[0001] Die Erfindung betrifft ein Schiebetürsystem mit einem inneren Türflügel und einem
äußeren Türflügel gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
[0002] Dabei ist vorgesehen, dass mindestens ein Türflügel horizontal zwischen einer geschlossenen
Stellung und einer offenen Stellung verschiebbar ist und dass die Türflügel jeweils
aus einem Flügelrahmen und mindestens einem Glaselement aufgebaut sind. Ein erstes
vertikales Rahmenprofil, ein zweites vertikales Rahmenprofil und ein horizontales
oberes Rahmenprofil bilden die Türöffnung, in der der Türflügel horizontal verschiebbar
ist. Mindestens ein an einem Rahmenprofil befestigte erste Dichtung, die am Flügelrahmen
des horizontal beweglichen Türflügels anliegt gleitet beim Verschieben an diesem entlang.
[0003] Die Begriffe innerer Türflügel und äußerer Türflügel beziehen sich hier auf die Einbaulage,
wobei es aber im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht wesentlich ist, welcher Türflügel
innen und welcher Türflügel außen angeordnet ist. Die obige Unterscheidung dient primär
der leichteren Erklärung der Erfindung.
[0004] Die Abdichtung von Türflügeln in Schiebetürsystemen ist generell problematisch. Mit
Gummidichtungen kann eine sehr gute Abdichtung erzielt werden, allerdings ist der
Gleit-Widerstand beim Verschieben der Türflügel groß. Besonders störend ist dabei
wird zuweilen extrem hohe Losbrech-Widerstand, insbesondere dann, wenn ein Türflügel
längere Zeit nicht bewegt worden ist.
[0005] Bürstendichtungen ermöglichen eine Verschiebung von Türflügeln mit geringem Kraftaufwand,
besitzen aber den Nachteil einer relativ geringen Dichtwirkung und verursachen beim
Verschieben häufig unerwünschte Geräusche.
[0006] Die oben dargestellten Probleme sind besonders im Fall von Hebe-Schiebetüren störend,
bei denen ein zu verschiebender Flügel zuerst angehoben werden muss, bevor eine Verschiebung
möglich ist. Beim Anheben muss in einem solchen Fall nicht nur das Gewicht des Flügels
überwunden werden sondern auch der Reibungswiderstand der Dichtungen.
[0007] Beflockte Dichtungen sind im Fensterbau an sich bereits bekannt. Dabei werden beispielsweise
Gummidichtungen im Bereich der Dichtfläche mit einer faserhaltigen Beschichtung versehen,
um den Reibungswiderstand zu verringern. Solche Lösungen sind beispielsweise in der
DE 92 12 967 U oder in der
DE 75 10 829 U beschrieben worden. Aus der
EP 1 574 658 A ist es bekannt, beflockte Elastomerdichtungen zu verwenden, um den Widerstand beim
Verschieben zu verringern, ohne die Dichtwirkung wesentlich zu beeinträchtigen. Es
hat sich jedoch herausgestellt, dass die Abdichtung für hohe Ansprüche unzureichend
ist.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine
Lösung anzugeben, die eine leichte Verschiebbarkeit gewährleistet.
[0009] Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch die Merkmale von Patentanspruch 1 gelöst.
[0010] Insbesondere ist vorgesehen, dass eine zweite Dichtung vorgesehen ist, die ausschließlich
in der geschlossenen Stellung in Eingriff ist, und dass die zweite Dichtung als beflockte
Elastomerdichtung ausgeführt ist.
[0011] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden für die Beflockung bevorzugt Fasern aus
Polyester verwendet. Die Feinheit liegt typischerweise in einem Bereich von 2 dtex
bis 4 dtex bei einer durchschnittlichen Länge der Fasern von 0,5 mm. Wichtig ist eine
geringe Streuung, so sollte die Standardabweichung der Faserlänge nur etwa 0,01 mm
bis 0,015 mm betragen.
[0012] Es hat sich herausgestellt, dass es möglich ist, eine solche Technologie auch im
Bereich von Schiebetüren einzusetzen.
