[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließzylindervorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit
einem bewegbaren Rotor, der mit einem Lager in Wirkverbindung steht, in dem eine Koppeleinheit
gehalten ist, die mindestens eine Befestigungsschnittstelle aufweist, die mit einem
Schloss des Kraftfahrzeuges in Verbindung bringbar ist.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist eine Schließzylindervorrichtung für ein Kraftfahrzeug
bekannt, die beispielsweise in einer Fahrzeugtür eingebaut ist und ein Gehäuse mit
einem Rotor aufweist. Der Rotor kann von einem Schlüssel gedreht werden. Eine Koppeleinheit
ist mit einem Ende des Rotors verbunden und kann zusammen mit dem Rotor gedreht werden.
Somit kann die von einem Schlüssel verursachte Drehung des Rotors auf die Koppeleinheit
übertragen werden. Zudem ist die Koppeleinheit mit einem Schloss, insbesondere mit
einer Schlossmechanik des Kraftfahrzeuges in Wirkverbindung, sodass über eine Drehung
des Rotors eine Aktion im Schloss des Kraftfahrzeuges ausgelöst werden kann. Ein derartiger
Schließzylindervorrichtung ist beispielsweise in der
DE 2003 21 500 U1 beschrieben.
[0003] Ein Nachteil dieser Schließzylindervorrichtung besteht darin, dass sich die Montage
der oben genannten Vorrichtung am Kraftfahrzeug, insbesondere an der Kraftfahrzeugtür
als sehr aufwendig erweist. Dieses liegt unter anderem daran, dass lediglich ein beengter
und schmaler Raum für die oben genannte Vorrichtung innerhalb des Kraftfahrzeuges
zur Verfügung steht. Zudem ergeben sich aufgrund der Fülle von Kraftfahrzeugmodellen
unterschiedliche Geometrieanforderungen, die von der oben genannten Vorrichtung ebenfalls
zu erfüllen sind. Oftmals ist es notwendig unterschiedliche Modelle der oben genannten
Vorrichtung bereitzustellen, um den Anforderungen innerhalb des Kraftfahrzeuges zu
genügen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es die oben genannte Vorrichtung zu vereinfachen,
um den Montageaufwand zu reduzieren, wobei es gleichzeitig möglich ist, eine Vorrichtung
mit einer Schließzylindervorrichtung und Koppeleinheit vorzusehen, die in unterschiedliche
Fahrzeuggeometrien, sei es auch lediglich ausgelöst durch Fertigungstoleranzen, einsetzbar
ist.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird durch sämtliche Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
In den abhängigen Ansprüchen sind mögliche Ausführungsformen beschrieben.
[0006] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Koppeleinheit sowie das Lager derart ausgebildet
sind, dass die Koppeleinheit schwenkbar am Lager gelagert ist und die Koppeleinheit
eine vom Lager in Richtung Befestigungsschnittstelle reichende Längserstreckung aufweist,
die in ihrer Länge einstellbar ist. Ein Vorteil der Erfindung ist, dass aufgrund der
oft beengten Einbausituation innerhalb des Kraftfahrzeuges die Koppeleinheit schwenkbar
am Lager angeordnet ist, sodass z. B. unterschiedliche Geometrien innerhalb des Kraftfahrzeuges
und/oder Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden können. Zudem hat es sich als sehr
vorteilhaft erwiesen, dass der Abstand zwischen der Befestigungsschnittstelle der
Koppeleinheit und dem Lager, mit dem der Rotor in Wirkverbindung ist, individuell
nach den Geometrieerfordernissen des Kraftfahrzeuges eingestellt und/oder verändert
werden kann. Somit können Fertigungstoleranzen aber auch Geometrieanforderungen mit
Hilfe der Koppeleinheit ausgeglichen bzw. bewältigt werden, die weit über das Maß
der üblichen Fertigungstoleranzen hinausgehen, beispielsweise wenn es sich um unterschiedliche
Kraftfahrzeugmodelle handelt, in denen die erfindungsgemäße Vorrichtung einzubauen
ist. Die Befestigungsschnittstelle kann form- und/oder kraft- und/oder stoffschlüssig
die Koppeleinheit mit dem Schloss direkt oder indirekt in Wirkverbindung bringen.
