[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vereinzeln von Blattgut gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Vereinzeln von Blattgut
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 15.
[0002] Eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Vereinzeln von Blattgut weist einen Aktuator
und einen daran gekoppelten Blattgutaufnehmer auf. Der Aktuator ist ausgebildet zum
Versetzen des Blattgutaufnehmers, beispielsweise derart, dass der Blattgutaufnehmer
in eine translatorische Bewegung oder eine Rotationsbewegung versetzt wird. Beispielsweise
ist ein vorbekannter Blattgutaufnehmer nach Art einer Walze ausgestaltet. Dabei ist
der Blattgutaufnehmer ausgebildet zum Aufnehmen eines einzelnen Blattgutstücks von
einem Blattgutstapel, wobei bei dem Blattgutstapel eine Vielzahl von Blattgutstücken
aufweist, die entlang einer Lotrichtung schichtartig übereinander angeordnet ist.
[0003] Bei dem Blattgut kann es sich beispielsweise um Papierbögen, Pappebögen oder Wertscheine,
beispielweise Banknoten, Geldscheine, Schecks oder dergleichen handeln. Ein entsprechender
Blattgutstapel umfasst also beispielsweise einen Stapel von Wertscheinen, Papierbögen
oder Pappebögen.
[0004] Eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Vereinzeln von Blattgut ist beispielsweise in
der
WO 2014/005715 A1 beschrieben. Dort ist der Blattgutaufnehmer in Gestalt eines oszillierenden Förderbands
ausgebildet, mit dem einzelne Blattgutstücke von einem Blattgutstapel entnommen werden
können. Das Förderband greift allerdings nicht an dem obersten Blattgutstück des Blattgutstapels
an, sondern an dem untersten Blattgutstück des Blattgutstapels. Die Blattgutstücke
werden also von der Unterseite des Blattgutstapels durch das oszillierende Förderband
abgezogen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Mittel bereitzustellen, die eine sichere
und zuverlässige Vereinzelung von Blattgut erlaubt.
[0006] Gelöst wird diese technische Aufgabe durch einen der Gegenstände der unabhängigen
Patentansprüche 1 und 15. Merkmale vorteilhafter Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Aktuator ausgebildet ist, den Blattgutaufnehmer
in eine oszillierende Rotationsbewegung um eine Rotationsachse zu versetzen, die im
Wesentlichen parallel zur Lotrichtung liegt, um das einzelne Blattgutstück vom Blattgutstapel
aufzunehmen. Bevorzugt handelt es sich bei dem einzelnen Blattgutstück um das oberste
oder unterste Blattgutstück des Blattgutstapels.
[0008] Bei dem Blattgut handelt es sich beispielsweise um Papierbögen, Pappebögen, Wertscheine,
wie Banknoten, Geldscheine, Schecks oder ähnliches. Bevorzugt weist der Blattgutstapel
eine Vielzahl von Blattgutstücken desselben Typs auf. Dies erleichtert die Steuerung
des Aktuators. Die Blattgutstücke des Blattgutstapels sind beispielsweise quaderförmig
ausgebildet und weisen jeweils eine Länge, eine Breite und eine Höhe auf, wobei die
Höhe des jeweiligen Blattgutstücks einen Bruchteil der Länge und der Breite beträgt,
wie es beispielsweise bei Geldscheinen der Fall ist.
[0009] Der Aktuator umfasst beispielsweise elektromechanische Mittel, die ansteuerbar sind,
um den Blattgutaufnehmer in besagte oszillierende Rotationsbewegung um die Rotationsachse
zu versetzen. Auf die genaue Ausgestaltung des Aktuators wird an späterer Stelle näher
eingegangen.
[0010] Beispielsweise erstreckt sich die oszillierende Rotationsbewegung um die Rotationsachse
entlang eines Winkelbereichs von weniger als 10°. Beispielsweise beträgt der Winkelbereich
etwa 1°. Der Aktuator ist demnach beispielsweise ausgebildet, den Blattgutaufnehmer
um etwa 1° um die Rotationsachse zu rotieren und anschließend Rotationsbewegung in
entgegengesetzter Richtung zu bewirken.
[0011] Die Frequenz der oszillierenden Rotationsbewegung ist bevorzugt größer als 1 kHz.
Beispielsweise liegt die Frequenz der oszillierenden Rotationsbewegung bei etwa 40
kHz. Die Frequenz der oszillierenden Rotationsbewegung ist bevorzugt in Abhängigkeit
von der Höhe des einzelnen Blattgutstücks bestimmt. Beispielsweise ist die Frequenz
proportional zu einem Kehrwert der Höhe.
[0012] Bei einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung ist der Aktuator ausgebildet,
den Blattgutaufnehmer in eine Translationsbewegung entlang der Lotrichtung zu versetzen,
um den Blattgutaufnehmer zur Aufnahme des einzelnen Blattgutstücks auf einer Oberfläche
des einzelnen Blattgutstücks mit einer bestimmten Kraft aufzudrücken. Beispielsweise
positioniert der Aktuator den Blattgutaufnehmer oberhalb des Blattgutstapels, um den
Blattgutaufnehmer sodann an einer zentralen Stelle, beispielsweise an einem Mittelpunkt,
des obersten Blattgutstücks aufzudrücken.
