[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Becher aus faserhaltigem Material, insbesondere
aus Papier oder/und Pappe oder/und Karton, mit einem sich längs einer virtuellen Becherachse
erstreckenden Aufnahmevolumen zur Aufnahme eines Becherinhalts, insbesondere eines
flüssigen oder pastösen Inhalts, mit einem von der virtuellen Becherachse durchsetzten
und das Aufnahmevolumen in axialer Richtung begrenzenden Becherboden, welcher mit
der virtuellen Becherachse einen Winkel, vorzugsweise einen rechten Winkel, einschließt,
und mit einem die virtuelle Becherachse umgebenden und das Aufnahmevolumen in radialer
Richtung begrenzenden Bechermantel, welcher mit dem Becherboden verbunden ist und
in axialer Richtung von diesem absteht, wobei am Bechermantel ein sich in axialer
Richtung erstreckender Materialstreifen angebracht ist.
[0002] Derartige Becher sind als Verpackungsmaterial bekannt, insbesondere im Vertrieb von
Mitnahme-Heißgetränken, wie Kaffee oder Tee. Es ist jedoch auch denkbar, pastöse Medien,
wie etwa Joghurt oder Quark, in derartige Becher zu verpacken. Ebenso können selbstverständlich
Kaltgetränke, wie etwa Limonaden, Säfte, Wasser und dergleichen, oder auch Speiseeis,
Margarine, Butter und dergleichen, in die gattungsgemäßen Becher abgefüllt und zum
Verkauf angeboten werden.
[0003] Die vorliegende Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen
Bechers, umfassend die folgenden Schritte:
- Bereitstellen einer Mantelmaterialbahn oder eines Mantelmaterialbogens mit darauf
vorgesehenen Mantelmarkierungen zur Begrenzung von Mantelmaterialbereichen, die zur
Bildung eines Bechermantels vorgesehen sind,
- Trennen von Mantelmaterialbereichen von der Mantelmaterialbahn bzw. dem Mantelmaterialbogen,
- Bereitstellen von Mantelrohlingen auf Grundlage der ausgetrennten Mantelmaterialbereiche,
- Bereitstellen von Bodenrohlingen,
- Fügen von entgegengesetzten Endbereichen der Mantelrohlinge zur Bildung eines rohrförmigen
Bechermantelbauteils, und
- Fügen je eines Bodenrohlings mit je einem Mantelrohling, bevorzugt in Form eines Bechermantelbauteils.
[0004] Ein gattungsgemäßes Verfahren und ein gattungsgemäßer Becher sind beispielsweise
aus der
JP 2005-35591 A bekannt.
[0005] Diese gattungsgemäße Druckschrift lehrt, in an sich bekannter Weise, ringsektorförmige
Rohlinge aus einer Materialbahn herauszutrennen und an entgegengesetzten Längsenden
vorhandene Längsränder zu einem rohrförmigen, insbesondere kegelstumpfförmigen, Mantelrohling
miteinander zu fügen.
[0006] Aufgrund der Verwendung eines faserhaltigen Materials zur Herstellung der Mantelmaterialbereiche
bzw. Mantelrohlinge sind die Trennkanten der Mantelmaterialbereiche, an welchen Fasern
des faserhaltigen Materials enden, ohne weitere Maßnahmen wegen der zwischen Fasern
oder Fasern und einem Matrixmaterial wirkenden Kapillarkräfte saugfähig. Diese Saugfähigkeit
ist auch begründet durch das Trennverfahren, bei welchem eine an den außenliegenden
Seiten des Mantelmaterialbogens aufgetragene flüssigkeitsoder allgemein medienabweisende
Beschichtung durchtrennt wird, so dass die Schnittflächen der Fasern des Materials
an der Schnittkante ungeschützt freiliegen.
[0007] Die
JP 2005-35591 A lehrt daher, zur Abdichtung der Becherinnenseite längs des Fügebereichs der Längsränder
der ursprünglichen Mantelmaterialbereiche einen zusätzlichen Materialstreifen anzubringen,
welcher längs der axialen Becherhöhe die freiliegende Schnittkante des an der Becherinnenseite
gelegenen Längsrandes des Mantelrohlings zu bedecken, und dadurch ein Ansaugen von
Flüssigkeit oder allgemein Becherinhalt in das faserhaltige Mantelmaterial zu verhindern
oder wenigstens zu verzögern.
[0008] Das Anbringen des zusätzlichen Materialstreifens erfolgt aus der gegebenen Zielsetzung
gemäß der in der
JP 2005-35591 A angegebenen Lehre zwingend derart, dass der Streifen in Umfangsrichtung um die Becherachse
über die auf der Becherinnenseite des Bechermantels gelegene Schnittkante hinaus vorsteht
und diese bedeckt.
[0009] Wenngleich die in der
JP 2005-35591 A angegebene Lehre zur Anbringung von zusätzlichen Materialstreifen an einem Bechermantel
auch für die vorliegende Erfindung relevant ist, so liegt der vorliegenden Erfindung
jedoch eine gänzlich andere technische Problemstellung zugrunde:
Bei der Produktion von Bechern der hier diskutierten Art, die zweifellos als Massenware
in großen Stückzahlen bereitgestellt werden, werden zunächst Mantelmaterialbahnen
am laufenden Meter mit Mantelmarkierungen versehen, in der Regel bedruckt, oder eine
große Anzahl von Mantelmaterialbögen mit Mantelmarkierungen versehen bereitgestellt.
Die Mantelmarkierungen sind häufig das auf dem späteren Bechermantel zu erkennende
Druckbild, also beispielsweise ein charakteristisches Logo mit entsprechender graphischer
Gestaltung, gegebenenfalls zusammen mit weiteren Bildoder Markendarstellungen. Da
die hier diskutierten Becher in der überwiegenden Mehrzahl kegelstumpfförmig sind,
ist die übliche Grundgestalt einer Mantelmarkierung auf einer ebenen Materialbahn
oder einem ebenen Materialbogen ein Ringsektor. Im Falle eines vollkonischen Bechers
ist die Mantelmarkierung auf der ebenen Materialbahn bzw. dem ebenen Mantelmaterialbogen
ein Kreissektor. Im Falle eines zylindrischen Bechers ist die Mantelmarkierung rechteckförmig.