[0013] Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist es möglich, die nunmehr vorgeschriebenen strengen
Dichtheitswerte für Schiebetüren zu erreichen und dennoch eine extreme Leichtgängigkeit
bei sehr geringer Geräuschentwicklung zu erzielen.
[0014] Dabei werden die beflockten Dichtungen primär senkrecht zur Dichtfläche bewegt.
[0015] Vorzugsweise ist der horizontal bewegliche Türflügel als Hebe-Schiebe-Flügel ausgebildet.
Eine Schiebetürsystem dieser Bauart muss der bewegliche Türflügel vor der Verschiebung
zunächst angehoben werden, um in angehobenem Zustand in die geöffnete Stellung gebracht
zu werden. Bei einem solchen System können die waagerechten Dichtflächen ausschließlich
oder zusätzlich durch weiche Gummidichtungen abgedichtet werden, die nicht notwendigerweise
als beflockte Elastomerdichtungen auszubilden sind, da das Anheben senkrecht zur Dichtebene
erfolgt und danach keine Berührung mit den gegenüberliegenden Bauteil mehr auftritt.
Aus diesem Grund werden solche Schiebetürsysteme bevorzugt für hohe Anforderungen
eingesetzt.
[0016] In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen,
dass die beflockte Elastomerdichtung als umlaufende Dichtung ausgeführt ist. Auch
wenn es wie oben ausgeführt theoretisch möglich ist, die waagerechten Dichtflächen
mit herkömmlichen Gummidichtungen auszustatten, stellen die Eckbereiche stets Schwachpunkte
der Abdichtung dar. Mit umlaufend ausgeführten Dichtungen können diese Schwachpunkte
in vorteilhafter Weise vermieden werden.
[0017] Vorzugsweise weist ein vertikales Rahmenprofil einen aufgesteckten Hilfsrahmen auf,
der eine erste beflockte Elastomerdichtung trägt. Das Grundprofil des Rahmens kann
dabei standardmäßig ausgebildet werden, so dass nur in den relevanten Bereichen ein
Hilfsrahmen vorgesehen sein muss. Mit aufgesteckt soll hier jede übliche Art der form
und/ oder kraftschlüssigen Verbindung gemeint sein, wie etwa aufgeklipst, verschraubt
oder dergleichen.
[0018] In analoger Weise kann ebenso vorgesehen sein, dass das horizontale Rahmenprofil
einen aufgesteckten Hilfsrahmen aufweist, der eine zweite beflockte Elastomerdichtung
trägt.
[0019] Besonders bevorzugt ist es in diesem Zusammenhang, wenn die erste und die zweite
beflockte Elastomerdichtung einstückig ausgebildet sind. Aufgrund der Tatsache, dass
die Elastomerdichtung durchlaufend ausgebildet ist, wird auch eine zuverlässige Abdichtung
in den Eckbereichen erzielt.
[0020] Insbesondere ist es günstig, wenn sowohl der innere als auch der äußere Türflügel
horizontal verschiebbar sind und dass jeder Türflügel eine in Gebrauchslage senkrecht
verlaufende dritte beflockte Elastomerdichtung trägt, die am jeweils anderen Türflügel
zumindest in der geschlossenen Stellung anliegt. Damit kann auch zwischen den beiden
Türflügeln eine zuverlässige Abdichtung erreicht werden.
[0021] Vorzugsweise weist jeder Türflügel ein an einem senkrecht verlaufenden Abschnitt
des Flügelrahmens ein aufgestecktes Hilfsprofil auf, das die dritte beflockte Elastomerdichtung
trägt.
[0022] Um auch beim Anheben des Türflügels die Reibungskräfte wesentlich zu verringern,
ist es günstig, wenn zusätzlich vierte in Gebrauchslage senkrecht verlaufende beflockte
Elastomerdichtungen vorgesehen sind, die in der geschlossenen Stellung der Türflügel
diese gegeneinander abdichten.
[0023] Besonders bevorzugt ist es, wenn die erste Dichtung bzw. die zweite Dichtung mit
Flächen zusammenwirken, die im rechten Winkel zueinander stehen. Dabei ist typischerweise
die erste Dichtung in Gleitkontakt, während die zweite Dichtung eine Stirnfläche eines
beweglichen Flügels abdichtet.
