[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung für insbesondere Kunststoff-Umreifungsbänder,
mit wenigstens einer zu verbindende Bandenden im Bereich einer Verbindungszone fixierenden
Schließeinrichtung.
[0002] Verschlussvorrichtungen für Umreifungsbänder sind grundsätzlich in manuell betätigter
Ausführungsform oder auch als Bestandteile von Umreifungsmaschinen bekannt. Zur erstgenannten
Kategorie gehören beispielsweise pneumatische Handumreifungsgeräte, wie sie in der
DE 10 2008 018 894 B3 beschrieben werden. An dieser Stelle wird mit pneumatischer Luftunterstützung gearbeitet,
um eine über die Enden der zu verbindenden Bänder geschobene Verschlusshülse zu verpressen.
Derartiges kommt insbesondere bei der Verbindung von Stahlbändern zum Einsatz.
[0003] Darüber hinaus ist durch die
EP 1 095 858 B1 bzw. die
DE 600 01 435 T2 ein Handumreifungsgerät bekannt geworden, welches im Hinblick auf eine Transportrolle
für die Führung und den Transport der jeweils zu verbindenden Bandenden verbessert
werden soll.
[0004] Neben solchen Handumreifungsgeräten kennt der Stand der Technik Umreifungsmaschinen,
wie sie beispielsweise in der
DE 10 2009 001 544 A1 oder auch der
DE 10 2008 022 396 B3 beschrieben werden. Bei solchen Umreifungsmaschinen bzw. Umreifungsvorrichtungen
ist regelmäßig ein Verschlusskopf vorgesehen, welcher u.a. dazu dient, das um die
einen oder mehreren Packstücke herumzuführende Umreifungsband auszugeben. Außerdem
sorgt der Verschlusskopf dafür, dass jeweils der Bandanfang und das Bandende miteinander
verbunden werden. Das Verbinden der Bandenden mit Hilfe der Schließeinrichtung im
Bereich der Verbindungszone erfolgt beispielsweise durch Reibschweißen. Grundsätzlich
kann hier auch auf ein sogenanntes Heizkeilschweißen, Laserschweißen, Hochfrequenzschweißen
oder Ultraschallschweißen zurückgegriffen werden.
[0005] Bei der
DE 103 21 687 A1 geht es um ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Sicherung von Gegenständen durch
Umreifung. In diesem Fall wird wenigstens ein elektronisch detektierbares Sicherungselement
dem Umreifungsmittel derart zugeführt, dass das Sicherungselement zwischen den sich
überlappenden Bereichen bzw. Enden eingeschlossen wird. Auf diese Weise soll eine
effektive Sicherung der zu sichernden Gegenstände auf ökonomische Weise ermöglicht
werden.
[0006] Der Stand der Technik kann nicht in allen Aspekten zufriedenstellen. So benötigen
die bekannten Handumreifungsgeräte relativ viel Energie, wenn es darum geht, die zu
verbindenden Bandenden im Bereich der Verbindungszone mit Hilfe der Schließeinrichtung
zu fixieren. Aus diesem Grund wird hier bisher und oftmals mit pneumatischer Luftunterstützung
gearbeitet (vgl.
DE 10 2008 018 894 B3) oder es sind die Handumreifungsgeräte von vorneherein an eine elektrische Stromversorgung
angeschlossen. Daneben ist ein Betrieb mit Hilfe von Batterien möglich. Das alles
gilt auch vor dem Hintergrund, als beispielsweise die für das Verbinden von Kunststoff-Umreifungsbändern
vorteilhaft eingesetzten Reibschweißvorrichtungen mechanisch aufwendig gestaltet sind
und viel (elektrische) Energie benötigen.
[0007] Zwar gibt es im Stand der Technik bereits Bestrebungen dahingehend, Handumreifungsgeräte
bzw. Greifereinheiten autark mit einem oder mehreren Akkumulatoren auszurüsten (vgl.
WO 2013/052446 A1). Als Folge hiervon sind solche Handumreifungsgeräte aufgrund der verbauten mechanischen
Einrichtungen oftmals so schwer, dass sie von einem Montagewerker kaum oder nur unter
Zuhilfenahme von Trag- oder Hebeeinrichtungen bewältigt werden können. Hier will die
Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
[0008] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige Verschlussvorrichtung
für insbesondere Kunststoff-Umreifungsbänder so weiter zu entwickeln, dass ein effektiver
und dauerhaft fester Verschluss der Enden des Umreifungsbandes gelingt, und zwar bei
zugleich mechanisch einfachem Aufbau und unter Berücksichtigung eines gegenüber dem
Stand der Technik reduzierten Energiebedarfs.