[0013] Bevorzugt ist der Blattgutaufnehmer ausgebildet, aufgrund seiner oszillierenden Rotationsbewegung
um die Rotationsachse und aufgrund einer vom Aktuator ausgeübten Kraft zum Aufdrücken
des Blattgutaufnehmers auf die Oberfläche des einzelnen Blattgutstücks eine Anziehungskraft
zwischen dem Blattgutaufnehmer und dem einzelnen Blattgutstück hervorzurufen, um das
einzelne Blattgutstück vom Blattgutstapel zu entfernen. Zwischen dem Blattgutstück
und dem aufzunehmenden und zu entfernenden einzelnen Blattgutstück wird beispielsweise
ein Kontakt, beispielsweise ein sogenannter Surface-to-flexible-Surface-Kontakt, hervorgerufen,
der das Entstehen der Anziehungskraft hervorruft. Durch die hervorgerufene Anziehungskraft
ist es möglich, dass einzelne Blattgutstück vom Blattgutstapel zu entfernen. Für diese
Zwecke ist der Aktuator bevorzugt ausgebildet, den Blattgutaufnehmer in eine Translationsbewegung
entlang einer im Wesentlichen senkrecht zur Lotrichtung liegenden ersten Richtung
zu versetzen, um das aufgenommene einzelne Blattgutstück vom Blattgutstapel zu entfernen,
wobei die erste Richtung bevorzugt im Wesentlichen senkrecht zu einer Längsseite des
einzelnen Blattgutstücks liegt. Alternativ oder zusätzlich dazu ist es bevorzugt,
dass der Aktuator ausgebildet ist, den Blattgutaufnehmer in eine Translationsbewegung
entlang einer im Wesentlichen senkrecht zur Lotrichtung liegenden zweiten Richtung
zu versetzen, um das aufgenommene Blattgutstück vom Blattgutstapel zu entfernen, wobei
die zweite Richtung bevorzugt im Wesentlichen parallel zu der Längsseite des einzelnen
Blattgutstücks liegt.
[0014] Beispielsweise ist der Aktuator ausgebildet, den Blattgutaufnehmer zunächst oberhalb
des Blattgutstapels zu positionieren, um den Blattgutaufnehmer sodann auf die Oberfläche
des obersten Blattgutstücks aufzudrücken. Zuvor, währenddessen oder danach versetzt
der Aktuator den Blattgutaufnehmer in besagte oszillierende Rotationsbewegung. Dadurch
wird die Anziehungskraft zwischen dem distalen Ende des Blattgutaufnehmers, das auf
der Oberfläche des Blattgutstücks aufliegt, und der Oberfläche des einzelnen Blattgutstücks
hervorgerufen. Das oberste Blattgutstück des Blattgutstapels haftet also am distalen
Ende des Blattgutaufnehmers an. Unter Beibehaltung der oszillierenden Rotationsbewegung
erfolgt eine translatorische Bewegung entlang der besagten ersten Richtung und/oder
entlang der zweiten Richtung und/oder entlang der Lotrichtung, so dass nur das oberste
Blattgutstück des Blattgutstapels vom Blattgutstapel entfernt wird und beispielsweise
einem Blattgutsammelbehältnis oder einer Blattguteingabevorrichtung und/oder einer
Blattgutausgabevorrichtung zugeführt wird.
[0015] An seinem distalen Ende, das bei Positionierung des Blattgutaufnehmers oberhalb des
Blattgutstapels zur Oberfläche des obersten Blattgutstücks weist, weist der Blattgutaufnehmer
bevorzugt einen Aufnahmekopf auf. Ferner ist am proximalen Ende des Blattgutaufnehmers
bevorzugt ein Kopplungselement zur Ankopplung an den Aktuator vorgesehen. Das Kopplungselement
ist bevorzugt derart ausgestaltet, dass der Aktuator ausgebildet ist, den Blattgutaufnehmer
in besagte oszillierende Rotationsbewegung zu versetzen.
[0016] Beispielsweise ist der Blattgutaufnehmer in Bezug auf die Rotationsachse hinsichtlich
seiner Masseverteilung und/oder hinsichtlich seiner Abmessungen rotationssymmetrisch,
beispielsweise im Wesentlichen zylinderförmig, ausgebildet. Aufgrund der rotationssymmetrischen
Ausbildung des Blattgutaufnehmers entsteht bei der oszillierenden Rotationsbewegung
keine oder allenfalls eine geringe Unwuchtkraft.
[0017] Der am distalen Ende des Blattgutaufnehmers vorgesehene Aufnahmekopf kann einen konvexen,
einen planaren oder einen konkaven Umfangsverlauf aufweisen. Beispielsweise ist der
Blattgutaufnehmer an seinem distalen Ende abgerundet, also konvex oder konkav, ausgestaltet,
beispielsweise derart, dass der Aufnahmekopf in Bezug auf einen auf der Rotationsachse
liegenden Bezugspunkt in etwa kugelsymmetrisch ausgebildet ist. Aufgrund der etwa
kugelsymmetrischen Ausbildung eines konvexen Aufnahmekopfes des Blattgutaufnehmers
ist die Kontaktfläche zwischen der Oberfläche des obersten Blattgutstücks des Blattgutstapels
und dem Blattgutaufnehmer vergleichsweise gering.
