[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung einer Brennkraftmaschine mit den
Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
[0002] Verfahren zur Zylinderabschaltung, englisch "Skip-firing", sind aus dem Stand der
Technik bekannt. Zylinderabschaltung wird vorwiegend bei größeren Motoren mit mehr
als 6 Zylindern eingesetzt, um bei verringerter Leistungsanforderung den Kraftstoffverbrauch
und Emissionen zu senken.
[0003] In der
DE 43 10 261 ist beschrieben, dass zum Schutz vor Überladung eines Motors Muster zur selektiven
Zylinderabschaltung (in der Schrift Ausblendmuster genannt) vorgegeben werden können.
Die Muster sind vorteilhafterweise so auf die Zylinderzahl abgestimmt, dass sich umlaufende
Ausblendsequenzen ergeben, d. h. innerhalb kürzester Zeit jeder Zylinder entlastet
wird.
[0004] Aus der
DE 2928075 ist bekannt, dass die Sequenz von Befehlen zum Zünden und zur Zylinderabschaltung
so gewählt ist, dass die Brennkraftmaschine möglichst rund läuft, dass insbesondere
Harmonische der Resonanzfrequenzen der Motoraufhängung und des Antriebsstranges vermieden
werden und dass der Betrieb einzelner Kolben-Zylinder-Einheiten nicht häufiger als
zwei- bis dreimal aussetzt, damit diese Kolben-Zylinder-Einheiten nicht zu stark abkühlen.
[0006] Es hat sich in Versuchen der Anmelderin herausgestellt, dass die Vorgabe fixer Zündabschaltungsmuster
ungünstig ist, da eine zeitliche Unsicherheit in der Regelung besteht, ob ein einzelner
Zylinder bei dem nächsten Arbeitstakt das Signal zur Feuerung erhält oder nicht. Ein
ungewolltes Auslassen eines zur Zündung vorgesehenen Zylinders führt zu einem Absinken
der Drehzahl des Motors, während ein unbeabsichtigtes Zünden eines für das Auslassen
vorgesehenen Zylinders zu einem ungewollten Drehzahlanstieg führt.
[0007] Dieser Unschärfe kann durch eine kurbelwinkelsynchrone Steuerung begegnet werden.
Eine kurbelwinkelsynchrone Steuerung mit diskreten Zeitvorgaben für den Zündzeitpunkt
eines jeden Zylinders ist jedoch aufwendig.
[0008] Selbst wenn mehrere Muster zur Zylinderabschaltung vorgegeben werden und diese Muster
abgewechselt werden, so hat dies den Nachteil, dass beim Umschalten der Muster mehrere
Zylinder von einem gefeuerten in einen ungefeuerten Zustand übergehen und umgekehrt.
Aus thermischen Gründen ist es jedoch ungünstig, wenn ein Zylinder beispielsweise
nur einmal zündet und dann wieder abgeschaltet wird. Zudem ist es ungünstig, wenn
mehrere Zylinder pro Zyklus (2 Kurbelwinkelumdrehungen entsprechend 720° für 4-Taktmotoren)
ihren Status ändern. So kann beim Übergang von einem Muster zur Zylinderabschaltung
zu einem anderen Muster der Fall eintreten, dass mehrere, in ihrer Zündreihenfolge
hintereinander liegende Zylinder abgeschaltet werden, d.h. eine längere Sequenz ohne
Zündereignissen entsteht.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein verbessertes Verfahren für das Auslassen
von Zylinderfeuerungen anzugeben, bei dem die thermische Last gleichmäßiger auf die
Zylinder verteilt wird.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Regelung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0011] Dadurch dass das Muster mit einer Berechnungsvorschrift derart abgeleitet wird, dass
der Abstand zwischen zum Aussetzen vorgesehenen Zylindern bezogen auf die Zündreihenfolge
eine ungerade Zahl, und vorzugweise teilerfremd zur Zylinderanzahl ist, wird ein gleichmäßiger
Wärmeeintrag auf alle Zylinder erreicht.
