[0001] Die Erfindung betrifft einen Kollergang der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Gattung.
[0002] Die
DE 90 17 356 U1 beschreibt einen Kollergang zur kontinuierlichen, trockenen oder nassen Aufbereitung
von zerkleinerbarem und/oder homogenisierbarem Lehm, Ton, Kaolin oder ähnlichem mineralischen
Gut. Der Kollergang umfasst eine Königswelle und an dieser auf einem Kollergangbett
umlaufend geführte Läufer sowie eine zentrale Aufgabeeinrichtung. Außerdem sind ein
Innenschaber, ein Außenschaber und ein Aufreißer vorgesehen. Der Schaber und der Aufreißer
sind an mit der Königswelle umlaufenden Stangen und an relativ zum Kollergangbett
höhenverstellbaren Schaberhaltern angeordnet. Die Schaberhalter sind mit motorisch
betätigten Höheneinstellvorrichtungen versehen. Zur Energieeinspeisung für die Antriebe
der Höheneinstellvorrichtung ist am Kopf der Königswelle eine Drehdurchführung für
elektrische, hydraulische oder pneumatische Energieträger angeordnet.
[0003] Aus der
DE 38 06 725 A1 ist eine Einrichtung zur Beschickung eines Kollergangs bekannt, wobei zur geeigneten
Materialverteilung auf dem Boden des Kollergangs zwischen den Läufern angeordnete
Förderbänder vorgesehen sind. Die elektrische Stromzuführung für die Antriebsmotoren
der Förderbänder erfolgt über Kohlebürsten und Schleifringe zu einem Kabel, das innerhalb
der Königswelle nach oben zu den Antriebsmotoren der Kollergang-Beschickung führt.
[0004] Die bekannten Anordnungen mit Zuführung von elektrischer Energie von außen mittels
bewegter Kontakte sind sehr unzuverlässig, da die Kontakte einem hohen Verschleiß
unterliegen, was zu häufigen Ausfällen und notwendigen Reparaturen führt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kollergang der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, bei dem die elektrischen Bauteile innerhalb des Kollerganggehäuses
sicher mit elektrischer Energie versorgt werden und die Lebensdauer der Komponenten
zur Versorgung mit elektrischer Energie wesentlich gesteigert wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Kollergang mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Die wesentlichen Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, dass die Anordnung zur
Versorgung mit elektrischer Energie weniger störanfällig ist als bekannte Systeme
und somit häufige Reparaturen vermieden werden.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorrichtung
zur Erzeugung elektrischer Energie ein Generator, vorzugsweise ein Synchrongenerator
ist. Als besonders geeignet zum Antrieb des Generators ist es in Ausgestaltung der
Erfindung vorteilhaft, dass an der Achse eines Läufers ein Getriebe angeordnet ist,
das beim Rollen des Läufers angetrieben wird und an dem abtriebsseitig der Generator
angebaut ist. Außerdem ist es zweckmäßig, dass ein Gehäuse vorgesehen ist, das sich
mit der Anordnung aus Königswelle, Kreuzkopf und Läufern im Kollerganggehäuse dreht
und dass in dem Gehäuse ein mobiler Schaltschrank vorgesehen ist, der durch elektrische
Leitungen mit dem Generator verbunden ist. In weiterer Ausgestaltung ist es vorteilhaft,
dass der mobile Schaltschrank einen Akku umfasst, der vom Generator geladen wird,
so dass im Kollergang auch dann elektrische Energie zur Verfügung steht, wenn die
Läufer bei Stillstand des Kollergangs nicht bewegt werden.
[0009] Außerdem ist es von Vorteil, dass ein elektrisch betätigbares Wasserventil vorgesehen
ist, das die Zufuhr von Wasser zu dem zu bearbeitenden Material steuert. Dieses elektrisch
betätigbare Wasserventil ist an den mobilen Schaltschrank angeschlossen.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, dass Sensoren vorgesehen
sind, die eine Verschiebung der Läufer auf der jeweiligen Läuferachse in deren Längsrichtung
detektieren, wobei die Sensoren an den mobilen Schaltschrank angeschlossen sind. Auf
diese Weise können Rückschlüsse auf den Verschleißzustand der Lager oder andere mechanische
Schäden gezogen werden.
[0011] Zur Verlegung der elektrischen Leitungen, zwischen dem Generator und dem mobilen
Schaltschrank ist vorzugsweise ein Halter vorgesehen, der den Läufer, an dem der Generator
angeordnet ist, übergreift und in diesem Halter die elektrischen Leitungen verlegt
sind.
