[0001] Die Erfindung betrifft ein Zwischengehäuse gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch
1 sowie eine Gasturbine mit einem solchen Zwischengehäuse.
[0002] Ein Zwischengehäuse für eine Gasturbine ist beispielsweise der
US 6,763,653 B2 als bekannt zu entnehmen. Das Zwischengehäuse umfasst wenigstens ein äußeres Gehäuseelement,
insbesondere in Form einer äußeren Gehäuseschale, welche beispielsweise zumindest
im Wesentlichen ringförmig ausgebildet ist. Ferner umfasst das Zwischengehäuse wenigstens
ein in radialer Richtung innenseitig des äußeren Gehäuseelements angeordnetes Nabenelement.
Bei dem Nabenelement handelt es sich beispielsweise um eine zumindest im Wesentlichen
ringförmige Innenstruktur, durch welche eine Nabe oder eine Nabenkammer beziehungsweise
eine Lagerkammer der Gasturbine zumindest teilweise gebildet oder begrenzt ist. Beispielsweise
ist zumindest ein Rotor, insbesondere wenigstens ein Turbinenrad, der Gasturbine an
dem Nabenelement um eine Drehachse relativ zu dem Nabenelement drehbar gelagert. Hierbei
ist der Rotor beispielsweise zumindest teilweise in dem Nabenelement beziehungsweise
der Nabe angeordnet.
[0003] Das Zwischengehäuse umfasst ferner wenigstens eine Strebe, welche sich beispielsweise
zumindest im Wesentlichen in radialer Richtung erstreckt. Dabei ist das äußere Gehäuseelement
über die Strebe mit dem inneren Nabenelement verbunden. Üblicherweise ist eine Mehrzahl
derartiger Streben vorgesehen, über die das äußere Gehäuseelement mit dem Nabenelement
verbunden ist.
[0004] Das Zwischengehäuse umfasst darüber hinaus wenigstens ein Verkleidungselement, welches
üblicherweise auch als "Fairing" bezeichnet wird. Mittels des Verkleidungselements
ist die Strebe außenumfangsseitig zumindest teilweise verkleidet. Hierzu weist das
Verkleidungselement eine Durchgangsöffnung auf, welche von der Strebe durchdrungen
ist. Mit anderen Worten erstreckt sich die Strebe in radialer Richtung durch die Durchgangsöffnung
hindurch.
[0005] Durch das Verkleidungselement ist darüber hinaus ein von Gas durchströmbarer Kanal
wenigstens in radialer Richtung zumindest teilweise begrenzt. Bei dem Gas handelt
es sich beispielsweise um Heißgas, so dass der Kanal auch als "Heißgaskanal" bezeichnet
wird. Mittels des Verkleidungselements wird die Strebe vor dem Heißgas geschützt,
da das Heißgas (Gas) mittels des Verkleidungselements um die Strebe herumgeführt wird
und somit die Strebe nicht direkt anströmen kann.
[0006] Ein solches Zwischengehäuse kommt üblicherweise bei mehrwelligen Gasturbinen zum
Einsatz. Bei einer solchen mehrwelligen Gasturbine ist der als Heißgas führender Strömungskanal
ausgebildete Kanal üblicherweise in Strömungsrichtung des Gases zwischen Turbinenbereichen
der Gasturbine angeordnet. Bei einer Zweiwellengasturbine ist ein erster der Turbinenbereiche
beispielsweise ein Hochdruck-Turbinenbereich, wobei der zweite Turbinenbereich ein
Niederdruck-Turbinenbereich ist. Bei einer Dreiwellengasturbine ist der Heißgas führende
Strömungskanal beispielsweise zwischen dem Hochdruck-Turbinenbereich und einem Zwischendruck-Turbinenbereich
der Dreiwellengasturbine angeordnet. Alternativ oder zusätzlich ist ein solcher Heißgas
führender Strömungskanal zwischen dem Zwischendruck-Turbinenbereich und dem Niederdruck-Turbinenbereich
der Dreiwellengasturbine angeordnet.
[0007] Die im Bereich des Kanals angeordnete Strebe sorgt für eine strukturelle Verbindung
des äußeren Gehäuseelements mit dem Nabenelement und kreuzt den Gasstrom. Bei kleinen
Gasturbinen ist der Kanal oftmals als integrales Bauteil ausgeführt. Bei größeren
Gasturbinen jedoch ist eine segmentierte Bauweise des Kanals vorgesehen. Bei einer
solchen segmentierten Bauweise sind üblicherweise mehrere Kanalsegmente wie beispielsweise
dem Verkleidungselement vorgesehen, welche in Umfangsrichtung des äußeren Gehäuseelements
aufeinander folgend, das heißt hintereinander angeordnet sind. Durch die jeweiligen
Kanalsegmente ist wenigstens ein Kanal zum Führen des Gases zumindest teilweise begrenzt.
[0008] Die
US 2010/0303610 A1 offenbart ein Zwischengehäuse für eine Gasturbine, mit wenigstens einem äußeren Gehäuseelement,
mit wenigstens einem in radialer Richtung innenseitig des äußeren Gehäuseelements
angeordneten Nabenelement, mit wenigstens einer Strebe, über welche das äußere Gehäuseelement
mit dem Nabenelement verbunden ist, und mit wenigstens einem einen von Gas durchströmbaren
Kanal wenigstens in radialer Richtung zumindest teilweise begrenzenden und separat
von dem Gehäuseelement ausgebildeten Verkleidungselement, welches zum zumindest teilweisen
außenumfangsseitigen Verkleiden der Strebe eine Durchgangsöffnung aufweist, welche
von der Strebe durchdrungen ist.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Zwischengehäuse sowie eine Gasturbine
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchen ein übermäßiger Wärmeeintrag in
das äußere Gehäuseelement vermieden werden kann bei gleichzeitiger Realisierung eines
gewichts- und kostengünstigen Aufbaus des Zwischengehäuses.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Zwischengehäuse mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie durch eine Gasturbine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen
Unteransprüchen angegeben, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen des Zwischengehäuses
als vorteilhafte Ausgestaltungen der Gasturbine anzusehen sind und umgekehrt.
