bereich der Vorrichtung 1 nochmals den Ringraum 25 verdeutlicht, der
zwischen dem Aussenrohr 26 und dem Innenrohr 27 ausgebildet ist und die Entnahmekammer
18 in Richtung der Längsachse L der Vorrichtung vollständig durchsetzt. Durch den
Ringraum 25 ist eine Wasserströmung in Längsrichtung der Vorrichtung 1 möglich, nämlich
zwischen den beiden äußeren Stirnseiten 22, 24 des Aussenrohrs 26.
[0049] An der unteren Stirnseite 27u des Innenrohrs 27 (Fig. 6) oder an einer äußeren Stirnseite
26u des Aussenrohrs 26 (Fig. 7) können zweite Verbindungsmittel 37 vorgesehen sein,
an denen weitere Aggregate für die Brunnenbehandlung angebracht werden können, z.
B. ein Impulsgenerator. Bei einer solchen Anbringung eines Impulsgenerators oder dergleichen
an einer Unterseite der Vorrichtung 1 ist der Ringraum 25 von Vorteil, weil dann eine
Versorgungsleitung durch den Ringraum 25 hindurch zu dem Impulsgenerator geführt werden
kann, ohne dass dies die radiale Strömung des Wassers aus dem Brunnen durch die Entnahmekammer
18 in das Innenrohr 27 hinein beeinflusst.
[0050] Bei einem Hindurchführen solcher Versorgungsleitungen durch den Ringraum 25 hindurch
ist in Bezug auf die den Ringraum 25 radial durchsetzenden Verbindungskanäle 34 durch
deren First sichergestellt, dass eine Stirnseite bzw. ein vorderes Ende solcher Versorgungsleitungen
an dem First 35 abgleitet. Hierdurch wird ein Verhaken bzw. Verklemmen an den Verbindungskanälen
34 verhindert.
[0051] Nachstehend sind unter Bezugnahme auf Fig. 14 der Einsatz der Vorrichtung 1 innerhalb
eines Filterrohrbrunnens bzw. dessen Filterrohr 10 und die dabei resultierenden Strömungsverhältnisse
im Detail erläutert. Zur Vereinfachung ist die Vorrichtung 1 in der Fig. 14 lediglich
in einem Halbschnitt entlang ihrer Längsachse L dargestellt.
[0052] In der Darstellung von Fig. 14 ist die Vorrichtung 1 vollständig in einen Filterrohrbrunnen
bzw. dessen Filterrohr 10 eingebracht. Das Filterrohr 16 ist von einem Ringraumbereich
40 umgeben, der mit einer Kiesschüttung gefüllt ist. Der Ringraum bereich 40 ist wiederum
durch angrenzendes Gebirge 42 umgeben. Die Vorrichtung 1 wird aus dem Gebirge 42 heraus
oberhalb des ersten Volumenkörpers 12 von einem Wasservolumen Zu angeströmt. Gleiches
gilt für einen Bereich unterhalb des zweiten Volumenkörpers 14, der aus dem Gebirge
42 heraus von einem Wasservolumen Z
o angeströmt wird. Durch den zwischen dem Aussenrohr 26 und dem Innenrohr 27 ausgebildeten
Ringraum 25 kommt es innerhalb der Vorrichtung 1 entlang ihrer Längsachse L zu einem
Ausgleichsstrom Q
AR. Ein solcher Ausgleichsstrom Q
AR durchsetzt den Ringraum 25 und - im Falle der Ausführungsform gemäß Fig. 3.2 - auch
den unteren Bereich des Aussenrohrs 26 angrenzend an den zweiten Volumenkörper 14
und schafft dadurch eine hydraulische Verbindung zwischen den Bereichen, die an die
äußeren offenen Stirnseiten der Volumenkörper 12, 14 angrenzen.