[0012] In weiterer Ausgestaltung des Kollergangs ist ein Wegmesszylinder vorgesehen, durch
den das Niveau eines auf einer Mahlbahn des Läuferbetts befindlichen Materials detektiert
wird und der Wegmesszylinder an dem mobilen Schaltschrank angeschlossen ist.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- einen Kollergang in perspektivischer Darstellung mit einem Abschnitt eines Kollerganggehäuses,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Läufer des Kollergangs in vergrößerter Darstellung mit einer Einrichtung
zur Stromerzeugung,
- Fig. 3
- eine Ansicht der Läufer mit dem dazwischen angeordneten oberen Ende der Königswelle
und dem Kreuzkopf,
- Fig. 4
- eine Ansicht auf die Läufer mit einem den äußeren Läufer übergreifenden Halter,
- Fig. 5
- eine Ansicht auf die Rückseite der Schurre und den Kreuzkopf mit den von diesem angetriebenen
Läufern.
[0014] Die Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Kollergang 1 mit einem Abschnitt
eines Gehäuses 2, das den Kollergang 1 mantelförmig umgibt. Der Kollergang 1 umfasst
ein Läuferbett 3, auf dem ein innerer Läufer 5 und ein äußerer Läufer 6 abrollen,
wobei die jeweiligen mit vielen Öffnungen versehenen Ringflächen, auf denen die Läufer
5, 6 abrollen, eine Mahlbahn 4 bilden. Zwischen den Läufern 5 und 6 ist eine Schurre
8 angeordnet, durch die ein Material, beispielsweise Ton oder plastische, keramische
Masse der Mahlbahn 4 zugeführt wird. Im Zentrum des Läuferbetts 3 ragt durch dieses
das obere Ende einer vertikalen Königswelle 7, mit der, wie in Fig. 3 gezeigt, ein
Kreuzkopf 11 verbunden ist, der sich horizontal erstreckt. In allen Zeichnungsfiguren
stimmen die Bezugszeichen für gleiche Bauteile überein.
[0015] Aus Fig. 5, die eine Ansicht auf die Rückseite der Schurre 8 und den Kreuzkopf 11
zeigt, ist ersichtlich, dass seitlich am Kreuzkopf 11 jeweils eine Schwinge 12, 13
angeordnet ist, in denen jeweils eine Achse der Läufer 5, 6 gelagert ist. Bei Drehung
der Königswelle 7 und somit auch des Kreuzkopfes 11 werden die Läufer 5, 6 mitgeschleppt
und rollen auf der Mahlbahn 4 ab, so dass das auf dem Läuferbett 3 befindliche Material
gemahlen und durch die Öffnungen der Mahlbahn 4 nach unten durch das Läuferbett 3
gedrückt wird. Wie aus Fig. 5 außerdem ersichtlich wird, ist der innere Läufer 5 wesentlich
näher an der Königswelle 7 angeordnet als der äußere Läufer 6, so dass die Läufer
5, 6 auf Kreisbahnen mit unterschiedlichem Radius auf dem Läuferbett 3 ablaufen.
[0016] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist die Schurre 8 an ihrem oberen Ende eine Öffnung
15 zum Einfüllen des zu bearbeitenden Materials auf. Nahe dem oberen Ende der Schurre
8 ist diese von einer Bewässerungsrinne 9 umgeben. Die Bewässerungsrinne 9 weist eine
Abflussöffnung auf, an der ein elektrisch betätigbares Wasserventil 23 angeordnet
ist. Am äußeren Läufer 6 ist ein Halter 10 angeordnet, der den Läufer 6 übergreift.
An dem Läufer 6 ist an dessen Außenseite ein Getriebe 14 angebaut, das von der Achse
des äußeren Läufers 6 angetrieben wird.
[0017] In Fig. 2 ist eine vergrößerte Darstellung der Läufer 5, 6 und der dazwischen angeordneten
Schurre 8 gezeigt. An der Außenseite des Läufers 6 ist das Getriebe 14 angeordnet,
das von der Läuferachse angetrieben wird. Abtriebsseitig ist an dem Getriebe 14 ein
Generator 16 angebaut, bei dem es sich vorzugsweise um einen Synchrongenerator handelt.
Der Halter 10 wirkt mit seinem auf dieser Seite des Läufers 6 befindlichen Arm 17
als Drehmomentstütze für Getriebe 14 und Generator 16, so dass diese sich nicht mit
der Welle des Läufers 16 umdrehen. Der den Läufer 6 übergreifende Halter 10 weist
einen weiteren Arm 18 auf, mittels dem der Halter 10 auf der Schwinge 13 abgestützt
ist (vgl. Fig. 4).
[0018] Aus Figuren 3 und 4 ist ersichtlich, dass auf der Rückseite der Schurre 8 ein Gehäuse
19 angeordnet ist. An diesem Gehäuse 19 ist ein Schaltschrank 20 angeordnet. Da sich
das Gehäuse 19 ebenso wie die Schurre 8 mit der Drehung des Kreuzkopfes 11 und den
Läufern 5, 6 bewegt, handelt es sich um einen mobilen Schaltschrank 20. Vom Generator
16 führen elektrische Leitungen, die in dem Halter 10 und seinen Armen 17, 18 verlegt
sind, in den mobilen Schaltschrank 20. Um das Niveau des eingefüllten, auf der Mahlbahn
4 befindlichen Materials zu erfassen, ist ein Wegmesszylinder 21 vorgesehen, der an
dem Kreuzkopf 11 befestigt ist und die Winkellage der Schwinge 13 erfasst. Der Wegmesszylinder
21 ist über elektrische Leitungen mit dem mobilen Schaltschrank 20 verbunden. Ebenso
ist das in Fig. 1 gezeigte Wasserventil 23 elektrisch mit dem mobilen Schaltschrank
20 verbunden.
