[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Steuermodul mit einem integrierten
elektronischen Schaltkreis zur Anbringung auf einer Verbrauchsmaterialkartusche, zumindest
umfassend die über Prozessorbusleitungen miteinander verbundenen Funktionsblöcke:
- Prozessorkern mit programmierbarem Codespeicher,
- lesbarer und wiederbeschreibbarer Datenspeicher,
- serielle bidirektionale Schnittstelle.
[0002] Eine Verbrauchsmaterialkartusche, beispielsweise eine Tinten- oder Tonerkartusche
für einen Drucker mit einem derartigen Steuermodul ist ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
[0003] Im Stand der Technik sind Drucker, beispielsweise Tintenstrahl- und Laser-Drucker,
in einer Vielzahl von unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Zur Versorgung
mit Verbrauchsmaterial werden in der Regel austauschbare Einweg-Verbrauchsmaterialbehälter,
sogenannte Verbrauchsmaterialkartuschen verwendet, beispielsweise Tinten- oder Tonerkartuschen,
welche im Folgenden kurz als Kartuschen bezeichnet werden. Diese werden zum Betrieb
in entsprechende Kartuschenautnahmevorrichtungen in dem Drucker eingesetzt. Wenn eine
Kartusche leer ist, wird sie aus dem Drucker entnommen, entsorgt und durch eine gefüllte
Kartusche ersetzt, oder mit Verbrauchsmaterial wiederbefüllt.
[0004] Üblicherweise werden Kartuschen mit einem elektronischen Steuermodul versehen, welches
zur Authentifizierung der Kartusche dient und zur Speicherung spezifischer Daten einen
wiederbeschreibbaren Datenspeicher enthält. Das Steuermodul ist mit elektrischen Kontaktelementen
verbunden, das sind von außen zugängliche Kontaktflächen. Wird eine Kartusche in einen
Drucker eingesetzt, treffen sie auf Drucker-Kontaktelemente, die sich in der Kartuschenaufnahmevorrichtung
des Druckers befinden. Die Drucker-Kontaktelemente sind intern mit den Steuerleitungen
des Druckers verbunden, über die von dem Drucker neben der Versorgungsspannung nach
einem seriellen Datenübertragungsprotokoll auch Datensignale übertragen werden. Auf
diese Weise können vom Drucker Daten aus dem Speicherelement der Tintenkartusche ausgelesen
werden, beispielsweise zu Typ, Kapazität, Tinte, Toner, Farbe etc., und es können
Daten in den Speicher geschrieben werden, beispielsweise zum aktuellen Rest-Tintenfüllstand.
Dadurch kann ein Nutzer jederzeit über den aktuellen Tintenfüllstand einer Tintenkartusche
informiert und gegebenenfalls aufgefordert werden, eine leere oder in Kürze verbrauchte
Kartusche rechtzeitig zu ersetzen.
[0005] Während zu Beginn der Entwicklung einfache Ausführungen von Steuermodulen in Form
von Speicherbausteinen verwendet wurden, die im Wesentlichen aus Speicherzellen und
einer fest vorgegebenen Ein-/Ausgabe-Steuerlogik bestanden, werden aktuell fortgeschrittene
Entwicklungen benutzt, bei denen komplexere Datenoperationen ausgeführt werden und
der Datenaustausch mit einem Drucker über speziell angepasste Schnittstellen erfolgt.
Die wesentlichen elektronischen Funktionen eines derartigen komplexen Steuermoduls
werden aus Effizienz- und Kostengründen in einem integrierten Schaltkreis zusammengefasst,
einem monolithischen Bauelement, welches auf einem Halbleitersubstrat ausgebildete
digitale Funktionsblöcke aufweist, die über einen internen Prozessorbus (Bus) miteinander
kommunizieren. Zu den wesentlichen Funktionsblöcken zählen ein Prozessorkern einschließlich
Programmcode-Speicher (Codespeicher), lesbare und/oder wiederbeschreibbare Speicherbereiche
sowie eine serielle bidirektionale Schnittstelle zur Datenkommunikation. Zum Anschluss
der Stromversorgung sowie für den Datenaustausch mit dem Drucker weist der Schaltkreis
nach außen herausgeführte Kontaktelemente (pins) auf, die mit den Kontaktelementen
des Steuermoduls verbunden sind.
