[0001] Die Erfindung betrifft eine Falzwalze, welche auf ihrer Mantelfläche gummielastische
Einlagen aufweist, auf denen die die Falzwalze zumindest teilweise umschlingenden
Transportbänder abrollen. Desweiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur
Ausbildung von Falzen, welche eine erfindungsgemäße Falzwalze aufweist.
[0002] Zum Ausbilden von Falzen von beispielsweise in Offset-, Tiefdruck- oder Inkjet-Druckmaschinen
bedruckten Bögen oder Bahnen, welche vor dem Falzvorgang in Bögen vereinzelt werden,
ist aus dem Stand der Technik eine sogenannte Messerfalz- oder Schwertfalz-Vorrichtung
bekannt. Eine derartige Vorrichtung besteht in der Regel aus einem Falztisch mit einer
Aussparung, auf welchem der zu falzende Bogen zum Liegen kommt. Zur Ausbildung des
Falzes wird der Bogen von einem Falzmesser durch die Aussparung des Falztisches in
den Einlaufspalt zweier gegenläufig rotierender Falzwalzen gedrückt. Die Falzwalzen
erfassen mit ihren Mantelflächen den Bogen und fördern diesen unter Ausbildung eines
Falzes, welcher parallel zur Rotationsachse der Falzwalzen verläuft, in eine Bandleitung.
Diese Bandleitung besteht üblicherweise aus mehreren in gewissem Abstand nebeneinander
angeordneten Transportbändern, welche die Falzwalzen zumindest teilweise umschlingen.
Das grundsätzliche Funktionsprinzip einer derartigen Falzvorrichtung ist beispielsweise
in der
DE 574360 oder in der
DE 28 37 392 C3 beschrieben.
[0003] Die bei derartigen Falzvorrichtungen zum Einsatz kommenden Falzwalzen sind ebenfalls
aus dem Stand der Technik bekannt. So offenbart die
DE38 36 342 A1 eine sogenannte getaktete Falzwalze, die keine durchgängige zylindrische Mantelfläche
aufweist. Die
DE199 56 248 A1 offenbart Falzwalzen mit partiellen Ausnehmungen in der Mantelfläche der Falzwalze,
die
DE197 02 252A1 beschreibt eine Falzwalze mit einer sich achsparallel längs der Falzwalze erstreckenden
Falzleiste. In der DE°103°04°534°A1 ist eine Falzwalze offenbart, welche eine Reibschicht
auf gewissen Teilen der Oberfläche aufweist.
[0004] Alle die nach dem Stand der Technik bekannten Falzwalzen weisen jedoch auf ihnen
umlaufende Transportbänder auf, welche unmittelbar auf dem Falzwalzenkörper abrollen.
Diese Transportbänder laufen zur Sicherstellung einer eindeutigen Position in aller
Regel in sich in Umfangsrichtung erstreckenden Nuten. Die hierbei zum Einsatz kommenden
Transportbänder weisen in der Regel einen im Vergleich zur Oberfläche der Falzwalze
höheren Reibungskoeffizienten auf, da die Transportbänder auch nach der Ausbildung
des Falzes den sicheren und getakteten Transport der gefalzten Bögen sicherstellen
müssen.
[0005] Aus diesem Grund sind die Nuten in den Falzwalzen in der Regel derart bemessen, dass
das Transportband leicht über die Mantelfläche der Falzwalze übersteht. Grundsätzlich
ist es auch möglich, dass das mindestens eine Transportband auf der Außenfläche des
Falzwalzenkörpers aufliegt und der Falzwalzenkörper somit keine umlaufende Nut bzw.
Nuten aufweist, was vom Bedruckstoff und der zu erwartenden Falzqualität abhängig
ist. Gegebenenfalls sind bei dieser Ausführungsform mehr Transportbänder über die
axiale Erstreckung der Falzwalze zur Sicherstellung einer homogeneren Oberfläche erforderlich.
[0006] Insbesondere bei dünnen Falzprodukten oder Falzprodukten aus einem wenig griffigen
Bedruckstoff ist jedoch die korrekte Einstellung des Falzwalzenspaltes auf die Produktdicke
extrem wichtig. Ein zu großer Falzwalzenspalt kann dazu führen, dass entweder der
Falz nicht sauber ausgebildet wird oder aber dass der vom Falzmesser in den Falzwalzenspalt
gedrückte Bogen nicht von den Falzwalzen erfasst und somit nicht weggefalzt wird,
was zu sogenannten Stoppern führt. Ein zu enger Falzwalzenspalt führt in der Regel
zu Quetschfalten oder anderweitigen Beschädigungen der gefalzten Bögen und kann darüber
hinaus noch zu erhöhtem Verschleiß von Falzwalzen, Transportbändern und/oder des Falzmessers
führen. Da durch den Falzvorgang auch bei korrekter Einstellung des Falzwalzenspaltes
insbesondere die Transportbänder einem gewissen Verschleiß unterliegen, verändert
sich der Überstand der Bänder zur Falzwalzenoberfläche, was zum einen ein Nachstellen
des Falzwalzenspaltes erfordert, zum anderen die Einstellung des Falzwalzenspaltes
insbesondere bei kritischen Produktionen noch sensibler macht.