[0012] Im Kontext der vorliegenden Offenbarung wird unter "Aussetzen" von Zylindern verstanden,
dass diese Zylinder nicht zünden, was wiederum durch Entfallen der Zündung und / oder
Entfallen der Kraftstoffzufuhr verwirklicht werden kann. Letzteres ist insbesondere
für Verbrennungskraftmaschinen relevant, die mit einer zylinderindividuellen Kraftstoffzufuhr,
etwa Port-Injection Ventilen, ausgestattet sind. Die Begriffe "gefeuert" und "ungefeuert"
werden synonym für "gezündet" bzw. "ungezündet" verwendet.
[0013] In dem vorgeschlagenen Verfahren wird zunächst aus der Zündreihenfolge (engl.:
firing order) des betreffenden Motors das Muster zur Zylinderabschaltung (engl.:
skip firing order) abgeleitet. Dabei wird wie folgt vorgegangen:
die Zündreihenfolge ist eine durch die Kröpfungen der Kurbelwelle, also mechanisch
und für einen vorliegenden Motor unveränderlich vorgegebene zeitliche Abfolge der
Zündzeitpunkte der einzelnen Zylinder. Die Zündreihenfolge ist häufig so gewählt,
dass eine örtlich und zeitlich günstig verteilte Einleitung der Drehmomente auf die
Kurbelwelle erfolgt, die Kurbelwelle möglichst nicht zu Torsionsschwingungen angeregt
wird, und, bei Vorliegen zweier Zylinderbänke, die gegenüberliegenden Zylinder nacheinander
zünden.
[0014] In üblicher Notation werden die Zylinder so nummeriert, dass gegenüber der Abtriebsseite
und, bei Vorliegen mehrerer Zylinderbänke bei der linken Zylinderbank zu zählen begonnen
wird. In Tabelle 1 ist die Nummerierung der Zylinder eines V-20 Motors als zweispaltige
Tabelle dargestellt. Die linke Spalte mit den Einträgen eins bis zehn entspricht der
linken Zylinderbank, die rechte Spalte mit den Einträgen elf bis zwanzig der rechten
Zylinderbank.
Tabelle 1: Nummerierung der Zylinder eines V-20 Motors als zweispaltige Tabelle
| 10 |
20 |
| 9 |
19 |
| 8 |
18 |
| 7 |
17 |
| 6 |
16 |
| 5 |
15 |
| 4 |
14 |
| 3 |
13 |
| 2 |
12 |
| 1 |
11 |
[0015] Übliche Zündfolgen für Reihenmotoren sind:
Für Sechszylinder Reihenmotoren: 1-5-3-6-2-4 oder 1-2-4-6-5-3 oder 1-4-2-6-3-5 oder
1-4-5-6-3-2
Für Achtzylinder Reihenmotoren: 1-6-2-5-8-3-7-4 oder 1-3-6-8-4-2-7-5 oder 1-4-7-3-8-5-2-6
oder 1-3-2-5-8-6-7-4.
Für V-Motoren sind beispielsweise folgende Zündfolgen gängig:
Sechszylinder: 1-4-3-6-2-5 oder 1-2-5-6-4-3 oder 1-4-5-6-2-3
Zwölfzylinder: 1-7-5-11-3-9-6-12-2-8-4-10 oder 1-12-4-9-2-11-6-7-3-10-5-8 Besonders
in Kraftfahrzeugen bestehen noch etliche weitere Varianten.
[0016] Tabelle 2 zeigt eine typische Zündreihenfolge eines V-20 Zylindermotors. Dabei ist
in der ersten Zeile die zeitliche Reihenfolge der Zündung und in der Zeile darunter
die Nummer - entsprechend der oben erläuterten Notation - des jeweiligen Zylinders
gezeigt. Die dargestellte Zündreihenfolge entspricht bei 4-Taktmotoren zwei Kurbelumdrehungen
und bei 2-Taktmotoren einer Kurbelumdrehung und beginnt nach dem letzten Zylinder
wieder von vorne.
Tabelle 2: Zündreihenfolge eines V-20 Zylindermotors
| 1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
15 |
16 |
17 |
18 |
19 |
20 |
| 17 |
7 |
13 |
3 |
19 |
9 |
15 |
5 |
20 |
10 |
14 |
4 |
18 |
8 |
12 |
2 |
16 |
6 |
11 |
1 |
[0017] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Muster über einen Algorithmus in Abhängigkeit
der Zylinderanzahl beschrieben werden kann.
