[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Bechers aus einer konischen
Hülse und einem topfförmigen Boden, wobei der Boden eine Bodenfläche und eine von
der Bodenfläche ausgehende umlaufende Wandung aufweist und von einer größeren Öffnung
der konischen Hülse her in Richtung auf die kleinere Öffnung der Hülse in die Hülse
eingesetzt wird. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Herstellen eines
Bechers aus einer konischen Hülse und einem topfförmigen Boden, wobei die Vorrichtung
zum Einsetzen des Bodens von einer größeren Öffnung der konischen Hülse her in Richtung
auf die kleinere Öffnung der Hülse in die Hülse ausgebildet ist.
[0002] Bei bekannten Verfahren zum Herstellen eines Bechers und bei bekannten Vorrichtungen
kann es beim Einsetzen des topfförmigen Bodens in die konische Hülse dann zu Problemen
kommen, wenn der Boden während des Einsetzens an der Innenseite der Hülse anhaftet
und dadurch eine korrekte Platzierung des Bodens in der Hülse behindert. Dies kann
beispielsweise passieren, wenn der Boden und/oder die Hülse bereits mit Klebstoff
beschichtet ist, wenn, beispielsweise auch nur aufgrund der Umgebungstemperaturen,
das Material des Bodens und/oder der Hülse klebrig ist oder zumindest zwischen Boden
und Hülse ein hoher Reibungskoeffizient vorliegt. Problematisch ist dabei, dass aufgrund
der konischen Hülse und dem nachfolgenden flüssigkeitsdichten Verpressen von Boden
und Hülse der Boden in eine Position innerhalb der Hülse gebracht werden muss, in
der er zwangsläufig an einer Innenwand der Hülse anliegt. Anderenfalls ist ein Verpressen
des Bodens mit der Hülse nicht möglich.
[0003] Mit der Erfindung soll ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen eines Bechers
aus einer konischen Hülse und einem topfförmigen Boden verbessert werden.
[0004] Erfindungsgemäß ist hierzu ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 vorgesehen.
Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Erfindungsgemäß ist das wenigstens teilweise Abdecken einer radial außen liegenden
Umfangsfläche der Wandung des topfförmigen Bodens mit einer ringförmigen Abdeckhülse,
das Anordnen der Abdeckhülse und des Bodens in einer vordefinierten Relativposition
zwischen der Hülse und dem Boden, das Herausziehen der Abdeckhülse zwischen einer
Innenseite der Hülse und der radial außen liegenden Umfangsfläche des Bodens, wobei
der Boden in der vordefinierten Relativposition verbleibt, und das im Wesentlichen
flüssigkeitsdichte Verbinden der radial außen liegenden Umfangsfläche des Bodens und
der Innenseite der Hülse vorgesehen. Erfindungsgemäß wird somit eine ringförmige Abdeckhülse
zwischen einer radial außen liegenden Umfangsfläche der Wandung des topfförmigen Bodens
und der Innenseite der Hülse angeordnet. Damit kommt beim Zustellen des Bodens lediglich
die Außenseite der Abdeckhülse in Kontakt mit der Innenseite der Hülse. Die Außenseite
der Abdeckhülse kann in Bezug auf das Material bzw. die Oberfläche dabei so gewählt
werden, dass die Abdeckhülse leichtgängig an der Innenseite der Hülse entlanggleiten
kann. Erst dann, wenn der Boden eine vordefinierte Relativposition zur Hülse erreicht
hat, wird die Abdeckhülse zwischen der Umfangswandung und der Innenseite der Hülse
herausgezogen. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich der Boden und die Hülse relativ zueinander
aber bereits in Ruhe und an der vorgesehenen Relativposition. Ein eventuelles Anhaften
von Boden und Hülse in dieser Position ist somit unschädlich und beim darauffolgenden
Schritt des flüssigkeitsdichten Verbindens sogar erwünscht. Mit der Erfindung wird
dadurch in überraschend einfacher Weise eine erhebliche Verbesserung eines Verfahrens
zum Herstellen eines Bechers erzielt. Im Rahmen der Erfindung kann die Abdeckhülse
dabei gemeinsam mit dem Boden in die Hülse hinein zugestellt werden oder die Abdeckhülse
kann relativ zur Hülse stillstehen und der Boden wird in die Abdeckhülse hinein geschoben.