[0006] Der wesentliche Zweck der Steuermodule besteht heute darin, die Benutzer der Drucker
an die ausschließliche Verwendung des jeweils passenden Verbrauchsmaterials, zum Beispiel
Original-Tintenkartuschen des jeweiligen Druckerherstellers zu binden. Hierzu werden
die Halbleiterspeichermittel in zunehmendem Maße mit komplexen logischen Schaltungen
zur Authentifizierung ausgerüstet, die auch kryptographische Datenverschlüsselungseinrichtungen
aufweisen. Dadurch ist es technisch aufwendig, kompatible Ersatz-Tintenkartuschen
bereitzustellen, auch wenn tatsächlich nur der Tintenfüllstand auf den Tintenkartuschen
gespeichert werden soll. Ein derartiges Steuermodul ist beispielsweise in der
WO2009145775A1 beschrieben.
[0007] Ein weiteres Problem für die Bereitstellung von Ersatz-Kartuschen ergibt sich daraus,
dass jeder Druckerhersteller eigene, nicht standardisierte Datenübertragungsprotokolle
anwendet. So wird in der
EP 1 736 318 A2 ein Steuermodul beschrieben, welches eine Schnittstelle mit zwei Stromversorgungs-
und zwei Datenübertragungsleitungen aufweist sowie eine Lichtemissionssteuerschaltung
zur optischen Datenübertragung an den Drucker, die ebenfalls von dem integrierten
Schaltkreis gesteuert wird. Das aus der
EP 2 361 770 A1 bekannte Steuermodul eines anderen Druckerherstellers hat drei Daten- und zwei Stromversorgungsleitungen,
ein weiterer Druckerhersteller verwendet gemäß der
EP 2 607 082 A1 insgesamt drei kombinierte Daten-Stromversorgungsleitungen.
[0008] Angesichts der vorangehend erläuterten Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung
die Motivation zugrunde, ein Steuermodul mit den oben genannten Merkmalen zur Verfügung
zu stellen, das flexibel unterschiedliche Authentifizierungsverfahren ausführen kann
und an eine Vielzahl von unterschiedlichen Datenübertragungsprotokollen und physisch
unterschiedlichen Schnittstellen anpassbar ist.
[0009] Zur Lösung der vorgenannten Problematik wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass
- der Prozessorkern als cryptRISC-Prozessorkern ausgebildet ist, der eine RISC-Prozessorarchitektur
mit zusätzlichen kryptographischen Befehlen aufweist, und
- die bidirektionale Schnittstelle bezüglich der Beschaltung der Kontaktelemente (pins)
und der eingesetzten Datenübertragungsprotokolle frei programmierbar ausgebildet ist,
und
- das Steuermodul eine Kontaktplatte mit einer anpassbaren Kontaktgeometrie umfasst.
[0010] Die Besonderheit der Erfindung besteht darin, dass ein für die spezifische Anwendung
- nämlich kryptographisch verschlüsseltem Datenaustausch - besonders gut geeigneter,
dabei hoch effizienter Prozessorkern verwendet wird, der über eine in weiten Grenzen
programmierbaren, d.h. frei konfigurierbaren Schnittstelle (interface) mit einem Drucker
kommunizieren kann.
