[0001] Die Erfindung betrifft ein Wasserrutschensystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 mit einer Wasserrutsche, einer sich in einer Rutschrichtung erstreckenden, insbesondere
mit einem Wasserstrom oder zumindest einem Wassergleitfilm, befeuchtbaren Rutschfläche
und einem als Röhrenrutsche ausgebildeten Aktionsrutschabschnitt.
[0002] Wasserrutschen mit den unterschiedlichsten Aktionsrutschabschnitten sind bekannt.
Ein Aktionsrutschabschnitt kann dabei im einfachsten Fall als Beschleunigungsabschnitt
ausgebildet sein, in welchem der Benutzer extrem beschleunigt wird. Insgesamt existieren
die unterschiedlichsten Ausgestaltungen von derartigen Wasserrutschen.
[0004] Die
DE 198 39 048 A1 beschreibt eine sensorgesteuerte Einheit zur Erkennung von Personen auf einer muldenförmigen
oder geschlossenen Wasserrutschbahn.
[0005] Es bestehen Bestrebungen nach neuartigen und herausstechenden Attraktionen. Insbesondere
soll die rutschende Person, d.h. der Benutzer, mehr individuellen Einfluss auf das
Rutschverhalten haben können.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Wasserrutschensystem
anzugeben mit einem Aktionsabschnitt der so ausgestaltet ist, dass der Benutzer auf
einfache Weise Einfluss nehmen kann auf das Rutschverhalten, insbesondere seine Rutschgeschwindigkeit.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einer Wasserrutsche mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst,
d.h. bei einer gattungsgemäßen Wasserrutsche dadurch, dass der Aktionsrutschabschnitt
als Wind- bzw. als Strömungskanal ausgebildet ist, wozu diesem als Bestandteil des
erfindungsgemäßen Wasserrutschensystems Luftstromerzeugungsmittel zugeordnet sind,
mit denen in dem Aktionsrutschabschnitt ein Luftstrom (in der Rutschrichtung) zum
Antreiben bzw. Befördern eines Benutzers in der Rutschrichtung erzeugbar ist.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von
in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
[0009] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, den Vortrieb des Benutzers innerhalb des
Aktionsrutschabschnittes durch Erzeugung eines entsprechend starken Luftstroms innerhalb
des als vorzugsweise umfangsgeschlossene Röhrenrutsche ausgebildeten Aktionsrutschabschnittes
zu gewährleisten bzw. zu realisieren. Zur Erzeugung eines solchen Luftstroms sind
Luftstromerzeugungsmittel, insbesondere in Form mindestens eines Gebläses vorgesehen,
wobei sich die Luftstromerzeugungsmittel innerhalb des Aktionsrutschabschnittes, insbesondere
deckenseitig befinden können, oder, was bevorzugt ist, außerhalb des Aktionsrutschabschnittes,
insbesondere vollständig außerhalb der Wasserrutsche, um somit ein möglichst großen
freien Querschnitt zu gewährleisten und den Benutzer, d.h. die rutschende Person nicht
zu gefährden. Das Gebläse wird bevorzugt von einem Elektromotor angetrieben, beispielsweise
mit einer Leistungsaufnahme von 50 KW. Bevorzugt sind die Luftstromerzeugungsmittel
so dimensioniert bzw. so angesteuert, dass ein Luftstrom erzeugt wird, der einen durchschnittlichen
Benutzer, von beispielsweise 75 kg Körpergewicht selbst bei einer fakultativen horizontalen
Ausrichtung der Rutschfläche innerhalb des Aktionsrutschabschnittes in einer typischen
Rutschsitzhaltung vorantreiben kann, der dabei bevorzugt sogar noch beschleunigt wird.
[0010] Ein nach dem Konzept der Erfindung ausgebildetes Wasserrutschensystem gewährleistet
ein völlig neues Rutscherlebnis, bei welchem der Benutzer (Badegast) durch Ändern
der Rutschposition, beispielsweise von einer sitzenden Haltung in eine liegende Haltung
oder Änderung der Neigung des Oberkörpers zur Horizontalen die Angriffsfläche des
Luftstroms und somit seine Rutschgeschwindigkeit selbst steuern kann. Wie später noch
erläutert werden kann, ist es in Weiterbildung der Erfindung besonders bevorzugt,
wenn die Geschwindigkeit des Benutzers im Bereich des Aktionsrutschabschnittes durch
entsprechende Sensoren gemessen und die Luftstromerzeugungsmittel in Abhängigkeit
der gemessenen Geschwindigkeit angesteuert werden, insbesondere derart, dass, falls
der Benutzer zu langsam werden sollte, die Luftstromgeschwindigkeit automatisch erhöht
wird.
