[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltmaschine zur Verarbeitung von großformatigen Dokumenten
mit einem Gehäuse, welches eine Zuführung für die Dokumente und einen sich an die
Zuführung anschließenden Führungskanal aufweist. Derartige Faltmaschinen dienen beispielsweise
als Faltvorrichtungen zur Längsfaltung großformatiger Dokumente, die sowohl von beispielsweise
einer Druckvorrichtung online als auch von einer Bedienperson manuell zuführbar sind.
[0002] Es ist bekannt, großformatige Dokumente, insbesondere bedruckte Papierbahnen, beispielsweise
durch Industrie und Reprographiedienstleister, zu benutzen, um etwa technische Dokumentationen
oder andere umfangreiche Datensätze darauf festzuhalten. Die Breite solcher Papierbahnen
beträgt standardmäßig bis zu 914 Millimeter (36"). Die Länge der Papierbahn - und
damit der Dokumente - kann unterschiedlich sein und je nach Anwendung bis zu 100 Meter
und mehr betragen.
[0003] Es ist weiter bekannt, derartige großformatige Dokumente für eine vereinfachte Handhabung
oder zur Archivierung zu falten. Die normgerechte Faltung von technischen Zeichnungen
ist für Deutschland in der DIN 824 festgelegt. Die Faltnormen fallen dabei in verschiedenen
Ländern unterschiedlich aus.
[0004] Solche Faltungen der großformatigen Dokumente werden üblicherweise so weit wie möglich
automatisiert ausgeführt, wobei Faltungsmaschinen sowohl eine Längs- als auch eine
Querfaltung vornehmen können und beispielsweise nach dem Walzenfaltprinzip oder dem
Bandfaltprinzip arbeiten.
[0005] Die
DE 10 2012 015 466 A1 offenbart bereits eine vollautomatische Faltmaschine, bei der in einer Faltstation
eine große Faltwalze sowie zwei kleine Faltwalzen zusammenwirken. Den Faltwalzen sind
Falttaschen zugeordnet. Über Einlaufwalzen erfolgt die Zufuhr des Papiers zu den Faltwalzen.
[0006] Bei der Längsfaltung wird das großformatige Dokument, beispielsweise eine bedruckte
Papierbahn, in die Faltstation transportiert und durch mehrmaliges Reversieren der
Faltwalzen gefaltet. Wenn das Dokument nur längsgefaltet werden soll, wird dieses
nach Beendigung des Faltvorgangs in die Längsfaltwanne transportiert und abgelegt.
[0007] Die
DE 695 09 843 T2 offenbart ein Handhabungsgerät für laminare Gegenstände, bei der mehrere Gruppen
antreibbarer Komponenten über eine spezielle Steuereinrichtung gesteuert transportiert
werden können. Hier ist zwar auch eine Faltvorrichtung für Poststücke erwähnt, ein
Online- als auch Offline-Betrieb der Faltstation des Handhabungsgerätes ist jedoch
nicht angeregt.
[0008] Derzeit ist es üblich, sogenannte Offline- und Online-Faltmaschinen separat aufzubauen
und auszuliefern, wie nachfolgend noch anhand der Figuren 1 und 2 erläutert wird.
[0009] Bei heutigen Faltvorrichtungen, sogenannten Faltmaschinen, muss der Kunde sich beim
Kauf entscheiden, ob er eine Offline-Faltmaschine mit manueller Zuführung des Faltgutes
durch eine Bedienperson, wie sie in dem Prospekt ROWEFOLD 721 der Firma ROTH + WEBER
GmbH, 57520 Niederdreisbach, mit dem Druckzeichen RD/HE/ROWE 721/02.04/2000, beschrieben
ist, oder eine Online-Faltmaschine mit direkter automatisierter Zuführung des Faltgutes
durch eine Papierverarbeitungsvorrichtung, beispielsweise einen Drucker, Plotter oder
Kopierer gemäß dem Prospekt ROWEFOLD 721-4/Digital der Firma ROTH + WEBER GmbH, 57520
Niederdreisbach, mit dem Druckzeichen RD/HE/ROWE 721-4/02.00/1000, haben möchte. Gegebenenfalls
kann die Online-Faltmaschine mit einer zusätzlichen behelfsmäßigen Offline-Zuführung
versehen sein, wie dies nachfolgend anhand der Figur 2 beschrieben wird. Es gibt derzeit
keine Möglichkeit im Nachhinein die Faltmaschinen kostengünstig umzubauen oder nachzurüsten.
