[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Vorrichtungen zum Vereinzeln von Blattgut gemäß
den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 2 sowie Verfahren zum Vereinzeln von Blattgut
gemäß den Oberbegriffen der Patentansprüche 17 und 18.
[0002] Gattungsgemäße Vorrichtungen zum Vereinzeln von Blattgut weisen zum einen einen Blattgutaufnehmer
auf, der ausgebildet ist zum Aufnehmen eines einzelnen Blattgutstücks von einem Blattgutstapel,
der mehrere Blattgutstücke umfasst, und zum anderen einen Aktuator, der zum Versetzen
des Blattgutaufnehmers ausgebildet ist. Der Aktuator versetzt den Blattgutaufnehmer
beispielsweise in eine bestimmte Bewegung, sodass der Blattgutaufnehmer beispielsweise
das oberste Blattgutstück oder das unterste Blattgutstück eines Blattgutstapels vom
Blattgutstapel abziehen kann.
[0003] Eine derartige Vorrichtung zum Vereinzeln von Blattgut ist beispielsweise in der
WO 2014/005715 A1 beschrieben. Dort ist der Blattgutaufnehmer in Gestalt eines oszillierenden Förderbands
ausgebildet, mit dem einzelne Blattgutstücke von einem Blattgutstapel entnommen werden
können.
[0004] Bei dem Blattgut kann es sich beispielsweise um Papierbögen, Pappebögen, Wertscheine,
beispielsweise Banknoten, Geldscheine, Schecks oder dergleichen handeln.
[0005] In Anlagen, die derartiges Blattgut, beispielsweise Wertscheine, verarbeiten, wird
gelegentlich Gebrauch gemacht von einer Bilderfassungseinheit, die ein Bild von einer
Oberfläche eines Blattgutstücks erfasst und entsprechende Bilddaten bereitstellt.
Eine der Bilderfassungseinheit nachgeschaltete Auswerteeinheit stellt ein Auswerteergebnis
in Abhängigkeit von der Auswertung der Bilddaten bereit, wobei die Anlage die Verarbeitung
der Blattgutstücke in Abhängigkeit dieses Auswerteergebnisses weiter verarbeitet.
Beispielsweise ist ein derartiger Ansatz in der
DE 10 2011 000 783 A1 bekannt. Dort erfolgt mittels der Bilderfassungseinheit und der Auswerteeinheit eine
Prüfung auf Echtheit des Wertscheins.
[0006] Problematisch an den vorbekannten Vorrichtungen zum Vereinzeln von Blattgut ist,
dass gelegentlich einzelne Blattgutstücke nicht aufgenommen werden können und/oder
während des Entfernens vom Blattgutstapel ihre Haftung zum Blattgutaufnehmer verlieren
und insoweit eine gewisse Unzuverlässigkeit aufweisen.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Mittel bereitzustellen, die eine zuverlässigere
Vereinzelung von Blattgut erlauben.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch jeden Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche
1, 2, 17 und 18. Merkmale vorteilhafter Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0009] Die Vorrichtung des ersten Aspektes der vorliegenden Erfindung (Patentanspruch 1)
ist ausgebildet, in Abhängigkeit von dem Auswerteergebnis eine Aufnahmeposition zu
bestimmen und den Blattgutaufnehmer an der Aufnahmeposition zu positionieren, um das
Blattgutstück an der Aufnahmeposition aufzunehmen und vom Blattgutstapel zu entfernen.
Die Aufnahmeposition kennzeichnet beispielsweise eine bestimmte Stelle der Oberfläche
des einzelnen Blattgutstücks, an der der Blattgutaufnehmer zu positionieren ist, um
das einzelne Blattgutstück vom Blattgutstapel aufzunehmen.
[0010] Die Vorrichtung des zweiten Aspektes der vorliegenden Erfindung (Patentanspruch 2)
ist ausgebildet, das einzelne Blattgutstück wahlweise mittels eines ersten Aufnahmemechanismus
des Blattgutaufnehmers und/oder mittels eines zweiten Aufnahmemechanismus des Blattgutaufnehmers
aufzunehmen, um das Blattgutstück vom Blattgutstapel zu entfernen.
[0011] Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich sowohl auf die Vorrichtung des ersten
Aspektes als auch auf die Vorrichtung des zweiten Aspektes der vorliegenden Erfindung.
[0012] Die vorliegende Erfindung schließt die Erkenntnis ein, dass die Oberflächen der zu
vereinzelnden Blattgutstücke des Blattgutstapels, insbesondere die jeweiligen Hafteigenschaften
der Blattgutstücke, voneinander variieren können. Die Varianz bei der Oberflächenbeschaffenheit
der einzelnen Blattgutstücke kann sich aus vielerlei Gründen ergeben: Beispielsweise
handelt es sich bei dem Blattgutstapel um einen Stapel unsortierter Blattgutstücke,
beispielsweise um eine Ansammlung von Blattgutstücke unterschiedlichen Typs. Beispielsweise
umfasst der Blattgutstapel Wertscheine unterschiedlicher Denomination. Wertscheine
unterschiedlicher Denominationen weisen unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheiten
auf, wobei sich diese Unterschiede beispielsweise durch die unterschiedlichen Sicherheitsmerkmale
dieser Wertscheine ergeben können. Außerdem können sich die Blattgutstücke hinsichtlich
ihres Alters und ihres Zustands deutlich voneinander unterscheiden, was sich ebenfalls
auf die jeweilige Oferflächenbeschaffenheit auswirken kann. Manche Blattgutstücke
weisen beispielsweise Löcher und/oder Risse auf, was die Hafteingeschaften an den
betreffenden Stellen der Oberfläche der Blattgutstücke beeinflusst.
[0013] Es ist ein Grundgedanke der vorliegenden Erfindung, dass die Vereinzelung von Blattgut
nicht statisch und unabhängig von dem zu vereinzelnden Blattgut erfolgt, sondern dass
in Abhängigkeit von der Beschaffenheit der zu vereinzelnden Blattgutstücke des Blattgutstapels
eine Adaption des Vereinzelungsprozesses erfolgt.
[0014] Gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung äußert sich diese Adaption beispielsweise
darin, dass für jedes Blattgutstück des Blattgutstapels eine geeignete Aufnahmeposition
ermittelt wird, an der das jeweilige einzelne Blattgutstück aufgenommen wird und vom
Blattgutstapel entfernt wird.
[0015] Gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung äußert sich diese Adaption beispielsweise
darin, dass für jedes Blattgutstück des Blattgutstapels ein geeigneter Aufnahmemechanismus
ausgewählt wird, um das jeweilige einzelne Blattgutstück aufzunehmen und vom Blattgutstapel
zu entfernen. Der Blattgutaufnehmer der Vorrichtung des zweiten Aspektes der vorliegenden
Erfindung ist demnach ausgebildet, wenigstens zwei (oder mehrere) voneinander verschiedene
Aufnahmemechanismen zu implementieren und die Vorrichtung wählt für den jeweiligen
Vereinzelungsvorgang einen oder mehrere Auswahlmechanismen aus, um die Vereinzelung
durchzuführen.