[0011] Im Hinblick auf die konkrete Ausgestaltung der Wasserrutsche des Wasserrutschensystems,
gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Besonders bevorzugt ist es, wenn nicht nur
der Aktionsrutschabschnitt als Röhrenrutsche ausgebildet ist, sondern auch ein fakultativer,
vor dem Aktionsrutschabschnitt vorgesehener Rutschabschnitt und/oder ein fakultativer,
dem Aktionsrutschabschnitt nachgeordneter Rutschabschnitt. Der Durchmesser der Röhrenrutsche
bzw. des Aktionsrutschabschnittes kann variiert werden, insbesondere in einem Bereich
zwischen 80 cm und 200 cm. Der Aktionsrutschabschnitt kann eine kreisrunde Querschnittskontur
aufweisen, oder auch eine davon abweichende, beispielsweise ovale Kontur, beispielsweise
mit einer Breite von 160 cm und einer Höhe von 120 cm. Grundsätzlich ist es möglich,
die Wasserrutsche ausschließlich als Körperrutsche auszubilden, die üblicherweise
ohne Hilfsmittel gerutscht wird. Selbstverständlich ist es möglich, die Wasserrutsche
auch als Reifenrutsche oder als Rutschhilfenrutsche (beispielsweise Matten) zu realisieren,
wobei in diesem Fall entsprechende Reifen oder Rutschhilfen bevorzugt Bestandteil
eines weiterbildungsgemäßen Wasserrutschensystems sind. Nicht nur im Hinblick auf
die Querschnittsflächengestaltung des Aktionsrutschabschnittes gibt es unterschiedliche
Möglichkeiten, sondern auch im Hinblick auf seine Längenerstreckung. Bevorzugt ist
die Längenerstreckung des Aktionsrutschabschnittes aus einem Wertebereich zwischen
1 m und 500 m oder länger gewählt, ganz besonders bevorzugt zwischen 10 m und 500
m oder länger, noch weiter bevorzugt länger als 20 m, ganz besonders bevorzugt länger
als 30 m, besonders bevorzugt zwischen 40 m und 150 m, wobei selbstverständlich auch
kürzere Aktionsrutschabschnitte und längere Aktionsrutschabschnitte realisiert sein
können.
[0012] Besonders bevorzugt ist es in Weiterbildung der Erfindung, wenn die Luftstromerzeugungsmittel
so ausgebildet und auf die Querschnittsfläche des Aktionsrutschabschnittes abgestimmt
sind, dass in dem Aktionsrutschabschnitt eine Luftströmungsgeschwindigkeit in der
Rutschrichtung von mindestens 10 km/h, bevorzugt von mindestens 50 km/h, noch weiter
bevorzugt von mindestens 100 km/h, ganz besonders bevorzugt von mindestens 100 km/h
erzeugbar ist. Besonders bevorzugt ist es, wenn Luftströmungsgeschwindigkeiten aus
einem Wertebereich zwischen 10km/h und 200 km/h erzeugbar sind, um den Benutzer mit
einer entsprechenden Geschwindigkeit (vorzugsweise unabhängig von einem etwaigen Gefälle
des Aktionsrutschabschnittes) in der Rutschrichtung vorantreiben bzw. antreiben und/oder
beschleunigen zu können.
[0013] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des Wasserrutschensystems, bei welchem
die Wasserrutsche an einem dem Aktionsrutschabschnitt vorgeordneten Rutschabschnitt
und/oder einem dem Aktionsrutschabschnitt nachgeordneten Rutschabschnitt aufweist.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn ein in der Rutschrichtung vor dem Aktionsrutschabschnitt
vorgesehener, insbesondere als Röhrenrutsche realisierter Rutschabschnitt als Beschleunigungsrutschabschnitt
ausgebildet ist, der ein größeres Gefälle aufweist, als der Aktionsrutschabschnitt.