[0007] Hinsichtlich des Verschleißes aber auch des Transportverhaltens der Transportbänder
kommt erschwerend hinzu, dass nach dem bekannten Stand der Technik das System Falzwalze
- Transportband nahezu keinerlei Elastizität aufweist, da die in der Regel nur ca.
ein bis zwei Millimeter dicken und dadurch in dieser Ausrichtung sehr steifen Transportbänder
auf den harten, in aller Regel metallischen Falzwalzenkörpern laufen.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, mit welcher
zum einen der Verschleiß der Transportbänder verringert und gleichzeitig die Einstellung
der Falzwalzen bzw. des Falzwalzenspaltes weniger sensibel und somit weniger störanfällig
gestaltet werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung umfasst eine Falzwalze, welche in mindestens einem Bereich in axialer
Erstreckung, an denen jeweils mindestens ein Transportband die Falzwalzen zumindest
teilweise umschlingt, mindestens eine gummielastische Einlage aufweist.
[0010] Eine derartige Ausführung der Falzwalzen hat den Vorteil, dass das mindestens eine
Transportband der Bandleitung nicht auf dem starren und somit unnachgiebigem Falzwalzenkörper
oder in einer auf dem Falzwalzenkörper angebrachten umlaufenden Nut aufliegt, sondern
dass durch die gummielastische Einlage das Transportband in radialer Richtung der
Falzwalze eine Nachgiebigkeit aufweist. Dadurch kann ein Transportband beim Eintauchen
des Falzmessers in den Falzwalzenspalt und beim dadurch stattfindenden Eindrücken
des zu falzenden Bogens in den Falzwalzenspalt zur Ausprägung eines Falzes parallel
zur Rotationsachse der Falzwalzen in radialer Richtung der Falzwalze ausweichen. Dies
hat zum einen den Vorteil, dass der Verschleiß des jeweiligen Transportbandes im Vergleich
zum Stand der Technik, bei welchem das Transportband auf dem harten, zumeist metallischem
und somit unnachgiebigem Falzwalzenkörper oder in einer auf dem Falzwalzenkörper angebrachten
umlaufenden Nut aufliegt, deutlich reduziert wird. Zum anderen wird durch die Nachgiebigkeit
die Empfindlichkeit der Einstellung des Falzwalzenspaltes deutlich reduziert, d. h.
insbesondere beim Falzen von dünnen Falzprodukten oder Falzprodukten aus wenig griffigem
oder entsprechend beschichtetem Bedruckstoff kann dadurch die Gefahr von Stoppern
bei zu kleinem oder zu großem Falzwalzenspalt oder Falzproblemen wie Quetschfalten
oder Beschädigung der Bedruckstoffoberfläche bei zu kleinem Falzwalzenspalt merklich
reduziert werden.
[0011] Hierbei besteht hinsichtlich der eben erwähnten Vorteile kein Unterschied, ob die
gummielastische Einlage eine Breite aufweist, welche mindestens der Breite des Transportbandes
entspricht, so dass das Transportband über seine ganze Breite auf der gummielastischen
Einlage aufliegt, oder ob die gummielastische Einlage eine Breite aufweist, welche
kleiner als die Breite eines Transportbandes ist, so dass das Transportband nur teilweise
auf der gummielastischen Einlage aufliegt. Denn wesentlich ist, dass in mindestens
einem Bereich über die Transportbandbreite, in welchem das Transportband auf der gummielastischen
Auflage aufliegt, ein größerer Überstand in radialer Erstreckung der Falzwalze vorhanden
ist, als in den Bereichen über die Breite des Transportbandes, in welchen das Transportband
gegebenenfalls nicht auf der gummielastischen Auflage aufliegt.
[0012] In einer Ausprägung der Erfindung besteht die gummielastische Einlage aus einem kompressiblen
Material. Der Vorteil ist hierbei, dass bei der Dimensionierung der Nut für die Einlage
keine Berücksichtigung der Formänderung beachtet werden muss und die Einlage somit
beispielsweise die Position zum Falzwalzenkörper nicht verändert. Ein besonderer Vorteil
dieser Ausprägung ist die Möglichkeit, die Einlage nicht aus einem oder mehreren geschlossenen
Ringen aus gummielastischem Material herzustellen, sondern diese als einen Streifen
mit endlicher Erstreckung, vorzugsweise entspricht diese Erstreckung dem Umfang der
entsprechenden Nut, auszuführen. Diese Ausprägung der Erfindung wird später noch ausführlicher
erläutert.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausprägung der Erfindung besteht die gummielastische
Einlage aus inkompressiblem Material. Eine derartige Ausgestaltung bietet beispielsweise
den Vorteil, dass als Einlage handelsübliche Ringe aus gummiartigem Material wie beispielsweise
NBR-70 oder Polyurethane, welche in großer Auswahl und zu günstigen Kosten verfügbar
sind, was die Beschaffung als auch die Verfügbarkeit sowohl für den Hersteller als
auch für den Endnutzer vorteilhaft gestaltet. So können beispielsweise Gummiringe
mit einem Durchmesser des Querschnittes von 2 bis 10 mm zum Einsatz kommen.
[0014] So kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung als gummielastische
Einlage jeweils mindestens ein gummielastischer Ring zum Einsatz kommen.
[0015] Diese Ausprägung hat den Vorteil, dass die Einlage keinen Stoß oder keine Naht aufweist,
so dass an allen Stellen in Umfangsrichtung der Falzwalze die Einlage dieselbe Eigenschaft
aufweist. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn ungetaktete Falzwalzen, d.
h. Falzwalzen, an denen der Falzvorgang in Form des Eintauchens des Falzmessers und
somit das Wegfalzen der zu falzenden Bögen in Umfangsrichtung der Falzwalze gesehen
immer an unterschiedlichen Positionen erfolgt. Doch auch bei getakteten Falzwalzen,
also bei Falzwalzen, bei denen der Falzvorgang in Form des Eintauchens des Falzmessers
und somit das Wegfalzen der zu falzenden Bögen in Umfangsrichtung der Falzwalze gesehen
immer an derselben Position erfolgt, ist diese Ausführungsform der Einlage von Vorteil,
da bei der Montage keine absolute Position der Einlage zum Falzwalzenkörper beachtet
werden muss.
