[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung pH-sensitiver Nanokapseln
mittels eines Hochscherverfahrens, wobei das Verfahren das Herstellen einer Präemulsion
einer Mischung ethylenisch ungesättigter Monomere in einer wässrigen Lösung, einen
Homogenisierungsschritt um eine Miniemulsion herzustellen und einen Polymerisierungsschritt
umfasst. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Verkapseln von Substanzen
in derartigen Nanokapseln, die mittels der beschriebenen Verfahren hergestellten Nanokapseln
deren Verwendung und Mittel, die diese Nanokapseln enthalten.
[0002] Riechstoffmoleküle sind flüchtige Substanzen, die in vielfältigen Gebieten eingesetzt
werden, wie zum Beispiel Waschmitteln, kosmetischen und Hygiene-Artikeln, Seifen und
vielen anderen. Die hohe Flüchtigkeit dieser Substanzen hat dazu geführt, dass verschiedenste
Strategien zu der kontrollierten Freisetzung solcher Riechstoffe entwickelt wurden
und kommerziell verfügbar sind. Generell können diese Systeme zur Freisetzung von
Riechstoffen in zwei Hauptgruppen eingeteilt werden. Zum einen in Systeme, die eine
physikalische Barriere darstellen, z.B. eine Polymermatrix, zum anderen in chemische
Systeme, die die Riechstoffe als weniger flüchtige Vorläuferverbindungen bereitstellen,
die beim Einsatz chemisch gespalten werden und den Riechstoff freisetzen.
[0003] Als Systeme, die auf einer physikalischen Barriere basieren, sind Mikrokapseln im
Stand der Technik bereits gut etabliert. Auf dem Gebiet der Wasch- und Reinigungsmittel
werden insbesondere Melamin-Formaldehyd-Kapseln eingesetzt. Mikrokapseln haben eine
Größe von 1 bis 1000 µm und werden üblicherweise mechanisch durch Aufbrechen geöffnet,
wobei der Inhalt freigesetzt wird. Das ist nachteilig, da dabei die Freisetzungskinetiken
schwer zu kontrollieren sind. Die Größe der Kapseln führt ebenfalls dazu, dass diese
bei der Anwendung dazu neigen, zu koagulieren oder sedimentieren.
[0004] Nanokapseln stellen eine Alternative zu den bekannten Mikrokapseln dar. Aufgrund
ihrer Größe im Bereich von nur 50 bis 500 nm, können diese Kapseln aber nicht mechanisch
durch Aufbrechen geöffnet werden, sondern müssen derart formuliert werden, dass sie
sich als Reaktion auf bestimmte Signale oder Umgebungsbedingungen öffnen. Derartige
Bedingungen schließen Temperaturänderungen, Lichtbestrahlung, Änderung der Redoxbedingungen
und des pH-Werts sowie viele weitere ein. Es ist allerdings schwierig, mit Nanokapseln
eine hohe Verkapselungseffizienz zu erreichen, was auf die geringe Größe und die Tatsache
zurückzuführen ist, dass die dünne Hülle der Nanokapseln nur sehr begrenzt als Diffusionsbarriere
dienen kann. Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde Nanokapseln
bereitzustellen, die die bestehenden Nachteile überwinden und eine hohe Verkapselungseffizienz
mit einer hohen kolloidalen Stabilität liefern. Des Weiteren sollten die Nanokapseln
die kontrollierte Freisetzung der darin verkapselten Stoffe erlauben.
[0005] Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe, indem die Nanokapseln in einem Schritt
mittels eines kombinierten Emulsions-/Miniemulsions-Polymerisations-Ansatzes aus einer
Monomermischung, die pH-sensitive Monomere, vernetzende Monomere und weitere Monomere
in einer derartigen Art und Menge enthält, dass das daraus erhältliche Copolymer eine
mittels der Fox-Gleichung berechnete theoretische Glasübergangstemperatur von mehr
als 95°C besitzt, sowie optional einer zu verkapselnden hydrophoben Substanz oder
Substanzmischung hergestellt werden. Die so erhältlichen Nanokapseln haben eine Core-Shell-Morphologie,
wobei das aus den Monomeren aufgebaute Polymer die Hülle (shell) und die zu verkapselnde
Substanz den Kern (core) bildet.
[0006] Die so erhältlichen Nanokapseln sind pH-sensitiv, d.h. der Inhalt der Nanokapseln
kann durch Erhöhung des pH-Wertes kontrolliert freigesetzt werden. Ferner zeichnen
sich die Nanokapseln durch eine sehr hohe Verkapselungseffizienz und eine hohe kolloidale
Stabilität aus.
[0007] In einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung pH-sensitiver
Nanokapseln, wobei das Verfahren umfasst:
- (i) Emulgieren einer Monomermischung in eine kontinuierliche wässrige Phase, insbesondere
Wasser, die mindestens einen Stabilisator, insbesondere mindestens ein Tensid, umfasst,
um eine Präemulsion zu bilden, wobei die Monomermischung bezogen auf das Gesamtgewicht
der Monomermischung umfasst:
- (a) 2,5 bis 19,0 Gew.-%, insbesondere 5,0 bis 10,0 Gew.-%, mindestens eines einfach
ethylenisch ungesättigten C3-5-Carbonsäure-Monomers;
- (b) 71,0 bis 97,5 Gew.-%, insbesondere 80,0 bis 90,0 Gew.-%, mindestens eines einfach
ethylenisch ungesättigten C3-5-Carbonsäure-C1-10-Alkylester-Monomers;
- (c) 0,0 bis 10,0 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 7 Gew.-%, mindestens eines Monomers,
das mindestens zwei ethylenisch ungesättigte Gruppen trägt, vorzugsweise eines Divinylbenzols
oder eines Di- oder Triesters eines C2-C10 Polyols mit ethylenisch ungesättigten C3-C5-Carbonsäuren, insbesondere eines Di- oder Triesters eines C2-C10 Alkandiols oder -triols mit ethylenisch ungesättigten C3-C5-Carbonsäuren,
wobei die Monomere derart gewählt sind, dass das aus der Monomermischung erhältliche
Copolymer eine analog zur Fox-Gleichung berechnete, theoretische Glasübergangstemperatur
Tg von 95°C oder mehr, insbesondere 100°C oder mehr, noch bevorzugter 105°C oder und
mehr, aufweist;
- (ii) Homogenisieren der Präemulsion, um stabilisierte Miniemulsionströpfchen zu bilden,
die die Monomermischung enthalten;
- (iii) Polymerisieren der Monomere in den Miniemulsionströpfchen, um pH-sensitive Nanokapseln
zu erhalten.
[0008] Ein zweiter Aspekt betrifft ein Verfahren zum Verkapseln mindestens einer hydrophoben
Verbindung in pH-sensitiven Nanokapseln, wobei das Verfahren umfasst:
- (i) Emulgieren der mindestens einen hydrophoben Verbindung und einer Monomermischung
in eine kontinuierliche wässrige Phase, insbesondere Wasser, die mindestens einen
Stabilisator, insbesondere mindestens ein Tensid, umfasst, um eine Präemulsion zu
bilden, wobei die Monomermischung bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomermischung
umfasst:
- (a) 2,5 bis 19,0 Gew.-%, insbesondere 5,0 bis 10,0 Gew.-%, mindestens eines einfach
ethylenisch ungesättigten C3-5-Carbonsäure-Monomers;
- (b) 71,0 bis 97,5 Gew.-%, insbesondere 80,0 bis 90,0 Gew.-%, mindestens eines einfach
ethylenisch ungesättigten C3-5-Carbonsäure-C1-10-Alkylester-Monomers;
- (c) 0,0 bis 10,0 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 7 Gew.-%, mindestens eines Monomers,
das mindestens zwei ethylenisch ungesättigte Gruppen trägt, vorzugsweise eines Divinylbenzols
oder eines Di- oder Triesters eines C2-C10 Polyols mit ethylenisch ungesättigten C3-C5-Carbonsäuren, insbesondere eines Di- oder Triesters eines C2-C10 Alkandiols oder -triols mit ethylenisch ungesättigten C3-C5-Carbonsäuren,
wobei die Monomere derart gewählt sind, dass das aus der Monomermischung erhältliche
Polymer eine analog zur Fox-Gleichung berechnete Glasübergangstemperatur Tg von 95°C oder mehr, insbesondere 100°C oder mehr, noch bevorzugter 105°C oder und
mehr, aufweist;
- (ii) Homogenisieren der Präemulsion, um stabilisierte Miniemulsionströpfchen zu bilden,
die die Monomermischung enthalten;
- (iii) Polymerisieren der Monomere in den Miniemulsionströpfchen, um pH-sensitive Nanokapseln,
die die mindestens eine hydrophobe Verbindung einschließen, zu erhalten.
[0009] Ein weiter Aspekt richtet sich auf die mittels der oben beschriebenen Verfahren erhältlichen
Nanokapseln und deren Verwendung zur Verkapselung von Riechstoffen.
[0010] Noch ein Aspekt betrifft Mittel und Zusammensetzungen, die die Nanokapseln der Erfindung
enthalten.
[0011] "Mindestens ein", wie hierin verwendet, bedeutet 1 oder mehr, d.h. 1, 2, 3, 4, 5,
6, 7, 8, 9 oder mehr. Bezogen auf einen Inhaltsstoff bezieht sich die Angabe auf die
Art des Inhaltsstoffs und nicht auf die absolute Zahl der Moleküle. "Mindestens ein
Riechstoff" bedeutet somit beispielsweise mindestens eine Art von Riechstoff, d.h.
dass eine Art von Riechstoff oder eine Mischung mehrerer verschiedener Reichstoffe
verwendet werden kann. Zusammen mit Gewichtsangaben bezieht sich die Angabe auf alle
Verbindungen der angegebenen Art, die in der Zusammensetzung/Mischung enthalten sind,
d.h. dass die Zusammensetzung über die angegebene Menge der entsprechenden Verbindungen
hinaus keine weiteren Verbindungen dieser Art enthält.
[0012] Alle Prozentangaben, die im Zusammenhang mit den hierin beschriebenen Zusammensetzungen
gemacht werden, beziehen sich, sofern nicht explizit anders angegeben auf Gew.-%,
jeweils bezogen auf die betreffende Mischung.
[0013] "Ungefähr", wie hierin im Zusammenhang mit Zahlenangaben verwendet, bezieht sich
auf ± 10 %, vorzugsweise ± 5 % des Zahlenwerts auf welchen sich die Angabe bezieht.
"Ungefähr 70 °C" bedeutet somit 70 ± 7, vorzugsweise 70 ± 3,5 °C.
[0014] "Miniemulsion", wie hierin verwendet, bezieht sich auf eine Öl-in-Wasser (O/W) Emulsion,
in der die emulgierte Phase in Form von Tröpfchen oder Partikeln, vorzugsweise mit
annähernd sphärischer Form, in der kontinuierlichen Wasserphase vorliegt. Dabei haben
die Tröpfchen/Partikel vorzugsweise eine gemittelte Größe, bei annähernd sphärischer
Form einen gemittelten Durchmesser, im Größenbereich von 30 bis 5000 nm, vorzugsweise
30 bis 1000 nm, insbesondere 50 bis 500 nm, besonders bevorzugt 100 bis 300 nm. Die
oben genannten gemittelten Werte beziehen sich dabei auf das z-Mittel ("z-average")
aus der dynamischen Lichtstreuung gemäß ISO 22412:2008.
[0015] Die hierin beschriebene kombinierte Emulsions-/Miniemulsions-Polymerisations-Technik
vereinfacht die Synthese der pH-sensitiven Nanokapseln dadurch, dass die Nukleation
im Wesentlichen in den Tröpfchen auftritt und daher die Einführung stark hydrophober
Verbindungen möglich wird. Aufgrund der vergleichsweise größeren Mengen an wasserlöslicher
(Meth)Acrylsäure können derartige Systeme nicht als klassische Miniemulsions-Systeme
aufgefasst werden, sondern sind eher eine Kombination von Emulsions- und Miniemulsions-Polymerisation,
die die Vorteile beider Techniken vereint.
[0016] "Glasübergangstemperatur" oder "T
g", wie hierin verwendet, bezieht sich auf die Temperatur bei der ein gegebenes Polymer
von einem erstarrten glasartigen Zustand in einen kautschukähnlichen Zustand übergeht
und die Polymersegmentbeweglichkeit erwacht. Sie steht in Relation mit der Steifigkeit
und dem freien Volumen eines Polymers und kann experimentell mit bekannten Verfahren,
wie beispielsweise der Dynamisch Mechanischen Thermischen Analyse (DMTA) oder der
dynamischen Differenzkalorimetrie (DSC) erfolgen. Beide Verfahren sind im Stand der
Technik bekannt. Es sei darauf hingewiesen, dass je nach Messverfahren und verwendeten
Messbedingungen bzw. der thermischen Vorgeschichte der Polymerprobe unterschiedliche
Glasübergangstemperaturen für ein identisches Polymersystem erhalten werden können.
Tatsächlich ist bereits die Angabe einer definierten Temperatur mit einer gewissen
Ungenauigkeit behaftet, da der Glasübergang typischerweise innerhalb eines Temperaturbereichs
stattfindet. Hinzu kommt, dass Glastemperaturen von Nanokapseln experimentell nur
schwer zugänglich sind und sich nicht jedes Bestimmungsverfahren eignet. Die hierin
angegebenen Glasübergangstemperaturen werden daher theoretisch berechnet analog zur
Fox-Gleichung, sofern nicht anders angeben. Im Folgenden werden die entsprechend berechneten
Werte der Glasübergangstemperatur teilweise auch als "geschätzt" bezeichnet.
[0017] Die Fox-Gleichung (vgl.
T. G. Fox, Bull. Am. Phys. Soc. 1 (1956) S. 123) besagt, dass sich die reziproke Glasübergangstempertur eines Copolymeren über die
Gewichtsanteile der eingesetzten Comonomere und die Glasübergangstemperaturen der
korrespondierenden Homopolymere der Comonomere berechnen lässt:

[0018] In der allgemeinen Gleichung repräsentiert n die Laufzahl über die eingesetzten Monomere,
w
i den Massenanteil des jeweiligen Monomers i (in Gew.-%) und T
g,i die jeweilige Glasübergangstemperatur des Homopolymers aus den jeweiligen Monomeren
i in K (Kelvin).