[0016] Die Merkmale der Vorrichtung des ersten Aspektes der vorliegenden Erfindung können
in vorteilhafter Weise mit den Merkmalen des zweiten Aspektes der vorliegenden Erfindung
kombiniert werden. Beispielsweise ist die Vorrichtung des ersten Aspektes der vorliegenden
Erfindung ausgebildet, das Blattgutstück wahlweise mittels des ersten Aufnahmemechanismus
des Blattgutaufnehmers und/oder mittels des zweiten Aufnahmemechanismus des Blattgutaufnehmers
aufzunehmen, um das Blattgutstück vom Blattgutstapel zu entfernen. Bei einer beispielhaften
Ausführungsform der Vorrichtung des zweiten Aspektes der vorliegenden Erfindung ist
vorgesehen, dass die Vorrichtung eine Bilderfassungseinheit aufweist, die ausgebildet
ist zum Erfassen eines Bildes einer Oberfläche des einzelnen Blattgutstücks und zum
Bereitstellen von Bilddaten, sowie eine der Bilderfassungseinheit nachgeschaltete
Auswerteeinheit, die ausgebildet ist zum Empfangen der Bilddaten und zum Bereitstellen
eines Auswerteergebnisses in Abhängigkeit von einer Auswertung der Bilddaten, wobei
die Vorrichtung ausgebildet ist, den ersten und/oder zweiten Aufnahmemechanismus in
Abhängigkeit von dem Auswerteergebnis auszuwählen.
[0017] Bei einer Ausführungsform ist die Auswerteeinheit ausgebildet, anhand der Bilddaten
den Typ des aufzunehmenden Blattgutstücks, beispielsweise die Denomination eines Wertscheins,
zu ermitteln und die Hafteigenschaften in Abhängigkeit des ermittelten Blattgutstücktyps
zu bestimmen. Beispielsweise ermittelt die Auswerteeinheit im Rahmen der Auswertung,
dass es sich bei dem aufzunehmenden Blattgutstück um einen 5-Euro-Schein handelt.
Beispielsweise ist die Auswerteeinheit ausgebildet zum Zugreifen auf einen Speicher,
bei dem für verschiedene Blattgutstücktypen verschiedene Standardhafteigenschaften
hinterlegt sind. Beispielsweise ermittelt die Auswerteeinheit in Abhängigkeit des
bestimmten Blattgutstücktyps die den bestimmten Blattgutstücktyp zugeordneten Standardhafteigenschaften
und stellt in Abhängigkeit der ermittelten Standardhafteigenschaften das Auswerteergebnis
bereit. Die Standardhafteigenschaften können beispielsweise für Wertscheine unterschiedlicher
Denomination festlegen, an welchen Stellen die jeweiligen Wertscheine geeignete Hafteigenschaften
aufweisen.
[0018] Nachfolgend werden weitere Ausführungsformen der Vorrichtung des ersten Aspektes
der vorliegenden Erfindung und der Vorrichtung des zweiten Aspektes der vorliegenden
Erfindung beschrieben. Die Merkmale dieser weiteren Ausführungsformen können miteinander
als auch mit den bereits oben beschriebenen optionalen Merkmalen zur Bildung weiterer
Ausführungsbeispiele kombiniert werden, sofern sie nicht ausdrücklich als alternativ
zueinander beschrieben worden sind.
[0019] Bei einer Ausführungsform ist die Auswerteeinheit ausgebildet, anhand der Bilddaten
Hafteigenschaften einer Oberfläche des Blattgutstücks zu ermitteln und in Abhängigkeit
von den Hafteigenschaften das Auswerteergebnis bereitzustellen. Je nachdem, wie die
Hafteigenschaften der Oberfläche des Blattgutstücks beschaffen sind, wird beispielsweise
in Abhängigkeit von dem Auswerteergebnis entweder eine geeignete Aufnahmeposition
zum Aufnehmen des Blattgutstücks ermittelt und/oder der erste oder zweite Aufnahmemechanismus
ausgewählt. Mit anderen Worten ist es bevorzugt, dass das Auswerteergebnis indikativ
für die Aufnahmeposition und/oder für den zu verwendenden Aufnahmemechanismus ist.
Beispielsweise zeigt das Auswerteergebnis an, dass an einer bestimmten Aufnahmeposition
des aufzunehmenden einzelnen Blattgutstücks der erste Aufnahmemechanismus zu verwenden
ist, um das Blattgutstück erfolgreich vom Blattgutstapel aufzunehmen und von diesem
zu entfernen.
[0020] Bei einer weiteren Ausführungsform weist der Blattgutaufnehmer erste Mittel zum Ausführen
des ersten Aufnahmemechanismus auf, wobei die ersten Mittel ausgebildet sind, das
Blattgutstück durch Erzeugen einer ersten Anziehungskraft, beispielsweise einer Saugkraft
aufzunehmen. Der Blattgutaufnehmer umfasst beispielsweise eine Saugglocke, um das
einzelne Blattgutstück anzusaugen und in dieser Weise vom Blattgutstapel aufzunehmen.
Bei einer beispielhaften Ausführungsform ist die Vorrichtung ausgebildet, in Abhängigkeit
von dem Auswerteergebnis eine geeignete Ausnahmeposition zu ermitteln, den Blattgutaufnehmer
an dieser Aufnahmeposition mittels des Aktuators zu positionieren und das Blattgutstück
sodann mit dem ersten Mittel vom Blattgutstapel aufzunehmen sowie anschließend den
Blattgutaufnehmer mit dem aufgenommenen Blattgutstück mittels des Aktuators zu versetzen,
um das aufgenommene Blattgutstück weg vom Blattgutstapel hin zu einer anderen Position
zu befördern.
[0021] Beispielsweise weist das erste Mittel eine Saughülse und einen in der Saughülse beweglich
angeordneten Saugkolben auf, wobei der Saugkolben ausgebildet ist, durch seine Bewegung
in einem durch die Saughülse, den Saugkolben und der Oberfläche des einzelnen Blattgutstücks
begrenzten Leerraum der Saughülse einen Unterdruck zu erzeugen. Die Saughülse ist
beispielsweise über ein Kopplungsstück an ein Führungselement des Aktuators gekoppelt.
[0022] Bei einer weiteren Ausführungsform weist der Blattgutaufnehmer zweite Mittel zum
Ausführen des zweiten Aufnahmemechanismus auf, wobei die zweiten Mittel ausgebildet
sind, das Blattgutstück durch Erzeugen einer zweiten Anziehungskraft, beispielsweise
einer van-der-Waals-Kraft. Beispielsweise umfasst das zweite Mittel eine Haftfolie,
die ausgestaltet ist, bei Kontakt mit der Oberfläche des einzelnen Blattgutstücks
eine van-der-Waals-Kraft auszubilden. Beispielsweise handelt es sich bei der Haftfolie
um eine sogenannte Gecko-Haftfolie, beispielsweise um eine Folie des Typs Gecko® Nanoplast®
des Unternehmens Gottlieb Binder.
[0023] Beispielsweise umfasst die Haftfolie auf einer Fläche, die zum Blattgutstapel weist,
eine Vielzahl mikroskopischer Elemente, wie beispielsweise etwa senkrecht zur Folie
angeordnete kleine Härchen, beispielsweise in einer Dichte von etwa einigen Tausend
Stück pro cm
2, beispielsweise 25.000 Stück pro cm
2. Die Haftfolie weist bevorzugt eine Dicke von weniger als einen Millimeter auf, beispielsweise
0,3 mm. Beispielsweise weist die Haftfolie eine Fläche einigen Quadratzentimetern
auf.