[0016] Ferner wird hier der Vollständigkeit halber angeführt, dass diese gummielastischen
Ringe einen beliebigen Querschnitt, wie beispielsweise einen kreisförmigen, polygonen
oder sonstig geformten Querschnitt aufweisen können. Aufgrund des gegebenenfalls unterschiedlichen
Verhaltens sind hierbei nur die Härten der Werkstoffe auf den jeweiligen Querschnitt
anzupassen.
[0017] Ein wesentlicher Vorteil der geschlossenen Ringe als Einlage ist, dass diese in Umfangsrichtung
der Falzwalze dieselben Eigenschaften aufweisen. Allerdings ist bei dieser Ausführungsform
von Nachteil, dass die Falzwalze aus der Falzwalzenlagerung ausgebaut werden muss,
um neue Einlagen auf der Walze montieren zu können.
[0018] Der hierfür erforderliche Aufwand kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung reduziert werden, wenn auf der Falzwalze in mindestens einem begrenzten
Bereich axialer Erstreckung, welcher nicht von Transportbändern bedeckt ist, endlose,
mindestens eine ringförmige Einlage zur Bevorratung untergebracht ist. So können bei
Beschädigung oder Ermüdung der Einlagen die verschlissenen ringförmigen und somit
geschlossenen Einlagen aufgeschnitten und von der Falzwalze entfernt werden, wohingegen
neue ringförmige Einlagen aus dem den Vorrat bildenden Bereich in die entsprechende
Nut für die Einlage geschoben wird, ohne hierfür die Falzwalze demontieren zu müssen.
[0019] Um diese Demontage einer Falzwalze gänzlich zu vermeiden, ist eine weitere vorteilhafte
Ausprägung der Erfindung, dass als Einlage ein streifenförmiger Körper mit endlicher
Erstreckung in Längsrichtung Verwendung findet, welcher vorzugsweise in der Nut für
die Einlage in der Form geklemmt wird, dass die Einlage ohne zusätzliche Befestigungselemente
auf der Falzwalze fixiert wird. Dies erfolgt beispielsweise dadurch, dass die Nut
für die Einlage einen Querschnitt aufweist, der in radialer Richtung der Falzwalze
einen sich verjüngenden Querschnitt, beispielsweise einen trapezförmigen Querschnitt,
aufweist.
[0020] Eine derartige Ausführung besitzt den Vorteil, dass zum Tausch der gummielastischen
Einlage die Falzwalze nicht demontiert werden muss, aufgrund des vorhandenen Stoßes
der Einlage kommt eine derartige Ausführung vorzugsweise bei getakteten Falzwalzen,
d. h. bei Falzwalzen, bei denen das Eintauchen der Falzmesser in Umfangsrichtung der
Falzwalze gesehen immer an derselben Stelle erfolgt, zum Einsatz.
[0021] Eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung ist, dass die gummielastischen
Einlagen in ersten Bereichen in axialer Erstreckung angebracht sind, in denen in einem
ersten Betriebszustand die Transportbänder die Falzwalze zumindest teilweise umschlingen
und gleichzeitig in zweiten Bereichen in axialer Erstreckung wiederum mindestens eine
gummielastische Einlage angebracht ist, so dass bei einem Verschleiß der Einlage des
mindestens einen ersten Bereiches die Transportbänder in einem zweiten Betriebszustand
an die Stellen der zweiten Bereiche versetzt werden. Diese Ausgestaltung ist sowohl
mit Einlagen aus endlosen Ringen als auch mit Einlagen aus Streifen endlicher Erstreckung
möglich und reduziert die Wartungsaufwände und somit die Stillstandszeiten.
[0022] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden,
ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematisierte Falzeinrichtung zur Ausbildung eines Falzes mittels Falzmesser
und Falzwalzen;
- Fig. 2
- eine dreidimensionale Darstellung eines Falzwalzenpaares bestehend aus zwei Falzwalzen
mit zugehöriger Bandleitung;
- Fig. 3
- eine zweidimensionale Darstellung eines Falzwalzenpaares mit dargestelltem Falzwalzenspalt;
- Fig. 4
- eine erfindungsgemäße Falzwalze ohne Transportbänder, jedoch mit gummielastischen
Einlagen;
- Fig. 5
- mögliche Ausgestaltungen der gummielastischen Einlagen, wobei das Transportband über
seine gesamte Breite auf der Einlage aufliegt;
- Fig. 6
- mögliche Ausgestaltungen der gummielastischen Einlagen, wobei das Transportband über
seine Breite nur teilweise auf der Einlage aufliegt;
- Fig. 7
- mögliche Ausgestaltungen der gummielastischen Einlagen, wobei das Transportband über
seine gesamte Breite auf der Einlage aufliegt und im Bereich der Umschlingung eine
kalottenförmige Mantelfläche ausbildet;
- Fig. 8
- eine mögliche Ausführung der erfindungsmäßen Falzwalze mit gummielastischen Einlagen
in ersten und zweiten Bereichen.
[0023] Die hier vorliegende Erfindung betrifft eine Falzwalze mit einem zylindrischen Falzwalzenkörper
mit einem oder mehreren Bereichen in axialer Erstreckung, in denen jeweils mindestens
ein Transportband geführt ist und an denen mindestens ein Transportband die Falzwalze
zumindest teilweise umschlingt, mindestens eine gummielastische Einlage aufweist.
