[0001] Die Erfindung betrifft eine funktionale Bettwäsche, insbesondere ein Bettlaken, einen
Bettbezug oder einen Kopfkissenbezug, aus einem textilen Material, wie einem Gestrick
oder Gewebe, mit einer textilen Grundstruktur.
[0002] In der vorliegenden Anmeldung werden unter dem Begriff "textile Materialien" generell
alle Materialien verstanden, die durch geeignete Verfahren zu Bettwäsche, wie Bettlaken,
Bettbezüge oder Kopfkissenbezüge, verarbeitet werden können. Hierzu eignen sich textile
Materialen, die aus Fasern pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, wie Baumwolle oder
Seide, aber auch aus Fasern aus natürlichen Polymeren, wie Viskose, Modal, Lyocell,
Cupro, Tencel etc., oder aus synthetischen Polymeren, wie Polyester (Diolen, Trevira,
etc.), Polyamid (Nylon, Perlon, Dederon, Grilon, etc.), Polyacrylnitril (Dralon, Orlon,
etc.), Polypropylen (Asota, etc.), Polyvinylchlorid oder Polyurethan, gefertigt sind.
[0003] Unter dem Begriff "textile Grundstruktur" werden in der Anmeldung wiederum textile
Strukturen verstanden, die sich für den Fachmann aus dem jeweiligen Strick-, Wirk-
oder Webverfahren ergeben, wie Batist, Flanell, Single-Jersey, Double-Jersey, Pique,
Satin, Trikot, Fleece, Mesh, etc.
[0004] Schlaf ist für die Funktionsfähigkeit des Gehirns und das Überleben des gesamten
Organismus notwendig und demnach für das menschliche Leben von vitaler Bedeutung.
Jeder zweite Deutsche klagt mittlerweile über mangelnde Erholung im Schlaf, obwohl
nur etwa eine Million Deutsche ernsthafte Schlafstörungen aufweisen. Schlafprobleme
führen zu Tagesmüdigkeit, schlechter Konzentration, reduzierter Gedächtnisleistung
sowie abnehmender Produktivität und fördern langfristig die Entstehung von Übergewicht,
Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
[0005] Die Ursachen von Schlafstörungen können vielseitig und komplex sein. Einschlafund
Durchschlafstörungen können in diesem Zusammenhang genannt werden.
[0006] Auch eine geringe Schlafqualität kann zur Tagesmüdigkeit führen, selbst wenn keine
klinisch relevanten Einschlaf- oder Durchschlafstörungen vorliegen.
[0007] Schlaf ist ein lebensnotwendiger, aktiver Prozess, bei dem in den Organen Regenerations-
und Aufbauprozesse ablaufen. Der Schlaf dient unter anderem der Wiederherstellung
von Energiereserven (beispielsweise im Gehirn) und der Zellerneuerung. Hinsichtlich
der möglichen Funktionen des Schlafs wird daher in der regenerativen Hypothese davon
ausgegangen, dass Schlaf der Erholung der Organe dient. Die verbesserte Effizienz
dieser Regenerationsprozesse kann wiederum die Schlafqualität steigern, so dass der
Schlaf als deutlich erholsamer empfunden wird.
[0008] Das durchschnittliche Schlafbedürfnis erwachsener Personen beträgt etwa 6 bis 9 Stunden.
Geringere Schlafzeiten bzw. Schlafmangel, beispielsweise bedingt durch eine berufliche
Belastung oder eine Reisebelastung (z.B. Jetlag), können auch bei schlafgesunden Personen
die Leistungsfähigkeit am nächsten Tag nachteilig beeinflussen und zu einer Tagesmüdigkeit
führen. Dabei gilt, dass die aus dem Schlafmangel resultierende Abnahme der Leistungsfähigkeit
oder Wachheit (Vigilanz) bzw. Zunahme der Tagesschläfrigkeit umso ausgeprägter ist,
je geringer die Schlafqualität und der aus dem Schlaf resultierende Erholungseffekt
ist. Der Begriff "Schlafqualität" ist ein in der Schlafmedizin etablierter Begriff.
[0009] Heutzutage wird im Hinblick auf einen verbesserten Schlafkomfort das Hauptaugenmerk
auf die Matratzen und Lattenroste gerichtet. So werden zwischenzeitlich Matratzen
angeboten, die nicht nur in Funktionszonen mit unterschiedlichen Härtegraden untergliedert
sind, sondern bei denen auch Materialien verwendet werden, die ein verbessertes Abführen
der während des Schlafes entstehenden Feuchtigkeit bewirken. Bisher werden diese Matratzen
dann mit herkömmlichen Bettlaken überzogen, die meist aus Baumwollmaterialen gewebt
oder gestrickt sind.