Besondere Vorteile hat das erfindungsgemäße Verfahren dann, wenn aufgrund der Materialien
von Boden und Hülse ein Anhaften des Bodens an der Hülse bei einer Relativbewegung
zueinander zu befürchten ist. Die Erfindung ist damit in besonderer Weise für Materialien
ausgebildet, deren Oberflächen zueinander einen hohen Reibungskoeffizient haben. Dies
kann beispielsweise beschichtetes Papiermaterial oder beschichtete Pappe sein, beispielsweise
aber auch papierähnlich zu verarbeitendes flächiges Kunststoffmaterial. Flächige Kunststoffmaterialien
sind beispielsweise auch Kunststofflaminate. Die Erfindung ist dabei für papierähnlich
zu verarbeitendes Kunststoffmaterial sehr gut geeignet, jedoch nicht speziell für
papierähnlich zu verarbeitendes Kunststoffmaterial ausgebildet.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung entspricht die vordefinierte Relativposition wenigstens
in Längsrichtung der Hülse gesehen der Relativposition von Boden und Hülse am fertiggestellten
Becher.
[0007] Auf diese Weise müssen Boden und Hülse relativ zueinander nicht mehr bewegt werden,
nachdem die Abdeckhülse zwischen der Umfangswand des Bodens und der Innenseite der
Hülse herausgezogen wurde. Geringfügige Verschiebungen während des flüssigkeitsdichten
Verbindens von Boden und Hülse sind hiervon ausgenommen.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung liegt in der vordefinierten Relativposition eine außen
liegende Umfangsfläche der Abdeckhülse an der Innenseite der Hülse wenigstens abschnittsweise
an oder ist unmittelbar angrenzend an die Innenseite der Hülse angeordnet.
[0009] Auf diese Weise können die Umfangswand des Bodens und die Innenseite der Hülse sehr
nahe zueinander gebracht werden, ohne unmittelbar in Kontakt zu stehen. Beispielsweise
kann der Boden unter leichter Vorspannung in der Abdeckhülse angeordnet werden, so
dass sich die Umfangswand nach Herausziehen der Abdeckhülse geringfügig aufweitet
und dann die Umfangswand des Bodens flächig an der Innenseite der Hülse anliegt.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, die Abdeckhülse zusammen mit dem Boden
in Richtung auf die kleinere Öffnung der Hülse zuzustellen, bis die vordefinierte
Relativposition erreicht ist.
[0011] Erfindungsgemäß ist auch eine Vorrichtung zum Herstellen eines Bechers aus einer
konischen Hülse und einem topfförmigen Boden mit den Merkmalen von Anspruch 5 vorgesehen.
Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung zum Herstellen eines Bechers aus einer konischen
Hülse und einem topfförmigen Boden zum Einsetzen des Bodens von einer größeren Öffnung
der konischen Hülse her in Richtung auf die kleinere Öffnung der Hülse in die Hülse
ausgebildet. Die Vorrichtung weist eine ringförmige Abdeckhülse auf, deren Innenumfang
so groß ist, dass eine Umfangswandung des topfförmigen Bodens an dem Innenumfang anliegt.
