[0001] Die Erfindung betrifft ein Trampolin und ein Verfahren zur Kontrolle von auf einem
Trampolin durchgeführten Sprüngen.
[0002] Derartige Trampoline werden in vielfältigen Applikationen sowohl im Freizeitals auch
im Wettkampfbereich eingesetzt.
[0003] Bei einem Einsatz im Wettkampfbereich werden in bekannter Weise von Wettkampfrichtern
Sprünge, die ein Athlet auf dem Trampolin ausführt, bewertet. Ein wesentliches Bewertungskriterium
hierbei ist die Flugzeit bei einem Sprung des Athleten, das heißt es muss möglichst
exakt und objektiv ermittelt werden, wie lange ein Athlet bei einem Sprung auf dem
Trampolin abgehoben von diesem in der Luft bleibt. Diese Flugzeitbestimmung kann von
Wettkampfrichtern nur ungenau geschätzt werden. Um verlässlichere Werte für die Flugzeiten
zu bekommen, ist es bekannt, Lichtschranken als Messsysteme einzusetzen, die unter
der Ebene der Sprungtücher installiert werden. Die Funktionsweise der Lichtschranken
ist dann derart, dass deren Strahlengang nicht unterbrochen ist, wenn das Trampolin
unbenutzt ist oder der jeweilige Athlet bei einem Sprung auf dem Trampolin gerade
vom Sprungtuch abgehoben ist. Demgegenüber wird der Strahlengang dann unterbrochen,
wenn der Athlet auf dem Sprungtuch aufkommt, so dass es sich nach unten durchbeult
und so in den Strahlengang der Lichtstrahlen gelangt.
[0004] Nachteilig hierbei ist, dass durch ein Nachschwingen des Sprungtuchs wenn der Athlet
gerade vom Sprungtuch abhebt, die Lichtschranken nochmals unterbrochen werden können,
was die Messergebnisse für die Flugzeit verfälschen kann.
[0005] Ein weiterer Nachteil ist dadurch gegeben, dass das Messsystem mit den Lichtschranken
auf die Ermittlung von Flugzeiten beschränkt ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System bereitzustellen, mittels dessen
bei einem Trampolin der eingangs genannten Art mit geringem Aufwand möglichst umfangreiche
und exakte Informationen über auf diesem Trampolin durchgeführte Sprünge erhalten
werden.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale der unabhängigen Ansprüche vorgesehen.
Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0008] Das erfindungsgemäße Trampolin umfasst eine Rahmenkonstruktion und ein an der Rahmenkonstruktion
gelagertes Sprungtuch. Eine Anordnung von Sensoren ist vorgesehen, mittels derer auf
das Sprungtuch einwirkende Kräfte oder Beschleunigungen erfasst werden. Die Signale
der Sensoren werden in eine Auswerteeinheit eingelesen. Aus dem zeitlichen Verlauf
der Signale werden Ausgangsgrößen erzeugt.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur Kontrolle von auf wenigstens einem Trampolin
durchgeführten Sprüngen, wobei das Trampolin eine Rahmenkonstruktion und ein an dieser
gelagertes Sprungtuch aufweist. Mittels einer Anordnung von Sensoren werden auf das
Sprungtuch einwirkende Kräfte oder Beschleunigungen erfasst. Die Signale der Sensoren
werden in eine Auswerteeinheit eingelesen, wobei aus dem zeitlichen Verlauf der Signale
Ausgangsgrößen erzeugt werden.
[0010] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, als Messsystem für ein Trampolin Sensoren
einzusetzen, die Kräfte und Beschleunigungen und damit Messgrößen liefern, die eine
unmittelbare Reaktion des Sprungtuchs auf Sprünge, die auf diesem ausgeführt werden,
darstellen. Damit können exakt und unmittelbar auf dem Sprungtuch ausgeübte Sprünge
analysiert werden. Wesentlich hierbei ist, dass die Auswertung der Sensorsignale zeitaufgelöst
erfolgt. Damit können zeitliche Verläufe von Sprüngen auf dem Trampolin vollständig
und exakt analysiert werden. Vorteilhaft hierbei ist, dass die Sensorsignale unmittelbar,
das heißt verzögerungsfrei in der Auswerteeinheit zur Generierung der Ausgangsgrößen
ausgewertet werden können, so dass die Ausgangsgrößen in Echtzeit, das heißt ohne
Verzögerungen während der auf dem Trampolin durchgeführten Sprünge für einen Anwender
zur Verfügung gestellt werden können.