[0053] Die Vorrichtung 1 wird ausgehend von den äusseren Stirnseitenbereichhe 22, 24 des
Aussenrohrs 16entlang ihrer Längsachse L in Richtung der Entnahmekammer 30 umströmt,
wobei diese Umströmung die Filterkiesschicht innerhalb des Ringraumbereichs 40 durchsetzt
und in Fig. 14 durch Q
o bzw. Q
u bezeichnet ist. Die Umströmung Q
o und Q
u entlang der Volumenkörper 12, 14 tritt deshalb ein, weil die flexible Schicht 16.1
an den Aussenumfangsflächen der Volumenkörper 12, 14 zu einer Dichtwirkung gegenüber
einer Innenwandung des Filterrohrs 16 führt.
[0054] Die vorstehend erläuterte hydraulische Verbindung mittels des Ringraums 25 führt
dazu, dass die Strömungsanteile Q
o (zur Umströmung des oberen ersten Volumenkörpers 12) und Q
u (zur Umströmung des unteren zweiten Volumenkörpers 14) in etwa gleiche Werte annehmen.
Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn im Grundwasserleiter im Bereich des Gebirges
42 ober- und unterhalb der Entnahmekammer 30 aufgrund unregelmäßiger Gesteinszusammensetzung
unterschiedliche Strömungswiderstände vorherrschen, so dass die Wasservolumenströme
Z
o und Zu unterschiedlich groß sind.
[0055] Die Umströmungen Q
o und Q
u gelangen nach einem Vorbeiströmen an den beiden Volumenkörper 12, 14 hinein in die
Entnahmekammer 18. Zusätzlich gelangt ein direkter radialer Zufluss Q
r aus dem Gebirge 42 durch den Ringraumbereich 40 hinein in die Entnahmekammer 18.
Durch die Pumpeinrichtung 20 (Fig. 12, Fig. 13) wird in der Förderleitung 30 ein Unterdruck
erzeugt. In Folge dessen wird aus der Entnahmekammer 18 ein Entnahmestrom Q
k (Fig. 14) entnommen und über Tage gefördert.
[0056] Der Ringraum 25 zwischen dem Aussenrohr 26 und dem Innenrohr 27 bewirkt eine selbsttätige
Saugstromsteuerung, wonach eventuell unterschiedlich große Wasservolumenströme Z
o und Z
u, die die Vorrichtung 1 oberhalb bzw. unterhalb der beiden Volumenkörper 12, 14 anströmen,
auf gleich große Umströmungen Q
o und Q
u aufgeteilt werden, die außerhalb entlang der beiden Volumenkörper durch den Ringraumbereich
40 in die Entnahmekammer 18 eintreten. Dies gewährleistet eine nahezu gleichartig
intensive Reinigungswirkung im Bereich der beiden Volumenkörper 12, 14. Die Wassermenge,
die insgesamt im Filterrohr 10 zur Verfügung steht, wird somit in jeder Betriebssituation
und insbesondere ohne zusätzliche Maßnahmen annähernd gleichartig auf die beiden Teilströme
in Form der Umströmungen Q
o und Q
u aufgeteilt.
[0057] Der Ringraum 25 und die damit einhergehende hydraulische Verbindung zwischen den
äußeren Stirnseiten der beiden Volumenkörper 12, 14 führt zu dem weiteren Vorteil,
dass sich die Vorrichtung 1 mit geringerem Widerstand in das Filterrohr 10 des Filterrohrbrunnens
einführen lässt. Infolge der hydraulischen Verbindung tritt nämlich keine Kolbenfunktion
des unteren zweiten Volumenkörpers 14 innerhalb des Filterrohrs 10 ein, so dass weniger
oder kein Wasser beim Verschieben der Vorrichtung 1 innerhalb des Filterrohrs 16 verdrängt
wird. Gleiches gilt in Bezug auf den oberen ersten Volumenkörper 12 bei einem axialen
Verschieben der Vorrichtung 1 innerhalb des Filterrohrs 10 nach oben, wenn die Vorrichtung
1 bereits vollständig in den Filterrohrbrunnen eingebracht ist. Eine Bewegung der
Vorrichtung 1 innerhalb des Filterrohrs 10 erfolgt somit nicht gegen einen Wasserwiderstand,
sondern vornehmlich nur gegen einen Reibungswiderstand, der aus dem Kontakt der flexiblen
Schicht 16.1 mit der Innenwandung des Filterrohrs 10 resultiert.