[0018] Ausgehend von der Zündreihenfolge wird ein Muster zur Zündaussetzung (engl.: skip
firing order) solchermaßen abgeleitet, dass die Zylinder in ungeradzahliger Reihenfolge
aussetzen.
[0019] Es kann auch vorgesehen sein, dass das Muster über einen Algorithmus aus der Zündreihenfolge
so abgeleitet wird, dass sich die Befehle zur Zündung gleichmäßig auf die Zylinderbänke
verteilen.
[0020] Es kann dies zum Beispiel jeder dritte oder fünfte oder siebte Zylinder sein, allgemein
beschrieben als zwei n + 1 (2n+1) mit n einer natürlichen Zahl. Damit wird erreicht,
dass die Auslassungen sich auf beide Zylinderbänke verteilen. Besonders günstig ist
die Wahl einer Zahl, die nicht Teiler der Zylinderanzahl ist, etwa drei für einen
20-Zylindermotor, oder fünf für einen 12-Zylindermotor.
[0021] Trifft die Reihe wieder auf einen bereits in der skip firing order berücksichtigten,
das heißt ausgelassenen Zylinder, wird von der Regel abgewichen und man geht von diesem
Zylinder vor oder zurück, bis zum nächsten Zylinder, der noch nicht in der skip firing
order berücksichtigt wurde. Den darauf folgenden zur Aussetzung vorgesehenen Zylinder
legt man wieder mit der oben definierten Regel fest. Die skip firing order kann natürlich
bei jedem beliebigen Zylinder begonnen werden.
[0022] So ergibt sich mit der Regel mit (2n + 1) = 3 aus der Zündreihenfolge eines V12-Zylindermotors,
welche lautet: 1-7-5-11-3-9-6-12-2-8-4-10 die skip firing order 1-11-6-8-7-3-12-4-5-9-2-10.
[0023] In einem weiteren Beispiel wird als Regel zur Auswahl des auszusetzenden Zylinders
der Abstand 5 gewählt, also der fünfte Zylinder nach dem letzten.
[0024] Dadurch ergibt sich aus der Zündreihenfolge 1-7-5-11-3-9-6-12-2-8-4-10 folgende skip
firing order: 1-9-4-11-2-7-6-10-3-8-5-12.
[0025] Für eine zeitlich gleichmäßige Verteilung der Last auf die Zylinder wird das Muster
nun zeitlich verändert:
Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass nach einem vorgebbaren Zeitintervall auf eine
vorgebbare Listenposition mit einem Befehl zur Zündung eine Anzahl von mindestens
einer weiteren Listenposition mit Signal zur Zündung hinzukommt, und der Listenabschnitt
mit Befehlen zur Nicht-Zündung um die gleiche Anzahl an Listenpositionen mit Signalen
zur Nicht-Zündung ergänzt wird. Mit Liste bzw. Listenposition ist folgendes gemeint:
das Muster der Zündabschaltung lässt sich als Liste von Befehlen zum Zünden, dargestellt
durch eine Eins, und Befehlen zum Aussetzen (Nicht-Zünden), dargestellt durch eine
Null, abbilden. Dies sei anhand nachfolgender Tabelle illustriert. So zeigt die Tabelle
3 in der ersten Zeile das Muster der Zündabschaltung bezüglich des betroffenen Zylinders,
und in der Zeile darunter die Befehle zum Aussetzen, dargestellt durch eine Null,
bzw. die Befehle zum Zünden, dargestellt durch eine Eins. Im konkreten Beispiel erhalten
die Zylinder 11, 2 und 18 den Befehl zum Aussetzen, gefolgt von den Zylindern 10,
15, 3, 17, 6, 12, 4, 20, 9 mit Befehl zum Zünden, gefolgt von den Zylindern 13, 16,
8, 14, 5, 19 und 7 mit Befehl zum Aussetzen. Das Aussetzen wird also in der Liste
durch eine Null wiedergegeben, während das Zünden durch eine Eins signalisiert wird.
[0026] Die zeitliche Veränderung des Musters erfolgt nun so, dass auf eine vorgebbare Listenposition
mit einem Befehl zur Zündung mindestens eine weitere Listenposition mit Signal zur
Zündung hinzukommt, und der darauffolgende Block an Befehlen zur Nicht-Zündung um
mindestens eine weitere Listenposition mit Signal zur Nicht-Zündung ergänzt wird.
