[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schiffsantrieb zum Antrieb und insbesondere
zum Manövrieren eines Schiffes gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Schiffsantriebe der gattungsgemäßen Art sind dem Fachmann bekannt. Anders als bei
Schiffsschrauben im Bereich eines in Fahrtrichtung gesehen hinteren Endes eines Schiffes
weisen diese einen Propeller auf, der unterhalb des Schiffsrumpfes, das heißt unterhalb
eines Schiffsbodens des Schiffrumpfes, positionierbar ist, um durch Erzeugung eines
Schubs im Wasser unterhalb des Schiffsrumpfes das Schiff vorwärts zu bewegen oder
zu manövrieren, besonders, wenn der Propeller als Ruderpropeller ausgeführt ist. Um
nun den Tiefgang des Schiffes zu reduzieren, sodass das Schiff in flacheren Gewässern
fahren kann oder um den Strömungswiderstand des Schiffes zu reduzieren, wenn der Antrieb
durch den Propeller nicht benötigt wird, ist der Propeller in einen Raum innerhalb
des Schiffsrumpfes zurückziehbar, sodass er nicht mehr aus dem Schiffsrumpf beziehungsweise
der Hüllfläche des Schiffsrumpfes herausragt.
[0003] Eine häufig verwendetes System, um bei einem gattungsgemäßen Schiffsantrieb den Propeller
in den Schiffsrumpf einfahren zu können, weist einen Container auf, auch Kanister
genannt, der als wasserdichte Umhüllung den in der Regel elektrischen Antriebsmotor
und dessen Zubehör, wie die Ölversorgung oder Hydraulikaggregate, aufnimmt. Ein solches
System ist beispielsweise in
EP 2 623 412 A1 sowie
US 6 439 936 B1 und
US 7 641 526 B1 offenbart.
[0004] Als Nachteil der bekannten Systeme mit abgedichtetem Container ist anzusehen, dass
diese im Inneren des Containers durch die Versiegelung eine für den Zutritt durch
Menschen gefährliche Umgebung ausbilden, sodass nach dem Öffnen der Versiegelung für
Wartungsarbeiten zunächst eine Belüftung über mehrere Stunden notwendig ist und eine
einfache Überprüfung der elektrischen Komponenten, zum Beispiel im Rahmen einer täglichen
Routine, unmöglich ist.
[0005] Andere Schiffsantriebe sehen einen einfahrbaren Propeller vor, bei dem der Antriebsmotor
frei zugängig im Maschinenraum des Schiffes positioniert ist. Als Nachteil bei diesen
Systemen ist jedoch anzusehen, dass eine Demontage des Propellers nur im Trockendock
möglich ist, nicht jedoch auf See.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schiffsantrieb der eingangs
dargestellten Art anzugeben, der sowohl eine Demontage des Propellers auf See ermöglicht,
als auch eine leichte Überprüfung und Wartung des Antriebsmotors und insbesondere
der Verstellvorrichtung zum Ausfahren und Einfahren des Propellers ermöglicht.
[0007] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch einen Schiffsantrieb mit den Merkmalen von
Anspruch 1 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und besonders zweckmäßige
Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
[0008] Ein erfindungsgemäßer Schiffsantrieb zum Antrieb eines Schiffes, das einen begehbaren
luftgefüllten Schiffsrumpf mit einem Schiffsboden aufweist, umfasst wenigstens einen
um wenigstens eine zumindest im Wesentlichen horizontale Drehachse antreibbaren Propeller
sowie eine Verstelleinrichtung, mittels welcher der Propeller in einer ersten ausgefahrenen
Position zum Antrieb des Schiffes unterhalb des Schiffsbodens und in einer zweiten
eingezogenen Position oberhalb des Schiffsbodens innerhalb des Schiffsrumpfes positionierbar
ist.
[0009] Ferner ist eine zumindest im Wesentlichen senkrechte Antriebswelle des Propellers
vorgesehen, über welche der Propeller antreibbar ist. Somit steht die senkrecht oder
zumindest im Wesentlichen senkrecht positionierte Antriebswelle des Propellers senkrecht
auf der Drehachse, über welcher sich der Propeller dreht, wobei insbesondere der Propeller
als Ruderpropeller ausgeführt ist und somit zusätzlich eine senkrechte oder im Wesentlichen
senkrechte Verstellachse aufweist, über die er verdrehbar ist, insbesondere um 360°,
um das Schiff zu manövrieren.