[0024] Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Ausbildung eines Falzes,
welche mindestens eine erfindungsgemäße Falzwalze aufweist.
[0025] Fig. 1 zeigt schematisch eine Falzeinrichtung 1 zum Falzen von Bögen aus einem Bedruckstoff,
wie diese beispielsweise bei Offset-, Tiefdruck- oder auch Druckmaschinen mit druckformvariablem
Druckverfahren wie beispielsweise dem Inkjet-Druck zum Einsatz kommt. Der zu falzende
Bogen kommt auf dem Falztisch 4 oberhalb der Falzwalzen 10 zum Liegen und wird durch
das Falzmesser 3 in den Walzenspalt 15 der Falzwalzen 10 gedrückt. Als eine beispielshafte
Ausführung einer derartigen Messerfalz- oder Schwertfalz-Vorrichtung wird eine Ausführung
mit Falztrommel 2 gezeigt. Die Falztrommel 2 rotiert hierbei um ihre Längsachse und
weist ein Getriebe auf, welches das Falzmesser 3 ebenfalls in Rotation um dessen Längsachse
versetzt. Durch entsprechende Abstimmung der Geometrien von Falztrommel 2 und Falzmesser
3 bewegt sich die Spitze des Falzmessers 3 auf einer vertikalen Ebene, welche vorzugsweise
mittig durch den Falzwalzenspalt verläuft. Als alternative Ausprägungen des Falzmessers
3 sind im Stand der Technik auch Schwingen bekannt, welche eine rotative Bewegung
in einer Ebene parallel zur Rotationsachse der Falzwalzen 11 ausführen. Alternativ
kann ebenfalls eine Schwinge mit oszillierender Bewegung eines Falzmessers 2 zum Einsatz
kommen, welche mit ihrer wippenden Bewegung den zu falzenden Bogen zwischen die Falzwalzen
drückt.
[0026] Wenn der zu falzende Bogen oder der zu falzende Stapel von Bögen in den Falzwalzenspalt
15 gedrückt wird, wird dieser von der Mantelfläche der Falzwalzen 10 und das die Falzwalzen
10 teilweise umschlingende zumindest eine Transportband 21 erfasst und durch den Walzenspalt
15 gezogen, wobei ein Falz parallel zur Rotationsachse der Falzwalzen 11 ausgebildet
wird. Das gefalzte Produkt wird mit dem Falzrücken voraus mit der Bandleitung 20 weitertransportiert
und beispielsweise über ein Schaufelrad 30 auf einem Auslageband 31 ausgelegt.
[0027] Fig. 2 zeigt das Falzwalzenpaar bestehend aus zwei gegenläufig um die jeweilige Rotationsachse
11 sich drehende Falzwalzen 10. Ferner ist in Fig. 2 die Bandleitung 20 dargestellt,
die den Transport des zu falzenden Produktes sicherstellt. Die Bandleitung 20 besteht
aus jeweils mindestens einem Transportband 21, welches durch die Rotation der Falzwalze
10 angetrieben wird, das zu falzende bzw. das gefalzte Produkt zwischen den beiden
Transportbändern 21 klemmt und durch Reibschluss dieses transportiert. Deshalb weist
ein Transportband in der Regel einen höheren Reibungskoeffizienten auf als die Mantelfläche
des Falzwalzenkörpers 12. Vorzugsweise kommen über die Länge der Falzwalze 10 und
somit über die maximale Breite des zu falzenden Produktes mehrere Transportbänder
21 zum Einsatz, wobei sich diese Transportbänder 21 in axialer Erstreckung der Falzwalze
21 an beiden Falzwalzen 10 an der gleichen Position befinden, so dass die jeweils
gegenüberliegenden Transportbänder 21 das zu falzende Produkt klemmen können. Am gezeigten
Beispiel kommen über die Breite einer Falzwalze 10 drei Transportbänder 21 zum Einsatz.
[0028] Fig. 3 zeigt die Falzwalzenkörper 12 der Falzwalzen 10 in Seiten- und Vorderansicht;
hierbei ist zu erkennen, dass an den Bereichen axialer Erstreckung, an welchen die
Transportbänder 21 positioniert sind und die Falzwalze 10 zumindest teilweise umschlingen,
jeweils eine Nut 13 aufweist. Aus dem Stand der Technik sind die Nuten in der Form
ausgeprägt, dass ein Transportband jeweils einen Überstand von ca. 0,05 bis 0,5 mm
gegenüber der äußeren Mantelfläche des Falzwalzenkörpers aufweist, so dass das zu
falzende Produkt sicher von den Transportbändern 21 erfasst werden kann. Im Stand
der Technik sind die Nuten 13 derart ausgeprägt, dass die Transportbänder unmittelbar
auf dem Walzenkörper 12 aufliegen bzw. auf diesem entsprechend abrollen.
[0029] Die geringe Dicke der Transportbänder 21 und der sich dadurch ergebenden hohen Steifigkeit
in radialer Richtung der Falzwalze 10 hat zur Folge, dass keinerlei oder nur eine
geringe Nachgiebigkeit bzw. Elastizität vorhanden ist, so dass der Walzenspalt 15
exakt auf die jeweilige Dicke des zu gefalzten Produktes eingestellt werden muss.
Das Maß für den Walzenspalt 15 entspricht in etwa der Dicke des fertig gefalzten Produktes,
welche sich aus der Anzahl der Bedruckstofflagen und der Dicke des Bedruckstoffes
ergibt.