Im konkreten Beispiel ist dies in Zeile 3 der Tabelle 4 gezeigt: Zylinder 13 wechselt
von Nicht-Zünden auf Zünden, während Zylinder 10 vom gezündeten in den nicht-gezündeten
Zustand wechselt.
Tabelle 3: Skip firing order hinterlegt mit Befehlen zum Aussetzen (Nullen) bzw. Zünden
(Einsen).
| 11 |
2 |
18 |
10 |
15 |
3 |
17 |
6 |
12 |
4 |
20 |
9 |
13 |
16 |
8 |
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5 |
19 |
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| 0 |
0 |
0 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
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0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
| 0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
[0027] Die zeitlich gleichmäßige Verteilung der Last auf die Zylinder erfolgt also, indem
der Listeneintrag mit den Befehlen zur Feuerung um ein Inkrement verlängert wird,
während zeitgleich der Listeneintrag mit Befehlen zur Zündaussetzung ebenfalls um
das gleiche Inkrement vergrößert wird.
[0028] Damit ergibt sich eine Verschiebung der Zündbefehle um das wählbare Inkrement. Dieses
kann beispielsweise einen oder auch mehrere Zylinder umfassen.
[0029] Durch die Verschiebung der Zündbefehle um ein wählbares Inkrement wird erreicht,
dass die Sequenz, oder anders ausgedrückt der Listenabschnitt, mit Befehlen zur Zündung
im Betrieb der Verbrennungskraftmaschine "wandert", das heißt sich über alle Zylinder
bewegt.
[0030] Damit ist auf sehr einfache Weise eine Möglichkeit geschaffen den Last- und Wärmeeintrag
auf den Motor gleichmäßig zu verteilen.
[0031] In einer bevorzugten Ausbildung ist vorgesehen, dass das Muster nach einem vorgebbaren
Zeitintervall verändert wird, wobei das Zeitintervall 1 bis 20 Sekunden beträgt, besonders
bevorzugt 5-10 Sekunden beträgt. In anderen Worten bleibt das Feuerungs-Muster 1-20
Sekunden unverändert, besonders bevorzugt 5-10 Sekunden unverändert.
[0032] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die zeitliche Veränderung des Musters so geschieht,
dass möglichst wenige Zylinder, besonders bevorzugt nur ein Zylinder, von einem ungefeuerten
in einen gefeuerten Zustand übertreten und möglichst wenige Zylinder von einem gefeuerten
in einen ungefeuerten Zustand übertreten. Wie eingangs gesagt, ist es aus thermischen
Gründen günstig, wenn in einem Betrachtungszeitraum möglichste wenige Zylinder, besonders
bevorzugt nur ein Zylinder, ihren Feuerungs-Status ändern.
[0033] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass wenigstens ein Zylinder von der Zylinderabschaltung
ausgenommen bleibt. Es kann beispielsweise für Diagnosezwecke, etwa durch Instrumentierung
eines Zylinders, interessant sein, diesen Zylinder von der Zylinderabschaltung auszunehmen.
[0034] Bei der Ableitung der skip firing order werden dazu die auszunehmenden Zylinder aus
der Zündreihenfolge entfernt und anschließend wird das oben beschriebene Verfahren
zur Bestimmung der skip firing order mit der reduzierten Zündfolge durchgeführt. Dies
ist in Tabelle 4 illustriert. Tabelle 4 zeigt die reduzierte Zündreihenfolge eines
V-20-Zylindermotors wobei die letzte Position, das heißt der Zylinder Nummer Eins,
ausgeblendet wurde. Dabei ist in der ersten Zeile die zeitliche Reihenfolge der Zündung
und in der Zeile darunter die Nummer des jeweiligen Zylinders gezeigt. Der Zylinder
Eins ist natürlich nicht wirklich von der Zündung ausgenommen, sondern nur von der
Liste zur Ermittlung der auszusetzenden Zylinder. Da nur noch neunzehn Zylinder in
der reduzierten Zündreihenfolge verbleiben, ist die Schrittlänge von fünf geeignet,
die ja für den 20-Zylindermotor ein Teiler der Zylinderanzahl wäre.