[0018] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Blattgutaufnehmer zum Kontaktieren
des einzelnen Blattgutstücks ein elastisches Material auf. Beispielsweise handelt
es sich bei dem elastischen Material um Silikon oder um ein anderes gummiartiges Material,
beispielsweise ein Elastomer. Beispielsweise weist das elastische Material eine Härte
von etwa 30 bis 95 Shore A auf, beispielsweise etwa 40 Shore A.
[0019] Bei einer beispielhaften Ausführungsform weist der Blattgutaufnehmer einen Grundkörper
aus einem ersten Material und eine daran angebrachte Beschichtung aus einem zweiten
Material auf, wobei das zweite Material das elastische Material enthält. Die Beschichtung
ist beispielweise am Aufnahmekopf vorgesehen und beispielsweise als Oberflächenbeschichtung
ausgestaltet. Beispielsweise ist der Grundkörper im Wesentlichen zylinderförmig ausgestaltet
mit einer Länge von etwa 10 mm und einem Radius von etwa 5 mm, wobei die Dicke der
Beschichtung beispielsweise etwa 0,5 mm beträgt.
[0020] Bevorzugt ist der Blattgutaufnehmer über ein Festlager an den Aktuator gekoppelt.
Der Aktuator weist beispielsweise ein Rotationselement und ein Translationselement
auf. Das Translationselement ist ausgebildet, den Blattgutaufnehmer in besagte oszillierender
Rotationsbewegung zu versetzen. Über das Translationselement des Aktuators erfolgt
bevorzugt ein Versetzen des Blattgutaufnehmers entlang der Lotrichtung. Bevorzugt
ist das Kopplungselement des Blattgutaufnehmers an das Rotationselement des Aktuators
gekoppelt. Bevorzugt sind das Translationselement und das Rotationselement des Aktuators
über ein Drehgelenk aneinander gekoppelt.
[0021] Zum Steuern des Aktuators weist die Vorrichtung beispielsweise eine Steuereinheit
auf. Die Steuereinheit ist beispielsweise ausgebildet, gemäß einem Steuerprogramm
Steuersignale bereitzustellen und dem Aktuator zuzuführen, die der Aktuator in mechanische
Bewegungen transformiert und somit den Blattgutaufnehmer in besagte oszillierende
Rotationsbewegung und/oder translatorische Bewegung versetzt.
[0022] Ferner kann die Vorrichtung ein beweglich gelagertes Kopplungsstück umfassen, das
den Aktuator an eine ortsfest installierte Basis koppelt. Beispielsweise ist das Kopplungsstück
in besagter erster und/oder zweiter Richtung, die senkrecht zur Lotrichtung liegen,
beweglich gelagert und wird ebenfalls von der Steuereinheit angesteuert. Bei diesem
Beispiel kann die Positionierung des Blattgutaufnehmers oberhalb des obersten Blattgutstücks
des Blattgutstapels mittels des Kopplungsstücks erfolgen, wobei dabei der Aktuator
und der Blattgutaufnehmer relativ zum Kopplungsstück dabei nicht bewegt werden. Erst
zum Aufdrücken des Blattgutaufnehmers auf die Oberfläche des obersten Blattgutstücks
und zum Versetzen des Blattgutaufnehmers in besagte oszillierende Rotationsbewegung
werden der Aktuator und der Blattgutaufnehmer relativ zum Kopplungsstück bewegt.
[0023] Einen weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung bildet das Verfahren gemäß dem unabhängigen
Patentanspruch 15. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Vereinzeln von Blattgut teilt
die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Vereinzeln von Blattgut und weist
bevorzugte Ausführungsformen auf, die den oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
der Vorrichtung des ersten Aspektes der vorliegenden Erfindung entsprechen, insbesondere,
wie sie in den abhängigen Ansprüchen definiert sind. Insoweit wird auf das Vorstehende
verwiesen.
[0024] Es ist insbesondere bevorzugt, dass das Verfahren ein Positionieren des Blattgutaufnehmers
oberhalb des Blattgutstapels umfasst sowie ein Aufdrücken des Blattgutaufnehmers auf
die Oberfläche des obersten Blattgutstücks des Blattgutstapels und ein Versetzen des
Blattgutaufnehmers in die oszillierende Rotationsbewegung um die im Wesentlichen parallel
zur Lotrichtung liegende Rotationsachse, um das einzelne Blattgutstück vom Blattgutstapel
aufzunehmen und zu entfernen. Dabei erfolgt das Versetzen des Blattgutaufnehmers in
die oszillierende Rotationsbewegung vor dem Aufdrücken, während des Aufdrückens oder
nach dem Aufdrücken des Blattgutaufnehmers auf das oberste Blattgutstück.
[0025] Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung eignet sich zum Vereinzeln von Blattgut
jedweden Typs. Insbesondere kann der Gegenstand der vorliegenden Erfindung zur Vereinzelung
von Wertscheinen, wie Geldscheine oder Banknoten, eingesetzt werden.