Weiter weist die Vorrichtung eine Einrichtung zum Bewegen der Abdeckhülse in und entgegen
einer Längsrichtung der Hülse und eine Einrichtung zum Festhalten des Bodens in einer
vordefinierten Relativposition zur Hülse bei gleichzeitigem Herausziehen der Abdeckhülse
zwischen der Innenseite der Hülse und der Umfangswandung des Bodens auf. Mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird das Herstellen eines Bechers aus einer konischen Hülse und einem
topfförmigen Boden erheblich erleichtert, vor allem dann, wenn die Materialien bzw.
die Oberflächen von Boden und Hülse einen hohen Reibungskoeffizienten zueinander aufweisen
und daher das Anhaften des Bodens an der Hülse bei einer Relativbewegung zu befürchten
ist. Dies kann beispielsweise bei flüssigkeitsdicht beschichtetem Papiermaterial oder
auch bei papierähnlich zu verarbeitenden Kunststoffmaterialien auftreten.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung ist ein Stempel zum Halten des Bodens vorgesehen,
wobei der Stempel eine Betätigungsstange und eine am Boden anliegende Stempelfläche
aufweist, wobei die Abdeckhülse verschiebbar auf der Betätigungsstange des Stempels
angeordnet ist.
[0014] Auf diese Weise kann die Abdeckhülse beispielsweise exakt konzentrisch zur Betätigungsstange
angeordnet werden und auch während des Herausziehens der Abdeckhülse zwischen einer
Innenseite der Hülse und der radial außen liegenden Umfangsfläche des Bodens ist die
Abdeckhülse sicher geführt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dadurch hohe Geschwindigkeiten
und damit geringe Taktzeiten bei der Herstellung von Bechern erzielen.
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung im Zusammenhang
mit den Zeichnungen. Einzelmerkmale der unterschiedlichen Ausführungsformen können
dabei in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der Erfindung
zu überschreiten. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittansicht einer Vorrichtung zum Herstellen eines Bechers in
einem ersten Zustand,
- Fig. 2
- die vergrößerte Einzelheit I aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine schematische Schnittansicht der Vorrichtung der Fig. 1 in einem zweiten Zustand,
- Fig. 4
- die Einzelheit IV der Fig. 3 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 5
- eine schematische Schnittansicht der Vorrichtung der Fig. 1 in einem dritten Zustand,
- Fig. 6
- die Einzelheit VI der Fig. 5 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 7
- eine schematische Schnittansicht der Vorrichtung der Fig. 1 in einem vierten Zustand,
- Fig. 8
- die vergrößerte Einzelheit VIII aus Fig. 7,
- Fig. 9
- die Vorrichtung der Fig. 1 in einem fünften Zustand,
- Fig. 10
- die Einzelheit X der Fig. 9 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 11
- die Vorrichtung der Fig. 1 in einem sechsten Zustand und
- Fig. 12
- die Einzelheit XII aus Fig. 11 in vergrößerter Darstellung.
[0016] Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Vorrichtung 10 zum Herstellen
eines Bechers aus einer konischen Hülse 12 und einem topfförmigen Boden 14. Die Vorrichtung
10 kann Teil einer größeren, nicht dargestellten Maschine sein und beispielsweise
können mehrere der Vorrichtungen 10 auf einem Sternrad angeordnet sein.
[0017] Die Hülse 12 ist durch Wickeln und Verkleben bzw. Versiegeln im Bereich einer nicht
dargestellten Überlappung aus einem flächigen Segment hergestellt worden. Der topfförmige
Boden 14 ist ebenfalls aus einem flächigen Segment hergestellt worden. Die Hülse 12
ist auf einem ebenfalls konischen Dorn 16 angeordnet, der eine zentrale Führungsbohrung
aufweist, in der ein Stempel 18 zum Halten des Bodens 14 geführt ist. Der Stempel
18 weist eine Betätigungsstange 20 und eine Stempelplatte 21 mit einer Stempelfläche
22 auf. Die Stempelfläche 22 liegt an einer in Fig. 1 obenliegenden Bodenfläche 30
des Bodens 14 an. Diese obenliegende Bodenfläche 30 des Bodens 14 definiert am fertiggestellten
Becher eine untere Begrenzung des mit Flüssigkeit zu füllenden Innenraums des Bechers.
Von der Bodenfläche des Bodens 14 geht eine umlaufende Umfangswandung 24 aus, die
sich im rechten Winkel zur Bodenfläche erstreckt. Der Boden 14 erhält dadurch eine
topfartige Form.