[0010] Immer häufiger kommt es vor, dass Verwender derartiger Becher kurzfristig Werbeaktionen
oder Preisausschreiben mit werbendem Charakter durchführen, über die die Kunden informiert
und zur Teilnahme animiert werden sollen.
[0011] Eine Möglichkeit der Kundeninformation besteht in einer entsprechenden Herrichtung
des an den Kunden ausgegebenen Produkts, mithin des Bechers selbst, durch Nutzung
des Bechers als Informationsträger.
[0012] Aufgrund der Herstellung der eingangs genannten Becher als Massenware werden Becher
mit standardisiertem Aussehen in großer Anzahl hergestellt. Die Herstellung von Bechern
mit darauf vorgesehener Zusatzinformation, die nur kurzfristig Gültigkeit hat, ist
aufgrund der damit bedingten geringen Herstellungszahl und in der Folge der damit
verbundenen vergleichsweise hohen Herstellungskosten wirtschaftlich uninteressant.
[0013] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die eingangs genannten Becher derart
weiterzubilden, dass sie einerseits in großer Stückzahl standardisiert herstellbar
sind und andererseits in wirtschaftlich vertretbarem Ausmaß mit möglichst niedrigen
Kosten kurzfristig mit beliebigen Zusatzinformationen ausrüstbar sind.
[0014] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen gattungsgemäßen Becher, dessen Materialstreifen
abweichend von der
JP 2005-35591 A an der vom Aufnahmevolumen weg weisenden Außenseite des Bechermantels angebracht
ist.
[0015] Durch die Anbringung des Materialstreifens an der Außenseite des Bechermantels kann
einerseits das herkömmliche standardisierte Druckbild des Bechermantels beibehalten
werden, so dass Mantelmaterialbahnen bzw. Mantelmaterialbögen unverändert in großen
Stückzahlen mit den damit verbundenen vorteilhaften Skaleneffekten herstellbar sind.
[0016] Durch Anbringung des Materialstreifens auf der Außenseite des Bechermantels kann
vorübergehend für beliebig kurze oder lange Zeiträume dem den Becher erwerbenden Kunden
Zusatzinformation bereitgestellt werden. Durch entsprechende graphische Gestaltung
kann der Materialstreifen auf der Außenseite des Bechermantels auffällig gestaltet
sein, so dass die Aufmerksamkeit des Kunden auf diesen gelenkt wird. Durch die zusätzliche
Anbringung des Materialstreifens auf der Außenseite des Bechermantels, an welcher
der Kunde üblicherweise den Becher zur Mitnahme oder zum Gebrauch ergreift, ist es
überdies auch möglich, dass der Kunde haptisch auf den Materialstreifen und die darauf
aufgebrachte Zusatzinformation aufmerksam gemacht wird.
[0017] In der vorliegenden Anmeldung ist die eingangs genannte virtuelle Becherachse Bezugsachse
zur Beschreibung des erfindungsgemäßen Bechers. "Axial" in der vorliegenden Anmeldung
bedeutet daher "mit Komponente längs der virtuellen Becherachse", die auch häufig
nur als Becherachse bezeichnet ist.
[0018] Es sei an dieser Stelle klargestellt, dass mit dem Begriff "Becher" im Sinne dieser
Anmeldung jegliche Behältergestalt mit einem Becherboden, einer den Becherboden durchsetzenden
virtuellen Becherachse und einem um die virtuelle Becherachse umlaufenden Bechermantel
bezeichnet ist, welcher an dem dem bodenbehafteten Axialende gegenüberliegenden Axialende
eine Einfüll- oder/und Entnahmeöffnung aufweist. Die Gestalt des Bechermantels ist
in vielen Fällen kegelstumpfförmig oder zylindrisch, es soll jedoch nicht ausgeschlossen
sein, dass der Bechermantel aus einer Mehrzahl von ebenen Flächenbereichen gebildet
ist, die in Umfangsrichtung aneinander anschließen und von denen jeweils zwei in Umfangsrichtung
unmittelbar benachbarte Flächenbereiche einen Winkel zwischen sich einschließen.
[0019] Der hier diskutierte Becher kann ein einwandiger Becher, ein doppelwandiger Becher
oder allgemein ein mehrwandiger Becher sein. Die Doppel- bzw. Mehrwandigkeit bezieht
sich dabei auf den Bechermantel. In manchen Fällen werden Becher aus Gründen verbesserter
thermischer Isolation mit doppelwandigem Bechermantel ausgeführt. Im Falle von doppel-
oder mehrwandigen Bechermänteln ist im Sinne der vorliegenden Erfindung stets die
radial äußerste und nach außen freiliegende Lage als der hier diskutierte, mit einem
Materialstreifen versehene Bechermantel zu verstehen.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann gewünscht
sein, dass ein Teil des Materialstreifens beim Kunden verbleibt, sei es um diesen
dauerhaft mit der gewünschten Zusatzinformation zu versorgen oder sei es als weiterführender
Teil einer Werbeaktion, beispielsweise um dem Kunden einen Teilnahmecoupon zur Teilnahme
an einem Preisausschreiben durch Rücksendung oder Rückgabe zu überlassen. Hierzu kann
der Becher in vorteilhafter Weise dadurch weitergebildet sein, dass der Materialstreifen
wenigstens zwei Verbindungsbereiche aufweist, welche durch Verbindungsmittel, wie
etwa Klebung oder Siegelung, mit der Außenseite des Bechermantels verbunden sind,
und wenigstens einen axial zwischen den Verbindungsbereichen gelegenen verbindungsmittelfreien
Bereich aufweist, welcher mit der Außenseite des Bechermantels unverbunden ist.