[0011] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Zwischengehäuse für eine Gasturbine,
mit wenigstens einem äußeren Gehäuseelement. Das Zwischengehäuse weist ferner wenigstens
ein in radialer Richtung innenseitig des äußeren Gehäuseelements angeordnetes Nabenelement
auf. Darüber hinaus umfasst das Zwischengehäuse wenigstens eine Strebe, über welche
das äußere Gehäuseelement mit dem Nabenelement verbunden ist. Außerdem umfasst das
Zwischengehäuse wenigstens ein separat vom Gehäuseelement ausgebildetes Verkleidungselement,
durch welches ein von Gas durchströmbarer Kanal wenigstens in radialer Richtung zumindest
teilweise begrenzt ist. Das Verkleidungselement fungiert somit als Kanalsegment. Darüber
hinaus dient das Verkleidungselement zum zumindest teilweisen außenumfangsseitigen
Verkleiden der Strebe. Hierzu weist das Verkleidungselement eine Durchgangsöffnung
auf, welche von der Strebe durchdrungen ist. Dadurch ist die Strebe außenumfangsseitig
zumindest teilweise mittels des Verkleidungselements verkleidet.
[0012] Um nun einen übermäßigen Wärmeeintrag in das äußere Gehäuseelement während des Betriebs
der Gasturbine zu vermeiden bei gleichzeitiger Realisierung eines gewichts- und kostengünstigen
Aufbaus des Zwischengehäuses ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Verkleidungselement
zumindest in radialer Richtung ausschließlich mit dem Nabenelement gekoppelt ist.
Darunter ist zu verstehen, dass keine radiale Kopplung zwischen dem Verkleidungselement
und dem äußeren Gehäuseelement, welches beispielsweise eine äußere Gehäuseschale darstellt,
existiert. Durch diese Kopplung des als Kanalsegment fungierenden Verkleidungselements
ist bei gleichzeitiger Vermeidung eines übermäßigen Wärmeeintrags in das Gehäuseelement
eine segmentierte Bauweise des Kanals darstellbar, bei welcher der Kanal zumindest
teilweise durch das Verkleidungselement begrenzt wird. Bei der segmentierten Bauweise
ist beispielsweise eine Mehrzahl von vom Gehäuseelement separat ausgebildete Verkleidungselementen
vorgesehen, welche in Umfangsrichtung des Gehäuseelements aufeinander folgen und jeweils
wenigstens einen von dem Gas durchströmbaren Kanal in radialer Richtung zumindest
teilweise begrenzen. Aus der Vermeidung des übermäßigen Wärmeeintrags resultiert auch
eine besonders hohe Lebensdauer des Zwischengehäuses, da auf das äußere Gehäuseelement
wirkende Belastungen gering gehalten werden können.
[0013] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Verkleidungselement
in radialer Richtung über wenigstens ein Stützelement mit dem Nabenelement gekoppelt.
Um dabei den Wärmeeintrag in das Gehäuseelement besonders gering zu halten und einen
besonders effizienten Betrieb der Gasturbine zu realisieren, ist vorzugsweise wenigstens
eine Leitschaufel zum zumindest teilweisen Leiten des den Kanal durchströmenden Gases
vorgesehen, wobei die Leitschaufel in radialer Richtung an dem Stützelement abgestützt
ist.
[0014] Die Leitschaufel dient zum Ableiten oder Umlenken des den Kanal durchströmenden Gases,
so dass dem Gas eine vorteilhafte Strömung oder Strömungsrichtung aufgeprägt werden
kann. Beispielsweise kann dann das Gas aerodynamisch besonders vorteilhaft den Gaskanal
durchströmen. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, das Gas beziehungsweise dessen
Strömung mittels der Leitschaufel derart zu leiten, dass eine in Strömungsrichtung
des Gases durch den Kanal stromab der Leitschaufel angeordnetes Turbinenrad besonders
vorteilhaft von dem Gas angeströmt werden kann. In der Folge lässt sich ein besonders
effizienter und somit wirkungsgradgünstiger Betrieb der Gasturbine realisieren.
[0015] Darüber hinaus kann dadurch, dass die Leitschaufel in radialer Richtung nach innen
an dem Stützelement abgestützt ist, ein übermäßiger Wärmeeintrag von der Leitschaufel
in das äußere Gehäuseelement vermieden werden, da beispielsweise auf eine direkte
Anbindung der Leitschaufel an das äußere Gehäuseelement verzichtet werden kann. Insbesondere
ist die Leitschaufel an dem Stützelement zumindest in radialer Richtung gehalten und
über das Stützelement am inneren Nabenelement gehalten. Ein direkter Kontakt der Leitschaufel
mit dem äußeren Gehäuseelement und eine etwaig daraus resultierende, übermäßige Erwärmung
des äußeren Gehäuseelements während des Betriebs der Gasturbine können somit vermieden
werden.
[0016] Dabei kommt dem Stützelement eine Doppelfunktion zu. Einerseits dient das Stützelement
zum Befestigen oder Halten des Verkleidungselements am Nabenelement. Darüber hinaus
dient das Stützelement andererseits dazu, die Leitschaufel in radialer Richtung, insbesondere
nach innen, abzustützen. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass ein direkter Kontakt
des Verkleidungselements und/oder der Leitschaufel mit dem äußeren Gehäuseelement
vermieden ist. Mit anderen Worten ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Verkleidungselement
vollständig zumindest in radialer Richtung von dem äußeren Gehäuseelement beabstandet
und/oder nicht am äußeren Gehäuseelement befestigt ist. Da somit weder das als Kanalsegment
fungierende Verkleidungselement noch die Leitschaufel in direktem Kontakt mit dem
äußeren Gehäuseelement stehen, kann die Erwärmung des äußeren Gehäuseelements, das
heißt der Wärmeeintrag in das äußere Gehäuseelement, besonders gering gehalten werden.