[0009] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist eine gattungsgemäße Verschlussvorrichtung
für insbesondere Kunststoff-Umreifungsbänder im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich zu der Schließeinrichtung eine Zufuhreinrichtung für die Zufuhr eines
externen Aktivierungsmittels in die Verbindungszone vorgesehen ist.
[0010] Im Rahmen der Erfindung erfolgt der Schließvorgang der zu verbindenden Bandenden
in der Verbindungszone folglich nicht nur mit Hilfe der die Bandenden fixierenden
Schließeinrichtung, sondern kommt zusätzlich ein externes Aktivierungsmittel zum Einsatz.
Bei diesem Aktivierungsmittel handelt es sich im einfachsten Fall um ein aushärtendes
Adhäsivmittel, welches die Bandenden miteinander verbindet. Das kann bereits bei Raumtemperatur
geschehen, so dass aufwendige Heizeinrichtungen für die Schließeinrichtung entbehrlich
sind, was grundsätzlich den Energieverbrauch reduziert.
[0011] Nach vorteilhafter Ausgestaltung reagiert das Aktivierungsmittel zur Verbindung der
Bandenden jedoch meistens nicht allein bei Kontakt mit der Umgebung, sondern ist zusätzlich
eine chemische Reaktion mit dem Material der Kunststoff-Umreifungsbänder als solcher
vorgesehen. D.h., das Aktivierungsmittel kann einerseits als temperaturhärtendes Adhäsivmittel
ausgebildet sein, wobei in diesem Zusammenhang bereits die Umgebungstemperatur ausreichen
mag. Im Regelfall wird hier jedoch mit einer zusätzlichen Heizeinrichtung in der Schließeinrichtung
gearbeitet, so dass das Aktivierungsmittel bei erhöhten Temperaturen, beispielsweise
solchen von 100 °C und mehr aushärtet.
[0012] Als weitere Möglichkeit ist es aber auch denkbar, dass das Aktivierungsmittel als
eine Komponente eines Zweikomponentenklebstoffes ausgebildet ist. In diesem Zusammenhang
wird die andere zweite Komponente von dem Kunststoff-Umreifungsband als solchen zur
Verfügung gestellt. Tatsächlich wird dann meistens so vorgegangen, dass zusätzlich
zu dem Aktivierungsmittel als Härter ein Füller der Verbindungszone zugeführt wird.
Der Füller mag dabei als Bestandteil des Kunststoff-Umreifungsbandes vorliegen.
[0013] An dieser Stelle hat es sich grundsätzlich bewährt, wenn der mit dem Aktivierungsmittel
reagierende Füller eine Schicht des Kunststoff-Umreifungsbandes darstellt. D.h., das
Kunststoff-Umreifungsband ist vorteilhaft wenigstens mit zwei Schichten ausgebildet.
Dabei hat es sich bewährt, wenn sich das Kunststoff-Umreifungsband aus einer Kernschicht
und einer die Kernschicht an wenigstens ihren Breitseiten einhüllenden Funktionssicht
zusammensetzt.
[0014] Im Rahmen der Erfindung übernimmt die Funktionsschicht die Aufgabe des Füllers, welcher
bei Kontakt mit dem Härter in der Verbindungszone chemisch ähnlich einem Zweikomponentenklebstoff
reagiert. Auf diese Weise kommt es automatisch zu einer adhäsiven Kupplung der zu
verbindenden Bandenden, die jedoch auf die Verbindungszone reduziert ist. Tatsächlich
werden hierbei die jeweiligen Breitseiten der Enden des zu verbindenden Kunststoffbandes
unter Berücksichtigung einer vorgegebenen Bandlänge in der Verbindungszone aufeinandergelegt.
Indem nun zusätzlich in die Verbindungszone das Aktivierungsmittel zugeführt wird,
kommt es zwischen den beiden zu verbindenden Breitseiten der Enden des Kunststoff-Umreifungsbandes
und der dort vorgesehenen Funktionsschicht einerseits und dem Aktivierungsmittel andererseits
zu einer chemischen Reaktion. Diese kann bereits bei Raumtemperatur in Gang gesetzt
werden.