[0024] Es hat sich als besonders günstig herausgestellt, dass an mindestens einer Stirnfläche
eine Türflügels zwei im Wesentlichen symmetrische beflockte Elastomerdichtungen vorgesehen
sind. Dadurch kann bei Druckunterschieden in beiden Richtungen eine optimale Abdichtung
erzielt werden.
[0025] In der Folge wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsvariante
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen waagrechten Schnitt einen seitlichen Bereich einer Ausführungsvariante eines
erfindungsgemäßen Schiebetürsystems;
- Fig. 2
- einen senkrechten Schnitt durch den oberen Bereich des Schiebetürsystems von Fig.
1;
- Fig. 3
- einen waagrechten Schnitt einen mittleren Bereich des obigen Schiebetürsystems;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Hebe- Schiebetürsystems mit zwei beweglichen Türflügeln;
- Fig. 5
- einen teilweisen Schnitt eines Hebe- Schiebetürsystems entsprechend der Linie V -
V in Fig. 4;
- Fig. 6
- einen teilweisen Schnitt eines Hebe- Schiebetürsystems entsprechend der Linie VI -
VI in Fig. 4;
- Fig. 6a
- eine Darstellung entsprechend der Fig. 6 mit angehobenem Türflügel;
- Fig. 7
- einen teilweisen Schnitt eines Hebe- Schiebetürsystems entsprechend der Linie VII
- VII in Fig. 4;
- Fig. 8
- einen teilweisen Schnitt eines Hebe- Schiebetürsystems entsprechend der Linie VIII
- VIII in Fig. 4;
- Fig. 9
- einen teilweisen Schnitt eines Hebe- Schiebetürsystems entsprechend der Linie IX -
IX in Fig. 4;
- Fig. 9a
- eine Darstellung entsprechend der Fig. 9 mit angehobenem Türflügel;
- Fig. 10
- einen teilweisen Schnitt eines Hebe- Schiebetürsystems entsprechend der Linie X -
X in Fig. 4;
- Fig. 11
- einen teilweisen Schnitt eines Hebe- Schiebetürsystems entsprechend der Linie XI -
XI in Fig. 4;
- Fig. 12
- eine besondere Situation im Bereich eines Eckelements;
- Fig. 13
- eine Ausführungsvariante mit einem seitlich anschließenden DrehKippflügel; und
- Fig. 14
- ein Detail einer Ausführungsvariante mit Oberlichte.
[0026] In Fig. 1 ist ein vertikales Rahmenprofil 1 ersichtlich, das aus einem Grundprofil
1a und aufgeklipsten Hilfsprofilen 1b und 1c besteht.
[0027] In Fig. 2 ist ein horizontales Rahmenprofil 2 dargestellt, das aus einem Grundprofil
2a und aufgeklipsten Hilfsprofilen 2b und 2c besteht.
[0028] Das Hilfsprofil 2b verläuft nur bis zur Mitte des Rahmens und schließt dann an einen
hier nicht dargestellten feststehenden Flügel an. Bei alternativen Ausführungsvarianten
mit zwei beweglichen Flügeln entfällt das Hilfsprofil 2b.
[0029] In einem nicht dargestellten Eckbereich sind die Rahmenprofile 1 und 2 verschraubt,
mit durchgehendem horizontalem Rahmen.
[0030] Ein innerer Türflügel 3 ist horizontal verschiebbar in Fig. 1 bis Fig. 3 in geschlossener
Stellung dargestellt. In Fig. 2 ist zur Verdeutlichung die angehobene Stellung gezeigt.
Dabei liegt der Flügelrahmen 5 des inneren Türflügels 3 am Hilfsprofil 1c des Rahmenprofils
1 an und ist durch Dichtungen 8a und 8b, die als beflockte Elastomerdichtung ausgeführt
ist. Es ist vorgesehen, den Flügel am Beginn der Öffnungsbewegung nicht nur vertikal
anzuheben, sondern gleichzeitig horizontal vom Rahmen weg zu bewegen. Durch diese
schräge Bewegung wird die Dichtung von Beginn der Bewegung an entlastet, so dass der
Widerstand gering ist. Überdies ist es für die Ausbildung der Ecken von Vorteil, wenn
die Dichtungen 8a und 8b gleichartig wie horizontal verlaufenden Dichtungen 14 und
14a ausgebildet sind, die im oberen Rahmenprofil 2 angebracht sind.