[0030] Allerdings hängt die Einstellung des Walzenspaltes 15 auch von der Oberflächenbeschaffenheit
der Falzwalze 10, der Transportbänder 21 aber auch von der Oberfläche und des Reibungsverhaltens
des Bedruckstoffes ab. So ist bei der Einstellung des Walzenspaltes 15 entsprechende
Sorgfalt erforderlich, denn ein zu eng eingestellter Walzenspalt führt zu Beschädigungen
des zu falzenden Produktes wie Markierungen, Abrieb oder gar Quetschfalten. Im Extremfall
wird das zu falzende Produkt nicht durch den Falzwalzenspalt gezogen, bleibt auf dem
Falztisch 4 der Falzeinrichtung 1 liegen und führt zu sogenannten Stoppern. Ferner
führt eine zu enge Einstellung des Walzenspaltes 15 zu erhöhtem Verschleiß der Transportbänder
21, des Falzmessers 3 oder gar der Falzwalzen 10. Bei einem zu groß eingestellten
Falzwalzenspalt 15 wird das zu falzende Produkt nicht von den Falzwalzen 10 bzw. den
Transportbändern 21 erfasst und ebenfalls nicht oder nicht zuverlässig durch den Walzenspalt
15 gezogen, was ebenfalls zu Stopper und somit zu Produktionsstörungen führen kann.
[0031] Bei der nach dem Stand der Technik bekannten Falzwalzen 10 unterliegen die Transportbänder
21 einem Verschleiß, wodurch sich zum einen der Reibungskoeffizient der Transportbänder
21 und zum anderen das Wegfalzverhalten ändert, da der Verschleiß des Transportbandes
21 zu einem geringeren Überstand eines Transportbandes 21 zur äußeren Mantelfläche
des Falzwalzenkörpers 12 führt.
[0032] Fig. 4 zeigt eine Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Falzwalze 10, welche in den
Bereichen in axialer Erstreckung, an denen die Transportbänder 21 die Falzwalze 10
zumindest teilweise umschlingen, jeweils mindestens eine gummielastische Einlage 16
auf der Falzwalze 10 angebracht ist. Hierbei werden die umlaufenden Nuten 13 im Falzwalzenkörper
12 in der Art auf die Dicke der Einlage 16 und des Transportbandes 21 abgestimmt,
dass das Transportband einen Überstand von ca. 0,05 bis 0,5 mm - abhängig beispielsweise
von der Elastizität der Einlage 16 und beispielsweise dem Reibungskoeffizienten des
eingesetzten Transportbandes 21 - gegenüber der äußeren Mantelfläche der Falzwalze
10 aufweist. Die Transportbänder 21 laufen bei der erfindungsgemäßen Falzwalze 10
nicht mehr unmittelbar auf dem Falzwalzenkörper 12, sondern auf der gummielastischen
Einlage 16. Dadurch entsteht eine Nachgiebigkeit des Transportbandes 21 in radialer
Richtung der Falzwalze 10, was zum einen den Verschleiß der Transportbänder 21 reduziert
und gleichzeitig aufgrund der vorhandenen Elastizität die Einstellung des Falzwalzenspaltes
15 nicht mehr so sensibel erfolgen muss. Dadurch können sowohl das Risiko von Beschädigungen
an den Druckprodukten vermindert und die Produktionssicherheit durch Vermeidung von
Stoppern erhöht werden.
[0033] Eine nicht durch eine Abbildung aufgezeigte Ausgestaltung der Erfindung ist auch,
dass die erfindungsgemäße Falzwalze 10 nicht an jedem Bereich, an dem ein Transportband
21 die Falzwalze 10 zumindest teilweise umschlingt, eine gummielastische Einlage 16
aufweist, sondern eine gummielastische Einlage 16 nur in mindestens einem Bereich,
in dem ein Transportband 21 die Falzwalze 10 zumindest teilweise umschlingt, angebracht
ist. Dies kann beispielsweise bei in axialer Erstreckung der Falzwalze 10 inhomogenen
zu falzenden Produkten von Vorteil sein.
[0034] Bei dem in Fig. 4 dargestellten beispielhaften Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Falzwalze 10 in den Bereichen axialer Erstreckung, in denen ein Transportband 21 die
Falzwalze 10 zumindest teilweise umschlingt, eine umlaufende Nut 13 ausgeführt. Diese
im Falzwalzenkörper 12 umlaufende Nut 13 kann entweder nur als eine umlaufende Einlage-Nut
17 ausgeführt sein, in welcher die gummielastische Einlage 16 positioniert ist.
[0035] Es ist jedoch auch möglich, die umlaufende Nut 13 in der Form auszuführen, dass die
umlaufende Einlage-Nut 17 nur ein Teil der umlaufenden Nut 13 ist, und die umlaufende
Nut 13 neben der umlaufenden Einlage-Nut 17 eine umlaufende Transportband-Nut 14 aufweist.
In einer derart abgesetzt ausgeführten Nut 13 ist im radial innenliegenden Bereich
der Nut, d. h. in der Einlage-Nut 17, die gummielastische Einlage positioniert, wohingegen
die radial außenliegende Transportband-Nut 14 zur Führung eines Transportbandes 21
in axialer Richtung dient. In dieser Ausgestaltung überragt die äußere Mantelfläche
des Falzwalzenkörpers 12 die äußere einhüllende Mantelfläche der gummielastischen
Einlage 16 und das jeweilige Transportband 21 ragt in die umlaufende Nut 13 hinein.