[0015] Im Regelfall erfolgt die Reaktion zwischen dem Aktivierungsmittel und der Funktionsschicht
bzw. dem Füller jedoch bei erhöhten Temperaturen von allgemein 100 °C und noch mehr.
Diese wird von einer Heizung bzw. Heizeinrichtung zur Verfügung gestellt, welche in
die Schließeinrichtung integriert sein mag. Da eine zusätzliche mechanische Bewegung
wie beim Reibschweißen entbehrlich ist, können der mechanische Aufwand verringert
und der Energieverbrauch deutlich reduziert werden. Das führt insgesamt zu einem kompakten
und einfach zu handhabenden Aufbau eines solchermaßen ausgelegten Handumreifungsgerätes.
[0016] Die Zufuhreinrichtung für das Aktivierungsmittel kann an die Schließeinrichtung angeschlossen
oder Bestandteil derselben sein. Im Regelfall ist die Zufuhreinrichtung als Kartuschenaufnahme
ausgebildet. Dann wird das Aktivierungsmittel typischerweise in Kartuschen bevorratet.
Die Kartusche mit dem jeweiligen Aktivierungsmittel wird in die Kartuschenaufnahme
eingesetzt und das Aktivierungsmittel wird von dort aus gesteuert an die Verbindungszone
abgegeben.
[0017] Zu diesem Zweck mag die Zufuhreinrichtung mit einem Stellelement ausgerüstet sein,
welches das Aktivierungsmittel aus der Kartusche gesteuert in die Verbindungszone
drückt, damit dort das Aktivierungsmittel mit der Funktionssicht bzw. dem Füller reagieren
kann. Dabei versteht es sich, dass das Stellelement nur jeweils dann aktiviert wird,
wenn in der Schließeinrichtung zu verbindende Enden des Kunststoff-Umreifungsbandes
platziert sind und gegeneinander für die gemeinsame Kopplung fixiert werden. Zu diesem
Zweck mag die Schließeinrichtung mit gegenüberliegenden Schließstempeln ausgerüstet
sein, die zwischen sich die übereinanderliegenden Bandenden fixieren. Dabei ist wenigstens
ein Schließstempel gegenüber dem anderen beweglich gestaltet.
[0018] Sofern es sich bei der Verschlussvorrichtung nach der Erfindung um ein Handumreifungsgerät
handelt, ist dieses typischerweise mit einem Handgriff zur manuellen Beaufschlagung
ausgerüstet. Um den Aufbau insgesamt kompakt zu gestalten, hat es sich bewährt, wenn
der Handgriff zugleich als Zufuhreinrichtung fungiert. In diesem Fall ist der Handgriff
zumindest teilweise hohl ausgeführt und nimmt die Kartusche mit dem Aktivierungsmittel
in seinem Innern auf.
[0019] Grundsätzlich kann die Verschlussvorrichtung aber auch Bestandteil einer stationären
Umreifungsvorrichtung sein. Daneben kann die Verschlussvorrichtung auch zu einer mobilen
Umreifungsvorrichtung gehören. Bei dem Handumreifungsgerät handelt es sich um eine
solche mobile Umreifungsvorrichtung. Ganz besonders bevorzugt lässt sich das Handumreifungsgerät
bzw. die mobile Umreifungsvorrichtung autark und insbesondere energieautark auslegen.
In diesem Fall wird die für den Betrieb der Umreifungsvorrichtung notwendige elektrische
Energie von wenigstens einem Akkumulator zur Verfügung gestellt.
[0020] Da der Energiebedarf gegenüber bisher gebräuchlichen Handumreifungsgeräten erfindungsgemäß
deutlich verringert werden konnte, und zwar durch den Einsatz des Aktivierungsmittels,
lässt sich in Verbindung mit dem vereinfachten mechanischen Aufbau das Gewicht einer
solchen Umreifungsvorrichtung deutlich reduzieren. Das gilt insbesondere für mobile
Umreifungsvorrichtungen und vorzugsweise energieautarke mobile Umreifungsvorrichtungen
wie mit Akku betriebene Handumreifungsgeräte.