[0021] Wenngleich nicht ausgeschlossen sein soll, dass der Materialstreifen mehrere verbindungsmittelfreie
Bereiche axial zwischen jeweils zwei Verbindungsbereichen aufweist, so ist doch bevorzugt,
wenn der Becher genau einen verbindungsmittelfreien Bereich axial zwischen zwei Verbindungsbereichen
aufweist. Bevorzugt erstreckt sich der verbindungsmittelfreie Bereich in Umfangsrichtung
über die gesamte Umfangsabmessung des Materialstreifens. Zwar kann der verbindungsmittelfreie
Bereich an der Außenseite des Bechermantels anliegen, was je nach gewählten Materialien
für Bechermantel und Materialstreifen zu Anlageeffekten führen kann, wie etwa Anziehung
durch elektrostatische Aufladung oder Anziehung durch in den Spalt zwischen Bechermantelaußenseite
und Materialstreifen eindringende Feuchtigkeit. Jedoch sollen derartige mehr oder
weniger zufällige Anlageeffekte nicht als Verbindungsmittel im Sinne der vorliegenden
Anmeldung angesehen werden.
[0022] Zur besonders sicheren Anbringung des Materialstreifens auf der Außenseite des Bechermantels
sind die Verbindungsbereiche des Materialstreifens bevorzugt stoffschlüssig mit der
Außenseite des Bechermantels verbunden. Dies kann durch Klebung der Verbindungsbereiche
mit der Bechermantelaußenseite erfolgen, wobei dann aus Gründen einer Minimierung
des Kontaminationsrisikos von Becherinhalten besonders bevorzugt ein Klebstoff auf
Wasserbasis verwendet wird. Alternativ können die Verbindungsbereiche des Materialstreifens
mit der Bechermantelaußenseite durch Siegeln verbunden sein. Hierzu kann der Materialstreifen
aus einem Kunststoff gebildet sein, welcher mit einem Kunststoffmaterial kompatibel
ist, das auf der Bechermantelaußenseite freiliegt. Beispielsweise kann das Bechermantelmaterial
an seiner nach außen freiliegenden Außenseite mit einer Kunststofflage beschichtet
sein, um das Bechermantelmaterial feuchtigkeits- oder/und fettoder/und öl- oder allgemein
medienabweisend auszurüsten. Sofern diese Kunststofflage aus thermoplastischem Kunststoff
gebildet ist, ist ein Ansiegeln eines aus kompatiblem thermoplastischem Kunststoff
gebildeten Materialstreifens an die außenliegende Kunststofflage des Bechermantelmaterials
möglich.
[0023] Eine ausreichend sichere Verbindung zwischen Materialstreifen und Bechermantel kann
dadurch gewährleistet werden, dass bevorzugt jeder Verbindungsbereich eine axiale
Erstreckung von zwischen 1 % und 30 % der axialen Höhe des Bechermantels aufweist.
[0024] Grundsätzlich kann ein Verbindungsbereich in Umfangsrichtung um die Becherachse diskontinuierlich,
also mit Unterbrechungen in Umfangsrichtung, vorgesehen sein. Dies spart insbesondere
dann, wenn die Verbindungsbereiche durch Klebung mit der Bechermantelausenseite verbunden
sind, Klebstoff. Für eine besonders sichere Verbindung sind die Verbindungsbereiche
jedoch in Umfangsrichtung kontinuierlich ausgebildet. Dies bedeutet, dass bevorzugt
der Verbindungsbereich vollflächig mit der Bechermantelaußenseite verbunden ist.
[0025] Entsprechend der bevorzugten Anbringungsfläche des Verbindungsbereichs ist ebenso
bevorzugt, dass der verbindungsmittelfreie Bereich eine axiale Erstreckung von zwischen
40 % und 98 % der axialen Höhe des Bechermantels aufweist. Hierdurch kann dem Kunden
ein ausreichend großer Bereich des Materialstreifens zur Mitnahme bereitgestellt sein.
[0026] Der Materialstreifen kann an der Übergangsstelle zwischen Verbindungsbereich und
verbindungsmittelfreiem Bereich oder in einer dieser Stelle naheliegenden Zone im
verbindungsmittelfreien Bereich mit einer in Umfangsrichtung verlaufenden Materialschwächung,
beispielsweise Perforation oder Prägung oder Einschnitt, versehen sein, um dem Kunden
ein Heraustrennen des verbindungsmittelfreien Bereichs von den am Bechermantel angebrachten
Verbindungsbereichen zu erleichtern.
[0027] Der zusätzlich angebrachte Materialstreifen soll die Benutzung des Bechers durch
den Kunden so geringfügig wie möglich stören. Aus diesem Grunde ist es bevorzugt,
dass der Materialstreifen möglichst vollflächig an der Bechermantelaußenseite anliegt.
Hierzu kann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung daran
gedacht sein, dass sowohl der Bechermantel wenigstens in seinem vom vom Materialstreifen
bedeckten, nach radial außen weisenden Bereich als auch der Materialstreifen auf seiner
nach radial innen zum Bechermantel hinweisenden Seite jeweils eine glatte Oberfläche
aufweisen. Durch die Ausbildung mit den genannten glatten Oberflächen unterscheidet
sich der Materialstreifen haptisch vom Bechermantel lediglich durch eine durch die
Materialdicke des Materialstreifens gebildete Kante an jedem in axialer Richtung verlaufenden
Längsrand des Materialstreifens.
[0028] Während gemäß der
JP 2005-35591 A die Anbringung des dort offenbarten zusätzlichen Dicht-Materialstreifens nicht nur
auf der Bechermantelinnenseite sondern unbedingt an der Fügestelle der getrennten
Mantelmaterialbereiche erfolgen muss, ist der Verwender des vorliegenden Bechers in
Umfangsrichtung hinsichtlich der Wahl der Anordnungsstelle des Materialstreifens frei.
