[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Zuführen von Produkten,
wie etwa Tabletten oder Dragees, in Näpfe von Blisterstreifen.
[0002] In der pharmazeutischen Industrie werden zur Aufbewahrung von Medikamenten häufig
sogenannte Blisterverpackungen verwendet, die eine Vielzahl von Näpfen enthalten,
in welche die pharmazeutischen Produkte, wie etwa Tabletten oder Dragees, eingebracht
sind. Bei der Herstellung von Blisterverpackungen werden üblicherweise lange Blisterstreifen
mit den Tabletten befüllt, versiegelt und hieraus anschließend einzelne Blisterverpackungen
ausgestanzt. Diese Blisterverpackungen werden beim weiteren Verpackungsprozess üblicherweise
einer Verpackungsstation zugeführt, in der die Blisterverpackungen, einzeln oder als
Blisterverpackungsstapel, in Faltschachteln eingeschoben werden.
[0003] Zum Einbringen der Produkte, die üblicherweise als Schüttgut in einer ungeordneten
und unsortierten Vielzahl ankommen, in die Näpfe des Blisterstreifens ist es erforderlich,
eine definierte Anzahl von Produkten aus dieser unsortierten Menge zu isolieren und
als eine Gruppe von Produkten in die Näpfe einzubringen.
[0004] Aus
WO 2014/013310 A1 ist eine Vorrichtung zum Zuführen von Tabletten in Näpfe eines Blisterstreifens bekannt,
die mit einem umlaufenden Füllband arbeitet. Das Füllband weist Ausnehmungen für die
Tabletten auf, die in einem unteren Abschnitt des Füllbands zunächst mit Tabletten
befüllt werden. In dem Bereich zwischen dieser Aufnahmeposition und der Abgabeposition,
bei der die Tabletten an den Blisterstreifen übergeben werden, werden die Tabletten
von einer feststehenden Stützfläche gestützt. Wenn die Tabletten eine Abwurfkante
der Stützfläche passiert haben, fallen sie in die Näpfe des parallel darunter bewegten
Blisterstreifens. Nachteilig an dieser Ausgestaltung ist einerseits, dass die Tabletten
auf der Stützfläche entlanggeschleift werden, was ungewünschte Staubbildung zur Folge
hat. Außerdem ist der Platzbedarf der Vorrichtung im unteren Abschnitt des Füllbandes
relativ hoch, weil sowohl die Befüllung des Füllbandes als auch die Übergabe der Tabletten
in den Blisterstreifen in diesem Abschnitt stattfinden muss.
[0005] Ebenfalls bekannt ist die Abfüllung von Tabletten in einzelne Blisterverpackungen
zur Herstelung von patientenindividuellen Blisterverpackungen. Aus
DE 10 2006 007 136 A1 ist beispielsweise eine Vorrichtung zur Befüllung von patientenindividuellen Tablettenbehältern
bekannt, die eine Beschickungsschablone und eine darunter angeordnete Steuerschablone
aufweist. Die Beschickungsschablone hat mehrere Öffnungen, die in mehreren Reihen
angeordnet sind. Die Steuerschablone hat eine entsprechende Anzahl von Öffnungen.
Zum Halten der Tabletten in der Beschickungsschablone wird die Steuerschablone relativ
zur Beschickungsschablone so angeordnet, dass die Steuerschablone die Öffnungen der
Beschickungsschablone bedeckt. Zum Freigeben der Tabletten wird die Steuerschablone
relativ zur Beschickungsschablone so angeordnet, dass die Öffnungen in der Steuerschablone
mit einer Reihe von Öffnungen in der Beschickungsschablone zur Deckung gebracht sind
und somit die Tabletten durch die Öffnungen in der Beschickungsschablone und der Steuerschablone
vertikal nach unten in die Näpfe des darunter befindlichen Tablettenbehälters fallen.