[0010] Um eine derartige Faltmaschine von einer Offline- zur Online-Maschine umzubauen,
ist der vorhandene, fest eingebaute Offline-Zuführtisch auszubauen und dann anstelle
dieses, ein zu besorgender Online-Zuführtisch zu montieren. Der Aufwand, die Beschaffung,
die Umbauzeit, entstehende Kosten, etc., hierfür ist so groß, dass dies beim Kunden
nicht realisiert wird.
[0011] Auch an Online-Maschinen gibt es üblicherweise die Möglichkeit, Papier offline zuzuführen,
wie nachfolgend noch anhand der Figur 2 erläutert wird. Diese Möglichkeit ist oftmals
ergonomisch und technologisch eingeschränkt. Die Zuführhöhen sind nicht ideal, die
Bedienposition kann seitlich sein. Die Dokumentenformate, die zugeführt werden können,
sind meist eingeschränkt; so können Dokumente größer dem Format A0 oftmals gar nicht
zugeführt werden.
[0012] Grundsätzlich wird bei allen technischen Lösungen der Offline-Zuführung bei einer
Online-Faltmaschine der bestehende Überleittisch zwischen Drucker und Faltmaschine
genutzt, um Papier einzuführen. Dabei kann es passieren, dass der Benutzer ein Dokument
offline zuführt, obwohl ein Dokument gerade online abgearbeitet wird. In diesem Fall
kann es zu einem Papierstau in der Maschine kommen, eine Maschinenstörung ist die
Folge. Im schlimmsten Fall muss ein Techniker die Maschine instand setzen.
[0013] Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
derart auszubilden, dass die vorstehend beschriebenen Nachteile vermieden werden und
dass die Vorrichtung sowohl online als auch offline einsetzbar ist. Die Aufgabe wird
erfindungsgemäß für eine Faltvorrichtung der eingangs genannten Art durch die im Patentanspruch
1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0014] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Gehäuse wenigstens eine
weitere Zuführung für Dokumente mit einem sich daran anschließenden Führungskanal
aufweist, dass die Führungskanäle in einer Weiche zusammengeführt werden und dass
die erste Zuführung mit einem Handanlagetisch zur Offline-Zuführung der Dokumente
und die weitere Zuführung mit einem Interface zur Online-Zuführung der Dokumente in
Verbindung bringbar sind.
[0015] Dadurch wird erreicht, dass eine an einen Kunden ausgelieferte Faltmaschine sich
von einer Offline- Faltmaschine mit wenigen Handgriffen in eine Online- Faltmaschine
bzw. in eine On- und Offline-Faltmaschine umwandeln lässt, die als Offline-Online-Faltmaschine
unmittelbar hintereinander eine Dokumentenlieferung beispielsweise durch einen Drucker
online sowie eine manuelle Dokumentenzufuhr durch eine Bedienperson offline verarbeiten
kann.
[0016] Es empfiehlt sich, die Online-Zuführung an einer anderen Seite des Gehäuses als die
Offline-Zuführung anzuordnen.
[0017] Dadurch kann erreicht werden, dass die Online-Zuführung von einem Drucker von einer
Seite, z.B. der Vorderseite der Faltmaschine erfolgt, während die Offline-Zuführung
von der für die Bedienperson leicht zugängliche, weil nicht durch den Drucker versperrte
Rückseite der Faltmaschine erfolgt.
[0018] Vorteilhaft ist im Gehäuse eine Faltstation bestehend aus einem Zuführwalzenpaar,
einer Dokumentenführung sowie mehreren Faltwalzen, von denen wenigstens eine antreibbar
ist, in Transportrichtung hinter der Weiche angeordnet.
