[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Tragen eines Innengehäuses einer Dampfturbine,
insbesondere einer Niederdruckdampfturbine, die ein das Innengehäuse umgebendes Außengehäuse
aufweist.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Dampfturbine, insbesondere Niederdruckdampfturbine,
mit einem Innengehäuse und einem das Innengehäuse umgebenden Außengehäuse.
[0003] Ferner betrifft die Erfindung ein System mit wenigstens zwei über eine Läuferwelle
mechanisch aneinander gekoppelten Dampfturbinen, insbesondere Niederdruckdampfturbinen.
[0004] Eine Dampfturbine umfasst üblicherweise ein auf seiner radialen Innenseite Leitschaufeln
tragendes Innengehäuse und ein das Innengehäuse umgebendes Außengehäuse. Durch das
Innengehäuse und das Außengehäuse erstreckt sich eine Läuferwelle, an der mit den
Leitschaufeln zusammenwirkende Laufschaufeln angeordnet sind.
[0005] Um das Innengehäuse einer Dampfturbine relativ zu dem Außengehäuse der Dampfturbine
anzuordnen, sind herkömmlich an dem Innengehäuse Tragarme angeordnet, welche endseitig
innerhalb des Außengehäuses auf Lagerkörper aufgelegt sind, die seitlich an Säulenköpfen
von außerhalb des Außengehäuses angeordneten Säulen angeordnet sind. Die Tragarme
und Lagerkörper sind somit von außen unzugänglich im Dampfraum innerhalb der Dampfturbine
angeordnet. Über die Tragarme werden im Betrieb der Dampfturbine große Kräfte und
Momente in das Innengehäuse eingeleitet, was eine entsprechend formstabile und robuste
Auslegung des Innengehäuses erfordert. Die herkömmlich seitliche Anordnung der Lagerkörper
an den Säulenköpfen der Säulen verursacht große Momente, insbesondere Kragmomente,
an den Säulenköpfen bzw. den Säulen, so dass auch die Säulen entsprechend robust auszulegen
sind. Durch die herkömmliche Anordnung der Tragarme an dem Innengehäuse wird ein Turbinenbauteil
mit relativ großen Abmessungen geschaffen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine kostengünstig realisierbare Anordnung zum Tragen
eines Innengehäuses einer Dampfturbine bereitzustellen, welche eine kostengünstigere
Ausgestaltung und eine vereinfachte Wartbarkeit der Dampfturbine ermöglicht.
[0007] Die erfindungsgemäße Anordnung zum Tragen eines Innengehäuses einer Dampfturbine,
insbesondere einer Niederdruckdampfturbine, die zudem ein das Innengehäuse umgebendes
Außengehäuse aufweist, umfasst
- wenigstens zwei in Axialrichtung der Dampfturbine, parallel zueinander und beabstandet
voneinander anordbare Längsträger, auf die das Innengehäuse auflegbar ist, die um
ein vorgegebenes Ausmaß länger als eine axiale Länge des Außengehäuses ausgebildet
sind und die jeweils zwei endseitige Auflageabschnitte aufweisen, wobei an axialen
Endbereichen des Außengehäuses jeweils wenigstens zwei Durchgangsöffnungen ausgebildet
sind, durch die jeweils ein einziger Auflageabschnitt abgedichtet geführt werden kann,
- wenigstens vier außerhalb des Außengehäuses anordbare Auflager, auf die jeweils ein
Auflageabschnitt von zumindest einem Längsträger auflegbar ist, wobei auf axial einander
gegenüberliegenden Seiten des Außengehäuses jeweils wenigstens zwei Auflager anordbar
sind,
- wobei wenigstens ein Auflageabschnitt jedes Längsträgers um ein vorgegebenes Ausmaß
in Axialrichtung der Dampfturbine schwimmend auf einem Auflager anordbar ist.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung sind die Auflageabschnitte der Längsträger zumindest
teilweise außerhalb des Außengehäuses der Dampfturbine angeordnet, liegen also nicht
im Dampfraum der Dampfturbine. Auch die Auflager sind außerhalb des Außengehäuses
angeordnet, so dass die Auflager und die Auflageabschnitte von außen zugänglich sind.
Wegen dieser Zugänglichkeit der Auflager und der Auflageabschnitte können Ausrichtarbeiten
deutlich vereinfacht durchgeführt werden. Zudem kann bei Wartungsarbeiten bei geöffnetem
Außengehäuse das Innengehäuse auf einfache Art und Weise von den Längsträgern abgehoben
werden, während die Längsträger im geöffneten Außengehäuse verbleiben können.