[0058] Bezüglich der Darstellung in Fig. 14 ist zu verstehen, dass die gezeigten Wasservolumenströme
Z
o und Zu nur zum Zwecke der Vereinfachung im Wesentlichen gleich groß dargestellt sind.
In der Praxis werden diese Wasservolumenströme Z
o und Zu wegen unterschiedlicher Widerstände innerhalb des Grundwasserleiters in Form
des Gebirges 42 zumeist unterschiedlich große Werte annehmen, so dass es wie vorstehend
erläutert zu einem Druck- bzw. Strömungsausgleich durch den Ringraum 25 kommt. Unter
Bezugnahme auf die Fig. 15 ist nachstehend erläutert, wie ein Druck- bzw. Strömungsausgleich
durch den Ringraum 25 bei unterschiedlich großen Wasservolumenströme Z
o und Zu abläuft.
[0059] Die Vorrichtung 1 ist in Fig. 15 in einer seitlichen Querschnittsansicht entlang
ihrer Längsachse gezeigt, ähnlich zur Darstellung von Fig. 14 bzw. den Figuren 12
und 13.. Fig. 15 verdeutlicht einen Druck- bzw. Strömungsausgleichs durch den Ringraum
25 für den Fall, dass wegen unterschiedlicher Widerstände innerhalb des Grundwasserleiters
in Form des Gebirges 42 z.B. der Wasservolumenstrom Z
o oberhalb des oberen Volumenkörpers 12 größer ist als der Wasservolumenstrom Z
u unterhalb des zweiten Volumenkörpers 14. Entsprechend kommt es zu einem Druck- bzw.
Strömungsausgleich durch den Ringraum 25 nach unten, was in Fig. 15 durch Pfeile entsprechend
kenntlich gemacht ist. Am Beispiel des Wasservolumenstrom Z
o ist zu erkennen, dass dieser ausgehend von dem Gebirge 42 radial durch den Filterkies-Ringraumbereich
40 in das Filterrohr 10 eintritt, um dann im Filterrohr 10 senkrecht nach unten bis
zur oberen Stirnseite des Volumenkörpers 12 zu strömen. Nun tritt ein Teil dieses
Wasservolumenstroms Z
u in den Ringraum 25 zwischen Aussenrohr 26 und Innenrohr 27 ein, um nach Durchströmen
des Ringraums 25 an der unteren Stirnseite 26u des Aussenrohrs 26 wieder auszutreten.
Auf kurzem Weg gelangt dann dieser Strömungsanteil radial nach aussen durch das Filterrohr
10 hindurch in den Ringraumbereich 40, um dort wieder aufwärts in Richtung der Entnahmekammer
18 zu eilen, bevor eine Vereinigung mit den übrigen Strömungsanteilen (Q
R, Q
o, Q
u) in der Entnahmekammer 18 erfolgt. Schließlich bewirkt der durch die Pumpeinrichtung
20 erzeugte Unterdruck in der Förderleitung 30 bzw. dem Innenrohr 27 ein Herausfördern
des Brunnenwassers aus der Entnahmekammer 30 durch die Förderleitung 30. Es versteht
sich, dass die Strömungsverhältnisse für das hier erläuterte Beispiel, wonach der
Wasservolumenstrom Z
o größer als der Wasservolumenstrom Zu ist, mutatis mutandis auch für den umgekehrten
Fall gelten, wenn nämlich der Wasservolumenstrom Z
o kleiner als der Wasservolumenstrom Z
u ist.
