[0001] Die Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem Spinnrotor, dessen
Rotorschaft in einem Rotorschaftlagerelement abgestützt und durch einen umlaufenden,
maschinenlangen Tangentialriemen beaufschlagbar ist und dessen Rotortasse während
des Spinnbetriebes mit hoher Drehzahl in einem unterdruckbeaufschlagbaren Rotorgehäuse
umläuft, das durch ein Deckelelement verschließbar ist, das Bestandteil eines Gehäuses
einer Faserbandauflöseeinrichtung ist. Das Rotorschaftlagerelement ist so gelagert
und über eine Schwenkachse so mit dem Gehäuse der Faserbandauflöseeinrichtung verbunden,
dass der Rotorschaft beim Öffnen der Offenend-Spinnvorrichtung in eine Position verlagert
wird, in der er außer Kontakt mit dem umlaufenden, maschinenlangen Tangentialriemen
steht. Des Weiteren verfügt die Faserbandauflöseeinrichtung über eine Lagereinrichtung,
mit der sie schwenkbar an eine stationäre Lagerachse angeschlossen ist.
[0002] Offenend-Spinnvorrichtungen sind im Zusammenhang mit Offenend-Rotorspinnmaschinen
seit langem in verschiedenen Ausführungsformen bekannt.
[0003] Die zahlreichen Offenend-Spinnvorrichtungen, die in der Patentliteratur zum Teil
recht ausführlich beschrieben sind, können sich dabei, insbesondere bezüglich ihres
konstruktiven Aufbaus, erheblich unterscheiden.
[0004] Durch die
DE-OS 2 130 688 ist beispielsweise eine Offenend-Spinnvorrichtung bekannt, die über zwei separat
angeordnete Funktionseinrichtungen verfügt. Die Funktionseinrichtungen sind offensichtlich,
wie üblich, auch wenn dies in der
DE-OS 2 130 688 nicht ausdrücklich erwähnt ist, aus metallischen Werkstoffen gefertigt. Wie insbesondere
aus Fig.1 der
DE-OS 2 130 688 ersichtlich, sind die Funktionseinrichtungen jeweils einzeln und übereinander an
einem zentralen Grundrahmen einer Offenend-Rotorspinnmaschine festgelegt und durch
einen Faserleitkanal funktionell miteinander verbunden. Die oben angeordnete Funktionseinrichtung
weist das Spinnorgan auf, das heißt, einen mit hoher Drehzahl in einem unterdruckbeaufschlagbaren
Rotorgehäuse umlaufenden Spinnrotor, der mit seinem Rotorschaft in einer zugehörigen
Lagereinrichtung abgestützt ist. In der unteren Funktionseinrichtung ist eine rotierbare
Faserbandauflöseeinrichtung angeordnet, die über den vorgenannten Faserleitkanal mit
dem Rotorgehäuse verbunden ist.
[0005] In der
DE 32 47 411 A1 ist eine Offenend-Spinnvorrichtung beschrieben, bei der die verschiedenen Arbeitskomponenten
der Spinnvorrichtung innerhalb eines speziellen, vorzugsweise aus gestanzten Blechteilen
gefertigten Spinnboxrahmens angeordnet sind. Dieser Spinnboxrahmen ist seinerseits
an einem zentralen Maschinenrahmen der Offenend-Rotorspinnmaschine festlegbar.
[0006] Die Offenend-Spinnvorrichtung weist einen Spinnrotor auf, der mit seinem Rotorschaft
auf einer Stützscheibenlagerung abgestützt ist und dessen Rotortasse während des Spinnprozesses
mit hoher Drehzahl in einem durch ein Deckelelement verschließbaren, unterdruckbeaufschlagbaren
Rotorgehäuse umläuft. Der Rotorschaft des Spinnrotors wird während des Spinnprozesses
durch einen maschinenlangen Tangentialriemen beaufschlagt, der gleichzeitig alle Spinnrotoren
einer Maschinenseite der Offenend-Rotorspinnmaschine antreibt.
[0007] Wie vorstehend bereits angedeutet, sind sowohl die Stützscheibenlagerung als auch
das Rotorgehäuse in einem Spinnboxrahmen gelagert, in dem außerdem ein so genanntes
Schwenkgehäuse gelagert ist. In das Schwenkgehäuse, das über einen zweiteiligen Faserleitkanal
mit dem Rotorgehäuse verbunden ist, ist eine Faserbandauflöseeinrichtung integriert.