[0019] Die Werte für die Glasübergangstemperaturen der korrespondierenden Homopolymeren
sind auch einschlägigen Nachschlagewerken entnehmbar (vgl.
J. Brandrup, E. H. Immergut, E. A. Grulke, "Polymer Handbook", 4th edition, Wiley,
2003). Für einige ausgewählte Monomere sind die zur Berechnung verwendeten bzw. relevanten
korrespondierenden Glasübergangstemperaturen der Homopolymere im Folgenden aufgeführt:
Methylacrylat (MA), T
g = 10°C; Methylmethacrylat (MMA), T
g = 105°C; Ethylacrylat (EA), T
g = -24°C; Ethylmethacrylat (EMA), T
g = 65°C; n-Butylacrylat (BA), T
g = -54°C; n-Butylmethacrylat (BMA), T
g = 20°C; n-Hexylacrylat (HA), T
g = 57°C;
n-Hexylmethacrylat (HMA), T
g = -5°C; Styrene (S), T
g = 100°C; Cyclohexylacrylat (CHA), T
g = 19°C; Cyclohexylmethacrylat (CHMA), T
g = 92°C; 2-Ethylhexylacrylat (EHA), T
g = -50°C; 2-Ethylhexylmethacrylat (EHMA), T
g = -10°C; Isobornylacrylat (IBOA), T
g = 94°C; Isobornylmethacrylat (IBOMA), T
g = 110°C; Acrylsäure (AA), T
g = 105°C; Methacrylsäure (MAA), T
g = 228°C.
[0020] Es sei darauf hingewiesen, dass im vorliegenden Fall bei Verwendung von mehrfach
vinylisch oder ethylenisch ungesättigten, radikalisch polymerisierbaren Monomeren
(sogenannte "Verzweiger" oder "Vernetzer") diese nicht mit in die Berechnung der Glasübergangstemperatur
einbezogen werden. Die mittels der aufgeführten Gleichung wie oben beschrieben berechneten
Werte werden daher hierin als "theoretisch berechnet analog zur Fox-Gleichung" oder
"geschätzt" bezeichnet.
[0021] Die Begriffe "Riechstoff" und "Duftstoff" werden hierin austauschbar verwendet und
bezeichnen insbesondere solche Stoffe, die einen von Menschen als angenehm empfundenen
Duft haben.
[0022] Das hierin beschriebene Verfahren basiert auf einer polymerisationsinduzierten Phasenseparation,
die durch die Wechselwirkung mit Wasser bestimmt wird und in welcher eine hydrophobe
Verbindung in einer etwas weniger hydrophoben Polymerschale eingeschlossen wird. Die
Bildung von Nanokapseln mittels Phasentrennung basiert auf der schlechten Löslichkeit
eines Polymers in einer Lösung. Dabei dient die organische Flüssigkeit, die eingeschlossen
werden soll, als Lösungsmittel für die Monomere, wohingegen sie nach der Polymerisation
nicht mehr als Lösungsmittel für das Polymer fungieren kann.
[0023] In den hierin beschriebenen Verfahren ist die zu verkapselnde Verbindung oder Verbindungsmischung
vorzugsweise eine bei Raumtemperatur und Normaldruck flüssige Verbindung. "Flüssig",
wie in diesem Zusammenhang verwendet, schließt alle unter den genannten Bedingungen
fließfähige Substanzen ein. In derartigen Ausführungsformen sind die Monomere der
Monomermischung überwiegend hydrophob genug, um in der zu verkapselnden Verbindung
löslich zu sein. In verschiedenen Ausführungsformen kann die Monomermischung daher
als Lösung der Monomere in mindestens einer hydrophoben Verbindung eingesetzt werden.
Alternativ kann es sich bei der zu verkapselnden Verbindung auch um einen Feststoff
handeln, der in den Monomeren oder anderen Bestandteilen der Monomerenmischung löslich
ist. Bei den anderen Bestandteilen kann es sich beispielsweise um weitere zu verkapselnde
Verbindungen oder um Hilfsstoffe handeln. In diesem Fall werden dann die Monomere
als Lösungsmittel für die zu verkapselnde Verbindung eingesetzt. Obwohl nicht erfindungsgemäß
bevorzugt, können die zu verkapselnde Verbindung und die Monomere auch in einem organischen,
mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel gelöst und die resultierende Lösung in Schritt
(i) in der kontinuierlichen Phase emulgiert werden.
[0024] Damit die hydrophobe Verbindung effektiv verkapselt werden kann, ist es erforderlich,
dass die Verbindung ausreichend hydrophob ist, so dass sie nicht mit dem aus den Monomeren
gebildeten Polymer derart interagiert, dass sie dieses übermäßig quellen und dadurch
für die Verbindung stärker permeabel werden lässt. Es ist daher bevorzugt, dass die
mindestens eine hydrophobe Verbindung einen Hansen-Parameter δ
t von weniger als 20, insbesondere weniger als 19 hat; und/oder einen Hansen-Parameter
δ
h von weniger als 10, insbesondere weniger als 6 hat.
[0025] Der Hansen-Parameter ist ein in der Polymerchemie weit verbreiteter Parameter zum
Vergleich der Löslichkeit bzw. Mischbarkeit von verschiedenen Substanzen. Dieser Parameter
wurde von Charles Hansen entwickelt, um die Löslichkeit eines Materials in einem anderen
vorherzusagen. Dabei wird die Kohäsionsenergie einer Flüssigkeit betrachtet, welche
in mindestens drei verschiedene Kräfte eingeteilt werden kann: (a) Dispersionskräfte
zwischen den Molekülen δ
d, (b) Dipolare intermolekulare Kräfte zwischen den Molekülen δ
p und (c) Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Molekülen δ
h. Diese drei Parameter können zu einem Parameter δ
t zusammengefasst werden nach der Formel δ
t2 = δ
d2 + δ
p2 + δ
h2. Je ähnlicher der Hansen-Parameter von unterschiedlichen Materialien ist, desto besser
sind diese ineinander mischbar.
[0026] Es ist ferner bevorzugt, dass die hydrophobe Verbindung keine stark beeinträchtigende
Nebenreaktion bei der radikalischen Polymerisation (z.B. durch Radikalfänger, wie
Phenole) bzw. mit den Monomeren (z.B. keine Michael-Reaktion) zeigt. Die hydrophobe
Verbindung ist daher unter den eingesetzten Bedingungen vorzugsweise inert gegenüber
den Monomeren und den bei der Polymerisation eingesetzten Reaktanden.
[0027] In verschiedenen Ausführungsformen ist die hydrophobe Verbindung ein hydrophober
Riechstoff oder eine hydrophobe Riechstoffmischung, der/die aus synthetischen, semisynthetischen
oder natürlichen Riechstoffen oder Riechstoffmischungen ausgewählt wird.
[0028] Natürliche Riechstoffgemische, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind,
schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf, z.B. Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-,
Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet sind Muskateller-Salbeiöl, Kamillenöl,
Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl,
Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl, Neroliöl, Orangenschalenöl
und Sandelholzöl. Weitere geeignete Riechstoffgemische sind ätherische Öle wie Angelikawurzelöl,
Anisöl, Arnikablütenöl, Basilikumöl, Bayöl, Champacablütenöl, Edeltannenöl, Edeltannenzapfenöl,
Elemiöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl, Fichtennadelöl, Galbanumöl, Geraniumöl, Gingergrasöl,
Guajakholzöl, Gurjunbalsamöl, Helichrysumöl, Ho-Öl, Ingweröl, Irisöl, Kajeputöl, Kalmusöl,
Kamillenöl, Kampferöl, Kanagaöl, Kardamomenöl, Kassiaöl, Kiefernnadelöl, Kopaïvabalsamöl,
Korianderöl, Krauseminzeöl, Kümmelöl, Kuminöl, Lavendelöl, Lemongrasöl, Limetteöl,
Mandarinenöl, Melissenöl, Moschuskörneröl, Myrrhenöl, Nelkenöl, Neroliöl, Niaouliöl,
Olibanumöl, Origanumöl, Palmarosaöl, Patchuliöl, Perubalsamöl, Petitgrainöl, Pfefferöl,
Pfefferminzöl, Pimentöl, Pine-Öl, Rosenöl, Rosmarinöl, Sandelholzöl, Sellerieöl, Spiköl,
Sternanisöl, Terpentinöl, Thujaöl, Thymianöl, Verbenaöl, Vetiveröl, Wacholderbeeröl,
Wermutöl, Wintergrünöl, Ylang-Ylang-Öl, Ysop-Öl, Zimtöl, Zimtblätteröl, Zitronellöl,
Zitronenöl sowie Zypressenöl.
[0029] Weiterhin geeignet sind die verschiedenen Riechstoffaldehyde, wie beispielsweise
Adoxal (2,6,10-Trimethyl-9-undecenal), Anisaldehyd (4-Methoxybenzaldehyd), Cymal (3-(4-Isopropylphenyl)-2-methylpropanal),
Ethylvanillin, Florhydral (3-(3-isopropylphenyl)butanal]), Helional (3-(3,4-Methylendioxyphenyl)-2-methylpropanal),
Heliotropin, Hydroxycitronellal, Lauraldehyd, Lyral (3-und 4-(4-Hydroxy-4-methylpentyl)-3-cyclohexen-1-carboxaldehyd),
Methylnonylacetaldehyd, Lilial (3-(4-tert-Butylphenyl)-2-methylpropanal), Phenylacetaldehyd,
Undecylenaldehyd, Vanillin, 2,6,10-Trimethyl-9-undecenal, 3-Dodecen-1-al, alpha-n-Amylzimtaldehyd,
Melonal (2,6-Dimethyl-5-heptenal), 2,4-Dimethyl-3-cyclohexen-1-carboxaldehyd (Triplal),
4-Methoxybenzaldehyd, Benzaldehyd, 3-(4-tert-Butylphenyl)-propanal, 2-Methyl-3-(para-methoxyphenyl)propanal,
2-Methyl-4-(2,6,6-timethyl-2(1)-cyclohexen-1-yl)butanal, 3-Phenyl-2-propenal, cis-/trans-3,7-Dimethyl-2,6-octadien-1-al,
3,7-Dimethyl-6-octen-1-al, [(3,7-Dimethyl-6-octenyl)oxy]acetaldehyd, 4-Isopropylbenzylaldehyd,
1,2,3,4,5,6,7,8-Octahydro-8,8-dimethyl-2-naphthaldehyd, 2,4-Dimethyl-3-cyclohexen-1-carboxaldehyd,
2-Methyl-3-(isopropylphenyl)propanal, 1-Decanal, 2,6-Dimethyl-5-heptenal, 4-(Tricyclo[5.2.1.0(2,6)]-decyliden-8)-butanal,
Octahydro-4,7-methan-1 H-indencarboxaldehyd, 3-Ethoxy-4-hydroxybenzaldehyd, para-Ethyl-alpha,alpha-dimethylhydrozimtaldehyd,
alpha-Methyl-3,4-(methylendioxy)-hydrozimtaldehyd, 3,4-Methylendioxybenzaldehyd, alpha-n-Hexylzimtaldehyd,
m-Cymen-7-carboxaldehyd, alpha-Methylphenylacetaldehyd, 7-Hydroxy-3,7-dimethyloctanal,
Undecenal, 2,4,6-Trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxaldehyd, 4-(4-Methyl-3-pentenyl)-3-cyclohexencarboxaldehyd,
1-Dodecanal, 2,4-Dimethylcyclohexen-3-carboxaldehyd, 4-(4-Hydroxy-4-methylpentyl)-3-cylohexen-1-carboxaldehyd,
7-Methoxy-3,7-dimethyloctan-1-al, 2- Methylundecanal, 2-Methyldecanal, 1-Nonanal,
1-Octanal, 2,6,10-Trimethyl-5,9-undecadienal, 2-Methyl-3-(4-tert-butyl)propanal, Dihydrozimtaldehyd,
1-Methyl-4-(4-methyl-3-pentenyl)-3-cyclohexen-1-carboxaldehyd, 5- oder 6-Methoxyhexahydro-4,7-methanindan-1-
oder -2-carboxaldehyd, 3,7-Dimethyloctan-1-al, 1-Undecanal, 10-Undecen-1-al, 4-Hydroxy-3-methoxybenzaldehyd,
1-Methyl-3-(4-methylpentyl)-3-cyclohexencarboxaldehyd, 7-Hydroxy-3,7-dimethyl-octanal,
trans-4-Decenal, 2,6-Nonadienal, para-Tolylacetaldehyd, 4-Methylphenylacetaldehyd,
2-Methyl-4-(2,6,6-trimethyl-1-cyclohexen-1-yl)-2-butenal, ortho-Methoxyzimtaldehyd,
3,5,6-Trimethyl-3-cyclohexencarboxaldehyd, 3,7-Dimethyl-2-methylen-6-octenal, Phenoxyacetaldehyd,
5,9-Dimethyl-4,8-decadienal, Päonienaldehyd (6,10-Dimethyl-3-oxa-5,9-undecadien-1-al),
Hexahydro-4,7-methanindan-1-carboxaldehyd, 2-Methyloctanal, alpha-Methyl-4-(1-methylethyl)benzolacetaldehyd,
6,6- Dimethyl-2-norpinen-2-propionaldehyd, para-Methylphenoxyacetaldehyd, 2-Methyl-3-phenyl-2-propen-1-al,
3,5,5-Trimethylhexanal, Hexahydro-8,8-dimethyl-2-naphthaldehyd, 3-Propylbicyclo[2.2.1]-hept-5-en-2-carbaldehyd,
9-Decenal, 3-Methyl-5-phenyl-1-pentanal, Methylnonylacetaldehyd, Hexanal, trans-2-Hexenal
und Mischungen davon.
[0030] Bevorzugte Aldehyde schließen ein, ohne Beschränkung, Lilial, Helional, Anisaldehyd,
Cyclamenaldehyd, Triplal, Melonal, Methylundecanal, Undecanal, Nonanal und Octanal.