[0018] Die Betätigungsstange 18 ist mit einer durchgehenden Bohrung 26 versehen. An die
Bohrung 26 wird während des Produktionsprozesses zeitweise ein Unterdruck angelegt.
Die Durchgangsbohrung 26 mündet in der Stempelfläche 22, so dass nach Anlegen eines
Unterdrucks an die Bohrung 26 die Bodenfläche des Bodens 14 gegen die Stempelfläche
22 gezogen wird. Der Boden 14 kann dadurch sicher und ohne die Gefahr, dass er von
der Stempelfläche 22 abfällt, in die Hülse 12 eingeschoben werden.
[0019] In der Darstellung der Fig. 1 wird der Boden 14 von oben her in die Hülse 12 eingeschoben,
also in Richtung auf die kleinere Öffnung der Hülse 12.
[0020] Unterhalb des Bodens 14 ist ein Luftauslass 28 angeordnet, der dazu vorgesehen ist,
warme Luft gegen die Innenseite der Hülse zu blasen, um die Verformung der Hülse und
speziell das Umschlagen des unteren Endes der Hülse 12 um die Umfangswand 24 des Bodens
14 zu erleichtern. Aus dem Blasteil 28 strömt radial warme Luft 29 aus, um die Innenseite
der Hülse 12 in einem Bereich zu erwärmen, auf dem nachfolgend die Umfangswandung
24 des Bodens 14 zu liegen kommt. Beispielsweise kann eine siegelfähige Beschichtung
der Innenseite der Hülse 12 erwärmt werden, um dann ein Ansiegeln der Umfangswand
24 und damit eine flüssigkeitsdichte Verbindung von Umfangswand 24 und Hülse 12 zu
ermöglichen.
[0021] Die vergrößerte Einzelheit II in Fig. 2 lässt zunächst die Stempelfläche 22 erkennen,
gegen die die Bodenfläche 30 des Bodens 14 gesaugt wird. Eine Außenseite der Umfangswandung
24 des Bodens 14 ist abschnittsweise von einer ringförmigen Abdeckhülse 32 abgedeckt.
Die Abdeckhülse 32 liegt an einer radial außen liegenden Umfangsfläche der Umfangswandung
24 des Bodens 14 an. Wie noch erläutert werden wird, verhindert die Abdeckhülse 32,
dass die radial außen liegende Fläche der Umfangswandung 24 in Kontakt mit einer Innenseite
34 der Hülse 12 kommt, bevor eine vordefinierte Relativposition von Boden 14 und Hülse
12 erreicht ist.
[0022] Die ringförmige Abdeckhülse 32 ist mit einer kreisringförmigen Befestigungsplatte
36 versehen, deren mittige Bohrung auf den Außendurchmesser der Betätigungsstange
18 abgestimmt ist. Die Befestigungsplatte 36 und die einstückig mit der Befestigungsplatte
36 verbundene ringförmige Abdeckhülse 32 können damit relativ zum Stempel 18 verschoben
werden. In dem Zustand der Fig. 1 und der Fig. 2 liegt eine Unterseite der Befestigungsplatte
36 auf einer Oberseite der Stempelplatte 21 an. Mit ihrer Oberseite liegt die Befestigungsplatte
36 an einer Fläche des Dorns 16 an.
[0023] Ausgehend von dem Zustand der Fig. 1 bzw. Fig. 2 wird der Stempel 18 zusammen mit
dem Boden 14 und der Hülse 32 nach unten bewegt.
[0024] Dieser Zustand ist dann in Fig. 3 dargestellt. Im Zustand der Fig. 3 haben der Boden
14 und die Hülse 12 eine Relativposition zueinander erreicht, die sie auch am fertiggestellten
Becher zueinander einnehmen. Mit anderen Worten muss zur Fertigstellung des Bechers
der Boden 14 relativ zur Hülse 12 nicht mehr bewegt werden, zumindest nicht in Längsrichtung
der Hülse 12.
[0025] Es ist in Fig. 3 zu erkennen, dass ausgehend von dem Zustand der Fig. 1 und der Fig.