Das heißt, ein erster Teil des Faserleitkanals ist innerhalb des Schwenkgehäuses angeordnet,
während der zweite Teil des Faserleitkanals Bestandteil einer so genannten Kanalplatte
ist, welche ihrerseits in einem Deckelelement angeordnet ist, das über eine Schwenkachse
schwenkbeweglich an den Spinnboxrahmen angeschlossen ist.
[0008] Im Schwenkgehäuse der Faserbandauflöseeinrichtung sind außerdem eine Faserbandauflösewalze
und ein Faserbandeinzugszylinder rotierbar gelagert, wobei die Rotationsachse der
Faserbandauflösewalze und die Rotationsachse des Faserbandeinzugszylinders bezüglich
der horizontal angeordneten Rotationsachse des Spinnrotors leicht geneigt positioniert
sind.
[0009] Derartig ausgebildete Offenend-Spinnvorrichtungen haben sich in der Praxis bewährt,
sind allerdings in der Fertigung etwas aufwendig und, da der Spinnboxrahmen aus gestanzten
Blechteilen sowie ein großer Teil der Spinnboxkomponenten aus einer Leichtmetalllegierung
gefertigt sind, in der Herstellung relativ kostenintensiv.
[0010] Vergleichbare Offenend-Spinnvorrichtungen, bei denen allerdings während des Spinnprozesses
die Rotationsachse des Spinnrotors und die Rotationsachse der Auflösewalze orthogonal
zueinander angeordnet sind, sind beispielsweise in der
DE 23 48 064 C2 beschrieben.
[0011] Bei diesen bekannten Offenend-Spinnvorrichtungen ist der Spinnrotor mit seinem Rotorschaft
ebenfalls in einem Rotorschaftlagerelement abgestützt, das in der Regel allerdings
mit einer Direktlagereinrichtung ausgestattet ist. Das Rotorschaftlagerelement ist
seinerseits über eine Schwenkachse an das Gehäuse einer Faserbandauflöseeinrichtung
angeschlossen. Die Rotortasse des durch einen umlaufenden, maschinenlangen Tangentialriemen
beaufschlagbaren Spinnrotors läuft, wie üblich, mit hoher Drehzahl in einem unterdruckbeaufschlagbaren
Rotorgehäuse um, das vorzugsweise Bestandteil des Rotorschaftlagerelements ist und
während des Spinnbetriebes durch ein Deckelelement Verschlossen wird.
[0012] Das Deckelelement ist in der Regel Bestandteil des Gehäuses der Faserbandauflöseeinrichtung,
welche ihrerseits über eine Lagereinrichtung schwenkbar an eine stationäre Lagerachse
der Offenend-Spinnmaschine angeschlossen ist.
[0013] Wie insbesondere aus Fig. 1 der
DE 23 48 064 C2 ersichtlich, ist bei diesen bekannten Offenend-Spinnvorrichtungen die Lagereinrichtung
Bestandteil des Gehäuses der Faserbandauflöseeinrichtung.
[0014] Das Gehäuse der Faserbandauflöseeinrichtung und das Rotorschaftlagerelement sind
so gelagert und über die Schwenkachse so miteinander verbunden, dass beim Öffnen der
Offenend-Spinnvorrichtung sowohl der Rotorschaft des Spinnrotors als auch der Antriebswirtel
der in der Faserbandauflöseeinrichtung rotierbar gelagerten Auflösewalze jeweils in
eine Position verlagert werden, in der sie außer Kontakt mit zugehörigen umlaufenden,
maschinenlangen Tangentialriemen stehen.
[0015] Offenend-Spinnvorrichtungen, wie sie in der
DE 23 48 064 C2 beschrieben sind, sind in der Praxis seit langem im Einsatz, weisen allerdings ebenfalls
den Nachteil auf, dass sie aufgrund ihrer konstruktiven Ausgestaltung, das heißt,
die komplexen Bauteile sind alle aus einer Leichtmetalllegierung gefertigt, in der
Herstellung relativ kostenintensiv sind.