[0031] Geeignete Riechstoffketone schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf, Methyl-betanaphthylketon,
Moschusindanon (1,2,3,5,6,7-hexahydro-1,1,2,3,3-pentamethyl-4H-inden-4-on), Tonalid
(6-Acetyl-1,1,2,4,4,7-hexamethyltetralin), alpha-Damascone, beta-Damascone, delta-Damascone,
iso-Damascone, Damascenone, Methyldihydrojasmonat, Menthon, Carvon, Kampfer, Koavon
(3,4,5,6,6-pentamethylhept-3-en-2-on), Fenchon, alpha-Ionon, beta-Ionon, gamma-Methyllonon,
Fleuramon (2-heptylcyclopentanon), Dihydrojasmon, cis-Jasmon, 1-(1,2,3,4,5,6,7,8-octahydro-2,3,8,8-tetramethyl-2-naphthalenyl)-ethan-1-on
und Isomere davon, Methylcedrenylketon, Acetophenon, Methylacetophenon, para-Methoxyacetophenon,
Methyl-betanaphtylketon, Benzylaceton, Benzophenon, para-Hydroxyphenylbutanon, Sellerie-Keton(3-
methyl-5-propyl-2-cyclohexenon), 6-Isopropyldeca-hydro-2-naphton, Dimethyloctenon,
Frescomenthe (2-butan-2-ylcyclohexan-1-on), 4-(1-Ethoxyvinyl)-3,3,5,5-tetramethylcyclohexanon,
Methylheptenon, 2-(2-(4-Methyl-3-cyclohexen-1-yl)propyl)cyclopen-tanon, 1-(p-Menthen-6(2)yl)-1-propanon,
4-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-2-butanon, 2-Acetyl-3,3-dimethylnorbornan, 6,7-Dihydro-1,1,2,3,3-pentamethyl-4(5H)in-danon,
4-Damascol, Dulcinyl (4-(1,3-benzodioxol-5-yl)butan-2-on), Hexalon (1-(2,6,6-trimethyl-2-cyclohexene-1-yl)-1,6-heptadien-3-on),
Isocyclemon E (2-acetonaphthon-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydro-2,3,8,8-tetramethyl), Methylnonylketon,
Methylcyclocitron, Methyllavendelketon, Orivon (4-tert-amylcyclohexanon), 4-tert-butylcyclohexanon,
Delphon (2-pentylcyclopentanon), Muscon (CAS 541 -91 -3), Neobutenon (1-(5,5-dimethyl-1-cyclohexenyl)pent-4-en-1-on),
Plicaton (CAS 41724-19-0), Velouton (2,2,5-trimethyl-5-pentylcyclopentan-1-on), 2,4,4,7-Tetramethyl-oct-6-en-3-on,
Tetrameran (6,10-dimethylundecen-2-on) und Mischungen davon.
[0032] Weitere geeignete Riechstoffe schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf, Ambrettolid,
Ambroxan, Anethol, Anisalkohol, Anisol, Anthranilsäuremethylester, Benzoesäureethylester,
Benzylalkohol, Benzylacetat, Benzylbenzoat, Benzylformiat, Benzylvalerianat, Borneol,
Bornylacetat, Boisambrene forte, α-Bromstyrol, Eugenol, Eugenolmethylether, Eukalyptol,
Farnesol, Fenchylacetat, Geranylacetat, Geranylformiat, Heptincarbonsäuremethylester,
Hydrochinon-Dimethylether, Hydroxyzimtalkohol, Indol, Iron, Isoeugenol, Isoeugenolmethylether,
Isosafrol, Kampfer, Karvakrol, Karvon, p-Kresolmethylether, Cumarin, Methylanthranilsäuremethylester,
Methylchavikol, p-Methylchinolin, Muskon, β-Naphtholethylether, β-Naphthol-methylether,
Nerol, n-Nonylalkohol, Pentadekanolid, β-Phenylethylalkohol, Phenylacetaldehyd-Dimethyacetal,
Phenylessigsäure, Pulegon, Safrol, Salicylsäureisoamylester, Salicylsäuremethylester,
Salicylsäurehexylester, Salicylsäurecyclohexylester, Santalol, Sandelice, Skatol,
Terpineol, Thymen, Thymol, Troenan, γ-Undelacton, Zimatalkohol, Zimtsäure, Zimtsäureethylester,
Zimtsäurebenzylester.
[0033] Weitere Beispiele für leichter flüchtige Riechstoffe sind Diphenyloxid, Limonen,
Linalool, Linalylacetat und -propionat, Melusat, Menthol, Menthon, Methyl-n-heptenon,
Pinen, Terpinylacetat, Citral, Citronellal.
[0034] Erfindungsgemäß bevorzugt sind alpha-Pinen, Lilial, Citronellal, Citronellol, Ionon,
alpha-Damascone, beta-Damascone, Jasmon und Mischungen davon.
[0035] Zur kontrollierten Freisetzung sind die Nanokapseln derart entworfen, dass die Polymerschale
aufgrund der Inkorporation von aziden Monomeren pH-sensitiv ist. Nach der Polymerisation
haben die Lösungen einen pH-Wert im Bereich von 2 bis 4, insbesondere ungefähr 3.
In protonierter Form und gegebenenfalls durch die Verwendung eines Vernetzers stellt
die Polymerschale eine relativ undurchlässige Diffusionsbarriere für den verkapselten
Stoff dar. Bei steigenden pH-Wert deprotonieren die aziden Monomere in der Polymerschale
und erhöhen dadurch die Hydrophilie der Polymerschale. Diese quillt als Reaktion auf
die Anlagerung von Wassermolekülen auf und wird dadurch durchlässiger für die verkapselten
Riechstoffe. Zusätzlich sind die Nanokapseln temperatursensitiv, in Abhängigkeit von
dem T
g des Copolymers. Bei einer Erhöhung der Temperatur kommt es zu einer höheren Beweglichkeit
der Polymerketten in der Schale und dadurch zu einer Aufweitung der Polymerschale.
[0036] Der Ausdruck "pH-sensitiv", wie hierin verwendet, bezieht sich auf die Eigenschaft
von Polymeren auf Änderungen des pH-Werts des umgebenden Mediums mit Protonierung
bzw. Deprotonierung ionischer Gruppen, insbesondere Carboxylgruppen in der Polymerkette,
zu reagieren. Diese Protonierung bzw. Deprotonierung ist reversibel und beeinflusst
über die Änderungen der Hydrophilie und die Quellfähigkeit mit Wassermolekülen die
Verkapselungseigenschaften des Polymers. Solche Materialen quellen als Reaktion auf
die Erhöhung des pH-Werts und werden dadurch durchlässiger.
[0037] Im Folgenden wird die Erfindung durch Bezugnahme auf bestimmte konkrete Ausführungsformen
beschrieben. Es ist jedoch nicht beabsichtigt, dass die Erfindung auf diese Ausführungsformen
beschränkt ist, sondern einfach derart angepasst werden kann, indem andere Monomere,
Stabilisatoren, Tenside und Initiatoren verwendet werden können. Das gilt im Übrigen
auch für die explizit genannten und beispielhaft getesteten Riechstoffe. Solche Ausführungsformen
liegen ebenfalls innerhalb des Umfangs der Erfindung.
[0038] In einem ersten Schritt (i) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Tensid-stabilisierte
Präemulsion hergestellt. Die Präemulsion enthält die oben beschriebene Monomermischung
und mindestens einen Stabilisator, insbesondere ein Tensid, und optional eine oder
mehrere hydrophobe Verbindungen in Form einer Emulsion in einem wässrigen Lösungsmittel.
Das wässrige Lösungsmittel enthält als Hauptbestandteil (mehr als 50, insbesondere
mehr als 80 Vol.-%) Wasser oder kann aus Wasser bestehen. In verschiedenen Ausführungsformen
kann das wässrige Lösungsmittel ein oder mehrere nicht-wässrige Lösungsmittel enthalten,
beispielsweise ausgewählt aus einwertigen oder mehrwertigen Alkoholen, Alkanolaminen
oder Glykolethern, vorausgesetzt, dass diese in den gegebenen Konzentrationsbereichen
mit Wasser mischbar sind.
[0039] Diese zusätzlichen Lösungsmittel werden vorzugsweise ausgewählt aus Ethanol, n- oder
isoPropanol, Butanolen, Glycol, Propandiol oder Butandiol, Glycerin, Diglycol, Propyl-
oder Butyldiglycol, Hexylenglycol, Ethylenglycolmethylether, Ethylenglycolethylether,
Ethylenglycolpropylether, Ethylenglycolmono-n-butylether, Diethylenglycolmethylether,
Diethylenglycolethylether, Propylenglycolmethyl-, -ethyl- oder -propylether, Dipropylenglycolmonomethyl-
oder -ethylether, Diisopropylenglycolmonomethyl- oder -ethylether, Methoxy-, Ethoxy-
oder Butoxytriglycol, 1-Butoxyethoxy-2-propanol, 3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylenglycol-t-butylether
und Mischungen davon. In dem wässrigen Lösungsmittel können derartige Lösungsmittel
in Mengen von zwischen 0.5 und 35 Gew.-%, aber vorzugsweise weniger als 30 Gew.-%
und insbesondere weniger als 25 Gew.-% eingesetzt werden.
[0040] Die in den beschriebenen Verfahren eingesetzten Monomere sind insbesondere ethylenisch
ungesättigte Carbonsäuren und deren Alkylester.
[0041] In verschiedenen Ausführungsformen wird das mindestens eine einfach ethylenisch ungesättigte
C
3-C
5-Carbonsäure-Monomer ausgewählt aus Methacrylsäure (MAA), Acrylsäure (AA), Fumarsäure,
Methylmaleinsäure, Maleinsäure, Itaconsäure oder Mischungen von zwei oder mehr davon.
Besonders bevorzugt sind Methacrylsäure (MAA), Acrylsäure (AA) oder Mischungen davon.
Am bevorzugtesten ist Methacrylsäure.
[0042] In verschiedenen Ausführungsformen ist das mindestens eine einfach ethylenisch ungesättigte
C
3-
5-Carbonsäure-C
1-10-Alkylester-Monomer ein Acrylsäure- oder Methacrylsäurealkylester oder eine Mischung
davon. Bevorzugt sind Methacrylsäure-C
1-C
5-Alkylester-Monomere, insbesondere Methacrylsäuremethylester (MMA), Methacrylsäure-n-butylester
(BMA) oder eine Mischung daraus. Ganz besonders bevorzugt ist eine Mischung aus Methacrylsäuremethylester
und Methacrylsäure-n-butylester, insbesondere im Gewichtsverhältnis von 3,5:1 bis
16:1, vorzugsweise 6:1 bis 16:1. Die Alkylreste können generell geradkettig oder verzweigt
sein, sofern nicht konkret angegeben. Das Monomer, das mindestens zwei ethylenisch
ungesättigte Gruppen trägt, kann allgemein jede Verbindung sein, die zwei ethylenisch
ungesättigte Gruppen, beispielsweise zwei Vinylgruppen trägt. Beispiele für geeignete
Verbindungen schließen ein, ohne darauf beschränkt zu sein, Divinylaromaten, wie insbesondere
Divinylbenzole, oder Mehrfachester eines Polyols mit ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren,
wie insbesondere Di- oder Triester eines C
2-C
10 Polyols mit ethylenisch ungesättigten C
3-C
5-Carbonsäuren. Bei letzteren handelt es sich in verschiedenen Ausführungsformen um
Diester von Methacrylsäure oder Acrylsäure mit 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol oder
1,5-Pentandiol, insbesondere einen Methacrylsäureester von 1,4-Butandiol. Bevorzugt
sind Di- und Triacrylate oder Di- und Trimethacrylate von mehrwertigen Alkoholen.
[0043] Die genannten Verbindungen dienen in den Monomermischungen als Vernetzer. Eine derartige
dreidimensionale Vernetzung des entstehenden Polymers ist von Bedeutung um auch beim
Quellen des Polymers bei steigendem pH-Wert die strukturelle Integrität der Nanokapsel
zu gewährleisten.
[0044] In verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung kann mit der Monomermischung in
Schritt (i) noch eine ultrahydrophobe Verbindung, insbesondere ein C
12-28 Kohlenwasserstoff, noch bevorzugter ein C
14-26 Alkan in die kontinuierliche Phase emulgiert werden. Auch C
14-26 Monoalkohole oder Monocarbonsäuren können geeignet sein. Die ultrahydrophobe Verbindung
kann auch ein polymerisierbar C
12-28 Kohlenwasserstoff sein, mögliche Verbindungen sind, ohne darauf beschränkt zu sein,
Lauryl(meth)acrylat (LA bzw. LMA), Tetradecyl(meth)acrylat (TDA bzw. TDMA), Hexadecyl(meth)acrylat
(HDA bzw. HDMA), Octadecyl(meth)acrylat (ODA bzw. ODMA), Eicosanyl(meth)acrylat, Behenyl(meth)acrylat
und Mischungen davon. Werden solche ultrahydrophoben polymerisierbaren Verbindungen
eingesetzt, werden diese nicht in die Berechnung der Glasübergangstemperatur analog
zur Fox-Gleichung (siehe oben) einbezogen.
[0045] In verschiedenen weiteren Ausführungsformen der Erfindung können mit der Monomermischung
in Schritt (i) auch noch weitere polymerisierbare Verbindungen, beispielsweise vinylisch
ungesättigte Monomere, wie insbesondere Styrol, in die kontinuierliche Phase emulgiert
werden. Werden solche zusätzlichen polymerisierbaren Verbindungen eingesetzt, beträgt
die Menge nicht mehr als 50 Gew.-% bezogen auf die Monomermischung wie oben definiert.
Des Weiteren werden solche zusätzlichen polymerisierbaren Verbindungen aber in die
Berechnung der Glasübergangstemperatur analog zur Fox-Gleichung (siehe oben) einbezogen.
[0046] In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen wird als Monomermischung eine Mischung
von:
- (a) 2,5 bis 15,0 Gew.-%, insbesondere 5,0 bis 10,0 Gew.-% Methacrylsäure (MAA);
- (b) 67,5 bis 80,0 Gew.-%, insbesondere 72,5 bis 80,0 Gew.-%, Methylmethacrylat (MMA);
- (c) 5,0 bis 17,5 Gew.-%, insbesondere 5,0 bis 12,5 Gew.-%, n-Butylmethacrylat (BMA);
und
- (d) 0,0 bis 10,0 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 7 Gew.-%, 1,4-Butandiol-Dimethacrylat
(BDDMA) verwendet.