[0011] Der erfindungsgemäß eingesetzte cryptRISC-Prozessorkern ist vom Grundsatz her ein
RISC (Reduced Instruction Set Computer)-Prozessor, d.h. ein Prozessor mit einem reduzierten
Befehlssatz, der ein einfaches und kostengünstiges Chipdesign und eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit
(Taktfrequenz) ermöglicht. Beim cryptRISC-Design wird dieser Ansatz weiter verfolgt,
wobei der Befehlssatz um typische in kryptographischen Verfahren genutzte Befehle
(Krypto-Befehle) erweitert wird. Ein typischer Befehlssatz umfasst beispielsweise
die folgenden Befehle: Permutation (Bit-orientiert, Byteorientiert), Multiplikation/Division,
Galois-Feld-Arithmetik (Matrix-Multiplikation, Inverse Multiplikation), Affine und
Invers Affine Transformation, Rotation, Verschiebung (shifting), Tabellenoperationen
(Table look-up: 4/8/32-bit substitution), Arithmetische Operationen (ADD, SUB) und
Logische Operationen (XOR, OR, AND, NOT). Gegebenenfalls können noch weitere spezifische
Befehle zur Unterstützung spezieller Kryptographieverfahren implementiert werden.
Der besondere Vorteil eines derartigen cryptRISC-Prozessorkerns ist, dass gängige
kryptographische Algorithmen wie DES (Data Encryption Standard), AES (Advanced Encryption
Standard) oder SHA (secure hash algorithm) hoch effizient durchgeführt werden können.
Dank der integrierten Krypto-Befehle kann mit einem cryptRISC-Prozessorkern eine deutlich
höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit erreicht werden als mit einem herkömmlichen Prozessor.
Dies ist für die Anwendung in einem Steuermodul für Verbrauchsmaterialkartuschen von
besonderer Bedeutung, da in dieser speziellen Anwendung die Datenübertragungsgeschwindigkeit
in der Regel so hoch ist, dass einfache, auf Standard-Mikrocontrollem basierte Ersatzlösungen
nicht funktionieren.
[0012] Weitere Vorteile von cryptRISC-Prozessorkemen sind, dass sie flexibel zur Verarbeitung
unterschiedlichster Datenübertragungsprotokolle programmiert werden können und zudem
kostengünstig als ASIC (Application Specific Integrated Circuit) realisiert werden
können.
[0013] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ergibt sich daraus, dass die Schnittstelle
durch entsprechende Programmierung in weiten Grenzen frei konfigurierbar ist. Dies
betrifft einerseits die physischen Anschlüsse, wie etwa die unterschiedliche Anzahl
und Belegung der Daten- und Versorgungsspannungsleitungen in unterschiedlichen Druckertypen
(siehe oben). Andererseits kann die Datenverarbeitung durch entsprechende Programmierung
an die unterschiedlichsten Datenübertragungsprotokolle angepasst werden, bei denen
es sich in der Regel um Druckerhersteller-spezifische, proprietäre Protokolle handelt.
Außerdem können kontaktlose Datenübertragungsverfahren ebenfalls realisiert werden,
beispielsweise opto-elektronisch durch Ansteuerung von lichtemittierenden Elementen
(LEDs oder dergleichen).
[0014] Durch die erfindungsgemäße Kombination eines cryptRISC-Prozessorkerns mit einer frei
konfigurierbaren Schnittstelle kann durch entsprechende Programmierung und Verwendung
einer Kontaktplatte mit angepasster Kontaktgeometrie ein erfindungsgemäßes Steuermodul
für eine Vielzahl unterschiedlicher Kartuschen- und Druckertypen verschiedener Druckerhersteller
verwendet werden. Dadurch kann sowohl der Entwicklungs- als auch der Herstellungsaufwand
für kompatible Kartuschen von unabhängigen Drittanbietern erheblich reduziert werden.
[0015] Zweckmäßigerweise ist ein Oszillator (OSC) sowie eine Taktsteuerung (CLK) zur Generierung
sämtlicher Systemtakte integriert. Diese bestimmen die Arbeitsgeschwindigkeit des
Prozessorkerns, sowie weiterer Funktionsblöcke durch individuelle Takte.
[0016] Vorzugsweise ist ein Zufallszahlengenerator zur Generierung echter Zufallszahlen
(true random number generator TRNG) integriert. Dadurch können für kryptographische
Operationen erforderliche echte Zufallszahlen effizient zur Verfügung gestellt werden.