[0010] In entsprechender Weise wird auch bei Kopfkissen und Bettzeug lediglich die Art der
Füllung für einen angenehmen Schlaf optimiert, beispielsweise durch Optimieren des
Anteils an Daunen oder Federn im Kopfkissen oder in der Bettdecke
[0011] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es nun Aufgabe der Erfindung, eine funktionale
Bettwäsche anzugeben, bei deren Verwendung der Schlafkomfort weiter gesteigert wird.
[0012] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine funktionale Bettwäsche mit den Merkmalen
nach Anspruch 1 und insbesondere dadurch gelöst, dass in der textilen Grundstruktur
durch Stricken, Wirken oder Weben mindestens eine feuchtigkeitsregulierende Klimazone
als Funktionszone ausgebildet ist, welche zur erhöhten Feuchtigkeitsabfuhr in Form
einer löchrigen Bindungsstruktur und/oder in Form einer voluminösen Bindungsstruktur
gebildet ist.
[0013] Um einen möglichst angenehmen Schlaf zu haben, reguliert der Körper während des Schlafes
unter anderem die Körpertemperatur durch Schwitzen, um durch Verdunstung überschüssige
Wärme an die Umgebung abzugeben. Dabei ist die abgegebene Schweißmenge individuell
unterschiedlich - im Mittel bei etwa 600-800 ml pro Nacht. Um einen möglichst erholsamen
Schlaf zu haben, ist es deshalb für die Temperaturregulierung des Körpers von hoher
Bedeutung, während des Schlafes entstehenden Schweiß gezielt abzuführen, um die Regulierung
der Körpertemperatur zu unterstützen und das Feuchtliegen zu vermeiden. Erfindungsgemäß
wird nun vorgeschlagen, in der textilen Grundstruktur der Bettwäsche gezielt mindestens
eine feuchtigkeitsregulierende Klimazone als Funktionszone auszubilden, welche zur
erhöhten Feuchtigkeitsabfuhr durch eine löchrige Bindungsstruktur und/oder eine voluminöse
Bindungsstruktur gebildet ist. Unter dem Begriff "Bindungsstruktur" wird in der vorliegenden
Anmeldung die Struktur verstanden, die sich durch den jeweiligen Herstellungsprozess,
wie Weben, Stricken oder Wirken, ergeben, also die sich ergebende Strick-, Wirk- oder
Webstruktur.
[0014] Die löchrige Bindungsstruktur erlaubt einen direkten Abtransport der Feuchtigkeit
durch die Bettwäsche, indem ein Verdunsten der Feuchtigkeit durch die Öffnungen im
Gewebe bzw. Gestrick beschleunigt wird.
[0015] Die voluminöse Bindungsstruktur führt dazu, dass zwischen der Haut und der Bettwäsche
abschnittsweise ein definierter Abstand erhalten bleibt, wodurch Klimatisierungskanäle
gebildet sind, über die Feuchtigkeit abgeleitet wird. Gleichzeitig nehmen die voluminösen
Bindungsstrukturen, zwischen denen die Klimatisierungskanäle angeordnet sind, aufgrund
ihres Volumens den entstehenden Schweiß auf und fördern diesen vom Körper weg.
[0016] Um möglichst keine Nähte im Auflagebereich des Körpers zu haben, ist die Funktionszone
in die textile Grundstruktur der erfindungsgemäßen Bettwäsche nahtlos eingewebt bzw.
eingestrickt.
[0017] Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Bettwäsche ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung, den Unteransprüchen und der Zeichnung.
[0018] So ist bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bettwäsche
die löchrige Bindungsstruktur der feuchtigkeitsregulierenden Klimazone in Form einer
Mesh-Struktur ausgebildet ist, hat also eine Bindungsstruktur, die verglichen mit
der Maschenweite der textilen Grundstruktur eine größere Maschenweite aufweist. So
beispielsweise ein Natte-Gewebe, das sich durch eine besonders luftige grobporige
Gewebeform auszeichnet.
[0019] Als voluminöse Bindungsstruktur für die feuchtigkeitsregulierende Klimazone eignet
sich besonders Jacquard-Jersey-Gewebe, Cloqué-Jersey-Gewebe, Seersucker, oder Crêpe-Gewebe.
Bei diesen Strukturen sind an der Oberfläche der Bettwäsche Erhebungen und Vertiefungen
ausgebildet, die die Feuchtigkeit besonders gut regulieren, wenn der Körper nicht
unmittelbar auf der Bettwäsche aufliegt. Besonders von Vorteil ist es hierbei auch,
wenn die Bildung von Erhebungen und Vertiefungen feuchtigkeitsregulierenden Klimazone
an der Bettwäsche durch das Verarbeiten von Garnen unterschiedlicher Elastizität weiter
unterstützt wird.
[0020] Besonders bevorzugt sind unterschiedliche Bindungsstrukturen in einer gemeinsamen
feuchtigkeitsregulierenden Klimazone ausgebildet, so beispielsweise Bereiche aus einer
löchrigen Bindungsstruktur und einer voluminösen Bindungsstruktur.