Aus Gründen einer erleichterten Fertigung ist es sogar bevorzugt, den Materialstreifen
nicht in dem Verbindungsbereich der Längsenden des Bechermantelrohlings anzuordnen,
so dass der Materialstreifen die Bildung des Bechermantels möglichst wenig stört.
Daher ist gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ein Becher bevorzugt,
bei welchem der Bechermantel einen sich über die axiale Bechermantelhöhe erstreckenden
Fügebereich aufweist, in welchem Längsenden eines Bechermantelrohlings zur Bildung
des Bechermantels miteinander verbunden sind, wobei der Materialstreifen in einem
vom Fügebereich verschiedenen Umfangsbereich des Bechermantels vorgesehen ist.
[0029] Eine besonders zuverlässige Anbringung des Materialstreifens an der Becheraußenseite
ergibt sich dadurch, dass sich der Materialstreifen über die gesamte axiale Höhe des
Bechermantels erstreckt.
[0030] Zusätzlich zu der bevorzugten oben genannten stoffschlüssigen Verbindung der Verbindungsbereiche
des Materialstreifens mit dem Bechermantel kann die Verbindung zwischen Bechermantel
und Materialstreifen an der Entnahmeöffnung des Bechers dadurch verbessert bzw. mit
erhöhter Verbindungswirkung bereitgestellt werden, dass der Bechermantel an seinem
vom Becherboden fernliegenden axialen Längsende einen Mundrand aufweist, wobei sich
der Materialstreifen in den Mundrand hinein erstreckt. Eine erhöhte Verbindungsfestigkeit
wird insbesondere dadurch erreicht, dass der Mundrand durch Umstülpen des becherbodenfernen
Längsendes des Bechermantelmaterials nach radial außen, bevorzugt durch aufrollendes,
eine Mundrandrolle formendes Umstülpen, gebildet ist, wobei der Materialstreifen dann
zusammen mit dem den Mundrand bildenden Bechermantelmaterialabschnitt umgestülpt bzw.
aufgerollt ist. Somit kann gemäß dieser Weiterbildung, insbesondere im Falle eines
Aufrollens des Bechermantelmaterialabschnitts zu einem Mundrand, eine formschlüssige
Verbindung zwischen dem einen axialen Längsende des Materialstreifens und dem Bechermantelmaterial
ausgenutzt werden. Selbst wenn jedoch der Mundrand nur durch Umstülpen und ohne Aufrollen
gebildet ist, kann hierdurch das Längsende des Materialstreifens vor unmittelbaren
äußeren Einflüssen geschützt und somit eine unerwünschte Ablösung des Materialstreifens
von seinem Längsende her, etwa durch Abschälen, verhindert werden.
[0031] Ebenso kann am anderen, becherbodennahen Längsende des Bechermantelmaterials die
Verbindung zwischen Materialstreifen und Bechermantelmaterial dadurch verbessert bzw.
mit erhöhter Verbindungswirkung ausgestaltet werden, dass das Bechermantelmaterial
an seinem becherbodennahen Längsende nach radial innen umgefalzt ist, wobei der Materialstreifen
zusammen mit dem becherbodennahen Längsende des Bechermantelmaterials nach radial
innen umgefalzt ist. Vorzugsweise ist das becherbodennahe Längsende einen um die Becherachse
umlaufenden Axialsteg des Becherbodens umgreifend umgefalzt, so dass durch das Umfalzen
auch die Verbindungsfestigkeit und -dichtigkeit zwischen Bechermantel und Becherboden
verbessert sein kann.
[0032] Das oben genannte Siegeln kann nicht nur dann erfolgen, wenn der Materialstreifen
aus Kunststoff gebildet ist, sondern beispielsweise auch dann, wenn der Materialstreifen
zwar einen Papierstreifen umfasst, welcher jedoch mit einer außenliegenden Kunststofflage
beschichtet ist. In diesem Falle reicht es aus, dass lediglich die außenliegenden
und am fertigen Becher aufeinander zuweisenden Seiten von Materialstreifen einerseits
und Bechermantel andererseits aus einem kompatiblen thermoplastischen Kunststoff gebildet
sind, um diese zu siegeln.
[0033] Zur Authentifizierung des Materialstreifens kann dieser mit entsprechenden Authentifizierungsmitteln
versehen sein, insbesondere ein Hologramm, einen QR-Code oder dergleichen tragen.
Alternativ oder zusätzlich kann der Materialstreifen auch als Träger von Gegenständen
verwendet sein, die vom Materialstreifen ablösbar oder die mit dem Materialstreifen
vom Becher entfernbar sein können. Beispielsweise kann an dem Materialstreifen ein
Rührstab oder eine weitere Verpackung vorgesehen sein, etwa gefüllt mit Zucker, Milch,
Sahne und dergleichen. Als Verpackung kann beispielsweise ein sogenannter Stick-Pack
verwendet sein, welcher im Vergleich zu seinen beiden anderen zueinander orthogonalen
Abmessungen eine große Längsabmessung aufweist. Ein solcher Stick-Pack kann sich über
im Wesentlichen die gesamte Länge des Materialstreifens zu diesem parallel erstrecken.