[0011] Mit den Sensoren können auf das Sprungtuch einwirkende Kräfte während der Durchführung
von Sprüngen auf dem Trampolin exakt erfasst werden. Bei der Auswertung der Sensorsignale
wird das bei der Durchführung von Sprüngen charakteristische Verhalten des Sprungtuchs
berücksichtigt. Befindet sich ein Turner bei einem Sprung in der Abwärtsbewegung im
Spruchtuch, so ist ein Kraftanstieg am Sprungtuch zu verzeichnen. Umgekehrt nehmen
die Kräfte ab, wenn sich ein Turner in einer Aufwärtsbewegung im Sprungtuch befindet.
Sobald der Turner vom Sprungtuch abgehoben ist, schwingt das Sprungtuch mit seiner
Eigenfrequenz nach, was zu oszillierenden Kräften führt, die mit den Sensoren erfasst
werden. Schließlich ist die Kraftbelastung konstant, wenn sich das Sprungtuch in seiner
Ruhelage befindet. Diese Zusammenhänge berücksichtigend, kann mit den Sensoren des
erfindungsgemäßen Messsystems der Beginn und das Ende eines Sprungs auf dem Sprungtuch
des Trampolins exakt erfasst werden. Daraus können in der Auswerteeinheit als Ausgangsgrößen
die Flugzeit und daraus abgeleitet auch die Flughöhe eines Sprungs berechnet werden.
Eine besonders vorteilhafte Art der Messwertauswertung besteht dabei darin, dass die
aktuell ermittelten Sensorsignale der Sensoren auf Referenzwerte bezogen sind.
[0012] Dadurch können die Ausgangsgrößen einfach und mit hoher Genauigkeit ermittelt werden.
Die Referenzwerte werden vorteilhaft durch Referenzmessungen vor Inbetriebnahme des
Messsystems ermittelt.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Sensoren in Umfangsrichtung
des Trampolins verteilt angeordnet, so dass aus den Signalen der Sensoren in der Auswerteeinheit
positionsabhängige Ausgangsgrößen für auf dem Trampolin durchgeführte Sprünge erhalten
werden.
[0014] Die aus diesen Sensorsignalen generierten Ausgangsgrößen können insbesondere Aufschluss
geben, ob ein Turner mittig auf dem Sprungtuch oder seitlich versetzt zum Zentrum
des Sprungtuchs seine Sprünge ausführt. Dadurch wird ein erheblich vergrößerter Funktionsumfang
des erfindungsgemäßen Messsystems erhalten.
[0015] Generell wird hierzu eine Kombination von Sensorsignalen gebildet, vorzugsweise werden
hierbei Differenzen von Sensorsignalen gebildet. Ein seitlich zur Mitte des Sprungtuchs
versetztes Springen auf dem Trampolin führt nämlich zu unterschiedlichen Sensorsignalen
der verteilt angeordneten Sensoren.
[0016] Die Sensoren des erfindungsgemäßen Messsystems können prinzipiell als Beschleunigungssensoren
ausgebildet sein, mittels derer Beschleunigungen des Sprungtuchs, die durch Sprünge
auf dem Trampolin verursacht sind, erfasst werden. Dabei sind die Beschleunigungssensoren
so ausgebildet, dass diese nicht nur die Beträge, sondern auch die Richtungen von
Beschleunigungen erfassen. Derartige Beschleunigungssensoren können beispielsweise
an elastischen Elementen, mit denen das Sprungtuch an der Rahmenkonstruktion befestigt
ist, angeordnet sein. Generell können die Beschleunigungssensoren auch an der Rahmenkonstruktion
des Trampolins angeordnet sein.