[0019] Erfindungsgemäß können der Offline-Führungskanal und der Online-Führungskanal in
einem auswechselbaren Führungsmodul der Faltmaschine angeordnet sein.
[0020] Damit können neben einer Faltmaschine als Grundmodell, die beide Führungskanäle fest
eingebaut haben auch eine Faltmaschine als Grundmodell ohne Führungskanäle angeboten
werden. Das Grundmodell ohne Führungskanäle kann mit einem ersten Führungsmodul, welches
nur den Offline-Führungskanal, oder aber mit einem zweiten Führungsmodul, welches
nur den Online-Führungskanal aufweist ausgeliefert werden, und das eine oder andere
Modul wäre gegen das erfindungsgemäße Führungsmodul welches den Offline-Führungskanal
und den Online-Führungskanal aufweist leicht und kostengünstig auszutauschen.
[0021] In vorteilhafter Weise kann an das erfindungsgemäße Führungsmodul der Handanlagetisch
und/oder das Interface anbringbar sein.
[0022] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Handanlagetisch als Zuführklappe zur
manuellen Dokumentenzufuhr ausgebildet ist, die bei Nichtgebrauch des Offline-Führungskanals
auf das Gehäuse (16) klappbar ist.
[0023] Erfindungsgemäß kann die Zuführklappe zur manuellen Dokumentenzufuhr derart ausgebildet
sein, dass die Offline-Zuführung, der Offline-Führungskanal und die Dokumentenführung
in einer Flucht liegen, wodurch ein optimaler, knitterfreier manueller Dokumenteneinzug
gewährleistet ist.
[0024] In vorteilhafter Weise kann ein Einlaufwalzenpaar im Bereich der Offline-Zuführung
zur Erfassung und zum Transport eines manuell zugeführten Dokuments in den Offline-Führungskanal
vorgesehen sein.
[0025] Ein Papierstau lässt sich sicher verhindern, wenn ein Sensor im Bereich der Offline-Zuführung
zur Erfassung eines manuell zugeführten Dokuments vorgesehen ist, mittels dessen das
Einlaufwalzenpaar einschaltbar ist.
[0026] Noch sicherer lässt sich ein Dokumentenstau verhindern, wenn Sensoren sowohl im Bereich
der Offline-Zuführung als auch im Bereich der Online-Zuführung vorgesehen sind, die
mit einer Steuervorrichtung gekoppelt sind, welche zumindest ein Einlaufwalzenpaar
sowie zumindest ein Interfacewalzenpaare ansteuert, wobei die Steuerung verhindert,
dass Dokumente gleichzeitig im Offline-Führungskanal und im Online-Führungskanal förderbar
sind.
[0027] Ist/sind das Führungsmodul und/oder das Interface und/oder der Handanlagetisch und/oder
die Zuführklappe und/oder der Offline-Zuführtisch als Modul nachrüstbar, so lässt
sich auf günstige Weise aus einer Grund-Faltmaschine eine Offline und/oder Online
Faltmaschine bilden, ohne dass es der Bevorratung verschiedener Faltmaschinen bedarf.
[0028] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine bekannte Offline-Faltmaschine,
- Figur 2
- eine bekannte Online-Faltmaschine,
- Figur 3
- eine erfindungsgemäß für Online-Betrieb vorbereitete Offline-Faltmaschine,
- Figur 4
- eine erfindungsgemäß für Online- und Offline-Betrieb erweiterte Faltmaschine gemäß
Figur 3,
- Figur 5
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Offline-Online-Faltmaschine gemäß
Figur 4,
- Figur 6
- eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Offline-Online-Faltmaschine,
- Figur 7
- die Faltmaschine gemäß Figur 6 im reinen Online-Betrieb und
- Figur 8
- die Faltmaschine gemäß Figur 6 im reinen Offline-Betrieb.