In der Folge wird ein Werkstoff, aus welchem das äußere Gehäuseelement gebildet ist,
thermisch weniger stark belastet als im Stand der Technik, so dass ein kostengünstiger
Werkstoff zum Herstellen des äußeren Gehäuseelements verwendet werden kann. In der
Folge können die Kosten des Zwischengehäuses und der Gasturbine insgesamt gering gehalten
werden.
[0017] Infolge der Befestigung des Verkleidungselements am Stützelement und durch die Abstützung
der Leitschaufel am Stützelement können Befestigungselemente wie beispielsweise Aufhängungen
zum Befestigen des Verkleidungselements und der Leitschaufel am äußeren Gehäuseelement
vermieden werden, so dass sich die Teileanzahl, das Gewicht und die Kosten des Zwischengehäuses
besonders gering halten lassen. Bei diesen Befestigungselementen, welche vermieden
werden können, handelt es sich beispielsweise um üblicherweise vorgesehene Öffnungen
wie beispielsweise Bohrungen im äußeren Gehäuseelement, um Schrauben, Muttern und
Kleinteile. Auch können üblicherweise vorgesehene Aufdickungen im Bereich der üblicherweise
vorgesehenen Bohrungen entfallen. Somit können das Gewicht und der Fertigungsaufwand
zum Herstellen des Zwischengehäuses, insbesondere des äußeren Gehäuseelements, besonders
gering gehalten werden.
[0018] Ein weiterer Vorteil ist, dass die radiale Position des Verkleidungselements und
der Leitschaufel üblicherweise durch das äußere Gehäuseelement bestimmt wird, welches
während des Betriebs der Gasturbine eine geringere Temperatur aufweist als das Verkleidungselement
und die Leitschaufel selbst, da während des Betriebs der Gasturbine die Leitschaufel
und das Verkleidungselement direkt mit dem heißen Gas in Berührung kommen. Bei dem
erfindungsgemäßen Zwischengehäuse jedoch wird die radiale Position oder Lage des Verkleidungselements
und der Leitschaufel primär durch das Dehnverhalten des Stützelements bestimmt. Da
dieses in einem Kontaktbereich zu dem Verkleidungselement und der Leitschaufel die
gleiche oder eine ähnliche Temperatur wie das Verkleidungselement und die Leitschaufel
aufweist, kann - wenn eine Mehrzahl von Verkleidungselementen und Leitschaufeln vorgesehen
ist - eine thermisch bedingte Bewegung der Verkleidungselemente und der Leitschaufeln
gegeneinander insbesondere in Umfangsrichtung besonders gering gehalten werden.
[0019] Sind beispielsweise - insbesondere bei einer segmentierten Bauweise des Kanals -
mehrere Verkleidungselemente und/oder mehrere Leitschaufeln vorgesehen, welche in
Umfangsrichtung aufeinander folgend angeordnet sind, so können thermisch bedingte
Bewegungen der Leitschaufeln beziehungsweise der Verkleidungselemente relativ zueinander
besonders gering gehalten werden. Auch das transiente radiale Dehnverhalten der Verkleidungselemente
und der Leitschaufeln ist besser an die Umgebung angepasst als bei herkömmlichen Zwischengehäusen.
Insgesamt sind bei dem erfindungsgemäßen Zwischengehäuse wesentlich geringere Verschiebungen
an jeweiligen, derartige Verschiebungen zulassenden Stellen, insbesondere Gleitstellen,
zu erwarten. Dadurch kann der Verschleiß des Zwischengehäuses besonders gering gehalten
werden. Darüber hinaus kann eine besonders gute Dichtwirkung erzielt werden, so dass
unerwünschte Leckageströme zumindest gering gehalten werden können. Dies ist dem effizienten
Betrieb der Gasturbine insgesamt zuträglich.
[0020] Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das das Stützelement separat
vom Nabenelement und separat vom Verkleidungselement und insbesondere separat von
der Leitschaufel ausgebildet ist.
[0021] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Leitschaufel
an dem Verkleidungselement befestigt. Hierdurch kann der Aufwand zum Befestigen und
Halten der Leitschaufel besonders gering gehalten werden. Darüber hinaus lässt sich
eine besonders vorteilhafte Strömung des Gases von dem Verkleidungselement zur Leitschaufel
oder umgekehrt realisieren.
[0022] Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Leitschaufel an dem Verkleidungselement,
insbesondere in axialer Richtung, formschlüssig befestigt ist. Hierdurch kann eine
besonders einfache und gleichzeitig effektive Fixierung der Leitschaufel gewährleistet
werden. Zudem kann eine besonders einfache Montage des Zwischengehäuses realisiert
werden. Vorzugsweise sind das Verkleidungselement, die Leitschaufel, das innere Nabenelement
und das äußere Gehäuseelement als voneinander separat hergestellte Bauteile ausgebildet.
[0023] Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Verkleidungselement
und die Strebe jeweilige Formschlusselemente aufweisen, über welche das Verkleidungselement
in axialer Richtung formschlüssig an der Strebe abstützbar oder abgestützt ist. Dieser
Ausführungsform liegt die Erkenntnis zugrunde, dass das durch den Kanal strömende
Gas durch den Kanal und die Leitschaufel eine Druckänderung erfährt. Hieraus entstehen
Druckkräfte, welche insbesondere in axialer Richtung wirken. Diese Druckkräfte werden
vorzugsweise in das äußere Gehäuseelement geleitet. Über die Formschlusselemente können
die Druckkräfte besonders vorteilhaft und über einen nur sehr geringen Weg in das
äußere Gehäuseelement geleitet werden, wobei gleichzeitig ein übermäßiger Wärmeeintrag
in das äußere Gehäuseelement vermieden werden kann. Insbesondere können die Druckkräfte
mit einem nur sehr geringen Hebelarm quasi direkt in das äußere Gehäuseelement geleitet
werden.
[0024] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die Formschlusselemente in radialer Richtung näher an dem äußeren Gehäuseelement
als an dem Nabenelement angeordnet sind. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die
Formschlusselemente auf einer dem Nabenelement in radialer Richtung nach außen abgewandten
Seite des Verkleidungselements angeordnet sind. Hierdurch kann der Weg, insbesondere
der Hebelarm, über welchen Kräfte in das äußere Gehäuseelement geleitet werden können,
besonders gering gehalten werden.