[0047] Derartige Mischungen ergeben ein Polymer mit der gewünschten Glasübergangstemperatur
(berechnet wie oben beschrieben analog zur Fox-Gleichung) von >95°C, insbesondere
>100°C. Gleichzeitig sind diese Monomermischungen hydrophob genug, um stabile Miniemulsionströpfchen
zu ergeben.
[0048] In Schritt (i) des Verfahrens wird ferner mindestens ein Stabilisator eingesetzt.
Der Ausdruck "Stabilisator", wie hierin verwendet, bezieht sich dabei auf eine Klasse
von Molekülen, die die Tröpfchen in einer Emulsion stabilisieren können, d.h. Koagulation
und Koaleszenz verhindern können. Die Stabilisatormoleküle können sich dazu an die
Oberfläche der Tröpfchen anlagern oder mit dieser wechselwirken. Zusätzlich können
(polymerisierbare) Stabilisatoren eingesetzt werden, die kovalent mit den eingesetzten
Monomeren reagieren können. Werden polymerisierbare Stabilisatoren eingesetzt, werden
diese nicht in die Berechnung der Glasübergangstemperatur analog zur Fox-Gleichung
(siehe oben) einbezogen. Stabilisatoren enthalten im Allgemeinen einen hydrophilen
und einen hydrophoben Anteil, wobei der hydrophobe Teil mit dem Tröpfchen wechselwirkt
und der hydrophile Teil zum Lösungsmittel hin ausgerichtet ist. Die Stabilisatoren
können zum Beispiel Tenside sein und können eine elektrische Ladung tragen. Insbesondere
kann es sich um anionische Tenside handeln, beispielsweise hydrophob modifizierten
Polyvinylalkohol (PVA), oder Natriumdodecylsulfat (SDS).
[0049] Alternative Stabilisatoren, die in den hierin beschriebenen Verfahren eingesetzt
werden können, sind dem Fachmann bekannt und schließen beispielsweise andere bekannte
Tenside oder hydrophob modifizierte polare Polymere ein.
[0050] Dementsprechend können die hierin beschriebenen Mischungen in manchen Ausführungsformen
auch weitere Schutzkolloide, wie zum Beispiel Polyvinylalkohole, insbesondere hydrophob
modifizierte Polyvinylalkohole, Cellulosederivate oder Vinylpyrrolidone enthalten.
Eine detaillierte Beschreibung solcher Verbindungen findet man z. B. in
Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Bd. 14/1, Makromolekulare Stoffe, Georg-Thieme-Verlag,
Stuttgart, 1961, Seiten 411-420.
[0051] Die Gesamtmenge an Stabilisator/Tensid beträgt typischerweise bis zu 30 Gew.-%, vorzugsweise
0,1 bis 10 Gew.-%, noch bevorzugter 0,2 bis 6 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
der Monomere.
[0052] Der Stabilisator kann in Form einer wässrigen Lösung eingesetzt werden. Diese Lösung
kann von der Zusammensetzung der Zusammensetzung der kontinuierlichen Phase wie oben
definiert entsprechen.
[0053] Die Präemulsion wird durch das Mischen der verschiedenen Bestandteile, beispielsweise
mit einem Ultra-Turrax, hergestellt und anschließend im zweiten Herstellungsschritt
(ii) homogenisiert. Die Homogenisierung und damit die Herstellung der Miniemulsion
erfolgt vorzugsweise durch einen Hochscherprozeß, beispielsweise mittels eines Hochdruck-Homogenisators,
beispielsweise mit einem Energieeintrag im Bereich von 10
3 bis 10
5 J pro Sekunde pro Liter Emulsion und/oder Scherraten von mindestens 1000000/s. Die
Scherraten können von dem Fachmann leicht mittels bekannter Methoden bestimmt werden.
[0054] Der Hochscherprozeß, wie hierin verwendet, kann mittels jedes bekannten Verfahrens
zur Dispergierung oder Emulgierung in einem Hochscherfeld erfolgen. Beispiele für
geeignete Prozesse finden sich zum Beispiel in
DE 196 28 142 A1, Seite 5, Zeilen 1-30,
DE 196 28 143 A1, Seite 7, Zeilen 30-58, und
EP 0 401 565 A1.
[0055] Vorzugsweise wird die Homogenisierung mittels Ultraschall oder Verwendung eines Homogenisators
durchgeführt.
[0056] In Schritt (iii) wird die Polymerisation der Monomermischung mit entsprechenden Polymerisationsverfahren,
insbesondere mittels radikalischer Polymerisation, durchgeführt. Für diesen Zweck
können Polymerisationsinitiatoren verwendet werden. Verwendbare Initiatoren schließen
beispielsweise thermisch aktivierbare, strahlungsaktivierbare, wie zum Beispiel UV
Initiatoren, oder Redox-aktivierbare ein, und werden vorzugsweise aus Radikalstartern
ausgewählt. Geeignete Radikalstarter sind bekannt und verfügbar und schließen organische
Azo- oder PeroxoVerbindungen ein. Die Initiatoren sind vorzugsweise wasserlöslich.
Wenn die Polymerisation durch einen wasserlöslichen Initiator gestartet wird, werden
freie Radikale in der wässrigen Phase erzeugt und diffundieren zu der Wasser-/Monomer-Grenzfläche,
um die Polymerisation in den Tröpfchen zu starten. Beispiele für geeignete Initiatoren
schließen Peroxodisulfate, wie Kaliumperoxodisulfat (KPS), ein, sind aber nicht darauf
beschränkt.
[0057] Die Polymerisation kann bei erhöhter Temperatur, beispielsweise einer Temperatur
im Bereich von 10-90°C, vorzugsweise 20-80°C, noch bevorzugter 40-75°C und besonders
bevorzugt 60-75°C erfolgen. Die Polymerisation kann über einen Zeitraum von 0,1 bis
24 h, vorzugsweise 0,5 bis 12 h, noch bevorzugter 2 bis 6 h erfolgen.
[0058] Der Ausdruck "ungefähr", wie hierin im Zusammenhang mit einem Zahlenwert verwendet,
bezieht sich auf eine Varianz von ±20%, vorzugsweise ±10% des entsprechenden Werts.
[0059] Die Menge an Restmonomeren kann ferner chemisch durch Post-Polymerisation, vorzugsweise
durch die Verwendung von Redox-Initiatoren, wie denen, die in
DE-A 44 35 423,
DE-A 44 19 518 und
DE-A 44 35 422 beschrieben werden, erfolgen. Geeignete Oxidationsmittel für die Post-Polymerisation
schließen ein, ohne Einschränkung: Wasserstoffperoxid, t-Butylhydroperoxid, Cumolhydroperoxid
oder Alkaliperoxosulfate. Geeignete Reduktionsmittel schließen ein, ohne Einschränkung:
Natriumdisulfit, Natriumhydrogensulfit, Natriumdithionit, Natriumhydroxymethansulfit,
Formamidinsulfinsäure, Acetonbisulfat, Ascorbinsäure und reduzierende Saccharide sowie
wasserlösliche Mercaptane, wie Mercaptoethanol. Die Post-Polymerisation mit einem
Redoxinitiator kann in einem Temperaturbereich von 10 bis 100°C, insbesondere 20 bis
90 °C, durchgeführt werden. Die Redoxmittel können unabhängig voneinander vollständig
oder kontinuierlich über einen Zeitraum von 10 Minuten bis 4 Stunden zugegeben werden.
Um die Wirksamkeit der Redoxmittel zu erhöhen, können lösliche Salze von Metallen
mit unterschiedlichen Valenzen, wie Eisen-, Kupfer- oder Vanadiumsalze, zu der Reaktionsmischung
zugegeben werden. Üblicherweise werden auch Komplexbildner, die die Metallsalze unter
den Reaktionsbedingungen in Lösung halten, zugegeben.
[0060] Um das Molekulargewicht der Polymere zu kontrollieren, kann ein Kettenlängenregulator
verwendet werden. Geeignete Verbindung sind im Stand der Technik bekannt und schließen
beispielsweise verschiedene Thiole, wie z.B. 1-Dodecanthiol ein. Solche Kettenlängenregulatoren
können in den notwendigen Mengen eingesetzt werden, um die Kettenlänge in gewünschtem
Maß zu kontrollieren. Übliche Mengen liegen im Bereich von 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise
ungefähr 0,3 bis 2,0 Gew.-%, noch bevorzugter ungefähr 0,5 bis 1,0 Gew.-% bezogen
auf die Gesamtmonomermasse.
[0061] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung Nanokapseln, die mittels des hierin
beschriebenen Verfahrens erhältlich sind. Diese können, in verschiedenen Ausführungsformen,
eine oder mehrere hydrophobe Verbindungen enthalten. In besonders bevorzugten Ausführungsformen
ist mindestens ein hydrophober Riechstoff in der Nanokapsel verkapselt. Der Riechstoff
kann dabei aus den oben beschriebenen ausgewählt werden.
[0062] Aus den Nanokapseln kann der Riechstoff oder auch jede andere darin eingeschlossene
Verbindung durch eine Änderung des pH-Wertes, beispielsweise eine Erhöhung über einen
pH-Wert von 3, vorzugsweise über 6, noch bevorzugter über 7, über 8, über 9 oder über
10, freigesetzt werden. Die Freisetzung kann dabei über einen kurzen Zeitraum erfolgen
oder kontinuierlich über einen längeren Zeitraum. Ebenfalls möglich ist eine Freisetzung
durch die Erhöhung der Temperatur, insbesondere über die T
g des Polymers. Bei diesen Temperaturen wird das Polymer durchlässig für die eingeschlossenen
Moleküle.
[0063] Die hierin beschriebenen Nanokapseln finden Anwendung zum Verkapseln einer geeigneten
Verbindung oder Mischung von Verbindungen, insbesondere eines oder mehrerer Riechstoffe.
[0064] Derartige Nanokapseln können dann als Bestandteile von zahlreichen Zusammensetzungen,
die solche Mittel zur verzögerten oder kontrollierten Freisetzung enthalten, verwendet
werden. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Wasch- oder Reinigungsmittel, ein
Luftpflegemittel, ein kosmetisches Mittel oder einen Klebstoff handeln. Ebenfalls
möglich ist die Verwendung in pharmazeutischen Präparaten. Bei letzteren handelt es
sich bei der verkapselten Substanz um ein pharmazeutisch wirksames Präparat oder eine
pharmazeutisch wirksame Verbindung. Solche pharmazeutisch aktiven Verbindungen sind
insbesondere dann für die Verkapselung geeignet, wenn sie die oben dargelegten Kriterien
für zu verkapselnde Verbindungen erfüllen. Schließlich sind die Nanokapseln auch zur
Verkapselung von einer Reihe von weiteren Stoffen, wie z.B. Katalysatoren, Initiatoren,
Inhibitoren, Farbstoffen, Expansionsmitteln und ähnlichen geeignet. Voraussetzung
für die Eignung als Inhaltsstoff ist zum einen eine ausreichende Hydrophobizität,
beispielsweise wie oben angegeben über die Hansen-Parameter δ
t und/oder δ
h definiert (vorzugsweise δ
t weniger als 20, insbesondere weniger als 19; und/oder δ
h weniger als 10, insbesondere weniger als 6), und dass die Verbindung die Polymerisationsreaktion
nicht übermäßig stört bzw. in dieser nicht in ungewünschter Art und Weise modifiziert
wird. Eine zu verkapselnde Verbindung kann als übermäßig störend bei der Polymerisation
angesehen werden, wenn selbst bei erfolgter Nachinitiierung bzw. Post-Polymerisation
(siehe Beschreibung weiter oben) ein Gesamtmonomerumsatz von 80%, vorzugsweise 90%
und besonders bevorzugt 95% nicht überschritten wird. Als Bestimmungsmethode kann
idealerweise die (Headspace)-Gaschromatographie dienen, die wie in den Beispielen
beschrieben, auch zur Bestimmung der Verkapselungseffizienz herangezogen werden kann.
Diese Methode erlaubt darüber hinaus nicht nur die quantitative Bestimmung der Freisetzungskinetik,
sondern gleichsam die Bestimmung des Umsatzes der meisten Monomere. Sollten in bestimmten
Fällen nicht alle eingesetzten Comonomere über chromatographische Verfahren messbar
sein (erschwerte Bestimmung des Gesamtmonomerumsatzes), so reicht die quantitative
Bestimmung von einzelnen Comonomeren aus, die kumuliert mindestens 50% der Gesamtmonomerenzusammensetzung
ausmachen. In diesem Fall gilt eine zu verkapselnde Verbindung als übermäßig störend,
wenn der kumulierte Umsatz von mindestens 50% der eingesetzten Monomere < 80%, vorzugsweise
< 90% und besonders bevorzugt < 95% beträgt.
[0065] Da die Nanokapseln den Inhaltsstoff pH-abhängig freisetzen, haben die Zusammensetzungen,
die die Nanokapseln enthalten, vorzugsweise einen pH-Wert oder eine Form, in der die
Nanokapseln geschlossen, d.h. intakt vorliegen. Erst bei Erhöhung des pH-Wertes der
Zusammensetzung oder der Umgebung, in welche die Zusammensetzung abgegeben wird (wie
z.B. Waschlauge oder als Medikament in einen Organismus), über einen Schwellenwert,
kommt es zum Aufbrechen der Partikel und Freisetzung des verkapselten Inhaltsstoffes.
[0066] Neben den beschriebenen Nanokapseln können die Wasch- und Reinigungsmittel selbstverständlich
übliche Inhaltsstoffe von solchen Mitteln enthalten. Hier sind in erster Linie Tenside,
Buildersubstanzen sowie Bleichmittel, Enzyme und andere Aktivstoffe zu nennen. Zu
den wesentlichen Inhaltsstoffen von Wasch- und Reinigungsmitteln gehören dabei insbesondere
Tenside.
[0067] Je nach Einsatzzweck der erfindungsgemäßen Mittel wird man den Tensidgehalt höher
oder niedriger wählen. Üblicherweise liegt der Tensidgehalt von Waschmitteln zwischen
10 und 40 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 12,5 und 30 Gew.-% und insbesondere zwischen
15 und 25 Gew.-%, während Reinigungsmittel für das maschinelle Geschirrspülen zwischen
0,1 und 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 7,5 Gew.-% und insbesondere zwischen
1 und 5 Gew.-% Tenside enthalten.