[0016] Auch bei diesen seit langem bekannten Offenend-Spinnvorrichtungen macht sich der
Einsatz zahlreicher komplexer, aus einer Leichtmetalllegierung gefertigter Bauteile
bezüglich der Fertigungskosten negativ bemerkbar.
[0017] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Offenend-Spinnvorrichtung zu entwickeln, die einerseits zuverlässig ist und sich
durch eine lange Lebensdauer auszeichnet, die aber andererseits auf relativ einfache
Weise kostengünstig herstellbar ist.
[0018] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Offenend-Spinnvorrichtung gelöst, wie
sie im Anspruch 1 beschrieben ist.
[0019] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0020] Bei der erfindungsgemäßen Offenend-Spinnvorrichtung ist vorgesehen, dass das Gehäuse
der Faserbandauflöseeinrichtung und das Gehäuse der Lagereinrichtung zwei separate
Bauteile sind, die aus unterschiedlichen Materialien gefertigt werden, wobei das Gehäuse
der Faserbandauflöseeinrichtung aus einer Leichtmetalllegierung und das Gehäuse der
Lagereinrichtung aus Kunststoff gefertigt sind.
[0021] Eine solche Ausbildung hat insbesondere den Vorteil, dass das Bauteil, das während
des Spinnprozesses verhältnismäßig wenig beansprucht wird, aus einem kostengünstigen,
leicht formbaren Material, vorzugsweise einem Kunststoff, hergestellt werden kann,
während das Bauteil, das während des Spinnprozesses einem gewissen Verschleiß unterliegt,
nach wie vor aus einem relativ abriebfesten formstabilen Material, vorzugsweise einer
Leichtmetalllegierung, gefertigt wird.
[0022] Die Fertigung des Gehäuses der Lagereinrichtung aus einem Kunststoff hat nicht nur
den Vorteil, dass ein solches Lagergehäuse relativ einfach und kostengünstig bei ausreichender
Festigkeit zu fertigen ist, sondern eine solche Ausführungsform gewährleistet auch,
ähnlich wie das aus einer Leichtmetalllegierung hergestellte Gehäuse der Faserbandauflöseeinrichtung,
dass die Lagereinrichtung eine gegen ungünstige Umwelteinflüsse weitestgehend resistente
Konstruktion ist.
[0023] Bei der Montage der Offenend-Spinnvorrichtung können die beiden Bauteile dann problemlos
zusammengefügt werden und gewährleisten einen ordnungsgemäßen Betrieb und eine lange
Lebensdauer der Offenend-Spinnvorrichtung bei optimierten Herstellkosten.
[0024] In vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Gehäuse der Faserbandauflöseeinrichtung
ein einstückig angeformtes Deckelelement aufweist.
[0025] Derartige verhältnismäßig komplizierte Bauteile lassen sich im Druckgussverfahren,
insbesondere wenn als Gussmaterial eine Leichtmetalllegierung zum Einsatz kommt, relativ
problemlos fertigen. Das heißt, auf an sich bewährte Art und Weise lassen sich leicht
auch komplexere Serienteile herstellen, die einerseits nach dem Guss bereits relativ
passgenau sind und somit wenig Nacharbeit erfordern, und die anderseits aber auch
die erforderliche Verschleißfestigkeit aufweisen. Insbesondere, wenn höhere Stückzahlen
hergestellt werden, kann eine Faserbandauflöseeinrichtung mit einem einstückig angeformten
Deckelelement im Druckgussverfahren zu akzeptablen Stückkosten gefertigt werden.
[0026] Als besonders vorteilhaft hat sich dabei erwiesen, wenn das Gehäuse der Faserbandauflöseeinrichtung
aus einer Aluminiumlegierung gefertigt wird.
[0027] Eine solche Aluminiumlegierung weist einerseits alle Vorteile derartiger Leichtmetalllegierungen
auf, ist anderseits aber im Verhältnis zu vielen anderen Leichtmetalllegierungen,
wie zum Beispiel einer Magnesiumlegierung, relativ kostengünstig.
[0028] Das heißt, ein Gehäuse der Faserbandauflöseeinrichtung, das aus einer Aluminiumlegierung
gefertigt ist, ist weitestgehend resistent gegen ungünstige Umwelteinflüsse, insbesondere
gegen extreme Luftfeuchtigkeit.