[0025] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Leitschaufel
ein in radialer Richtung äußeres Deckband aufweist, wobei durch das äußere Deckband
und das Verkleidungselement eine den Kanal zumindest teilweise umgebende Kammer wenigstens
teilweise begrenzt ist. Diese Kammer kann mit Gas, insbesondere mit Sperrluft, versorgt
werden. Die Sperrluft hat eine geringe Temperatur. Insbesondere weist die Sperrluft
gegenüber dem den Kanal durchströmenden Gas eine geringere Temperatur auf. Ferner
weist die Sperrluft gegenüber dem den Kanal durchströmenden Gas einen höheren Druck
auf. Dadurch kann vermieden werden, dass Gas aus dem Kanal infolge von Leckagen mit
Strukturteilen und Versorgungsleitungen, insbesondere für das Nabenelement, in Kontakt
kommen. Die Sperrluft dient somit insbesondere dazu, ein Eindringen oder einen Einbruch
von Heißgas aus dem Kanal in die Kammer zu vermeiden.
[0026] Schließlich hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn die Kammer gegen
den Kanal mittels wenigstens eines Dichtungselements abgedichtet ist, welches zumindest
an einem Stützflansch des äußeren Deckbands abgestützt. Dadurch kann ein übermäßiges
Eindringen von Heißgas in die Kammer effektiv vermieden werden.
[0027] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Gasturbine mit wenigstens einem erfindungsgemäßen
Zwischengehäuse. Dabei ist es vorgesehen, dass der Kanal in Strömungsrichtung des
Gases zwischen zwei Turbinenbereichen der Gasturbine angeordnet ist.
[0028] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die
vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie
die nachfolgend in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen
sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
[0029] Die Zeichnung zeigt in:
- Fig. 1
- ausschnittsweise eine schematische Schnittansicht einer Gasturbine gemäß einer ersten
Ausführungsform, mit einem Zwischengehäuse, wobei wenigstens ein einen Kanal zumindest
teilweise begrenzendes Verkleidungselement zumindest in radialer Richtung ausschließlich
mit einem Nabenelement und somit nicht mit einem äußeren Gehäuseelement des Zwischengehäuses
gekoppelt ist;
- Fig. 2
- eine schematische Querschnittsansicht einer Strebe, über welche das Nabenelement mit
dem äußeren Gehäuseelement des Zwischengehäuses verbunden ist;
- Fig. 3
- ausschnittsweise eine schematische Schnittansicht der Gasturbine gemäß einer zweiten
Ausführungsform; und
- Fig. 4
- ausschnittsweise eine schematische Schnittansicht der Gasturbine gemäß einer dritten
Ausführungsform
[0030] In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0031] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Längsschnittansicht eine Gasturbine gemäß einer
ersten Ausführungsform, mit einem Zwischengehäuse 10, einem in axialer Richtung vor
dem Zwischengehäuse 10 angeordneten, ersten Turbinenbereich 12 und einen in axialer
Richtung nach dem Zwischengehäuse 10 angeordneten, zweiten Turbinenbereich 14. Bei
den Turbinenbereichen 12, 14 handelt es sich beispielsweise um Turbinenstufen der
Gasturbine. Diese Turbinenstufen umfassen jeweilige Rotoren 16, 18 mit jeweiligen
Turbinenrädern 20, 22.
[0032] Das Zwischengehäuse 10 weist ein äußeres Gehäuseelement 24 auf, welches beispielsweise
als zumindest im Wesentlichen ringförmige Gehäuseschale ausgebildet ist. Darüber hinaus
umfasst das Zwischengehäuse 10 ein im Ganzen mit 26 bezeichnetes Nabenelement, welches
beispielsweise als zumindest im Wesentlichen ringförmige Innenstruktur ausgebildet
ist. Das Nabenelement 26 ist in radialer Richtung der Gasturbine und somit des Zwischengehäuses
10 innenseitig des äußeren Gehäuseelements 24 angeordnet.
[0033] Das Nabenelement 26 umfasst beispielsweise ein erstes Nabenteil 28, an welchem der
Rotor 16 um eine Drehachse relativ zu dem Nabenelement 26 und relativ zu dem Zwischengehäuse
10 drehbar gelagert ist. Hierzu ist ein Lager 30 vorgesehen, welches beispielsweise
als Wälzlager ausgebildet ist. Über das Lager 30 ist der Rotor 16 in radialer Richtung
nach außen hin an dem Nabenelement 26 abgestützt und an diesem gelagert. Das Lager
30 ist in einem Aufnahmeraum 34 angeordnet, welcher beispielsweise mittels Dichtungen
36 abgedichtet ist. Durch das Nabenteil 28 ist beispielsweise eine Lagerkammer zumindest
teilweise begrenzt. In dieser Lagerkammer ist beispielsweise der Rotor 16 zumindest
teilweise aufgenommen. Denkbar ist auch, dass der Rotor 18 zumindest teilweise in
der Lagerkammer aufgenommen ist.
[0034] Das Nabenelement 26 umfasst darüber hinaus ein zweites Nabenteil 38, welches vorliegend
als Profilbauteil ausgebildet ist und einen geschlossenen Hohlquerschnitt 40 aufweist.
Das zweite Nabenteil 38 wird auch als "Nabe" oder "Nabenkörper" bezeichnet. Im in
Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Nabe (zweites Nabenteil 38) zumindest
im Wesentlichen ringförmig beziehungsweise als torsionssteifer, kastenförmiger Ring
ausgeführt, an welchem die durch das Nabenteil 28 gebildete Lagerkammer befestigt
ist. Mit anderen Worten sind die Nabenteile 28, 38 als separat voneinander hergestellte
und miteinander verbundene Bauteile ausgebildet. Bei einer alternativen Ausführungsform
kann das Nabenelement 26 durch einen einfachen Ring gebildet sein oder durch zwei
axial beabstandete Ringe gebildet sein. Bei einer weiteren Ausführungsform kann das
Nabenteil 38 entfallen. Das Nabenteil könnte anstelle des geschlossenen Hohlquerschnitts
40 einen offenen Querschnitt, insbesondere Hohlquerschnitt, aufweisen. Das Gehäuseelement
24 und das Nabenelement 26 sind konzentrisch zur Drehachse angeordnet, welche auch
als "Triebwerksachse" bezeichnet wird.