[0010] Am oberen Ende der Antriebswelle ist ein Antriebsmotor angeschlossen, der vom Inneren
des Schiffsrumpfes aus zur Kontrolle und Wartung frei zugängig ist. Dies bedeutet,
dass der Motor nicht innerhalb einer wasserdichten Umkapselung beziehungsweise in
einem Container angeordnet ist, der zum Zugriff auf den Motor oder auf diesem zugeordnete
Komponenten geöffnet und entlüftet werden muss. Somit ist jederzeit eine leichte Kontrolle
und Wartung des Elektromotors von einem frei zugängigen Betriebsraum des Schiffsrumpfes
aus möglich. Wenn im Bereich des Antriebsmotors hydraulische oder elektrohydraulische
Komponenten positioniert sind, beispielsweise zur Verstellung des Propellers über
der Verstellachse, können auch diese durch die freie Zugänglichkeit leicht inspiziert
und gewartet werden.
[0011] Erfindungsgemäß weist nun die Antriebswelle eine lösbare Kupplung auf, die in einem
vom Inneren des Schiffsrumpfes begehbaren luftgefüllten Raum zur Abkopplung des Propellers
oder des Propellers zusammen mit einem unteren Teil der Antriebswelle positioniert
ist. Dies ermöglicht, dass der Propeller durch Lösen der Kupplung auch auf See, das
heißt außerhalb eines Trockendocks, vom Schiffsrumpf abgenommen werden kann und beispielsweise
mit einem Kran auf das Schiff gehoben werden kann.
[0012] Besonders vorteilhaft ist der Propeller zumindest mittelbar, insbesondere über seine
Antriebswelle und ein die Antriebswelle umschließendes Hüllrohr, an einer vorteilhaft
ringförmigen Verstellplatte aufgehängt, die innerhalb eines vertikalen Schachtes im
Schiffsrumpf vertikal bewegbar ist, um den Propeller aus der ersten Position, das
heißt der ausgefahrenen Position unterhalb des Schiffsbodens, in die zweite Position,
das heißt die Position innerhalb des Schiffsrumpfes beziehungsweise einer Hüllfläche
des Schiffsrumpfes, und zurück zu bewegen. Der Schacht weist eine die Verstellplatte
umschließende Umfangswand auf, gegen welche die Verstellplatte mittels wenigstens
einer Dichtung, insbesondere auf ihrem äußeren Umfang, wasserdicht abgedichtet ist.
[0013] Unter Verstellplatte im Sinn der vorliegenden Erfindung ist jeder mehr oder minder
dicke Körper zu verstehen, der innerhalb des Schachtes auf- und abbewegbar ist und
in der Regel die Antriebswelle umschließt. Die Verstellplatte kann massiv oder teilweise
hohl ausgeführt sein und trägt beispielsweise das Hüllrohr.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird der vom Inneren des
Schiffsrumpfes aus begehbare luftgefüllte Raum, in welchem die lösbare Kupplung der
Antriebswelle positioniert ist, durch einen Zwischenboden vom verbleibenden begehbaren
luftgefüllten Schiffsrumpf, das heißt beispielsweise einem Maschinenraum desselben,
in dem der Antriebsmotor angeordnet ist, abgetrennt. Der Zwischenboden weist eine
insbesondere verschließbare, vorteilhaft wasserdicht verschließbare Einstiegsöffnung
auf, sodass ein Monteur in den luftgefüllten Raum mit der lösbaren Kupplung der Antriebswelle
einsteigen kann, um die Kupplung zu lösen.
[0015] Die Verstellvorrichtung, die insbesondere an der Verstellplatte zu deren vertikalen
Bewegung angreift, kann auf dem oder an dem Zwischenboden gelagert sein. Wenn beispielsweise
die Verstellvorrichtung einen oder eine Vielzahl von Hydraulikzylindern zur Bewegung
des Propellers beziehungsweise zum Ausfahren und Einfahren des Propellers aus dem
und in den Schiffsrumpf aufweist, so kann der Hydraulikzylinder beziehungsweise können
die Hydraulikzylinder an dem Zwischenboden gelagert sein, beispielsweise sind Zylinderrohre
hieran befestigt, aus welchen Zylinderstangen, die an der Verstellplatte angeschlossen
sind, aus- und einfahren.