Zusätzlich oder alternativ ist es denkbar, einen solchen Beschleunigungsabschnitt
innerhalb des Aktionsabschnittes zu realisieren, wobei in diesem Fall der Beschleunigungsabschnitt
ein größeres Gefälle aufweist, als ein in der Rutschrichtung folgender Gleitabschnitt
des Aktionsrutschabschnittes.
[0014] Durch die Realisierung eines Beschleunigungsabschnittes (als Bestandteil des Aktionsrutschabschnittes
oder vorgeordnet) wird eine Mindestgeschwindigkeit des Benutzers gewährleistet und
somit verhindert, dass der Benutzer in dem vorzugsweise flachen Aktions- bzw. Gleitabschnitt
anhält, was nachteilig wäre, da zur Überwindung der resultierenden Haftreibung entsprechend
größere Luft-Strömungsgeschwindigkeiten notwendig wären.
[0015] Insbesondere für den Fall des Vorsehens eines vorgeordneten oder in den Aktionsrutschabschnitt
integrierten Beschleunigungsabschnittes ist es bevorzugt, wenn dem Beschleunigungsabschnitt
Rutschwasserausleitmittel zugeordnet, insbesondere in der Rutschrichtung nachgeordnet
sind, um die Wassermenge innerhalb des Aktionsrutschabschnittes im Vergleich zum Beschleunigungsabschnitt
bzw. im Gleitabschnitt im Vergleich zu einem integralen Beschleunigungsabschnitt zu
reduzieren, da eine zu große Wassermenge innerhalb eines flachen Abschnittes des Aktionsrutschabschnittes
die Rutschgeschwindigkeit zu stark bremsen könnte.
[0016] Als besonders vorteilhaft hat es sich in diesem Zusammenhang herausgestellt, wenn
das über die Rutschwasserausleitmittel abgeführte Wasser, zumindest teilweise oder
vollständig in der Rutschrichtung weiter hinten mit Hilfe von Einleitmitteln wieder
in die Wasserrutsche eingeleitet wird, insbesondere in einem Endbereich des Aktionsrutschabschnittes
oder dem Aktionsrutschabschnitt in der Rutschrichtung nachgeordnet, um somit ausreichend
(Antriebs-) Wasser in herkömmlichen, d.h. nicht durch den Luftstrom wesentlich beeinflussten
Wasserrutschenabschnitten zu gewährleisten.
[0017] Wie bereits angedeutet, ist es bevorzugt, wenn der Aktionsrutschabschnitt, zumindest
abschnittsweise, bevorzugt über den größten Teil seiner Längserstreckung (in der Rutschrichtung)
ein Gefälle aus einem Wertebereich zwischen 0,1 % und 20 % (zur Horizontalen) aufweist,
oder alternativ horizontal verläuft. Auch ist es aufgrund des erzeugten Luftstroms
möglich eine Steigung innerhalb des Aktionsrutschabschnittes zu realisieren, insbesondere
mit einer Steigung aus einem Wertebereich zwischen 0,1 % und 20 %, d.h. einem Gefälle
zwischen -0,1 % und -20 % (zur Horizontalen).
[0018] Für den Fall der Realisierung eines integralen Beschleunigungsabschnittes betreffen
vorgenannte Gefälle- bzw. Steigungswerte bevorzugt einen einen Bestandteil des Aktionsrutschabschnittes
bildenden Gleitabschnitt.
[0019] Wie bereits angedeutet ist es grundsätzlich möglich, die Luftstromerzeugungsmittel
in der Wasserrutsche, insbesondere in einem Röhrenabschnitt der Wasserrutsche bzw.
des Aktionsrutschabschnittes zu realisieren. Bevorzugt ist es jedoch, wenn die Luftstromerzeugungsmittel
außerhalb des Aktionsrutschabschnittes, insbesondere vollständig außerhalb der eigentlichen
Wasserrutsche angeordnet sind, ganz besonders bevorzugt oberhalb der Wasserrutsche.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn der von den Luftstromerzeugungsmitteln (welche bevorzugt
außerhalb des Aktionsrutschabschnittes angeordnet sind) erzeugte Luftstrom von außerhalb
des Aktionsrutschabschnittes, insbesondere von außerhalb der Wasserrutsche in den
Aktionsrutschabschnitt einleitbar sind, um somit für den nötigen Vortrieb für den
Benutzer zu sorgen.