[0068] Diese grenzflächenaktiven Substanzen stammen aus der Gruppe der anionischen, nichtionischen,
zwitterionischen oder kationischen Tenside, wobei anionische und nichtionische Tenside
aus ökonomischen Gründen und aufgrund ihres Leistungsspektrums beim Waschen und Reinigen
deutlich bevorzugt sind.
[0069] Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate
eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C
9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C
12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C
12-18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender
Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren
(Estersulfonate), z.B. die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern-
oder Talgfettsäuren geeignet.
[0070] Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglycerinestern
sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der
Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder
bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte
sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure,
Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
[0071] Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester
der C
12-C
18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol, oder der C
10-C
20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt.
Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen
synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten,
die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis
von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die C
12-C
16-Alkylsulfate und C
12-C
15-Alkylsulfate sowie C
14-C
15-Alkylsulfate bevorzugt.
[0072] Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen
oder verzweigten C
7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C
9-11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C
12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Sie werden in Reinigungsmitteln aufgrund
ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in Mengen
von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.
[0073] Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure,
die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und
die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise
Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte
Sulfosuccinate enthalten C
8-18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet,
die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten).
Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten
Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso
ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen
in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
[0074] Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind
gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen
Fettsäuren, z.B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
[0075] Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-,
Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-,
Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in
Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Magnesiumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze
vor.
[0076] Bei der Auswahl der anionischen Tenside stehen der Formulierungsfreiheit keine einzuhaltenden
Rahmenbedingungen im Weg. Bevorzugte Mittel weisen jedoch einen Gehalt an Seife auf,
der 0,2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des in Schritt d) hergestellten Wasch-
und Reinigungsmittel, übersteigt. Bevorzugt einzusetzende anionische Tenside sind
dabei die Alkylbenzolsulfonate und Fettalkoholsulfate, wobei bevorzugte Waschmittelformkörper
2 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 2,5 bis 15 Gew.-% und insbesondere 5 bis 10 Gew.-% Fettalkoholsulfat(e),
jeweils bezogen auf das Gewicht der Mittel, enthalten
[0077] Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich
1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest
linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann, bzw. lineare und methylverzweigte
Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen.
Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen
Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z.B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol,
und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten
Alkoholen gehören beispielsweise C
12-14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C
9-11-Alkohol mit 7 EO, C
13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-14-Alkohol mit 3 EO und C
12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch
Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol
mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
[0078] Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als
alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden
eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte
und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der
japanischen Patentanmeldung JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach
dem in der internationalen Patentanmeldung WO-A-90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt
werden.
[0079] Eine weitere Klasse von nichtionischen Tensiden, die vorteilhaft eingesetzt werden
kann, sind die Alkylpolyglycoside (APG). Einsetzbare Alkylpolyglycoside genügen der
allgemeinen Formel RO(G)
z, in der R für einen linearen oder verzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten,
gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis
18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder
6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Glycosidierungsgrad z liegt dabei
zwischen 1,0 und 4,0, vorzugsweise zwischen 1,0 und 2,0 und insbesondere zwischen
1,1 und 1,4. Bevorzugt eingesetzt werden lineare Alkylpolyglycoside, also Alkylpolyglycoside,
in denen der Polyglycosylrest ein Glucoserest und der Alkylrest ein n-Alkylrest ist.
[0080] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid
und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet
sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als
die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
[0081] Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (III),

in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
1 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es
sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden
Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung
mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten
werden können.
[0082] Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (IV),

in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12
Kohlenstoffatomen, R
1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit
2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R
2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder
einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C
1-4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest
steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder
alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes.
[Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten,
beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose.
Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielsweise
nach der Lehre der internationalen Anmeldung
WO-A-95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator
in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
[0083] Eine andere bedeutende Gruppe von Wasch- und Reinigungsmittelinhaltsstoffen sind
die Buildersubstanzen. Unter dieser Substanzklasse werden sowohl organische als auch
anorganische Gerüstsubstanzen verstanden. Es handelt sich dabei um Verbindungen, die
sowohl eine Trägerfunktion in den erfindungsgemäßen Mitteln wahrnehmen können als
auch bei der Anwendung als wasserenthärtende Substanz wirken.
[0084] Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze
einsetzbaren Polycarbonsäuren, wobei unter Polycarbonsäuren solche Carbonsäuren verstanden
werden, die mehr als eine Säurefunktion tragen. Beispielsweise sind dies Citronensäure,
Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure,
Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger
Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen.
Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure,
Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen. Auch
die Säuren an sich können eingesetzt werden. Die Säuren besitzen neben ihrer Builderwirkung
typischerweise auch die Eigenschaft einer Säuerungskomponente und dienen somit, wie
beispielsweise in den erfindungsgemäßen Granulaten, auch zur Einstellung eines niedrigeren
und milderen pH-Wertes von Wasch- oder Reinigungsmitteln. Insbesondere sind hierbei
Citronensäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Gluconsäure und beliebige
Mischungen aus diesen zu nennen.
[0085] Als Builder sind weiter polymere Polycarboxylate geeignet, dies sind beispielsweise
die Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise
solche mit einer relativen Molekülmasse von 500 bis 70000 g/mol. Diese Substanzklasse
wurde im Detail bereits weiter oben beschrieben. Die (co-)polymeren Polycarboxylate
können entweder als Pulver oder als wässrige Lösung eingesetzt werden. Der Gehalt
der Mittel an (co-)polymeren Polycarboxylaten beträgt vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%,
insbesondere 3 bis 10 Gew.-%.
[0086] Zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit können die Polymere auch Allylsulfonsäuren,
wie beispielsweise in der
EP-B-0 727 448 Allyloxybenzolsulfonsäure und Methallylsulfonsäure, als Monomer enthalten. Insbesondere
bevorzugt sind auch biologisch abbaubare Polymere aus mehr als zwei verschiedenen
Monomereinheiten, beispielsweise solche, die gemäß der
DE-A-43 00 772 als Monomere Salze der Acrylsäure und der Maleinsäure sowie Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate
oder gemäß der
DE-C-42 21 381 als Monomere Salze der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker-Derivate
enthalten. Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die in den deutschen Patentanmeldungen
DE-A-43 03 320 und
DE-A-44 17 734 beschrieben werden und als Monomere vorzugsweise Acrolein und Acrylsäure/Acrylsäuresalze
bzw. Acrolein und Vinylacetat aufweisen. Ebenso sind als weitere bevorzugte Buildersubstanzen
polymere Aminodicarbonsäuren, deren Salze oder deren Vorläufersubstanzen zu nennen.
Besonders bevorzugt sind Polyasparaginsäuren bzw. deren Salze und Derivate, von denen
in der deutschen Patentanmeldung
DE-A-195 40 086 offenbart wird, dass sie neben Cobuilder-Eigenschaften auch eine bleich-stabilisierende
Wirkung aufweisen.
[0087] Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umsetzung von
Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und mindestens 3 Hydroxylgruppen
aufweisen, beispielsweise wie in der europäischen Patentanmeldung
EP-A-0 280 223 beschrieben, erhalten werden können. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialdehyden
wie Glyoxal, Glutaraldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus Polyolcarbonsäuren
wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
[0088] Weitere geeignete organische Buildersubstanzen sind Dextrine, beispielsweise Oligomere
bzw. Polymere von Kohlenhydraten, die durch partielle Hydrolyse von Stärken erhalten
werden können. Die Hydrolyse kann nach üblichen, beispielsweise säure- oder enzymkatalysierten
Verfahren durchgeführt werden. Vorzugsweise handelt es sich um Hydrolyseprodukte mit
mittleren Molmassen im Bereich von 400 bis 500000 g/mol. Dabei ist ein Polysaccharid
mit einem Dextrose-Äquivalent (DE) im Bereich von 0,5 bis 40, insbesondere von 2 bis
30 bevorzugt, wobei DE ein gebräuchliches Maß für die reduzierende Wirkung eines Polysaccharids
im Vergleich zu Dextrose, welche ein DE von 100 besitzt, ist. Brauchbar sind sowohl
Maltodextrine mit einem DE zwischen 3 und 20 und Trockenglucosesirupe mit einem DE
zwischen 20 und 37 als auch so genannte Gelbdextrine und Weißdextrine mit höheren
Molmassen im Bereich von 2000 bis 30000 g/mol. Ein bevorzugtes Dextrin ist in der
britischen Patentanmeldung
94 19 091 beschrieben. Bei den oxidierten Derivaten derartiger Dextrine handelt es sich um
deren Umsetzungsprodukte mit Oxidationsmitteln, welche in der Lage sind, mindestens
eine Alkoholfunktion des Saccharidrings zur Carbonsäurefunktion zu oxidieren. Derartige
oxidierte Dextrine und Verfahren ihrer Herstellung sind beispielsweise aus den europäischen
Patentanmeldungen
EP-A-0 232 202,
EP-A-0 427 349,
EP-A-0 472 042 und
EP-A-0 542 496 sowie den internationalen Patentanmeldungen
WO 92/18542,
WO-A-93/08251,
WO-A-93/16110,
WO-A-94/28030,
WO-A-95/07303,
WO-A-95/12619 und
WO-A-95/20608 bekannt. Ebenfalls geeignet ist ein oxidiertes Oligosaccharid gemäß der deutschen
Patentanmeldung
DE-A-196 00 018. Ein an C
6 des Saccharidrings oxidiertes Produkt kann besonders vorteilhaft sein.
[0089] Auch Oxydisuccinate und andere Derivate von Disuccinaten, vorzugsweise Ethylendiamindisuccinat,
sind weitere geeignete Cobuilder. Dabei wird Ethylendiamin-N,N'-disuccinat (EDDS),
dessen Synthese beispielsweise in
US 3 158 615 beschrieben wird, bevorzugt in Form seiner Natrium- oder Magnesiumsalze verwendet.
Weiterhin bevorzugt sind in diesem Zusammenhang auch Glycerindisuccinate und Glycerintrisuccinate,
wie sie beispielsweise in den US-amerikanischen Patentschriften
US 4 524 009,
US 4 639 325, in der europäischen Patentanmeldung
EP-A-0 150 930 und der japanischen Patentanmeldung
JP 93/339896 beschrieben werden. Geeignete Einsatzmengen liegen in zeolithhaltigen und/oder silicathaltigen
Formulierungen bei 3 bis 15 Gew.-%.
[0090] Weitere brauchbare organische Cobuilder sind beispielsweise acetylierte Hydroxycarbonsäuren
bzw. deren Salze, welche gegebenenfalls auch in Lactonform vorliegen können und welche
mindestens 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxygruppe sowie maximal zwei
Säuregruppen enthalten. Derartige Cobuilder werden beispielsweise in der internationalen
Patentanmeldung
WO-A-95/20029 beschrieben.
[0091] Eine weitere Substanzklasse mit Cobuildereigenschaften stellen die Phosphonate dar.
Dabei handelt es sich insbesondere um Hydroxyalkan- bzw. Aminoalkanphosphonate. Unter
den Hydroxyalkanphosphonaten ist das 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP) von besonderer
Bedeutung als Cobuilder. Es wird vorzugsweise als Natriumsalz eingesetzt, wobei das
Dinatriumsalz neutral und das Tetranatriumsalz alkalisch (pH 9) reagiert. Als Aminoalkanphosphonate
kommen vorzugsweise Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP), Diethylentriaminpentamethylenphosphonat
(DTPMP) sowie deren höhere Homologe in Frage. Sie werden vorzugsweise in Form der
neutral reagierenden Natriumsalze, z.B. als Hexanatriumsalz der EDTMP bzw. als Hepta-
und Octa-Natriumsalz der DTPMP, eingesetzt. Als Builder wird dabei aus der Klasse
der Phosphonate bevorzugt HEDP verwendet. Die Aminoalkanphosphonate besitzen zudem
ein ausgeprägtes Schwermetallbindevermögen. Dementsprechend kann es, insbesondere
wenn die Mittel auch Bleiche enthalten, bevorzugt sein, Aminoalkanphosphonate, insbesondere
DTPMP, einzusetzen, oder Mischungen aus den genannten Phosphonaten zu verwenden.
[0092] Darüber hinaus können alle Verbindungen, die in der Lage sind, Komplexe mit Erdalkaliionen
auszubilden, als Cobuilder eingesetzt werden.
[0093] Ein bevorzugt eingesetzter anorganischer Builder ist feinkristalliner, synthetischer
und gebundenes Wasser enthaltender Zeolith. Der eingesetzte feinkristalline, synthetische
und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith ist vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Geeignet
sind jedoch auch Zeolith X sowie Mischungen aus A, X und/oder P, beispielsweise ein
Co-Kristallisat aus den Zeolithen A und X. Der Zeolith kann als sprühgetrocknetes
Pulver oder auch als ungetrocknete, von ihrer Herstellung noch feuchte, stabilisierte
Suspension zum Einsatz kommen. Für den Fall, dass der Zeolith als Suspension eingesetzt
wird, kann diese geringe Zusätze an nichtionischen Tensiden als Stabilisatoren enthalten,
beispielsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Zeolith, an ethoxylierten C
12-C
18-Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen, C
12-C
14-Fettalkoholen mit 4 bis 5 Ethylenoxidgruppen oder ethoxylierten Isotridecanolen.
Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 µm (Volumenverteilung;
Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere
20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser. In bevorzugten Ausführungsformen sind Zeolithe
in Mengen von 10 bis 94,5 Gew.-% in dem Vorgemisch enthalten, wobei es besonders bevorzugt
ist, wenn Zeolithe in Mengen von 20 bis 70, insbesondere 30 bis 60 Gew.-% enthalten
sind.
[0094] Geeignete Teilsubstitute für Zeolithe sind Schichtsilicate natürlichen und synthetischen
Ursprungs. Derartige Schichtsilicate sind beispielsweise aus den Patentanmeldungen
DE-A-23 34 899,
EP-A-0 026 529 und
DE-A-35 26 405 bekannt. Ihre Verwendbarkeit ist nicht auf eine spezielle Zusammensetzung bzw. Strukturformel
beschränkt. Bevorzugt sind hier jedoch Smectite, insbesondere Bentonite. Auch kristalline,
schichtförmige Natriumsilicate der allgemeinen Formel NaMSi
xO
2x+1·yH
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind, eigenen sich zur
Substitution von Zeolithen oder Phosphaten. Derartige kristalline Schichtsilicate
werden beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung
EP-A-0 164 514 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilicate der angegebenen Formel sind solche,
in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl
ß- als auch δ-Natriumdisilicate Na
2Si
2O
5·yH
2O bevorzugt.