[0007] Vorteilhafterweise ist der Abstand zwischen der Befestigungsschnittstelle der Koppeleinheit
und dem Lager einstellbar ist. Ein Vorteil der Erfindung kann sein, dass die Koppeleinheit
einen Einstellmechanismus aufweist, der eine individuelle Einstellung eines Abstands
zwischen der Befestigungsschnittstelle und dem Lager ermöglicht. Vorteilhafterweise
ist der Einstellmechanismus innerhalb der Koppeleinheit integriert, wodurch eine kompakte
Gesamtanordnung geschaffen werden kann. Über eine Bewegung des Rotors kann eine Bewegung
auf die Koppeleinheit übertragen werden, die wiederum auf das Schloss des Kraftfahrzeuges
übertragen wird. Das Schloss kann über die Koppeleinheit beispielsweise zwischen einer
Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung gebracht werden, sodass die
Kraftfahrzeugtür vom Benutzer z. B. geöffnet werden kann. Bei einer Ausführungsform
der Erfindung kann der Einstellmechanismus ein Gewinde aufweisen, wodurch der Abstand
zwischen der Befestigungsschnittstelle und dem Lager des Gehäuses stufenlos eingestellt
werden kann. Ebenfalls schließt die Erfindung mit ein, dass der Einstellmechanismus
Teleskopelemente aufweisen kann, die zur Einstellung des Abstandes zwischen der Befestigungsschnittstelle
der Koppeleinheit und dem Lager dienen.
[0008] Ebenfalls kann es vorteilhaft sein, dass der Einstellmechanismus derart ausgebildet
ist, dass eine Vielzahl an Rastpositionen ermöglicht ist, wodurch der Abstand zwischen
der Befestigungsschnittstelle und dem Lager einstellbar ist. Eine derartige Ausführungsform
der Erfindung stellt in ihrem Aufbaueine kompakte Einheit dar, wobei gleichzeitig
die Abstandseinstellung über die Rastpositionen durch den Monteur ohne großen Aufwand
erfolgen kann. Über die Rastpositionen wird sichergestellt, dass der Abstand zwischen
der Befestigungsschnittstelle der Koppeleinheit und dem Lager zuverlässig gehalten
wird.
[0009] In einer die Erfindung verbessernden Maßnahme weist das Lager eine Kavität auf, in
der die Koppeleinheit gehalten ist. Vorteilhafterweise kann die Koppeleinheit ein
Kopfteil aufweisen, das im Lager gehalten ist. Die Geometrie der Kavität ermöglicht,
dass die Koppeleinheit schwenkbar am Lager gelagert ist. Zudem kann die Erfindung
mitumfassen, dass das Lager eine Austrittsöffnung aufweist, durch die die Koppeleinheit
sich aus der Kavität nach Außen erstreckt. Auch die Austrittsöffnung des Lagers kann
eine derartige Form und/oder Geometrie aufweisen, damit die Koppeleinheit am Lager
um definierte Winkelbereiche verschwenkt werden kann. Vorteilhafterweise ist der Kopfteil
der Koppeleinheit in seiner Geometrie größer ausgestaltet als die Austrittsöffnung
des Lagers, sodass wirkungsvoll verhindert wird, dass das Kopfteil aus dem Lager ungewollter
Weise bewegt oder verschoben wird.
[0010] Es ist vorteilhaft, dass die Koppeleinheit drehfest im Lager angeordnet ist. Hierdurch
wird erreicht, dass bei einer Drehbewegung des Rotors sowohl dessen Gehäuse als auch
das Lager mitbewegt werden, wodurch die Bewegung direkt auf die Koppeleinheit übertragen
wird.
[0011] Zudem kann die Erfindung vorsehen, dass die Koppeleinheit eine Stange aufweist, die
das Kopfteil aufweist, wobei die Stange innerhalb einer Aufnahme der Koppeleinheit,
insbesondere innerhalb eines Koppelgehäuses der Koppeleinheit bewegbar ist. Die Stange
kann z. B. starr ausgeführt sein, damit zuverlässig die Bewegung des Rotors zum Schloss
des Kraftfahrzeuges übertragen werden kann. Beispielsweise kann das Koppelgehäuse
die Befestigungsschnittstelle aufweisen, die mit dem Schloss des Kraftfahrzeuges in
Wirkverbindung bringbar ist. Das Koppelgehäuse kann als Schutz für die Stange dienen,
die zumindest teilweise innerhalb der Aufnahme der Koppeleinheit verschiebbar angeführt
ist.