[0026] Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt insbesondere darin, dass die Vereinzelung
von Blattgut mit wenigen Bauteilen in sicherer und zuverlässiger Weise erfolgen kann.
Insbesondere kann die Vereinzelung von Blattgut erfolgen, ohne dass ein Reibpartner
bei der Vorrichtung vorgesehen sein muss, der die unter dem obersten Blattgutstück
liegenden Blattgutstücke daran hindert, beim Aufnehmen des obersten Blattgutstücks
durch den Blattgutaufnehmer mit entfernt zu werden.
[0027] Bei der obigen Erläuterung der Vorrichtung und des Verfahrens zum Vereinzeln von
Blattgut ist stets davon ausgegangen worden, dass der Blattgutaufnehmer am obersten
Blattgutstück des Blattgutstapels ansetzt. Es ist aber auch möglich, dass der Blattgutaufnehmer
am untersten Blattgutstück des Blattgutstapels ansetzt. Bei dieser Variante wird der
Blattgutaufnehmer auf die Unterseite des untersten Blattgutstücks aufgedrückt und
ebenfalls in besagte oszillierende Rotationsbewegung versetzt. Diese Variante weist
also bevorzugte Ausführungsformen auf, die den oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung entsprechen, insbesondere, wie sie in den abhängigen Ansprüchen
definiert sind. Insoweit wird auf das Vorstehende verwiesen.
[0028] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Querschnittsansicht von drei Blattgutstücken;
- Fig. 2
- eine perspektivische und schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Vereinzeln von
Blattgut;
- Fig. 3
- eine schematische Querschnittsansicht der in der Fig. 2 gezeigten Vorrichtung;
- Fig. 4
- eine weitere schematische Querschnittsansicht der in der Fig. 2 gezeigten Vorrichtung;
und
- Fig. 5A-C
- schematische Querschnittsansichten eines Blattgutaufnehmers der in der Fig. 2 gezeigten
Vorrichtung.
[0029] Die Fig. 2 bis Fig. 4 zeigen schematische Ansichten einer Vorrichtung 1 zum Vereinzeln
von Blattgut. Die Fig. 2 zeigt die Vorrichtung 1 in einer perspektivischen Ansicht
und die Fig. 3 und Fig. 4 in Querschnittsansichten.
[0030] Die Vorrichtung 1 ist zum Vereinzeln von Blattgut ausgestaltet. Konkret sollen einzelne
Blattgutstücke 5-1 bis 5-n, die schichtartig übereinander entlang einer Lotrichtung
y angeordnet sind und somit einen Blattgutstapel 5 ausbilden, vereinzelt werden. Dazu
umfasst die Vorrichtung 1 einen Blattgutaufnehmer 12, der von einem Aktuator 11 der
Vorrichtung 1 angetrieben wird. Der Aktuator 11 versetzt also den Blattgutaufnehmer
12 in bestimmte Bewegungen, was später näher erläutert werden wird. Eine schematische
Querschnittsansicht dieses Blattgutaufnehmers 12 ist in der Fig. 5 gezeigt.
[0031] Um die Ausbildung der Vorrichtung 1 zum Vereinzeln von Blattgut und um ein Verfahren
zum Vereinzeln von Blattgut zu erläutern, wird nachfolgend auf sämtliche Fig. 2 bis
5 Bezug genommen. Anhand der Fig. 1 soll anschließend beispielhaft erläutert werden,
wie bestimmte Steuerparameter zum Betreiben der Vorrichtung 1 berechnet werden können.
[0032] Der Aktuator 11 weist ein Translationselement 111 sowie ein Rotationselement 112
auf. Der Aktuator 11 wird beispielsweise von einer in den Figuren nicht gezeigten
Steuereinheit der Vorrichtung 1 angesteuert.
[0033] Das Translationselement 111 ist zum Versetzen des Blattgutaufnehmers 12 entlang der
Lotrichtung y ausgebildet, und über das Rotationselement 112 des Aktuators 11 erfolgt
ein Versatz des Blattgutaufnehmers in eine oszillierende Rotationsbewegung um eine
Rotationsachse r, die parallel zur Lotrichtung y liegt.
[0034] Darüber hinaus ist der Aktuator 11 mit dem Translationselement 111 sowie dem Rotationselement
112 entlang einer im Wesentlichen senkrecht zur Lotrichtung y liegenden ersten Richtung
x und/oder zweiten Richtung z beweglich angeordnet, sodass ein aufgenommenes Blattgutstück
5-1 in x-Richtung oder z-Richtung vom Blattgutstapel 5 entfernt werden kann.
[0035] Bei dem Blattgutstapel 5 handelt es sich beispielsweise um einen Stapel von Papierbögen,
Pappebögen, Wertscheinen (beispielsweise Banknoten, Geldscheine oder Schecks) oder
ähnlichen blattförmigen Medien. Diese sind entlang der Lotrichtung y schichtartig
übereinander angeordnet und bilden so den Blattgutstapel 5 aus. Jedes der Blattgutstücke
5-1 bis 5-n weist bei dem gezeigten Beispiel dieselbe Länge L, dieselbe Breite B und
dieselbe Höhe H auf. Allerdings erfordert der Gegenstand der vorliegenden Erfindung
nicht, dass sämtliche Blattgutstücke 5-1 bis 5-n die gleichen Abmessungen aufweisen.