[0009] An dem Innengehäuse müssen keine herkömmlichen Tragarme angeordnet werden, da Auflagekräfte,
welche durch die Auflage des Innengehäuses auf die Längsträger erzeugt werden, weitestgehend
von den Längsträgern aufgenommen werden können, wodurch insbesondere Verformungen
des Innengehäuses zuverlässig vermieden werden können. Hierdurch kann das Innengehäuse
hinsichtlich seines Gewichts, seiner Abmessungen und seiner Komplexität deutlich vereinfacht
ausgestaltet werden, insbesondere da keine herkömmlichen Tragarme vorhanden sind,
über die große Kräfte und Momente in das Innengehäuse eingeleitet werden könnten.
Aufgrund dieses vereinfachten Aufbaus des Innengehäuses kann eine mit einer erfindungsgemäßen
Anordnung ausgestattete Dampfturbine deutlich kostengünstiger ausgestaltet werden.
[0010] Die Längsträger können als gegossene, geschweißte oder als gegossene und geschweißte
Variante aus Metall ausgebildet sein. Die Anordnung kann auch drei oder mehrere entsprechende
Längsträger aufweisen. Die Längsträger sind vorzugsweise derart länger als die axiale
Länge des Außengehäuses ausgebildet, dass eine ausreichend große Kontaktflächen zwischen
den Auflageabschnitten der Längsträger und den Auflagern gegeben sind, um ein sicheres
Zusammenwirken der Auflageabschnitte und der Auflager zu gewährleisten. Die Auflageabschnitte
eines Längsträgers können, insbesondere in radialer Richtung, kleiner als der übrige
Längsträger ausgebildet sein, um die Durchgangsöffnungen in den axialen Endbereichen
des Außengehäuses zur Sicherstellung einer ausreichenden Abdichtung des Außengehäuses
gegenüber seiner Umgebung möglichst klein halten zu können. Die Abdichtung eines Auflageabschnitts
gegenüber einer Durchgangsöffnung an einem axialen Endbereich des Außengehäuses kann
über eine geeignete Dichtung oder dergleichen erfolgen.
[0011] Auf einem Auflager können auch zwei Auflageabschnitte von zueinander fluchtenden
Längsträgern von zwei erfindungsgemäßen Anordnungen, die an axial benachbart zueinander
angeordneten Dampfturbinen angeordnet sind, aufgelegt werden. Auf axial einander gegenüberliegenden
Seiten des Außengehäuses können jeweils auch drei oder mehrere Auflager angeordnet
werden.
[0012] Wärmeausdehnungen des Innengehäuses in Axialrichtung der Dampfturbine können von
den Längsträgern bzw. der Anordnung dadurch aufgenommen werden, dass wenigstens ein
Auflageabschnitt jedes Längsträgers um ein vorgegebenes Ausmaß in Axialrichtung der
Dampfturbine schwimmend auf einem Auflager anordbar ist. Es können auch beide Auflageabschnitte
eines Längsträgers um ein vorgegebenes Ausmaß in Axialrichtung der Dampfturbine schwimmend
auf jeweils einem Auflager angeordnet werden. Alternativ kann ein Auflageabschnitt
jedes Längsträgers an einem mit ihm zusammenwirkenden Auflager fixiert werden.
[0013] Wenigstens ein Auflageabschnitt von wenigstens einem Längsträger ist bevorzugt um
ein vorgegebenes Ausmaß in Querrichtung der Dampfturbine und in horizontaler Richtung
schwimmend auf einem Auflager anordbar. Hierdurch können von den Längsträgern bzw.
der Anordnung Wärmeausdehnungen des Innengehäuses in Querrichtung der Dampfturbine
aufgefangen werden, ohne dass mechanische Spannungen in dem Innengehäuse erzeugt werden.
Es können auch beide Auflageabschnitte eines Längsträgers um ein vorgegebenes Ausmaß
in Querrichtung der Dampfturbine und in horizontaler Richtung schwimmend auf jeweils
einem Auflager angeordnet werden. Weist die Anordnung zwei Längsträger auf, kann ein
Längsträger an mit ihm zusammenwirkenden Auflagern fixiert sein, während die Auflageabschnitte
des anderen Längsträgers um ein vorgegebenes Ausmaß in Querrichtung der Dampfturbine
und in horizontaler Richtung schwimmend gelagert sind. Alternativ können beide Längsträger
bzw. deren Auflageabschnitte um ein vorgegebenes Ausmaß in Querrichtung der Dampfturbine
und in horizontaler Richtung schwimmend auf Auflagern gelagert sein.