[0031] An der zur Mitte orientierten Oberfläche 5a des Flügelrahmens 5, und zwar in dem
randseitigen senkrechten Abschnitt, liegt eine beflockte Elastomerdichtung 9 an, die
im Hilfsprofil 1b gelagert ist.
[0032] Analog dazu liegt am oberen waagrechten Abschnitt an der zur Mitte orientierten Oberfläche
5a des Flügelrahmens 5 eine weitere beflockte Elastomerdichtung 10 an, die im Hilfsprofil
2b gelagert ist.
[0033] Eine dritte beflockte Elastomerdichtung 11 liegt am mittleren senkrechten Abschnitt
an einer zur Mitte orientierten Oberfläche 5a des Flügelrahmens 5 an. Symmetrisch
dazu ist eine weitere dritte Elastomerdichtung 11a vorgesehen, die in analoger Weise
am Flügelrahmen 6 des äußeren Türflügels 4 anliegt.
[0034] Die dritten beflockten Elastomerdichtungen 11, 11a sind auf Hilfsprofilen 3a, 4a
befestigt, die an den Flügelrahmen 5, 6 der Türflügel 4, 5 aufgesteckt und verschraubt
sind.
[0035] Zusätzlich dazu sind vierte beflockte Elastomerdichtungen 12, 12a vorgesehen, die
die beiden Hilfsprofile 3a, 4a stirnseitig gegeneinander abdichten.
[0036] Weitere Dichtungen 13, 14 und 14a sind im oberen waagrechten Abschnitt des Flügelrahmens
5 angeordnet, um in der abgesenkten Stellung des Türflügels 3 eine Abdichtung gegenüber
den Hilfsprofilen 2b und 2c herzustellen.
[0037] Bei der Ausführungsvariante von Fig. 4 ist ein innerer, beweglicher Türflügel 3 in
einem Rahmen 20 verschiebbar geführt und ein äußerer, nicht beweglicher, bzw. ein
nicht zur betriebsmäßigen Bewegung vorgesehener Türflügel 4 darin befestigt. Der Rahmen
20 setzt sich aus einem oberen Rahmenprofil 21, zwei seitlichen Rahmenprofilen 22,
23 und einem unteren Rahmenprofil 24 zusammen.
[0038] In Fig. 5 ist die Situation im Bereich eines seitlichen, vertikalen Rahmenprofils
23 im Detail gezeigt. Am vertikalen Rahmenprofil 23 ist ein erster Hilfsrahmen 23a
mit einer Schnappverbindung im äußeren Bereich befestigt. Im inneren Bereich ist ein
zweiter Hilfsrahmen 23b ebenfalls mit einer Schnappverbindung befestigt. Der innere
Türflügel 3 mit seinem Flügelprofil 5 ist hier in der geschlossenen Stellung dargestellt,
in der er am zweiten Hilfsrahmen 23b anliegt. An der Stirnseite des Flügelprofils
5 sind zwei symmetrisch ausgeführte zweite Dichtungen 25a, 25b angebracht, die als
beflockte Elastomerdichtungen ausgebildet sind und die am zweiten Hilfsrahmen 23b
anliegen und zusätzlich eine Dichtlippe aufweisen, die mit einem in der Ebene des
Türflügels 3 liegenden Vorsprung zusammenwirkt.
[0039] Am ersten Hilfsrahmen 23a ist eine erste Dichtung 35, die als Bürstendichtung ausgeführt
ist, angebracht, die mit einer Seitenfläche 5a des Flügelprofils 5 zusammenwirkt und
entlang dieser Seitenfläche 5a am Beginn einer Öffnungsbewegung des inneren Türflügels
3 gleitet. Diese erste Dichtung 35 stellt in geschlossenem Zustand eine zusätzliche
Abdichtung dar, wobei die Dichtwirkung für sich allein geringer ist als die der zweiten
Dichtungen 25a, 25b. Allerdings besteht der Vorteil, dass eine Abdichtung auch dann
gegeben ist, wenn der innere Türflügel 3 nicht vollständig geschlossen ist und dass
die Reibung bei der Öffnungsbewegung sehr gering ist.