[0017] Es ist weiterhin vorteilhaft, dass eine Verschlüsselungseinheit integriert ist. Dabei
handelt es sich um einen Schaltungsblock, in dem Algorithmen für spezielle kryptographische
Standardverfahren fest verdrahtet sind, beispielsweise für DES (data encryption standard)-Verfahren,
3DES (dreifaches DES), AES (advanced encryption standard) oder SHA (secure hash algorithm).
Dadurch können die Verschlüsselungsverfahren besonders effizient angewendet werden.
[0018] In weiteren Ausführungsformen des Steuermoduls können ferner folgende Funktionsblöcke
umfasst sein:
- ein Speicherkontroller (MC),
- eine vom Prozessorkern unabhängig operierende Speicherzugriffseinheit (DMA),
- ein Pulsweitenmodulator bzw. Taktgenerator (PWM).
[0019] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Im Einzelnen zeigen:
Fig.1 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Schaltkreises,
Fig.2 ein Steuermodul mit einem erfindungsgemäßen Schaltkreis gemäß Fig.1,
Fig.3 ein Blockschaltbild eines Steuermoduls nach dem Stand der Technik,
Fig.4 ein weiteres Blockschaltbild eines Steuermoduls nach dem Stand der Technik,
Fig.5 eine Tintenkartusche mit einem Steuermodule 1 gemäß Fig.2.
[0020] In Fig.1 ist schematisch ein erfindungsgemäßes Steuermodul 1 dargestellt. Es umfasst
einen erfindungsgemäßen integrierten Schaltkreis 2, der als Blockschaltbild dargestellt
sowie mit Kontaktelementen 3 verbunden ist, d.h. von außen zugänglichen, leitenden
Kontaktflächen (auch als pins, Terminals oder Kontaktpads bezeichnet werden).
[0021] Der Schaltkreis 2 weist eine Mehrzahl von integrierten Funktionsblöcken auf:
- CLK: frei programmierbarer Taktgenerator zur Steuerung (Taktsteuerung) interner Abläufe.
Zwecks Leistungseinsparung können bestimmte Taktsignale bei Bedarf verlangsamt oder
gänzlich ausgeschaltet werden. Dies ist wichtig im Fall eines geringen Power-Budgets
oder bei Stromversorgung durch Batterien, Akkumulatoren, Kondensatoren oder ähnlichem.
Dabei generiert der Oszillator (OSC) einen sogenannten "Masterclock". Dieser dient
als Referenz um alle weiteren Taktsignale mittels der Taktsteuerung abzuleiten.
- cryptRISC: Prozessorkern, der auf RISC-Architektur basiert und für kryptographische
Operationen optimiert ist.
- CRY: Verschlüsselungseinheit für Verschlüsselungsstandards wie z.B. DES, 3DES, AES
oder SHA. Die Standard-Krypto-Algorithmen werden fest verschaltet bereitgestellt.
Dadurch wird eine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit insbesondere für kryptographische
Operationen ermöglicht.
- DMA: programmierbare Speicherzugriffseinheit, die vom Prozessorkern unabhängig durchgeführte
Schreib- und Leseoperationen auf die am Bus befindlichen Speicherelemente unterstützt.
Dadurch ist es z.B. möglich eine schnelle Konfiguration des gesamten Systems durchzuführen,
oder Speicherbereiche zu kopieren, bzw. zu löschen.
- I/O: Signalverarbeitungseinheit. In diesem Funktionsblock werden Daten- und Steuersignale
vom Drucker empfangen und an diesen gesendet. Beispielsweise kann die Belegung der
nach außen herausgeführten Kontaktelemente vorgegeben werden, um ein Ein-, Zwei- oder
Mehrdraht-Interface zu realisieren. Die Signalverarbeitungseinheit kann erfindungsgemäß
ebenfalls konfiguriert werden. Dies ermöglicht es individuelle Signale der seriellen
Schnittstelle (SPU) sowie des Pulsweitengenerators (PWM) auf beliebige physikalische
Ein- bzw. Ausgänge zu schalten. Des Weiteren verfügt die Signalverarbeitungseinheit
über eine sogenannte GPIO Funktion. Ein GPIO ist ein, unter Prozessorkontrolle, frei
programmierbares Ein-/Ausgabe-Element. Dieses kann ebenfalls auf einen beliebigen
physikalischen Ein-/Ausgang geschaltet werden.