[0034] Das eingangs genannte Verfahren kann dadurch erfindungsgemäß weitergebildet sein,
dass das Verfahren vor dem Trennen der Mantelmaterialbereiche folgenden weiteren Schritt
umfasst: Anbringen eines Materialstreifens auf eine die spätere Bechermantelaußenseite
bildenden Seite der Mantelmaterialbahn bzw. dem Mantelmaterialbogen derart, dass der
Materialstreifen eine Mehrzahl von Mantelmaterialbereichen überspannt. Hierdurch ergibt
sich folgender fertigungstechnischer Vorteil:
[0035] Das standardisiert hergestellte Mantelmaterial, sei es als Bahn oder als Bogen, kann
nachträglich mit dem Materialstreifen versehen werden, beispielsweise durch Abrollen
des Materialstreifens von einer entsprechenden Vorratsrolle. Beim Heraustrennen der
Mantelmaterialbereiche aus der Mantelmaterialbahn bzw. dem Mantelmaterialbogen wird
somit der bereits auf der späteren Bechermantelaußenseite aufgebrachte Materialstreifen
mit getrennt und abgelängt, so dass eine passende Ablängung des Materialstreifens
mit dem Trennen der Mantelmaterialbereiche von der Mantelmaterialbahn bzw. dem Mantelmaterialbogen
erfolgt.
[0036] Als einziger wirklicher zusätzlicher Verfahrensschritt verbleibt daher lediglich
das Aufbringen des Mantelmaterialstreifens auf die spätere Bechermantelaußenseite
des bereits bereitgestellten Mantelmaterials, so dass eine Vielzahl späterer aus der
Mantelmaterialbahn oder dem Mantelmaterialbogen hergestellten Becher mit einem einzigen
zusätzlichen Arbeitsschritt mit der gewünschten Zusatzinformation in der gewünschten
Anzahl versehen werden können. Am späteren Becher ist dagegen keine weitere Bearbeitung
mehr notwendig. Das kollektive Anbringen des Materialstreifens über einer Vielzahl
von späteren Bechermänteln kann dadurch erleichtert werden, dass jeder Mantelmaterialbereich
einen dem späteren Becherboden näheren bodenseitigen Rand, einen der späteren Becheröffnung
näheren öffnungsseitigen Rand und zwei entgegengesetzte, den bodenseitigen und den
öffnungsseitigen Rand verbindende Fügeränder aufweist, welche zur Bildung des Bechermantelbauteils
zu Verbindung miteinander vorgesehen sind, wobei der Materialstreifen in einer zwischen
den Fügerändern, mit Abstand von diesen vorgesehen Anbringungsstelle, bevorzugt in
Richtung der kürzesten Verbindung zwischen dem bodenseitigen und dem öffnungsseitigen
Rand auf der Mantelmaterialbahn bzw. dem Mantelmaterialbogen angebracht wird.
[0037] Durch die genannte Anbringung des Materialstreifens in der bezeichneten Richtung
verläuft der Materialstreifen an einem kreissegment- oder ringsegmentförmigen Mantelmaterialbereich
längs einer "erzeugenden" Mantellinie, so dass der Materialstreifen am später fertiggestellten
Becher ausschließlich in axialer Richtung verläuft und sich dabei in Umfangsrichtung
erstreckt. Ein zu dem axialen Verlauf hinzutretender Verlauf in Umfangsrichtung, etwa
im Sinne einer wendelförmigen Verlaufsrichtung des Mantelstreifens ist ebenso möglich.
[0038] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen des vorliegenden Verfahrens, etwa hinsichtlich
der intermittierenden Verbindung des Materialstreifens mit der Materialbahn bzw. dem
Materialbogen zur Bildung der zuvor genannten verbindungsmittelfreien Bereiche, ergeben
sich aus der Beschreibung des Bechers.
[0039] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert werden. Es stellt dar:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Bechers
von schräg oben,
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des Bechers von Figur 1 von schräg unten,
- Figur 3
- eine Ansicht des Bechers der Figuren 1 und 2 von vorne, und
- Figur 4
- eine Ansicht einer Anbringung eines Materialstreifens auf eine eine spätere Außenseite
eines Bechermantels bildende Materialbahn.
[0040] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Bechers allgemein mit
10 bezeichnet. Der Becher erstreckt sich längs einer virtuellen Becherachse A, welche
im gezeigten Beispiel im Wesentlichen als Rotationssymmetrieachse des Bechers angesehen
werden kann.
[0041] Der Becher 10 weist einen Becherboden 12 auf, welcher von der virtuellen Becherachse
A im Wesentlichen zentral und unter einem rechten Winkel durchsetzt ist.
[0042] Der Becher weist weiter einen Bechermantel 14 auf, welcher aus Gründen einer erleichterten
Stapelbarkeit bevorzugt eine konische, genauer: kegelstumpfförmige Gestalt aufweist,
die sich vom Becherboden 12 zur Becheröffnung 16 hin aufweitet. Dies bedeutet: Die
vom Bechermantel umschlossene zur Becherachse A orthogonale Querschnittsfläche nimmt
vom Becherboden 12 zur Becheröffnung 16 hin zu.
[0043] Der Bechermantel 14 kann an seinem öffnungsseitigen axialen Längsende 14a einen in
an sich bekannter Weise gebildeten Mundrand 18 aufweisen, welcher beispielsweise gebildet
sein kann durch Umstülpen des Bechermantelmaterials nach radial außen. Das Umstülpen
des Bechermantelmaterials kann solange fortgesetzt werden, dass es zu einem Aufrollen
des Bechermantelmaterials kommt, so dass ein Abschnitt einer Außenseite des Bechermantelmaterials
an einer axial näher beim Becherboden 12 gelegenen Stelle einer Außenseite des Bechermantelmaterials
gegenüberliegend angeordnet sein kann. Die Schnittkontur des Mundrands 18 kann dann
in einem die virtuelle Becherachse A enthaltenden Längsschnitt eine spiralförmige
Gestalt aufweisen.
[0044] Der Bechermantel 14 ist aus faserhaltigem Material, wie etwa Papier, Pappe oder Karton,
gebildet. Um zu vermeiden, dass Feuchtigkeit aus einem flüssigen oder pastösen Inhalt
des Bechers 10 vom Material des Bechermantels 14 oder/und des Becherbodens 12 aufgesogen
werden kann, kann das becherbildende Material wenigstens an seiner Innenseite, bevorzugt
jedoch an seiner Innenseite und seiner Außenseite, mit einer feuchtigkeits- oder/und
fettabweisenden Beschichtung, etwa aus Kunststoff, bevorzugt thermoplastischem Kunststoff,
versehen sein.