[0035] Das Zwischengehäuse 10 umfasst vorzugsweise eine Mehrzahl von Streben, von denen
in Fig. 1 eine mit 42 bezeichnete Strebe erkennbar ist. Die folgenden Ausführungen
zur Strebe 42 können ohne weiteres auch auf die anderen Streben übertragen werden.
Die Streben sind in Umfangsrichtung des Nabenelements 26 über dessen Umfang verteilt,
insbesondere gleichmäßig verteilt, angeordnet, wobei die äußere Gehäuseschale (äußeres
Gehäuseelement 24) über die Streben mit dem Nabenelement 26 verbunden sind.
[0036] Wie in Fig. 1 anhand der Strebe 42 erkennbar ist, ist die Strebe 42 einenends an
das äußere Gehäuseelement 24 und andernends an das Nabenteil 38 angebunden. Das Nabenteil
38 kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn ein als Heißgaskanal ausgebildeter Kanal
44 des Zwischengehäuses 10 in radialer Richtung weit entfernt von der Drehachse angeordnet
ist. Vorliegend ist die Strebe 42 über das Nabenteil 38 mit dem Nabenteil 28 und somit
mit dem Nabenelement 26 verbunden. Ist beispielsweise das Nabenteil 38 nicht vorgesehen,
dann ist die als Rippe ausgebildete Strebe 42 direkt mit der Lagerkammer, das heißt
dem Nabenteil 28, verbunden.
[0037] Das Zwischengehäuse 10 umfasst darüber hinaus ein Verkleidungselement 46, welches
auch als "Fairing" bezeichnet wird und als Kanalsegment ausgebildet ist. Durch das
Verkleidungselement 46 ist nämlich der Kanal 44 zumindest in radialer Richtung zumindest
teilweise begrenzt. Vorliegend ist der Kanal 44 durch das Verkleidungselement 46 in
radialer Richtung nach außen hin und in radialer Richtung nach innen hin zumindest
teilweise begrenzt.
[0038] Beispielsweise ist eine Mehrzahl von Verkleidungselementen vorgesehen, wobei der
Kanal 44 und/oder jeweilige, von Gas durchströmbare Kanäle des Zwischengehäuses 10
durch die jeweiligen Verkleidungselemente zumindest in radialer Richtung zumindest
teilweise begrenzt sind. Die folgenden Ausführungen zum Verkleidungselement 46 können
ohne weiteres auch auf die anderen, in Fig. 1 nicht erkennbaren Verkleidungselemente
übertragen werden. Beispielsweise ist es vorgesehen, dass eine segmentierte Bauweise
des Kanals 44 beziehungsweise der Kanäle vorgesehen ist. Die einzelnen Kanalsegmente
sind beispielsweise in Umfangsrichtung des Gehäuseelements 24 aufeinander folgend,
das heißt hintereinander angeordnet.
[0039] Das Verkleidungselement 46 ist ein separat vom Gehäuseelement 24 und vom Nabenelement
26 hergestelltes Bauteil und dient auch zum zumindest teilweisen außenumfangsseitigen
Verkleiden der Strebe 42. Hierzu weist das Verkleidungselement 46 eine Durchgangsöffnung
48 auf, welche von der Strebe 42 durchdrungen ist. Die Strebe 42 erstreckt sich zumindest
im Wesentlichen in radialer Richtung vom Gehäuseelement 24 hin zum Nabenteil 38 und
dabei durch die Durchgangsöffnung 48 hindurch, so dass die Strebe 42 außenumfangsseitig
zumindest teilweise von dem Verkleidungselement 46 umgeben ist. Vorliegend ist die
Strebe 42 bezogen auf ihre radiale Erstreckung zumindest in einem Längenbereich und
in ihrer Umfangsrichtung in diesem Längenbereich vollständig umlaufend von dem Verkleidungselement
46 umgeben. Mittels des Verkleidungselements 46 wird somit das den Kanal 44 durchströmende
Gas um die Strebe 42 herumgeführt, ohne die Strebe 42 direkt zu berühren. Dadurch
wird die Strebe vor einem direkten Kontakt mit dem heißen Gas geschützt. In Strömungsrichtung
des Gases durch den Kanal 44 ist der Turbinenbereich 12 stromauf des Kanals 44 angeordnet,
wobei der Turbinenbereich 14 stromab des Kanals 44 angeordnet ist.
[0040] Fig. 2 zeigt die Strebe 42 und das Verkleidungselement 46 in einer schematischen
Querschnittsansicht. Aus Fig. 2 ist erkennbar, dass das Fairing (Verkleidungselement
46) als hohles aerodynamisches Profil mit einem äußeren und inneren Teilstück ausgebildet
ist. Zusätzlich zu solchen Fairings kann der Kanal 44 beziehungsweise können die Kanäle
durch sogenannte Panels begrenzt werden. Solche Panels sind zumindest im Wesentlichen
flächige Bauteile, die beispielsweise den restlichen Ringraum zwischen den Fairings
begrenzen. In Abhängigkeit von den Dimensionen des Kanals 44 und der Anzahl der verwendeten
Streben sind unterschiedliche Bauweisen denkbar. Der Kanal 44 kann beispielsweise
durch Fairings und Panels, jeweils innenseitig und außenseitig, oder durch Fairings
und Panels, jeweils außenseitig, oder lediglich durch Fairings begrenzt beziehungsweise
gebildet werden.