[0029] In der Figur 1 ist eine beispielsweise aus obengenanntem Prospekt ROWEFOLD 721 bekannte
Faltstation einer Offline-Faltmaschine 1 mit manueller Zuführung des Faltgutes durch
eine Bedienperson dargestellt, mittels der eine auf einem Handanlagetisch 2 zugeführtes
großformatiges Dokument, z.B. eine Papierbahn zu einem Stapel gefaltet und in eine
nicht dargestellte Faltwanne abgelegt werden kann. Die in einem Gehäuse 3 untergebrachte
Faltstation weist nach einer Offline-Zuführung 4 ein Zuführwalzenpaar 5 als Transportwalzen
auf, welches das Dokument ergreift und über eine Dokumentenführung 6 der Faltstation
mit ihren kleinen Faltwalzen 7 und ihrer großen Faltwalze 8 zuführt, in der durch
mehrmaliges Reversieren der Faltwalzen 7 und 8 das Dokument in beispielsweise aus
der
DE 10 2012 015 466 A1 bekannter Weise gefaltet wird.
[0030] Die Figur 2 zeigt eine beispielsweise aus obengenanntem Prospekt ROWEFOLD 721-4/Digital
bekannte Faltstation einer Online-Faltmaschine 9 mit direkter Zuführung des Faltgutes
von einer Papierverarbeitungsvorrichtung, beispielsweise einem Drucker 10, Plotter,
Kopierer oder dgl., wobei die Online-Faltmaschine 9 die gelieferte großformatige Papierbahn,
im Weiteren kurz Dokument genannt, zu einem Stapel faltet und in eine nicht dargestellte
Faltwanne ablegt. Von dem Drucker 10 wird über einen Überleittisch 11 das Dokument
der Online-Zuführung 12 der Online-Faltmaschine 9 zugeführt, wo das Zuführwalzenpaar
5 als Transportwalzen der in einem Gehäuse 13 untergebrachten Faltstation das Dokument
ergreift. Anstelle der Online-Zuführung 12 mittels des Überleittisches 11 des Druckers
10 kann auch eine provisorische Offline-Zuführung 14 verwendet werden, bei der von
der gleichen Seite wie der Drucker 10 ein Dokument manuell in die Online-Zuführung
12 eingebracht wird, d.h., dass die gleichen Papiereinlaufwege beschickt werden, so
dass eine volle uneingeschränkte und unabhängige Nutzbarkeit der Maschineneigenschaften
nicht gewährleistet ist. Dabei kann es vorkommen, dass die Bedienperson nicht beachtet,
dass gerade ein Dokument vom Drucker 10 geliefert wird, so dass sich beide Dokumente
derart beeinträchtigen oder behindern können, dass es zu einem Papierstau in der Online-Faltmaschine
9 kommt. Auch muss die Bedienperson das Dokument über den Drucker 10 oder die Faltmaschine
9 gebeugt oder aber von der Seite zuführen, so dass die Bedienperson beispielsweise
durch den Drucker 10, die Faltmaschine 9 oder den Überleittisch 11 behindert wird.
[0031] In der Figur 3 ist nun eine erfindungsgemäße Ausbildung einer Offline-Online-Faltmaschine
15 dargestellt, bei der in einem Gehäuse 16 sowohl eine Offline-Führung oder ein Offline-Führungskanal
17 als auch eine Online-Führung oder ein Online-Führungskanal 18 untergebracht sind,
die mittels einer Weiche 19 auf die Faltstation mit dem Zuführwalzenpaar 5, der Dokumentenführung
6 und den Faltwalzen 7 und 8 zusammengeführt werden. Der Online-Führungskanal 18 ist
an der dem Offline-Führungskanal 17 gegenüberliegenden Seite des Gehäuses 16 angeordnet.
Diese Faltmaschine ist zwar mit ihren beiden Führungskanälen 17 und 18 als Offline-Online-Faltmaschine
15 vorbereitet, in dem dargestellten Fall dient sie jedoch lediglich als Offline-Faltmaschine.