[0045] Durch die Becheröffnung 16 ist ein Aufnahmevolumen 20 des Bechers 10 zugänglich,
welches nach radial außen von dem Bechermantel 14 und in axialer Richtung durch den
Becherboden 12 begrenzt ist.
[0046] Zur Bereitstellung zusätzlicher Information, welche bevorzugt nur saisonal benötigt
wird, ist an der Außenseite 14b des Bechermantels 14 ein gesondert vom Bechermantelmaterial
ausgebildeter Materialstreifen 22 angebracht. Dieser Materialstreifen 22 erstreckt
sich bevorzugt über die gesamte axiale Bechermantelhöhe.
[0047] Der Materialstreifen 22 kann aus Papier oder/und aus Kunststoff gebildet sein. So
ist auch ein mit Kunststoff beschichteter Papierstreifen als Materialstreifen 22 von
der vorliegenden Erfindung umfasst.
[0048] Bevorzugt ist der Materialstreifen 22 nur im Bereich von Verbindungsbereichen 24
(näher am öffnungsseitigen axialen Längsende des Materialstreifens 22 gelegen) und
26 (näher am Becherboden 12 gelegen) mit der Außenseite 14b des Bechermantels 14 verbunden.
Der axial zwischen den beiden Verbindungsbereichen 24 und 26 gelegene verbindungsmittelfreie
Bereich 28 ist bevorzugt gänzlich mit der Außenseite 14b des Bechermantels 14 unverbunden
und ist nur durch den Materialzusammenhang des Materialstreifens 20 mit den Verbindungsbereichen
24 und 26 an der Außenseite 14b des Bechermantels 14 gehalten. Zur Erleichterung eines
Entfernens des verbindungsmittelfreien Bereichs 28 von den Verbindungsbereichen 24
und 26 kann an der Grenze zwischen Verbindungsbereich 24 oder/und 26 und verbindungsmittelfreiem
Bereich 28 oder im verbindungsmittelfreien Bereich 28 selbst eine in Umfangsrichtung
um die virtuelle Becherachse A umlaufende Materialschwächung, etwa Perforation, Einprägung
oder Einschnitt, im Materialstreifen 22 vorgesehen sein. Beispielhaft sind Perforationen
30 und 32 strichliniert dargestellt. Die Bereichsgrenze zwischen den Verbindungsbereichen
24 und 26 einerseits und dem verbindungsmittelfreien Bereich 28 andererseits ist punktiert
dargestellt.
[0049] Wenn der Materialstreifen 22 und die Außenseite 14b des Bechermantels 14 aus inkompatiblen
Materialien hergestellt sind, insbesondere dann, wenn der Materialstreifen 22 aus
Papier ohne weitere Beschichtung hergestellt ist, werden die Verbindungsbereiche 24
und 26 bevorzugt durch Verklebung mit der Außenseite 14b des Bechermantels 14 verbunden,
bevorzugt unter Verwendung eines Klebstoffs auf Wasserbasis. Hierdurch wird eine Klebstoffkontamination
eines Becherinhalts, so sie denn überhaupt auftreten kann, in ihrer Auswirkung auf
den Benutzer marginalisiert.
[0050] Bevorzugt ist jedoch der Materialstreifen 22 wenigstens an seiner im fertiggestellten
Zustand des Bechers zur Außenseite 14b des Bechermantels 14 hinweisenden Seite von
einer freiliegenden Kunststoffschicht, insbesondere thermoplastischer Kunststoffschicht,
gebildet, - sei es, weil der Materialstreifen vollständig aus diesem Kunststoff gebildet
ist, oder sei es, weil der Materialstreifen 22 an dieser Seite mit einer Kunststoffbeschichtung
ausgerüstet ist, wobei bevorzugt die Außenseite 14b des Bechermantels 14 mit einer
zur freiliegenden Kunststoffschicht des Materialstreifens 22 kompatiblen Kunststoffbeschichtung
versehen ist, so dass die Verbindung der Verbindungsbereiche 24 und 26 mit der Außenseite
14b des Bechermantels 14 in einfacher und bequemer Weise ohne Erfordernis eines zusätzlichen
Materialsauftrags durch thermisches Siegeln erfolgen kann.
[0051] Zur Erhöhung der Verbindungsfestigkeit des Verbindungsbereichs 24 mit der Außenseite
14b des Bechermantels 14 ist das in den Figuren nicht erkennbare öffnungsseitige axiale
Längsende des Materialstreifens 22 zusammen mit dem öffnungsseitigen Bechermantelmaterial
zur Bildung des Mundrands umgestülpt bzw. aufgerollt worden. Es wird somit eine zur
oben beschriebenen Verbindung des Verbindungsbereichs 14 mit der Außenseite 14b des
Bechermantels 14 hinzutretende formschlüssige Verbindung im Bereich des Mundrands
18 erzielt.
[0052] In Figur 2 ist der Becher von Figur 1 von schräg unten dargestellt. Das bodenseitige
Längsende 14c ist nach radial innen umgefalzt, vorzugsweise unter Umgreifung eines
Axialstegs des Becherbodens 12, um dadurch den Becherboden 12 nicht nur fest, sondern
auch dicht mit dem Bechermantel 14 zu verbinden. An dieser Umfalzung hat auch das
dem Becherboden 12 näherliegende axiale Längsende teilgenommen, was die Verbindungsfestigkeit
im Bereich des Verbindungsbereich 26 mit der Außenseite 14b des Bechermantels 14 zusätzlich
erhöht.