[0036] Bei der in Fig. 4 dargestellten Falzwalze 10 sind als Einlage 16 für ein Transportband
21 beispielhaft vier geschlossene Ringe aus gummielastischem Material mit kreisförmigem
Querschnitt dargestellt, dies entspricht jedoch nur einer Ausführungsform, denn als
Einlage 16 kann auch nur jeweils ein ringförmiges Gebilde oder beliebig viele ringförmige
Gebilde zum Einsatz kommen.
[0037] Ferner bestehen bei der Wahl der Materialien der Einlagen 16 verschiedene Möglichkeiten:
so können Einlagen 16 aus kompressiblem Werkstoff zum Einsatz kommen oder es werden
hierfür inkompressible Werkstoffe verwendet. Die Wahl des geeigneten Werkstoffes richtet
sich hierbei zum einen nach der Kombination der Materialien für Transportbänder 21,
Einlage 16 sowie dem zu falzenden Bedruckstoff als auch nach der Geometrie wie beispielsweise
dem Querschnitt der Einlage 16 und der Nut 13. Ferner ist die Wahl auch von der Ausgestaltung
der der Einlage 16 abhängig.
[0038] Im gezeigten Beispiel der Fig. 4 kommen beispielsweise mehrere als Einlage geschlossene
Ringe aus gummielastischem Material wie beispielsweise NBR-70 oder Polyurethan zum
Einsatz. Abhängig von den Dimensionen der Nut 13 sowie des verwendeten Transportbandes
21 kann aber auch nur ein einzelner Ring aus gummielastischem Material als Einlage
16 zum Einsatz kommen. Dieser Ring bzw. diese Ringe werden von der Stirnseite her
in axialer Richtung auf die Falzwalze 10 aufgeschoben. Hierbei muss die Falzwalze
10 aus der in Fig. 4 nicht dargestellten Lagerung ausgebaut werden. Da jedoch auch
die Einlagen 16 einem gewissen Verschleiß unterliegen, ist auf der Falzwalze 10 in
ein Bereich begrenzter axialer Erstreckung, welcher vorzugsweise während des Falzvorganges
nicht mit dem zu falzenden Produkt in Berührung kommt, als Bevorratung 19 von mindestens
einer Einlage 16 oder vorzugsweise von mehreren Einlagen 16 ausgebildet. Diese Bevorratung
19 von Einlagen 16 hat den Vorteil, dass bei Verschleiß der Einlagen 16 und somit
zum Tausch dieser nicht die Falzwalze 10 aus der nicht dargestellten Lagerung ausgebaut
werden muss, denn zum Tausch einer Einlage 16 wird diese aufgeschnitten - sofern dies
noch erforderlich ist - so dass die verschlissene Einlage 16 entnommen werden kann,
eine neue Einlage 16 wird aus dem Bereich der Bevorratung 19 von Einlagen 16 in axialer
Richtung der Falzwalze 10 an die entsprechende Stelle in einer Nut 13 geschoben.
[0039] In einer weiteren nicht dargestellten vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
können auch mehrere als Bevorratung 19 ausgebildete Bereiche in axialer Erstreckung
der Falzwalze 10 ausgeführt sein.
[0040] Fig. 5 zeigt in eine Ausführungsform, bei der das Transportband 21 über die ganze
Breite auf einer Einlage 16 aufliegt. Zur sauberen Positionierung bzw. Führung von
Einlage 16 und Transportband 21 ist die Nut 13 vorteilhaft in der Form ausgeführt,
dass diese abgesetzt ausgeführt ist. So besteht die Nut 13 aus einer in radialer Richtung
gesehen außen liegenden Transportband-Nut 14 und einer in radialer Richtung gesehen
weiter innen liegenden Einlage-Nut 17. Allerdings ist eine derartige Ausführung nicht
zwingend, sofern das Transportband 21 anderweitig an der korrekten axialen Position
geführt wird.
[0041] Während Fig. 5a) Einlagen 16 mit kreisförmigem Querschnitt zeigt, ist in Fig. 5b)
ein Beispiel von Einlagen 16 mit polygonem Querschnitt gezeigt. Dieses Beispiel veranschaulicht,
dass als Einlage 16 Ringe mit unterschiedlichen Querschnitten zum Einsatz kommen können.
Dies erhöht die Auswahl an handelsüblichen Ringen aus gummielastischem Material, welche
vorzugsweise eine Härte von ca. 25 bis ca. 100 Shore aufweisen.
[0042] Während in Fig. 5a) und 5b) Einlagen 16 aus geschlossenen, somit endlosen Ringen
dargestellt sind, ist in Fig. 5c) beispielhaft eine Ausführung einer Einlage 16 dargestellt,
die auch aus einem Streifen gummielastischen Materials mit endlicher Erstreckung hergestellt
werden kann. Denn eine derartige Ausgestaltung einer Einlage 16 hat den Vorteil, dass
zum Tausch der Einlage 16 die Falzwalze 10 nicht aus der nicht dargestellten Lagerung
entnommen werden muss, da eine derartige Einlage 16 in radialer Richtung von außen
auf die Falzwalze 10 aufgebracht werden kann. Vorzugsweise weist die streifenförmige
Einlage 16 der Fig. 5c) eine Länge auf, welche dem Umfang der neutralen Faser im montierten
Zustand auf der Falzwalze 10 entspricht. So weist die Einlage 16 in dieser Ausgestaltung
zwar in Umfangsrichtung gesehen einen Stoß auf, allerdings ist dies bei getakteten
Falzwalzen 10 nicht von Nachteil.