[0040] In Fig. 6 ist ein Abschnitt im Bereich des oberen Rahmenprofils 21 gezeigt, das dazu
bestimmt ist, die Türflügel 3, 4 an ihrer Oberseite zu führen bzw. zu halten. Der
innere Türflügel 3 befindet sich dabei in einem geschlossenen und abgesenkten Zustand.
Auch an diesem Rahmenprofil 21 sind zwei Hilfsrahmen 21a und 21b befestigt. Am ersten
Hilfsrahmen 21a ist in analoger Weise wie oben beschrieben eine erste Dichtung 36
befestigt, die als Bürstendichtung ausgeführt ist und mit einer Seitenfläche 5a des
Flügelrahmens 5 zusammenwirkt.
[0041] Der Türflügel 3 trägt in diesem Bereich insgesamt drei zweite Dichtungen 26, 27a
und 27b, nämlich eine seitliche Dichtung 26, die auf einem Hilfsrahmen 5b angebracht
ist, das seitlich nach außen vom Flügelprofil 5 vor ragt und zwei Hauptdichtungen
27a, 27b. Die seitliche Dichtung 26 liegt in geschlossenem und abgesenktem Zustand
oben auf dem ersten Hilfsrahmen 21a an. Die beiden Hauptdichtungen 27a, 27b dichten
ebenfalls von oben ab, indem sie sich auf seitliche Vorsprünge des zweiten Hilfsrahmens
21b abstützen.
[0042] Die Fig. 6a ist analog zu Fig. 6, mit dem Unterschied, dass der Türflügel 3 in angehobenem
Zustand dargestellt ist. Da es sich bei der hier dargestellten Ausführungsvariante
um ein Hebe- Schiebesystem handelt, wird der Türflügel 3 vor seiner Öffnung zunächst
angehoben, um dann verschoben werden zu können.
[0043] Es ist ersichtlich, dass alle drei zweiten Dichtungen 26, 27a, 27b von ihren gegenüberliegenden
Dichtflächen abgehoben sind, so dass eine Verschiebung des Türflügels 3 kein Widerstand
entgegengesetzt wird. Die zweite Dichtung 36 bleibt jedoch in Eingriff.
[0044] Fig. 7 zeigt einen anderen Abschnitt des oberen Rahmenprofils 21 im Bereich des äußeren
Türflügels 4. in diesem Abschnitt ist anstelle des ersten Hilfsrahmens 21a ein geringfügig
abgewandelter dritter Hilfsrahmen 21c angebracht. Der zweite Hilfsrahmen 21b ist unverändert.
Die zweiten Dichtungen 28a und 28b dichten den Flügelrahmen 6 gegenüber dem dritten
Hilfsrahmen 21c ab.
[0045] In der Fig. 8 ist die Verbindung des äußeren Türflügels 4 mit dem zugehörigen seitlichen
Rahmenprofil 22 gezeigt. Auch hier sind zwei zweite Dichtungen 29a und 29b zur Abdichtung
vorgesehen.
[0046] Die Fig. 9 zeigt den inneren Türflügel 3 im Bereich des unteren Rahmenprofils 24
in geschlossenem und abgesenktem Zustand. Das untere Rahmenprofil 24 ist mehrteilig
ausgeführt und besitzt eine nach außen abgeschrägte Oberfläche 24a mit einer Tropfnase
24b. Das Flügelprofil 5 besitzt in diesem Bereich einen an sich bekannten Hebemechanismus
mit Laufrädern 40, um den inneren Türflügel 3 zunächst anzuheben und danach reibungsarm
zu verschieben. Zweite Dichtungen 30a, 30b sind im Flügelprofil 5 befestigt und liegen
von oben am unteren Rahmenprofil 24 auf.
[0047] Die Darstellung der Fig. 9a entspricht der von Fig. 9 mit dem Unterschied, dass der
innere Türflügel 3 angehoben ist. Es ist ersichtlich, dass die beiden Dichtungen 30a,
30b von ihren gegenüberliegenden Flächen abgehoben sind und somit die Verschiebung
nicht behindern.