[0012] Vorteilhafterweise kann die Stange axial innerhalb des Koppelgehäuses bewegbar sein.
Da die Koppeleinheit schwenkbar am Lager gelagert ist, ist es denkbar, dass im eingebauten
Zustand innerhalb des Kraftfahrzeuges die Koppeleinheit schräg und/oder einen Winkel
zur Längserstreckung des Rotors aufweist. Dieses hängt von der Einbaugeometrie innerhalb
der Kraftfahrzeugtür ab. Vorteilhafterweise ist die Stange innerhalb der Aufnahme
der Koppeleinheit linear verschiebbar, wodurch der Abstand zwischen der Befestigungsschnittstelle
der Koppeleinheit und dem Lager zuverlässig eingestellt werden kann. Vorteilhafterweise
bildet die Stange und das Kopfteil ein gemeinsames Bauteil, welches vorzugsweise aus
Kunststoff ausgebildet ist, besonders bevorzugt ein Spitzgussteil aus Kunststoff ist.
[0013] Ebenfalls kann es vorteilhaft sein, dass die Stange mindestens einen Lagerkörper
aufweist, der der Geometrie der Aufnahme angepasst ist, insbesondere dass der Lagerkörper
an dem Kopfteil gegenüberliegenden Ende der Stange ausgebildet ist. Hierbei kann die
Stange mindestens ein Rastelement aufweisen und/oder mindestens ein Gleitelement aufweisen.
Das Gleitelement bewirkt eine zuverlässige Einstellung des Abstandes zwischen der
Befestigungsschnittelle der Koppeleinheit und dem Lager, ohne dass große Reibungsverluste
entstehen. Zudem kann besonders vorteilhaft sein, dass das Koppelgehäuse ein Mittel
aufweist, an die oder in die das Rastelement bringbar ist, so dass der Einstellmechanismus
die Rastpositionen ermöglicht. Die Mittel können beispielsweise Öffnungen sein, in
die das Rastelement gebracht wird und somit Rastpositionen des Einstellmechanismus
erzielt werden.
[0014] Die Erfindung kann mitumfassen, dass das Rastelement federbelastet ist. Während der
Bewegung der Stange verfährt der Lagerkörper innerhalb der Aufnahme der Koppeleinheit,
wobei bei Erreichung einer Rastposition das Rastelement über ein Federelement in eine
Raststellung bewegt wird. Während der Bewegung der Stange wird das Rastelement jedoch
aus der Raststellung in eine Freigabestellung gedrückt, wobei das Federelement im
Koppelgehäuse versucht das Rastelement in Richtung Raststellung zu bewegen. Diese
Ausführungsform stellt eine einfache und wirkungsvolle Konstruktion dar, damit die
Stange an der Koppeleinheit zuverlässig in der jeweiligen Rastposition gehalten wird.
[0015] In einer weiteren die Erfindung verbessernden Maßnahme kann das Koppelgehäuse im
Lager gehalten sein. Die Stange kann wie in den übrigen Ausführungsformen innerhalb
des Koppelgehäuses axial bewegt werden, wobei die Stange mit einem Kopfteil ausgebildet
sein kann, das als Befestigungsschnittstelle ausgeführt ist, um eine Wirkverbindung
mit dem Schloss des Kraftfahrzeuges entstehen zu lassen. Bei dieser Ausführungsform
kann die Koppeleinheit einen Einstellmechanismus aufweisen, der sowohl individuell
als auch stufenlos einstellbar ist, wie bereits oben beschrieben ist. Vorteilhafterweise
kann das Koppelgehäuse in der Kavität des Lagers entsprechend aufgenommen sein, wobei
zumindest ein Teil des Koppelgehäuses durch die Austrittsöffnung des Lagers austritt.