[0053] Wie besonders gut in Figur 3 erkennbar ist, erstreckt sich jeder Verbindungsbereich
24 etwa über 20 % der Axialhöhe des nach radial außen weisenden Materialstreifens
22. Die Axialerstreckung eines jeden Verbindungsbereichs kann im Bereich von zwischen
1 % und 30 % der axialen Höhe des Bechermantels betragen, wobei hierbei der Mundrand
18 nicht zur Höhe des Bechermantels zu rechnen ist.
[0054] Der verbindungsmittelfreie Bereich 28 kann von einem Benutzer des Bechers 10 in einfacher
Weise vom Becher 10 abgelöst und seiner späteren Verwendung zugeführt werden. Beispielsweise
kann der verbindungsmittelfreie Bereich 28 des Materialstreifens 22 einen Coupon eines
Gewinnspiels und dergleichen bilden.
[0055] In Figur 4 ist erkennbar, wie bestehende Mantelmaterialvorräte, hier am Beispiel
einer Mantelmaterialbahnrolle 40, kurzfristig für eine saisonale Zusatzinformation
umgerüstet werden können.
[0056] Die Mantelmaterialbahnrolle 40 weist eine Mantelmaterialbahn 42 auf, welche in Abwickelrichtung
aufeinander folgende Mantelmarkierungen 44 aufweist. In dem in Figur 4 gezeigten Beispiel
weist eine Mantelmarkierung die technisch übliche Gestalt eines Ringsegments auf,
welches bei entsprechender Verformung und bei entsprechendem Fügen der Längsränder
44a und 44b miteinander zu einem konusförmigen Mantelrohling führt.
[0057] Die Mantelmarkierungen 44 sind im vorliegenden Beispiel 4 gebildet durch Druckbilder,
die am späteren Bechermantel 14 für den Benutzer erkennbar sein sollen.
[0058] Die Mantelmaterialbahnrolle 40 von Figur 4 kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt zur
Bildung von Bechern, wie dem Becher 10 der Figuren 1 bis 3, verwendet werden. Dann
jedoch, wenn einem unter Beteiligung der Mantelmaterialbahnrolle gebildeten Becher
eine nur zeitlich vorübergehende Information hinzugefügt werden soll, ist gemäß der
vorliegenden Erfindung kein Neudruck der Mantelmarkierungen unter Berücksichtigung
der Information notwendig, sondern diese Information kann durch einen gesonderten
Materialstreifen 22 von einer Materialstreifenrolle 46 abgerollt und auf die die spätere
Bechermantelaußenseite 14b bildende Seite der Mantelmaterialbahn 42 aufgebracht werden.
Das Aufbringen kann durch Abwickeln der Materialbahnrolle 40 und der Materialstreifenrolle
22 mit im Wesentlichen parallelen Rollenachsen identischer Abwickelrichtung erfolgen.
Dabei kann zunächst der abgewickelte Materialstreifen 22 auf die abgewickelte Materialbahn
42 aufgelegt und nach dem Auflegen durch in Figur 4 nicht dargestellte Siegelwerkzeuge
auf die Auflegeseite der Materialbahn 42 aufgesiegelt (oder durch Klebewerkzeug aufgeklebt)
werden. Beim späteren Heraustrennen der Mantelmaterialbereiche 44 aus der Mantelmaterialbahn
42 wird der Materialstreifen 22 auf die zur Bildung eines Bechers benötigte Länge
abgelängt.
[0059] Die Bildung von Bechern aus den herausgetrennten Mantelmaterialbereichen 44 erfolgt
zusammen mit Becherbodenrohlingen, die kreisförmig sein können, in an sich bekannter
Weise. Es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass die in dieser Anmeldung diskutierten
Becher nicht auf Becher mit kreisförmigen oder ovalen Bechermantelquerschnitten (bei
Betrachtung in einer zur virtuellen Becherachse A orthogonalen Querschnittsebene)
beschränkt sind, sondern dass der Bechermantel in zur virtuellen Becherachse orthogonalen
Querschnittsebenen auch polygonale Querschnitte aufweisen kann, etwa einen rechteckigen,
quadratischen, fünf-, sechs- oder mehreckigen Querschnitt.
[0060] Ein den abgewickelten Materialsstreifen 22 mit der abgewickelten Mantelmaterialbahn
42 verbindendes Siegel-, oder Klebewerkzeug kann derart ausgestaltet sein, dass eine
Verbindung des Materialstreifens 22 mit den Mantelmaterialbereichen 44 nur im Bereich
der in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Verbindungsbereiche 24 und 26 enststeht.
1. Becher (10) aus faserhaltigem Material, insbesondere aus Papier oder/und Pappe oder/und
Karton, mit einem sich längs einer virtuellen Becherachse (A) erstreckenden Aufnahmevolumen
(20) zur Aufnahme eines Becherinhalts, insbesondere eines flüssigen oder pastösen
Inhalts, mit einem von der virtuellen Becherachse (A) durchsetzten und das Aufnahmevolumen
(20) in axialer Richtung begrenzenden Becherboden (12), welcher mit der virtuellen
Becherachse (A) einen Winkel, vorzugsweise einen rechten Winkel, einschließt, und
mit einem die virtuelle Becherachse (A) umgebenden und das Aufnahmevolumen (20) in
radialer Richtung begrenzenden Bechermantel (14), welcher mit dem Becherboden (12)
verbunden ist und in axialer Richtung von diesem absteht, wobei am Bechermantel (14)
ein sich in axialer Richtung erstreckender Materialstreifen (22) angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Materialstreifen (22) an der vom Aufnahmevolumen (20) wegweisenden Außenseite
(14b) des Bechermantels (14) angebracht ist.
2. Becher nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Materialstreifen (22) wenigstens zwei Verbindungsbereiche (24, 26) aufweist,
welche durch Verbindungsmittel, wie etwa Klebung oder Siegelung, mit der Außenseite
(14b) des Bechermantels (14) verbunden sind, und wenigstens einen axial zwischen den
Verbindungsbereichen (24, 26) gelegenen verbindungsmittelfreien Bereich (28) aufweist,
welcher mit der Außenseite (14b) des Bechermantels (14) unverbunden ist.