[0016] Das Hüllrohr, welches die Antriebswelle umgibt, durchdringt vorteilhaft den Zwischenboden
gleitend. Dabei kann das Hüllrohr gegenüber dem Zwischenboden wasserdicht abgedichtet
sein, beispielsweise durch eine oder mehrere Dichtungen auf der äußeren Oberfläche
des Hüllrohrs und/oder an einer inneren, dem Hüllrohr zugewandten Oberfläche oder
einem Flansch an der Oberfläche des Zwischenbodens. Diese Dichtung vermeidet auch
in dem Fall ein Eindringen von Wasser in den Maschinenraum mit dem Antriebsmotor,
wenn die Dichtung zwischen der Verstellplatte und der Umfangswand versagt.
[0017] Die Verstellplatte und/oder das Hüllrohr können einen kreisrunden äußeren Umfang
aufweisen. Dabei ist es nicht notwendig, dass das Hüllrohr und die Verstellplatte
konzentrisch zueinander angeordnet sind. Vielmehr kann gemäß einer Ausführungsform
das Hüllrohr und/oder auch die Antriebswelle exzentrisch zur Verstellplatte positioniert
sein.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der Verstellplatte ein unterer Anschlag,
insbesondere auf Höhe des Schiffsbodens, und/oder ein oberer Anschlag zugeordnet.
Die Verstellplatte schlägt in der jeweiligen Endposition des Propellers innerhalb
und außerhalb des Schiffsrumpfes an dem jeweiligen Anschlag an. Vorteilhaft ist an
dem unteren Anschlag und/oder an dem oberen Anschlag oder auf einer dieser entgegengesetzten
Oberfläche der Verstellplatte wenigstens eine Dichtung zur Herstellung einer wasserdichten
Abdichtung zwischen dem jeweiligen Anschlag und der Verstellplatte im anschlagenden
Zustand der Verstellplatte vorgesehen. Der untere Anschlag und/oder der obere Anschlag
kann/können jeweils als ein von der Umfangswand des Schachtes nach innen hervorstehender
Ring ausgeführt sein.
[0019] Besonders vorteilhaft ist die Verstellplatte zumindest in der ersten Position des
Propellers, das heißt im ausgefahrenen Zustand, gegenüber der Umfangswand ortsfest
und kraftübertragend verriegelbar, insbesondere mittels einer Verriegelungseinrichtung.
Dies ermöglicht die Schubübertragung vom Propeller auf den umgebenden Schiffsrumpf.
Auch eine Verriegelung in der zweiten Position oder in Zwischenposition kann vorgesehen
sein.
[0020] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der Zwischenboden eine Entlüftung,
insbesondere eine verschließbare Endlüftungsöffnung auf. Dies ist dann günstig, wenn
die Verstellplatte auf ihrem äußeren Umfang gegen die Umfangswand des Schachtes abgedichtet
ist, um zu verhindern, dass sich beim zunehmenden Einfahren der Verstellplatte in
den Schiffsrumpf ein Überdruck in dem luftgefüllten Raum unterhalb des Zwischenbodens
ergibt, der ein Einfahren der Verstellplatte behindert. Entsprechend kann auch ein
Unterdruck beim Ausfahren vermieden werden. Die Entlüftungsöffnung ist vorteilhaft
wasserdicht verschließbar.
[0021] Ein erfindungsgemäßes Schiff, das entsprechend mit einem begehbaren luftgefüllten
Schiffsrumpf ausgeführt ist, der einen unteren Schiffsboden aufweist, weist wenigstens
einen erfindungsgemäßen Antrieb oder vorteilhaft eine Vielzahl erfindungsgemäßer Antriebe
auf.
[0022] Bei einer Ausführungsform der Erfindung, insbesondere bei einem erfindungsgemäßen
Schiff, ist oberhalb des Zwischenbodens ein weiterer Boden vorgesehen, der an dem
Schacht beziehungsweise der Umfangswand des Schachtes angeschlossen ist. Beispielsweise
nimmt somit der Schacht nicht nur die Komponenten unterhalb des Zwischenbodens auf,
sondern auch Komponenten des Antriebs oberhalb des Zwischenbodens, beispielsweise
den Antriebsmotor, der bei einer Ausführungsform der Erfindung vorteilhaft als elektrischer
Motor ausgeführt ist, insbesondere mit einer Antriebsleistung von 5000 kW oder mehr
(beispielsweise 5500 kW). Auch kann in einem solchen Fall der obere Raum innerhalb
des Schachtes Teile der Verstellvorrichtung, beispielsweise der hydraulischen Verstellzylinder,
aufnehmen.