Vorteilhafterweise ist das Koppelgehäuse drehfest im Lager angeordnet. Zudem kann
die Koppeleinheit eine Stange gemäß den oben genannten Ausführungen aufweisen, die
unter anderem mit einem Lagerkörper und/oder einem Rastelement und/oder einem Gleitelement
ausgebildet ist. Das Kopfteil der Stange ist als Befestigungsschnittstelle mit dem
Schloss des Kraftfahrzeuges in Wirkverbindung.
[0016] Vorteilhafterweise kann der Rotor drehbar um eine Achse gelagert sein, wodurch die
Koppeleinheit geeignet ist, eine Bewegung des Rotors auf das Schloss, insbesondere
auf eine Schlossmechanik zu übertragen. Zweckmäßigerweise weist der Rotor eine Aufnahme
auf, in die ein Schlüssel einsetzbar ist, wobei über eine Rotation des Schlüssels
der Rotor um seine Achse gedreht wird und somit auch die Koppeleinheit, die eine entsprechende
Bewegung auf das Schloss überträgt, um eine definierte Aktion des Schlosses auszulösen.
Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf ein System mit einer Schließzylindervorrichtung
für ein Kraftfahrzeug mit einem bewegbaren Rotor, der mit einem Lager in Wirkverbindung
steht, in dem eine Koppeleinheit gehalten ist, die mindestens eine Befestigungsschnittstelle
aufweist, die mit einem Schloss des Kraftfahrzeuges in Verbindung steht, wobei dass
die Koppeleinheit sowie das Lager derart ausgebildet sind, dass die Koppeleinheit
schwenkbar am Lager gelagert ist und die Koppeleinheit eine vom Lager in Richtung
Befestigungsschnittstelle reichende Längserstreckung aufweist, die in ihrer Länge
einstellbar ist. Das erfindungsgemäße System kann ebenfalls mit einer erfindungsgemäßen
Schließzylindervorrichtung der oben genannten Beschreibung ausgestattet sein.
[0017] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung
im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung
erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Schließzylindervorrichtung, die über eine Koppeleinheit
mit einem Schloss eines Kraftfahrzeuges verbunden ist,
- Fig. 2
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schließzylindervorrichtung gemäß Figur 1,
- Fig. 3
- eine mögliche Ausführungsvariante einer Schließzylindervorrichtung mit einer Koppeleinheit,
die in Wirkverbindung mit einem Kraftfahrzeugschloss steht,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht auf einen Teilbereich der Koppeleinheit gemäß Ansicht A-A aus Figur
3,
- Fig. 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Koppeleinheit, die in Figur
1 bzw. Figur 2 einsetzbar ist und
- Fig. 6
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Koppeleinheit, die in Figur 1 oder Figur 2
einsetzbar ist.
[0018] In Figur 1 ist eine Schließzylindervorrichtung 10 für ein Kraftfahrzeug gezeigt,
wobei ein bewegbarer Rotor 12 schematisch gezeigt ist, der mit einem Lager 20 in mechanischer
Wirkverbindung steht. Beispielsweise kann die Schließzylindervorrichtung 10 ein Gehäuse
11 aufweisen, innerhalb dessen der Rotor 12 bewegbar gelagert ist. Im vorliegenden
Fall ist der Rotor 12 drehbar um eine Achse 13 rotierbar, und zwar wenn ein nicht
dargestellter Schlüssel in eine Aufnahme 14 des Rotors 12 geführt wird und dieser
Schlüssel anschließend um die Achse 13 bewegt wird. Der Rotor 12 kann jedoch nur dann
um die Achse 13 rotieren, wenn der "richtige" Schlüssel in die Aufnahme 14 eingesetzt
wird. Hierzu weist der Rotor 12 bzw. die Schließzylindervorrichtung 10 eine entsprechende
Sicherheitsmechanik auf, auf die im Folgenden nicht eingegangen wird.
[0019] In dem Lager 20 ist eine Koppeleinheit 40 gehalten, wobei die Koppeleinheit 40 zudem
mit einer Befestigungsschnittstelle 41 ausgestattet ist, die mit einem Schloss 1 des
Kraftfahrzeuges in Verbindung steht. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Koppeleinheit
40 mit einer Schlossmechanik 2 verbunden, wobei die Schlossmechanik 2 wiederum in
Wirkverbindung mit dem Schloss 1 steht. Ebenfalls ist es denkbar, dass gemäß sämtlicher
Ausführungsbeispiele die Befestigungsschnittstelle 41 der Koppeleinheit 40 direkt
mit dem Schloss 1 verbunden ist, welches explizit nicht dargestellt ist.