[0041] In Fig. 1 ist erkennbar, dass das Verkleidungselement 46 zumindest in radialer Richtung
ausschließlich mit dem Nabenelement 26 gekoppelt ist. Dies bedeutet, dass das Verkleidungselement
26 nicht mit dem Gehäuseelement 24 gekoppelt beziehungsweise an diesem befestigt ist,
sondern das Verkleidungselement 46 ist über Stützelemente 50, 52 in radialer Richtung
ausschließlich am Nabenelement 26 und vorliegend am Nabenteil 38 abgestützt. Hierzu
ist das Verkleidungselement 46 an den Stützelementen 50, 52 befestigt, welche wiederum
am Nabenteil 38 befestigt sind. Die Stützelemente 50, 52 sind dabei in axialer Richtung
verhältnismäßig weich im Vergleich zur radialen Richtung. Hierzu sind die Stützelemente
50, 52 membranartig oder membranförmig ausgebildet. Mit anderen Worten sind die Stützelemente
50, 52 als Membrane ausgebildet, über die das Verkleidungselement 46 in radialer Richtung
an dem Nabenelement 26 abgestützt ist. Bei der genannten Ausführungsform, bei der
die Streben direkt mit der Lagerkammer verbunden sind, können die Stützelemente 50,
52 direkt an der Lagerkammer, das heißt am Nabenteil 28, und/oder direkt an der Strebe
42 befestigt sein. Während des Betriebs der Gasturbine können durch die axiale Flexibilität
der Stützelemente 50, 52 unterschiedliche Wärmeausdehnungen zwischen den als Kanalsegmenten
fungierenden Verkleidungselementen und der demgegenüber kälteren inneren Struktur
in Form des Nabenelements 26 ausgeglichen werden. Die Stützelemente übernehmen radiale
Kräfte und dienen zur Umfangsfixierung des Verkleidungselements 46.
[0042] Das Zwischengehäuse 10 umfasst darüber hinaus wenigstens ein Leitschaufelelement
54, welches auch als "Leitschaufelsegment" bezeichnet wird. Das Leitschaufelelement
54 umfasst wenigstens eine Leitschaufel 56 zum zumindest teilweisen Leiten des den
Kanal 44 durchströmenden Gases. Dabei kann das Zwischengehäuse 10 eine Mehrzahl von
Leitschaufelsegmenten aufweisen, von denen in Fig. 1 das Leitschaufelelement 54 erkennbar
ist. Die folgenden Ausführungen zum Leitschaufelelement 54 können auch auf die anderen
Leitschaufeln ohne weiteres übertragen werden. Durch die Leitschaufeln ist ein Leitgitter
zum Leiten des Gases gebildet. Daher werden die Leitschaufeln auch als "Leitgittersegmente"
bezeichnet.
[0043] In Fig. 1 ist erkennbar, dass die Leitschaufel 56 in Strömungsrichtung des Gases
durch den Kanal 44 stromab des Verkleidungselements 46 und stromauf des Turbinenbereichs
14 angeordnet ist. Die Leitschaufel 56 dient dazu, zumindest einen Teil des den Kanal
44 durchströmende Gases derart umzuleiten oder abzulenken, dass das Gas eine Beschaufelung
des Rotors 18 aerodynamisch vorteilhaft anströmen kann. Dadurch kann ein besonders
effizienter Betrieb der Gasturbine realisiert werden.
[0044] Bei dem Zwischengehäuse 10 ist vorgesehen, dass die Leitschaufel 56 nicht etwa am
äußeren Gehäuseelement 24 gehalten ist, sondern die Leitschaufel 56 ist in radialer
Richtung an dem Stützelement 52 abgestützt. Dadurch ist die Leitschaufel 56 über das
Stützelement 52 am Nabenelement 26 in radialer Richtung nach innen abgestützt und
insbesondere gehalten.
[0045] Darüber hinaus ist vorgesehen, dass die Leitschaufel 56 formschlüssig mit dem korrespondierenden
Verkleidungselement 46 verbunden ist. Mit anderen Worten ist die Leitschaufel 56 in
axialer Richtung formschlüssig an dem korrespondierenden Verkleidungselement 46 befestigt.
Somit wird die Leitschaufel 56 in axialer Richtung an dem Verkleidungselement 46 abgestützt.
Hierzu umfasst die Leitschaufel 56 ein Aufnahmeelement 58, durch welches eine Aufnahme
begrenzt ist. In der Aufnahme ist ein Flansch 60 des Verkleidungselements 46 zumindest
teilweise aufgenommen, wobei der Flansch 60 in axialer Richtung durch das Aufnahmeelement
58 zumindest teilweise überdeckt ist. Hieraus ergibt sich die formschlüssige Befestigung
der Leitschaufel 56 am Verkleidungselement 46 in axialer Richtung.
[0046] Das Stützelement 52 weist einen Flansch 62 auf, welcher zumindest bereichsweise in
einer Aufnahme eines korrespondierenden Aufnahmeelements 64 des Verkleidungselements
46 aufgenommen ist. Das Verkleidungselement 46 ist über das Aufnahmeelement 64 und
den Flansch 62 am Stützelement 52 und über dieses am Nabenelement 26 in radialer Richtung
befestigt.
[0047] Das Aufnahmeelement 64 weist eine weitere Aufnahme auf, in welcher ein Flansch 66
der Leitschaufel 56 zumindest teilweise aufgenommen ist. Somit ist die Leitschaufel
56 unter Vermittlung des Aufnahmeelements 64 am Stützelement 52 zumindest in radialer
Richtung abgestützt.
[0048] Die Leitschaufel 56 weist ein in radialer Richtung äußeres Deckband auf, welches
als "Außendeckband 82" bezeichnet wird. Durch die Stützelemente 50, 52, das Verkleidungselement
46 und das Außendeckband 82 ist zumindest teilweise eine Kammer 68 begrenzt, welche
den Kanal 44 außenseitig zumindest teilweise umgibt. Die Kammer 68 wird mit Sperrluft
versorgt, welche gegenüber dem den Kanal 44 durchströmenden Gas einen höheren Druck
und eine geringere Temperatur aufweist. Mittels der Sperrluft kann sichergestellt
werden, dass Strukturteile und Versorgungsleitungen, insbesondere der Lagerkammer,
nicht mit dem den Kanal 44 durchströmenden, heißen Gas in Berührung kommen. Insbesondere
kann durch die Sperrluft verhindert werden, dass Heißgas vom Kanal 44 durch einen
Spalt in die Kammer 68 strömt.