Derartige Füllvorrichtungen für Individualverpackungen sind aber nicht auf die hohen
Geschwindigkeiten bei der Herstellung von Standard-Blisterverpackungen ausgelegt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine flexible Vorrichtung zum Zuführen
von Produkten in Näpfe von Blisterstreifen zu schaffen, mit der ein hoher Durchsatz
bei geringem Platzbedarf und hoher Betriebssicherheit erzielt wird, und ein entsprechendes
Verfahren zum Zuführen von Produkten in Näpfe von Blisterstreifen anzugeben.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 12 gelöst.
[0008] Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung zum Zuführen von Produkten, wie etwa Tabletten
oder Dragees, in Näpfe eines Blisterstreifens eine Mehrzahl von Übertragungsplatten,
die jeweils eine Gruppierungsschablone aufweisen, in der mehrere Öffnungen ausgebildet
sind. Außerdem umfasst die Vorrichtung eine Mehrzahl von Bodenplatten, die relativ
zur jeweiligen Gruppierungsschablone bewegbar sind, derart, dass in einer Transportposition
die Bodenplatte die Öffnungen der Gruppierungsschablone von unten verschließt, und
in einer Freigabeposition die Bodenplatte die Öffnungen der Gruppierungsschablone
freilegt. Wenigstens eine Übertragungsplatten-Bewegungseinheit dient zum Bewegen jeder
Übertragungsplatte entlang einer umlaufenden Bewegungsbahn mit horizontalen und vertikalen
Bewegungskomponenten zwischen einem Aufnahmebereich, in dem jede Übertragungsplatte
mit Produkten befüllt wird, und einem Abgabebereich, in dem die Produkte von der
[0009] Übertragungsplatte in die Näpfe des Blisterstreifens fallen. Entlang der umlaufenden
Bewegungsbahn ist jede Übertragungsplatte im Wesentlichen horizontal ausgerichtet.
Im Aufnahmebereich befindet sich jede Bodenplatte in der Transportposition und im
Abgabebereich in der Freigabeposition.
[0010] Hierdurch ist eine schnelle und zuverlässige Befüllung von Blisterstreifen mit Produkten
möglich. Insbesondere kommen in vorteilhafter Weise mehrere Übertragungsplatten zum
Einsatz, so dass die Befüllung von ersten Übertragungsplatten mit Produkten erfolgen
kann, während gleichzeitig die Übertragung von Produkten von zweiten Übertragungsplatten
in den Blisterstreifen erfolgt. Aufgrund der umlaufenden Bewegungsbahn ist außerdem
der Platzbedarf gering.
[0011] Vorzugsweise sind der Aufnahmebereich und der Abgabebereich in übereinander liegenden
Abschnitten der umlaufenden Bewegungsbahn angeordnet, wobei der Aufnahmebereich in
einem oberen Abschnitt und der Abgabebereich in einem unteren Abschnitt der umlaufenden
Bewegungsbahn angeordnet sind. Hierdurch kann die Zuführvorrichtung platzsparend über
der Fördervorrichtung für den Blisterstreifen angeordnet werden. Darüber hinaus erfolgen
sowohl die Befüllung der Übertragungsplatten als auch die Produktübergabe an den Blisterstreifen
unter Ausnutzung der Gravitation von oben nach unten.
[0012] Mit weiterem Vorteil umfasst die Zuführvorrichtung weiterhin eine Fördervorrichtung
zum Fördern des Blisterstreifens in einer Förderrichtung, wobei die umlaufende Bewegungsbahn
der Übertragungsplatten über der Fördervorrichtung verläuft und die umlaufende Bewegungsbahn
einen unteren Bewegungsabschnitt aufweist, in dem sich die Übertragungsplatten in
Förderrichtung bewegen, und einen oberen Bewegungsbahnabschnitt aufweist, in dem sich
die Übertragungsplatten in einer zur Förderrichtung entgegengesetzten Richtung bewegen.
