[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein funkgesteuertes elektromechanisches Schließsystem,
insbesondere für Möbelschlösser gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren
zum Betrieb eines funkgesteuerten elektromechanischen Schließsystems.
[0002] Gattungsgemäße elektromechanische Schließsysteme dienen dazu, eines oder mehrere
Möbelschlösser funkgesteuert öffnen oder schließen zu können. Dazu sind die Möbelschlösser
oder sonstige elektromechanische Baueinheiten, beispielsweise Schalter, Steckdosen
oder dergleichen, mit einem Mikroprozessor und einem Empfänger zum Empfangen von Funksignalen
ausgestattet, so dass mithilfe einer Bedieneinheit, die mit einem Funksender ausgestattet
ist, an die Baueinheit ein Signal ausgegeben werden kann, mit dem der Mikroprozessor
der elektromechanischen Baueinheit ansteuerbar ist, um die Baueinheit, insbesondere
als Möbelschloss von einem Entriegelungszustand in einen Verriegelungszustand oder
umgekehrt zu bewegen.
[0003] Mit den Funksignalen wird dabei in der Regel ein elektronischer Schlüssel übermittelt,
der nach Empfang durch die Baueinheit in der Baueinheit überprüft wird. Nachteilig
ist, dass bei mehreren anzusteuernden Baueinheiten diese teilweise nicht erreicht
werden und daher teilweise einzeln bedient werden müssen, um die beispielsweise als
Möbelschlösser ausgebildeten Baueinheiten jeweils zu Öffnen beziehungsweise zu Schließen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein funkgesteuertes elektromechanisches
Schließsystem bereitzustellen, mit dem in einfacher und sicherer Weise mehrere Baueinheiten
gleichzeitig angesteuert werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein funkgesteuertes elektromechanisches Schließsystem mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zum Betrieb eines funkgesteuerten
elektromechanischen Schließsystems mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst.
[0006] Das erfindungsgemäße funkgesteuerte elektromechanische Schließsystem weist dabei
mindestens eine Bedieneinheit mit einem Prozessor und einem auf diesen ausführbaren
Bediensoftware auf sowie eine über die Bediensoftware ansteuerbare Sender- und Empfangseinheit
zum Aussenden und Empfangen von Funksignalen, insbesondere Bluetooth-Signalen. Dem
Schließsystem sind des Weiteren eine oder mehrere mit der Bedieneinheit drahtlos koppelbare
elektromechanische Baueinheiten, insbesondere Möbelschlösser, zugeordnet, wobei jede
der Baueinheiten eine über die Bediensoftware der Bedieneinheit ansteuerbare zweite
Sender- und Empfangseinheiten zum Aussenden und Empfangen von Funksignalen, insbesondere
Bluetooth-Signale aufweist sowie einen mit der zweiten Sende- und Empfangseinheit
gekoppelten Mikrocontroller mit einem nicht flüchtigen programmierbaren Speicher zur
Überprüfung eines empfangenen Funksignals und zur Ansteuerung eines Funktionsvorgangs
der elektromechanischen Baueinheit. In dem nicht flüchtigen Speicher ist dabei eine
vorbestimmte Anzahl von die jeweilige Bedieneinheit identifizierenden Nutzerkennungen
gespeichert. Des Weiteren ist in dem nicht flüchtigen Speicher jeder der Baueinheiten
eine Zuordnung zu einer Gruppe von Bedieneinheiten abgespeichert, die nach einem mindenstens
einmaligen Verbindungsaufbau mit der Bedieneinheit einzeln oder gleichzeitig ansteuerbar
sind.
[0007] Dadurch ist ermöglicht, dass nach erfolgtem Verbindungsaufbau der Bedieneinheit mit
den elektromechanischen Baueinheiten diejenigen Baueinheiten, die in dem flüchtigen
Speicher der Bedieneinheit zu einer Gruppe von Baueinheiten gruppiert worden sind,
gleichzeitig ansteuerbar sind.