[0032] Damit die Offline-Online-Faltmaschine 15 einen Online-Betrieb durchführen kann, ist
am Eingang des Online-Führungskanals 18 ein als Erweiterungsmodul lieferbarer Online-Zuführtisch
bzw. Interface 20. montiert, welches mittels Interfacewalzenpaaren 21 das Dokument
von einem in Fig. 4 nicht gezeigten Drucker 10 über die Online-Zuführung 22 transportiert.
Dann wird das Dokument durch den Online-Führungskanal 18 über die Weiche 19 an das
Zuführwalzenpaar 5 übergeben.
[0033] Bei der Offline-Online-Faltmaschine 15 gemäß Figur 5 ist zusätzlich ein Einlaufwalzenpaar
23 im Bereich der Offline-Zuführung 4 vorgesehen, welches das Dokument vom Handanlagetisch
2 übernimmt und durch den Offline-Führungskanal 17 transportiert, bis es vom Zuführwalzenpaar
6 erfasst werden kann.
[0034] Durch die Verbindung des Druckers 10 mit der Offline-Online-Faltmaschine 15 über
das Interface 20 kann nun erreicht werden, dass im Falle einer Dokumentenlieferung
durch den Drucker 10 die Offline-Zuführung 4 gesperrt wird, indem beispielsweise das
Einlaufwalzenpaar 23 nicht angesteuert und somit das Dokument nicht erfasst wird,
solange ein von dem Drucker 10 geliefertes Dokument sich in der Faltstation befindet.
Umgekehrt kann auch ein vom Drucker 10 geliefertes Dokument von dem Interface 20 zurückgehalten
und ggf. in diesem gespeichert werden, indem die Interfacewalzenpaare 21 nicht angesteuert
werden. Hierzu kann in diesem Bereich ein Sensor vorgesehen sein, der das Einlaufwalzenpaar
23 bei Vorhandensein eines Dokuments auf dem Handanlagetisch 2 und bei Nichtvorhandensein
eines Dokuments in der Online-Zuführung 22 ansteuert.
[0035] Die in Figur 6 dargestellte Offline-Online-Faltmaschine 15 weist neben der bekannten
Faltstation 6 bis 8 ein austauschbares Führungsmodul 24 auf, das sowohl den Offline-Führungskanal
17 als auch den Online-Führungskanal 18 bildet. Im Bereich des Offline-Führungskanals
17 ist an dem Führungsmodul 24 eine Zuführklappe 25 angebracht, welche die Offline-Zuführung
4 bildet und bei Nichtgebrauch der manuellen Dokumentenzufuhr in Richtung eines Pfeils
26 auf das Gehäuse 16 geklappt werden kann, wie dies die Figur 7 zeigt. In diesem
Zustand wird die Offline-Online-Faltmaschine 15 lediglich als Online-Faltmaschine
verwendet. Zur manuellen Dokumentenzufuhr durch eine Bedienperson muss dann lediglich
der Offline-Führungskanal 17 durch Hochklappen der Zuführklappe 25 in die andere Richtung
des Pfeils 26 geöffnet werden, so dass das Dokument von oben auf die Zuführklappe
25 gelegt und in den Offline-Führungskanal 17 geschoben werden kann. Durch die Stellung
der Zuführklappe 25 kann die Zufuhr der Dokumente gesteuert werden. Bei geschlossener
Zuführklappe 25 ist die Online-Zuführung 22 freigegeben und bei geöffneter Zuführklappe
25 kann die Online-Zuführung 22 gesperrt sein.
[0036] In der Figur 8 ist eine Ausführung einer Offline-Faltmaschine 27 dargestellt, die
ein Basismodul 28 aufweist, an dem ein Offline-Zuführtisch 29 für eine Offline-Zuführung
30 angebracht ist. Zur erfindungsgemäßen Umgestaltung beispielsweise in die Offline-Online-Faltmaschine
15 kann das Basismodul 28 durch das zur Offline-Faltmaschine 27 gehörende und mitgelieferte
Führungsmodul 24 und der Offline-Zuführtisch 29 durch das ebenfalls zur Standardausstattung
der Offline-Faltmaschine 27 gehörende Interface 20 ersetzt werden.