[0029] In weiterer vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass an dem Gehäuse der
Faserbandauflöseeinrichtung lösbar eine obere Abdeckung befestigt ist, die aus Kunststoff
besteht und dass an das Gehäuse der Lagereinrichtung lösbar eine untere Abdeckung
angeschlossen ist, die ebenfalls aus Kunststoff besteht.
[0030] Eine derartige Verkleidung verhindert während des Spinnprozesses nicht nur eine zu
schnelle und zu heftige Verschmutzung der spinnrelevanten Bauteile der Offenend-Spinnvorrichtung,
sondern stellt zusätzlich eine optische Aufwertung der efindungsgemäßen Offenend-Spinnvorrichtung
dar. Das heißt, durch die Abdeckung ist sichergestellt, dass die in der Regel nicht
unerheblich mit Staubpartikeln und Faserresten belastete Spinnerei-Atmosphäre die
spinnrelevanten Bauteile der Offenend-Spinnvorrichtungen nicht zu sehr negativ beeinflusst,
wobei durch die lösbare Anordnung der oberen und unteren Abdeckung außerdem gewährleistet
ist, dass im Bedarfsfall sowohl das Gehäuse der Faserbandauflöseeinrichtung als auch
das Gehäuse der Lagereinrichtung problemlos gereinigt werden können.
[0031] Die Faserbandauflöseeinrichtung ist mittels des Gehäuses der Lagereinrichtung so
schwenkbar an einer stationären Lagerachse gelagert, dass beim Öffnen der Offenend-Spinnvorrichtung
eine in der Faserbandauflöseeinrichtung rotierbar gelagerte Auflösewalze außer Kontakt
mit einem zugehörigen Tangentialriemen kommt.
[0032] Durch eine solche Ausbildung wird sicher verhindert, dass die Auflösewalze nach dem
Öffnen der Offenend-Spinnvorrichtung weiter angetrieben wird. Eine bei geöffneter
Offenend-Spinnvorrichtung weiter angetriebene Auflösewalze stellt bekanntlich, insbesondere
weil die Rotation der Auflösewalze durch das Bedienpersonal oft nur schwer erkennbar
ist, für das Bedienpersonal eine erhebliche Gefahrenquelle dar, die mit der vorliegenden
Ausführungsform zuverlässig ausgeschaltet wird.
[0033] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Rotationsachse
der in der Faserbandauflöseeinrichtung rotierbar gelagerten Auflösewalze während des
Spinnprozesses eine vertikale Ausrichtung aufweist.
[0034] Eine solche, an sich seit langem bekannte Lagerung der Auflösewalze mit vertikal
stehender Rotationsachse weist gegenüber der weit verbreiteten Lagerung der Auflösewalze
mit nahezu horizontal liegender Rotationsachse den Vorteil auf, dass die Einspeisung
der durch die Auflösewalze ausgekämmten Einzelfasern in einen Spinnrotor erleichtert
bzw. verbessert wird.
[0035] Vorzugsweise verfügt die Faserbandauflöseeinrichtung außerdem über einen Faserbandeinzugszylinder,
der mit einem Einzelantrieb ausgestattet ist.
[0036] Mit einem solchen einzelmotorisch angetriebenen Faserbandeinzugszylinder kann insbesondere
der nach einer Spulunterbrechung notwendige Anspinnprozess optimiert und damit die
Qualität der herzustellenden Anspinner deutlich verbessert werden.
[0037] Als Einzelantrieb für den Faserbandeinzugszylinder kommt vorzugsweise ein Schrittmotor
zum Einsatz.
[0038] Solche Schrittmotoren stellen in der Textilmaschinenindustrie vielfach bewährte Antriebe
dar, die sich vor allem dadurch auszeichnen, dass sie relativ einfach sehr genau ansteuerbar
sind.
[0039] Wie an sich bekannt, ist das Rotorgehäuse Bestandteil eines Rotorschaftlagerelements
und wird beim Öffnen der Offenend-Spinnvorrichtung in eine Stellung geschwenkt, in
der das Rotorgehäuse von vorne gut zugängig ist. Das heißt, in dieser Stellung ist
das offene Rotorgehäuse mit seiner Oberkante leicht nach hinten geneigt, so dass der
Spinnrotor für das Bedienpersonal handhabbar ist.