[0049] Die Kammer 68 ist gegen den Kanal 44 mittels Dichtungselementen 70, 72 abgedichtet,
welche vorliegend besonders schematisch dargestellt sind und beispielsweise als Leaf
Seals oder Bürstendichtungen ausgebildet sein können. Das Dichtungselement 72 ist
dabei einerseits an der Leitschaufel 56, insbesondere an einem Stützflansch 74, des
Außendeckbands 82, und andererseits an einem Gehäuseelement 76 des Turbinenbereichs
14 abgestützt. Der Stützflansch 74 wirkt somit als Dichtflansch. Das Dichtungselement
70 ist einerseits am Verkleidungselement 46 und andererseits über ein Abstützelement
78 an einem Gehäuseelement 80 des Turbinenbereichs 12 abgestützt. Dies bedeutet, dass
die Dichtungselemente 70, 72 in Kombination mit den Stützelementen 50, 52 die Kammer
68 insbesondere um das Verkleidungselement 46 bilden, wobei die Dichtungselemente
70, 72 die Leitschaufel 56 mit einschließen.
[0050] Durch den Kanal 44 und das Leitgitter erfährt das den Kanal 44 durchströmende Gas
eine Druckänderung. Dadurch ist der Druck des Gases stromauf des Turbinenbereichs
14 niedriger als stromab des Turbinenbereichs 12. Hieraus resultieren Druckkräfte,
welche in das Gehäuseelement 24 einzuleiten sind. Um diese Druckkräfte in das Gehäuseelement
24 einzuleiten, bestehen mehrere Möglichkeiten. So kann beispielsweise das vordere
Stützelement 50 mit einem axialen Anschlag versehen werden, welcher an dem Nabenelement
26 und/oder der Strebe 42 abgestützt ist. Hierbei werden dann jedoch die Druckkräfte
über die Strebe 42 mit einem relativ langen Hebelarm in das Gehäuseelement 24 eingeleitet.
[0051] Um den relativ langen Hebelarm zu vermeiden, kann beispielsweise das Verkleidungselement
46 in axialer Richtung direkt am Gehäuseelement 24 abgestützt werden. Nachteilig hierbei
ist beispielsweise, dass dadurch Wärme lokal in das Gehäuseelement 24 abgeleitet werden
kann. Darüber hinaus kann daraus eine aufwendige Montage resultieren. Eine weitere
Möglichkeit zur Abstützung der Druckkraft ist beispielsweise, die Druckkräfte über
das Außendeckband 82 der Leitschaufel 56 gegen ein mit dem Gehäuseelement 24 verbundenes,
in Strömungsrichtung nachfolgendes Gehäuse wie beispielsweise dem Gehäuseelement 76
einzuleiten. Daraus könnte jedoch eine aufwendige Montage resultieren.
[0052] In Zusammenschau mit Fig. 2 ist eine weitere Möglichkeit gezeigt, die Druckkräfte
auf besonders einfache Weise in das Gehäuseelement 24 einzuleiten. Das Verkleidungselement
46 weist erste Formschlusselemente in Form von integralen Laschen 84 auf. Die Strebe
42 weist korrespondierende, zweite Formschlusselemente in Form von Gabeln 86 auf,
durch welche Aufnahmen 88 begrenzt sind. Die Laschen 84 sind dabei zumindest teilweise
in den Aufnahmen 88 aufgenommen und werden in axialer Richtung durch die Gabeln 86
zu den jeweiligen Turbinenbereichen 12, 14 hin überdeckt. Auch die Gabeln 86 sind
integraler Bestandteil der Streben 42. Dies bedeutet, dass die Gabeln 86 einstückig
mit der Strebe 42 ausgebildet sind. Ferner sind die laschen 84 einstückig mit dem
Verkleidungselement 46 ausgebildet.
[0053] Der Vorteil dieser Abstützung besteht darin, dass die Druckkräfte mit einem nur sehr
geringen Hebelarm, das heißt über einen nur sehr geringen beziehungsweise kurzen Weg
und somit quasi direkt in das Gehäuseelement 24 eingeleitet werden können. Um den
Weg besonders gering zu halten, sind die Formschlusselemente auf einer dem Nabenelement
26 in radialer Richtung abgewandten Seite 90 des Verkleidungselements 46 angeordnet.
[0054] Insgesamt ist erkennbar, dass sich ein geringes Gewicht, geringe Kosten, geringe
Sperrluftleckagen und eine besonders hohe Lebensdauer von kritischen Bauteilen des
Zwischengehäuses 10 realisieren lassen. Das geringe Gewicht und die geringen Kosten
sind beispielsweise dadurch realisierbar, dass das Verkleidungselement 46 und die
Leitschaufel 56 auf besonders einfache Weise in radialer Richtung nach innen hin am
Nabenelement 26 abgestützt und somit gehalten werden können. Ferner kann die Kammer
68 besonders gut mit einfachen Mitteln abgedichtet werden, so dass Sperrluftleckagen
zumindest gering gehalten werden können. Darüber hinaus können thermisch bedingte
Bewegungen der Leitschaufelelemente und/oder der Verkleidungselemente relativ zueinander
gering gehalten werden, so dass auch der Verschleiß des Zwischengehäuses 10 in einem
geringen Rahmen gehalten werden kann. Ferner ist weder das Verkleidungselement 46
noch die Leitschaufel 56 direkt an dem Gehäuseelement 24 befestigt, so dass die Erwärmung
des äußeren Gehäuseelements 24, das heißt der Wärmeeintrag in das äußere Gehäuseelement
24, besonders gering gehalten werden.
[0055] Fig. 3 zeigt die Gasturbine gemäß einer zweiten Ausführungsform. Bei der zweiten
Ausführungsform ist wenigstens eine Verklinkung 92 vorgesehen, mittels welcher die
Leitschaufel 56 in Umfangsrichtung am Gehäuseelement 24 abgestützt ist, so dass Umfangskräfte,
welche aus der durch die Leitschaufel 56 bewirkten Umlenkung des Gases resultieren,
von der Leitschaufel 56 in das Gehäuseelement 24 eingeleitet werden können. Mittels
dieser Verklinkung 92 kann der oben genannte, relativ lange Hebelarm vermieden werden.