Dadurch ist sichergestellt, dass sich in einem Bewegungsbahnabschnitt die Übertragungsplatten
und der Blisterstreifen in derselben Bewegungsrichtung, d.h. der Förderrichtung des
Blisterstreifens, bewegen.
[0013] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung weist die Bewegungsbahn die Form eines langgestreckten,
liegenden Ovals auf, wodurch mehrere Übergabeplatten nebeneinander gleichzeitig befüllt
werden können und auch für die Übergabe der Produkte von den Übergabeplatten an den
Blisterstreifen ausreichend Platz verbleibt. Insgesamt wird hiermit das schnelle und
kontinuierliche Zuführen von Produkten gefördert.
[0014] Bei einer weiteren speziellen Ausgestaltung wird jede Übertragungsplatte von der
Übertragungsplatten-Bewegungseinheit kontinuierlich entlang der Bewegungsbahn in Umlaufrichtung
bewegt, wobei mit Vorteil eine Übertragung der Produkte an einen Blisterstreifen erfolgt,
während gleichzeitig der Blisterstreifen in Förderrichtung weiterbewegt wird. Dabei
ist es vorteilhaft, wenn die Übertragungsplatten mit der Geschwindigkeit der Blisterstreifen
bewegt werden.
[0015] Demgegenüber wird bei einer anderen Ausgestaltung jede Übertragungsplatte von der
Übertragungsplatten-Bewegungseinheit getaktet entlang der Bewegungsbahn in Umlaufrichtung
bewegt.
[0016] Vorzugsweise umfasst die Übertragungsplatten-Bewegungseinheit eine Antriebsvorrichtung,
mit welcher die Bewegung jeder Übertragungsplatte entlang der umlaufenden Bewegungsbahn
jeweils unabhängig von den anderen Übertragungsplatten gesteuert werden kann. Ist
jede Übertragungsplatte einzeln ansteuerbar, so kann der Zuführablauf, d.h. die Zeit,
die zum Aufnehmen, Gruppieren, Zuführen und Übertragen der Produkte an den Blisterstreifen
erforderlich ist, flexibel eingestellt werden. Hierdurch eröffnet sich zudem die Möglichkeit,
die Zuführvorrichtung als eine Art Puffereinrichtung zu verwenden, und es kann auch
flexible auf Störungen in der Vorrichtung oder im weiteren Verpackungsprozess reagiert
werden.
[0017] Besonders bevorzugt ist es, dass jede Bodenplatte ein Teil der entsprechenden Übertragungsplatte
ist. Damit entfällt die Notwendigkeit eines eigenen umlaufenden Antriebs und umlaufender
Führungen für jede Bodenplatte, und es genügen beispielsweise pneumatische Antriebe
zur Erzeugung der seitlichen Bewegung der Bodenplatte relativ zur Gruppierungsschablone.
[0018] Eine Möglichkeit der speziellen Ausgestaltung der Bodenplatte besteht darin, dass
jede Bodenplatte als eine durchgehende Platte ausgebildet ist und in der Freigabeposition
vollständig unter der Gruppierungsschablone herausbewegt ist. Der Vorteil dieser Ausgestaltung
besteht darin, dass die Bodenplatte einen sehr einfachen Aufbau hat und darüber hinaus
für verschiedene Schablonengrößen einsetzbar ist, d.h. die Umrüstung auf andere Tablettenformate
ist vereinfacht.