[0020] Gemäß des gezeigten Ausführungsbeispiels ist die Schließzylindervorrichtung 10 unmittelbar
an einem Türgriff 4 eines Kraftfahrzeuges angeordnet, wobei der Türgriff 4 vom Benutzer
betätigt, insbesondere bewegt werden kann, um entsprechende Aktionen im Kraftfahrzeug,
insbesondere an der Tür 3 auszulösen. In der Regel kann der Türgriff 4 über eine entsprechende
Bewegung das Schloss 1 in seiner Funktion beeinflussen, beispielsweise kann das Schloss
1 in einen Zustand gebracht werden, wodurch ein Öffnungsvorgang der Tür 3 vollzogen
werden kann. Über die Schließzylindervorrichtung 10, insbesondere über den Rotor 12
kann ein Entriegelungszustand oder ein Verriegelungszustand des Schlosses 1 erreicht
werden.
[0021] Aufgrund des sehr geringen Bauraumes innerhalb einer Tür 3, ergeben sich häufig Montageprobleme,
um die Schließzylindervorrichtung fachmännisch innerhalb der Tür 3 zu befestigen,
wobei gleichzeitig sichergestellt werden muss, dass eine mechanische Wirkverbindung
zwischen dem bewegbaren Rotor 12 und dem Schloss 1 herzustellen ist. Allein aus Fertigungstoleranzen
kann es sich bereits ergeben, dass die Koppeleinheit 40 während der Montage an die
Schlossmechanik 2 beispielsweise leicht verschwenkt werden muss (s. Figur 2). Auch
ist es denkbar, dass aufgrund der möglichen Geometrien innerhalb der Tür 3 der Abstand
zwischen dem Lager 20 und dem Befestigungspunkt an der Schlossmechanik 2 oder am Schloss
1 variieren kann. Dieses Problem kann durch die erfindungsgemäße Koppeleinheit 40
gelöst werden, die vom Lager 20 in Richtung Befestigungsschnittstelle 41 in ihrer
Länge verändert werden kann, wobei mögliche Ausführungsbeispiele in Figur 3 bis Figur
6 gezeigt sind. Das bedeutet, dass der Abstand zwischen der Befestigungsschnittstelle
41 der Koppeleinheit 40 und dem Lager 20 eingestellt werden kann. Zusätzlich ist es
denkbar, dass die Koppeleinheit 40 um definierte Winkelgrade aus der Flucht zur Achse
13 verschwenkt wird, wie es schematisch in Figur 2 gezeigt ist.
[0022] In den Figuren 3 bis 6 sind unterschiedliche Einstellmechanismen 50 gezeigt, die
in der Koppeleinheit 40 integriert sind. In sämtlichen Ausführungsbeispielen ermöglicht
der Einstellmechanismus 50 der Koppeleinheit 40 eine individuelle Einstellung des
Abstandes zwischen der Befestigungsschnittelle 41 und dem Lager 20, bzw. der Einstellmechanismus
gewährleistet, dass die Länge der Koppeleinheit 40 vom Lager 20 in Richtung Befestigungsschnittstelle
41 einstellbar ist.
[0023] Gemäß Figur 3 weist die Koppeleinheit 40 ein Kopfteil 42 auf, das im Lager 20 gehalten
ist. Das Lager 20 weist eine Kavität 21 auf, in der die Koppeleinheit 40, insbesondere
das Kopfteil 42 aufgenommen ist. Hierbei ist das Lager 20 mit einer Austrittsöffnung
22 ausgebildet, durch die die Koppeleinheit 40 sich nach außen erstreckt. Die Austrittsöffnung
22 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel trichterförmig ausgeführt, wobei der Durchmesser
der Austrittsöffnung 22 in Richtung Befestigungsschnittstelle 41 der Koppeleinheit
40 sich vergrößert. Hierdurch wird bewirkt, dass die Koppeleinheit 40 zuverlässig
innerhalb des Lagers 20 aus der Achse 13 verschwenkt werden kann, welches durch die
Pfeildarstellungen in Figur 3 angedeutet ist.