[0040] Der Spinnrotor kann folglich in dieser Stellung des Rotorgehäuses leicht gesäubert
oder im Bedarfsfall auch problemlos ausgewechselt werden.
[0041] In vorteilhafter Ausführungsform ist die Rotorschaftlagereinrichtung mit einer so
genannten Direktlagerung ausgestattet, bei der der Rotorschaft des Spinnrotors rotierbar
in Wälzlagern abgestützt ist.
[0042] Mit einer solchen Direktlagerung des Spinnrotors lassen sich zwar nicht ganz die
extrem hohen Drehzahlen einer Stützscheibenlagerung realisieren, jedoch stellen solche
Direktlagerungen in der Praxis bewährte Konstruktionen dar, die außerdem relativ kostengünstig
sind. Solche Direktlagerungen für Spinnrotoren zeichnen sich außerdem positiv durch
ihre relative Unempfindlichkeit gegenüber schwierigen Umweltbedingungen aus.
[0043] Des Weiteren weist der Einzelantrieb des Faserbandeinzugszylinders einen Stecker
auf, der im Montagezustand von Faserbandauflöseeinrichtung und Lagereinrichtung so
positioniert ist, dass der Einzelantrieb betriebsbereit ist.
[0044] Das heißt, der Stecker des vorzugsweise als Schrittmotor ausgebildeten Antriebes
des Faserbandeinzugszylinders wird automatisch gefügt, wenn die Faserbandauflöseeinrichtung
und die Lagereinrichtung zusammengebaut, bzw. automatisch getrennt werden, wenn die
Faserbandauflöseeinrichtung und die Lagereinrichtung demontiert werden.
[0045] Im gefügten Zustand kann der Antrieb des Faserbandeinzugszylinders ordnungsgemäß
mit der notwendigen elektrischen Energie versorgt werden.
[0046] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiel entnehmbar.
[0047] Es zeigt:
- Fig. 1
- in perspektivischen Vorderansicht eine erfindungsgemäße Offenend-Spinnvorrichtung,
- Fig. 2
- die Offenend-Spinnvorrichtung gemäß Fig.1 in perspektivischer Rückansicht,
- Fig. 3
- in perspektivischer Vorderansicht eine Explosionszeichnug der erfindungsgemäßen Offenend-Spinnvorrichtung,
mit dem Gehäuse der Faserbandauflöseeinrichtung, dem Gehäuse der Lagereinrichtung
sowie dem Schrittmotor des Faderbandeinzugszylinders,
- Fig. 4
- schematisch den Stecker des Einzelantriebes des Faderbandeinzugszylinders.
[0048] Die Figur 1 zeigt in perspektivischer Vorderansicht eine Offenend-Spinnvorrichtung
1, wie sie jeweils im Bereich einer Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine
angeordnet ist.
[0049] Die Offenend-Spinnvorrichtung 1 ist über ihrer Lagereinrichtung 2 auf einer stationären,
in der Regel maschinenlangen Lagerachse 3 begrenzt schwenkbar gelagert.
[0050] Im Ausführungsbeispiel ist der aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit nicht näher
dargestellte Spinnrotor mit seinem Rotorschaft 4 in einer Direktlagereinrichtung 5
rotierbar gelagert und wird durch einen umlaufenden, maschinenlangen Tangentialriemen
7, an dem der Rotorschaft 4 von unten anfliegt, angetrieben.
[0051] Wie aus der Figur 1 weiter ersichtlich, ist das Rotorgehäuse 6, in dem die Spinntasse
des Spinnrotors während des Spinnprozesses mit hoher Drehzahl umläuft, durch ein Deckelelement
8 bzw. durch ein in das Deckelelement 8 integriertes Dichtmittel verschlossen.
[0052] Im Ausführungsbeispiel bilden die Direktlagereinrichtung 5 und das Rotorgehäuse 6
ein Rotorschaftlagerelement 9, das über eine Schwenkachse 10 an das Gehäuse 11 einer
Faserbandauflöseeinrichtung 12 angeschlossen ist.
[0053] Das Rotorschaftlagerelement 9 ist bei geschlossener Offenend-Spinnvorrichtung 1 so
positioniert, dass der Rotorschaft 4 in der Betriebsstellung, wie in den Figuren dargestellt,
von unten am maschinenlangen, umlaufenden Tangentialriemen 7 anliegt.