[0023] Besonders vorteilhaft weist der Schacht an seinem unteren Ende, das heißt im Bereich
des Schiffsbodens, einen Flansch auf, der in den umgebenden Schiffsboden eingesetzt,
beispielsweise eingeschweißt werden kann. Somit kann der Schiffsantrieb als modulare
Einheit ausgeführt werden, die in ein Schiff eingebaut werden kann und vorteilhaft
auch den genannten unteren Flansch am Schacht, die Umfangswand, die den Schacht ausbildet,
den Zwischenboden und den oberen Boden zum Abschluss des Raumes oberhalb des Zwischenbodens
umfasst.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist zusätzlich zu dem Antriebsmotor, der
insbesondere als elektrischer Antriebsmotor ausgeführt ist, ein hydraulischer Antrieb
vorgesehen, der zum Verstellen des Propellers, insbesondere mittels Hydromotoren,
beispielsweise über der Verstellachse ausgeführt ist. Beispielsweise kann der hydraulische
Antrieb eine oder mehrere Hydropumpen im Bereich des (elektrischen) Antriebsmotors
aufweisen, die über einen oder mehrere Druckschläuche mit den Hydromotoren im Bereich
des Propellers, insbesondere eines Propellerträgers, verbunden sind. Die hydraulischen
Motoren können zusammen mit dem Antriebsmotor auf und ab bewegt werden, wenn der Propeller
aus dem Schiffsrumpf ausgefahren und in diesen eingefahren wird. Auch der Antriebsmotor
wird in der Regel mit auf und ab bewegt, wenn der Propeller aus- und eingefahren wird.
[0025] Auch die Hydraulikzylinder zum Verstellen der Verstellplatte können beispielsweise
durch die wenigstens eine Hydropumpe mit Druck versorgt werden, wobei in dem hydraulischen
Antrieb entsprechende Sensoren und ein Überwachungssystem vorgesehen sein können,
um die Bewegung verschiedener Hydraulikzylinder zur Bewegung der Verstellplatte zu
synchronisieren.
[0026] Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und den Figuren
exemplarisch beschrieben werden.
[0027] In der Figur 1 ist schematisch ein Ausschnitt aus einem Schiffsrumpf 1 dargestellt,
der an seinem unteren Ende durch einen Schiffsboden 2 abgeschlossen wird. Auf dem
Schiffsboden 2 steht die Umfangswand 3, welche den Schacht 4 begrenzt. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel wird der Schacht 4 an seinem oberen Ende durch den Zwischenboden
5 abgeschlossen, er könnte jedoch auch, wie durch die gestrichelten Linien angedeutet
ist, bis zum oberen Boden 6 reichen, wobei der Raum über dem Zwischenboden für Schiffspersonal
zugängig ist, beispielsweise als Teil eines Maschinenraumes.
[0028] Innerhalb des Schachtes 4 ist die Verstellplatte 7 auf und ab bewegbar. Unten an
der Verstellplatte 7 ist der Propeller 8 zum Antrieb und Manövrieren des Schiffes
angeschlossen. Der Propeller 8 ist zum einen über eine vertikale Verstellachse 9 insbesondere
um 360° verdrehbar, die zentral zur Verstellplatte 7 oder exzentrisch zu dieser angeordnet
sein kann, und wird über der waagrechten Drehachse 34 angetrieben.
[0029] Angetrieben wird der Propeller 8 über die Antriebswelle 10, die ebenfalls senkrecht
ausgerichtet ist.
[0030] Die Antriebswelle 10 wird mittels dem Antriebsmotor 11 angetrieben, beispielsweise
ausgeführt als Elektromotor, siehe die elektrische Stromversorgung 12.
[0031] Das Anheben und Absenken der Verstellplatte 7 innerhalb des Schachtes 4 erfolgt über
Hydraulikzylinder 13, von denen hier nur einer gezeigt ist. Diese sind im gezeigten
Ausführungsbeispiel mit einem Ende beziehungsweise an einer Hälfte am Zwischenboden
5 und mit dem anderen Ende, das heißt der ausfahrbaren Kolbenstange, an der Verstellplatte
7 angeschlossen.