[0014] Bevorzugt weist wenigstens ein Auflager eine Tragsäule und einen kopfseitig auf der
Tragsäule angeordneten Auflageblock auf. Der Auflageblock kann hinsichtlich seines
Werkstoffs unabhängig von der Tragsäule an die technischen Anforderungen angepasst
werden, so dass lediglich für den Auflageblock ein kostenintensiver Werkstoff, beispielsweise
Stahl, verwendet werden muss, wohingegen die Tragsäule aus einem kostengünstigeren
Werkstoff hergestellt werden kann.
[0015] Wenigstens ein Auflager ist bevorzugt separat von einer ein Wellenlagergehäuse der
Dampfturbine tragenden Tragstütze angeordnet. Herkömmlich ist eine Tragstütze eines
Wellenlagergehäuses, beispielsweise durch eine gemeinsame monolithische Ausbildung,
mechanisch an die Säulen gekoppelt, so dass die herkömmlich in die Säulen, wie oben
beschrieben, eingeleiteten großen Kräfte und Momente das Wellenlagergehäuse beeinflussen
können, was eine entsprechend robuste Ausgestaltung und Anbindung des Wellenlagergehäuses
erfordert. Durch die separate Anordnung der Auflager können derartige Krafteinleitungen
in ein Wellenlagergehäuse vermieden werden, wodurch das Wellenlagergehäuse deutlich
vereinfacht und damit kostengünstiger aufgebaut werden kann. Zudem wird durch die
separate Anordnung der Auflager die Positionierung des Wellenlagergehäuses weitestgehend
unabhängig von der Positionierung der Längsträger bzw. des Innengehäuses, was mit
einer höheren Gestaltungsfreiheit einhergeht. Zudem können die Auflager und eine Tragstütze
für ein Wellenlagergehäuse deutlich kleiner und leichtgewichtiger ausgelegt werden.
[0016] Bevorzugt ist auf einer der Tragsäule abgewandten Oberseite eines Auflageblocks von
wenigstens einem Auflager ein Gleitkörper angeordnet, auf den der auf dieses Auflager
schwimmend aufgelegte Auflageabschnitt eines Längsträgers aufgelegt ist. Der Gleitkörper
kann als Messingkörper mit einem Graphitzusatz ausgebildet sein, um die Reibungskräfte
zwischen dem Gleitkörper und dem schwimmend auf diesem aufliegenden Auflageabschnitt
zu reduzieren. Es kann auch jeder schwimmend gelagerte Auflageabschnitt über jeweils
einen Gleitkörper auf jeweils einem Auflager bzw. dessen Lagerblock aufliegen. Der
Gleitkörper ist vorzugsweise an dem Lagerblock des Auflagers fixiert.
[0017] Ein Auflageblock von wenigstens einem Auflager ist bevorzugt mittig über zumindest
einen in axialer Richtung der Tragsäule dieses Auflagers verlaufenden Zuganker mit
der Tragsäule dieses Auflagers verbunden. Die mittige Anordnung des Zugankers geht
mit einer robusten Ausgestaltung des Auflagers einher, da der Zuganker innerhalb des
Auflageblocks und der Tragsäule von einer im Wesentlichen gleichmäßig dicken Wand
umgeben ist, an welcher der Zuganker angreift. Die mittige Anordnung des Zugankers
ist zudem ausreichend, da auf den Lagerblock keine Kragmomente einwirken, wie sie
mit der herkömmlichen seitlichen Lagerkörpern an einer Säule verbunden sind. Es können
auch zwei oder mehrere Auflager entsprechend ausgestaltet sein.
[0018] Bevorzugt ist an einem Auflageblock von wenigstens einem Auflager zumindest eine
in Querrichtung der Dampfturbine und in Horizontaltrichtung verlaufende Durchführungsöffnung
ausgebildet, durch die eine ein Schmiermittel zu einem Wellenlager der Dampfturbine
leitende oder von dem Wellenlager ableitende Leitung verlegbar ist. Hierdurch können
solche Leitungen gehalten werden. An einem Lagerblock kann eine Durchgangsöffnung
für eine Zuleitung und eine weitere Durchgangsöffnung für eine Ableitung von Schmiermittel
ausgebildet sein. Es können auch zwei oder mehrere Auflager entsprechende Auflageblöcke
aufweisen.