[0043] Vorteilhafterweise ist bei dieser Ausführung der Einlage 16 die Einlage-Nut 17 derart
gestaltet, dass zum Klemmen der gummielastischen Einlage 16 auf zusätzliche Fixierelemente
verzichtet werden kann. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass die umlaufende
Einlage-Nut 17 zur Aufnahme der Einlage 16 einen Querschnitt aufweist, der einen in
radialer Richtung gesehen nach außen hin verkleinernden Querschnitt aufweist, welcher
beispielsweise eine trapezförmige Form aufweisen kann. Bevorzugt, jedoch nicht zwingend,
kommen bei einer derartigen Ausgestaltung der Einlage 16 kompressible Materialien
wie beispielsweise geschäumte Polyurethane zum Einsatz.
[0044] Alternativ kann zur Sicherstellung der festen Position der Einlage 16 auf der Falzwalze
10 auch ein zusätzliches Fixierelement wie beispielsweise eine klebende Substanz zum
Einsatz kommen.
[0045] Die Fig. 6a), 6b) und 6c) zeigen eine Ausgestaltung der Erfindung, bei welcher ein
Transportband 21 über seine Breite nur teilweise auf einer jeweiligen Einlage 16 aufliegt.
Eine derartige Ausgestaltung hat den Vorteil, dass durch saubere Abgrenzung der Transportband-Nut
14 und der Einlage-Nut 17 eine optimale Führung des Transportbandes 21 sichergestellt
ist.
[0046] Fig. 7a), 7b) und 7c) zeigen eine Ausführungsform, bei der ein Transportband 21 über
seine Breite nur noch zu einem verhältnismäßig kleinem Anteil auf einer gummielastischen
Einlage 16 aufliegt. Durch diese Variation der Breite der Einlage 16 kann bei gleichem
Material bzw. bei gleichen verwendeten handelsüblichen Ringen die Federsteifigkeit
und somit die Elastizität der Einlage 16 verändert werden. Somit ist es entweder möglich,
für unterschiedliche zu falzende Produkte, d. h. beispielsweise für Falzprodukte aus
unterschiedlichen Materialien oder beispielsweise für unterschiedlich dicke zu falzende
Produkte verschiedenartige Falzwalzen 10 mit unterschiedlich breiten Einlagen 16 mit
somit unterschiedlicher Elastizität zu verwenden bzw. bereitzustellen, ohne als Verschleißteile
unterschiedliche Ringe bevorraten zu müssen.
[0047] Eine besondere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Falzwalze 10 ist, in axialer Erstreckung
der Falzwalze 10 unterschiedlich breite Einlagen 16 zu verwenden, was insbesondere
bei in axialer Erstreckung der Falzwalze gesehen asymmetrischen Falzprodukten von
Vorteil ist.
[0048] Wie den Fig. 5 bis 7 zu entnehmen ist, ist ebenfalls eine Kombinatorik von unterschiedlichen
Falzwalzen 10 mit unterschiedlichen Einlagen 16 oder auch der Kombination von Falzwalzen
10 mit Einlagen 16 und Falzwalzen 10 ohne Einlagen möglich und abhängig von den Rahmenparametern
insbesondere des zu falzenden Produktes vorteilhaft.
[0049] Fig. 8 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausprägung einer erfindungsgemäßen Falzwalze
10, bei welcher neben der bzw. den Einlagen 16 in ersten Bereichen 16' in axialer
Erstreckung, auf dem oder denen die Transportbänder 21 die Falzwalze 10 zumindest
teilweise umschlingen und welche eine umlaufende Nut 13 und einer darin eingebrachten
Einlage 16 aufweisen, ein zweiten Bereich 16" auf der Falzwalze 10 angebracht ist,
welcher ebenfalls eine umlaufende Nut 13 mit einer darin verbrachten Einlage 16 aufweist.
Vorteilhafterweise, jedoch nicht zwingend, sind die Einlagen der zweiten Bereiche
16" in relativer Nähe neben den Einlagen der ersten Bereiche 16' angeordnet. Der Abstand
sollte jedoch mindestens so ausgestaltet sein, dass in dem ersten Bereich 16' und
in dem zweiten Bereich 16" gleichzeitig Transportbänder 21 laufen können, um einen
ausreichenden Abstand der ersten Bereiche 16'von den zweiten Bereichen 16" sicherzustellen.
Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass bei Verschleiß einer Einlage in einem
ersten Bereichen 16' das entsprechende Transportband 21 nur seitlich in den entsprechenden
zweiten Bereich 16" versetzt werden muss, so dass hierdurch die Wartungsaufwände zusätzlich
minimiert und somit die Verfügbarkeit zusätzlich erhöht wird, insbesondere wenn diese
Ausführung in Kombination mit der Bevorratung 19 von Einlagen 16 ausgeführt wird.
Ein Erfordernis dieser Ausführung ist, dass die beiden in axialer Erstreckung korrespondierenden
Transportbänder 21 beider Falzwalzen 10 von einem ersten Bereich 16' in einen zweiten
Bereich 16" oder umgekehrt versetzt werden und zudem die Bandleitung 20 zum Vermeiden
des seitlichen Verlaufens im Bereich stromabwärts der Falzwalzen 10 neben Führungselementen
in Flucht zu den ersten Bereichen 16' zusätzliche Führungselemente in Flucht zu den
zweiten Bereichen 16" aufweisen.