[0036] Zum Aufnehmen eines einzelnen Blattgutstücks, nämlich des obersten Blattgutstücks
5-1, wird der Aktuator 11 mit den daran gekoppelten Blattgutaufnehmer 12 zunächst
oberhalb des Blattgutstapels 5 positioniert. Sodann drückt der Aktuator 11 den Blattgutaufnehmer
12 auf eine Oberfläche 51 des obersten Blattgutstücks 5-1 auf, beispielsweise an einer
zentralen Stelle des obersten Blattgutstücks 5-1, wie es in der Fig. 2 schematisch
gezeigt ist. Sodann drückt der Aktuator 11 den Blattgutaufnehmer 12 mittels des Translationselements
111 mit einer bestimmten Kraft auf die Oberfläche 51 des obersten Blattgutstücks 5-1.
Zuvor, während oder nach dem Aufdrücken des Blattgutaufnehmers 12 auf die Oberfläche
51 versetzt der Aktuator 11 den Blattgutaufnehmer 12 mittels des Rotationselements
112 in eine oszillierende Rotationsbewegung um die Rotationsachse r.
[0037] Die oszillierende Rotationsbewegung um die Rotationsachse r erstreckt sich über einen
Winkelbereich von weniger als 10°. Beispielsweise rotiert der Aktuator 11 den Blattgutaufnehmer
12 um Winkel ϕ von 1° um die Rotationsachse r entlang einer Rotationsrichtung rr.
Danach versetzt der Aktuator 11 den Blattgutaufnehmer 12 in eine Rotation um 1° entlang
der entgegengesetzten Rotationsrichtung rr und wiederholt diesen Ablauf mit einer
bestimmten Frequenz. Diese oszillierende Rotationsbewegung erfolgt beispielsweise
bei einer Frequenz, die größer ist als 1 kHz. Beispielsweise liegt die Frequenz bei
etwa 20 bis 40 kHz. Die Frequenz ist beispielsweise bestimmt in Abhängigkeit von der
Höhe H des einzelnen Blattgutstücks 5-1. Beispielsweise ist die Frequenz proportional
zu einem Kehrwert der Höhe H des einzelnen Blattgutstücks 5-1. Dies wird später mit
Bezug auf die Fig. 1 näher erläutert.
[0038] Mit Bezug auf die Fig. 5A-C soll zunächst etwas näher auf beispielhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten
des Blattgutaufnehmers 12 eingegangen werden. Der Blattgutaufnehmer 12 umfasst an
seinem proximalen Ende ein Ankopplungselement 121, das in der Fig. 5 lediglich schematisch
dargestellt ist. Über das Ankopplungselement 121 ist der Blattgutaufnehmer 12 an das
Rotationselement 112 des Aktuators 11 gekoppelt.
[0039] Der Blattgutaufnehmer 12 ist im Wesentlichen zylinderförmig ausgestaltet, insbesondere
also rotationssymmetrisch in Bezug auf die Rotationsachse r. An seinem distalen Ende
weist der Blattgutaufnehmer 12 einen Aufnahmekopf 122 auf.
[0040] Bei dem in der Fig. 5A gezeigten Beispiel ist der Aufnahmekopf 122 in Bezug auf einen
Bezugspunkt P, der auf der Rotationsachse r liegt, kugelsymmetrisch und konvex ausgestaltet.
Mit anderen Worten: Der Aufnahmekopf 122 - und damit das distale Ende des Blattgutaufnehmers
12 - weist einen konvexen Umfangsverlauf auf. Die Oberfläche des Aufnahmekopfs 122
kann also derart ausgestaltet sein, dass jeder auf ihr liegende Punkt zum Bezugspunkt
P denselben Abstand R aufweist, der folglich einem Kugelradius entspricht. Je nach
Anwendung bzw. je nach Blattguttyp ist dieser Kugelradius R festgelegt.
[0041] Bei dem Beispiel entsprechend der Fig. 5A weist der Blattgutaufnehmer 12 einen Grundkörper
12-1 auf, der aus einem ersten Material geformt ist und eine Beschichtung 12-2 aus
einem zweiten Material, das sich von dem ersten Material unterscheidet. Das zweite
Material der Beschichtung 12-2 umfasst ein elastisches Material, beispielsweise Silikon
oder ein sonstiges gummiartiges Material. Das erste Material des Grundkörpers 12-1
des Blattgutaufnehmers 12 weist eine Elastizität auf, die geringer ist als die Elastizität
des Materials der Beschichtung 12-2. Die Beschichtung 12-2 ist bei dem gezeigten Beispiel
nur am Aufnahmekopf 122 vorgesehen und weist eine geringe Dicke von einem Millimeter
oder weniger als einen Millimeter auf, beispielsweise 0,5 mm.