[0019] Die Anordnung umfasst bevorzugt wenigstens vier beabstandet voneinander an dem Innengehäuse
anordbare Auflagekörper, wobei an einer Oberseite jedes Längsträgers wenigstens zwei
in Axialrichtung der Dampfturbine hintereinander angeordnete Lagerabschnitte angeordnet
sind, wobei die Auflagekörper derart an dem Innengehäuse anordbar sind, dass auf jeden
Lagerabschnitt ein einziger Auflagekörper auflegbar ist, und wobei ein einziger Lagerabschnitt
von wenigstens einem Längsträger unbeweglich mit dem auf diesem Lagerabschnitt aufliegenden
Auflagekörper verbunden ist, wohingegen der wenigstens eine weitere auf einem weiteren
Lagerabschnitt dieses Längsträgers aufliegende Auflagekörper, beispielsweise in horizontaler
Richtung, schwimmend auf diesen Lagerabschnitt aufgelegt ist. Hierdurch kann das Innengehäuse
teilweise schwimmend auf die Längsträger aufgelegt werden, um Wärmedehnungen des Innengehäuses
optimal auffangen zu können, ohne dass mechanische Spannungen in dem Innengehäuse
entstehen. In Querrichtung der Dampfturbine hintereinander angeordnete Auflagekörper
können starr aneinander gekoppelt, insbesondere durch einen einzigen Querträger ausgebildet,
sein.
[0020] Bevorzugt ist an wenigstens einem Auflageabschnitt von wenigstens einem Längsträger
zumindest ein axial verlaufendes Kopplungsglied angeordnet, über das dieser Längsträger
mechanisch an eine axial benachbart zu der Dampfturbine angeordnete weitere Dampfturbine
koppelbar ist. Hierdurch können durch Wärmeausdehnungen bedingte mechanische Spannungen
zwischen den benachbart zueinander angeordneten Dampfturbinen, insbesondere zwischen
deren Innengehäusen, weitestgehend vermieden werden. Über das Kopplungsglied kann
beispielsweise ein Längsträger einer Dampfturbine mechanisch an einen zu diesem Längsträger
fluchtenden entsprechenden Längsträger einer entsprechenden Anordnung koppelbar sein,
welche an einer axial benachbart zu der Dampfturbine angeordneten weiteren Dampfturbine
angeordnet ist. Es können auch alle Paare von zueinander fluchtenden Längsträgern
über jeweils wenigstens ein Kopplungsglied, beispielsweise eine Schubstange, aneinander
gekoppelt sein. Die benachbarten Dampfturbinen können zwei Niederdruckdampfturbinenteile
sein.
[0021] Die Anordnung umfasst bevorzugt wenigstens einen an einer Durchgangsöffnung des Außengehäuses
anordbaren Kompensator, der zur Kompensation von Relativbewegungen eines jeweilig
durch diese Durchgangsöffnung geführten Auflageabschnitts eines Längsträgers eingerichtet
ist und über den dieser Auflageabschnitt gegenüber dem Außengehäuse abgedichtet ist.
Der Kompensator dient der Aufnahme der Relativbewegungen zwischen dem Längsträger
und dem Außengehäuse der Dampfturbine und der Abdichtung des Auflageabschnitts gegenüber
dem Außengehäuse. Vorzugsweise ist an jeder Durchgangsöffnung des Außengehäuses jeweils
ein Kompensator angeordnet.
[0022] Die erfindungsgemäße Dampfturbine, insbesondere Niederdruckdampfturbine, umfasst
ein Innengehäuse, ein das Innengehäuse umgebendes Außengehäuse und eine Anordnung
gemäß einer der vorgenannten Ausgestaltungen oder einer beliebigen Kombination derselben.
Mit der Dampfturbine sind die oben mit Bezug auf die Anordnung genannten Vorteile
entsprechend verbunden.
[0023] Das erfindungsgemäße System umfasst wenigstens zwei über eine Läuferwelle mechanisch
aneinander gekoppelte Dampfturbinen, insbesondere Niederdruckdampfturbinen, wobei
jede Dampfturbine eine Anordnung gemäß einer vorgenannten Ausgestaltung oder einer
beliebigen Kombination derselben aufweist, und wobei zueinander fluchtende Längsträger
der Anordnungen jeweils über wenigstens ein Kopplungsglied mechanisch starr aneinander
gekoppelt sind. Mit dem System sind die oben mit Bezug auf die Anordnung genannten
Vorteile entsprechend verbunden.