[0032] Abgedichtet sowohl gegenüber dem Wasser außerhalb des Schiffsrumpfes 1 beziehungsweise
unterhalb des Schiffsbodens 2 als auch gegenüber dem Maschinenraum 14, in welchem
der Antriebsmotor 11 frei zugänglich positioniert ist, ist der begehbare luftgefüllte
Raum 15 innerhalb des Schachtes 4 vorgesehen, der über die Einstiegsöffnung 16 im
Zwischenboden 5 für eine Person zugänglich ist, sodass diese in diesen Raum 16 hineinklettern
kann und das die Antriebswelle 10 umschließende Hüllrohr 17 öffnen kann, um an die
lösbare Kupplung 18 der Antriebswelle 10 zu gelangen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind zwei lösbare Kupplungen 18 in der Antriebswelle 10 vorgesehen, wobei die obere
lösbare Kupplung 18 insbesondere auch über eine zusätzliche Wartungsöffnung 19 im
Hüllrohr 17 vom Maschinenraum 14 aus zugänglich ist.
[0033] Durch Lösen wenigstens einer lösbaren Kupplung 18 kann der Propeller 8 von seinem
Antrieb, das heißt dem Antriebsmotor 11, getrennt werden, sodass er von außerhalb
des Schiffsrumpfes mit einer entsprechenden Vorrichtung, beispielsweise einem Kran,
auf das Schiff befördert werden kann.
[0034] Um die Verstellplatte 7 in der unteren Position zu verriegeln, ist eine Verriegelungseinrichtung
20 vorgesehen, die über einen Schlitz 21 in der Umfangswand 3 betätigbar ist und/oder
an dieser befestigt ist.
[0035] Ferner ist eine Spindel 22 am äußeren Umfang der Verstellplatte 7 vorgesehen, über
welche die Verstellplatte 7 kraftschlüssig zur Abstützung gegen die Umfangswand 3
mit dem verbleibenden Schiffsrumpf 1 verbunden werden kann. Zur Abdichtung des Raumes
15 innerhalb des Schachtes 4 sind am äußeren Umfang der Verstellplatte 7 Dichtungen
23 vorgesehen, die in jeder Position der Verstellplatte 7 wirksam sind. Ferner ist
das Hüllrohr 17 über Dichtungen 24 gegenüber dem Zwischenboden 5, hier einen an diesem
angeschlossenen Flansch 25, abgedichtet.
[0036] Schließlich sind auch Dichtungen 26 am unteren Anschlag 27 und am oberen Anschlag
28 vorgesehen, welche den Raum 15 gegenüber dem Wasser außerhalb des Schiffsrumpfes
1 abdichten, wenn die Verstellplatte 7 entsprechend mit ihrer oberen Oberfläche am
oberen Anschlag 28 oder mit ihrer unteren Oberfläche am unteren Anschlag 27 anschlägt.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind sowohl der untere Anschlag 27 als auch der obere
Anschlag 28 als von der Umfangswand 7 in den Schacht 4 hineinragende Ringe ausgeführt.
[0037] Es ist eine zweite Verriegelungseinrichtung 29 vorgesehen, mit welcher die Verstellplatte
7 in ihrer oberen Endposition verriegelbar ist, hier am oberen Anschlag 28, der eine
entsprechende Aufnahme 30 aufweist.
[0038] Im Zwischenboden 5 ist eine Entlüftung 31 vorgesehen, um den Raum 15 beim Einfahren
der Verstellplatte 7 zu entlüften, beziehungsweise beim Ausfahren der Verstellplatte
7 mit Luft aus dem Schiffsrumpf 1, hier dem Maschinenraum 14, zu versorgen.
[0039] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist zur Durchführung von Kabeln ein Kabelrohr 32
mit einem Ventil 33 vorgesehen, wobei das Kabelrohr 32 den oberen Boden 6, den Zwischenboden
5 und die Verstellplatte 7 durchdringt.
1. Schiffsantrieb zum Antrieb eines Schiffes, das einen begehbaren luftgefüllten Schiffsrumpf
(1) mit einem Schiffsboden (2) aufweist;
1.1 mit einem um eine zumindest im Wesentlichen horizontale Drehachse (34) antreibbaren
Propeller (8);
1.2 mit einer Verstellvorrichtung, mittels welcher der Propeller (8) in einer ersten
ausgefahrenen Position zum Antrieb des Schiffes unterhalb des Schiffsbodens (2) und
in einer zweiten eingezogenen Position oberhalb des Schiffsbodens (2) innerhalb des
Schiffsrumpfes (1) positionierbar ist;
1.3 mit einer zumindest im Wesentlichen senkrechten Antriebswelle (10) des Propellers
(8);
1.4 mit einem Antriebsmotor (11), der am oberen Ende der Antriebswelle (10) angeschlossen
ist und vom Inneren des Schiffsrumpfes (1) zur Kontrolle und Wartung frei zugängig
ist;
dadurch gekennzeichnet, dass
1.5 die Antriebswelle (10) wenigstens eine lösbare Kupplung (18) aufweist, die in
einem vom Inneren des Schiffsrumpfes (1) begehbaren luftgefüllten Raum (15) zur Abkopplung
des Propellers (8) oder des Propellers (8) zusammen mit einem unteren Teil der Antriebswelle
(10) positioniert ist.