2 der Stempel 18 um einen Weg nach unten bewegt wurde, der durch den Pfeil 40 in Fig.
3 angedeutet ist. Denn die Oberseite der Befestigungsplatte 36, die mit der ringförmigen
Abdeckhülse 32 einstückig verbunden ist, ist nun im Abstand von dem Dorn 16 angeordnet.
Hierzu wurde die Betätigungsstange 18 innerhalb der Führungsbohrung des Dorns 16 verschoben,
wie beispielsweise auch anhand des oberen Endes der Betätigungsstange 18, siehe Fig.
1 und Fig. 3, zu erkennen ist.
[0026] Die vergrößerte Einzelheit IV aus Fig. 3 ist in Fig. 4 dargestellt und lässt erkennen,
dass die ringförmige Abdeckhülse 32 nun einerseits an der Innenseite der Hülse 12
und andererseits an der radial außen liegenden Umfangsfläche der Umfangswandung 24
des Bodens 14 anliegt. Der Innendurchmesser der Abdeckhülse 32 kann dabei so bemessen
sein, dass der Boden 14 leicht zusammengedrückt ist, nach Herausziehen der Abdeckhülse
32 also geringfügig auffedert, so dass dann die Umfangswand 24 im Wesentlichen flächig
an der Innenseite der Hülse 12 anliegt. Die Umfangswand 24 des Bodens 14 liegt nicht
an der Innenseite der Hülse 12 an, obwohl der Boden 14 und die Hülse 12 in einer Relativposition
zueinander angeordnet sind, die sie auch am fertiggestellten Becher zueinander einnehmen.
[0027] Ausgehend vom Zustand der Fig. 3 und Fig. 4 wird die Abdeckhülse 32 zusammen mit
der Befestigungsplatte 36 dann nach oben zwischen der Innenseite der Hülse 12 und
der Umfangswand 24 des Bodens 14 herausgezogen. Dieser herausgezogene Zustand ist
in Fig. 5 dargestellt. Es ist zu erkennen, dass die Befestigungsplatte 36 nun wieder
an der Anschlagfläche 42 am Dorn 16 anliegt. Die Abdeckhülse 32 ist nun vollständig
zwischen dem Boden 14 und der Hülse 12 herausgezogen worden und die Umfangswand 24
liegt an der Innenseite der Hülse 12 an. Von unten her ist in die Hülse 12 nun ein
mehrteiliger Stempel 44 eingeschoben worden. Dieser Stempel 44 weist mehrere in radialer
Richtung bewegliche Pressbacken 46 auf, die von einem mittig angeordneten Betätigungselement
48 radial nach außen gedrückt werden können. An der Außenseite der Hülse 12 liegt
im Bereich der Umfangswand 24 des Bodens 14 an einer Außenseite der Hülse 12 ein Haltering
50 an. Dieser Haltering 50 bietet ein Widerlager, wenn die Pressbacken 48 radial nach
außen bewegt werden, um die Umfangswand 24 gegen die Innenseite der Hülse 12 zu drücken.
[0028] Wesentlich ist, dass zum Verpressen der Umfangswand 24 und der Innenseite der Hülse
12, die ausgehend von dem Zustand der Fig. 5 vorgenommen wird, keine relative Verschiebung
mehr zwischen dem Boden 14 und der Hülse 12 erforderlich ist. Es besteht daher nicht
die Gefahr, dass zur Positionierung des Bodens 14 in der Hülse 12 Reibungskräfte zwischen
einer Oberfläche des Bodens 14 und einer Oberfläche der Hülse 12 überwunden werden
müssen.
[0029] Die Darstellung der Fig. 6 zeigt die Einzelheit VI der Fig. 5 in vergrößerter Darstellung.
Wie bereits erläutert wurde, liegt die Umfangswandung 24 des Bodens 14 nun flächig
an der Innenseite der Hülse 12 an, da die ringförmige Abdeckhülse 32 nach oben zwischen
der Umfangswandung 24 und der Innenseite der Hülse 12 herausgezogen wurde. Die Pressbacken
46 und der Haltering 50 sorgen nun für ein Verpressen der Umfangswandung 24 mit der
Innenseite der Hülse 12 und dadurch für ein flüssigkeitsdichtes Verbinden des Bodens
14 mit der Hülse 12.