[0024] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Anordnung
und des erfindungsgemäßen Systems anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Details einer herkömmlichen Anordnung zum Tragen
eines Innengehäuses einer Dampfturbine;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht eines Details eines Ausführungsbeispiels für eine
erfindungsgemäße Anordnung;
- Fig. 3
- eine schematische Stirnansicht eines Details eines weiteren Ausführungsbeispiels für
eine erfindungsgemäße Anordnung;
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht des in Figur 3 gezeigten Details der Anordnung;
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht eines Details eines weiteren Ausführungsbeispiels
für eine erfindungsgemäße Anordnung; und
- Fig. 6
- eine schematische Draufsicht auf ein Detail eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes
System.
[0025] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Details einer herkömmlichen Anordnung
1 zum Tragen eines nicht gezeigten Innengehäuses einer Dampfturbine. Die Anordnung
1 umfasst mehrere Tragstützen 2, von denen in Figur 1 nur eine dargestellt ist. Jede
Tragstütze 2 umfasst eine Säule 3 und einen kopfseitig mit der Säule 3 verbundenen
Block 4. Der Block 4 ist mittels eines außermittig zur Säule 3 angeordneten Zugankers
5 mit der Säule 3 verbunden. Seitlich ist an dem Block 4 ein Lagerkörper 6 angeordnet,
welcher über eine Durchgangsöffnung 10 an einer axialen Stirnwand eines Außengehäuses
7 der Dampfturbine ragt und auf dem ein an dem Innengehäuse angeordneter Tragarm 8
aufliegt. Durch diese seitliche Anordnung des Lagerkörpers 6 an dem Block 4 werden
große Kragmomente erzeugt und in die Tragstütze 2 eingeleitet, welche über eine entsprechend
starke Auslegung der Tragstütze 2 und die außermittige Anordnung des Zugankers 5 aufgefangen
werden müssen. An dem Lagerkörper 6 ist ein Gleitelement 9 angeordnet, über das der
Tragarm 8 auf dem Lagerkörper 6 aufliegt.
[0026] Figur 2 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Details eines Ausführungsbeispiels
für eine erfindungsgemäße Anordnung 11 zum Tragen eines Innengehäuses 12 einer Dampfturbine
13 in Form einer Niederdruckdampfturbine, die ein das Innengehäuse 12 umgebendes Außengehäuse
14 aufweist. Die Anordnung 11 umfasst zwei in Axialrichtung A der Niederdruckdampfturbine
13, parallel zueinander und beabstandet voneinander angeordnete Längsträger 15, auf
die das Innengehäuse aufgelegt ist und von denen in Figur 2 nur ein Längsträger 15
gezeigt ist. Die Längsträger 15 sind um ein vorgegebenes Ausmaß länger als eine axiale
Länge L des Außengehäuses 14 ausgebildet und weisen jeweils zwei endseitige Auflageabschnitte
16 und 17 auf, welche kleiner als der jeweils übrige Längsträger 15 dimensioniert
sind. An axialen Endbereichen 18 in Form von Stirnwänden des Außengehäuses 14 sind
jeweils wenigstens zwei quer zur Bildebene hintereinanderliegende Durchgangsöffnungen
19 ausgebildet, durch die jeweils ein einziger Auflageabschnitt 16 bzw. 17 abgedichtet
geführt ist.
[0027] Des Weiteren umfasst die Anordnung 11 vier außerhalb des Außengehäuses 14 angeordnete
Auflager 20, auf die jeweils ein Auflageabschnitt 16 bzw. 17 von einem Längsträger
15 aufgelegt ist, wobei auf axial einander gegenüberliegenden Seiten des Außengehäuses
14 jeweils zwei Auflager 20 angeordnet sind. In Figur 2 ist nur ein Auflager 20 dargestellt.
Jedes Auflager 20 weist eine Tragsäule 21 und einen kopfseitig auf der Tragsäule 21
angeordneten Auflageblock 22 auf. Die Auflager 20 sind separat von einer ein Wellenlagergehäuse
der Niederdruckdampfturbine 13 tragenden Tragstütze angeordnet, wie es Figur 6 zeigt.