Tabelle 4: Reduzierte Zündreihenfolge eines V-20 Zylindermotors, Zylinder eins ist
ausgenommen
| 1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
15 |
16 |
17 |
18 |
19 |
| 17 |
7 |
13 |
3 |
19 |
9 |
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5 |
20 |
10 |
14 |
4 |
18 |
8 |
12 |
2 |
16 |
6 |
11 |
[0035] Wird nun die Regel zur Zündaussetzung auf die reduzierte Zündreihenfolge angewendet,
so bleibt der Zylinder eins von der Zündaussetzung ausgenommen. In anderen Worten
wird Zylinder eins also ganz regulär gezündet.
[0036] Das Ergebnis soll am Beispiel der reduzierten Zündreihenfolge gemäß Tabelle 4 erklärt
werden. Dabei wird die Regel, nach jedem dritten Zylinder auszusetzen, auf die Zündreihenfolge
nach Tabelle 4 angewendet. Zur Verdeutlichung, dass die Richtung der Ermittlung (also
in der Liste von links nach rechts oder von rechts nach links) und die Startposition
zur Ermittlung unerheblich sind, wird bei Zylinder elf begonnnen und von rechts nach
links vorgegangen. Das heißt, nach elf kommt zwei, danach 18, dann zehn und so weiter.
Das Ergebnis, das heißt die skip firing order der reduzierten Zündfolge, ist in Tabelle
5 gezeigt. Die resultierende skip firing order hat für den 20-Zylindermotor nur 19
Einträge, da ja ein Zylinder von der Zündaussetzung ausgenommen ist.
Tabelle 5: skip firing order der reduzierten Zündfolge eines V-20-Zylindermotors
| 11 |
2 |
18 |
10 |
15 |
3 |
17 |
6 |
12 |
4 |
20 |
9 |
13 |
16 |
8 |
14 |
5 |
19 |
7 |
[0037] Diese skip firing order ist jedoch noch nicht an eine konkrete Lastanforderung angepasst,
sondern beschreibt nur die Reihenfolge, welche im Aussetzen von Zylindern zu folgen
ist.
[0038] Im vorgeschlagenen Verfahren wird nun der erhaltenen skip firing order ein weiteres
Muster aufgeprägt, mit welchem festgelegt wird, welche der in der skip firing order
definierten Zylinder tatsächlich zum Nichtzünden vorgesehen werden.
[0039] Dieses Muster kann als Liste oder Abfolge von Befehlen zur Nichtzündung, ausgedrückt
durch eine Null, gefolgt von Listeneinträgen mit einer Eins, für den Befehl zur Zündung
aufgefasst werden.
[0040] Überlagert man nun dieses Muster mit der vorher festgelegten skip firing order, so
kann die Anzahl der tatsächlich aussetzenden Zylinder festgelegt werden und damit
an eine Lastanforderung angepasst werden. Das Verfahren soll mit nachfolgender Tabelle
6 veranschaulicht werden. Tabelle 6 folgt wieder dem Beispiel der reduzierten Zündfolge,
wobei der Zylinder Eins vom Aussetzen ausgenommen wird. Dies kann z.B. für Diagnosezwecke
oder ähnliches vorgesehen sein. Die Lastanforderung sei im Beispiel dermaßen, dass
zehn der zwanzig Zylinder zünden sollen. So zeigt die Tabelle 6 in der ersten Zeile
das Muster der Zündabschaltung bezüglich des betroffenen Zylinders, und in der Zeile
darunter die Befehle zum Aussetzen, dargestellt durch eine Null, bzw. die Befehle
zum Zünden, dargestellt durch eine Eins. Im konkreten Beispiel erhalten die Zylinder
11, 2 und 18 den Befehl zum Aussetzen, gefolgt von den Zylindern 10, 15, 3, 17, 6,
12, 4, 20, 9 mit Befehl zum Zünden, gefolgt von den Zylindern 13, 16, 8, 14, 5, 19
und 7 mit Befehl zum Aussetzen. Das Aussetzen wird also in der Liste durch eine Null
wiedergegeben, während das Zünden durch eine Eins signalisiert wird.