[0054] Bei (nicht dargestellter) geöffneter Offenend-Spinnvorrichtung 1 ist das Rotorschaftlagerelement
9 dagegen in einer Außerbetriebsstellung positioniert.
[0055] In dieser Außerbetriebsstellung liegt ein Bremselement 13 am Rotorschaft 4 an, der
beabstandet zum maschinenlangen, weiter umlaufenden Tangentialriemen 7 positioniert
ist.
[0056] An dem vorzugsweise aus einer Aluminiumlegierung gefertigten Gehäuse 11 der Faserbandauflöseeinrichtung
12 ist über Schraubenbolzen oder dgl. von unten ein aus Kunststoff gefertigtes Gehäuse
14 einer Lagereinrichtung 2 befestigt, über die die Offenend-Spinnvorrichtung 1 begrenzt
beweglich an die stationäre Lagerachse 3 angeschlossen ist.
[0057] Im Gehäuse 11 der Faserbandauflöseeinrichtung 12 ist, wie üblich, rotierbar eine
Auflösewalze 17 gelagert, die während des Spinnbetriebes durch einen maschinenlangen
(nicht dargestellten) Tangentialriemen angetrieben wird.
[0058] Des Weiteren ist im Gehäuse 11 ein so genannter Faserbandeinzugszylinder 18 rotierbar
gelagert. Der Antrieb des Faserbandeinzugzylinders 18 erfolgt im Ausführungsbeispiel
über einen (nicht dargestellten) Einzelantrieb 19, zum Beispiel einen Schrittmotor.
Die Rotationsachsen 20, 21 der Auflösewalze 17 bzw. des Faserbandeinzugzylinders 18
sind während des Spinnprozesses orthogonal zur Rotationsachse des Spinnrotors angeordnet.
[0059] Wie des Weiteren dargestellt, ist am Gehäuse 14 der Lagereinrichtung 2 außerdem eine
untere Abdeckung 15 festgelegt, die in Verbindung mit einer oberen Abdeckung 16 (Fig.2)
eine zu schnelle und zu starke Verschmutzung der Offenend-Spinnvorrichtung 1 verhindern
soll.
[0060] Die Figur 2 zeigt die vorstehend anhand der Fig.1 beschriebene Offenend-Spinnvorrichtung
1 in perspektivischer Rückansicht.
[0061] Wie im Zusammenhang mit der Fig. 1 bereits dargestellt und beschrieben, wird der
Spinnrotor der Offenend-Spinnvorrichtung 1 im Betriebszustand durch einen umlaufenden,
maschinenlangen Tangentialriemen 7 angetrieben, an dem der Spinnrotor mit seinem Rotorschaft
4 von unten anliegt.
[0062] Das Gehäuse 11 der Faserbandauflöseeinrichtung 12 der Offenend-Spinnvorrichtung 1
ist über das Gehäuse 14 der Lagereinrichtung 2 begrenzt beweglich an der stationären
Lagerachse 3 angeordnet. Außerdem verfügt das Gehäuse 11 der Faserbandauflöseeinrichtung
12 über eine obere Abdeckung 16, die in Verbindung mit einer unteren Abdeckung 15
eine zu schnelle Verschmutzung der Offenend-Spinnvorrichtung 1 verhindert.
[0063] An das Gehäuse 11 der Faserbandauflöseeinrichtung 12 ist über eine Schwenkachse 10
das Rotorschaftlagerelement 9 angeschlossen, das die Direktlagereinrichtung 5 für
den Spinnrotor sowie das Rotorgehäuse 6 für die Rotortasse umfasst.
[0064] Die Fig.3 zeigt in einer Explosionszeichnung oben das aus einer Leichtmetalllegierung,
vorzugsweise aus einer Aluminiumlegierung, gefertigte Gehäuse 11 der Faserbandauflöseeinrichtung
12, in der Mitte das aus Kunststoff gefertigte Gehäuse 14 einer Lagereinrichtung 2
sowie unten den Einzelantrieb 19 eines Faserbandeinzugszylinders 18. An das Gehäuse
11 der Faserbandauflöseeinrichtung 12, das, wie bekannt, eine Aufnahme für eine Auflösewalze
17 und eine Aufnahme für einen Faserbandeinzugszylinder 18 aufweist, ist einstückig
ein Deckelelement 8 angeformt, mit dem das Rotorgehäuse 6 während des Spinnbetriebes
abgedeckt ist.