[0021] Die betreffende Umreifungsvorrichtung zum Umreifen von Packstücken mit Hilfe eines
Kunststoff-Umreifungsbandes ist zunächst einmal mit einer Verschlussvorrichtung ausgerüstet,
wie sie zuvor beschrieben worden ist. Außerdem ist regelmäßig noch eine Führungs-
bzw. Transporteinheit vorgesehen. Diese Führungs- bzw. Transporteinheit dient dazu,
die zu verbindenden Enden des Kunststoff-Umreifungsbandes in der Verbindungszone und
im Innern der Schließeinrichtung zu positionieren und das Kunststoff-Umreifungsband
zu spannen. Gegebenenfalls mag auch eine zusätzliche Schneideinrichtung vorgesehen
sein.
[0022] Im Ergebnis werden eine Verschlussvorrichtung und eine damit ausgerüstete Umreifungsvorrichtung
zur Verfügung gestellt, welche einen festen und dauerhaften Verschluss bzw. eine entsprechende
Verbindung der Bandenden nach dem Umreifen von zu fixierenden Gegenständen oder Packstücken
zur Verfügung stellen. Das gelingt insgesamt bei mechanisch und konstruktiv einfachem
Aufbau sowie unter Berücksichtigung eines reduzierten Energieverbrauchs. Dadurch lässt
sich besonders vorteilhaft ein akkubetriebenes Handumreifungsgerät mit der erfindungsgemäßen
Verschlussvorrichtung ausrüsten. Diese kann selbstverständlich auch bei stationären
Umreifungsvorrichtungen zum Einsatz kommen. Hierin sind die wesentlichen Vorteile
zu sehen.
[0023] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine stationäre Umreifungsvorrichtung schematisch, welche zur Einfachumreifung geeignet
ist,
- Fig. 2
- eine Umreifungsvorrichtung zur Mehrfachumreifung schematisch und
- Fig. 3
- die Verschlussvorrichtung in ihrem grundsätzlichen Aufbau.
[0024] In den Figuren ist eine Verschlussvorrichtung für insbesondere Kunststoff-Umreifungsbänder
1 dargestellt. Das jeweilige Umreifungsband mag entsprechend der Fig. 1 über eine
dort zu erkennende Vorratstrommel zugeführt werden. Die Verschlussvorrichtung ist
jeweils als Verschlusskopf 2 ausgelegt. Der Verschlusskopf 2 ist im Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 1 und 2 Bestandteil einer stationären Umreifungsvorrichtung, kann selbstverständlich
aber auch in einer mobilen Umreifungsvorrichtung verbaut sein. Zu den letztgenannten
mobilen Umreifungsvorrichtungen gehören auch energieautarke, beispielsweise akkubetriebene
Handumreifungsgeräte, die mit dem betreffenden Verschlusskopf 2 ausgerüstet werden
können.
[0025] Etwaige in diesem Zusammenhang zusätzliche Aggregate wie eine Führungs- bzw. Transporteinheit
11, 12 für das Kunststoff-Umreifungsband 1, eine Spanneinheit und gegebenenfalls ein
Trenn- oder Schneidelement für das Kunststoff-Umreifungsband 1 sind für die Erfindung
nicht wesentlich und aus Gründen der Deutlichkeit lediglich angedeutet und größtenteils
nicht dargestellt. Weitere Details zum Aufbau stationärer Umreifungsvorrichtungen
können dem Stand der Technik nach der
DE 30 24 626 oder auch der
DE 10 2008 018 894 B3 entnommen werden. Der grundsätzliche Aufbau von Handumreifungsgeräten wird in der
DE 600 01 435 T2 beschrieben.
[0026] Anhand der Fig. 3 erkennt man, dass das Kunststoff-Umreifungsband 1 nach der Erfindung
über einen zweischichtigen Aufbau verfügt, was jedoch nicht zwingend ist. Tatsächlich
setzt sich das Kunststoff-Umreifungsband 1 im Ausführungsbeispiel aus einer Kernschicht
1a und einer Funktionsschicht 1b zusammen. Die Funktionssicht 1b ist an wenigstens
den Breitseiten der Kernschicht 1a vorgesehen.