[0048] Ein weiterer Abschnitt des unteren Rahmenprofils 24 ist in der Fig. 10 dargestellt.
Hier ist ein Hilfsrahmen 24c eingefügt, der den Flügelrahmen 6 des äußeren Türflügels
4 trägt. Zweite Dichtungen 31a und 31b dichten den Flügelrahmen 6 gegenüber dem Hilfsrahmen
24c ab.
[0049] Es ist festzuhalten, dass die zweiten Dichtungen 25a, 25b; 26a, 26b; 27a, 27b hier
separat beschrieben worden sind, jedoch an den Ecken des inneren Türflügels 3 durchlaufend,
also einstückig ausgebildet sein können, um etwaige Fehlstellen in den Ecken zu vermeiden.
Ähnliches gilt für den äußeren Türflügel 4.
[0050] Fig. 11 zeigt schließlich den Verbindungsbereich zwischen den beiden Türflügeln 3
und 4. auf den beiden Flügelrahmen 5, 6 sind analog aufgebaute Hilfsprofile 3a, 4a
angebracht, an denen Bürstendichtungen 37, 38 befestigt sind, die mit dem jeweils
gegenüberliegenden Flügelrahmen 6, 5 zusammenwirken. Zusätzlich dazu erfolgt die Abdichtung
über zweite Dichtungen 32a, 32b, die wie immer als beflockte Elastomerdichtungen ausgeführt
sind und bereits am Beginn der Öffnungsbewegung von der gegenüberliegenden Dichtfläche
abheben.
[0051] Die in der Fig. 11 dargestellte Situation ist auch gegeben, wenn beide Türflügel
3, 4 beweglich ausgeführt sind.
[0052] Bei der Ausführungsvariante, die in Fig. 12 dargestellt ist, sind zwei Rahmenprofile
42, 43 , die vertikal ausgerichtet sind, in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet.
Ein Verbindungsprofil 44 mit näherungsweise quadratischem Querschnitt ist durch Schnappverbindungen
mit den beiden Rahmenprofilen 42 und 43 verbunden. Türflügel 3, 4 sind jeweils verschiebbar
gelagert und liegen an den Rahmenprofilen 42, 43 an. Beflockte Elastomerdichtungen
33a, 33b, 33c und 33d stellen die Abdichtung in geschlossenem Zustand sicher, und
zusätzlich dazu sind Bürstendichtungen 39a, 39b vorgesehen, die analog zu den oben
dargestellten Ausführungsvarianten angeordnet sind.
[0053] In Fig. 13 ist eine Ausführungsvariante dargestellt, bei der seitlich neben dem Türflügel
3 noch ein Dreh- Kippflügel 46 angeordnet ist, wobei die Darstellung der der Fig.
6 entspricht. Am seitlichen Rahmenprofil 23 ist ein Hilfsrahmen 45 angebracht in dem
der Dreh- Kippflügel 46 gelagert ist. Die Abdichtung erfolgt über beflockte Elastomerdichtungen
34a und 34b, sowie über eine Mitteldichtung 47.
[0054] Eine Ausführungsvariante mit Oberlichte ist in der Fig. 14 gezeigt. Ein oberes Rahmenprofil
48 verläuft oberhalb einer Oberlichte 50, die kippbar ausgeführt ist. Am oberen Rahmen
Profil 48 ist ein Hilfsrahmen 49 befestigt, der zwei beflockte Elastomerdichtungen
51a, 51b und eine Mitteldichtung 52 trägt.
[0055] Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, eine zuverlässige Abdichtung insbesondere
von verschiebbaren Türflügeln sicherzustellen, gleichzeitig aber die Leichtgängigkeit
der Verschiebung zu erhalten.