[0008] Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Schließsystems
sind die Baueinheiten als Möbelschlösser ausgebildet, mit einer Steuereinheit zur
Ansteuerung eines Öffnungs- beziehungsweise Schließvorgangs des elektromechanischen
Möbelschlosses.
[0010] Die mindestens eine Bedieneinheit ist dabei gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante
als Bluetooth-fähiges des Smartphone, Tablet-Computer oder Medienabspielgerät ausgebildet,
so dass in einfacher Weise beispielsweise über ein solches Smartphone, auf dem eine
entsprechende Software ausgespielt ist, bei Eintritt in einen Empfangsbereich zu den
jeweiligen Möbelschlössern oder sonstigen Baueinheiten diese auf dem Smartphone angezeigt
und bei positiver Nutzeridentifizierung auch bedient werden können.
[0011] Zur Funkübertragung wird besonders bevorzugt die Bluetooth-LE (LE = Low energy) -Technik
genutzt, mit der zum einen sehr energiesparend Funksignale versendet und empfangen
werden können und die zum anderen bei einer Vielzahl von Smartphones oder sonstigen
Bedieneinheiten vorinstalliert ist, so dass auf speziell ausgebildete Sendegeräte
oder Transponder verzichtet werden kann.
[0012] Die Baueinheiten sind besonders bevorzugt mit einer Funktionszustandsanzeigevorrichtung
ausgestattet, um beispielsweise den Ladezustand eines Energiespeichers der elektromechanischen
Baueinheiten, insbesondere bei Einsatz von Batterien zur Anzeige eines kritischen
Ladezustands, oder den Öffnungs- oder Schließzustand im Falle von als Möbelschlösser
ausgebildeten elektromechanischen Baueinheiten anzuzeigen.
[0013] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb eines solchen funkgesteuerten elektromechanischen
Schließsystems werden die folgenden Verfahrensschritte durchgeführt:
Zunächst wird auf einer Bedieneinheit die entsprechende Bediensoftware aufgerufen.
Anschließend werden die von den Baueinheiten ausgestrahlten Existenzsignale von der
Bedieneinheit gesammelt.
[0014] Sollten die Nutzererkennungen von Bedieneinheit und Baueinheit in den jeweiligen
Speichern hinterlegt sein, kann eine Statusabfrage erfolgen.
[0015] Sofern dies der Fall ist, sendet die jeweilige Baueinheit ein Bestätigungssignal
durch die Sende- und Empfangseinheit der elektromechanischen Baueinheit zurück an
die Bedieneinheit.
[0016] Auf der Bedieneinheit werden dann alle durch Rücksendungsbestätigungssignale der
bestätigten elektromechanischen Baueinheiten auf einer Anzeige der Bedieneinheit angezeigt.
[0017] Dabei ist als Information auf der Bedieneinheit über den Status der Baueinheiten
eine Zuordnung jeder der Baueinheiten zu einer Gruppe von Baueinheiten enthalten.
[0018] Diese Gruppierung der einzelnen Baueinheiten ist dabei über die Bedieneinheit frei
programmierbar, so dass beispielsweise im Falle von Möbelschlössern, die an bestimmten
Möbeln verbaut sind, einem bestimmten Nutzer einer Bedieneinheit eine solche Baueinheitengruppe
zugeordnet wird, so dass dieser Benutzer nur die ihm zugeordneten mit entsprechenden
Möbelschlössern versehenen Fächer eines Möbels öffnen und schließen kann.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
zur erstmaligen Koppelung einer weiteren Bedieneinheit mit einer elektromechanischen
Baueinheit die Baueinheit durch eine bereits mit der Baueinheit gekoppelte Bedieneinheit
freigeschaltet.
[0020] Vor der Koppelung der weiteren Bedieneinheit wird anschließend geprüft, ob die Nutzerkennung
dieser weiteren Bedieneinheit im Speicher des Mikrokontrollers der jeweiligen elektromechanischen
Baueinheit enthalten ist.