[0050] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist, dass sich die Breite
und/oder die Elastizität der Einlage der ersten Bereiche 16' von der Breite und/oder
der Elastizität der Einlage der zweiten Bereiche 16" unterscheidet, da durch diese
Ausführung der erfindungsgemäßen Falzwalze 10 die Elastizität und somit das Falz-
bzw. Förderverhalten der Falzwalzen 10 ausschließlich durch seitliches Versetzen der
Transportbänder 21 und somit ohne Tausch der Falzwalze 10 oder der Einlagen 16 an
den jeweiligen Bedruckstoff oder das zu falzende Produkt angepasst werden kann.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1
- Falzeinrichtung
- 2
- Falztrommel
- 3
- Falzmesser
- 4
- Falztisch
- 10
- Falzwalze
- 11
- Rotationsachse
- 12
- Falzwalzenkörper
- 13
- Nut
- 14
- Transportband-Nut
- 15
- Walzenspalt
- 16
- Einlage
- 16'
- erster Bereich
- 16"
- zweiter Bereich
- 17
- Einlage-Nut
- 18
- Überstand Transportband
- 19
- Bevorratung
- 20
- Bandleitung
- 21
- Transportband
- 30
- Schaufelrad
- 31
- Auslageband
1. Falzwalze (10) mit einem zylindrischen Falzwalzenkörper (12), auf welchem in mindestens
einem axialen Bereich mindestens ein Transportband (21) geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzwalze (10) an dem oder jedem Bereich in axialer Erstreckung, an dem das jeweilige
Transportband (21) die Falzwalze (10) zumindest teilweise umschlingt, mindestens eine
gummielastische Einlage (16) aufweist.
2. Falzwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige gummielastische Einlage (16) eine Breite aufweist, so dass das auf
der Einlage (16) abrollende Transportband (21) mindestens teilweise auf der gummielastischen
Einlage (16) aufliegt.
3. Falzwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Falzwalzenkörper (12) eine umlaufende Einlage-Nut (17) aufweist, in welcher die
Einlage (16) positioniert ist.
4. Falzwalze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende Einlage-Nut (17) Teil einer umlaufenden Nut (13) ist, die neben der
umlaufenden Einlage-Nut (17) eine umlaufende Transportband-Nut (14) aufweist.
5. Falzwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Mantelfläche des Falzwalzenkörpers 12 die äußere einhüllende Mantelfläche
der gummielastischen Einlage 16 überragt und das jeweilige Transportband in die umlaufende
Nut (13) hineinragt.
6. Falzwalze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede gummielastische Einlage (16) aus kompressiblem Material besteht.
7. Falzwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede gummielastische Einlage (16) aus einem inkompressiblen Material besteht.
8. Falzwalze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als gummielastische Einlage (16) mindestens ein endloser Ring aus gummielastischem
Material verwendet wird.
9. Falzwalze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Einlage (16) mindestens ein gummielastischer Ring mit kreisförmigem, polygonem
oder beliebigem Querschnitt zum Einsatz kommt.
10. Falzwalze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzwalze (10) mindestens einen Bereich in begrenzter axialer Erstreckung, welcher
nicht von Transportbändern (21) bedeckt ist, aufweist, wobei dieser mindestens eine
Bereich zur Bevorratung (19) von jeweils mindestens einer Einlage (16) auf der Falzwalze
(10) dient.
11. Falzwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als gummielastische Einlage (16) mindestens ein Streifen endlicher Länge, welche
vorzugsweise der Länge des Umfanges der neutralen Faser des im auf der Falzwalze (10)
montierten Zustandes des Streifens entspricht, aus gummielastischem Material zum Einsatz
kommt.
12. Falzwalze nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende Einlage-Nut (17) einen Querschnitt aufweist, dass zum Klemmen der
Einlage (16) in Umfangsrichtung der Falzwalze (10) auf zusätzliche Fixierelemente
verzichtet werden kann.
13. Falzwalze nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende Einlage-Nut (17) zur Aufnahme der Einlage (16) einen Querschnitt aufweist,
der einen in radialer Richtung gesehen nach außen hin sich in axialer Richtung verkleinernden
Querschnitt, vorzugsweise einen trapezförmigen Querschnitt, aufweist.
14. Falzwalze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in axialer Erstreckung neben einem ersten Bereich (16') mit einer umlaufenden Nut
(13) und einer darin eingebrachten Einlage (16), wobei in dem jeweiligen ersten Bereich
(16') das oder die Transportbänder (21) die Falzwalze (10) zumindest teilweise umschlingen,
ein zweiter Bereich (16") mit einer umlaufenden Nut (13) und einer gummielastischen
Einlage (16) angeordnet ist, so dass im Falle beispielsweise des Verschleißes der
oder jeder Einlage (16) das jeweilige Transportband (21) von dem jeweiligen ersten
Bereich (16') in den jeweiligen zweiten Bereich (16") zur Minimierung der Wartungsaufwände
verlagert werden kann.
15. Falzeinrichtung (1) zur Ausbildung eines Falzes an einem zu falzenden Bedruckstoff,
wobei bei der Falzeinrichtung (1) ein zu falzender Bedruckstoff mittels eines Falzmessers
(3) in einen einlaufenden Walzenspalt (15) entgegengesetzt rotierender Falzwalzen
(10) zur Ausbildung eines Falzes gedrückt wird und wobei der weggefalzte Bedruckstoff
von den Falzwalzen (10) an eine die Falzwalzen (10) zumindest teilweise umschlingende
Bandleitung (20) zum Zwecke des Weitertransportes des gefalzten Produktes übergeben
wird, dadurch gekennzeichnet, dass diese mindestens eine Falzwalze (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 aufweist.