[0042] Der Blattgutaufnehmer 12 muss an seinem distalen Ende jedoch nicht notwendigerweise
einen konvexen Umfangsverlauf und/oder besagte Beschichtung 12-2 aufweisen. Bei der
Variante gemäß der Fig. 5B weist der Aufnahmekopf 122 - und damit das distale Ende
des Blattgutaufnehmers 12 - einen im Wesentlichen planaren Umfangsverlauf auf, und
bei der Variante gemäß der Fig. 5C weist der Aufnahmekopf 122 - und damit das distale
Ende des Blattgutaufnehmers 12 - einen im Wesentlichen konvexen Umfangsverlauf auf.
[0043] Je nach Typ des aufzunehmenden Blattgutstücks 5-1, ..., 5-n kann ein bestimmter Umfangsverlauf
des Aufnahmekopfes 122 zweckmäßiger sein als ein anderer. Obwohl in der Fig. 3 und
in der Fig. 4 der Blattgutaufnehmer 12 mit einem einen konvexen Umfangsverlauf aufweisenden
Aufnahmekopf 122 gezeigt ist, sind die dortigen Ausführungsbespiele nicht auf einen
solchen Aufnahmekopf 122 beschränkt. Vielmehr kann der Aufnahmekopf 122 auch bei den
Beispielen gemäß den Fig. 3 und Fig. 4 einen im Wesentlichen planaren oder einen konkaven
Umfangsverlauf aufweisen.
[0044] Nachdem der Aktuator 11 dem Blattgutaufnehmer 12 auf die Oberfläche 51 des obersten
Blattgutstücks 5-1 aufgedrückt hat und den Blattgutaufnehmer 12 in besagte oszillierende
Rotationsbewegung versetzt hat, wird das oberste Blattgutstück 5-1 um eine erste Distanz
Δ1 in Richtung x versetzt und ein darunterliegendes Blattgutstück 5-2 um eine zweite
Distanz Δ2. Deutlich an der Fig. 4 zu erkennen ist, dass die erste Distanz Δ1 deutlich
größer ist als die zweite Distanz Δ2.
[0045] Letztlich ermöglicht das Aufdrücken des Blattgutaufnehmers 12 sowie die oszillierende
Rotationsbewegung des Blattgutaufnehmers 12 ein Entfernen des obersten Blattgutstücks
5-1 von dem Blattgutstapel 5. Der Aktuator 11 kann unter Beibehaltung der oszillierenden
Rotationsbewegung des Blattgutaufnehmers 12 das oberste Blattgutstück 5-1 vom Blattgutstapel
5 abziehen und beispielsweise zu einer (in den Figuren nicht gezeigten) Blattgutausgabevorrichtung
befördern. Nach der Abgabe des beförderten Blattgutstücks 5-1 kehrt der Aktuator 11
zurück zum Blattgutstapel 5 und verfährt mit dem nächsten Blattgutstück 5-2 in selber
Weise.
[0046] Der Blattgutaufnehmer 12 ist also ausgebildet, aufgrund seiner oszillierenden Rotationsbewegung
um die Rotationsachse r und aufgrund der vom Aktuator 11 ausgeübten Kraft zum Aufdrücken
des Blattgutaufnehmers 12 auf die Oberfläche 51 des obersten Blattgutstücks 5-1 eine
Anziehungskraft zwischen dem Blattgutaufnehmer 12 und dem einzelnen Blattgutstück
5-1 hervorzurufen, so dass das einzelne Blattgutstück 5-1 vom Blattgutstapel 5 entfernt
werden kann.
[0047] Zur Bestimmung der Frequenz der oszillierenden Rotationsbewegung des Blattgutaufnehmers
12 kann beispielsweise wie folgt vorgegangen werden: Der Blattgutstapel 5 wird als
monolithischer Balken mit Rechteckquerschnitt modelliert. Dieser Balken umfasst n
gedankliche Elemente, wobei n die Anzahl der einzelnen Blattgutstücke 5-1 bis 5-n
entspricht und ein jeweiliges Element einem Blattgutstück. Von diesen n Elementen
sind in der Fig. 1 die Elemente i-1, i und i+1 dargestellt, die also beispielhaft
drei übereinanderliegende Blattgutstücke 5-1, 5-2 und 5-3 repräsentieren.
[0048] Dann werden anhand der Gleichung 1

[0049] Eigenformen dieses Balkens bestimmt. In der Gleichung (1) bezeichnet
- M
- eine Massematrix,
- K
- eine Steifigkeitsmatrix,
- ϕ
- einen Verdrehwinkel eines Elements (Blattgutstücks um die Rotationsachse r, und
- ϕ̈
- die zweite zeitliche Ableitung von ϕ.