[0019] Der Kollergang 1 umfasst auch einen in der Zeichnung nicht dargestellten stationären
Schaltschrank zur Steuerung des Antriebs der Königswelle 7 sowie der Materialzuführung
und der Wasserzugabe usw. Die Übertragung von Signalen zwischen dem mobilen Schaltschrank
20 und dem stationären Schaltschrank erfolgt drahtlos, insbesondere mittels WLAN.
In dem mobilen Schaltschrank 20 ist vorzugsweise ein Akku angeordnet, der vom Generator
16 geladen wird. Auf diese Weise steht im Kollergang auch dann elektrische Energie
zur Verfügung, wenn die Läufer 5, 6 stehen.
[0020] Gemäß der vorstehenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels verfügt der Kollergang
1 über eine Einrichtung zur autonomen Stromerzeugung innerhalb des Gehäuses 2 des
Kollergangs 1. Beim Antrieb der Königswelle 7 rollen die Läufer 5, 6 auf dem Läuferbett
3 bzw. dem auf der Mahlbahn 4 liegenden Material ab. Die Drehung der Läuferachse des
Läufers 6 wird benutzt, um das Getriebe 14 und somit auch den Generator 16 anzutreiben,
in dem elektrische Energie erzeugt wird, die durch die Verbindungsleitungen im Halter
10 dem mobilen Schaltschrank 20 zugeführt wird. Mittels dieser Energie können Sensoren
und Stellglieder, die innerhalb des Gehäuses 2 angeordnet sind, betrieben werden.
[0021] Wie Fig. 3 zeigt, ist an den Läuferachsen jeweils ein Sensor 22 vorgesehen, wobei
die Sensoren an den mobilen Schaltschrank 20 angeschlossen sind. Der Sensor 22 kann
eine Verschiebung der Läufer 5, 6 auf der jeweiligen Läuferachse erfassen, wodurch
Rückschlüsse auf den Verschleißzustand der Lager oder andere mechanische Schäden gezogen
werden können.
1. Kollergang (1) umfassend ein in einem Gehäuse (2) vorgesehenes Läuferbett (3), auf
dem von einer Königswelle (7) angetriebene Läufer (5, 6) bewegbar sind, wobei an der
Königswelle (7) ein Kreuzkopf (11) angeordnet ist, an dem Achsen der Läufer (5, 6)
gelagert sind,
dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Gehäuses (2) eine Vorrichtung (16) zur Erzeugung elektrischer Energie
angeordnet ist.
2. Kollergang nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur Erzeugung elektrischer Energie ein Generator (16), vorzugsweise
ein Synchrongenerator ist.
3. Kollergang nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Achse eines Läufers (6), vorzugsweise des äußeren Läufers (6), ein Getriebe
(14) angeordnet ist, das beim Rollen des Läufers (6) angetrieben wird und an dem abtriebsseitig
der Generator (16) angebaut ist.
4. Kollergang nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Gehäuse (19) vorgesehen ist, das sich mit der Anordnung aus Königswelle (7),
Kreuzkopf (11) und Läufern (5, 6) im Kollerganggehäuse (2) dreht und dass in dem Gehäuse
(19) ein mobiler Schaltschrank (20) vorgesehen ist, der durch elektrische Leitungen
mit dem Generator (16) verbunden ist.
5. Kollergang nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der mobile Schaltschrank (20) einen Akku umfasst.
6. Kollergang nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrisch betätigbares Wasserventil (23) vorgesehen ist, das an den mobilen
Schaltschrank (20) angeschlossen ist.
7. Kollergang nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass Sensoren (22) vorgesehen sind, die eine Verschiebung der Läufer (5, 6) auf der jeweiligen
Läuferachse in deren Längsrichtung detektieren, wobei die Sensoren an den mobilen
Schaltschrank (20) angeschlossen sind.
8. Kollergang nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Halter (10) vorgesehen ist, der einen Läufer (6) übergreift und in dem Halter
(10) elektrische Leitungen verlegt sind, die den Generator (16) mit dem mobilen Schaltschrank
(20) verbinden.
9. Kollergang nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Wegmesszylinder (21) angeordnet ist, durch den das Niveau eines auf einer Mahlbahn
(4) des Läuferbetts (3) befindlichen Materials detektiert wird und der Wegmesszylinder
(21) an den mobilen Schaltschrank (20) angeschlossen ist.