[0024] Des Weiteren weist die Koppeleinheit 40 eine Stange 43 auf, die das Kopfteil 42 aufweist,
wobei die Stange 43 innerhalb einer Aufnahme 44 der Koppeleinheit 40, insbesondere
innerhalb eines Koppelgehäuses 45 der Koppeleinheit 40 bewegbar ist. Die Stange 43
ist des Weiteren axial innerhalb des Koppelgehäuses 45 bewegbar. Hierdurch lässt sich
die Längserstreckung der Koppeleinheit 40 verändern. In Figur 3 ist die kleinste Längserstreckung
der Koppeleinheit 40 gezeigt. Wenn nun die Stange 43 nach oben bewegt werden würde,
könnte ein größerer Abstand zwischen der Befestigungsschnittstelle 41 der Koppeleinheit
40 und dem Lager 20 eingestellt werden. Zudem umfasst das Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 3, dass das Koppelgehäuse 45 eine Öffnung 54 aufweist, durch die die Stange
43 in Richtung Lager 20 sich erstreckt. Das Koppelgehäuse 45 weist im Bereich der
Öffnung 54 Schulterbereiche 55 auf, die als Anschlag für die Stange 43 dienen, damit
diese nicht ungewollt aus der Aufnahme 44 herausbewegt werden kann.
[0025] Damit die Koppeleinheit 20 zuverlässig in sämtliche Richtungen am Lager 20 verschwenkt
werden kann, ist das Kopfteil 42 in Richtung freies Ende 56 verjüngend ausgebildet,
wodurch eine Kippbewegung innerhalb des Lagers 20 ermöglicht ist. Zudem weist das
Kopfteil 42 Schulterelemente 53 auf, die den Durchmesser des Kopfteils 42 vergrößern
und zwar derart, dass ein Austritt aus der Öffnung 22 nicht mehr möglich ist. In Figur
4 ist eine Draufsicht auf das Kopfteil 42 gezeigt, welches in Schnittansicht eine
kreuzartige Ausführungsform aufweist, die in jeglicher Richtung eine zuverlässige
Schwenkbewegung innerhalb des Lagers 20 ermöglicht. Alternativ wäre es auch denkbar,
dass Kopfteil 42 zumindest teilweise kugelformartig auszubilden.
[0026] Damit bei einer Rotation des Rotors 12 um die Achse 13 eine zuverlässige Kraftübertragung
auf das Schloss 1 ermöglicht wird, ist die Koppeleinheit 40 drehfest im Lager 20 angeordnet.
Gemäß Figur 3 und Figur 5 weist die Stange 43 mindestens einen Lagerkörper 46 auf,
der der Geometrie der Aufnahme 44 der Koppeleinheit 40 angepasst ist. Der Lagerkörper
46 ist in seinem Durchmesser vergrößert zur Öffnung 54 ausgeführt, sodass die Stange
43 nicht aus der Aufnahme 44 hinausgefahren werden kann. Der Lagerkörper 46 ist im
vorliegenden Ausführungsbeispiel an dem dem Kopfteil 42 gegenüberliegenden Ende der
Stange 43 ausgebildet. Der Lagerkörper 46 weist gemäß Figur 5 ein Rastelement 47 auf,
wobei das Koppelgehäuse 45 mit Mitteln 49 ausgeführt ist, an die oder in die das Rastelement
47 einbringbar ist. Das bedeutet, dass gemäß Figur 5 ein Einstellmechanismus 50 in
der Koppeleinheit 40 integriert ist, der eine Vielzahl an Rastpositionen 52 ermöglicht,
wodurch der Abstand zwischen der Befestigungsschnittstelle 41 und dem Lager 20 einstellbar
ist. Zusätzlich ist es denkbar, ein Gleitelement 48 am Lagerkörper 46 anzuordnen,
wodurch eine verbesserte und nahezu reibungsarme Verschiebung der Stange 43 innerhalb
des Koppelgehäuses 45 erzielbar ist. Die Mittel 49 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Öffnungen oder Aufnahmen ausgeführt, die der Geometrie des Rastelementes 47 entsprechen.