[0037] Je nach Ausführung der Faltmaschine kann also das vom Werk an den Kunden ausgelieferte
Grundmodell der Offline-Faltmaschinen 27 mit dem Basismodul 28 durch Erweiterungsmodule
wie das Interface 20 und/oder das Führungsmodul 24 und/oder die Zuführklappe 25 ergänzt
werden.
[0038] Gemäß dem erfindungsgemäßen Konzept sind grundsätzlich alle Faltmaschinen eine vollwertige
Offline-Faltmaschine und werden auch so verpackt. Als zusätzliches Packstück kann
eine erfindungsgemäße Online-Zuführung als Erweiterungsmodul beigefügt werden, so
dass man eine Offline-Faltmaschine und Online-Faltmaschine in einem erhält. Dieses
System gibt dem Hersteller, den Händlern und den Kunden eine maximale Flexibilität
und Investitionssicherheit, da man sehr einfach durch den Anbau des Erweiterungsmoduls
der Online-Zuführung zu jeder Zeit im Feld aus der Offline-Faltmaschine eine vollwertige
Online- und Offline-Faltmaschine aufbauen kann. Dieses Konzept bietet auch im Bereich
der Fertigung immense Vorteile. Gleiches gilt auch für die Offline-Faltmaschine nach
dem dritten Ausführungsbeispiel. Hier muss lediglich noch zusätzlich zwischen dem
Basismodul 28 und dem Führungsmodul 24 ausgewählt werden. Gleiche Vorteile ergeben
sich für alle Optionen anderer Vorrichtungen zur Verarbeitung von großformatigen Dokumente
wie beispielsweise Locher, Heftstreifenautomat usw., auch diese sind einfach durch
den Kunden nachrüstbar.
[0039] Die der Erfindung zugrundeliegenden Idee ist es, zukünftig nur ein Grundmodell einer
Faltmaschine anzubieten und dieses als Grundsystem z.B. als Offline-Faltmaschine auszuliefern,
wie dies beispielsweise die Figur 3 bzw. Figur 8 zeigen. Dazu gibt es ein Interface
20 bzw. ein Interface 20 und ein Führungsmodul 24, um aus der Offline-Maschine eine
Online-Maschine gemäß Figur 4 bzw. Figur 6 herzustellen. Hier ist es mit einfachen
Mitteln dem Benutzer möglich, ein Interface oder einen Überleittisch, die bereits
mit bei der Auslieferung der Maschine mitgeliefert werden können und dann bereits
vor Ort vorhanden sind, an die Maschine anzubauen. Somit kann die Maschine sowohl
als Offline- als auch als Online-Maschine genutzt werden.
[0040] Entgegen dem bekannten Stand der Technik kann die Maschine von zwei unterschiedlichen
Papiereinlaufwegen, der Offline-Zuführung 4 und der Online-Zuführung 22, beschickt
werden, so dass jeweils die volle uneingeschränkte Nutzbarkeit der Maschineneigenschaften
und der volle Zugang zu den Bedienelementen gewährt ist.
[0041] Der Zuführweg der Offline-Zuführung 4 kommt von einer für die Bedienperson leicht
zugänglichen Seite, auf der anderen Seite der Maschine befindet sich der Zuführweg
für die Online-Zuführung 22.
[0042] Die Grund- oder Basismaschine gemäß Figuren 3 bis 5 kann in zwei Varianten aufgebaut
werden. Eine Variante weist eine zusätzliche Einlaufwalze 23 am Offline-Zuführtisch
oder Handanlagetisch 2 auf. Diese sorgt für eine besonders komfortable Zuführung.