[0021] Dadurch wird sichergestellt, dass nur solche Bedieneinheiten mit einer oder mehreren
der elektromechanischen Baueinheiten koppelbar sind, die in einer zuvor erfolgten
Abspeicherung der jeweiligen Nutzerkennungen bestimmter Bedieneinheiten im Speicher
der Baueinheit bereits abgespeichert sind.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
bei entfernen einer Bedieneinheit aus dem Empfangsbereich einer oder mehrerer Baueinheiten
auf der Bedieneinheit eine Warnmeldung angezeigt, wenn die Baueinheit sich noch in
einem vorbestimmten ersten Funktionszustand befindet.
[0023] Im Falle von als Möbelschlössern ausgebildeten Baueinheiten ist dieser erste Funktionszustand
vorzugsweise der geöffnete Zustand des Möbelschlosses, so dass ein Nutzer, der eine
solche Bedieneinheit mit sich trägt und sich aus dem Funkempfangsbereich eines solchen
Möbelschlosses entfernt, eine Warnmeldung enthält, wenn das über seine Bedieneinheit
öffenbare und verschließbare Möbelschloss noch offen ist.
[0024] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schließsystems
und des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Schließsystems.
[0025] In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten,
links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren
gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Bedieneinheit, Baueinheit, Möbelschloss,
Speicher und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, das
heißt, durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung
oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
[0026] In Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 eine Bedieneinheit bezeichnet, welche insbesondere
als Smartphone, Tablet-Computer oder Medienabspielgerät ausgebildet ist und die einen
Prozessor 10, eine Anzeigeeinheit 11 und eine Sende- und Empfangseinheit 12 aufweist,
mit der ein Aussenden und Empfangen von Funksignalen, besonders bevorzugt Bluetooth
- und insbesondere Bluetooth-LE Signale versendet und empfangen werden können.
[0027] Bluetooth-LE bezeichnet dabei eine besondere Art der Funkübertragung, die verglichen
mit der klassischen Bluetooth-Technik sich durch einen deutlich geringeren Energieverbrauch
auszeichnet.
[0028] Auf den Prozessor 10 der Bedieneinheit 1 ist dabei eine Bediensoftware ausführbar,
mit der die Sende- und Empfangseinheit 12 ansteuerbar ist.
[0029] Die Sende- und Empfangseinheit 12 der Bedieneinheit 1 dient dabei zur Kopplung mit
einer entsprechenden zweiten Sende- und Empfangseinheit 6 einer mit dem Bezugszeichen
2 versehenen Baueinheit.
[0030] Diese Baueinheit 2 ist dabei insbesondere als Möbelschloss ausgebildet. Denkbar sind
aber auch Baueinheiten in Gestalt von Schaltern, Steckdosen oder dergleichen.
[0031] Jede der Baueinheiten 2 weist dabei, wie in Figur 1 gezeigt ist, neben der Sende-
und Empfangseinheit 6 einen Mikrocontroller 3 auf, der mit einer nicht flüchtigen
programmierbaren Speicher verbunden ist. Der Mikrocontroller 3 ist des Weiteren im
Falle der als Möbelschloss ausgebildeten Baueinheit 2 mit einem Riegel 4 und einem
den Riegel 4 antreibenden, Aktor vorzugsweise ein Elektromotor, 5 verbunden. Um den
Riegel 4 des Möbelschlosses hier zu betätigen, ist die Baueinheit 2 derart eingerichtet,
dass bei Empfang eines von der Bedieneinheit 1 ausgesendeten Funksignals dieses Signal
von der Sende- und Empfangseinheit 6 der Baueinheit 2 empfangen wird und die in diesem
Funksignal enthaltene Nutzerkennung dahingehend überprüft wird, ob diese in den nicht
flüchtigen Speicher 7 als bekannt und/oder berechtigt abgespeichert ist.