[0028] Die Auflageabschnitte 16 und 17 des Längsträgers 15 sind um ein vorgegebenes Ausmaß
in Querrichtung der Niederdruckdampfturbine 13 und in horizontaler Richtung schwimmend
auf dem jeweiligen Auflager 20 angeordnet, wie es beispielsweise in den Figuren 3
und 6 angedeutet ist. Des Weiteren ist der Auflageabschnitt 17 des Längsträgers 15
um ein vorgegebenes Ausmaß in Axialrichtung A der Dampfturbine 13 schwimmend auf dem
rechts dargestellten Auflager 20 angeordnet, was durch den Doppelpfeil 23 angedeutet
sein soll. Der auf dem links dargestellten Auflager 20 aufliegende Auflageabschnitt
16 ist hingegen in Axialrichtung A der Dampfturbine 13 unbeweglich mit diesem Auflager
20 verbunden.
[0029] Die Anordnung 11 umfasst zudem vier beabstandet voneinander an dem Innengehäuse 12
anordbare Auflagekörper 24, wobei an einer Oberseite jedes Längsträgers 15 zwei in
Axialrichtung A der Dampfturbine 13 hintereinander angeordnete Lagerabschnitte 25
angeordnet sind. Die Auflagekörper 24 sind derart an dem Innengehäuse 12 angeordnet,
dass auf jeden Lagerabschnitt 25 ein einziger Auflagekörper 24 aufgelegt ist. Der
links dargestellte Lagerabschnitt 25 des Längsträgers 15 ist unbeweglich mit dem auf
diesem Lagerabschnitt 25 aufliegenden Auflagekörper 24 verbunden, wohingegen der auf
dem rechts dargestellten Lagerabschnitt 25 dieses Längsträgers 15 aufliegende Auflagekörper
24 in horizontaler Richtung schwimmend auf diesen Lagerabschnitt 25 aufgelegt ist,
wozu der Lagerabschnitt 25 geringfügig größer als der Auflagekörper 24 ausgebildet
ist.
[0030] Die Anordnung 11 umfasst ferner vier jeweils an einer Durchgangsöffnung 19 des Außengehäuses
14 angeordnete Kompensatoren 26, die jeweils zur Kompensation von Relativbewegungen
eines jeweilig durch diese Durchgangsöffnung 19 geführten Auflageabschnitts 16 bzw.
17 eines Längsträgers 15 eingerichtet sind und über welche die Auflageabschnitte 16
und 17 gegenüber dem Außengehäuse 14 abgedichtet sind.
[0031] Figur 3 zeigt eine schematische Stirnansicht eines Details eines weiteren Ausführungsbeispiels
für eine erfindungsgemäße Anordnung 27. Auf einer der Tragsäule 21 abgewandten Oberseite
des Auflageblocks 22 des gezeigten Auflagers 20 ist ein Gleitkörper 28 angeordnet,
auf den der auf dieses Auflager 20 aufgelegte Auflageabschnitt 16 bzw. 17 eines Längsträgers
15 aufgelegt ist. Der Auflageblock 22 des Auflagers 20 ist mittig über einen in axialer
Richtung der Tragsäule 21 dieses Auflagers 20 verlaufenden Zuganker 29 mit der Tragsäule
21 dieses Auflagers 20 verbunden. Zwischen dem Auflageblock 22 und der Tragsäule 21
ist eine metallische Grundplatte 30 angeordnet. An dem Auflageabschnitt 16 bzw. 17
des Längsträgers 15 ist ein axial verlaufendes Kopplungsglied 31 angeordnet, über
das dieser Längsträger 15 mechanisch an einen entsprechenden Längsträger 15 einer
an einer axial benachbart zu der Dampfturbine 13 angeordneten weiteren Dampfturbine
angeordneten entsprechenden Anordnung 11 koppelbar ist, wie es in Figur 6 gezeigt
ist. Der Auflageabschnitt 16 bzw. 17 ist in Querrichtung der Dampfturbine 13 und in
horizontaler Richtung schwimmend auf das Auflager 20 aufgelegt, was durch den Doppelpfeil
39 angedeutet sein soll.
[0032] Figur 4 zeigt eine schematische Seitenansicht des in Figur 3 gezeigten Details der
Anordnung 11. An dem Auflageblock 22 des Auflagers 20 sind zwei in Querrichtung der
Dampfturbine 13 und in Horizontaltrichtung verlaufende Durchführungsöffnungen 32 und
33 mit unterschiedlichem Innendurchmesser ausgebildet, durch die jeweils eine ein
Schmiermittel zu einem nicht gezeigten Wellenlager der Dampfturbine 13 leitende oder
von dem Wellenlager ableitende, nicht gezeigte Leitung verlegbar ist.