[0050] Zur Bestimmung der Massematrix M und der Steifigkeitsmatrix K werden Bewegungsgleichungen
aufgestellt. Eine jeweilige Verbindung zwischen den einzelnen n gedanklichen Elementen
wird als Torsionsfedern mit einer Steifigkeit c moduliert. Diese Steifigkeit c ergibt
sich aus den folgenden Gleichungen 2 für einen Verdrehwinkel eines tordierten Elements:

[0051] In der Gleichung (2) bezeichnet
- T
- Torsionsmoment
- G
- Schubmodul
- lt
- Flächenträgheitsmoment
- d
- Länge des Balkens
[0052] Für das i-te Element (Blattgutstück) ergibt sich die Bewegungsgleichung 3:

[0053] Wobei J eine Drehträgheit bezeichnet und für die n-te Bewegungsgleichung ergibt sich
die folgende Gleichung 4:

[0054] Bei einem Blattgutstapel mit drei Blattgutstücken (n = 3) ergeben sich die Massematrix
M und die Steifigkeitsmatrix K wie folgt:

[0055] Anhand der vollständigen Beschreibung des Balkens durch die beiden Matrizen M und
K können die Eigenfrequenzen mit den entsprechenden Eigenformen, die durch die Eigenvektoren
beschrieben werden, ermittelt werden. Beispielsweise erfolgt eine Berechnung mit folgenden
Parametern, die in der Tabelle wiedergegeben sind:
Formelzeichen |
Größe |
Wert |
Einheit |
ϕi |
Verdrehwinkel des i-ten Elements (Blattgutstücks) |
|
|
n |
Anzahl der aufeinander liegenden Elemente (Blattgutstücke) |
60 |
|
m |
Masse eines einzelnen Elements (Blattgutstück) |
0.001125 |
kg |
G |
Schubmodul |
300000 |

|
B |
Breite eines einzelnen Elements (Blattgutstück) |
0.075 |
m |
L |
Länge eines einzelnen Elements (Blattgutstück) |
0.15 |
m |
lt |
Flächenträgheitsmoment gegen Torsion |
0.0000144842 |
m4 |
k |
Berechnungsbeiwert |
0.22888542 |
|
H |
Höhe eines einzelnen Elements (Blattgutstück) |
0.001 |
m |
J |
Drehträgheit |
0.00000263672 |
kg m2 |
c |
Steifigkeit Torsionsfeder |
4345.26 |
Nm |
[0056] Anhand dieser Daten kann beispielsweise mittels der Gleichung (2) und den Tabellenwerten
ermittelt werden, dass die Frequenz der oszillierenden Rotationsbewegung bei beispielsweise
40,595 kHz liegen soll, um das oberste Blattgutstück 5-1 vom Blattgutstapel 5 zu entfernen,
ohne dass die übrigen Blattgutstücke 5-2 bis 5-n mit vom Blattgutstapel 5 entfernt
werden. Es ist insbesondere möglich, dass die Frequenz der oszillierenden Rotationsbewegung
auch unabhängig von der Anzahl n der Blattgutstücke 5-1 bis 5-n bestimmt wird. Oben
angegebenen Zahlenwerte und Berechnungsverfahren sind natürlich lediglich als Beispiele
zu verstehen.
[0057] Bei der obigen Erläuterung der Vorrichtung und des Verfahrens zum Vereinzeln von
Blattgut ist stets davon ausgegangen worden, dass der Blattgutaufnehmer 12 am obersten
Blattgutstück 5-1 des Blattgutstapels 5 ansetzt. Es ist aber auch möglich, dass der
Blattgutaufnehmer 12 am untersten Blattgutstück 5-n des Blattgutstapels 5 ansetzt.
Bei dieser Variante wird der Blattgutaufnehmer 12 auf die Unterseite des untersten
Blattgutstücks 5-n aufgedrückt und ebenfalls in besagte oszillierende Rotationsbewegung
um die Rotationsachse r versetzt.
Bezugszeichenliste / Verwendete Abkürzungen
[0058]
- 1
- Vorrichtung zum Vereinzeln von Blattgut
- 11
- Aktuator
- 12
- Blattgutaufnehmer
- 12-1
- Grundkörper
- 12-2
- Beschichtung
- 121
- Kopplungselement
- 122
- Aufnahmekopf
- 5
- Blattgutstapel
- 5-1, ..., 5-n
- Blattgutstücke
- 51
- Oberfläche des obersten Blattgutstücks 5-1
- B
- Breite eines einzelnen Blattgutstücks
- L
- Länge eines einzelnen Blattgutstücks
- H
- Höhe eines einzelnen Blattgutstücks
- r
- Rotationsachse
- rr
- Richtung der oszillierenden Rotationsbewegung (Rotationsrichtung)
- R
- Kugelradius
- P
- Bezugspunkt auf der Rotationsachse r
- x
- x-Achse / erste Richtung
- y
- y-Achse / Lotrichtung
- z
- z-Achse / zweite Richtung
- Δ1
- Erste Distanz
- Δ2
- Zweite Distanz
1. Vorrichtung (1) zum Vereinzeln von Blattgut, aufweisend einen Aktuator (11) und einen
daran gekoppelten Blattgutaufnehmer (12), wobei der Aktuator (11) ausgebildet ist
zum Versetzen des Blattgutaufnehmers (12) und wobei der Blattgutaufnehmer (12) ausgebildet
ist zum Aufnehmen eines einzelnen Blattgutstücks (5-1) von einem Blattgutstapel (5),
bei dem eine Vielzahl von Blattgutstücken (5-1, ..., 5-n) entlang einer Lotrichtung
(y) schichtartig übereinander angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Aktuator (11) ausgebildet ist, den Blattgutaufnehmer (12) in eine oszillierende
Rotationsbewegung um eine im Wesentlichen parallel zur Lotrichtung (y) liegende Rotationsachse
(r) zu versetzen, um das einzelne Blattgutstück (5-1) vom Blattgutstapel (5) aufzunehmen.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Blattgutaufnehmer (12) an seinem distalen Ende einen Aufnahmekopf (122) und/oder