[0017] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform können die Sensoren des Messsystems
als Kraftsensoren ausgebildet sein, wobei diese vorteilhaft an der Rahmenkonstruktion
des Trampolins angeordnet sind. Die so ausgebildeten Sensoren messen dann die Kräfte,
die bei Sprüngen auf dem Sprungtuch auf dieses einwirken und dann auf die Rahmenkonstruktion
des Trampolins übertragen werden.
[0018] Beispielsweise sind die Sensoren als Kraftsensoren in Form von Drucksensoren oder
Dehnungsmessstreifen ausgebildet.
[0019] Vorteilhaft weist die Rahmenkonstruktion einen das Sprungtuch aufnehmenden Rahmen
und Fußteile auf. Die Sensoren sind an den Fußteilen angeordnet, wobei zweckmäßig
an jeweils einem Fußteil ein Sensor angeordnet ist.
[0020] Durch die Anbringung der Sensoren an den Fußteilen sind diese gleichmäßig in Umfangsrichtung
des Sprungtuchs verteilt angeordnet. Durch Kombination, insbesondere durch Differenzbildung
der Sensorsignale, werden dann ortsaufgelöste Informationen erhalten, die Aufschluss
geben, an welcher Stelle des Sprungtuchs der jeweilige Turner bei der Ausführung von
Sprüngen aufkommt.
[0021] Eine besonders einfache Montage der Sensoren ist dann möglich, wenn die Sensoren
an den Unterseiten der Fußteile angeordnet sind.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Auswerteeinheit
eine Ausgabeeinheit auf.
[0023] Die Ausgabeeinheit kann beispielsweise von einem Terminal eines PCs, Laptops oder
Tablet-Computers sein, wobei dessen Rechnereinheit die Auswerteinheit bildet.
[0024] Das erfindungsgemäße Messsystem kann einfach, insbesondere auch als Nachrüstsatz
an Trampolinen beliebiger Bauart installiert werden. Dabei ist das Messsystem robust
und wenig manipulationsanfällig.
[0025] Ein erster Einsatzbereich des erfindungsgemäßen Messsystems ist die Messwerterfassung,
bei im Wettkampfbereich eingesetzten Trampolinen. Dabei können einerseits Wettkampfrichter
an einem Terminal eines PCs oder dergleichen während der Sprünge eines Athleten die
hierfür mit dem Messsystem generierten Ausgangsgrößen verfolgen. Zudem können die
Ausgangsgrößen auch an einer Video-Leinwand oder dergleichen als weiterer Ausgabeeinheit
angezeigt werden, damit die Ausgangsgrößen auch vom Publikum mitverfolgt werden können.
[0026] Die mit dem Messsystem generierten Ausgangsgrößen stellen ein Hilfsmittel dar, das
zu einer wesentlichen Entlastung der Wettkampfrichter führt. Weiterhin werden mit
den Ausgangsgrößen objektive Größen generiert, die eine, von subjektiven Gesichtspunkten
freie Bewertung der Sprünge eines Athleten ermöglichen.
[0027] Vorteilhaft wird dabei als Ausgangsgröße die Flugzeit und daraus abgeleitet die Sprunghöhe
während der Durchführung der Sprünge auf dem Trampolin ermittelt und auf der Anzeigeeinheit
in Echtzeit ausgegeben. Diese Ausgangsgrößen bilden wesentliche Bewertungskriterien
bei auf Trampolinen durchgeführten Wettkämpfen.
[0028] Als zusätzliches Bewertungskriterium kann durch eine ortsaufgelöste Auswertung der
Sensorsignale die Position des Athleten auf dem Sprungtuch des Trampolins ermittelt
werden. Beispielsweise kann durch die Positionsbestimmung genau festgestellt werden,
ob und inwieweit der Auftreffpunkt des Athleten auf dem Sprungtuch während der einzelnen
Sprünge variiert. Dabei kann ein einen Grenzwert überschreitendes Wandern der Auftreffpunkte
mit Punktabzug bewertet werden. Schließlich können diese Messungen auch als Sicherheitskriterium
dahingehend bewertet werden, dass ein Athlet sanktioniert, insbesondere disqualifiziert
wird, wenn er eine bestimmte Sicherheitszone des Sprungtuchs verlässt.