3. Becher nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsbereiche (24, 26) stoffschlüssig, insbesondere durch Verklebung oder
Siegelung, mit der Außenseite (14b) des Bechermantels (14) verbunden sind, wobei im
Falle einer Verklebung diese bevorzugt mit Klebstoff auf Wasserbasis ausgeführt ist.
4. Becher nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass jeder Verbindungsbereich (24, 26) eine axiale Erstreckung von zwischen 1 % und 30
% der axialen Höhe des Bechermantels (14) aufweist.
5. Becher nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Verbindungsbereich (24, 26) in Umfangsrichtung um die Becherachse
(A) diskontinuierlich mit Unterbrechungen in Umfangsrichtung oder kontinuierlich ausgebildet
ist.
6. Becher nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der verbindungsmittelfreie Bereich (28) eine axiale Erstreckung von zwischen 40 %
und 98 % der axialen Höhe des Bechermantels (14) aufweist.
7. Becher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sowohl der Bechermantel (14) wenigstens in seinem vom vom Materialstreifen (22) bedeckten,
nach radial außen weisenden Bereich als auch der Materialstreifen (22) auf seiner
nach radial innen zum Bechermantel (14) hinweisenden Seite jeweils eine glatte Oberfläche
aufweisen.
8. Becher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Bechermantel (14) einen sich über die axiale Bechermantelhöhe erstreckenden Fügebereich
aufweist, in welchem Längsenden eines Bechermantelrohlings zur Bildung des Bechermantels
(14) miteinander verbunden sind, wobei der Materialstreifen (22) in einem vom Fügebereich
verschiedenen Umfangsbereich des Bechermantels (14) vorgesehen ist.
9. Becher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sich der Materialstreifen (22) über die gesamte axiale Höhe des Bechermantels (14)
erstreckt.
10. Becher nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Bechermantel (14) an seinem vom Becherboden (12) fernliegenden axialen Längsende
einen Mundrand (18) aufweist, wobei sich der Materialstreifen (22) in den Mundrand
(18) hinein erstreckt, insbesondere derart, dass der Mundrand (18) durch Umstülpen
des becherbodenfernen Längsendes des Bechermantelmaterials nach radial außen, bevorzugt
durch aufrollendes, eine Mundrandrolle formendes Umstülpen, gebildet ist, wobei der
Materialstreifen (22) zusammen mit dem den Mundrand (18) bildenden Bechermantelmaterialabschnitt
umgestülpt bzw. aufgerollt ist.
11. Becher nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Bechermantelmaterial an seinem becherbodennahen Längsende nach radial innen umgefalzt
ist, vorzugsweise einen um die Becherachse (A) umlaufenden Axialsteg des Becherbodens
(12) umgreifend umgefalzt ist, wobei der Materialstreifen (22) zusammen mit dem becherbodennahen
Längsende des Bechermantelmaterials nach radial innen umgefalzt ist.
12. Becher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Materialstreifen (22) aus Papier oder/und Kunststoff gebildet ist, wobei bevorzugt
der Materialstreifen (22) wenigstens an seiner dem Bechermantel (14) zugewandten Seite
außenliegend Kunststoff aufweist, welcher mit einer außenliegenden Kunststofflage
des Bechermantelmaterials zur Bildung einer Siegelung kompatibel ist.
13. Becher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Materialstreifen (22) ein Authentifizierungsmittel, wie etwa ein Hologramm, einen
QR-Code oder dergleichen trägt, oder/und dass der Materialstreifen (22) wenigstens
einen Gegenstand trägt, etwa einen Rührstab oder eine Verpackung, etwa für Zucker
oder Milch.
14. Verfahren zur Herstellung eines Bechers (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
umfassend die folgenden Schritte:
- Bereitstellen einer Mantelmaterialbahn (42) oder eines Mantelmaterialbogens mit
darauf vorgesehenen Mantelmarkierungen zur Begrenzung von Mantelmaterialbereichen,
die zur Bildung eines Bechermantels (14) vorgesehen sind,
- Trennen von Mantelmaterialbereichen von der Mantelmaterialbahn (42) bzw. dem Mantelmaterialbogen,
- Bereitstellen von Mantelrohlingen auf Grundlage der ausgetrennten Mantelmaterialbereiche,
- Bereitstellen von Bodenrohlingen,
- Fügen von entgegengesetzten Endbereichen der Mantelrohlinge zur Bildung eines rohrförmigen
Bechermantelbauteils, und
- Fügen je eines Bodenrohlings mit je einem Mantelrohling, bevorzugt in Form eines
Bechermantelbauteils,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren vor dem Trennen der Mantelmaterialbereiche folgenden weiteren Schritt
umfasst:
- Anbringen eines Materialstreifens (22) auf eine die spätere Bechermantelaußenseite
(14b) bildenden Seite der Mantelmaterialbahn (42) bzw. dem Mantelmaterialbogen derart,
dass der Materialstreifen (22) eine Mehrzahl von Mantelmaterialbereichen überspannt.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass jeder Mantelmaterialbereich einen dem späteren Becherboden (12) näheren bodenseitigen
Rand, einen der späteren Becheröffnung (16) näheren öffnungsseitigen Rand und zwei
entgegengesetzte, den bodenseitigen und den öffnungsseitigen Rand verbindende Fügeränder
aufweist, welche zur Bildung des Bechermantelbauteils zu Verbindung miteinander vorgesehen
sind, wobei der Materialstreifen (22) in einer zwischen den Fügerändern, mit Abstand
von diesen vorgesehen Anbringungsstelle, bevorzugt in Richtung der kürzesten Verbindung
zwischen dem bodenseitigen und dem öffnungsseitigen Rand auf der Mantelmaterialbahn
(42) bzw. dem Mantelmaterialbogen angebracht wird.