[0024] Bei einer weiteren Ausführungsform ist der Blattgutaufnehmer der Vorrichtung ausgebildet,
das Blattgutstück wahlweise durch Bedienung des ersten Mittels und/oder des zweiten
Mittels aufzunehmen.
[0025] Die Auswahl des ersten Mittels und/oder des zweiten Mittels zum Aufnehmen des einzelnen
Blattgutstücks kann wahlweise in Abhängigkeit von einer Auswertelogik erfolgen, die
beispielsweise in besagter Auswerteeinheit implementiert ist, also auf einer Auswertung
der Bilddaten basiert, und/oder inhärent durch den Blattgutaufnehmer selbst, insbesondere
logiklos (ohne Software-basierte Auswertung), erfolgen.
[0026] Bei einer Ausführungsform weist der Blattgutaufnehmer folglich ein mechanisches Auswahlmittel
auf, das ausgebildet ist zum Auswählen des Aufnahmemechanismus in Abhängigkeit von
der Beschaffenheit der Oberfläche des einzelnen Blattgutstücks. Mit anderen Worten
ist der Blattgutaufnehmer bevorzugt derart ausgestaltet, dass er den für die Beschaffenheit
der Oberfläche des einzelnen Blattgutstücks geeigneten Aufnahmemechanismus basierend
auf seiner mechanischen Konstruktion selbsttätig wählt. Dies soll nachstehend etwas
genauer erläutert werden:
Einerseits ist es möglich, dass die Vorrichtung besagte Bilderfassungseinheit und
besagte Auswerteeinheit aufweisen. In diesem Fall ist die Auswerteeinheit beispielsweise
derart eingerichtet, dass das von ihr bereitgestellte Auswerteergebnis indikativ für
den auszuwählenden Aufnahmemechanismus, also indikativ für das auszuwählende erste
und/oder zweite Mittel des Blattgutaufnehmers ist. Das Auswerteergebnis zeigt beispielsweise
an, dass das Blattgutstück durch Ausüben einer Saugkraft aufzunehmen ist und/oder
durch Ausüben einer van-der-Waals-Kraft. Die Bestimmung des auszuwählenden Aufnahmemechanismus
kann aber auch auf einer anderen Auswertelogik als auch eine Auswertung von Bilddaten
basieren.
[0027] Andererseits kann die Auswahl des ersten Mittels und/oder des zweiten Mittels auch
logiklos erfolgen, was anhand einer weiteren Ausführungsform erläutert werden soll:
Weist das erste Mittel besagte Saughülse und Saugkolben auf, so ist die Haftfolie
beispielsweise an einer Stirnfläche des Saugkolbens und/oder an einer Stirnfläche
der Saughülse angeordnet, wobei die Stirnfläche des Saugkolbens und die Stirnfläche
des Saughülse jeweils zur Oberfläche des aufzunehmenden einzelnen Blattgutstücks weisen.
Positioniert die Vorrichtung den Blattgutaufnehmer an der Oberfläche des Blattgutstücks,
beispielsweise an der ermittelten Aufnahmeposition, so kontaktiert die Oberfläche
des einzelnen Blattgutstücks zunächst die Haftfolie, die an der Stirnfläche der Saughülse
und/oder an der Stirnfläche des Saugkolbens angeordnet ist, sodass die van-der-Waals-Kraft
ausgebildet wird. Versetzt der Aktuator sodann den Blattgutaufnehmer, um das Blattgutstück
vom Blattgutstapel aufzunehmen und von diesem zu entfernen, so haftet das aufgenommene
Blattgutstück am Blattgutaufnehmer an, sofern die ausgebildete van-der-Waals-Kraft
betragsmäßig ausreicht, um diese Haftung bereitzustellen. Ist dies nicht der Fall,
ist also die ausgebildete van-der-Waals-Kraft nicht ausreichend, um das einzelne Blattgutstück
vom Blattgutstapel aufzunehmen, so wird aufgrund der Bewegung des Blattgutaufnehmers
der in der Saughülse beweglich angeordnete Saugkolben axial innerhalb der Saughülse
versetzt und erzeugt dadurch in den durch den Versatz des Saugkolbens geschaffenen
Leerraum, der durch die Oberfläche des einzelnen Blattgutstücks, einer Innenwand der
Saughülse und durch die Stirnfläche des Saugkolbens begrenzt ist, einen Unterdruck,
und damit im Ergebnis eine Saugkraft, die jedenfalls ausreichend ist, um sicherzustellen,
dass das aufgenommene einzelne Blattgutstück am Blattgutaufnehmer haften bleibt.
[0028] Durch diesen Mechanismus werden mögliche Schwächen des ersten Mittels und mögliche
Schwächen des zweiten Mittels kompensiert: Beispielsweise weist das aufzunehmende
Blattgutstück an der Stelle, an der der Blattgutaufnehmer angreift, eine vergleichsweise
raue Oberfläche auf, so dass die van-der-Waals-Kräfte nur unzureichend ausgebildet
werden können, das aufzunehmende Blattgutstück aber aufgrund der sodann eintretenden
Saugkraft dennoch durch den Blattgutaufnehmer aufgenommen werden kann und vom Blattgutstapel
entfernt werden kann. Weist das aufzunehmende Blattgutstück an der Stelle, an der
der Blattgutaufnehmer angreift, beispielsweise ein oder mehrere kleine Löcher auf,
so ist es nicht unwahrscheinlich, dass es nicht gelingt, das aufzunehmende Blattgutstück
mittels Saugkraft aufzunehmen, weil das Loch bzw. die Löcher die Begrenzung des Leerraums
aufheben und es insoweit nicht möglich sein könnte, den Unterdruck und damit die Saugkraft
auszubilden. In diesem Fall kann das einzelne Blattgutstück dennoch aufgenommen werden,
weil das Loch bzw. die Löcher das Ausbilden der van-der-Waals-Kraft nicht unbedingt
verhindern.
[0029] Wie bereits oben an einigen Stellen erläutert, ist der Aktuator beispielsweise ausgebildet,
den Blattgutaufnehmer zu versetzen. Beispielsweise ist der Aktuator ausgebildet, den
Blattgutaufnehmer in eine Translationsbewegung entlang einer im Wesentlichen senkrecht
zu einer Lotrichtung liegenden ersten Richtung zu versetzen, um den Blattgutaufnehmer
am Blattgutstapel, beispielsweise an der ermittelten Aufnahmeposition, zu positionieren
und/oder um das aufgenommene einzelne Blattgutstück vom Blattgutstapel zu entfernen,
wobei die erste Richtung beispielsweise im Wesentlichen senkrecht zu einer Längsseite
des einzelnen Blattgutstücks liegt.