[0019] Eine andere Möglichkeit der speziellen Ausgestaltung der Bodenplatte besteht darin,
dass in jeder Bodenplatte mehrere Öffnungen ausgebildet sind, wobei die Öffnungen
in der Bodenplatte in der Transportposition versetzt zu den Öffnungen in der Gruppierungsschablone
angeordnet sind, und wobei die Bodenplatte in der Freigabeposition derart verschoben
ist, dass die Öffnungen in der Bodenplatte mit den Öffnungen in der Gruppierungsschablone
fluchten. Dies hat den Vorteil, dass lediglich eine geringe Translationsbewegung der
Bodenplatte ausreicht, um die Öffnungen in der Gruppierungsschablone freizugeben oder
zu verschließen.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Zuführen von Produkten, wie etwa Tabletten oder
Dragees, in Näpfe eines Blisterstreifens, umfasst folgende Schritte:
- Bereitstellen einer Mehrzahl von Übertragungsplatten mit jeweils einer Gruppierungsschablone,
in der mehrere Öffnungen ausgebildet sind,
- Bewegen einer Übertragungsplatte zu einem Aufnahmebereich, wobei spätestens in dem
Aufnahmebereich eine Bodenplatte relativ zur Gruppierungsschablone in eine Transportposition
bewegt wird, in der die Bodenplatte die Öffnungen der Gruppierungsschablone von unten
verschließt,
- Einbringen der Produkte in die Öffnungen einer jeden Gruppierungsschablone,
- Bewegen jeder Übertragungsplatte mit den darin abgelegten Produkten entlang entlang
einer Bewegungsbahn mit horizontalen und vertikalen Bewegungskomponenten von dem Aufnahmebereich
zu einem Abgabebereich, wobei jede Übertragungsplatte entlang der Bewegungsbahn im
Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist, und
- Bewegen jeder Bodenplatte in eine Freigabeposition, in der die Bodenplatte die Öffnungen
der Gruppierungsschablone freilegt, so dass die Produkte in dem Abgabebereich freigegeben
werden und in die darunter befindlichen Näpfe des Blisterstreifens fallen.
[0021] Hierdurch ist eine schnelle und zuverlässige Befüllung von Blisterstreifen mit Produkten
bei geringem Platzbedarf möglich.
- Fig.1
- ist eine perspektivische Ansicht, teilweise im Schnitt, einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Zuführen von Produkten;
- Fig. 2
- ist eine Seitenansicht der Vorrichtung in Fig. 1; und
- Fig. 3
- ist eine vergrößerte Ansicht eines Details aus Fig. 2.
[0022] Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht, teilweise im Schnitt, einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung 2. Die Zuführvorrichtung 2 umfasst eine Fördervorrichtung
3 zum Fördern eines mit Produkten 6, vorzugsweise Tabletten, zu befüllenden Blisterstreifens
4 in Förderrichtung F. Der Blisterstreifen 4 umfasst eine Vielzahl von Näpfen 5 zur
Aufnahme der Produkte 6 (Fig. 3). Als Blisterstreifen 4 wird im Sinne der Erfindung
in erster Linie ein langes Blisterband verstanden, das nach der Befüllung im weiteren
Verpackungsprozess versiegelt wird und aus dem schließlich einzelne Blisterverpackungen
ausgestanzt werden. Ebenso kann erfindungsgemäß eine einzelne Blisterverpackung als
Blisterstreifen 4 fungieren. Die in den Figuren nur schematisch dargestellte Fördervorrichtung
3 kann als Zangenvorschub ausgebildet sein. Die Fördervorrichtung 3 bewegt den Blisterstreifen
4 getaktet oder vorzugsweise kontinuierlich vorwärts.
[0023] Weiterhin umfasst die Zuführvorrichtung 2 in einem Aufnahmebereich einen Füllbehälter
18, dem die Produkte 6 vorzugsweise über Zuführrohre 26 als Schüttgut zugeführt werden.
Im Bereich des Füllbehälters 18 findet eine Befüllung von Übertragungsplatten 8 mit
den Produkten 6 statt. Der Füllbehälter 18 kann als vorstehender Teil eines Gehäuses
14 der Zuführvorrichtung 2 ausgebildet sein.