[0027] Da die Enden des Kunststoff-Umreifungsbandes 1 jeweils mit den Breitseiten miteinander
verbunden werden, liegen in der die zu verbindenden Bandenden verarbeitenden und in
der Fig. 3 dargestellten Verbindungszone 3 die jeweiligen Funktionsschichten 1b aneinander
und aufeinander. Die Verbindungszone 3 wird dabei mit Hilfe einer Schließeinrichtung
4 definiert, die sich aus zwei gegenüberliegenden und relativ zueinander beweglichen
Stempeln bzw. Schließstempeln 4 aufgebaut sein mag. Zusätzliche und in die Schließstempel
4 integrierte Heizeinrichtungen 5 sorgen dafür, dass der jeweilige Schließstempel
4 auf eine gewünschte Temperatur gebracht werden kann.
[0028] Die Kernschicht 1a des Kunststoff-Umreifungsbandes 1 setzt sich überwiegend, d.h.
zu mehr als 50 Gew.-%, aus Polyester zusammen. Demgegenüber handelt es sich bei der
Funktionssicht 1b vorliegend um einen Kunststoff, welcher als gleichsam Füller mit
einem Aktivierungsmittel 6 als Härter reagiert, sobald der Härter bzw. das Aktivierungsmittel
6 zugeführt wird. Die beschriebene Reaktion ähnelt derjenigen beim Aushärten eines
Zweikomponentenklebstoffes und mag bereits bei Raumtemperaturen vonstattengehen. Im
Allgemeinen erfolgt die chemische Reaktion jedoch bei erhöhten Temperaturen von typischerweise
mehr als 100 °C. Hierfür sorgen die jeweiligen Heizeinrichtungen 5 in den Schließstempeln
4.
[0029] Bei der chemischen Reaktion zwischen dem Aktivierungsmittel 6 als Härter und der
Funktionssicht 1 b des Kunststoff-Umreifungsbandes 1 als Füller handelt es sich um
eine Polyaddition, eine Polykondensation und/oder eine Polymerisation. Jedenfalls
härten das Aktivierungsmittel 6 und der Füller bzw. die Funktionssicht 1b im Bereich
der Verbindungszone 3 der zu verbindenden Enden des Kunststoff-Umreifungsbandes 1
aus und bilden dort einen Verschluss, welcher vergleichbare Festigkeiten erreicht,
wie das Kunststoff-Umreifungsand 1 als solches bei einer Belastung in Längsrichtung.
[0030] Grundsätzlich kann das Aktivierungsmittel 6 aber auch selbst als temperaturhärtendes
Adhäsivmittel ausgebildet sein. In diesem Fall ist die Funktionsschicht 1 b entbehrlich
und sorgt das aushärtende Aktivierungsmittel 6 alleine dafür, dass die zu verbindenden
Enden des Kunststoff-Umreifungsbandes 1 den gewünschten Verschluss in der Verbindungszone
3 erfahren. Daneben ist es auch denkbar, dass das Aktivierungsmittel 6 einerseits
und ein zusätzlicher Füller andererseits gemeinsam der Verbindungszone 3 zugeführt
werden, um dort die beiden Enden des Kunststoff-Umreifungsbandes 1 miteinander zu
koppeln. Die Funktionsweise entspricht dabei dem Aushärten eines Zweikomponentenklebstoffes.
Das ist jedoch nicht dargestellt.
[0031] Erfindungsgemäß verfügt die Verschlussvorrichtung bzw. der in den Fig. 1 und 2 schematisch
dargestellte Verschlusskopf 2 für die Kunststoff-Umreifungsbänder 1 neben der die
zu verbindenden Bandenden im Bereich der Verbindungszone 3 fixierenden Schließeinrichtung
4 zusätzlich noch über eine Zufuhreinrichtung 7, 8. Die Zufuhreinrichtung 7, 8 sorgt
für die Zufuhr des externen und bereits besprochenen Aktivierungsmittels 6 in die
Verbindungszone 3. Zu diesem Zweck kann die Zufuhreinrichtung 7, 8 an die Schließeinrichtung
4 angeschlossen werden oder auch einen Bestandteil der Schließeinrichtung 4 darstellen.