[0020] Die Einleitung eines Luftstroms in den Aktionsrutschabschnitt wird bevorzugt über
eine, insbesondere deckenseitige Einleitöffnung realisiert. Besonders bevorzugt ist
zusätzlich zu einer solchen Einleitöffnung, insbesondere in einem Endbereich des Aktionsrutschabschnittes,
bevorzugt beabstandet von der Rutschfläche, bevorzugt deckenseitig, eine Ausleitöffnung
für den Luftstrom vorgesehen, die zusätzlich vorgesehen ist zu einer weiter in der
Rutschrichtung hinten befindlichen Auslassöffnung der Rutsche für den Benutzer. Selbstverständlich
ist es auch denkbar, den Aktionsrutschabschnitt bis zum Rutschenende weiterzuführen
- in diesem Fall können die Ausleitöffnungen für den Rutscher und die Ausleitöffnung
für den Luftstrom identisch sein - bevorzugt ist jedoch die Variante, bei der die
Wasserrutsche, bevorzugt in Form einer Röhre, in der Rutschrichtung nach Passieren
der Ausleitöffnung für den Luftstrom weitergeführt ist.
[0021] Als besonders zweckmäßig hat es sich, insbesondere für Indoor-Wasserrutschensysteme
herausgestellt, wenn eine vorgenannte Einleitöffnung über einen, vorzugsweise umfangsgeschlossenen,
Strömungskanal mit der Ausleitöffnung verbunden ist, um somit den von den Luftstromerzeugungsmitteln
erfolgten Luftstrom im Kreislauf zu fördern und dadurch den die Wasserrutsche aufnehmenden
Raum möglichst nicht in den Luftströmungsverlauf zu integrieren bzw. diesen negativ
zu beeinflussen.
[0022] Wie ebenfalls bereits erläutert, gibt es im Hinblick auf die konkrete Ausgestaltung
der Lufterzeugungsmittel unterschiedliche Möglichkeiten. Bevorzugt umfassen diese
ein, insbesondere durch einen Elektromotor angetriebenes, Gebläse, beispielsweise
in Axialgebläse.
[0023] Für den Fall einer besonders langen Ausgestaltung des Aktionsrutschabschnittes, können
auch mehrere Einleitöffnungen jeweiligen zum Einleiten eines Luftstroms an von in
der Rutschrichtung beabstandeten Positionen vorgesehen sein. Zusätzlich oder alternativ
können mehrere in der Rutschrichtung beabstandete Gebläse innerhalb des Aktionsrutschabschnittes
vorgesehen werden.
[0024] Wie bereits eingangs angedeutet, ist es in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen,
Sensormittel zum Messen der Rutschgeschwindigkeit eines Benutzers, insbesondere zum
Messen der Rutschgeschwindigkeit im Aktionsrutschabschnitt vorzusehen, wobei die Sensormittel
signalleitend mit Steuermitteln verbunden sind, die die Luftstromerzeugungsmittel
in Abhängigkeit der gemessenen Geschwindigkeit ansteuernd ausgebildet sind, insbesondere
derart, dass die Strömungsgeschwindigkeit, bevorzugt durch Variation der Antriebsleistung
eines Gebläseantriebs, an die gemessene Geschwindigkeit anzupassen, wobei bevorzugt
die Soll-Strömungsgeschwindigkeit mit abnehmender gemessener Geschwindigkeit steigt,
um ein Anhalten des Nutzers in dem, vorzugsweise zumindest abschnittsweise flachen
oder gegebenenfalls sogar ansteigenden Aktionsrutschabschnitt zu verhindern.
[0025] Das nach dem Konzept der Erfindung ausgebildete System umfasst weiterbildungsgemäß
Mittel zum Erzeugen eines Wasserstroms, beispielsweise mit mindestens einer Pumpe.