Fig. 4 zeigt eine dritte Ausführungsform der Gasturbine, bei welcher ebenfalls die
Verklinkung 92 vorgesehen ist.
[0056] Bei der zweiten Ausführungsform weist das Verkleidungselement 46 umlaufende Stege
94 auf, durch welche in axialer Richtung eine umlaufende Nut 96 des Verkleidungselements
46 begrenzt beziehungsweise gebildet ist. Über die Stege 94 beziehungsweise die Nut
96 können axiale Kräfte auf ein separates Bauteil 98 übertragen werden, welches an
dem äußeren Gehäuseelement 24 befestigt ist. In radialer Richtung kann sich das Verkleidungselement
46 relativ zum Bauteil 98 bewegen. Die Fixierung des Verkleidungselements 46 in Umfangsrichtung
erfolgt über die oben genannte, wenigstens eine Verklinkung 92.
[0057] Anhand von Fig. 4 ist eine weitere Möglichkeit der axialen Abstützung gezeigt. In
Fig. 4 beziehungsweise bei der dritten Ausführungsform erfolgt die axiale Abstützung
des Verkleidungselements 46 über wenigstens einen Steg 100, welcher integraler Bestandteil
der Leitschaufel 56 ist und sich auf einer Fläche des stromab angeordneten Gehäuseelements
76 abstützt. Hierbei dient die Kontaktstelle zwischen dem Steg 100 und dem Gehäuseelement
76 als Dichtung.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 10
- Zwischengehäuse
- 12
- Turbinenbereich
- 14
- Turbinenbereich
- 16
- Rotor
- 18
- Rotor
- 20
- Laufrad
- 22
- Laufrad
- 24
- äußeres Gehäuseelement
- 26
- Nabenelement
- 28
- erstes Nabenteil
- 30
- Lager
- 34
- Aufnahmeraum
- 36
- Dichtung
- 38
- zweites Nabenteil
- 40
- Hohlquerschnitt
- 42
- Strebe
- 44
- Kanal
- 46
- Verkleidungselement
- 48
- Durchgangsöffnung
- 50
- Stützelement
- 52
- Stützelement
- 54
- Leitschaufelelement
- 56
- Leitschaufel
- 58
- Aufnahmeelement
- 60
- Flansch
- 62
- Flansch
- 64
- Aufnahmeelement
- 66
- Flansch
- 68
- Kammer
- 70
- Dichtungselement
- 72
- Dichtungselement
- 74
- Stützflansch
- 76
- Gehäuseelement
- 78
- Abstützelement
- 80
- Gehäuseelement
- 82
- Außendeckband
- 84
- Lasche
- 86
- Gabel
- 88
- Aufnahme
- 90
- Seite
- 92
- Verklinkung
- 94
- Steg
- 96
- Nut
- 98
- Bauteil
- 100
- Steg
1. Zwischengehäuse (10) für eine Gasturbine, mit wenigstens einem äußeren Gehäuseelement
(24), mit wenigstens einem in radialer Richtung innenseitig des äußeren Gehäuseelements
(24) angeordneten Nabenelement (26), mit wenigstens einer Strebe (42), über welche
das äußere Gehäuseelement (24) mit dem Nabenelement (26) verbunden ist, und mit wenigstens
einem einen von Gas durchströmbaren Kanal (44) wenigstens in radialer Richtung zumindest
teilweise begrenzenden und separat von dem Gehäuseelement (24) ausgebildeten Verkleidungselement
(46), welches zum zumindest teilweisen außenumfangsseitigen Verkleiden der Strebe
(42) eine Durchgangsöffnung (48) aufweist, welche von der Strebe (42) durchdrungen
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verkleidungselement (46) zumindest in radialer Richtung ausschließlich mit dem
Nabenelement (26) gekoppelt ist.
2. Zwischengehäuse (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verkleidungselement in radialer Richtung über wenigstens ein Stützelement (50,
52) mit dem Nabenelement (26) gekoppelt ist.
3. Zwischengehäuse (10) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eine Leitschaufel (56) zum zumindest teilweisen Leiten des den Kanal (44)
durchströmenden Gases vorgesehen ist, welche in radialer Richtung an dem Stützelement
(50, 52) abgestützt ist.
4. Zwischengehäuse nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Stützelement (50, 52) separat vom Nabenelement (26) und separat vom Verkleidungselement
(46) ausgebildet ist.
5. Zwischengehäuse (10) nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leitschaufel (56) an dem Verkleidungselement (46) befestigt ist.
6. Zwischengehäuse (10) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leitschaufel (56) an dem Verkleidungselement (46), insbesondere in axialer Richtung,
formschlüssig befestigt ist.
7. Zwischengehäuse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verkleidungselement (46) und die Strebe (42) jeweilige Formschlusselemente (84,
86) aufweisen, über welche das Verkleidungselement (46) in axialer Richtung formschlüssig
an der Strebe (42) abstützbar ist.
8. Zwischengehäuse (10) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Formschlusselemente (84, 86) in radialer Richtung näher an dem äußeren Gehäuseelement
(24) als an dem Nabenelement (26) angeordnet sind.
9. Zwischengehäuse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leitschaufel (56) ein in radialer Richtung äußeres Deckband (82) aufweist, wobei
durch das äußere Deckband (82) und das Verkleidungselement (46) eine den Kanal (44)
zumindest teilweise umgebende Kammer (68) wenigstens teilweise begrenzt ist.
10. Zwischengehäuse (10) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kammer (68) gegen den Kanal (44) mittels wenigstens eines Dichtungselements (72)
abgedichtet ist, welches zumindest an einem Stützflansch (74) des äußeren Deckbands
(82) abgestützt ist.
11. Gasturbine mit wenigstens einem Zwischengehäuse (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei der Kanal (44) in Strömungsrichtung des Gases zwischen zwei Turbinenbereichen
(12, 14) der Gasturbine angeordnet ist.