[0024] Im Füllbehälter 18 können z.B. quer zur Bewegungsrichtung der Übertragungsplatten
8 ausgerichtete rotierende Produktverteilerwalzen 24 vorgesehen sein, die die Produkte
6 in dafür vorgesehene Öffnungen 32 in den Übertragungsplatten 8 bürsten, sodass in
jeder Öffnung 32 genau ein Produkt 6 aufgenommen ist. Ebenso könnten Abstreifer verwendet
werden, oder andere bekannte Technologien zum sicheren Befüllen der Öffnungen 32.
Die Produkte 6 liegen im Bereich des Füllbehälters 18 vorzugsweise direkt auf den
Übertragungsplatten 8 auf. Insofern ist wichtig, dass die aneinandergereihten Übertragungsplatten
8 im Bereich des Füllbehälters 18 immer eine geschlossene Fläche bilden. Aus diesem
Grund müssen die Übertragungsplatten 8 in diesem Bereich immer gemeinsam bewegt werden.
Eine Übertragungsplatte 8 kann sich erst dann aus dem Verbund der Übertragungsplatten
8 wegbewegen, wenn sie den Bereich des Füllbehälters 18 verlassen hat. Jede der Mehrzahl
von Übertragungsplatten 8 umfasst jeweils eine Gruppierungsschablone 28 mit in Längs-
und Querreihen angeordneten Öffnungen 32 zur Aufnahme der Produkte 6 (Fig. 3). Eine
im Aufnahmebereich unter jeder Gruppierungsschablone 28 angeordnete zugehörige Bodenplatte
30 verschließt die Öffnungen 32 und stützt die Produkte 6 in den Öffnungen 32 ab.
Vorzugsweise ist die Bodenplatte 30 auch ein Teil der Übertragungsplatte 8.
[0025] Die Gruppierungsschablone 28 und die Bodenplatte 30 sind übereinanderliegend angeordnet,
wobei im dargestellten Beispielsfall auch die Bodenplatte 30 Öffnungen 34 aufweist.
In der in Fig. 3 gezeigten Situation befinden sich die Produkte 6 in den Öffnungen
32 der Gruppierungsschablone 28, während die Bodenplatte 30 relativ zur Gruppierungsschablone
28 so angeordnet ist, dass die Öffnungen 34 der Bodenplatte 30 versetzt zu den Öffnungen
32 der Gruppierungsschablone 28 sind und dementsprechend die Bodenplatte 30 die Öffnungen
32 der Gruppierungsschablone 28 von unten verschließt, so dass die Produkte 6 in den
Öffnungen 32 der Gruppierungsschablone 28 gehalten werden. Es ist auch denkbar, dass
die Bodenplatte 30 durchgängig ausgebildet ist und keine Öffnungen 34 aufweist.
[0026] Die Übertragungsplatten 8 transportieren die Produkte 6 entlang einer umlaufenden
Bewegungsbahn 13 vom Aufnahmebereich im Bereich des Füllbehälters 18 zu einem Abgabebereich,
in dem die Produkte 6 von den Übertragungsplatten 8 an den Blisterstreifen 4 übergeben
werden. Dieser Abgabebereich ist in Fig. 2 umrahmt und in Fig. 3 vergrößert dargestellt.
[0027] Zur Bewegung der Übertragungsplatten 8 ist eine Übertragungsplatten-Bewegungseinheit
10 vorgesehen, die eine Fördereinrichtung 11 zum Antreiben jeder Übertragungsplatte
8 in Umlaufrichtung P entlang der umlaufenden Bewegungsbahn 13 aufweist. Die umlaufende
Bewegungsbahn 13 hat im vorliegenden Fall die Form eines langgestreckten, liegenden
Ovals. Die längeren geradlinigen Abschnitte der Bewegungsbahn 13, d.h. der obere und
der untere Abschnitt, erstrecken sich parallel zur Förderrichtung F der Fördervorrichtung
3. Des Weiteren ist die Fördervorrichtung 3 bezüglich der Bewegungsbahn 13 in einer
solchen Höhe angeordnet, dass die in dem unteren Abschnitt der Bewegungsbahn 13 bewegten
Übertragungsplatten 8 unmittelbar über dem in Förderrichtung F geförderten Blisterstreifen
4 bewegt werden.