[0030] Bei einer weiteren Ausführungsform ist der Aktuator zusätzlich oder alternativ dazu
ausgebildet, den Blattgutaufnehmer in eine Translationsbewegung entlang einer im Wesentlichen
senkrecht zur Lotrichtung liegenden zweiten Richtung zu versetzen, um den Blattgutaufnehmer
am Blattgutstapel, beispielsweise an der ermittelten Aufnahmeposition, zu positionieren
und/oder um das aufgenommene Einzelblattgutstück vom Blattgutstapel zu entfernen,
wobei die zweite Richtung beispielsweise im Wesentlichen parallel zu einer Längsseite
des einzelnen Blattgutstücks liegt.
[0031] Mit anderen Worten, ist es bevorzugt, dass der Aktuator ausgebildet ist, den Blattgutaufnehmer
entlang einer oder mehrerer Richtungen zu versetzen, die im Wesentlichen parallel
zur Oberfläche des aufgenommenen Blattgutstücks liegt/liegen. Ferner ist bei einer
weiteren Ausführungsform der Aktuator ausgebildet, den Blattgutaufnehmer in eine Translationsbewegung
entlang der Lotrichtung zu versetzen, um den Blattgutaufnehmer am Blattgutstapel zu
positionieren und dort zur Aufnahme des einzelnen Blattgutstücks auf der Oberfläche
des einzelnen Blattgutstücks anzusetzen und/oder um das aufgenommene einzelne Blattgutstück
vom Blattgutstapel zu entfernen. Es ist folglich bevorzugt, dass der Blattgutaufnehmer
innerhalb der Vorrichtung in mehreren Achsen beweglich gelagert ist, um am Blattgutstapel
zum Aufnehmen des einzelnen Blattgutstücks positioniert zu werden und vom Blattstapel
entfernt zu werden, um das das einzelne aufgenommene Blattgutstück an anderer Stelle
abzulegen oder an einer andere Verarbeitungskomponente zu übergeben.
[0032] Einen dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung bildet das Verfahren des unabhängigen
Patentanspruchs 17. Einen vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung bildet das Verfahren
des unabhängigen Patentanspruchs 18. Die Verfahren dieser weiteren Aspekte der vorliegenden
Erfindung teilen die Vorteile der Vorrichtungen der ersten beiden Aspekte der vorliegenden
Erfindung und weisen bevorzugte Ausführungsformen auf, die den oben beschriebenen
bevorzugten Ausführungsformen der Vorrichtungen entsprechen, insbesondere, wie sie
in den abhängigen Ansprüchen definiert sind. Insoweit wird auf das Vorstehende verwiesen.
[0033] Die Gegenstände der vorliegenden Erfindung eignen sich zum Vereinzeln von Blattgut
jedweden Typs und können beispielsweise in einer Blattgutverarbeitungsanlage eingesetzt
werden. Insbesondere können die Gegenstände der vorliegenden Erfindung zur Vereinzelung
von Wertscheinen, wie Geldscheinen oder Banknoten, eingesetzt werden. Die Gegenstände
der vorliegenden Erfindung können zum Beispiel in vorteilhafter Weise in einem Selbstbedienungsterminal
eingesetzt werden, beispielsweise einem Geldautomaten.
[0034] Bei der obigen Erläuterung der Gegenstände der vorliegenden Erfindung ist stets von
einem Blattgutstapel die Rede gewesen. Beispielsweise handelt es sich bei dem Blattgutstapel
um einen Stapel von Banknoten, bei dem die Banknoten in Lotrichtung schichtartig übereinander
angeordnet sind. Beispielsweise ist der Blattgutstapel ein Wertscheinstapel, der in
einer Wertscheinkassette angeordnet ist. Andererseits kann es sich bei dem Blattgutstapel
aber auch um eine ungeordnete Ansammlung von Blattgutstücken unterschiedlichster Art
handeln. Die Blattgutstücke müssen nicht notwendigerweise im Wesentlichen parallel
und schichtartig übereinander angeordnet sein; sondern die Gegenstände der vorliegenden
Erfindung erlauben insbesondere auch eine Vereinzelung von Blattgutstücken, die im
Wesentlichen ungeordnet und unsortiert vorliegen.
[0035] Ferner ist bei der obigen Erläuterung der Gegenstände der vorliegenden Erfindung
stets von einem ersten Aufnahmemechanismus und einem zweiten Aufnahmemechanismus gesprochen
worden. Die vorliegende Erfindung ist aber nicht auf nur zwei voneinander verschiedene
Aufnahmemechanismen beschränkt. Vielmehr können auch weitere Aufnahmemechanismen in
den Blattgutaufnehmer implementiert sein. Neben dem Ausüben einer Saugkraft und/oder
dem Ausüben einer van-der-Waals-Kraft ist es beispielsweise möglich, ein Anhaften
des einzelnen Blattgutstücks am Blattgutaufnehmer durch Erzeugen elektrostatischer
Kräfte zu bewirken.
[0036] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Querschnittsansicht einer beispielhaften Ausführungsform einer Vorrichtung
zum Vereinzeln von Blattgut;
- Fig. 2
- eine perspektivische und schematische Ansicht eines beispielhaften Blattgutaufnehmers;
- Fig. 3
- eine schematische Querschnittsansicht des in der Fig. 2 gezeigten Blattgutaufnehmers;
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht eines beispielhaften Blattgutstücks; und
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung von Hafteigenschaften des in der Fig. 4 dargestellten
Blattgutstücks.
[0037] Die Fig. 1 zeigt eine schematische Querschnittsansicht einer beispielhaften Ausführungsform
einer Vorrichtung 1 zum Vereinzeln von Blattgut. Die Vorrichtung 1 ist in der Fig.
1 lediglich schematisch gezeigt, um die Funktion der Vorrichtung 1 zu erläutern. Die
Anordnung der einzelnen Komponenten der Vorrichtung 1, wie sie in der Fig. 1 gezeigt
sind, sind also nicht notwendigerweise als Vorgaben für eine praktische Implementierung
zu verstehen.
[0038] Die Vorrichtung 1 zum Vereinzeln von Blattgut weist einen Blattgutaufnehmer 12 auf,
der ausgebildet ist zum Aufnehmen eines einzelnen Blattgutstücks 5-1 von einem Blattgutstapel
5. Der Blattgutstapel 5 umfasst mehrerer Blattgutstücke 5-1 bis 5-n. Bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel sind die einzelnen Blattgutstücke 5-1 bis 5-n entlang einer Lotrichtung
y etwa schichtartig übereinander angeordnet. Die einzelnen Blattgutstücke 5-1 bis
5-n könnten jedoch auch in Gestalt einer im Wesentlichen ungeordneten Ansammlung vorliegen.
Der Blattgutstapel 5 befindet sich auf einem Blattgutlager 3.