[0030] Die Darstellung der Fig. 7 zeigt einen weiteren, auf den Zustand der Fig. 5 bzw.
6 folgenden Verfahrensschritt. Die Pressbacken 46 und der Haltering 50 wurden entfernt.
In die Hülse 12 wird nun mittels eines Pressrings 52, der in Fig. 7 von unten her
auf die Hülse 12 aufgeschoben wird, eine umlaufende Stapelschulter 54 in die Hülse
12 eingebracht. Diese Stapelschulter dient dazu, mehrere Becher zuverlässig ineinander
stapeln zu können. Einen gewissen Gegenhalt beim Aufschieben des Pressrings 52 bietet
die ringförmige Abdeckhülse 32, die im Zustand der Fig. 7 radial innerhalb des Pressrings
52 angeordnet ist. Mehrere, gemäß den Pfeilen 55 radial nach innen verschiebbare Backen
56 sorgen dafür, dass der untere Rand 58 der Hülse radial nach innen umgeschlagen
wird. Die Backen 56 sind in Fig. 7 und Fig. 8 in ihrer radial inneren Endposition
dargestellt. Eine dem Umschlag des unteren Randes 38 der Hülse 12 bewirkende, radial
innenliegende Kante der Backe 56 ist mit einer Abschrägung 57 versehen, die bei einer
Bewegung der Backen 56 gemäß den Pfeilen 55 auf den unteren Rand 38 der Hülse aufläuft
und den Rand 38 um etwa 50° bis 60° nach innen umschlägt. Da alle Backen 56 eine Abschrägung
57 aufweisen, wird der Rand 38 auf seinem gesamten Umfang nach innen umgeschlagen.
Ein weiterer Umschlag des Rands 38 um dann annähernd 180° wird durch einen Stempel
60 bewirkt, der ausgehend vom Zustand der Fig. 7 gemäß dem Pfeil 61 nach oben verschoben
wird. Das Umschlagen des unteren Randes der Hülse 12 ist erleichtert, da, siehe Fig.
2, die Hülse 12 in diesem Umschlagsbereich zuvor erwärmt wurde.
[0031] Die Darstellung der Fig. 8 zeigt die Einzelheit VIII der Fig. 7 in vergrößerter Darstellung.
[0032] Ausgehend vom Zustand der Fig. 7 wird, wie bereits erläutert wurde, mittels des Stempels
60 der untere Rand 58 der Hülse 12 um annähernd 180° umgeschlagen.
[0033] Fig. 10 zeigt die Einzelheit X der Fig. 9 in vergrößerter Darstellung.
[0034] Wie in Fig. 11 zu erkennen ist, wird ausgehend vom Zustand der Fig. 9 dann der untere
Rand 58 der Hülse 12 radial nach außen gedrückt, um eine sogenannte umlaufende Zarge
62 am unteren Ende der Hülse 12 zu bilden. Die Zarge 62 bildet dann die Standfläche
für einen fertiggestellten Becher.
[0035] Die Darstellung der Fig. 12 zeigt die vergrößerte Einzelheit XII aus Fig. 11.