Tabelle 6: Skip firing order hinterlegt mit Befehlen zum Aussetzen (Nullen) bzw. Zünden
(Einsen)
| 11 |
2 |
18 |
10 |
15 |
3 |
17 |
6 |
12 |
4 |
20 |
9 |
13 |
16 |
8 |
14 |
5 |
19 |
7 |
| 0 |
0 |
0 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
[0041] Als Listeneinträge dargestellt, ergibt sich also eine Abfolge von Einträgen mit Signal
zur Zündung, dargestellt durch Einsen, gefolgt von einem Listenabschnitt mit der Information
zur Zündaussetzung, gezeigt durch Nullen. Man sieht bereits am Beispiel der Tabelle
6, dass damit sehr einfach der Anteil jener Zylinder, die weiterhin zünden sollen
festgelegt werden kann, anders ausgedrückt, zu welchem Lastanteil der Motor betrieben
werden soll. Am Beispiel der Tabelle 6 zünden zehn von zwanzig Zylindern, das heißt
die Lastreduktion beträgt rund 50%.
[0042] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass bei erhöhtem Leistungsbedarf der Listenblock
mit Befehlen zur Zündung um wenigstens einen weiteren Befehl zur Zündung verlängert
wird.
[0043] Steigt also die Lastanforderung, so kann dies einfach durch Verlängern des Listenabschnittes
mit Signalen zur Zündung um ein weiteres Inkrement erreicht werden. Mit Inkrement
ist wenigstens ein Listeneintrag gemeint.
[0044] In Tabelle 7 ist beispielsweise gezeigt, dass der Listenabschnitt mit Befehlen zur
Zündung, also Listeneinträgen mit Eins, um eine weitere Listenposition erweitert wird.
Im konkreten Beispiel ist nun auch der Zylinder 13 zur Zündung vorgesehen.
Tabelle 7:
| 11 |
2 |
18 |
10 |
15 |
3 |
17 |
6 |
12 |
4 |
20 |
9 |
13 |
16 |
8 |
14 |
5 |
19 |
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| 0 |
0 |
0 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
[0045] Damit erhöht sich die Anzahl der gefeuerten Zylinder auf elf, während neun Zylinder
ungefeuert bleiben.
[0046] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Muster zeitlich so veränderbar ist, dass bei verringertem
Leistungsbedarf der Listenblock mit Befehlen zur Zündaussetzung um wenigstens einen
weiteren Befehl zur Zündaussetzung verlängert wird.
[0047] In Tabelle 8 ist dieser Fall gezeigt. Hier wird die Sequenz von Nichtzündungen um
einen weiteren Listeneintrag verlängert, sodass nun elf Zylinder nicht zünden und
neun Zylinder zünden. Somit kann eine weitere Leistungsreduktion erreicht werden.
Im konkreten Fall setzt gegenüber dem Ausgangszustand gemäß Tabelle 6 zusätzlich Zylinder
mit Nummer Zehn aus.
Tabelle 8:
| 11 |
2 |
18 |
10 |
15 |
3 |
17 |
6 |
12 |
4 |
20 |
9 |
13 |
16 |
8 |
14 |
5 |
19 |
7 |
| 0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
[0048] Die genannten Beispiele zeigen den zeitlich unveränderten Fall, das heißt es zünden
stets die gleichen Zylinder, während die verbleibenden Zylinder ungefeuert bleiben.
Für eine zeitlich gleichmäßige Verteilung der Last auf die Zylinder wird, wie weiter
oben beschrieben, das Muster zeitlich verändert.
[0049] Stellt man sich die Zündreihenfolge als geschlossenen Kreis vor, bei dem der zuletzt
gezündete Zylinder an den erstgezündeten Zylinder anschließt, so rotiert nun der Block
an gezündeten Zylindern im Kreis.
[0050] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine gattungsmäßige Verbrennungskraftmaschine (schematisch)
- Fig. 2
- eine Darstellung der Zündreihenfolge als geschlossenen Kreis
[0051] Figur 1 zeigt schematisch eine Verbrennungskraftmaschine 1 in einer Draufsicht. Angedeutet
sind die Zylinder-Kolben-Einheiten 2. Die Figur dient zur Erläuterung der Notation
der Benennung der Zylinder: der Pfeil symbolisiert die Blickrichtung, man blickt also
auf die dem Abtrieb, als G bezeichnet, gegenüberliegende Seite, wo zu zählen begonnen
wird. Der Zylinder mit Nummer Eins liegt auf der in Blickrichtung linken Zylinderbank.