[0039] Zum Versetzen des Blattgutaufnehmers 12 ist ein Aktuator 11 vorgesehen, der an einer
Basis 111 über ein erstes Kopplungselement 112-1 und eine zweites Kopplungselement
112-2 gekoppelt ist. Der Aktuator 11 weist darüber hinaus ein Führungselement 113
auf, das mit dem Blattgutaufnehmer 12 verbunden ist. Über das Führungselement 113
erfolgt ein Versetzen des Blattgutaufnehmers 12 entlang der Lotrichtung y ist. Beispielsweise
setzt der Aktuator 11 den Blattgutaufnehmer 12 ohne Ausüben einer Andruckkraft auf
einer Oberfläche 51 des obersten Blattgutstücks 5-1 auf, um das oberste Blattgutstück
5-1 vom Blattgutstapel 5 aufzunehmen. Ferner kann der Aktuator 11 den Blattgutaufnehmer
12 in eine Translationsbewegung entlang einer im Wesentlichen senkrecht zur Lotrichtung
y liegenden ersten Richtung x versetzen, um den Blattgutaufnehmer 12 am Blattgutstapel
5 zu positionieren und/oder um ein aufgenommenes einzelnes Blattgutstück vom Blattstapel
5 zu entfernen. Bei dem gezeigten Beispiel liegt die erste Richtung x im Wesentlichen
senkrecht zu einer Längsseite L (vgl. Fig. 2) des einzelnen Blattgutstücks 5-1. Außerdem
kann der Aktuator 11 den Blattgutaufnehmer 12 in eine Translationsbewegung entlang
einer im Wesentlich senkrecht zur Lotrichtung y liegenden zweiten Richtung z versetzen,
wiederum um den Blattgutaufnehmer 12 am Blattgutstapel 5 zu positionieren und/oder
um ein aufgenommenes einzelnen Blattgutstück vom Blattgutstapel 5 zu entfernen, wobei
die zweite Richtung im Wesentlichen parallel zur Längsseite L des einzelnen Blattgutstücks
5-1 liegt.
[0040] Im Ergebnis ist der Blattgutaufnehmer 12 der Vorrichtung 1 entlang der drei Richtungen
x, y und z beweglich gelagert, um einerseits am Blattgutstapel 5 positioniert zu werden
und um andererseits ein aufgenommenes Blattgutstück vom Blattgutstapel 5 zu entfernen.
Zum Versetzen des Blattgutaufnehmers 12 kann die Vorrichtung 1 (in der Fig. 1 nicht
gezeigte) entsprechende Linearmotoren umfassen. Alternativ und/oder zusätzlich kann
der Blattgutaufnehmer 12 auch in anderen Richtungen beweglich gelagert sein, als in
den Richtungen x, y und z. Beispielsweise ist der Blattgutaufnehmer 12 auch entlang
einer oder mehrerer Rotationsrichtungen beweglich gelagert, um am Blattgutstapel 5
positioniert zu werden und/oder um versetzt zu werden, um ein aufgenommenes Blattgutstück
vom Blattgutstapel 5 zu entfernen.
[0041] Zur Unterstützung des Versetzens und/oder des Positionierens des Blattgutaufnehmers
12 mittels des Aktuators 11 kann die Vorrichtung 1 mit einer Sensoreinrichtung 114
ausgestattet sein, die eine oder mehrere Messgrößen wertmäßig bestimmt, um den Prozess
der Blattgutvereinzelung zu steuern. Diese Sensoreinrichtung 114 ist in der Fig. 1
lediglich schematisch gezeigt.
[0042] Die Vorrichtung 1 umfasst ferner eine Bilderfassungseinheit 13, die ausgebildet ist
zum Erfassen eines Bildes der Oberfläche 51 des einzelnen Blattgutstücks 5-1 und zum
Bereitstellen entsprechender Bilddaten 13-1. Eine der Bilderfassungseinheit 13 nachgeschaltete
Auswerteeinheit 14 der Vorrichtung 1 empfängt die Bilddaten 13-1 und stellt in Abhängigkeit
von einer Auswertung der Bilddaten 13-1 ein Auswerteergebnis 14-1 bereit. Eine beispielhafte
Funktion der Bilderfassungseinheit 13 und der Auswerteeinheit 14 soll anhand der Fig.
4 und Fig. 5 erläutert werden:
Die Fig. 4 zeigt eine schematische Ansicht eines beispielhaften Blattgutstücks und
für das folgende Beispiel sei angenommen, dass es sich bei dem Blattgutstück der Fig.
4 um das oberste Blattgutstück 5-1 handelt. Bei dem gezeigten Beispiel handelt es
sich bei dem Blattgutstück 5-1 um eine 5-Euro-Note. Das Blattgutstück 5-1 weist eine
Länge L und eine Breite B auf. Auf der Abszissenachse ist die Länge l in Millimetern
angegeben und auf der Ordinatenachse die Breite b, ebenfalls in Millimetern. Zur optischen
Analyse der Oberfläche 51 des Blattgutstücks 5-1 wird ein Raster 2 verwendet, das
eine Vielzahl gleicher Rasterelemente 2-1 bis 2-n aufweist. Die Rasterelemente 2-1
bis 2-n weisen jeweils eine selbe Rasterelementbreite RB und eine selbe Rasterelementlänge
RE auf. Bei dem gezeigten Beispiel beträgt die Rasterelementbreite RB 5 mm und die
Rasterelementlänge RL ebenfalls 5 mm.
[0043] Beispielsweise ist die Auswerteeinheit 14 ausgebildet, anhand der Bilddaten 13-1
Hafteigenschaften der Oberfläche 51 des Blattgutstücks 5-1 zu ermitteln. Die Fig.
5 zeigt eine schematische Darstellung von Hafteigenschaften des in der Fig.4 dargestellten
Blattgutstücks 5-1. Dort ist auf der linken Ordinatenachse wiederum die Breite b in
Millimetern aufgetragen und auf der Abszissenachse die Länge I, ebenfalls in Millimetern.
Die rechte Ordinatenachse gibt eine Haftkraft HK in einer beliebigen Einheit ([arb.un.])
an, wobei eine dunkle Schattierung für eine starke Haftkraft steht und eine helle
Schattierung für eine niedrige Haftkraft. Somit ist in der Fig. 5 eine Haftkraftverteilung
41 gezeigt, die im Ergebnis wiedergibt, an welchen Stellen die Oberfläche 51 des Blattgutstücks
5-1 vorteilhafte Hafteigenschaften aufweist. Entsprechend der Haftkraftverteilung
41 befinden sich vorteilhafte Stellen beispielsweise in einem ersten Bereich 512 oder
in einem zweiten Bereich 513.
[0044] Die Ermittlung der Hafteigenschaften durch die Auswerteeinheit 14 kann in verschiedenen
Weisen erfolgen. Beispielsweise sieht eine Variante vor, dass die Auswerteeinheit
14 die Hafteigenschaften selbstständig basierend auf einem Auswertealgorithmus anhand
der Bilddaten 13-1 bestimmt. Eine anderer Variante sieht vor, dass die Auswerteeinheit
14 anhand der Bilddaten 13-1 einen Typ des Blattgutstücks 5-1 ermittelt und sodann
auf einen (in den Figuren nicht dargestellten) Speicher zugreift, bei dem für eine
Anzahl von Blattguttypen jeweils vorbestimmte Standardhafteigenschaften hinterlegt
sind. Bezogen auf das in den Figuren konkret gezeigte Beispiel ermittelt die Auswerteeinheit
14 also anhand der Bilddaten 13-1, dass es sich bei dem Blattgutstück 5-1 um eine
5-Euro-Note handelt und stellt daraufhin unter Verwendung des Speichers fest, dass
die 5-Euro-Note beispielsweise die in der Fig. 5 schematisch dargestellten Hafteigenschaften
aufweist.