- MC: frei programmierbarer Speicherkontroller. Der Kontroller unterstützt Schreib-
und Leseoperationen gemäß der verwendeten NVRAM Technologie. Gegebenenfalls werden
technologiebedingte Eigenschaften sowie integrierte Zwischenspeicher, sogenannte Caches,
genutzt um höhere Zugriffszeiten zu erreichen.
- NVRAM: wiederbeschreibbarer nichtflüchtiger Code-, Konfigurations- und Datenspeicher.
Üblicherweise werden hier EEPROM oder Flash Speicher eingesetzt, es sind aber auch
neuere Technologien wie z.B. F(E)RAM, MRAM, PCRAM oder gepufferte RAM Elemente denkbar.
Technologien wie FERAM haben eine besonders hohe Speichergeschwindigkeit und ermöglichen
daher eine flexible Anpassung an Anwendungen mit hoher Datenverarbeitungsgeschwindigkeit.
Dadurch können auch proprietäre Hochgeschwindigkeits-Datenübertragungsprotokolle,
wie sie von Druckerherstellern zur Kommunikation des Druckers mit Steuermodulen auf
Verbrauchsmaterial-kartuschen eingesetzt werden, universell umgesetzt Der Codebereich
nimmt das Betriebsprogramm für den cryptRISC Prozessorkern auf.
Durch den Konfigurationsbereich erfolgt die Anpassung aller konfigurierbaren Steuermodule
an die unterschiedlichen geforderten Anwendungen auf Verbrauchsmaterialkartuschen
für unterschiedliche Drucker.
Der Datenbereich dient zur langfristigen Speicherung von Druckerdaten.
- OSC: Oszillator für Systemtakt. In der Regel erfolgt die Taktgenerierung über ein
auf dem Chip befindliches RC Glied. Es sind alternativ aber auch andere interne oder
externe Oszillatorquellen wie z.B. Quarze oder Mikro-Mechanische Strukturen denkbar.
Der Oszillator generiert einen sogenannten "Masterclock" als Eingang für den Taktgenerator
(CLK). Dieser dient als Referenz um alle weiteren Taktsignale abzuleiten.
- POR: Zurücksetzen der internen Schaltung beim Einschalten (power-onreset).
- PWM: Pulsweitenmodulator bzw. Taktgenerator. Durch Pulsweitenmodulation können analoge
Signale nachgebildet werden, beispielsweise Ströme zur Simulation von ohmschen Widerständen.
Der Taktgenerator erzeugt Rechteckimpulse mit definierter Periodenlänge und Puls-Pausenverhältnis
zur Steuerung beliebiger externer Baugruppen. Unter Zuhilfenahme der Signalverarbeitungseinheit
(I/O) können individuelle Signale des Pulsweitengenerators/Taktgenerators auf beliebige
physikalische Ein- bzw. Ausgänge geschaltet werden.
- RAM: wiederbeschreibbarer, flüchtiger Datenspeicher.
- SPU: frei programmierbare, serielle bidirektionale Schnittstelle (Interface). Durch
eine entsprechende Programmierung, die in einem Konfigurations-Speicher (NVRAM) gespeichert
wird, kann die Schnittstelle erfindungsgemäß in weiten Grenzen konfiguriert werden.