1. Schiebetürsystem mit einem inneren Türflügel (3) und einem äußeren Türflügel (4),
wobei mindestens ein Türflügel (3, 4) horizontal zwischen einer geschlossenen Stellung
und einer offenen Stellung verschiebbar ist und wobei die Türflügel (3, 4) jeweils
aus einem Flügelrahmen (5, 6) und mindestens einem Glaselement (7, 8) aufgebaut sind,
sowie mit einem ersten vertikalen Rahmenprofil (1, 22), einem zweiten vertikalen Rahmenprofil
(23) und einem horizontalen oberen Rahmenprofil (2, 21), die die Türöffnung bilden,
in der der Türflügel (3, 4) horizontal verschiebbar ist, und mit mindestens einer
an einem Rahmenprofil (1, 2, 21, 22, 23, 24) befestigten ersten Dichtung (35, 36,
37, 38), die am Flügelrahmen (5, 6) des horizontal beweglichen Türflügels (3, 4) anliegt
und beim Verschieben an diesem entlang gleitet, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine zweite Dichtung vorgesehen ist, die ausschließlich in der geschlossenen
Stellung in Eingriff ist, und dass die zweite Dichtung als beflockte Elastomerdichtung
(8a, 8b, 9, 10, 11, 11a, 12, 12a, 14a, 14b, 25a, 25b, 26, 27a, 27b, 28a, 28b, 29a,
29b, 30a, 30b, 31a, 31b, 32a, 32b, 33a, 33b, 33c, 33d) ausgeführt ist.
2. Schiebetürsystem nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der horizontal bewegliche Türflügel (3, 4) als Hebe-Schiebe-Flügel ausgebildet ist.
3. Schiebetürsystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beflockte Elastomerdichtung (8a, 8b, 9, 10, 11, 11a, 12, 12a, 14a, 14b, 25a,
25b, 26, 27a, 27b, 28a, 28b, 29a, 29b, 30a, 30b, 31a, 31b, 32a, 32b, 33a, 33b, 33c,
33d) als umlaufende Dichtung ausgeführt ist.
4. Schiebetürsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dichtung als Bürstendichtung (35, 36, 37 38) ausgeführt ist.
5. Schiebetürsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein vertikales Rahmenprofil (1, 22, 23) einen aufgesteckten Hilfsrahmen (1b, 1c,
23a) aufweist, der eine erste Dichtung (9) trägt.
6. Schiebetürsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dichtung (35, 36, 37, 38) bzw. die zweite Dichtung (8a, 8b, 9, 10, 11,
11a, 12, 12a, 14a, 14b, 25a, 25b, 26, 27a, 27b, 28a, 28b, 29a, 29b, 30a, 30b, 31a,
31b, 32a, 32b, 33a, 33b, 33c, 33d) mit Flächen zusammenwirken, die im rechten Winkel
zueinander stehen.
7. Schiebetürsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beflockte Elastomerdichtung (8a, 8b, 9, 10, 11, 11a, 12, 12a, 14a, 14b, 25a,
25b, 26, 27a, 27b, 28a, 28b, 29a, 29b, 30a, 30b, 31a, 31b, 32a, 32b, 33a, 33b, 33c,
33d) einstückig ausgebildet ist.
8. Schiebetürsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl der innere als auch der äußere Türflügel (3, 4) horizontal verschiebbar sind
und dass jeder Türflügel (3, 4) eine in Gebrauchslage senkrecht verlaufende beflockte
Elastomerdichtung (11, 11a, 32a, 32b) trägt, die am jeweils anderen Türflügel (4,
3) zumindest in der geschlossenen Stellung anliegt.
9. Schiebetürsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Türflügel (3, 4) ein an einem senkrecht verlaufenden Abschnitt des Flügelrahmens
(5, 6) ein aufgestecktes Hilfsprofil (3a, 4a) aufweist, das eine Bürstendichtung (11,
11a) trägt.
10. Schiebetürsystem nach einem der Ansprüche 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hebemechanismus (40) vorgesehen ist, der dazu ausgebildet ist, den beweglichen
Türflügel (3, 4) anzuheben und gleichzeitig horizontal zu bewegen.
11. Schiebetürsystem nach einem der Ansprüche 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einer Stirnfläche eine Türflügels (3, 4) zwei im Wesentlichen symmetrische
beflockte Elastomerdichtungen (8a, 8b, 11a, 11b, 12a, 12b, 14a, 14b, 25a, 25b, 27a,
27b, 28a, 28b, 29a, 29b, 30a, 30b, 31a, 31b, 32a, 32b, 33a, 33b, 33c, 33d) vorgesehen
sind.