[0029] Das erfindungsgemäße Messsystem kann auch zu Zwecken der Trainingssteuerung eingesetzt
werden. Ein Trainer kann anhand der Ausgangsgrößen die Sprünge eines Athleten auf
dem Trampolin bewerten. Insbesondere kann analysiert werden, ob bestimmte neu zu erlernende
Sprünge zu starken Wanderbewegungen des Athleten auf dem Sprungtuch führen. Weiterhin
können die Ausgangsgrößen auch zur Dokumentation der Leistungen verschiedener Athleten
verwendet werden.
[0030] Das erfindungsgemäße Messsystem kann dahingehend erweitert sein, dass Sensoren an
mehreren, vorzugsweise nebeneinander angeordneten Trampolinen angeordnet sind, wobei
die Sensorsignale aller Sensoren in einer gemeinsamen Auswerteeinheit zur Generierung
von Ausgangsgrößen ausgewertet werden. Dabei kann insbesondere ermittelt werden, inwieweit
Athleten synchron Sprünge auf den einzelnen Trampolinen ausführen.
[0031] Das erfindungsgemäße Messsystem kann weiterhin als Mittel zur Qualitätskontrolle
des jeweiligen Trampolins eingesetzt werden. Beispielsweise kann durch eine über einen
längeren Zeitraum erfolgende Aufzeichnung von Kraftverläufen, die mit den Sensoren
erfasst werden, ermittelt werden, ob an den Komponenten der Trampoline, insbesondere
dem Sprungtuch und den elastischen Elementen, mit denen das Sprungtuch an der Rahmenkonstruktion
fixiert ist, Ermüdungserscheinungen auftreten.
[0032] Schließlich kann das erfindungsgemäße Messsystem auch für Trampoline, die im Spiel-
und Freizeitbereich genutzt werden, eingesetzt werden.
[0033] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Trampolins mit einem Messsystem.
- Figur 2:
- Schnittdarstellung der Rahmenkonstruktion des Trampolins gemäß Figur 1 mit darin eingespanntem
Sprungtuch.
[0034] Figur 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel eines Trampolins 1, welches als
wesentliche Komponenten eine Rahmenkonstruktion 2 und ein darin gelagertes Sprungtuch
3 aufweist.
[0035] Die Rahmenkonstruktion 2 besteht im Wesentlichen aus einem rechteckigen Rahmen 4
und mit diesem verbundenen Fußteilen in Form von Standfüßen 5 zum Aufstellen auf einer
Unterlage. Generell kann die Rahmenkonstruktion 2 dabei zusammenklappbar sein.
[0036] In den Rahmen 4 der Rahmenkonstruktion 2 ist, wie aus Figur 2 ersichtlich, das Sprungtuch
3 eingespannt. Hierzu werden entlang des gesamten Umfangs des Sprungtuchs 3 Federn
6 als elastische Elemente befestigt, die dann an der Innenseite des Rahmens 4 fixiert
werden.
[0037] Wie aus Figur 1 ersichtlich, sind die Federn 6 durch Abdeckungen 7 abgedeckt, um
die Gefahr von Verletzungen durch Kontakt der das Trampolin 1 nutzenden Person mit
den Federn 6 zu vermeiden.
[0038] An dem Trampolin 1 befindet sich ein Messsystem. Das Messsystem umfasst eine Anordnung
von Sensoren 8, die im vorliegenden Fall als Kraftmessplatten ausgebildet sind, in
welchen Dehnungsmessstreifen oder dergleichen als Sensorelemente integriert sind.
Wie aus Figur 1 ersichtlich, ist jeweils ein Sensor 8 an der Unterseite dieses Standfußes
5 montiert, so dass die Rahmenkonstruktion 2 komplett auf den Sensoren 8 steht. Die
Sensoren 8 sind identisch ausgebildet und über nicht dargestellte Zuleitungen an eine
zentrale Auswerteeinheit 9 angeschlossen. An die Auswerteeinheit 9 ist eine Ausgabeeinheit
10 angeschlossen. Im einfachsten Fall besteht die Auswerteeinheit 9 aus einer Rechnereinheit
eines PCs, Laptops oder Tablet-Computers, wobei deren Terminal die Ausgabeeinheit
10 bildet. Generell kann auch eine berührungslos arbeitende Datenübertragung zwischen
den Sensoren 8 und der Auswerteeinheit 9 vorgesehen sein.