Zusätzlich oder alternativ können Mittel zur Erzeugung eines Feuchtigkeitsfilms auf
der Rutschfläche, insbesondere umfassend Sprühdüsen vorgesehen sein, letztgenannte
Variante ist insbesondere bevorzugt für den Aktionsrutschabschnitt, wenn beispielsweise
ein Teil, insbesondere ein Großteil oder sämtliches des vorher die Wasserrutsche entlang
fließenden Wassers abgeführt wird. Die Düsen sorgen in diesem Fall für eine ausreichende,
die Reibung herabsetzende Befeuchtung des Aktionsrutschabschnittes.
[0026] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen.
[0027] Diese zeigen in:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Wasserrutschensystems mit einem Aktionsrutschabschnitt,
in dem ein Luftstrom generiert wird, und
- Fig. 2
- eine alternative Ausführungsform mit im Vergleich zu der Ausführungsform gemäß Fig.
1 verkürztem Aktionsrutschabschnitt.
[0028] In den Figuren sind gleiche Elemente und Elemente mit der gleichen Funktion mit den
gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0029] In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Wasserrutschensystems 1 gezeigt,
umfassend eine als Röhrenrutsche ausgebildete Wasserrutsche 2 gezeigt. Aus Übersichtlichkeitsgründen
sind Mittel zur Befeuchtung einer sich in einer Rutschrichtung R erstreckenden Rutschfläche
nicht eingezeichnet.
[0030] Die Wasserrutsche 2 umfasst einen als Röhrenrutsche ausgebildeten Aktionsrutschabschnitt
4, welchem Luftstromerzeugungsmittel 5, hier beispielhaft in Form eines nur angedeuteten
Axialgebläses zugeordnet sind. Die Luftstromerzeugungsmittel 5 befinden sich außerhalb
des Aktionsrutschabschnittes 4.
[0031] Zu erkennen ist, dass der Aktionsrutschabschnitt 4 in einem Anfangsbereich einen
Beschleunigungsabschnitt 6 umfasst, der ein größeres Gefälle aufweist, als ein in
der Rutschrichtung R daran anschließender Gleitabschnitt 7.
[0032] In einem Anfangsbereich des Aktionsrutschabschnittes 4 ist deckenseitig eine Einleitöffnung
8 vorgesehen, durch die ein von den Lufterzeugungsmitteln 5 erzeugter Luftstrom in
den Aktionsrutschabschnitt 4 einleit- bzw. einkoppelbar ist. Die Luftströmung strömt
dann in der Rutschrichtung R durch den Aktionsrutschabschnitt hin zu einer in einem
Endbereich des Aktionsrutschabschnittes 4 vorgesehenen, deckenseitigen Ausleitöffnung
9 für den Luftstrom. Aus Fig. 1 ist ersichtlich, dass die Einleitöffnung 8 und die
Ausleitöffnung 9 über einen Strömungskanal 10 miteinander verbunden sind, der auch
die Lufterzeugungsmittel 5 aufnimmt. Auf diese Weise wird ein Luftstromkreislauf erzeugt,
d.h. die Luftströmung in der Wasserrutsche 2 lässt nach Passieren des Aktionsrutschabschnittes
4 deutlich nach.
[0033] Aus Fig. 1 ist weiter ersichtlich, dass in einen Bereich vor dem Gleitabschnitt,
in einem Endbereich des Beschleunigungsabschnittes 6 Rutschwasserausleitmittel in
Form mindestens einer entsprechenden Öffnung vorgesehen sind, um die Wassermenge in
der Rutschrichtung R, insbesondere im Gleitabschnitt 7 zu reduzieren. Den Rutschwasserausleitmitteln
11 ist eine Wasserleitung 12 nachgeordnet, die mit Einleitmitteln 13 zum Einleiten
des Wassers in die Wasserrutsche 2 in einem Bereich nach dem Aktionsrutschabschnitt
4 verbunden ist.
[0034] Aus Fig. 1 ist zu erkennen, dass die Wasserrutsche in Form einer Röhrenrutsche nach
dem Aktionsrutschabschnitt 4, bzw. nach Passieren der Ausleitöffnung 9 weitergeführt
ist.
[0035] In dem Aktionsrutschabschnitt 4 kann der Benutzer durch Ändern seiner Körperhaltung
die Rutschgeschwindigkeit beeinflussen.