[0028] Als Fördereinrichtung 11 für die Übertragungsplatten 8 wird vorzugsweise eine Linearmotor-Antriebsvorrichtung
verwendet, an deren Läufern die Übertragungsplatten 8 drehbar befestigt sind. Damit
ist jede Übertragungsplatte 8 unabhängig von den anderen Übertragungsplatten 8 ansteuerbar.
Die Fördereinrichtung 11 ist vorzugsweise seitlich der Bewegungsbahn 13 angeordnet,
beispielsweise im Bereich des Gehäuses 14. Die Übertragungsplatten 8 werden in horizontaler
Ausrichtung seitlich neben der Fördereinrichtung 11 bewegt.
[0029] Wenn die Bodenplatte 30 als Teil der Übertragungsplatte 8 ausgebildet ist, wird sie
automatisch mit dieser mitbewegt. Alternativ muss auch für die Bodenplatten 30 ein
eigener Antriebsmechanismus vorgesehen werden.
[0030] Zum Übertragen der Produkte 6 im Abgabebereich von der Übertragungsplatte 8 in den
Blisterstreifen 4 wird die Bodenplatte 30 relativ zur Gruppierungsschablone 28 soweit
verschoben, dass die Öffnungen 34 in der Bodenplatte 30 mit den Öffnungen 32 in der
Gruppierungsschablone 28 zur Deckung gebracht sind und die Produkte 6 in die darunter
befindlichen Näpfe 5 des Blisterstreifens 4 fallen. Wenn die Bodenplatte 30 durchgängig
ausgebildet ist, muss sie vollständig aus dem Bereich der Öffnungen 32 herausbewegt
werden, damit die Produkte 6 nach unten fallen können. Die Bewegung der Bodenplatten
30 erfolgt durch eine separate Antriebsvorrichtung, beispielsweise durch einen mit
der Übertragungsplatte 8 mitbewegten Pneumatikzylinder.
[0031] Im Folgenden wird die Arbeitsweise der Zuführvorrichtung 2 anhand von Fig. 1 bis
3 beschrieben.
[0032] Im Füllbehälter 18 werden die als Schüttgut vorliegenden Produkte 6 in die Öffnungen
32 der darunter bereitstehenden Übertragungsplatten 8 verteilt. Die Bodenplatten 30
befinden sich dabei jeweils in einer Transportposition, in der jede Bodenplatte 30
die Öffnungen 32 der zugehörigen Gruppierungsschablone 28 von unten verschließt. Nachdem
die in Fig. 2 oben links befindliche Übertragungsplatte 8 mit Produkten 6 befüllt
wurde und aus dem Füllbehälter 18 ausgetreten ist, wird diese Übertragungsplatte 8
in Umlaufrichtung P, d.h. im Gegenuhrzeigersinn, entlang der Bewegungsbahn 13 zum
Abgabebereich bewegt, der sich im dargestellten Beispielsfall unter dem Aufnahmebereich
befindet. Während der Bewegung von dem Aufnahmebereich zu dem Abgabebereich bleibt
die Bodenplatte 30 relativ zur Gruppierungsschablone 28 in der Transportposition.
Die Übertragungsplatten bleiben während der gesamten Bewegung horizontal ausgerichtet,
drehen sich also bei Durchlaufen der Kurvenabschnitte der Bewegungsbahn 13 entsprechend
in entgegengesetzter Richtung zum Kurvenverlauf.
[0033] Im Abgabebereich wird die Übertragungsplatte 8 über den leeren Abschnitt des Blisterstreifens
4 geführt, wie Fig. 3 zeigt. Anschließend wird die Bodenplatte 30 aus der in Fig.