[0065] In Fig. 4 ist schematisch ein Stecker 22 dargestellt, über den der Einzelantrieb
19 des Faserbandeinzugszylinders 18 mit elektrischer Energie versorgt wird.
[0066] Wie angedeutet, ist der Stecker 22 so ausgebildet, dass er geschlossen wird, wenn
das Gehäuse 11 der Faserbandauflöseeinrichtung 12 und das Gehäuse 14 der Lagereinrichtung
2 zusammengefügt werden.
Funktion der Spinnvorrichtung:
[0067] Wenn die Offenend-Spinnvorrichtung 1 beispielsweise nach einem Fadenbruch gereinigt
werden soll und dazu geöffnet werden muss, wird das Gehäuse 11 der Faserbandauflöseeinrichtung
11, wie in Fig. 2 dargestellt, in Richtung S nach unten geschwenkt. Bei diesem Öffnen
der Offenend-Spinnvorrichtung 1 kommt einerseits sofort der Antriebswirtel der Auflösewalze
17 außer Eingriff mit einem zugehörigen, weiter umlaufenden Tangentialriemen und wird,
beispielsweise an einer (nicht dargestellten) stationären Auflösewalzenbremse in den
Stillstand gebremst oder die Auflösewalze 17 läuft ungebremst in den Stillstand aus.
[0068] Gleichzeitig wird das über die Schwenkachse 10 an das Gehäuse 11 der Faserbandauflöseeinrichtung
11 angeschlossene Rotorschaftlagerelement 9 aus einer Betriebsstellung, in der der
Rotorschaft 4 von unten an einem maschinenlangen, umlaufenden Tangentialriemen 7 anliegt,
in eine Außerbetriebsstellung geschwenkt.
[0069] Das heißt, beim Schwenken des Rotorschaftlagerelements 9 wird der in einer Direktlagereinrichtung
5 rotierbar gelagerte Rotorschaft 4 des Spinnrotors in einer Stellung positioniert,
in der der Rotorschaft 4 außer Kontakt mit dem umlaufenden maschinenlangen Tangentialriemen
7 steht.
[0070] Beim Schwenken des Rotorschaftlagerelements 9 läuft außerdem ein am Rotorschaftlagerelement
9 angeordnetes Bremselement 13 an ein stationäres Schaltelement an, wodurch das Bremselement
13 an den Rotorschaft 4 gedrückt und der zunächst mit hoher Drehzahl rotierende Spinnrotor
unverzüglich in den Stillstand gebremst wird. Anschließend kann zum Beispiel die Spinntasse
des Spinnrotors problemlos gereinigt oder bei Bedarf auch der Spinnrotor gewechselt
werden.
[0071] Nach erfolgter Spinnrotorreinigung wird zum Schließen der Offenend-Spinnvorrichtung
1 das Gehäuse 11 der Faserbandauflöseeinrichtung 12 wieder nach oben geklappt und
dabei der Antriebswirtel der Auflösewalze 17 wieder von vorne an einen nach wie vor
mit Betriebsgeschwindigkeit umlaufenden Tangentialriemen angelegt, worauf die Auflösewalze
17 sofort wieder auf ihre Betriebsdrehzahl beschleunigt wird.
[0072] Beim Hochschwenken des Gehäuses 11 der Faserbandauflöseeinrichtung 12 wird über die
Schwenkachse 10 außerdem das schwenkbar gelagerte Rotorschaftlagerelement 9 wieder
etwas nach vorne gekippt. Das heißt, das Rotorschaftlagerelement 9 sowie das einstückig
angeschlossene Rotorgehäuse 6 schwenken in ihre Betriebsstellung zurück, in der der
in der Direktlagereinrichtung 5 rotierbar gelagerte Spinnrotor mit seinem Rotorschaft
4 wieder von unten am umlaufenden Tangentialriemen 7 anliegt und von diesem unverzüglich
auf Betriebsdrehzahl beschleunigt wird und das Rotorgehäuse 6 durch das Deckelelement
8 verschlossen ist.