[0039] Mit den Sensoren 8 werden zeitaufgelöst während der Durchführung von Sprüngen auf
dem Trampolin 1 die Kräfte erfasst, die von einem Turner bei Kontakt mit dem Sprungtuch
3 auf dieses ausgeübt und von dem Sprungtuch 3 auf die Rahmenkonstruktion 2 übertragen
werden.
[0040] Die Sensorsignale werden in die Auswerteeinheit 9 eingelesen. In der Auswerteinheit
9 werden in Echtzeit, das heißt ohne Verzögerung, aus den Sensorsignalen Ausgangsgrößen
generiert und ebenfalls ohne Verzögerung an der Ausgabeeinheit 10 ausgegeben.
[0041] Die so gebildeten Ausgangsgrößen bilden Kenngrößen für auf dem Trampolin 1 durchgeführte
Sprünge, wobei diese Kenngrößen während der Durchführung der Sprünge fortlaufend in
der Auswerteeinheit 9 generiert und an der Ausgabeeinheit 10 ausgegeben werden.
[0042] Als erste Ausgangsgrößen können die Flugzeiten beziehungsweise Flughöhen bei den
einzelnen auf dem Trampolin 1 durchgeführten Sprüngen ermittelt werden. Hierzu wird
einerseits anhand der Sensorsignale der Sensoren 8 der Zeitpunkt ermittelt, wann ein
Turner das Sprungtuch 3 verlässt, das heißt am Anfang eines Sprungs vom Sprungtuch
3 abhebt. Andererseits wird darauf anhand der Sensorsignale der Auftreffpunkt des
Turners auf dem Sprungtuch 3 ermittelt.
[0043] Hier wird bei der Auswertung der von den Sensoren 8 ermittelten Sensorsignale das
bekannte Reaktionsverhalten des Sprungtuchs 3 bei der Ausübung der Sprünge ausgenutzt.
Am Ende eines Sprungs nach Auftreffen auf dem Sprungtuch 3 befindet sich ein Turner
in einer Abwärtsbewegung im Sprungtuch 3. Dadurch wirkt eine ansteigende Kraft auf
das Sprungtuch 3, die auf die Rahmenkonstruktion 2 übertragen und dann von den Sensoren
8 registriert wird. Entsprechend werden abfallende Kraftwerte registriert, wenn der
Turner in einer Aufwärtsbewegung im Sprungtuch 3 ist. Ist der Turner vom Sprungtuch
3 abgehoben, schwingt das Sprungtuch 3 mit seiner Eigenfrequenz nach, wodurch oszillierende
Kraftwerte entstehen, die von den Sensoren 8 registriert werden. Ist das Sprungtuch
3 des Trampolins 1 in Ruhe, werden an den Sensoren 8 konstante Kraftwerte erhalten.
[0044] Durch Ausnutzung dieses charakteristischen Verhaltens kann in der Auswerteeinheit
9 die Flugzeit und daraus abgeleitet die Flughöhe der auf dem Trampolin 1 durchgeführten
Sprünge bestimmt werden. Hierzu reichen prinzipiell die Sensorsignale eines Sensors
8 aus. Vorteilhaft erfolgt die Ermittlung der genannten Kenngrößen aus der Summe mehrerer
oder aller Sensoren 8.
[0045] Durch eine Differenzbildung der Sensorsignale kann als weitere Ausgangsgröße die
Position des Turners auf dem Trampolin 1 bestimmt werden. Hier wird die symmetrische
Anordnung der Sensoren 8 bezüglich des Sprungtuchs 3 ausgenutzt. Kommt ein Turner
nach einem Sprung exakt im Zentrum des Sprungtuchs 3 auf, so liefern die Sensoren
8 aufgrund deren symmetrischer Anordnung dieselben Sensorsignale, das heißt Kraftwerte.