[0045] Bei einer Variante ist die Vorrichtung 1 ausgebildet, anhand des Auswerteergebnisses
14-1 eine Aufnahmeposition 511 zu ermitteln und den Blattgutaufnehmer 12 mittels des
Aktuators 11 an der ermittelten Aufnahmeposition 511 am Blattgutstück 5-1 zu positionieren,
um das Blattgutstück 5-1 an der Aufnahmeposition 511 mittels des Blattgutaufnehmers
12 aufzunehmen und sodann vom Blattgutstapel 5 zu entfernen. Anhand der optischen
Auswertung des Blattgutstapels 5 mittels der Bilderfassungseinheit 13 und der Auswerteeinheit
14 erfolgt eine Ermittlung einer geeigneten Aufnahmeposition 511, an der das Blattgutstück
5-1 mittels des Blattgutaufnehmers 12 in vorteilhafter Weise aufgenommen werden kann.
Beispielsweise liegt die Aufnahmeposition 511 im besagten ersten Bereich 512 oder
im zweiten Bereich 513. Somit ist es möglich, dass jeweils aufzunehmende Blattgutstück
des Blattgutstapels 5 in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des aufzunehmenden Blattgutstücks
an einer entsprechenden geeigneten Aufnahmeposition aufzunehmen und in dieser Weise
die Zuverlässigkeit der Vorrichtung 1 zum Vereinzeln von Blattgut zu erhöhen.
[0046] Bei einer weiteren Variante, die nicht notwendigerweise die Anwesenheit der Bilderfassungseinheit
13 und der Auswerteeinheit 14 erfordert, ist die Vorrichtung 1 ausgebildet, das Blattgutstück
5-1 wahlweise mittels eines ersten Aufnahmemechanismus des Blattgutaufnehmers 12 und/oder
mittels eines zweiten Aufnahmemechanismus des Blattgutaufnehmers 12 aufzunehmen, um
das Blattgutstück 5-1 vom Blattgutstapel 5 zu entfernen. Der Blattgutaufnehmer 12
ist bei dieser Variante ausgestaltet, zum Aufnehmen des Blattgutstücks 5-1 wahlweise
einen ersten Aufnahmemechanismus zu betätigen und/oder einen zweiten Aufnahmemechanismus.
Für diese Zwecke weist der Blattgutaufnehmer ein erstes Mittel auf, dass ausgebildet
ist, den ersten Aufnahmemechanismus auszuführen, und ein zweites Mittel, das zum Ausführen
des zweiten Aufnahmemechanismus ausgebildet ist.
[0047] Die Auswahl des Aufnahmemechanismus, also die Auswahl des ersten Mittels oder des
zweiten Mittels des Blattgutaufnehmers 12, erfolgt beispielsweise ebenfalls in Abhängigkeit
der Beschaffenheit des aufzunehmenden Blattgutstücks 5-1. Dabei kann die Auswahl einerseits
logiklos (ohne eine software-basierte Auswertung) erfolgen, indem der Blattgutaufnehmer
12 derart konstruiert ist, dass die Auswahl automatisch erfolgt, was mit Bezug auf
die Fig. 2 an späterer Stelle näher erläutert werden wird, und/oder die Auswahl des
Aufnahmemechanismus erfolgt basierend auf einer softwaregesteuerten Auswertung der
Beschaffenheit der Oberfläche 51 des aufzunehmenden Blattgutstücks 5-1, beispielsweise
mittels besagter Bilderfassungseinheit 13 und besagter Auswerteeinheit 14. Beispielsweise
ermittelt die Auswerteeinheit 14 anhand der Bilddaten 13-1 einen Typ des aufzunehmenden
Blattgutstücks 5-1 und wählt in Abhängigkeit des bestimmten Typs des Blattgutstücks
5-1 den ersten und/oder den zweiten Aufnahmemechanismus aus, um das Blattgutstück
5-1 mit dem ausgewählten Aufnahmemechanismus bzw. mit den beiden Aufnahmemechanismen
vom Blattgutstapel 5 aufzunehmen und von diesem zu entfernen.
[0048] Mit Bezug auf die Fig. 2 und die Fig. 3 soll nun die Variante erläutert werden, bei
der die Auswahl des Aufnahmemechanismus logiklos und alleinbasierend auf der mechanischen
Konstruktion des Blattgutaufnehmers 12 erfolgt. Zur Veranschaulichungszwecken ist
in der Fig. 2 lediglich das einzelne Blattgutstück 5-1 gezeigt. Dieses Blattgutstück
wird vom Blattgutaufnehmer 12 aufgenommen, der vom Aktuator 11 am Blattgutstapel 5
für diese Zwecke positioniert worden ist und auf die Oberfläche 51 des Blattgutstücks
5-1 angesetzt worden ist. Bei dem gezeigten Beispiel ist der Blattgutaufnehmer 12
ausgebildet, wahlweise den ersten Aufnahmemechanismus oder den zweiten Aufnahmemechanismus
auszuführen.
[0049] Der Blattgutaufnehmer 12 ist ausgebildet, das Blattgutstück 5-1 wahlweise durch Erzeugen
einer Saugkraft (erster Aufnahmemechanismus) aufzunehmen oder durch Erzeugen einer
van-der-Waals-Kraft (zweiter Aufnahmemechanismus). Für diese Zwecke weist der Blattgutaufnehmer
12 eine Saughülse 122 auf, die an einer Ankopplungskappe 122-1 über ein Kopplungsstück
121 an das Führungselement 113 des Aktuators gekoppelt ist. In der Saughülse 122 ist
ein Saugkolben 123 entlang der Lotrichtung y beweglich angeordnet, beispielsweise
über ein Federelement 123-1. Der Saugkolben ist ausgebildet, durch seine Bewegung
entgegen der Lotrichtung y in einem durch die Saughülse 122, der Oberfläche 51 des
einzelnen Blattgutstücks 5-1 und einer Stirnfläche 123-2 des Saugkolbens 123 begrenzten
Leerraum 124 einen Unterdruck zu erzeugen.
[0050] Andererseits ist auf einer Stirnfläche der Saughülse 122-2 und auf der Stirnfläche
des Saugkolbens 123-2 eine Haftfolie 123-3 aufgebracht, die ausgebildet ist, bei Kontakt
mit der Oberfläche 51 des Blattgutstücks 5-1 einer van-der-Waals-Kraft zu erzeugen.
Beispielsweise handelt es sich bei der Haftfolie 123-3 um eine sogenannte Gecko-Folie,
beispielsweise um eine Gecke® Nanoplast ®-Folie des Unternehmens Gottlieb Binder.
[0051] Wird nun der Blattgutaufnehmer 12 durch den Aktuator 11 am Blattgutstapel 5 positioniert
und auf die Oberfläche 51 des Blattgutstücks 5-1 angesetzt, so entstehen dadurch zwischen
der Oberfläche 51 und den Stirnflächen 122-2 und 123-2 aufgrund der Haftfolie 123-3
besagte van-der-Waals-Kräfte. Versetzt der Aktuator 11 den Blattgutaufnehmer 12 nun
in eine Translationsbewegung entgegen der Lotrichtung y, so bleibt das Blattgutstück
5-1 am Blattgutaufnehmer 12 haften, sofern die erzeugte van-der-Waals-Kraft ausreichend
groß ist. Ist dies nicht der Fall, so wird der Saugkolben 123 aufgrund der Zugkraft
des Führungselements 113 entgegen der Lotrichtung y innerhalb des Saugkolbens 122
versetzt, wodurch im besagten Leerraum 124 ein Unterdruck entsteht und damit eine
Saugkraft.