[0073] Die Offenend-Spinnvorrichtung 1 ist anschließend wieder bereit zum Neuanspinnen,
das beispielsweise semiautomatisch erfolgen kann.
1. Offenend-Spinnvorrichtung (1) mit einem Spinnrotor, dessen Rotorschaft (4) in einem
Rotorschaftlagerelement (9) abgestützt und durch einen umlaufenden, maschinenlangen
Tangentialriemen (7) beaufschlagbar ist und dessen Rotortasse während des Spinnbetriebes
mit hoher Drehzahl in einem unterdruckbeaufschlagbaren Rotorgehäuse (6) umläuft, das
durch ein Deckelelement (8) verschließbar ist, welches Bestandteil eines Gehäuses
(11) einer Faserbandauflöseeinrichtung (12) ist, wobei das Rotorschaftlagerelement
(9) so gelagert und über eine Schwenkachse (10) so mit dem Gehäuse (11) der Faserbandauflöseeinrichtung
(12) verbunden ist, dass der Rotorschaft (4) beim Öffnen der Offenend-Spinnvorrichtung
(1) in eine Position verlagert wird, in der er außer Kontakt mit dem umlaufenden,
maschinenlangen Tangentialriemen (7) steht, und dass die Faserbandauflöseeinrichtung
(12) über eine Lagereinrichtung (2) verfügt, über die sie schwenkbar an eine stationäre
Lagerachse (3) angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (11) der Faserbandauflöseeinrichtung (12) und ein Gehäuse (14) der Lagereinrichtung
(2) als zwei separate, aus unterschiedlichen Materialien gefertigte Bauteile ausgebildet
sind, wobei das spinnrelevante Gehäuse (11) der Faserbandauflöseeinrichtung (12) aus
einer Leichtmetalllegierung und das Gehäuse (14) der Lagereinrichtung (2) aus einem
Kunststoff gefertigt sind.
2. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (11) der Faserbandauflöseeinrichtung (12) ein einstückig angeformtes
Deckelelement (8) aufweist.
3. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (11) der Faserbandauflöseeinrichtung (12) aus einer Aluminiumlegierung
gefertigt ist.
4. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Gehäuse (11) der Faserbandauflöseeinrichtung (12) lösbar eine obere Abdeckung
(16) befestigt ist, die aus Kunststoff besteht.
5. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Lagergehäuse (14) der Lagereinrichtung (2) lösbar eine untere Abdeckung (15)
befestigt ist, die aus Kunststoff besteht.
6. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserbandauflöseeinrichtung (12) über das Gehäuse (14) der Lagereinrichtung (2)
so schwenkbar an der stationären Lagerachse (3) angeordnet ist, dass beim Öffnen der
Offenend-Spinnvorrichtung (1) eine in der Faserbandauflöseeinrichtung (12) rotierbar
gelagerte Faserbandauflösewalze (17) außer Kontakt mit einem zugehörigen Tangentialriemen
kommt.
7. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsachse (20) der in der Faserbandauflöseeinrichtung (12) rotierbar gelagerten
Faserbandauflösewalze (17) während des Spinnbetriebes eine vertikale Ausrichtung aufweist.
8. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserbandauflöseeinrichtung (12) über einen Faserbandeinzugszylinder (18) verfügt,
der durch einen Einzelantrieb (19) beaufschlagbar ist.
9. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Einzelantrieb (19) als Schrittmotor ausgebildet ist.
10. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rotorgehäuse (6) Bestandteil des Rotorschaftlagerelements (9) ist und beim Öffnen
der Offenend-Spinnvorrichtung (1) in eine Stellung geschwenkt wird, in der das Rotorgehäuse
(6) von vorne zugängig ist.
11. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rotorschaftlagerelement (9) mit einer so genannten Direktlagereinrichtung ausgestattet
ist, bei der der Rotorschaft (4) des Spinnrotors in Wälzlagern abgestützt ist.
12. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Einzelantrieb (19) des Faserbandeinzugszylinders (18) einen Stecker (21) aufweist,
der im Montagezustand von Faserbandauflöseeinrichtung (12) und Lagereinrichtung (2)
so positioniert ist, dass der Einzelantrieb (19) betriebsbereit ist.