[0095] Zu den bevorzugten Builder-Substanzen gehören auch amorphe Natriumsilicate mit einem
Modul Na
2O : SiO
2 von 1:2 bis 1:3,3, vorzugsweise von 1:2 bis 1:2,8 und insbesondere von 1:2 bis 1:2,6,
welche löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung
gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilicaten kann dabei auf verschiedene Weise,
beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/Verdichtung
oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird
unter dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden. Dies heißt, dass die Silicate
bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für
kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der
gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels
aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften
führen, wenn die Silicatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder
sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, dass die Produkte
mikrokristalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte
bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte
röntgenamorphe Silicate, welche ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen
Wassergläsern aufweisen, werden beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung
DE-A-44 00 024 beschrieben. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silicate,
compoundierte amorphe Silicate und übertrocknete röntgenamorphe Silicate, wobei insbesondere
die übertrockneten Silicate bevorzugt auch als Träger in den erfindungsgemäßen Granulaten
vorkommen, bzw. als Träger in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden.
[0096] Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersubstanzen
möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden
sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der Pyrophosphate
und insbesondere der Tripolyphosphate. Ihr Gehalt beträgt im Allgemeinen nicht mehr
als 25 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das fertige
Mittel. In einigen Fällen hat es sich gezeigt, dass insbesondere Tripolyphosphate
schon in geringen Mengen bis maximal 10 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, in
Kombination mit anderen Buildersubstanzen zu einer synergistischen Verbesserung des
Sekundärwaschvermögens führen.
[0097] Neben den genannten Bestandteilen können die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel
zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus den Gruppen der Bleichmittel, Bleichaktivatoren,
Enzyme, pH-Stellmittel, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikonöle,
Antiredepositionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren,
Korrosionsinhibitoren und Silberschutzmittel enthalten. Geeignete Mittel sind im Stand
der Technik bekannt.
[0098] Diese Aufzählung von Wasch- und Reinigungsmittelinhaltsstoffen ist keineswegs abschließend,
sondern gibt lediglich die wesentlichsten typischen Inhaltsstoffe derartiger Mittel
wieder. Insbesondere können, soweit es sich um flüssige oder gelförmige Zubereitungen
handelt, in den Mitteln auch organische Lösungsmittel enthalten sein. Vorzugsweise
handelt es sich um ein- oder mehrwertige Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen. Bevorzugte
Alkohole in solchen Mitteln sind Ethanol, 1,2-Propandiol, Glycerin sowie Gemische
aus diesen Alkoholen. In bevorzugten Ausführungsformen enthalten derartige Mittel
2 bis 12 Gew.-% solcher Alkohole.
[0099] Grundsätzlich können die Mittel verschiedene Aggregatszustände aufweisen. In einer
bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den Wasch- oder Reinigungsmitteln
um flüssige oder gelförmige Mittel, insbesondere um Flüssigwaschmittel oder flüssige
Geschirrspülmittel oder Reinigungsgele, wobei es sich insbesondere auch um gelförmige
Reinigungsmittel für Spültoiletten handeln kann. Derartige gelförmige Reinigungsmittel
für Spültoiletten werden beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung
DE-A-197 158 72 beschrieben.
[0100] Weitere typische Reinigungsmittel, die die erfindungsgemäßen Nanokapseln enthalten
können, sind flüssige oder gelförmige Reiniger für harte Oberflächen, insbesondere
so genannte Allzweckreiniger, Glasreiniger, Boden- oder Badezimmerreiniger sowie spezielle
Ausführungsformen derartiger Reiniger, wozu saure oder alkalische Formen von Allzweckreinigern
ebenso wie Glasreiniger mit so genannter Anti-Rain-Wirkung gehören. Dabei können diese
flüssigen Reinigungsmittel sowohl in einer als auch in mehreren Phasen vorliegen.
In einer insbesondere bevorzugten Ausführungsform weisen die Reiniger 2 verschiedene
Phasen auf.
[0101] Reiniger ist dabei im weitesten Sinne eine Bezeichnung für - zumeist Tensid-haltige
- Formulierungen mit sehr weitem Einsatzbereich und davon abhängig sehr unterschiedlicher
Zusammensetzung. Die wichtigsten Marktsegmente sind Haushalts-Reiniger, industrielle
(technische) und institutionelle Reiniger. Nach dem pH-Wert unterscheidet man alkalische,
neutrale und saure Reiniger, nach der Angebotsform flüssige und feste Reiniger (auch
in Tablettenform). Die so genannten Reiniger für harte Oberflächen sollen im Unterschied
etwa zu Geschirrspülmitteln, die ebenfalls mit in die Produktgruppe der Reiniger eingeordnet
werden, sowohl im konzentrierten Zustand als auch in verdünnter wässriger Lösung in
Verbindung mit mechanischer Energie ein optimales Anwendungsprofil zeigen. Kaltreiniger
entfalten ihre Leistung ohne erhöhte Temperatur. Maßgebend für die Reinigungswirkung
sind vor allem Tenside und/oder Alkaliträger, alternativ Säuren, ggf. auch Lösungsmittel
wie Glykolether und niedere Alkohole. Im Allgemeinen sind in den Formulierungen darüber
hinaus Builder, je nach Reiniger-Typ auch Bleichmittel, Enzyme, keimmindernde oder
desinfizierende Zusätze sowie Parfümöle und Farbstoffe enthalten. Reiniger können
auch als Mikroemulsionen formuliert sein. Der Reinigungserfolg hängt in hohem Maße
von der - auch geographisch sehr unterschiedlichen - Schmutzart und den Eigenschaften
der zu reinigenden Oberflächen ab.
[0102] Die Reiniger können als Tensidkomponente anionische, nichtionische, amphotere oder
kationische Tenside bzw. Tensidgemische aus einer, mehreren oder allen diesen Tensidklassen
enthalten. Die Reiniger enthalten Tenside in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung,
von 0,01 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 1 bis 14 Gew.-%,
äußerst bevorzugt 3 bis 10 Gew.-%.
[0103] Geeignete Niotenside in derartigen Allzweckreinigern sind beispielsweise C
8-C
18-Alkylalkoholpoly-glykolether, Alkylpolyglykoside sowie stickstoffhaltige Tenside
bzw. Mischungen davon, insbesondere der ersten beiden. Die Mittel enthalten nichtionische
Tenside in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung, von 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 14 Gew.-%, äußerst bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%.
C
8-18-Alkylalkoholpolypropylenglykol/polyethylenglykolether stellen bekannte nichtionische
Tenside dar. Sie können durch die Formel RO-(CH
2CH(CH
3)O)
p(CH
2CH
2O)
e-H, beschrieben werden, in der R
i für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit
8 bis 18 Kohlenstoffatomen, p für 0 oder Zahlen von 1 bis 3 und e für Zahlen von 1
bis 20 steht. Die C
8-18-Alkylalkoholpolyglykolether kann man durch Anlagerung von Propylenoxid und/oder Ethylenoxid
an Alkylalkohole, vorzugsweise an Fettalkohole, erhalten. Typische Beispiele sind
Polyglykolether in der R
i für einen Alkylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, p für 0 bis 2 und e für Zahlen
von 2 bis 7 steht. Bevorzugte Vertreter sind beispielsweise C
10-C
14-Fettalkohol+1PO+6EO-ether (p = 1, e = 6) und C
12-C
18-Fettalkohol+7EO-ether (p = 0, e = 7) sowie deren Mischungen.
[0104] Es können auch endgruppenverschlossene C
8-C
18-Alkylalkoholpolyglykolether eingesetzt werden, d.h. Verbindungen in denen die freie
OH-Gruppe verethert ist. Die endgruppenverschlossenen C
8-18-Alkylalkoholpolyglykolether können nach einschlägigen Methoden der präparativen organischen
Chemie erhalten werden. Vorzugsweise werden C
8-18-Alkylalkohopolyglykolether in Gegenwart von Basen mit Alkylhalogeniden, insbesondere
Butyl- oder Benzylchlorid, umgesetzt. Typische Beispiele sind Mischether bei denen
R für einen technischen Fettalkoholrest, vorzugsweise C
12/14-Kokosalkylrest, p für 0 und e für 5 bis 10 stehen, die mit einer Butylgruppe verschlossen
sind.
[0105] Bevorzugte nichtionische Tenside sind weiterhin die bereits weiter oben beschriebenen
Alkylpolyglykoside.
[0106] Als weitere nichtionische Tenside können stickstoff-enthaltende Tenside enthalten
sein, z.B. Fettsäurepolyhydroxyamide, beispielsweise Glucamide, und Ethoxylate von
Alkylaminen, vicinalen Diolen und/oder Carbonsäureamiden, die Alkylgruppen mit 10
bis 22 C-Atomen, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen, besitzen. Der Ethoxylierungsgrad
dieser Verbindungen liegt dabei in der Regel zwischen 1 und 20, vorzugsweise zwischen
3 und 10. Bevorzugt sind Ethanolamid-Derivate von Alkansäuren mit 8 bis 22 C-Atomen,
vorzugsweise 12 bis 16 C-Atomen. Zu den besonders geeigneten Verbindungen gehören
die Laurinsäure-, Myristinsäure- und Palmitinsäuremonoethanolamide.
[0107] Für Allzweckreiniger geeignete Aniontenside sind C
8-18-Alkylsulfate, C
8-18-Alkylethersulfate, d.h. die Sulfatierungsprodukte von Alkoholethern und/oder C
8-18-Alkylbenzolsulfonate, aber auch C
8-18-Alkansulfonate, C
8-18-α-Olefinsulfonate, sulfonierte C
8-18-Fettsäuren, insbesondere Dodecylbenzolsulfonat, C
8-22-Carbonsäureamidethersulfate, Sulfonbernsteinsäuremono- und -di-C
1-12-Alkylester, C
8-18-Alkylpolyglykolethercarboxylate, C
8-18-N-Acyltauride, C
8-18-N-Sarkosinate und C
8-18-Alkylisethionate bzw. deren Mischungen. Sie werden in Form ihrer Alkalimetall- und
Erdalkalimetallsalze, insbesondere Natrium-, Kalium- und Magnesiumsalze, wie auch
Ammonium- und Mono-, Di-, Tri- bzw. Tetraalkylammoniumsalze sowie im Falle der Sulfonate
auch in Form ihrer korrespondierende Säure, z.B. Dodecylbenzolsulfonsäure, eingesetzt.
Die Mittel enthalten anionische Tenside in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung,
von 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 1 bis 14 Gew.-%,
äußerst bevorzugt 2 bis 10 Gew.-%.
[0108] Wegen ihrer schaumdämpfenden Eigenschaften können die Allzweckreiniger auch Seifen,
d.h. Alkali- oder Ammoniumsalze gesättigter oder ungesättigter C
6-22-Fettsäuren, enthalten. Die Seifen können in einer Menge bis zu 5 Gew.-%, vorzugsweise
von 0,1 bis 2 Gew.-%, eingesetzt werden.
[0109] Geeignete Amphotenside sind beispielsweise Betaine der Formel (R
ii)(R
iii)(R
iv)N
+CH
2COO
-, in der R" einen gegebenenfalls durch Heteroatome oder Heteroatomgruppen unterbrochenen
Alkylrest mit 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 21 Kohlenstoffatomen und R
iii sowie R
iv gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeuten,
insbesondere C
10-18-Alkyl-dimethylcarboxymethylbetain und C
11-17-Alkylamidopropyl-dimethylcarboxymethylbetain. Die Mittel enthalten amphotere Tenside
in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung, von 0 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,01
bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-%.
[0110] Geeignete Kationtenside sind u.a. die quartären Ammoniumverbindungen der Formel (R
v)(R
vi)(R
vii)(R
viii)N
+ X
-, in der R
v bis R
viii für vier gleich- oder verschiedenartige, insbesondere zwei lang- und zwei kurzkettige,
Alkylreste und X
- für ein Anion, insbesondere ein Halogenidion, stehen, beispielsweise Didecyl-dimethyl-ammoniumchlorid,
Alkyl-benzyl-didecyl-ammoniumchlorid und deren Mischungen. Die Mittel enthalten kationische
Tenside in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung, von 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
0,01 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%.
[0111] In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Reiniger anionische und nichtionische
Tenside nebeneinander, vorzugsweise C
8-18-Alkylbenzolsulfonate, C
8-18-Alkylsulfate und/oder C
8-18-Alkylethersulfate neben C
8-18-Alkylalkoholpolyglykolethern und/oder Alkylpolyglykosiden, insbesondere C
8-18-Alkylbenzolsulfonate neben C
8-18-Alkylalkoholpoly-glykolethern.
[0112] Weiterhin können die erfindungsgemäßen Reiniger Builder enthalten. Geeignete Builder
sind beispielsweise Alkalimetallgluconate, -citrate, -nitrilotriacetate, -carbonate
und -bicarbonate, insbesondere Natriumgluconat, -citrat und -nitrilotriacetat sowie
Natrium- und Kaliumcarbonat und -bicarbonat, sowie Alkalimetall- und Erdalkalimetallhydroxide,
insbesondere Natrium- und Kaliumhydroxid, Ammoniak und Amine, insbesondere Mono- und
Triethanolamin, bzw. deren Mischungen. Hierzu zählen auch die Salze der Glutarsäure,
Bernsteinsäure, Adipinsäure, Weinsäure und Benzolhexacarbonsäure sowie Phosphonate
und Phosphate. Die Mittel enthalten Builder in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung,
von 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 12 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 8 Gew.-%,
äußerst bevorzugt 0,3 bis 5 Gew.-%, wobei jedoch die Menge an Natriumhexametaphosphat
- ausgenommen die verwendungsgemäßen Mittel-auf 0 bis 5 Gew.-% beschränkt ist. Als
Elektrolyte sind die Buildersalze zugleich Phasentrennhilfsmittel.