2. Schiffsantrieb gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Propeller (8) zumindest mittelbar an einer insbesondere ringförmigen Verstellplatte
(7) aufgehängt ist, die innerhalb eines vertikalen Schachtes (4) im Schiffsrumpf (1)
vertikal bewegbar ist, um den Propeller (8) aus der ersten Position in die zweite
Position und zurück zu bewegen, wobei der Schacht (4) eine die Verstellplatte (7)
umschließende Umfangswand (3) aufweist, gegen welche die Verstellplatte (7) mittels
wenigstens einer Dichtung (23) wasserdicht abgedichtet ist.
3. Schiffsantrieb gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der vom Inneren des Schiffsrumpfes (1) begehbare luftgefüllte Raum (15) durch einen
Zwischenboden (5) mit einer insbesondere verschließbaren Einstiegsöffnung (16) vom
verbleibenden begehbaren luftgefüllten Schiffsrumpf (1) abgetrennt ist.
4. Schiffsantrieb gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellvorrichtung, die insbesondere an der Verstellplatte (7) zu deren vertikalen
Bewegung angreift, auf dem oder an dem Zwischenboden (5) gelagert ist.
5. Schiffsantrieb gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellvorrichtung einen oder eine Vielzahl von Hydraulikzylindern (13) zur
Bewegung des Propellers (8) aufweist, der/die insbesondere an dem Zwischenboden (5)
gelagert ist/sind.
6. Schiffsantrieb gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (10) und die lösbare Kupplung (18) von einem zu öffnenden und verschließbaren
Hüllrohr (17) umgeben sind, welches insbesondere den Antriebsmotor (11) trägt.
7. Schiffsantrieb gemäß der Ansprüche 2, 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Hüllrohr (17) an der Verstellplatte (7) angeschlossen ist und den Zwischenboden
(5) gleitend durchdringt.
8. Schiffsantrieb gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Hüllrohr (17) gegenüber dem Zwischenboden (5) wasserdicht abgedichtet ist.
9. Schiffsantrieb gemäß einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass für die Verstellplatte (7) ein unterer Anschlag (27), insbesondere auf Höhe des Schiffsbodens
(2), und/oder ein oberer Anschlag (28) vorgesehen ist/sind.
10. Schiffsantrieb gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Anschlag (27) und/oder der obere Anschlag (28) oder eine diesem jeweils
entgegengesetzte Oberfläche der Verstellplatte (7) wenigstens eine Dichtung (26) zur
Herstellung einer wasserdichten Abdichtung zwischen dem jeweiligen Anschlag (27, 28)
und der Verstellplatte (7) im anschlagenden Zustand der Verstellplatte (7) aufweist.
11. Schiffsantrieb gemäß einem der Ansprüche 2 und 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Anschlag (27) und/oder der obere Anschlag (28) als von der Umfangswand
(3) nach innen hervorstehender Ring ausgeführt ist/sind.
12. Schiffsantrieb gemäß einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellplatte (7) zumindest in der ersten Position des Propellers (8) gegenüber
der Umfangswand (3) ortsfest und kraftübertragend verriegelbar ist.
13. Schiffsantrieb gemäß einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenboden (5) eine insbesondere verschließbare Entlüftung (31) aufweist.
14. Schiffsantrieb gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Propeller (8) als Ruderpropeller ausgeführt ist, der über einer senkrechten oder
im Wesentlichen senkrechten Verstellachse (9) verdrehbar ist, insbesondere um 360°.
15. Schiff mit einem begehbaren luftgefüllten Schiffsrumpf (1), der einen unteren Schiffsboden
(2) aufweist, gekennzeichnet durch einen Antrieb oder eine Vielzahl von Antrieben nach einem der Ansprüche 1 bis 14.