So werden beispielsweise folgende Protokollvarianten unterstützt:
- Serielle Protokolle mit einer bidirektionalen Datenleitung,
- Serielle Protokolle mit zwei unidirektionalen Datenleitungen,
- Serielle 2-Draht Protokolle (gemeinsame Takt-/Datenleitung),
- Serielle 1-Draht Protokolle (gemeinsame Takt-/Datenleitung und Spannungsversorgung),
- Serielle Protokolle mit optionalem Addressfeld,
- Serielle Protokolle mit optionalem Datenrichtungsfeld,
- Serielle Protokolle mit optionalem Datenfeld,
- Serielle Protokolle mit optionalem Kommandofeld,
- Serielle Protokolle mit optionalem Feld zur Empfangsbestätigung,
- Serielle Protokolle mit optionalen Steuersignalen (z.B. Zwecks Rücksetzen in Startzustand,
Einschalten der seriellen Schnittstelle),
- Verarbeitung der seriellen Signale asynchron oder synchron zum seriellen Taktsignal.
Parameter wie serielle Taktfrequenz, genutzte Taktflanken, Feldlängen (in Bit), Feldpositionen
innerhalb des Datenstromes sowie optionale Wartezeiten sind frei programmierbar.
Entsprechend dem jeweils angewendeten Datenaustauschprotokoll erfolgt die Aufbereitung
der vom Drucker empfangenen und zum Drucker gesendeten Datensignale. Unter Zuhilfenahme
der Signalverarbeitungseinheit (I/O) können individuelle Signale der bidirektionalen
Schnittstelle auf beliebige physikalische Ein- bzw. Ausgänge geschaltet werden.
- TEST: Testschaltung.
- TRNG: Zufallszahlengenerator zur Erzeugung echter Zufallszahlen.
[0022] Die vorgenannten Funktionsblöcke sind über einen internen Bus (Prozessorbus) 4 miteinander
verbunden.
[0023] Ferner sind Ausführungsformen des elektronischen Schaltkreises mit allen Kombinationen
der vorgenannten Funktionsblöcke möglich. Gegebenenfalls können weitere Funktionsblöcke
vorgesehen werden.
[0024] Über die Kontaktelemente (3) VDD und GND wird die Versorgungsspannung an den Schaltkreis
2 angelegt.
[0025] Der Funktionsblock SPU, der seinerseits mit der Schnittstelle I/O und dem Bus 4 verbunden
ist, ist mit dem Kontaktelement (3) SCL verbunden, über das ein externes Taktsignal
eingespeist wird, sowie dem Kontaktelement SDA, welches zur Eingabe von Datensignalen
vom Drucker und Ausgabe von Datensignalen an den Drucker dient (bidirektionale Datenkommunikation).
[0026] Bei der frei programmierbaren Schnittstelle I/O sind beispielhaft einige mögliche
Kontaktelemente 3 angegeben:
- LEDN / RESN: LED-Ansteuerung, RESET-Eingang/Ausgang,
- INIT: Initialisierung,
- GPIO: Allzweckeingabe/-ausgabe (general purpose input/output): Hierbei handelt es
sich um frei programmierbare Ein- und Ausgänge, die zur Ein-und Ausgabe beliebiger
digitaler Daten und Steuersignale konfiguriert werden können. Ferner ist es möglich,
durch die angeschlossene Pulsweitenmodulationseinheit PWM quasi-analoge Signale auszugeben,
beispielsweise Steuerströme für opto-elektronische Übertragungselemente (LED) oder
zur Simulation von Prüf- oder Messwiderständen.
[0027] Durch die erfindungsgemäß frei programmierbare Schnittstellen, die im gezeigten Beispiel
die Funktionsblöcke I/O, SPU und PWM umfasst, kann der cryptRISC-Prozessorkern über
eine in weiten Grenzen frei anpassbare Schnittstellenkonfiguration mit einem Drucker
kommunizieren. Dadurch kann eine
flexible Anpassung an die unterschiedlichsten Druckermodelle von verschiedenen Herstellern erfolgen. Durch den verwendeten cryptRISC-Prozessorkern
und die speziell angepassten Hilfsmodule (TRNG, CRY, etc.) wird eine hohe Datenverarbeitungsgeschwindigkeit
gewährleistet, so dass eine Anpassung an unterschiedliche Datenübertragungsprotokolle
gewährleistet ist, auch wenn diese hohe Datenübertragungsraten bzw. Datenverarbeitungsgeschwindigkeiten
erfordern.