[0052] Die Auswahl eines geeigneten Aufnahmemechanismus ist zweckmäßig, weil die Oberfläche
51 des aufzunehmenden Blattgutstücks 5-1 an der Aufnahmeposition 511 unterschiedlich
beschaffen sein kann; beispielsweise weist die Oberfläche 51 an der Aufnahmeposition
511 eine Anzahl von Löchern auf, sodass der Blattgutaufnehmer 12 das Blattgutstück
5-1 nicht durch Ausbilden einer Saugkraft aufnehmen kann, weil die Saugkraft aufgrund
der Löcher leerläuft. In diesem Fall gelingt jedoch die Aufnahme des Blattgutstücks
5-1 mittels der Haftfolie 123-3. Weist die Oberfläche 51 des Blattgutstücks 5-1 an
der Aufnahmeposition 511 jedoch eine vergleichsweise raue Oberfläche auf, so könnte
die erzeugte van-der-Waals-Kraft nicht ausreichend sein, was jedoch der Vereinzelung
nicht entgegensteht, da der Blattgutaufnehmer 12 in diesem Fall durch Erzeugen der
Saugkraft das Blattgutstück 5-1 dennoch vom Blattgutstapel 5 aufnehmen kann.
[0053] Anhand der obigen Erläuterung konkreter Ausführungsbeispiele sollte ein Grundgedanke
der vorliegenden Erfindung zum Ausdruck gebracht werden, nämlich dass die Vereinzelung
von Blattgut nicht statisch erfolgt, sondern dass für jedes Blattgutstück 5-1 bis
5-n eine geeignete Aufnahmeposition 511 und/oder ein geeigneter Aufnahmemechanismus
ausgewählt wird, beispielsweise in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des aufzunehmenden
Blattgutstücks 5-1, um das Blattgutstück vom Blattgutstapel aufzunehmen und von diesem
zu entfernen. Beide Möglichkeiten können miteinander kombiniert werden. Es ist also
möglich, die geeignete Aufnahmeposition 511 zu ermitteln, den Blattgutaufnehmer 12
an der ermittelten Aufnahmeposition zu positionieren und sodann den geeigneten Aufnahmemechanismus
bzw. das dafür vorgesehene Mittel auszuwählen, um das Blattgutstück 5-1 vom Blattgutstapel
5 aufzunehmen und von diesem zu entfernen.
[0054] Mit Bezug auf die obigen Figuren ist nicht nur die beispielhafte Vorrichtung 1 zum
Vereinzeln von Blattgut erläutert worden, sondern auch ein Verfahren zum Vereinzeln
von Blattgut, insbesondere ein Verfahren zum Vereinzeln von Blattgut mittels der oben
erläuterten Vorrichtung 1.
Bezugszeichenliste / Verwendete Abkürzungen
[0055]
- 1
- Vorrichtung zum Vereinzeln von Blattgut
- 11
- Aktuator
- 111
- Basis
- 112-1
- Erster Kopplungselement
- 112-2
- Zweites Kopplungselement
- 113
- Führungselement
- 114
- Sensoreinrichtung
- 12
- Blattgutaufnehmer
- 121
- Kopplungsstück
- 122
- Saughülse
- 122-1
- Ankopplungskappe
- 122-2
- Stirnfläche der Saughülse
- 123
- Saugkolben
- 123-1
- Federelement
- 123-2
- Stirnfläche des Saugkolbens
- 123-3
- Haftfolie
- 124
- Leerraum
- 13
- Bilderfassungseinheit
- 13-1
- Bilddaten
- 14
- Auswerteeinheit
- 14-1
- Auswerteergebnis
- 2
- Raster
- 2-1, ..., 2-n
- Rasterelemente
- 3
- Blattgutlager
- 4
- Skala
- 41
- Haftkraftverteilung
- 5
- Blattgutstapel
- 5-1, ..., 5-n
- Blattgutstücke
- 51
- Oberfläche des obersten Blattgutstücks 5-1
- 511
- Aufnahmeposition
- 512
- Erster Bereich
- 513
- Zweiter Bereich
- B
- Breite eines einzelnen Blattgutstücks
- L
- Länge eines einzelnen Blattgutstücks
- RB
- Rasterelementbreite
- RL
- Rasterelementlänge
- x
- x-Achse / erste Richtung
- y
- y-Achse / Lotrichtung
- z
- z-Achse / zweite Richtung
1. Vorrichtung (1) zum Vereinzeln von Blattgut, mit einem Blattgutaufnehmer (12), der
ausgebildet ist zum Aufnehmen eines einzelnen Blattgutstücks (5-1) von einem Blattgutstapel
(5), der mehrere Blattgutstücke (5-1,...,5-n) umfasst, sowie einem Aktuator (11),
der ausgebildet ist zum Versetzen des Blattgutaufnehmers (12), wobei die Vorrichtung
(1) ferner aufweist:
- eine Bilderfassungseinheit (13), die ausgebildet ist zum Erfassen eines Bildes einer
Oberfläche (51) des einzelnen Blattgutstücks (5-1) und zum Bereitstellen von Bilddaten
(13-1); und
- eine der Bilderfassungseinheit (13) nachgeschaltete Auswerteeinheit (14), die ausgebildet
ist zum Empfangen der Bilddaten (13-1) und zum Bereitstellen eines Auswerteergebnisses
(14-1) in Abhängigkeit von einer Auswertung der Bilddaten (13-1);
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Vorrichtung (1) ausgebildet ist, in Abhängigkeit von dem Auswerteergebnis (14-1)
eine Aufnahmeposition (511) zu bestimmen und den Blattgutaufnehmer (12) an der Aufnahmeposition
(511) zu positionieren, um das einzelne Blattgutstück (5-1) an der Aufnahmeposition
(511) aufzunehmen und vom Blattgutstapel (5) zu entfernen.
2. Vorrichtung (1) zum Vereinzeln von Blattgut, mit einem Blattgutaufnehmer (12), der
ausgebildet ist zum Aufnehmen eines einzelnen Blattgutstücks (5-1) von einem Blattgutstapel
(5), der mehrere Blattgutstücke (5-1,...,5-n) umfasst, sowie einem Aktuator (11),
der ausgebildet ist zum Versetzen des Blattgutaufnehmers (12);
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Vorrichtung (1) ausgebildet ist, das einzelne Blattgutstück (5-1) wahlweise
mittels eines ersten Aufnahmemechanismus des Blattgutaufnehmers (12) und/oder mittels
eines zweiten Aufnahmemechanismus des Blattgutaufnehmers (12) aufzunehmen, um das
einzelne Blattgutstück (5-1) vom Blattgutstapel (5) zu entfernen.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) ausgebildet ist, das einzelne Blattgutstück (5-1) wahlweise mittels
eines ersten Aufnahmemechanismus des Blattgutaufnehmers (12) und/oder mittels eines
zweiten Aufnahmemechanismus des Blattgutaufnehmers (12) aufzunehmen, um das einzelne
Blattgutstück (5-1) vom Blattgutstapel (5) zu entfernen.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) ferner aufweist:
- eine Bilderfassungseinheit (13), die ausgebildet ist zum Erfassen eines Bildes einer
Oberfläche (51) des einzelnen Blattgutstücks (5-1) und zum Bereitstellen von Bilddaten
(13-1); und
- eine der Bilderfassungseinheit (13) nachgeschaltete Auswerteeinheit (14), die ausgebildet
ist zum Empfangen der Bilddaten (13-1) und zum Bereitstellen eines Auswerteergebnisses
(14-1) in Abhängigkeit von einer Auswertung der Bilddaten (13-1); wobei
- die Vorrichtung (1) ausgebildet ist zum Auswählen des ersten und/oder des zweiten
Aufnahmemechanismus in Abhängigkeit von dem Auswerteergebnis (14-1).
5. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (14) ausgebildet ist, anhand der Bilddaten (13-1) Hafteigenschaften
(41) einer Oberfläche (51) des einzelne Blattgutstücks (5-1) zu ermitteln und in Abhängigkeit
von den Hafteigenschaften (41) das Auswerteergebnis (14-1) bereitzustellen.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche 1, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswerteergebnis (14-1) indikativ für die Aufnahmeposition (511) und/oder für
den zu wählenden Aufnahmemechanismus ist.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Blattgutaufnehmer (12) erste Mittel zum Ausführen des ersten Aufnahmemechanismus
aufweist, die ausgebildet sind zum Aufnehmen des Blattgutstücks (5-1) durch Erzeugen
einer ersten Anziehungskraft, beispielsweise einer Saugkraft.
8. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Blattgutaufnehmer (12) zweite Mittel zum Ausführen des zweiten Aufnahmemechanismus
aufweist, die ausgebildet sind zum Aufnehmen des Blattgutstücks (5-1) durch Erzeugen
einer zweiten Anziehungskraft, beispielsweise einer van-der-Waals-Kraft.
9. Vorrichtung (1) nach Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) ausgebildet ist zum Aufnehmen des einzelnen Blattgutstücks (5-1)
durch wahlweises Bedienen des ersten Mittels und/oder des zweiten Mittels.
10. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Mittel eine Saughülse (122) und einen in der Saughülse beweglich angeordneten
Saugkolben (123) aufweist, wobei der Saugkolben ausgebildet ist, durch seine Bewegung
in einem durch die Saughülse (122) und der Oberfläche (51) des einzelnen Blattgutstücks
(5-1) begrenzten Leerraum (124) der Saughülse (122) einen Unterdruck zu erzeugen.
11. Vorrichtung (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Saughülse (122) über ein Kopplungsstück (121) an ein Führungselement (113) des
Aktuators (11) gekoppelt ist.
12. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Mittel eine Haftfolie (123-3) aufweist, die ausgestaltet ist, bei Kontakt
mit der Oberfläche (51) des einzelnen Blattgutstücks (5-1) zum Ausbilden einer Van-der-Waals-Kraft.
13. Vorrichtung (1) nach Ansprüchen 10 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftfolie (123-3) an einer Stirnfläche (123-2) des Saugkolbens (123) und/oder
an einer Stirnfläche (122-2) der Saughülse (122) angeordnet ist.
14. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (11) ausgebildet ist, den Blattgutaufnehmer (12) in eine Translationsbewegung
entlang einer im Wesentlichen senkrecht zu einer Lotrichtung (y) liegenden ersten
Richtung (x) zu versetzen, um den Blattgutaufnehmer am einzelnen Blattgutstück (5-1)
zu positionieren und/oder um das aufgenommene einzelne Blattgutstück (5-1) vom Blattgutstapel
(5) zu entfernen, wobei die erste Richtung (x) beispielsweise im Wesentlichen senkrecht
zu einer Längsseite (L) des einzelnen Blattgutstücks (5-1) liegt.
15. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (11) ausgebildet ist, den Blattgutaufnehmer (12) in eine Translationsbewegung
entlang einer im Wesentlichen senkrecht zur Lotrichtung (y) liegenden zweiten Richtung
(z) zu versetzen, um den Blattgutaufnehmer am einzelnen Blattgutstück (5-1) zu positionieren
und/oder um das aufgenommene einzelne Blattgutstück (5-1) vom Blattgutstapel (5) zu
entfernen, wobei die zweite Richtung (z) beispielsweise im Wesentlichen parallel zu
einer Längsseite (L) des einzelnen Blattgutstücks (5-1) liegt.
16. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (11) ausgebildet ist, den Blattgutaufnehmer (12) in eine Translationsbewegung
entlang der Lotrichtung (y) zu versetzen, um den Blattgutaufnehmer am einzelnen Blattgutstück
(5-1) zu positionieren, beispielsweise um den Blattgutaufnehmer (12) zur Aufnahme
des einzelnen Blattgutstücks (5-1) auf der Oberfläche (51) des einzelnen Blattgutstücks
(5-1) anzusetzen, und/oder um das aufgenommene einzelne Blattgutstück (5-1) vom Blattgutstapel
(5) zu entfernen.
17. Verfahren zum Vereinzeln von Blattgut mittels einer Vorrichtung (1), die einen Blattgutaufnehmer
(12) aufweist, der ausgebildet ist zum Aufnehmen eines einzelnen Blattgutstücks (5-1)
von einem Blattgutstapel (5), der mehrere Blattgutstücke (5-1,...,5-n) umfasst, sowie
einen Aktuator (11) zum Versetzen des Blattgutaufnehmers (12), das Verfahren umfassend:
- Erfassen eines Bildes einer Oberfläche (51) des einzelnen Blattgutstücks (5-1) und
zum Bereitstellen von Bilddaten (13-1), und
- Bereitstellen eines Auswerteergebnisses (14-1) in Abhängigkeit von einer Auswertung
der Bilddaten (13-1);
gekennzeichnet durch
- Bestimmen einer Aufnahmeposition (511) in Abhängigkeit von dem Auswerteergebnis
(14-1) und Positionieren des Blattgutaufnehmers (12) an der Aufnahmeposition (511),
um das einzelne Blattgutstück (5-1) an der Aufnahmeposition (511) aufzunehmen und
vom Blattgutstapel (5) zu entfernen.
18. Verfahren zum Vereinzeln von Blattgut mittels einer Vorrichtung (1), die einen Blattgutaufnehmer
(12) aufweist, der ausgebildet ist zum Aufnehmen eines einzelnen Blattgutstücks (5-1)
von einem Blattgutstapel (5), der mehrere Blattgutstücke (5-1,...,5-n) umfasst, sowie
einen Aktuator (11) zum Versetzen des Blattgutaufnehmers (12),
gekennzeichnet durch
- Auswählen eines ersten Aufnahmemechanismus des Blattgutaufnehmers (12) und/oder
eines zweiten Aufnahmemechanismus des Blattgutaufnehmers (12), um das einzelne Blattgutstück
(5-1) mittels des ausgewählten Aufnahmemechanismus aufzunehmen und vom Blattgutstapel
(5) zu entfernen.