[0032] Bei positiver Überprüfung sendet die Sende- und Empfangseinheit 6 der Baueinheit
2 ein Bestätigungssignal an die Bedieneinheit 1 zurück. Damit ist die Bedieneinheit
1 mit der elektromechanischen Baueinheit 2 gekoppelt. Dieses einmalige Ankoppeln zwischen
Bedieneinheit 1 und Baueinheit 2 wird insbesondere auch als "Pairing "oder "Bonding"
bezeichnet.
[0033] Jede der elektromechanischen Baueinheiten 2 ist dabei einer Gruppe von Baueinheiten
2 zugeordnet, die mit der Bedieneinheit 1 gleichzeitig ansteuerbar sind. Dadurch ist
mit diesem funkgesteuerten elektromechanischen Schließsystem eine flexible Bildung
solcher Gruppen, im Folgenden auch als Betätigungsgruppen bezeichnet, ermöglicht.
[0034] Dadurch lassen sich beispielsweise mit Möbelschlössern versehene Möbel, insbesondere
Büromöbel oder auch elektronische schaltbare Einrichtungskomponenten wie Schalter,
Steckdosen oder dergleichen aus der Menge aller verfügbaren, d. h. im Empfangsbereich
der Bedieneinheit 1 befindlichen und mit der Bedieneinheit gekoppelten Baueinheiten
gleichzeitig betätigen. Dies ermöglicht beispielsweise eine raumabhängige, mitarbeiterabhängige
oder themenabhängige Gruppenbildung für jeweilige Baueinheiten, die mit einer einzigen
Bedieneinheit ansteuerbar sind.
[0035] Neben der gleichzeitigen Betätigung der mit der einen Bedieneinheit 1 gekoppelten
Baueinheiten 2 ist durch die Zuordnung der Baueinheiten 2 zu bestimmten Gruppen auch
ermöglicht, dass ein Teil der Baueinheiten 2 über eine bestimmte Bedieneinheit 1 steuerbar
sind, während andere Baueinheiten durch diese Bedieneinheit 1 nicht ansteuerbar sind,
da die Nutzerkennung dieser Bedieneinheit 1 nicht mit den im Speicher der Baueinheiten
2 abgespeicherten Nutzerkennungen übereinstimmt und demzufolge nicht mit der jeweiligen
Bedieneinheit 1 koppelbar sind.
[0036] Um eine erstmalige Ankoppelung einer bestimmten Bedieneinheit 1 an eine Baueinheit
2 zu ermöglichen, ist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante zunächst die Freischaltung
der entsprechenden Baueinheit 2 durch eine bereits mit der Baueinheit 2 gekoppelten
Bedieneinheit 1 notwendig. Eine solche Freischaltung kann im Falle einer als Möbelschloss
ausgebildeten Baueinheit 2 dadurch erreicht werden, dass das Möbelschloss in den geöffneten
Zustand versetzt wird. Denkbar ist auch die Aktivierung des "Bondable"-Modus des Möbelschlosses
durch eine bereits mit dem Möbelschloss gekoppelte Bedieneinheit 1, so dass das Möbelschloss
bereit ist zur Ankoppelung mit der weiteren Bedieneinheit 1. Um diese Ankoppelung
der weiteren Bedieneinheit an eine der elektromechanischen Baueinheiten 2 zu ermöglichen,
muss die Nutzerkennung dieser weiteren Bedieneinheit 1 zuvor im Speicher der entsprechenden
Baueinheit 2 abgespeichert sein.
[0037] Im Normalgebrauch wird ein Benutzer unter Verwendung einer solchen Bedieneinheit
1 nach dem Aufrufen der Bediensoftware auf einer Anzeigeeinheit 11 der Bedieneinheit
1 sämtliche bei der Suche erreichten Baueinheiten 2 erkennen, die er so dann mit der
Bediensoftware entsprechend öffnen oder schließen kann.