[0032] Im Ausführungsbeispiel ist die Zufuhreinrichtung 7, 8 als Kartuschenaufnahme 7 für
das in Kartuschen 9 bevorratete Aktivierungsmittel 6 ausgebildet. Neben der Kartuschenaufnahme
7 verfügt die Zufuhreinrichtung 7, 8 noch über einen steuerbaren Stempel bzw. ein
Stellelement 8, mit dessen Hilfe das Aktivierungsmittel 6 aus der Kartusche 9 herausgepresst
wird, um es in die Verbindungszone 3 bzw. zwischen die beiden aneinander liegenden
Funktionsschichten 1 b der zu verbindenden Enden des Kunststoff-Umreifungsbandes 1
zu fördern.
[0033] Die Zufuhreinrichtung 7, 8 kann in einem nicht dargestellten Handgriff eines realisierten
Handumreifungsgerätes Platz finden. D.h., der betreffende Handgriff fungiert zugleich
als Zufuhreinrichtung 7, 8. Wie bereits erläutert, kann es sich bei dem Aktivierungsmittel
6 um ein temperaturhärtendes Adhäsivmittel handeln. Dann ist ein zusätzlicher Füller
nicht erforderlich. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Aktivierungsmittel
6 jedoch als eine Komponente eines Zweikomponentenklebstoffes ausgelegt. In diesem
Fall wird das Aktivierungsmittel 6 als Härter der als Füller fungierenden Funktionsschicht
1 b des Kunststoff-Umreifungsbandes 1 als weiterer Komponente in der Verbindungszone
3 zugeführt.
[0034] Bei der Umreifungsvorrichtung nach den Fig. 1 und 2 handelt es sich um eine stationäre
Umreifungsvorrichtung, die mit dem zuvor beschriebenen Verschlusskopf 2 bzw. der entsprechenden
Verschlussvorrichtung 2 ausgerüstet ist. Zusätzlich erkennt man bei der stationären
Umreifungsvorrichtung nach den Fig. 1 und 2 noch einen Bandführungskanal, welcher
um ein Packstück 10 herumgeführt ist. Der Bandführungskanal setzt sich aus zwei Teilabschnitten
11, 12 zusammen, welche die Führungseinheit 11, 12 für das Kunststoff-Umreifungsband
1 definieren.
[0035] Tatsächlich kann auf diese Weise das Kunststoff-Umreifungsband 1 unter Berücksichtigung
eines Bandführungskanales entsprechend der Darstellung nach der Fig. 1 einfach um
das betreffende Packstück 10 herumgeführt werden, wie dies prinzipiell in der
DE 30 24 626 beschrieben wird. Alternativ hierzu lassen sich auch zwei Bandführungskanäle realisieren,
wie dies die Fig. 2 darstellt und in der die grundsätzliche Konstruktion beschreibenden
DE 10 2008 022 396 B3 im Detail erläutert ist. In beiden Fällen mag zusätzlich noch eine Greifeinrichtung
vorgesehen sein, mit deren Hilfe das Kunststoff-Umreifungsband 1 um das betreffende
Packstück 10 entlang des Bandführungskanals herumgeführt wird.
1. Verschlussvorrichtung für insbesondere Kunststoff-Umreifungsbänder (1), mit wenigstens
einer zu verbindende Bandenden im Bereich einer Verbindungszone (3) fixierenden Schließeinrichtung
(4), dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine Zufuhreinrichtung (7, 8) für die Zufuhr eines externen Aktivierungsmittels
(6) in die Verbindungszone (3) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhreinrichtung (7, 8) an die Schließeinrichtung (4) angeschlossen oder Bestandteil
derselben ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhreinrichtung (7, 8) als Kartuschenaufnahme (7) für das in Kartuschen (9)
bevorratete Aktivierungsmittel (6) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Handgriff zur manuellen Beaufschlagung vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff zugleich als Zufuhreinrichtung (7, 8) fungiert.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivierungsmittel (6) als temperaturhärtendes Adhäsivmittel ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivierungsmittel (6) als eine Komponente eines Zweikomponentenklebstoffes ausgebildet
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu dem Aktivierungsmittel (6) als Härter ein Füller der Verbindungszone
(3) zugeführt wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Füller als Bestandteil des Kunststoff-Umreifungsbandes vorliegt.
10. Umreifungsvorrichtung zum Umreifen von Packstücken (10) mit Hilfe eines Kunststoff-Umreifungsbandes
(1), mit einer Verschlussvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, und mit einer
Führungseinheit (11, 12) für die Führung des Kunststoff-Umreifungsbandes (1) um die
Packstücke (10) herum.