[0033] Figur 5 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Details eines weiteren Ausführungsbeispiels
für eine erfindungsgemäße Anordnung 34. Diese Anordnung 34 unterscheidet sich insbesondere
von der in den Figuren 3 und 4 gezeigten Anordnung 11 dadurch, dass an dem Auflageblock
22 keine Durchführungsöffnungen 32 und 33 ausgebildet sind und dass keine Grundplatte
30 vorhanden ist. Der Zuganker 29, über den der Auflageblock 22 mit der Tragsäule
21 verbunden ist, ist in Figur 5 nicht dargestellt.
[0034] Figur 6 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein Detail eines Ausführungsbeispiels
für ein erfindungsgemäßes System 35. Das System 35 umfasst zwei über eine durch die
Linie 36 angedeutete Läuferwelle mechanisch aneinander gekoppelten Dampfturbinen 13
in Form von Niederdruckdampfturbinen, wobei jede Dampfturbine 13 eine Anordnung 11,
27 oder 34 aufweist, und wobei zueinander fluchtende Längsträger 15 der Anordnungen
11, 27 bzw. 34 jeweils paarweise über ein Kopplungsglied 31 mechanisch starr aneinander
gekoppelt sind. Zwischen den Auflagern 20 ist ein Wellenlagergehäuse 37 angeordnet,
welches von einer nicht gezeigten Tragstütze getragen wird, wobei die Auflager 20
separat von der Tragstütze angeordnet sind. Die Auflager 20 bzw. deren nicht gezeigte
Tragsäulen 21 und die Tragstütze des Wellenlagergehäuses 37 sind mit einem gemeinsamen
Fundamentriegel 38 verbunden. Die Auflageabschnitte 16 bzw. 17 der in Figur 6 oben
gezeigten Längsträger 15 sind in Querrichtung der Dampfturbine 13 und in horizontaler
Richtung schwimmend auf das oben gezeigte Auflager 20 aufgelegt, was durch den Doppelpfeil
40 angedeutet sein soll. Die Auflageabschnitte 16 bzw. 17 der in Figur 6 unten gezeigten
Längsträger 15 sind in Querrichtung der Dampfturbine 13 und in horizontaler Richtung
unbeweglich an dem unteren Auflager 20 angeordnet.
[0035] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Anordnung (11, 27, 34) zum Tragen eines Innengehäuses (12) einer Dampfturbine (13),
insbesondere einer Niederdruckdampfturbine, die zudem ein das Innengehäuse (12) umgebendes
Außengehäuse (14) aufweist, umfassend
- wenigstens zwei in Axialrichtung (A) der Dampfturbine (13), parallel zueinander
und beabstandet voneinander anordbare Längsträger (15), auf die das Innengehäuse (12)
auflegbar ist, die um ein vorgegebenes Ausmaß länger als eine axiale Länge (L) des
Außengehäuses (14) ausgebildet sind und die jeweils zwei endseitige Auflageabschnitte
(16, 17) aufweisen, wobei an axialen Endbereichen (18) des Außengehäuses (14) jeweils
wenigstens zwei Durchgangsöffnungen (19) ausgebildet sind, durch die jeweils ein einziger
Auflageabschnitt (16, 17) abgedichtet geführt werden kann,
- wenigstens vier außerhalb des Außengehäuses (14) anordbare Auflager (20), auf die
jeweils ein Auflageabschnitt (16, 17) von zumindest einem Längsträger (15) auflegbar
ist, wobei auf axial einander gegenüberliegenden Seiten des Außengehäuses (14) jeweils
wenigstens zwei Auflager (20) anordbar sind,
- wobei wenigstens ein Auflageabschnitt (16, 17) jedes Längsträgers (15) um ein vorgegebenes
Ausmaß in Axialrichtung (A) der Dampfturbine (13) schwimmend auf einem Auflager (20)
anordbar ist.
2. Anordnung (11, 27, 34) gemäß Anspruch 1,
wobei wenigstens ein Auflageabschnitt (16, 17) von wenigstens einem Längsträger (15)
um ein vorgegebenes Ausmaß in Querrichtung der Dampfturbine (13) und in horizontaler
Richtung schwimmend auf einem Auflager (20) anordbar ist.