[0043] Hier ist eine zusätzliche Funktion zur Stauverhinderung möglich. Z.B. sorgt eine
entsprechende Steuerung dafür, dass es für den Benutzer nicht möglich ist, ein Dokument
offline zuzuführen, wenn zeitgleich ein Dokument online zugeführt wird. Das Einlaufwalzenpaar
23 mit Zuführwalzen hat einen eigenen Antrieb, der bei Online-Betrieb abgeschaltet
bleibt, solange sich ein Dokument in der Online-Zuführung 22 befindet. Der umgekehrte
Fall, dass der Benutzer offline Papier zuführt und faltet und zugleich der Drucker
10 eine Papierbahn an die Offline-Online-Faltmaschine 15 ausgibt, ist durch eine durchgehende
Informationskette von Drucker 10 zur Offline-Online-Faltmaschine 15 und umgekehrt
außerdem gewährleistet.
[0044] Zudem kann der Benutzer gegen dieses stehende Einlaufwalzenpaar 23 bei der Offline-Bedienung
anlegen. Das Dokument wird von einem Sensor erfasst und das Einlaufwalzenpaar 23 kann
zeitverzögert anlaufen, um das Papier einzuziehen. Hierdurch ist ein Ausrichten des
Dokuments besonders einfach möglich.
[0045] Die andere Variante wird ohne das zusätzliche Einlaufwalzenpaar 23 ausgerüstet. Die
Funktionen Stauverhinderung und Komfortzuführung durch das stehende Einlaufwalzenpaar
23 entfallen, die Offline-Zuführung ist jedoch möglich. Diese Variante ist eine kostengünstige
Alternative. Die Offline-Zuführung geschieht nur über den zusätzlich angebrachten
Zuführtisch.
[0046] Das Konzept der Einstiegsfaltmaschine sieht die Variante vor, die Maschine durch
das Auswählen einzelner Baugruppen zusammenzustellen. Dabei entscheidet man, ob es
eine Offline- oder Online-Maschine werden soll. Eine Offline-Maschine besitzt als
Papierzuführung den Offline-Zuführtisch oder Handanlagetisch 2, und nutzt nur einen
der beiden Zuführungskanäle 17, 18. Die Online-Maschine nutzt ebenfalls nur einen
der beiden Zuführungskanäle 18, 17 und besitzt das Interface 20 als Online-Zuführung
22. Die Online- Offline- Maschine nutzt beide Zuführungskanäle 17, 18 wechselseitig
und hat zwei Papierzuführungen 4 und 22 mit Handanlagetisch 2 und Interface 20.
[0047] Das Faltaggregat bzw. die Faltstation insbesondere gemäß den Figuren 6 und 7 beinhaltet
die Hauptbaugruppen der Maschine. Eine weitere Baugruppe ist das Führungsmodul 24
sowie ggf. der Online-Zuführtisch und/oder das Interface 20. Um jetzt Offline zu falten
kann die Zuführklappe 25 geöffnet werden, über welche das Dokument über den Offline-Führungskanal
17, in das Faltaggregat geleitet wird. Der Papierzuführweg kommt in diesem Fall nicht
von der gegenüber liegenden Seite wie das online zugeführte Papier, sondern von schräg
oben. Wenn die Offline-Zuführung 4 nicht gebraucht wird, kann die Zuführklappe 25
geschlossen werden.