Gezeigt ist ein V-16-Zylinder Motor.
[0052] Figur 2 dient zur Illustration des Konzeptes der rotierenden skip firing order und
zeigt die Zündreihenfolge als geschlossenen Kreis. am Beispiel eines 20-Zylinder-Motors,
bei dem der Zylinder Nummer Eins von der Zündaussetzung ausgenommen ist, also regulär
zündet. Die Zahlen in den Feldern entsprechen der Nummer des jeweiligen Zylinders.
Die schwarz eingefärbten Felder zeigen gezündete Zylinder, die weißen Felder stellen
ungezündete Zylinder dar. Die Reihenfolge der Zylinder entspricht dem Muster der Zündabschaltung.
Die Pfeile zwischen den Feldern symbolisieren die zeitliche Zündfolge.
Durch die zeitliche Änderung des skip-firing Musters wandert der Block mit Befehlen
zur Zündung im Kreis. Dies ist durch die Details D1 und D2 kenntlich gemacht. So erhält
beispielsweise Zylinder Nummer Zehn den Befehl zur Nicht-Zündung (Detail D1), ändert
also seinen Status von Zündung auf Aussetzen. Im Folgenden wechselt Zylinder 13 vom
von der Zündung ungefeuerten Zustand in den gefeuerten Zustand (Detail D2). Damit
bleibt die Anzahl an gefeuerten bzw. ungefeuerten Zylindern konstant, aber das Muster
"wandert" über die Zylinder, wodurch sich ein gleichmäßiger Wärmeeintrag auf die Zylinder
ergibt.
1. Verfahren zur Regelung einer Verbrennungskraftmaschine (1) mit mehr als einem Zylinder
(2), wobei in Abhängigkeit der geforderten Leistungsabgabe einzelne Zylinder (2) nach
vorgebbarem Muster abschaltbar sind, wobei das Muster aus einer zeitlichen Abfolge
von Befehlen zur Zündung und Befehlen zum Aussetzen der Zündung besteht, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster mit einer Berechnungsvorschrift derart abgeleitet wird, dass der Abstand
zwischen zum Aussetzen vorgesehenen Zylindern (2) bezogen auf die Zündreihenfolge
eine ungerade Zahl, und vorzugweise teilerfremd zur Zylinderanzahl, ist.
2. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster über einen Algorithmus in Abhängigkeit der Zylinderanzahl beschrieben
wird.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster über einen Algorithmus aus der Zündreihenfolge so abgeleitet wird, dass
sich die Befehle zur Zündung gleichmäßig auf die Zylinderbänke verteilen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Muster als Liste aus Befehlen zur Zündung gefolgt
von Befehlen zur Nicht-Zündung beschrieben werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster zeitlich so veränderbar ist, dass nach einem vorgebbaren Zeitintervall
auf eine vorgebbare Listenposition mit einem Befehl zur Zündung eine Anzahl von mindestens
einer weiteren Listenposition mit Signal zur Zündung hinzukommt, und der Listenabschnitt
mit Befehlen zur Nicht-Zündung um die gleiche Anzahl an Listenpositionen mit Signalen
zur Nicht-Zündung ergänzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster nach einem vorgebbaren Zeitintervall verändert wird, wobei das Zeitintervall
1 bis 20 Sekunden beträgt, besonders bevorzugt 5-10 Sekunden beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zeitliche Veränderung des Musters so geschieht, dass möglichst wenige Zylinder
(2), besonders bevorzugt nur ein Zylinder (2), von einem ungefeuerten in einen gefeuerten
Zustand übertreten und möglichst wenige Zylinder (2) von einem gefeuerten in einen
ungefeuerten Zustand übertreten.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Zylinder (2) von der Zylinderabschaltung ausgenommen bleibt.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster zeitlich so veränderbar ist, dass bei erhöhtem Leistungsbedarf der Listenblock
mit Befehlen zur Zündung um wenigstens einen weiteren Befehl zur Zündung verlängert
wird.
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster zeitlich so veränderbar ist, dass bei verringertem Leistungsbedarf der
Listenblock mit Befehlen zur Zündaussetzung um wenigstens einen weiteren Befehl zur
Zündaussetzung verlängert wird.