3. Anordnung (11, 27, 34) gemäß Anspruch 1 oder 2,
wobei wenigstens ein Auflager (20) eine Tragsäule (21) und einen kopfseitig auf der
Tragsäule (21) angeordneten Auflageblock (22) aufweist.
4. Anordnung (11, 27, 34) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei wenigstens ein Auflager (20) separat von einer ein Wellenlagergehäuse (37) der
Dampfturbine (13) tragenden Tragstütze angeordnet ist.
5. Anordnung (11, 27, 34) gemäß Anspruch 3 oder 4,
wobei auf einer der Tragsäule (21) abgewandten Oberseite eines Auflageblocks (22)
von wenigstens einem Auflager (20) ein Gleitkörper (28) angeordnet ist, auf den der
auf dieses Auflager (20) aufgelegte Auflageabschnitt (16, 17) eines Längsträgers (15)
aufgelegt ist.
6. Anordnung (11, 27, 34) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 5,
wobei ein Auflageblock (22) von wenigstens einem Auflager (20) mittig über zumindest
einen in axialer Richtung der Tragsäule (21) dieses Auflagers (20) verlaufenden Zuganker
(29) mit der Tragsäule (21) dieses Auflagers (20) verbunden ist.
7. Anordnung (11, 27, 34) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 6,
wobei an einem Auflageblock (22) von wenigstens einem Auflager (20) zumindest eine
in Querrichtung der Dampfturbine (13) und in Horizontaltrichtung verlaufende Durchführungsöffnung
(32, 33) ausgebildet ist, durch die eine ein Schmiermittel zu einem Wellenlager der
Dampfturbine (13) leitende oder von dem Wellenlager ableitende Leitung verlegbar ist.
8. Anordnung (11, 27, 34) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7,
aufweisend wenigstens vier beabstandet voneinander an dem Innengehäuse (12) anordbare
Auflagekörper (24),
wobei an einer Oberseite jedes Längsträgers (15) wenigstens zwei in Axialrichtung
(A) der Dampfturbine (13) hintereinander angeordnete Lagerabschnitte (25) angeordnet
sind, wobei die Auflagekörper (24) derart an dem Innengehäuse (12) anordbar sind,
dass auf jeden Lagerabschnitt (25) ein einziger Auflagekörper (24) auflegbar ist,
und
wobei ein einziger Lagerabschnitt (25) von wenigstens einem Längsträger (15) unbeweglich
mit dem auf diesem Lagerabschnitt (25) aufliegenden Auflagekörper (24) verbunden ist,
wohingegen der wenigstens eine weitere auf einem weiteren Lagerabschnitt (25) dieses
Längsträgers (15) aufliegende Auflagekörper (24) schwimmend auf diesen Lagerabschnitt
(25) aufgelegt ist.
9. Anordnung (11, 27, 34) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei an wenigstens einem Auflageabschnitt (16, 17) von wenigstens einem Längsträger
(15) zumindest ein axial verlaufendes Kopplungsglied (31) angeordnet ist, über das
dieser Längsträger (15) mechanisch an eine axial benachbart zu der Dampfturbine (13)
angeordnete weitere Dampfturbine (13) koppelbar ist.
10. Anordnung (11, 27, 34) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9,
aufweisend wenigstens einen an einer Durchgangsöffnung (19) des Außengehäuses (14)
anordbaren Kompensator (26), der zur Kompensation von Relativbewegungen eines jeweilig
durch diese Durchgangsöffnung (19) geführten Auflageabschnitts (16, 17) eines Längsträgers
(15) eingerichtet ist und über den dieser Auflageabschnitt (16, 17) gegenüber dem
Außengehäuse (14) abgedichtet ist.
11. Dampfturbine (13),
insbesondere Niederdruckdampfturbine,
mit einem Innengehäuse (12) und einem das Innengehäuse (12) umgebenden Außengehäuse
(14), aufweisend eine Anordnung (11, 27, 34) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10.
12. System (35) mit wenigstens zwei über eine Läuferwelle mechanisch aneinander gekoppelten
Dampfturbinen (13), insbesondere Niederdruckdampfturbinen,
wobei jede Dampfturbine (13) eine Anordnung (11, 27, 34) gemäß Anspruch 9 oder 10
aufweist, und
wobei zueinander fluchtende Längsträger (15) der Anordnungen (11, 27, 34) jeweils
über wenigstens ein Kopplungsglied (31) mechanisch starr aneinander gekoppelt sind.