[0060] Ein Verschieben der Vorrichtung 1 innerhalb des Filterrohrs 10 in eine weitere Betriebsstellung
ist dadurch erleichtert, dass das veränderliche Volumen 16.2 der Dichtmittel 16 durch
Herausleiten eines Fluids radial verkleinert werden kann. Nach Erreichen einer neuen
Betriebsposition der Vorrichtung 1 innerhalb des Filterrohrs 10 wird das veränderliche
Volumen 16.2 durch Zuleiten von Fluid erneut radial aufgeweitet. In Überlagerung mit
diesem radialen Aufweiten legt sich die flexible Schicht 16.1 in Form des Schaumstoffs
eng an die Wickeldrahtfilterstruktur des Filterrohrs 10 an, wobei der Schaumstoff
auch in die Zwischenräume der Wickeldrähte eindringen kann. Hierdurch kommt es zu
einer ausgezeichneten Dichtwirkung zwischen der Aussenumfangsfläche der Volumenkörper
12, 14 mit dem Filterrohr 10.
[0061] Alternativ zu einer kombinierten Ausgestaltung der Dichtmittel 16 mit der flexiblen
Schicht 16.1 und dem veränderlichen Volumen 16.2 ist es für die vorliegende Erfindung
ebenfalls möglich, dass die Dichtmittel 16 lediglich aus einer flexiblen Schicht in
Form von Schaumstoff oder dergleichen gebildet sind. Dies führt zu dem Vorteil, dass
dann die Dichtmittel rein passiv wirken und nicht das Zu- oder Ableiten eines Steuerfluids
erforderlich machen. Durch eine geeignete Dimensionierung dieser Schaumstoff-Dichtmittel
in ihrem Durchmesser ist einerseits eine gute Dichtwirkung in Wechselwirkung mit dem
Filterrohr 10 möglich, als auch eine axiale Verschieblichkeit der Vorrichtung 1 in
Längsrichtung des Filterrohrbrunnens gewährleistet.
[0062] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 hat den Vorteil, das für den erläuterten Druck-
bzw. Strömungsausgleich zwischen ihren äußeren Stirnseiten 22, 24 die hydraulische
Verbindung in dem Ringraum 25 einen ausreichend großen Strömungsquerschnitt aufweist,
was einen vorteilhaft großen Volumendurchsatz zur Folge hat. Der Ringraum 25 durchsetzt
die Entnahmekammer 18 in Richtung der Längsachse L der Vorrichtung 1, wobei die Verbindungskanäle
34 zwischen den Ausnehmungen 32 des Aussenrohrs 26 und des Innenrohrs 27 von dem Ringraum
25 hydraulisch getrennt sind. Die axiale Länge dieses Ringraums 25, in Richtung der
Längsachse L der Vorrichtung 1, hat keinen Einfluss auf diesen Strömungsausgleich.
1. Vorrichtung (1) zum Aktivieren oder Reinigen von Filterrohrbrunnen mit einem Filterrohr
(10), umfassend
einen ersten und einen zweiten Volumenkörper (12, 14), die mit ihrem Aussendurchmesser
im Wesentlichen an den Innendurchmesser des Filterrohrs (10) angepasst sind und an
ihrer Aussenumfangsfläche jeweils Dichtmittel (16) aufweisen, mittels denen eine Dichtwirkung
zwischen den Volumenkörpern (12, 14) und der Innenwandung des Filterrohrs (10) einstellbar
ist,
eine Entnahmekammer (18), die zwischen dem ersten und zweiten Volumenkörper (12, 14)
und der Innenwandung des Filterrohrs (10) gebildet ist, wobei die Entnahmekammer (18)
mit einer Pumpeinrichtung (20) hydraulisch verbindbar ist,
eine hydraulische Verbindung zwischen den Bereichen, die jeweils an die zur Entnahmekammer
(18) entgegengesetzten äußeren Stirnseiten (22, 24) der Vorrichtung (1) angrenzen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die hydraulische Verbindung zumindest durch einen Ringraum (25) verläuft, der zumindest
die Entnahmekammer (18) in Richtung der Längsachse (L) der Vorrichtung (1) vollständig
durchsetzt und zwischen einem Aussenrohr (26) und einem innerhalb des Aussenrohrs
(26) angeordneten Innenrohr (27) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, bei der das Aussenrohr (26) an seinen jeweiligen
äußeren Stirnseiten (26o, 26u) und das Innenrohr an seiner oberen Stirnseite (27o)
jeweils offen sind.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, bei der das Innenrohr (27) und das Aussenrohr
(26) sich jeweils entlang der gesamten Längsachse (L) der Vorrichtung (1) erstrecken.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, bei der das Aussenrohr (26) sich im Wesentlichen
entlang der gesamten Längsachse (L) der Vorrichtung (1) erstreckt, wobei das Innenrohr
(27) die Vorrichtung (1) nur im Bereich des ersten oberen Volumenkörpers (12) und
des Entnahmeraums (18) durchsetzt.
5. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der eine mit der Pumpeinrichtung
(20) verbindbare Förderleitung (30) in die Entnahmekammer (18) mündet.
6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 5, bei der die Förderleitung (30) durch das Innenrohr
(27) ausgebildet ist, wobei im Bereich der Entnahmekammer (18) in den Wandungen (W1, WA) des Innenrohrs (27) und des Aussenrohrs (26) jeweils angrenzend zueinander zumindest
eine Ausnehmung (32I; 32A) ausgebildet ist, wobei ein Verbindungskanal (34) von der Ausnehmung des Innenrohrs
(32I) radial durch den Ringraum (25) hindurch zur Ausnehmung des Aussenrohrs (32A) führt und dadurch die Förderleitung (30) mit der Entnahmekammer (18) hydraulisch
verbunden und von dem Ringraum (25) hydraulisch getrennt ist.
7. Vorrichtung (1) nach Anspruch 6, bei der in den Wandungen (WI; WA) des Innenrohrs (27) und des Aussenrohrs (26) jeweils angrenzend zueinander zumindest
zwei, vorzugsweise zumindest drei, weiter bevorzugt zumindest vier Ausnehmungen (32I; 32A) ausgebildet sind, wobei die Förderleitung (30) mit der Entnahmekammer (18) durch
zwei, vorzugweise durch zumindest drei, weiter bevorzugt durch zumindest vier Verbindungskanäle
(34) hydraulisch verbunden ist, die den Ringraum (25) jeweils radial durchsetzen und
die aneinander angrenzenden Ausnehmungen des Innenrohrs und des Aussenrohrs miteinander
verbinden.
8. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der die beiden Volumenkörper
(12, 14) an einer Aussenumfangsfläche des Aussenrohrs (26) angebracht sind.
9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 8, bei der der erste Volumenkörper (12) und/oder der
zweite Volumenkörper (14) relativ zum Aussenrohr (26) in Richtung der Längsachse (L)
der Vorrichtung verschieblich und in einer vorbestimmten Position an dem Aussenrohr
(26) festlegbar sind, wodurch eine Höhe (h) der Entnahmekammer (18) in Richtung der
Längsachse (L) der Vorrichtung (1) einstellbar ist.
10. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei der die Dichtmittel (16) an
den Aussenumfangsflächen der Volumenkörper (12, 14) eine flexible Schicht (16.1) aus
einem Schaumstoff, insbesondere gebildet aus einem offenzelligen Schaumstoff oder
aus einem Schaumgummi, aufweisen.
11. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der die Dichtmittel ein veränderliches
Volumen (16.2) aufweisen, wobei durch Zuleiten eines Fluids hinein in das Volumen
(16.2) die Dichtmittel radial nach aussen vergrößerbar sind.
12. Vorrichtung (1) nach Anspruch 11, soweit rückbezogen auf Anspruch 10, bei der an einer
Aussenmantelfläche des veränderlichen Volumens (16.2) die flexible Schicht (16.1)
aus Schaumstoff angebracht ist.
13. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der das Innenrohr (27) an seiner
oberen Stirnseite (27o) mit ersten Verbindungsmitteln (36) ausgestattet ist, zum Anschliessen
von weiteren Rohrleitungen (42) oder dergleichen.
14. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei das Innenrohr (27) an seiner
unteren Stirnseite (27u) oder das Aussenrohr im Bereich seiner äußeren Stirnseite
(26u) mit zweiten Verbindungsmitteln (44) ausgestattet ist, zum Anbringen von weiteren
Geräten zur Brunnenbehandlung.