Kommt dagegen der Turner versetzt zum Zentrum auf dem Sprungtuch 3 auf, so liefern
die Sensoren 8 unterschiedliche Sensorsignale. Durch Auswertung der Differenzen der
Sensorsignale kann damit die Position des Turners auf dem Sprungtuch 3 bestimmt werden.
[0046] Vorteilhaft werden die Kraftmessungen mit den Sensorsignalen auf Referenzwerte bezogen,
die durch Referenzmessungen vor Inbetriebnahme des Messsystems ermittelt werden.
Bezugszeichenliste
[0047]
- (1)
- Trampolin
- (2)
- Rahmenkonstruktion
- (3)
- Sprungtuch
- (4)
- Rahmen
- (5)
- Standfuß
- (6)
- Feder
- (7)
- Abdeckung
- (8)
- Sensor
- (9)
- Auswerteeinheit
- (10)
- Ausgabeeinheit
1. Trampolin (1) mit einer Rahmenkonstruktion (2) und mit einem an der Rahmenkonstruktion
(2) gelagerten Sprungtuch (3), dadurch gekennzeichnet, dass eine Anordnung von Sensoren (8) vorgesehen ist, mittels derer auf das Sprungtuch
(3) einwirkende Kräfte oder Beschleunigungen erfasst werden, und dass die Signale
der Sensoren (8) in eine Auswerteeinheit (9) eingelesen werden, wobei aus dem zeitlichen
Verlauf der Signale Ausgangsgrößen erzeugt werden.
2. Trampolin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (8) in Umfangsrichtung des Trampolins (1) verteilt angeordnet sind,
so dass aus den Signalen der Sensoren (8) in der Auswerteeinheit (9) positionsabhängige
Ausgangsgrößen für auf dem Trampolin (1) durchgeführte Sprünge erhalten werden.
3. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (8) an der Rahmenkonstruktion (2) angeordnet sind.
4. Trampolin nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenkonstruktion (2) einen das Sprungtuch (3) aufnehmenden Rahmen (4) und Fußteile
aufweist, und dass die Sensoren (8) an den Fußteilen angeordnet sind.
5. Trampolin nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an jeweils einem Fußteil ein Sensor (8) angeordnet ist.
6. Trampolin nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (8) an den Unterseiten der Fußteile angeordnet sind.
7. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (8) als Kraftsensoren in Form von Drucksensoren oder Dehnungsmessstreifen
ausgebildet sind.
8. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (9) eine Ausgabeeinheit (10) aufweist.
9. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass während einer Benutzungszeit, in der ein Turner Sprünge ausübt, die Ausgangsgrößen
fortlaufend als Kenngrößen für die durchgeführten Sprünge generiert werden.
10. Trampolin nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangsgrößen während der Benutzungszeit fortlaufend an der Anzeigeeinheit dargestellt
werden.
11. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die aktuell ermittelten Sensorsignale der Sensoren (8) auf Referenzwerte bezogen
sind.
12. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in der Auswerteeinheit (9) als Ausgangsgröße die Position einer auf dem Sprungtuch
(3) Sprünge ausübenden Person bestimmt wird.
13. Trampolin nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in der Auswerteinheit als Ausgangsgrößen die Flugzeit und/oder Höhe eines auf dem
Sprungtuch (3) Sprünge ausübenden Turners bestimmt wird.
14. Verfahren zur Kontrolle von auf wenigstens einem Trampolin (1) durchgeführten Sprüngen,
wobei das Trampolin (1) eine Rahmenkonstruktion (2) und ein an dieser gelagertes Sprungtuch
(3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer Anordnung von Sensoren (8) auf das Sprungtuch (3) einwirkende Kräfte
oder Beschleunigungen erfasst werden, und dass die Signale der Sensoren (8) in eine
Auswerteeinheit (9) eingelesen werden, wobei aus dem zeitlichen Verlauf der Signale
Ausgangsgrößen erzeugt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass dieses im Wettkampfbereich, im Bereich der Trainingssteuerung oder im Spieloder Freizeitbereich
oder zur Qualitätskontrolle des Trampolins (1) eingesetzt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Auswerteeinheit (9) parallel die Sensorsignale von Sensoren (8) an verschiedenen
Trampolinen (1) ausgewertet werden.