an seinem proximalen Ende ein Kopplungselement (121) zur Ankopplung an den Aktuator
(11) aufweist.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Blattgutaufnehmer (12) in Bezug auf die Rotationsachse (r) rotationssymmetrisch,
beispielsweise im Wesentlichen zylinderförmig, ausgebildet ist.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmekopf (122) einen konvexen, einen planaren oder einen konkaven Umfangsverlauf
aufweist.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (11) ausgebildet ist, den Blattgutaufnehmer (12) in eine Translationsbewegung
entlang einer im Wesentlichen senkrecht zur Lotrichtung (y) liegenden ersten Richtung
(x) zu versetzen, um das aufgenommene einzelne Blattgutstück (5-1) vom Blattgutstapel
(5) zu entfernen, wobei die erste Richtung (x) bevorzugt im Wesentlichen senkrecht
zu einer Längsseite (L) des einzelnen Blattgutstücks (5-1) liegt.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (11) ausgebildet ist, den Blattgutaufnehmer (12) in eine Translationsbewegung
entlang einer im Wesentlichen senkrecht zur Lotrichtung (y) liegenden zweiten Richtung
(z) zu versetzen, um das aufgenommene einzelne Blattgutstück (5-1) vom Blattgutstapel
(5) zu entfernen, wobei die zweite Richtung (y) bevorzugt im Wesentlichen parallel
zu einer Längsseite (L) des einzelnen Blattgutstücks (5-1) liegt.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (11) ausgebildet ist, den Blattgutaufnehmer (12) in eine Translationsbewegung
entlang der Lotrichtung (y) zu versetzen, um den Blattgutaufnehmer (12) zur Aufnahme
des einzelnen Blattgutstücks (5-1) auf einer Oberfläche (51) des einzelnen Blattgutstücks
(5-1) mit einer bestimmten Kraft aufzudrücken.
8. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die oszillierende Rotationsbewegung um die Rotationsachse (r) entlang eines
Winkelbereichs von weniger als 10° erstreckt, beispielsweise etwa 1°.
9. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Frequenz der oszillierenden Rotationsbewegung größer ist als 1 kHz, beispielsweise
etwa 20 bis 40 kHz.
10. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Frequenz der oszillierenden Rotationsbewegung in Abhängigkeit von einer Höhe
(H) des einzelnen Blattgutstücks (5-1) bestimmt ist, beispielsweise proportional zu
einem Kehrwert der Höhe (H) ist.
11. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Blattgutaufnehmer (12) zum Kontaktieren des einzelnen Blattgutstücks (5-1) ein
elastisches Material aufweist, beispielsweise Silikon.
12. Vorrichtung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Blattgutaufnehmer (12) einen Grundkörper (12-1) aus einem ersten Material und
eine daran angebrachte Beschichtung (12-2) aus einem zweiten Material aufweist, wobei
das zweite Material das elastische Material enthält.
13. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Blattgutaufnehmer (12) ausgebildet ist, aufgrund seiner oszillierenden Rotationsbewegung
um die Rotationsachse (r) und aufgrund einer vom Aktuator (11) ausgeübten Kraft zum
Aufdrücken des Blattgutaufnehmers (12) auf einer Oberfläche (51) des einzelnen Blattgutstücks
(5-1) eine Anziehungskraft zwischen dem Blattgutaufnehmer (12) und dem einzelnen Blattgutstück
(5-1) hervorzurufen, um das einzelne Blattgutstück (5-1) vom Blattgutstapel (5) zu
entfernen
14. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (11) ein Translationselement (111) und ein Rotationselement (112), wobei
das Translationselement (111) ausgebildet ist zum Versetzen des Blattgutaufnehmers
(12) entlang der Lotrichtung (y) und wobei das Rotationselement (112) ausgebildet
ist zum Versetzen des Blattgutaufnehmers (12) in besagte oszillierende Rotationsbewegung
und die Rotationsachse (r).
15. Verfahren zum Vereinzeln von Blattgut mittels einer Vorrichtung (1), die einen Aktuator
(11) und einen daran gekoppelten Blattgutaufnehmer (12) aufweist, wobei der Aktuator
(11) ausgebildet ist zum Versetzen des Blattgutaufnehmers (12) und wobei der Blattgutaufnehmer
(12) ausgebildet ist zum Aufnehmen eines einzelnen Blattgutstücks (5-1) von einem
Blattgutstapel (5), bei dem eine Vielzahl von Blattgutstücken (5-1, ..., 5-n) entlang
einer Lotrichtung (y) schichtartig übereinander angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- Versetzen des Blattgutaufnehmers (12) in eine oszillierende Rotationsbewegung um
eine im Wesentlichen parallel zur Lotrichtung (y) liegende Rotationsachse (r) mittels
des Aktuators (11), um das einzelne Blattgutstück (5-1) vom Blattgutstapel (5) aufzunehmen.