[0028] Durch die besondere Anpassbarkeit eines erfindungsgemäßen Steuermoduls 1 kann die
Funktion eines Steuermoduls 100 eines ersten Druckerherstellers, wie es in Fig.3 beispielhaft
dargestellt ist, nachgebildet werden, oder auch für ein davon unterschiedliches Steuermodul
200 eines anderen Druckerherstellers, wie es in Fig.4 gezeigt ist. Eine Besonderheit
des Steuermoduls 200 besteht beispielsweise darin, dass es zusätzlich eine opto-elektronisches
Element, nämlich eine Leuchtdiode (LED 201) aufweist, die von dem erfindungsgemäßen
Schaltkreis (2) über einen entsprechend programmierten Steuerausgang GPIO angesteuert
werden kann.
[0029] Fig.2 zeigt eine praktische Ausführung eines erfindungsgemäßen Steuermoduls 1. Auf
einer Leiterplatte 5 (Platine PCB) sind die Kontaktelemente 3 entsprechend der Kontaktgeometrie
in einem Drucker angeordnet, in den eine Verbrauchsmaterialkartusche eingesetzt werden
kann.
[0030] Als Beispiel für eine Verbrauchsmaterialkartusche ist in Fig.5 eine Tintenkartusche
300 dargestellt, die mit einem Steuermodul 1 gemäß Fig.2 ausgestattet ist.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1.
- Steuermodul
- 2.
- Schaltkreis
- 3.
- Kontaktelemente
- 4.
- Bus, Prozessorbus, Prozessorbusleitungen
- 5.
- Leiterplatte
- 100.
- Steuermodul
- 200.
- Steuermodul
- 201.
- Leuchtdiode
- 300.
- Tintenkartusche
1. Steuermodul für eine Verbrauchsmaterialkartusche, umfassend einen integrierten elektronischen
Schaltkreis (2) zur Anbringung auf einer Verbrauchsmaterialkartusche, zumindest umfassend
die über Prozessorbusleitungen (4) miteinander verbundenen Funktionsblöcke:
• ein Prozessorkern mit programmierbarem Codespeicher
• ein lesbarer und wiederbeschreibbarer Datenspeicher
• eine serielle bidirektionale Schnittstelle (SPU, I/O)
dadurch gekennzeichnet, dass
• der Prozessorkern als cryptRISC-Prozessorkern ausgebildet ist, der eine RISC-Prozessorarchitektur
mit zusätzlichen kryptographischen Befehlen aufweist, und
• die bidirektionale Schnittstelle (SPU, I/O) bezüglich der Beschaltung der Kontaktelemente
(3) und der eingesetzten Datenübertragungsprotokolle frei programmierbar ausgebildet
ist, und
• das Steuermodul eine Kontaktplatte mit einer anpassbaren Kontaktgeometrie umfasst.
2. Steuermodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Codespeicher und der Datenspeicher als nichtflüchtiger Code-, Konfigurations-
und Datenspeicher (NVRAM) ausgebildet ist, wobei der Datenspeicher einen Konfigurationsbereich
und einen Datenbereich umfasst.
3. Steuermodul nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltkreis (2) einen Oszillator (OSC) sowie eine Taktsteuerung (CLK) zur Generierung
sämtlicher Systemtakte umfasst.
4. Steuermodul nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltkreis (2) einen Zufallszahlengenerator (TRNG) zur Generierung echter
Zufallszahlen umfasst.
5. Steuermodul nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltkreis (2) eine Verschlüsselungseinheit (CRY) umfasst.
6. Steuermodul nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltkreis (2) einen Speicherkontroller (MC) umfasst.
7. Steuermodul nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltkreis (2) eine vom Prozessorkern unabhängig operierende Speicherzugriffseinheit
(DMA) umfasst.
8. Steuermodul nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltkreis (2) einen Pulsweitenmodulator bzw. Taktgenerator (PWM) umfasst.
9. Verbrauchsmaterialkartusche (300), gekennzeichnet durch ein Steuermodul (1) gemäß Anspruch 1.