[0113] Neben den genannten Komponenten können die erfindungsgemäßen Reiniger weitere Hilfs-
und Zusatzstoffe enthalten, wie sie in derartigen Mitteln üblich sind. Hierzu zählen
insbesondere Polymere, Soil-Release-Wirkstoffe, Lösungsmittel (z.B. Ethanol, Isopropanol,
Glykolether), Lösungsvermittler, Hydrotrope (z.B. Cumolsulfonat, Octylsulfat, Butylglucosid,
Butylglykol), Reinigungsverstärker, Viskositätsregler (z.B. synthetische Polymere
wie Polysaccharide, Polyacrylate, in der Natur vorkommenden Polymere und deren Derivate
wie Xanthangum, weitere Polysaccharide und/oder Gelatine), pH-Regulatoren (z.B. Citronensäure,
Alkanolamine oder NaOH), Desinfektionsmittel, Antistatika, Konservierungsmittel, Bleichsysteme,
Enzyme, Farbstoffe sowie Trübungsmittel oder auch Hautschutzmittel, wie sie in
EP-A-0 522 506 beschrieben sind. Die Menge an derartigen Zusätzen liegt üblicherweise nicht über
12 Gew.-% im Reinigungsmittel. Die Untergrenze des Einsatzes hängt von der Art des
Zusatzstoffes ab und kann beispielsweise bei Farbstoffen bis zu 0,001 Gew.-% und darunter
betragen. Vorzugsweise liegt die Menge an Hilfsstoffen zwischen 0,01 und 7 Gew.-%,
insbesondere 0,1 und 4 Gew.-%.
[0114] Der pH-Wert der Allzweckreiniger kann über einen weiten Bereich variiert werden,
bevorzugt ist jedoch ein Bereich von 2,5 bis 12, insbesondere 5 bis 10,5. Unter dem
pH-Wert ist dabei der vorliegenden Erfindung der pH-Wert des Mittels in Form der temporären
Emulsion zu verstehen.
[0115] Derartige Allzweckreiniger-Rezepturen lassen sich für beliebige Zwecke modifizieren.
Eine besondere Ausführungsform sind dabei die Glasreiniger. Wesentlich bei derartigen
Reinigern ist, dass keine Flecken oder Ränder zurückbleiben. Insbesondere ist hierbei
ein Problem, dass nach dem Reinigen Wasser auf diesen Oberflächen kondensiert und
zu dem sogenannten Beschlageffekt führt. Ebenso ist es unerwünscht, wenn auf Glasscheiben,
die dem Regen ausgesetzt sind, sogenannte Regenflecken zurückbleiben. Dieser Effekt
ist als Regeneffekt oder Anti-Rain-Effekt bekannt. Diesen Effekten kann durch geeignete
Additive in Glasreinigern vorgebeugt werden.
[0116] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den Mitteln um pulverförmige
oder granulatförmige Mittel. Die erfindungsgemäßen Mittel können dabei beliebige Schüttgewichte
aufweisen. Die Palette der möglichen Schüttgewichte reicht von niedrigen Schüttgewichten
unter 600 g/l, beispielsweise 300 g/l, über den Bereich mittlerer Schüttgewichte von
600 bis 750 g/l bis zum Bereich hoher Schüttgewichte von mindestens 750 g/l..
[0117] Zur Herstellung solcher Mittel sind beliebige, aus dem Stand der Technik bekannte
Verfahren, geeignet.
[0118] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind kosmetische Mittel zur Haar-
oder Hautbehandlung, die die hierin beschriebenen Nanokapseln vorzugsweise in den
bereits oben im Zusammenhang mit den anderen Mitteln beschriebenen Mengen enthalten.
In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den kosmetischen Mitteln
um wässrige Zubereitungen, die oberflächenaktive Wirkstoffe enthalten und die sich
insbesondere zur Behandlung von Keratinfasern, insbesondere menschlichen Haaren, oder
zur Behandlung von Haut eignen.
[0119] Bei den angesprochenen Haarbehandlungsmitteln handelt es sich dabei insbesondere
um Mittel zur Behandlung von menschlichem Kopfhaar. Die gebräuchlichsten Mittel dieser
Kategorie lassen sich einteilen in Haarwaschmittel, Haarpflegemittel, Haarverfestigungs-
und Haarverformungsmittel sowie Haarfärbemittel und Haarentfernungsmittel. Zu den
erfindungsgemäß bevorzugten, oberflächenaktive Wirkstoffe enthaltenden Mittel zählen
insbesondere Haarwasch- und Pflegemittel. Diese wässrigen Zubereitungen liegen meist
in flüssiger bis pastöser Form vor.
[0120] Für die wichtigste Inhaltsstoff-Gruppe, die oberflächenaktiven Wirkstoffe oder Waschaktivstoffe,
werden überwiegend Fettalkoholpolyglykolethersulfate (Ethersulfate, Alkylethersulfate)
eingesetzt, zum Teil in Kombination mit anderen, meist anionischen Tensiden. Shampoo-Tenside
sollen außer guter Reinigungskraft und Unempfindlichkeit gegen Wasserhärte Haut- und
Schleimhautverträglichkeit aufweisen. Entsprechend den gesetzlichen Regelungen muss
gute biologische Abbaubarkeit gegeben sein. Neben den Alkylethersulfaten können bevorzugte
Mittel zusätzlich weitere Tenside, wie Alkylsulfate, Alkylethercarboxylate, vorzugsweise
mit Ethoxylierungsgraden von 4 bis 10, sowie tensidische Eiweiß-Fettsäure-Kondensate
enthalten.
[0121] Zur Erzeugung einer angenehmen Duftnote enthalten die Haarshampoos Parfümöle. Dabei
können die Shampoos ausschließlich die erfindungsgemäßen Nanokapseln enthalten, es
ist jedoch ebenfalls bevorzugt wenn die Haarshampoos nicht nur diese, sondern auch
andere Duftstoffe enthalten. Dabei können alle üblichen und in Haarshampoos zugelassenen
Duftstoffe eingesetzt werden.
[0122] Haarpflegemittel haben zum Ziel, den Naturzustand des frisch nachgewachsenen Haares
möglichst lange zu erhalten und bei Schädigung wiederherzustellen. Merkmale, die diesen
Naturzustand charakterisieren, sind seidiger Glanz, geringe Porosität, spannkräftige
und dabei weiche Fülle und ein angenehm glattes Gefühl. Eine wichtige Voraussetzung
hierfür ist eine saubere, schuppenfreie und nicht überfettete Kopfhaut. Zu den Haarpflegemitteln
zählt man heute eine Vielzahl verschiedener Produkte, deren wichtigste Vertreter als
Vorbehandlungsmittel, Haarwässer, Frisierhilfsmittel, Haarspülungen und Kurpackungen
bezeichnet werden.
[0123] Bei den wässrigen Zubereitungen zur Behandlung von Haut handelt es sich insbesondere
um Zubereitungen zur Pflege menschlicher Haut. Diese Pflege beginnt mit der Reinigung
für die in erster Linie Seifen benutzt werden. Hier unterscheidet man feste, meist
stückige und flüssige Seife. Dementsprechend liegen die kosmetischen Mittel in einer
bevorzugten Ausführungsform als Formkörper vor, die oberflächenaktive Inhaltsstoffe
enthalten. Wichtigste Inhaltsstoffe derartiger Formkörper sind in einer bevorzugten
Ausführungsform die Alkalisalze der Fettsäuren natürlicher Öle und Fette, vorzugsweise
mit Ketten von 12-18 C-Atomen. Da Laurinsäure-Seifen besonders gut schäumen, sind
die Laurinsäure-reichen Kokos- und Palmkern-Öle bevorzugte Rohstoffe für die Feinseifen-Herstellung.
Die Na-Salze der Fettsäure-Gemische sind fest, die K-Salze weichpastös. Zur Verseifung
wird die verdünnte Natron- oder Kali-Lauge den Fett-Rohstoffen in stöchiometrischem
Verhältnis so zugesetzt, dass in der fertigen Seife ein Laugenüberschuss von max.
0,05% vorhanden ist. Vielfach werden die Seifen heute nicht mehr direkt aus den Fetten,
sondern aus den durch Fettspaltung gewonnenen Fettsäuren hergestellt. Übliche Seifen-Zusätze
sind Fettsäuren, Fettalkohole, Lanolin, Lecithin, pflanzliche Öle, Partialglyceride
u.a. fettähnliche Substanzen zur Rückfettung der gereinigten Haut, Antioxidantien
wie Ascorbyl-Palmitat oder Tocopherol zur Verhinderung der Autooxidation der Seife
(Ranzigkeit), Komplexierungsmittel wie Nitrilotriacetat zur Bindung von Schwermetall-Spuren,
die den autooxidativen Verderb katalysieren könnten, Parfüm-Öle zur Erzielung der
gewünschten Duftnoten, Farbstoffe zur Einfärbung der Seifenstücke und ggf. spezielle
Zusätze.
[0124] Flüssige Seifen basieren sowohl auf K-Salzen natürlicher Fettsäuren als auch auf
synthetischen Aniontensiden. Sie enthalten in wässriger Lösung weniger waschaktive
Substanzen als feste Seifen, haben die üblichen Zusätze, ggf. mit viskositätsregulierenden
Bestandteilen sowie Perlglanz-Additiven. Wegen ihrer bequemen und hygienischen Anwendung
aus Spendern werden sie vorzugsweise in öffentlichen Waschräumen und dergleichen verwendet.
Wasch-Lotionen für besonders empfindliche Haut basieren auf mild wirkenden synthetischen
Tensiden mit Zusätzen hautpflegender Substanzen, pH-neutral oder schwach sauer (pH
5,5) eingestellt.
[0125] Zur Reinigung vornehmlich der Gesichtshaut gibt es eine Reihe weitere Präparate,
wie Gesichtswässer, Reinigungs-Lotionen, -Milche, -Cremes, -Pasten; Gesichtspackungen
dienen z.T. der Reinigung, überwiegend jedoch der Erfrischung und Pflege der Gesichtshaut.
Gesichtswässer sind meist wässrige-alkoholische Lösungen mit geringen Tensid-Anteilen
sowie weiteren hautpflegenden Substanzen. Reinigungs-Lotionen, -Milche, -Cremes und
-Pasten basieren meist auf O/W-Emulsionen mit relativ geringen Gehalten an Fettkomponenten
mit reinigenden und pflegenden Zusätzen. Sogenannte Scruffing- und Peeling-Präparate
enthalten mild keratolytisch wirkende Substanzen zur Entfernung der obersten abgestorbenen
Haut-Horn-Schichten, z.T. mit Zusätzen abrasiv wirkender Pulver. Die seit langem als
mildes Hautreinigungsmittel verwendete Mandelkleie ist auch heute noch vielfach Bestandteil
solcher Präparate. In Mitteln zur reinigenden Behandlung unreiner Haut sind außerdem
antibakterielle und entzündungshemmende Substanzen enthalten, da die Talgansammlungen
in Komedonen (Mitessern) Nährböden für bakterielle Infektionen darstellen und zu Entzündungen
neigen. Die angebotene breite Palette verschiedener Hautreinigungs-Produkte variiert
in Zusammensetzung und Gehalt an diversen Wirkstoffen, abgestimmt auf die verschiedenen
Hauttypen und auf spezielle Behandlungsziele.
[0126] Weitere erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Mittel sind Mittel zur Beeinflussung
des Körpergeruchs. Insbesondere sind hier deodorierende Mittel gemeint. Derartige
Deodorantien können Gerüche überdecken, entfernen oder zerstören. Unangenehme Körpergerüche
entstehen bei bakterieller Zersetzung des Schweißes, insbesondere in den feuchtwarmen
Achselhöhlen, wo Mikroorganismen gute Lebensbedingungen finden. Dementsprechend sind
die wichtigsten Inhaltsstoffe von Deodorantien keimhemmende Substanzen. Insbesondere
sind solche keimhemmenden Substanzen bevorzugt, die eine weitgehende selektive Wirksamkeit
gegenüber den für den Körpergeruch verantwortlichen Bakterien besitzen. Bevorzugte
Wirkstoffe haben dabei jedoch lediglich eine bakteriostatische Wirkung und töten die
Bakterienflora keinesfalls ganz ab. Zu den keimhemmenden Mitteln können generell alle
geeigneten Konservierungsmittel mit spezifischer Wirkung gegen grampositive Bakterien
gerichtet werden. Beispielsweise sind dies Irgasan DP 300 (Trichlosan, 2,4,4'-Trichlor-2'-Hydroxydiphenylether),
Chlorhexidin (1,1'-Hexamethylenbis(5-(4'-chlor-phenyl)-biguanid) sowie 3,4,4'-Trichlorcarbanilid.
Auch quartäre Ammonium-Verbindungen sind prinzipiell ebenfalls geeignet. Aufgrund
ihrer hohen antimikrobierenden Wirksamkeit werden all diese Stoffe bevorzugt nur in
geringen Konzentrationen von etwa 0,1 bis 0,3 Gew.-% eingesetzt. Weiterhin haben auch
zahlreiche Riechstoffe antimikrobielle Eigenschaften. Dementsprechend werden derartige
Riechstoffe mit antimikrobiellen Eigenschaften in Deodorantien bevorzugt eingesetzt.
Insbesondere sind hier Farnesol und Phenoxyethanol zu nennen. Daher ist es insbesondere
bevorzugt, wenn die erfindungsgemäßen Deodorantien solche selbst bakteriostatisch
wirksamen Riechstoffe enthalten. Dabei können die Riechstoffe wieder in Form von Nanokapseln
enthalten sein. Es ist jedoch auch möglich, dass gerade diese antibakteriell wirksamen
Riechstoffe nicht in Form von Nanokapseln eingesetzt werden und dann in Mischungen
mit anderen Riechstoffen, die in Nanokapseln vorliegen, eingesetzt sind. Eine weitere
Gruppe wesentlicher Inhaltsstoffe von Deodorantien sind Enzyminhibitoren, die die
Zersetzung des Schweißes durch Enzyme hemmen, wie beispielsweise Citronensäuretriethylester
oder Zinkglycinat. Wesentliche Inhaltsstoffe von Deodorantien sind weiterhin auch
Antioxidantien, die eine Oxidation der Schweißbestandteile verhindern sollen.
[0127] In einer weiteren ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es
sich bei dem kosmetischen Mittel um ein Haarfestlegemittel, das zur Festigung Polymere
enthält. Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn unter den Polymeren mindestens ein
Polyurethan enthalten ist.