3 gezeigten Stellung relativ zur Gruppierungsschablone 28 in eine Freigabeposition
bewegt, so dass die Öffnungen 32 in der Gruppierungsschablone 28 freigelegt sind und
die Produkte 6 in die darunter befindlichen Näpfe 5 des Blisterstreifens 4 fallen.
Zum Zeitpunkt der Übergabe bewegen sich die Fördervorrichtung 3 und die Übertragungsplatte
8 vorzugsweise mit derselben Geschwindigkeit oder stehen beide still.
[0034] Nachdem die Übertragungsplatte 8 entleert wurde, wird diese weiter entlang der Bewegungsbahn
13 in Umlaufrichtung P bewegt und wieder dem Aufnahmebereich im Bereich des Füllbehälters
18 zur erneuten Aufnahme von Produkten 6 zugeführt.
[0035] Dasselbe gilt für alle anderen Übertragungsplatten 8.
[0036] Es ist eine Vielzahl von Variationen der beschriebenen Ausgestaltung denkbar. So
ist die Anzahl, Form und Größe der Übertragungsplatten 8 variabel. Der Aufnahmebereich
kann auch im unteren Abschnitt der Bewegungsbahn 13, vor dem Abgabebereich, angeordnet
sein. Die Bewegungsmuster der Übertragungsplatten 8 sind beliebig einstellbar. Die
Bewegung der Bodenplatte 30 relativ zur Gruppierungsschablone 28 kann auch über mechanische
Elemente erfolgen, die im Abgabebereich angeordnet sind und beispielsweise die Bodenplatte
30 gegen die Rückstellkraft einer Feder aus der Transportposition in die Freigabeposition
verschieben. Diese und viele weitere Variationen der Erfindung sind für den Fachmann
mit umfasst.
1. Vorrichtung (2) zum Zuführen von Produkten (6), wie etwa Tabletten oder Dragees, in
Näpfe (5) eines Blisterstreifens (4), mit
einer Mehrzahl von Übertragungsplatten (8), die jeweils eine Gruppierungsschablone
(28) aufweisen, in der mehrere Öffnungen (32) ausgebildet sind,
einer Mehrzahl von Bodenplatten (30), die relativ zur jeweiligen Gruppierungsschablone
(34) bewegbar sind, derart, dass in einer Transportposition die Bodenplatte (30) die
Öffnungen (32) der Gruppierungsschablone (28) von unten verschließt, und in einer
Freigabeposition die Bodenplatte (30) die Öffnungen (32) der Gruppierungsschablone
(28) freilegt, und
wenigstens einer Übertragungsplatten-Bewegungseinheit (10) zum Bewegen jeder Übertragungsplatte
(8) entlang einer umlaufenden Bewegungsbahn (13) mit horizontalen und vertikalen Bewegungskomponenten
zwischen einem Aufnahmebereich, in dem jede Übertragungsplatte (8) mit Produkten (6)
befüllt wird, und einem Abgabebereich, in dem die Produkte (6) von der Übertragungsplatte
(8) in die Näpfe (5) des Blisterstreifens (4) fallen,
wobei jede Übertragungsplatte (8) entlang der umlaufenden Bewegungsbahn (13) im Wesentlichen
horizontal ausgerichtet ist, und
wobei sich jede Bodenplatte (30) im Aufnahmebereich in der Transportposition befindet
und im Abgabebereich in der Freigabeposition befindet.
2. Vorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebereich und der Abgabebereich in übereinanderliegenden Abschnitten der
umlaufenden Bewegungsbahn (13) angeordnet sind, wobei der Aufnahmebereich in einem
oberen Abschnitt und der Abgabebereich in einem unteren Abschnitt der umlaufenden
Bewegungsbahn (13) angeordnet ist.
3. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie weiterhin eine Fördervorrichtung (3) zum Fördern des Blisterstreifens (4) in
einer Förderrichtung (F) aufweist, wobei die umlaufende Bewegungsbahn (13) der Übertragungsplatten
(8) über der Fördervorrichtung (3) verläuft und die umlaufende Bewegungsbahn (13)
einen unteren Bewegungsbahnabschnitt, in dem sich die Übertragungsplatten (8) in Förderrichtung
(F) bewegen, und einen oberen Bewegungsbahnabschnitt, in dem sich die Übertragungsplatten
(8) in einer zur Förderrichtung (F) entgegengesetzten Richtung bewegen, aufweist.
4. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsbahn (13) die Form eines langgestreckten, liegenden Ovals aufweist.
5. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Übertragungsplatte (8) von der Übertragungsplatten-Bewegungseinheit (10) kontinuierlich
entlang der Bewegungsbahn (13) in Umlaufrichtung (P) bewegt wird.
6. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Übertragungsplatte (8) von der Übertragungsplatten-Bewegungseinheit (10) getaktet
entlang der Bewegungsbahn (13) in Umlaufrichtung (P) bewegt wird.
7. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Übertragungsplatte (8) von der Übertragungsplatten-Bewegungseinheit (10) einzeln
ansteuerbar ist.
8. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsplatten-Bewegungseinheit (10) derart angesteuert ist, dass jede Übertragungsplatte
(8) in dem Abgabebereich im Wesentlichen synchron zur Bewegung der Fördervorrichtung
(3) geführt wird.
9. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Bodenplatte (30) ein Teil der entsprechenden Übertragungsplatte (8) ist.
10. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Bodenplatte (30) als eine durchgehende Platte ausgebildet ist und in der Freigabeposition
vollständig unter der Gruppierungsschablone (28) herausbewegt ist.
11. Vorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in jeder Bodenplatte (30) mehrere Öffnungen (34) ausgebildet sind, wobei die Öffnungen
(34) in der Bodenplatte (30) in der Transportposition versetzt zu den Öffnungen (32)
in der Gruppierungsschablone (28) angeordnet sind, und wobei die Bodenplatte (34)
in der Freigabeposition derart verschoben ist, dass die Öffnungen (34) in der Bodenplatte
(30) mit den Öffnungen (32) in der Gruppierungsschablone (28) fluchten.
12. Verfahren zum Zuführen von Produkten (6), wie etwa Tabletten oder Dragees, in Näpfe
(5) eines Blisterstreifens (4), mit folgenden Schritten:
Bereitstellen einer Mehrzahl von Übertragungsplatten (8) mit jeweils einer Gruppierungsschablone
(28), in der mehrere Öffnungen (32) ausgebildet sind,
Bewegen einer Übertragungsplatte (8) zu einem Aufnahmebereich,
wobei spätestens in dem Aufnahmebereich eine Bodenplatte (30) relativ zur Gruppierungsschablone
(28) in eine Transportposition bewegt wird, in der die Bodenplatte (30) die Öffnungen
(32) der Gruppierungsschablone (28) von unten verschließt,
Einbringen der Produkte in die Öffnungen (32) einer jeden Gruppierungsschablone (28),
Bewegen jeder Übertragungsplatte (8) mit den darin abgelegten Produkten (6) entlang
entlang einer Bewegungsbahn (13) mit horizontalen und vertikalen Bewegungskomponenten
von dem Aufnahmebereich zu einem Abgabebereich, wobei jede Übertragungsplatte (8)
entlang der Bewegungsbahn (13) im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist, und
Bewegen jeder Bodenplatte (30) in eine Freigabeposition, in der die Bodenplatte (30)
die Öffnungen (32) der Gruppierungsschablone (28) freilegt, so dass die Produkte (6)
in dem Abgabebereich freigegeben werden und in die darunter befindlichen Näpfe (5)
des Blisterstreifens (4) fallen.