Das Rastelement 47 ist im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 federbelastet, das bedeutet,
dass bei einer Verschiebung von einer Rastposition in eine andere Rastposition das
Rastelement 47 gemäß der in Figur 5 gezeigten Pfeilrichtung in den Lagerkörper 46
gedrückt wird. Bei Erreichen des nächsten oder des gewünschten Rastpunktes 52 fährt
das federbelastete Rastelement 47 wieder nach außen in die Öffnung 49. Somit wird
eine zuverlässige Rastposition erzielt. Auch ist es denkbar, dass Rastelemente 47
an der Innenseite des Koppelgehäuses 45 angeordnet sind und Mittel, insbesondere mindestens
eine Öffnung oder Aufnahme am Lagerkörper 46 vorgesehen ist, wodurch ein ähnlicher
Einstellmechanismus mit einer Vielzahl Rastpositionen erzielbar ist.
[0027] Es ist denkbar, dass der Einstellmechanismus 50 derart ausgeführt ist, dass eine
stufenlose Einstellung des Abstandes zwischen der Befestigungsschnittelle 41 und dem
Lager 20 ermöglicht ist. Dies wird in Figur 6 gezeigt, bei der der Einstellmechanismus
ein Gewinde 51 aufweist. Beispielsweise kann über eine Drehung eines der Bauteile
43 oder 45 eine Veränderung der Längserstreckung der Koppeleinheit 40 erzielt werden.
[0028] Gemäß Figur 5 und Figur 6 kann die Koppeleinheit 40 entsprechend den Ausführungsformen
gemäß Figur 3 ausgeführt sein. Das bedeutet, dass die Stange 43 gemäß Figur 5 und
Figur 6 mit einem entsprechenden Kopfteil 42 aus Figur 3 ausgeführt ist, wodurch auch
eine Schwenkbewegung aus der Achse 13 denkbar ist.
[0029] Sämtliche Ausführungsbeispiele der Erfindung stellen ein kompaktes System mit einer
Schließzylindervorrichtung 10 für ein Kraftfahrzeug dar, mit einem bewegbaren Rotor
12, der mit einem Lager 20 in Wirkverbindung steht, in dem eine Koppeleinheit 40 gehalten
ist, die mindestens eine Befestigungsschnittstelle 41 aufweist, die mit einem Schloss
1 des Kraftfahrzeuges in Verbindung steht, wobei die Koppeleinheit 40 sowie das Lager
20 derart ausgebildet sind, dass die Koppeleinheit 40 schwenkbar am Lager 20 gelagert
ist und die Koppeleinheit 40 eine vom Lager 20 in Richtung Befestigungsschnittstelle
41 reichende Längserstreckung aufweist, die in ihrer Länge einstellbar ist.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Schloss
- 2
- Schlossmechanik
- 3
- Tür
- 4
- Türgriff
- 10
- Schließzylindervorrichtung
- 11
- Gehäuse
- 12
- Rotor
- 13
- Achse
- 20
- Lager
- 21
- Kavität
- 22
- Austrittsöffnung
- 40
- Koppeleinheit
- 41
- Befestigungsschnittstelle
- 42
- Kopfteil
- 43
- Stange
- 44
- Aufnahme
- 45
- Koppelgehäuse
- 46
- Lagerkörper
- 47
- Rastelement
- 48
- Gleitelement
- 49
- Mittel, Öffnung
- 50
- Einstellmechanismus
- 51
- Gewinde
- 52
- Rastposition
- 53
- Schulterelemente
- 54
- Öffnung
- 55
- Schulterelemente
- 56
- freies Ende
1. Schließzylindervorrichtung (10) für ein Kraftfahrzeug, mit
einem bewegbaren Rotor (12), der mit einem Lager (20) in Wirkverbindung steht, in
dem eine Koppeleinheit (40) gehalten ist, die mindestens eine Befestigungsschnittstelle
(41) aufweist, die mit einem Schloss (1) des Kraftfahrzeuges in Verbindung bringbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Koppeleinheit (40) sowie das Lager (20) derart ausgebildet sind, dass die Koppeleinheit
(40) schwenkbar am Lager (20) gelagert ist und die Koppeleinheit (40) eine vom Lager
(20) in Richtung Befestigungsschnittstelle (41) reichende Längserstreckung aufweist,
die in ihrer Länge einstellbar ist.
2. Schließzylindervorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand zwischen der Befestigungsschnittstelle (41) der Koppeleinheit (40) und
dem Lager (20) einstellbar ist.
3. Schließzylindervorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Koppeleinheit (40) einen Einstellmechanismus (50) aufweist, der eine individuelle
Einstellung eines Abstands zwischen der Befestigungsschnittstelle (41) und dem Lager
(20) ermöglicht.
4. Schließzylindervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Einstellmechanismus (50) derart ausgebildet ist, dass eine stufenlose Einstellung
des Abstandes zwischen der Befestigungsschnittstelle (41) und dem Lager (20) ermöglicht
ist und/oder dass der Einstellmechanismus (50) ein Gewinde (51) aufweist.
5. Schließzylindervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Einstellmechanismus (50) derart ausgebildet ist, dass eine Vielzahl an Rastpositionen
(52) ermöglicht sind, wodurch der Abstand zwischen der Befestigungsschnittstelle (41)
und dem Lager (20) einstellbar ist.
6. Schließzylindervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Koppeleinheit (40) ein Kopfteil (42) aufweist, das im Lager (20) gehalten ist
und/oder dass das Lager (20) eine Kavität (21) aufweist, in der die Koppeleinheit
(40) gehalten ist, insbesondere das Kopfteil (42) aufgenommen ist.
7. Schließzylindervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lager (20) eine Austrittsöffnung (22) aufweist, durch die Koppeleinheit (40)
sich aus der Kavität (21) nach Außen erstreckt, und/oder dass die Koppeleinheit (40)
drehfest im Lager (20) angeordnet ist.
8. Schließzylindervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Koppeleinheit (40) eine Stange (43) aufweist, die das Kopfteil (42) aufweist,
wobei die Stange (43) innerhalb einer Aufnahme (44) der Koppeleinheit (40), insbesondere
innerhalb eines Koppelgehäuses (45) der Koppeleinheit (40) bewegbar ist.
9. Schließzylindervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stange (43) axial innerhalb des Koppelgehäuses (45) bewegbar ist.
10. Schließzylindervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stange (43) mindestens einen Lagerkörper (46) aufweist, der der Geometrie der
Aufnahme (44) angepasst ist, insbesondere dass der Lagerkörper (46) an dem Kopfteil
(42) gegenüberliegenden Ende der Stange (43) ausgebildet ist.
11. Schließzylindervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stange (43) mindestens ein Rastelement (47) aufweist und/oder mindestens ein
Gleitelement (48) aufweist.
12. Schließzylindervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Koppelgehäuse (45) Mittel (49) aufweist, an die oder in die das Rastelement (47)
bringbar ist, so dass der Einstellmechanismus (50) die Rastpositionen (52) ermöglicht,
und/oder dass das Rastelement (47) federbelastet ist.
13. Schließzylindervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Koppelgehäuse (45) im Lager (20) gehalten ist.
14. Schließzylindervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (12) drehbar um eine Achse (13) gelagert ist, wodurch die Koppeleinheit
(40) geeignet ist, eine Bewegung des Rotors (12) auf das Schloss (1), insbesondere
auf eine Schlossmechanik (2) zu übertragen.
15. System mit einer Schließzylindervorrichtung (10) für ein Kraftfahrzeug, insbesondere
mit einer Schließzylindervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 17, mit einem
bewegbaren Rotor (12), der mit einem Lager (20) in Wirkverbindung steht, in dem eine
Koppeleinheit (40) gehalten ist, die mindestens eine Befestigungsschnittstelle (41)
aufweist, die mit einem Schloss (1) des Kraftfahrzeuges in Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Koppeleinheit (40) sowie das Lager (20) derart ausgebildet sind, dass die Koppeleinheit
(40) schwenkbar am Lager (20) gelagert ist und die Koppeleinheit (40) eine vom Lager
(20) in Richtung Befestigungsschnittstelle (41) reichende Längserstreckung aufweist,
die in ihrer Länge einstellbar ist.