[0036] Bevorzugt sind dem Aktionsrutschabschnitt 4 nicht gezeigte Sensormittel zur Geschwindigkeitsmessung
des Benutzers zugeordnet, wobei die Luftstromerzeugungsmittel 5 (Gebläse) vorzugsweise
in Abhängigkeit der gemessenen Geschwindigkeit angesteuert werden, genauer ein Antriebsmotor
der Luftstromerzeugungsmittel 5, insbesondere um die Geschwindigkeit bei Unterschreiten
einer Mindestrutschgeschwindigkeit die Luftstromgeschwindigkeit zu erhöhen.
[0037] In Fig. 2 ist eine alternative Variante eines Wasserrutschensystems 1 mit einer Wasserrutsche
2 gezeigt. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird im Wesentlichen nur auf die Unterschiede
zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 eingegangen. Im Hinblick auf die Gemeinsamkeiten
wird auf Fig. 1 mit zugehöriger Figurenbeschreibung verwiesen.
[0038] Zu erkennen ist, dass der Aktionsrutschabschnitt 4 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 2 im Wesentlichen nur aus einem Gleitabschnitt, d.h. keinem Beschleunigungsabschnitt
besteht. Ein Beschleunigungsabschnitt 14 ist hier dem Aktionsrutschabschnitt 4 vorgeordnet.
Der Beschleunigungsabschnitt 14 weist ein größeres Gefälle auf als der Aktionsrutschabschnitt
4, in welchem der Luftstrom für die Vorwärtsbewegung des Benutzers Sorge trägt.
[0039] Dem Beschleunigungsabschnitt 14 nachgeordnet sind auch hier fakultative Rutschwasserausleitmittel
11, wobei das Rutschwasser über die Wasserleitungen 12 zu Einleitmitteln 13 im Endbereich
der Aktionsrutschmittel 4 geleitet wird.
[0040] Auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 wird der von den Lufterzeugungsmitteln
in einem Strömungskanal 10 erzeugte Luftstrom über eine Einleitöffnung 8 in einem
Anfangsbereich des Aktionsrutschabschnittes 4 in die Wasserrutsche eingeleitet und
vor dem Ende der Wasserrutsche im Endbereich des Aktionsrutschabschnittes durch eine
Ausleitöffnung 9 wieder ausgeleitet.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Wasserrutschensystem
- 2
- Wasserrutsche
- 3
- Rutschfläche
- 4
- Aktionsrutschabschnitt
- 5
- Luftstromerzeugungsmittel
- 6
- Beschleunigungsabschnitt
- 7
- Gleitabschnitt
- 8
- Einleitöffnung
- 9
- Ausleitöffnung
- 10
- Strömungskanal
- 11
- Rutschwasserausleitmittel
- 12
- Wasserleitung
- 13
- Einleitmittel
- 14
- Beschleunigungsabschnitt
- R
- Rutschrichtung
1. Wasserrutschensystem mit einer Wasserrutsche (2) mit einer sich in einer Rutschrichtung
(R) erstreckenden, befeuchtbaren Rutschfläche (3) und einem als Röhrenrutsche ausgebildeten
Aktionsrutschabschnitt (4),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktionsrutschabschnitt (4) als Windkanal ausgebildet ist, dem als Bestandteil
des Systems Luftstromerzeugungsmittel (5) zugeordnet sind, mit denen in dem Aktionsrutschabschnitt
(4) ein Luftstrom zum Antreiben eines Benutzers in der Rutschrichtung (R) erzeugbar
ist.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftstromerzeugungsmittel (5) so ausgebildet und auf die Querschnittsfläche des
Aktionsrutschabschnittes (4) abgestimmt sind, dass in dem Aktionsrutschabschnitt (4)
eine Luftströmungsgeschwindigkeit in der Rutschrichtung (R) von mindestens 10 km/h,
bevorzugt mindestens 50km/h, noch weiter bevorzugt von mindestens 100 km/h, ganz besonders
bevorzugt von mindestens 150 km/h, noch weiter bevorzugt aus einem Wertebereich zwischen
10 km/h und 200 km/h erzeugbar sind.
3. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Aktionsrutschabschnitt (4) in der Rutschrichtung (R) ein, vorzugsweise als Röhrenrutsche
ausgebildeter Beschleunigungsabschnitt (14) vorgeordnet ist, der ein größeres Gefälle
aufweist als der Aktionsrutschabschnitt (4), oder dass der Aktionsrutschabschnitt
(4) einen Beschleunigungsabschnitt (6) umfasst, der ein größeres Gefälle aufweist
als ein in der Rutschrichtung folgender Gleitabschnitt (7).
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Bereich vor und/oder in dem Aktionsrutschabschnitt (4), bevorzugt in einem
Anfangsbereich des Aktionsrutschabschnittes (4), Rutschwasserausleitmittel zur Reduzierung
der Wassermenge im Aktionsrutschabschnitt (4), insbesondere im Gleitabschnitt (7),
insbesondere im Vergleich zum Beschleunigungsabschnitt (6, 14) vorgesehen sind.
5. System nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rutschwasserausleitmittel (11) wasserleitend mit Einleitmitteln (13) zum Einleiten
zumindest eines Teils des abgeführten Rutschwassers in die Wasserrutsche (2) in einem
Endbereich des Aktionsrutschabschnittes (4) oder in der Rutschrichtung (R) weiter
hinten verbunden sind.
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktionsrutschabschnitt (4), zumindest abschnittsweise, bevorzugt über den größten
Teil seiner Längserstreckung, ein Gefälle aus einem Wertebereich zwischen 0,1% und
20% aufweist, oder horizontal verläuft oder eine Steigung aufweist, bevorzugt aus
einem Wertebereich zwischen 0,1% und 20%.
7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftstromerzeugungsmittel (5) in einem Bereich außerhalb des Aktionsrutschabschnittes
(4), bevorzugt außerhalb der Wasserrutsche (2), angeordnet sind und/oder dass ein
von den Luftstromerzeugungsmitteln (5) erzeugter Luftstrom von außerhalb des Aktionsrutschabschnittes
(4), insbesondere von außerhalb der Wasserrutsche (2), in diesen einleitbar ist.
8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Anfangsbereich des Aktionsrutschabschnittes (4) eine Einleitöffnung (8)
für den Luftstrom vorgesehen ist und/oder dass in einem Endbereich des Aktionsrutschabschnittes
(4), bevorzugt beabstandet von der Rutschfläche (3), weiter bevorzugt in einem Deckenbereich,
eine Ausleitöffnung (9) für den Luftstrom vorgesehen ist, wobei die Wasserrutsche
(2) bevorzugt, insbesondere in Form einer Röhre, in der Rutschrichtung (R) nach passieren
Ausleitöffnung (9) weitergeführt ist.
9. System nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftstromerzeugungsmittel (5) in einem Bereich vor der Einleitöffnung (8), insbesondere
oberhalb der Rutschfläche (R) und außerhalb des Aktionsrutschabschnittes (4) angeordnet
sind.
10. System nach einem der Ansprüche 8 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausleitöffnung (9) und die Einleitöffnung (8) über einen, vorzugsweise die Lustromerzeugungsmittel
(5) beinhaltenden, Strömungskanal (10) miteinander verbunden sind, um den von den
Luftstromerzeugungsmitteln (5) erzeugten Luftstrom im Kreislauf zu fördern.
11. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lufterzeugungsmittel (5) ein Gebläse, bevorzugt ein Axialgebläse umfassen.
12. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Sensormittel zum Messen der Rutschgeschwindigkeit eines Benutzers, insbesondere im
Aktionsrutschabschnitt (4), vorgesehen sind und dass die Sensormittel signalleitend
mit Steuermitteln verbunden sind, die die Luftstromerzeugungsmittel (5) in Abhängigkeit
der gemessenen Geschwindigkeit ansteuernd ausgebildet sind, um die Strömungsgeschwindigkeit,
insbesondere durch Variation der Antriebsleistung, an die gemessene Geschwindigkeit
anzupassen, bevorzugt um die Strömungsgeschwindigkeit bei unterschreiten einer Mindestgeschwindigkeit
zu erhöhen.
13. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System Mittel zum Erzeugen eines Wasserstroms auf der Rutschfläche (3) und/oder
Mittel zum Erzeugen eines Feuchtigkeitsfilms auf der Rutschfläche (3), insbesondere
umfassend Sprühdüsen aufweist.