[0048] Vorteil dieser Ausführung gemäß den Figuren 6 und 7 ist, dass die Zuführung des zu
faltenden Dokuments von schräg oben kommt, so dass das Dokument gerade in die Transport-
und Faltwalzen einläuft. Somit ist eine Knitterbildung des Papiers durch Umlenkung
um Kanten und Walzen weitgehend ausgeschlossen.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Offline-Faltmaschine
- 2
- Handanlagetisch
- 3
- Gehäuse
- 4
- Offline-Zuführung
- 5
- Zuführwalzenpaar
- 6
- Dokumentenführung
- 7
- kleine Faltwalzen
- 8
- große Faltwalze
- 9
- Online-Faltmaschine
- 10
- Drucker
- 11
- Überleittisch
- 12
- Online-Zuführung
- 13
- Gehäuse
- 14
- provisorische Offline-Zuführung
- 15
- Offline-Online-Faltmaschine
- 16
- Gehäuse
- 17
- Offline-Führungskanal
- 18
- Online-Führungskanal
- 19
- Weiche
- 20
- Interface
- 21
- Interfacewalzenpaare
- 22
- Online-Zuführung
- 23
- Einlaufwalzenpaar
- 24
- Führungsmodul
- 25
- Zuführklappe
- 26
- Pfeil
- 27
- Offline-Faltmaschine
- 28
- Basismodul
- 29
- Offline-Zuführtisch
- 30
- Offline-Zuführung
1. Faltmaschine (1, 9, 15, 27) zur Verarbeitung von großformatigen Dokumenten mit einem
Gehäuse (13, 16), welches eine Zuführung (4, 12, 30) für die Dokumente und einen sich
an die Zuführung (4, 12, 30) anschließenden Führungskanal (17) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (16) wenigstens eine weitere Zuführung (22) für Dokumente mit einem sich
daran anschließenden zweiten Führungskanal (18) aufweist, dass die Führungskanäle
(17, 18) in einer Weiche (19) zusammengeführt sind, und dass die erste Zuführung (4)
mit einem Handanlagetisch (2) zur Offline-Zuführung (4) der Dokumente und die weitere
Zuführung (22) mit einem Interface (20) zur Online-Zuführung (22) der Dokumente in
Verbindung bringbar sind.
2. Faltmaschine (15, 27) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Online-Zuführung (22) an einer anderen Seite des Gehäuses (16) als die Offline-Zuführung
(4) angeordnet ist.
3. Faltmaschine (15, 27) nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet,
dass im Gehäuse (16), in Transportrichtung gesehen hinter der Weiche (19), eine Faltstation
bestehend aus einem Zuführwalzenpaar (5), einer Dokumentenführung (6) sowie mehreren
Faltwalzen (7 und 8), von denen wenigstens eine antreibbar ist, angeordnet ist.
4. Faltmaschine (15, 27) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Offline-Führungskanal (17) und der Online-Führungskanal (18) in einem auswechselbaren
Führungsmodul (24) der Faltmaschine (15) angeordnet sind.
5. Faltmaschine (15, 27) nach der Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Handanlagetisch (2) und/oder das Interface (20) dem Führungsmodul (24) in Wirkrichtung
vorgeordnet am Gehäuse (16) anbringbar sind.
6. Faltmaschine (15, 27) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Handanlagetisch (2) als Zuführklappe (25) zur manuellen Dokumentenzufuhr ausgebildet
ist, die bei Nichtgebrauch des Offline-Führungskanals (17) auf das Gehäuse (16) klappbar
ist.
7. Faltmaschine (15, 27) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuführklappe (25) zur manuellen Dokumentenzufuhr derart ausgebildet ist, dass
die Offline-Zuführung (4), der Offline-Führungskanal (17) und die Dokumentenführung
(6) in einer Flucht liegen.
8. Faltmaschine (15, 27) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Einlaufwalzenpaar (23) im Bereich der Offline-Zuführung (4) zur Erfassung und
zum Transport eines manuell zugeführten Dokuments in den Offline-Führungskanal (17)
vorgesehen ist.
9. Faltmaschine (15, 27) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sensor im Bereich der Offline-Zuführung (4) zur Erfassung eines manuell zugeführten
Dokuments vorgesehen ist, mittels dessen das Einlaufwalzenpaar (23) einschaltbar ist.
10. Faltmaschine (15, 27) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass Sensoren sowohl im Bereich der Offline-Zuführung (4) als auch im Bereich der Online-Zuführung
(22) vorgesehen sind, die mit einer Steuervorrichtung gekoppelt sind, welche zumindest
ein Einlaufwalzenpaar (23) sowie zumindest ein Interfacewalzenpaar (21) ansteuert,
wobei die Steuerung verhindert, dass Dokumente gleichzeitig im Offline-Führungskanal
(17) und im Online-Führungskanal (18) förderbar sind.
11. Faltmaschine (15, 27) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungsmodul (24) und/oder das Interface (20) und/oder der Handanlagetisch (2)
und/oder die Zuführklappe (25) und/oder der Offline-Zuführtisch (29) als Modul nachrüstbar
ist/sind.