[0038] Über die Anzeigevorrichtung 11 erkennt der Nutzer vorzugsweise auch den aktuellen
Funktionszustand der Baueinheit 2, im Falle von Möbelschlössern als Baueinheiten insbesondere
deren Schließzustand. Die Möbelschlösser sind zur Energieversorgung mit einem Energiespeicher
8, bevorzugt mit einer Anzahl von Primärzellen oder Akkumulatoren, ausgestattet, welche
bei niedrigem Ladungszustand vorzugsweise eine Warnmeldung ausgeben, die über die
Anzeigeeinheit 11 der Bedieneinheit 1 und/oder eine Funktionszustandsanzeigevorrichtung
9 angezeigt wird. Alternativ ist eine externe Energieversorgung über die Funktionszustandsanzeigeeinheit
9 möglich.
[0039] Des weiteren wird vorzugsweise eine Warnmeldung auf der Bedieneinheit 1 angezeigt,
sobald ein die Bedieneinheit 1 tragender Benutzer sich aus dem Empfangsbereich der
jeweiligen Baueinheiten 2 entfernt und beispielsweise im Falle von Möbelschlössern
eins oder mehrere der über die Bedieneinheit 1 bedienbaren Möbelschlösser sich noch
im geöffneten Zustand befinden, so dass der Benutzer aufgrund dieses Warnhinweises
in den Funkempfangsbereich des entsprechenden Möbels zurück kehren und dieses verschließen
kann.
[0040] Denkbar ist auch, an den elektromechanischen Baueinheiten 2 entsprechende Funktionszustandsanzeigevorrichtungen
9 anzuordnen, an denen beispielsweise der Ladezustand der Batterien oder der Schließzustand
des Möbelschlosses ablesbar ist. Die Funktionszustandsanzeigevorrichtung 9 kann bauartbedingt
auch als externe Energieversorgungsschnittstelle (Notstromversorgung) ausgeprägt sein.
[0041] Denkbar ist des Weiteren, eine Warnmeldung für eine Baueinheit 2 auszugeben, wenn
der Funktionszustand, im Falle einer als Möbelschloss ausgebildeten Baueinheit 2 beispielsweise
ein nicht vollständiges Ausfahren eines Riegels des Riegels 4 erfolgt ist, auszugeben.
[0042] Insbesondere ist durch die Möglichkeit der Gruppierung mehrerer Baueinheiten 2 sowohl
die Bedienung der entsprechenden Baueinheiten 2 vereinfacht als auch in einfacher
Weise ermöglicht, bestimmte Baueinheiten 2 zur Bedienung durch eine oder mehrere Bedieneinheiten
1 freizugeben.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Bedieneinheit
- 2
- Baueinheit
- 3
- Mikrocontroller
- 4
- Riegel
- 5
- Motor
- 6
- Sende- und Empfangseinheit
- 7
- Verbindungs- und Entkopplungs-Taster
- 8
- Energiespeicher
- 9
- Funktionszustandsanzeigevorrichtungen
- 10
- Prozessor
- 11
- Anzeigeeinheit
- 12
- Sende- und Empfangseinheit
1. Funkgesteuertes elektromechanisches Schließsystem, insbesondere für Möbelschlösser,
aufweisend
- mindestens eine Bedieneinheit (1) mit einem Prozessor (10) und einer auf diesem
ausführbaren Bediensoftware und einer über die Bediensoftware ansteuerbaren Sende-
und Empfangseinheit (12) zum Aussenden und Empfangen von Funksignalen, insbesondere
Bluetooth-Signalen,
- eine oder mehrere mit der Bedieneinheit (1) drahtlos koppelbare elektromechanische
Baueinheiten (2), insbesondere Möbelschlösser,
- wobei jede der Baueinheiten (2) eine über die Bediensoftware der Bedieneinheit (1)
ansteuerbare zweite Sende- und Empfangseinheit (6) zum Aussenden und Empfangen von
Funksignalen, insbesondere Bluetooth-Signalen, sowie einen mit der zweiten Sende-
und Empfangseinheit (6) gekoppelten Mikrocontroller (3) mit einem nicht-flüchtigen
programmierbaren Speicher zur Überprüfung eines empfangenen Funksignals und zur Ansteuerung
eines Funktionsvorgangs der elektromechanischen Baueinheit (2) aufweist,
- wobei in dem nicht-flüchtigen Speicher eine vorbestimmte Anzahl von die jeweilige
Bedieneinheit (1) identifizierenden Nutzerkennungen gespeichert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- in dem nicht-flüchtigen Speicher jeder der Baueinheiten (2) eine Zuordnung zu einer
Gruppe von Baueinheiten (2) hinterlegt ist, die mit einer Gruppe Bedieneinheiten (1)
ansteuerbar sind.
2. Schließsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Baueinheiten (2) als Möbelschlösser ausgebildet sind, mit einer Steuereinheit
zur Ansteuerung eines Öffnungs- bzw. Schließvorgangs des elektromechanischen Möbelschlosses.
3. Schließsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Bedieneinheit (1) als Bluetooth- unterstützende Smartphones,
Tablet-Computer oder Medienabspielgerät, insbesondere ausgebildet ist.
4. Schließsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Bedieneinheit (1) als Bluetooth-LE Gerät ausgebildet ist.
5. Schließsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baueinheiten (2) eine Funktionszustandsanzeigevorrichtung (9) aufweisen.
6. Verfahren zum Betrieb eines funkgesteuerten elektromechanischen Schließsystems gemäß
einem der vorstehenden Ansprüche, insbesondere für Möbelschlösser, aufweisend die
Verfahrensschritte:
- Aufrufen der Bediensoftware auf einer Bedieneinheit (1);
- Senden eines Existenzsignals durch die Baueinheit (2) an die Sende- und Empfangseinheit
(12) der Bedieneinheit (1);
- Überprüfen des durch die Sende- und Empfangseinheiten (6) der elektromechanischen
Baueinheiten (2) empfangenen Suchsignals dahingehend, ob die in dem Suchsignal enthaltene
Nutzerkennung im Speicher des Mikrocontrollers (3) enthalten ist,
- Rücksenden eines Bestätigungssignals durch die Sende- und Empfangseinheiten (6)
der elektromechanischen Baueinheiten (2), sofern die Nutzerkennung im Speicher des
Mikrocontrollers (3) enthalten ist,
- Anzeige der durch Rücksendung des Bestätigungssignals bestätigten elektromechanischen
Baueinheiten auf einer Anzeigeeinheit (11) der Bedieneinheit (1),
- wobei die Anzeige der bestätigten elektromechanischen Baueinheiten (2) auf der Bedieneinheit
(1) als Information über den Status der Baueinheiten (2) eine Zuordnung jeder der
Baueinheiten (2) zu einer Gruppe von Baueinheiten (2) enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei zur erstmaligen Kopplung einer weiteren Bedieneinheit
(1) mit einer der elektromechanischen Baueinheiten (2) die Baueinheit (2) durch eine
bereits mit der Baueinheit (2) gekoppelten Bedieneinheit (1) freigeschaltet wird und
geprüft wird, ob die Nutzerkennung der weiteren Bedieneinheit (1) im Speicher des
Mikrocontrollers (3) enthalten ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei zur erstmaligen Kopplung einer weiteren Bedieneinheit
(1) mit einer der als Möbelschloss ausgebildeten elektromechanischen Baueinheiten
(2) das Möbelschloss zur Freischaltung vorab geöffnet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei bei Entfernen einer Bedieneinheit
(1) aus dem Empfangsbereich einer Baueinheit (2) eine Warnmeldung angezeigt wird,
wenn die Baueinheit (2) sich in einem vorbestimmten ersten Funktionszustand befindet.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Baueinheit (2) ein Möbelschloss ist und der erste
Funktionszustand der geöffnete Zustand des Möbelschlosses ist.