[0128] Grundsätzlich sind alle im Zusammenhang mit den Nanokapseln sowie den Mitteln der
Erfindung offenbarten Ausführungsformen auch auf die beschriebenen Verfahren und Verwendungen
anwendbar und umgekehrt. So ist es beispielsweise selbstverständlich, dass alle hierin
beschriebenen speziellen Nanokapseln in den genannten Mitteln und Verfahren anwendbar
sind und wie hierin beschrieben verwendet werden können.
[0129] Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung, die Erfindung ist aber
nicht darauf beschränkt.
Beispiele
[0130] Materialien: Alle Monomere, Methylmethacrylat (MMA, Merck, ≥ 99% stab.), Butylmethacrylat (BMA,
Merck, ≥ 99% stab.), Methacrylsäure (MAA, Acros, 99.5% stab) und 1,4-Butanedioldimethacrylat
(BDDMA, Aldrich, 95%) wurden wie erhalten ohne weitere Aufreinigung verwendet. Natriumdodecylsulfat
(SDS, Lancaster, 99%), Hexadecan (HD, Merck ≥ 99%) und der Initiator Kaliumperoxodisulfat
(KPS, Merck, zur Analyse) wurden wie erhalten verwendet. Der Duftstoff α-Pinen wurde
vom Henkel-Duftstoffzentrum erhalten und ohne weitere Aufreinigung verwendet. Für
alle Experimente wurde deionisiertes Wasser verwendet.
Beispiel 1: Riechstoffverkapselung
[0131] Eine Mischung der Monomere MMA, BMA, MAA und BDDMA (Gesamtmenge Monomere: 4 g) und
0,25 g Hexadecan wurden in 2 g des Duftstoffs α-Pinen aufgelöst. Eine Lösung von 24
g Wasser mit 0,023 g SDS als Stabilisator wurde dann zu der klaren hydrophoben Riechstoff-/Monomer-/Hexadecan-Mischung
gegeben. Zur Herstellung der Präemulsion wurde die Mischung dreimal mit einem Ultra-Turrax
(Grad 3) homogenisiert. Die Miniemulsion wurde durch Ultraschallbehandlung der Präemulsion
für 120 s (gepulst: 10s; 5s Pause) bei 90% Amplitude (Branson sonifier W450 Digital,
1/2" tip) unter Eis-Kühlung hergestellt. Die Miniemulsion wurde in einen Rundbodenkolben
gefüllt und 0,08 g KPS zugegeben. Die Polymerisation wurde bei 72 °C für 5 h unter
Rühren durchgeführt. Die Monomerzusammensetzungen sind in Tabelle 1 in Gew.-% (wt%),
bezogen auf die Gesamtmenge an Monomeren aufgelistet. Die Glasübergangstemperatur
T
g wurde wie oben beschrieben mittels der Fox-Gleichung berechnet.
Tabelle 1: Monomerzusammensetzung (in Gew.-%), berechnete
Tg der Polymerhülle, Kapselgrößen (z-average), Verkapselungseffizienzen, und Duftstoff-Freisetzung
der Proben S0-S11.
| |
S0 |
S1 |
S2 |
S3 |
S4 |
S5 |
S6 |
S7 |
S8 |
S9 |
S10 |
S11 |
| Monomer |
% |
% |
% |
% |
% |
% |
% |
% |
% |
% |
% |
% |
| MMA |
82,5 |
80 |
75 |
72,5 |
67,5 |
60 |
50 |
35 |
87,5 |
85 |
82,5 |
81 |
| BMA |
7,5 |
5 |
10 |
12,5 |
17,5 |
25 |
35 |
50 |
5 |
5 |
5 |
5 |
| MAA |
10 |
10 |
10 |
10 |
10 |
10 |
10 |
10 |
2,5 |
5 |
7,5 |
9 |
| BDDMA |
0 |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
| Tg1[°C] |
106 |
109 |
103 |
100 |
95 |
87 |
77 |
63 |
102 |
104 |
107 |
108 |
| Kapseldurchmesser2 [nm] |
166 |
186 |
168 |
176 |
192 |
182 |
154 |
178 |
170 |
164 |
172 |
175 |
| EESC3[%] |
88 |
91 |
90 |
73 |
73 |
30 |
30 |
8 |
77 |
83 |
88 |
89 |
| EEHS-GC4 [%] |
88 |
90 |
78 |
70 |
28 |
18 |
8 |
6 |
70 |
80 |
85 |
86 |
| Freisetzung5 [%] |
88 |
90 |
72 |
67 |
28 |
18 |
3 |
0 |
2 |
12 |
41 |
65 |
| Relative Freisetzung6 [%] |
100 |
100 |
92 |
96 |
100 |
100 |
38 |
0 |
3 |
15 |
48 |
76 |
1 berechnet mittels Fox Gleichung;
2 z-average (Durchmesser) berechnet durch Dynamic Light Scattering (DLS);
3 Verkapselungseffizienz bestimmt durch Feststoffgehalt der gefriergetrockneten Proben;
4 Verkapselungseffizienz bestimmt durch Headspace-GC (geschlossene Kapseln; pH3; 60
°C, 30 min);
5 Freigesetzter Anteil von α-Pinen nach pH-Wert-Erhöhung auf pH 9 bestimmt mittels
Headspace-GC (60 °C, 30 min) basierend auf eingesetzte Menge Duftstoff;
6 Freigesetzter Anteil von α-Pinen nach pH-Wert-Erhöhung auf pH 9 bestimmt mittels
Headspace-GC (60 °C, 30 min) basierend auf EEGC Ergebnissen. |
[0132] Der Feststoffgehalt (SC) wurde gravimetrisch mittels Gefriertrocknung der Proben
bestimmt. Vorher wurden zwei verschiedene theoretische Feststoffgehalte berechnet.
SC1 ohne die Masse des Riechstoffs und SC2 einschließlich der Masse des Riechstoffs.
Aufgrund der Bestimmung des Feststoffgehalts mittels Gefriertrocknung bleiben die
Nanokapseln intakt und der verkapselte Riechstoff wird bei der Messung des Feststoffgehalts
SC2 mitbestimmt. Unter der Annahme eines vollständigen Umsatzes bei Polymerisation
kann durch den Vergleich des praktisch gemessenen Feststoffgehalts SC mit den oben
genannten theoretischen Werten die Menge an verkapseltem Riechstoff berechnet werden.
Der Anteil an verkapseltem Riechstoff im Vergleich zur Einsatzmenge bei der Synthese
wird in Tabelle 1 als Verkapselungseffizienz (engl.: Encapsulation Efficiency) EEsc
in Prozent angegeben.
[0133] Die Partikelgröße wurde mittels Dynamic Light Scattering (DLS) unter Verwendung eines
Malvern Instruments Zetasizer Nano bei einem Winkel von 173° (Rückstreuung) und 25°C
gemessen. Für die Messung wurde die Emulsion mit deionisiertem Wasser solange verdünnt,
bis eine leicht trübe Lösung erhalten wurde. Die Partikelgröße ist als Z-Mittel [nm]
angegeben.
[0134] Der theoretisch berechneten Feststoffgehalt SC1 betrugt 14,3%. Die Angabe der Verkapselungseffizienz
EEsc in Tabelle 1 zeigt, dass der Riechstoff eingeschlossen wurde und während der
Gefriertrocknung nicht verdampfte. Die Ergebnisse zeigen, dass die verwendeten Zusammensetzungen
den Riechstoff unterschiedlich effizient verkapseln konnten.
Beispiel 2: Bestimmung von freigesetztem α-Pinen
[0135] Probenvorbereitung für Headspace Messungen: Für die Headspace Messungen wurden von jeder Probe 10 %ige Lösungen durch Verdünnen
mit deionisiertem Wasser hergestellt. Für die manuelle Vorbereitung wurden 10 µL jeder
verdünnten Lösung in ein 20 ml Headspace-Röhrchen gegeben und schnell verschlossen,
um das Verdampfen des Analyts zu verhindern. Die verschlossenen Nanokapseln mit einem
intrinsischen pH von ungefähr 3 wurden in Wasser gemessen. Für die Messung der geöffneten
Nanokapseln, wurden die verdünnten Lösungen in Röhrchen mit einer Pufferlösung pH
9 gegeben. Durch Messungen bei 60°C und einer Äquilibrationszeit von 30 Minuten wurde
für jede Messung die maximale Fläche bestimmt.
[0136] Die Effizienz der Verkapselung wurde quantitativ mit Headspace Gaschromatographie
bestimmt. Damit können flüchtige Substanzen über einer festen oder flüssigen Probe
analysiert werden. Eine quantitative Analyse der freien Riechstoffe über der Probe
kann mittels eines externen Standards erfolgen. Die GC-Messungen wurden mit einem
Agilent 7890 Gaschromatograph und einem Agilent G1888 Headspace sampler mit einem
FID Detektor durchgeführt. Eine Agilent 19091 J-413 Säule wurde mit H
2 als Trägergas verwendet. Die Ofentemperatur des GC-Programms war wie folgt: 40 °C
halten für 2 min isotherm, Anstieg 1: 10 °C/min auf 150 °C, halten für 4 min isotherm,
Anstieg 2: 20C°/min auf 250°C. Die Temperatur in dem Headspace-Ofen betrug 60°C und
die Äquilibrationszeit betrug 30 min (sofern nicht anders angegeben) unter starken
Schütteln.
[0137] Die Ergebnisse der Messungen sind in den Figuren 1 (freier und verkapselter Riechstoff
bei pH=3) und 2 (freier Riechstoff bei pH=3 und pH=9 und freigesetzter Riechstoff
beim Erhöhen des pH von 3 auf 9) und 3 (freier Riechstoff bei pH=3 und pH=9 und freigesetzter
Riechstoff beim Erhöhen des pH von 3 auf 9) als graphischer Plot der bestimmten Riechstoff
( α-Pinen) Mengen gegen die T
g des Polymers bzw. die Menge an MAA in Gew.-% (wt%) dargestellt. Die Ergebnisse zeigen,
dass die Polymere mit höherer T
g den Riechstoff effizienter verkapseln können. Die Ergebnisse zeigen ferner, dass
Polymere mit größeren Anteilen an pH-sensitiven Gruppen bei einer Erhöhung des pH-Werts
den Riechstoff effizienter freisetzen können.
Beispiel 3: Bestimmung der Verkapselungseffizienz für weitere Riechstoffe
[0138] Die in den Beispielen 1 und 2 verwendete Monomermischung S1 wurde für die Verkapselung
weiterer Riechstoffe verwendet und die Verkapselungseffizienz wie oben beschrieben
gravimetrisch bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben.
Tabelle 2: Verkapselungseffizienz für weitere Riechstoffe
| Duftstoff |
Verkapselungseffizienz EEsc |
| α-Pinen |
91% |
| Lilial |
77% |
| Citronellal |
72% |
| β-Damascone |
72% |
| α-Damascone |
52% |
| Ionon |
46% |
| Citronellol |
25% |
| Dihydromyrcenol |
4% |
| Geraniol |
0% |
| Hexenol |
0% |
| α-Pinen + β-Damascone |
80% |
| α-Pinen + Ionon |
69% |
| α-Pinen + Dihydromyrcenol |
29% |
[0139] Tabelle 3 gibt die Hansen-Parameter für die getesteten Riechstoffe an.
Tabelle 3: Hansen-Parameter
| Duftstoff |
δd |
δp |
δh |
δt |
| Citronellal |
16,2 |
5,9 |
5,2 |
18,01 |
| Citronellol |
16,1 |
4,8 |
10,8 |
19,97 |
| α-Damascone |
17,1 |
5,7 |
5,8 |
18,94 |
| β-Damascone |
17,4 |
4,9 |
5,3 |
18,84 |
| Dihydromyrcenol |
16 |
4,3 |
10,7 |
19,72 |
| Geraniol |
16,3 |
4,1 |
11,3 |
20,25 |
| Hexenol |
16 |
6,7 |
13,4 |
21,92 |
| lonone |
17,1 |
5,7 |
5,8 |
18,94 |
| Jasmone |
17 |
5,2 |
5,1 |
18,49 |
| Lilial |
17,3 |
2,3 |
4,8 |
18,10 |
| Phenylethylalkohol |
18,8 |
7,6 |
13 |
24,09 |
| α-Pinen |
15,6 |
4,3 |
0 |
16,18 |
[0140] Die Ergebnisse zeigen, dass die Verkapselungseffizienz mit den Hansen-Parametern
korreliert.
Beispiel 4: Verkapselungseffizienz mit Butandioldimethacrylat (BDDMA) als Vernetzer
[0141] Folgende Monomerzusammensetzung (Tabelle 4) wurde zur Herstellung von Nanokapseln
analog zu den Beispielen 1 und 2 verwendet
Tabelle 4: Monomerzusammensetzung (in Gew%)
| |
S0 |
S12 |
S13 |
S14 |
S1 |
| |
|
|
|
|
|
| MMA |
82,5 |
82 |
81,5 |
81 |
80 |
| BMA |
7,5 |
7 |
6,5 |
6 |
5 |
| MAA |
10 |
10 |
10 |
10 |
10 |
| BDDMA |
0 |
1 |
2 |
3 |
5 |
| Tg (geschätzt) [°C] |
106 |
107 |
107 |
108 |
109 |
[0142] Die Verkapselungseffizienz von
α-Pinen wurde analog zu Beispiel 2 bestimmt (Headspace: 30 Minuten GG-Zeit; 60°C). Die Ergebnisse
sind in den Tabellen 5 und 6 gezeigt.
Tabelle 5: Verkapselungseffizienz in Abhängigkeit der Menge an Vernetzer
| Gew.-% Vernetzer BDDMA |
Verkapselungseffizienz EEsc |
| 0 |
88 |
| 1 |
89 |
| 2 |
90 |
| 3 |
90 |
| 5 |
91 |
Tabelle 6: DLS Messungen und Bestimmung des Feststoffgehalts (SC2) durch Gefriertrocknung
| Probe |
Z-Average [nm] (Zetasizer) |
SC2 [%] |
| S0 |
166 |
20,1 |
| S12 |
162 |
20,3 |
| S13 |
169 |
20,3 |
| S14 |
170 |
20,3 |
| S1 |
186 |
20,3 |