[0036] Wie vor allem anhand der Fig. 3 bis 6 zu erkennen ist, ermöglicht die ringförmige
Abdeckhülse, den Boden und die Hülse 12 relativ zueinander so zu positionieren, dass
diese bereits die am fertigen Becher vorgesehene Relativposition erreicht haben, ohne
dass sich der Boden 14 und die Innenseite der Hülse 12 berühren. Insbesondere berühren
sich, siehe Fig. 4, die radial außen liegende Fläche der Umfangswand 24 des Bodens
14 und die Innenseite der Hülse 12 nicht, bis die vordefinierte Relativposition erreicht
ist. Ein eventueller hoher Reibungskoeffizient zwischen dem Material bzw. der Oberfläche
des Bodens 14 und der Innenseite der Hülse 12 behindert damit den Herstellungsprozess
des Bechers nicht. Nachdem die ringförmige Abdeckhülse 32 zwischen der Innenseite
der Hülse 12 und dem Boden 14 herausgezogen wurde, kann sich die Umfangswand 24 des
Bodens 14 mit ihrer radial außen liegenden Fläche flächig an die Innenseite der Hülse
12 anlegen. Da die Innenseite der Hülse 12 in diesem Bereich zuvor erwärmt wurde,
kann unmittelbar ein flüssigkeitsdichtes Verbinden von Boden 14 und Hülse 12 erfolgen.
Dies wird durch die sich radial nach außen bewegenden Pressbacken 46 unterstützt.
1. Verfahren zum Herstellen eines Bechers aus einer konischen Hülse (12) und einem topfförmigen
Boden (14), wobei der Boden (14) eine Bodenfläche (30) und eine von der Bodenfläche
(30) ausgehende umlaufende Wandung aufweist und von einer größeren Öffnung der konischen
Hülse (12) her in Richtung auf die kleinere Öffnung der Hülse (12) in die Hülse (12)
eingesetzt wird, mit den Schritten:
- wenigstens teilweises Abdecken einer radial außenliegenden Umfangsfläche der Wandung
des topfförmigen Bodens (14) mit einer ringförmigen Abdeckhülse (32),
- Anordnen der Abdeckhülse (32) und des Bodens (14) in einer vordefinierten Relativposition
zwischen der Hülse (12) und dem Boden (14),
- Herausziehen der Abdeckhülse (32) zwischen einer Innenseite der Hülse (12) und der
radial außenliegenden Umfangsfläche des Bodens (14), wobei der Boden (14) in der vordefinierten
Relativposition verbleibt, und
- im Wesentlichen flüssigkeitsdichtes Verbinden der radial außenliegenden Umfangsfläche
des Bodens (14) und der Innenseite der Hülse (12).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die vordefinierte Relativposition wenigstens in Längsrichtung
der Hülse (12) gesehen der Relativposition von Boden (14) und Hülse (12) am fertiggestellten
Becher entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Zustellen der Abdeckhülse (32) zusammen mit dem Boden (16) in Richtung auf die kleinere
Öffnung der Hülse, bis die vordefinierte Relativposition erreicht ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei in der vordefinierten Relativposition eine
außenliegende Umfangsfläche der Abdeckhülse (32) an der Innenseite der Hülse (12)
wenigstens abschnittsweise anliegt oder unmittelbar angrenzend an die Innenseite der
Hülse (12) angeordnet ist.
5. Vorrichtung zum Herstellen eines Bechers aus einer konischen Hülse (12) und einem
topfförmigen Boden (14), wobei die Vorrichtung zum Einsetzen des Bodens (14) von einer
größeren Öffnung der konischen Hülse (12) her in Richtung auf die kleinere Öffnung
der Hülse (12) in die Hülse (12) ausgebildet ist, gekennzeichnet durch eine ringförmige Abdeckhülse (32), deren Innenumfang so groß ist, dass eine Umfangswandung
des topfförmigen Bodens (14) an dem Innenumfang anliegt, eine Einrichtung zum Bewegen
der Abdeckhülse (32) in und entgegen einer Längsrichtung der Hülse (12) und eine Einrichtung
zum Festhalten des Bodens in einer vordefinierten Relativposition zur Hülse (12) bei
gleichzeitigem Herausziehen der Abdeckhülse (32) zwischen der Innenseite der Hülse
(12) und der Umfangswandung des Bodens (14).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen Stempel (18) zum Halten des Bodens (14), wobei der Stempel (18) eine Betätigungsstange
(20) und eine am Boden (14) anliegende Stempelfläche (22) aufweist, wobei die die
Abdeckhülse (32) verschiebbar auf der Betätigungsstange (20) des Stempels (18) angeordnet
ist.