[0021] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Bettwäsche ist neben der feuchtigkeitsregulierenden Klimazone als weitere Funktionszone
in der textilen Grundstruktur mindestens eine Flexibilitätszone ausgebildet, deren
Bindungsstruktur, also Strick-, Wirk- oder Webstruktur, verglichen mit allen anderen
Bindungsstrukturen der Bettwäsche eine höhere Flexibilität aufweist.
[0022] Zwar sind, wie bereits erwähnt, Matratzen häufig mit Funktionszonen unterschiedlicher
Härtegrade ausgestattet, damit sich die Matratze an die Körperkontur der schlafenden
Person anpassen kann. Allerdings wird dieser Effekt bei Verwendung herkömmlicher Bettwäsche
zumindest teilweise wieder aufgehoben, da die bedeckende Wäsche das Einsinken des
Körpers durch mangelnde Dehnfähigkeit nicht vollständig zulässt. Durch die höhere
Flexibilität der Bettwäsche in der Flexibilitätszone wird der Körper des Schlafenden
einerseits durch die textile Grundstruktur gestützt, während die Flexibilitätszone
ein Einsinken des Körpers in definierten Bereichen erleichtert. Hierdurch kann der
Körper des Schlafenden noch besser als bisher in die Matratze einsinken, so dass der
Schlafende eine noch entspanntere Schlafstellung einnimmt.
[0023] Bei der mit einer Flexibilitätszone ausgestatteten Ausführungsform weist die Flexibilitätszone
vorzugsweise eine Strick-, Wirk- oder Webstrukturauf, die so ausgebildet ist, dass
sie im Vergleich mit der textilen Grundstruktur und allen weiteren vorgesehenen Funktionszonen
des Bettlakens eine in alle Richtungen maximale Flexibilität aufweist
[0024] Dabei hat sich als besonders gut geeignet hierfür eine Bindungsstruktur mit sich
wiederholenden, kristallartig erscheinenden Abschnitten herausgestellt, welche derart
in der in der Flexibilitätszone zueinander angeordneten sind, dass die Flexibilitätszone
in alle Richtungen eine maximale Flexibilität aufweist.
[0025] Des weiteren wird bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgeschlagen, neben der
feuchtigkeitsregulierenden Klimazone als weitere Funktionszone in der textilen Grundstruktur
mindestens eine Polsterzone in Form einer voluminösen Strick-, Wirk- oder Webstruktur
auszubilden, die den Körper des Schlafenden, beispielsweise durch Waben oder Erhebungen,
gezielt polstert.
[0026] Die voluminöse Struktur sowohl der feuchtigkeitsregulierenden Klimazone als auch
der Polsterzone ist vorzugsweise als Wabenstruktur und/oder als Dot-Struktur und/oder
als Ripp-Struktur ausgebildet. Die Form der voluminösen Bindungsstruktur kann durch
Verarbeiten von elastischem und nichtelastischem Garn gebildet oder unterstützt werden,
wobei der Anteil an elastischem Garn im Bereich der voluminösen Struktur bei 2 bis
5% der Gesamtgarnmenge liegt. Durch das miteinander verstricken, verwirken oder verweben
von elastischen und nichtelastischen Garnen ziehen sich die elastischen Garne nach
dem Strick-, Wirk- oder Webvorgang zusammen, wodurch die nichtelastischen Garne zusammengezogen
werden und hierdurch die gewünschte flauschige oder voluminöse Bindungsstruktur gebildet
ist.
[0027] Die Flexibilitätszone wird vorzugsweise gleichfalls durch Verarbeiten von elastischem
und nichtelastischem Garn gebildet. Allerdings liegt der Anteil an elastischem Garn
im Bereich der Flexibilitätszone bei 5 bis 15% der Gesamtgarnmenge, um eine ausreichende
Nachgiebigkeit der Bettwäsche zu erreichen.
[0028] Als elastische Garne werden Elastan bzw. Spandex verwendet, wie Lycra®, Elaspan®,
Acepora®, Creora®, Inviya®, Roica®, Dorlastan®, Linel® oder ESPA®, um nur einige elastische
Garne zu nennen.
[0029] Erfindungsgemäß ist die funktionale Bettwäsche als Bettlaken oder Bettbezug ausgebildet,
bei dem die feuchtigkeitsregulierende Klimazone im Kontaktbereich des Oberkörpers
und/oder im Kontaktbereich der Beine vorgesehen ist. Die im Auflagebereich des Oberkörpers
vorgesehenen oberen feuchtigkeitsregulierenden Klimazone weist vorzugweise mindestens
eine voluminöse Strick-, Wirk- oder Webstruktur auf. Da der Schlafende im Auflagebereich
des Oberkörpers üblicherweise ein Nachtwäscheoberteil trägt, hält die voluminöse Strick-,
Wirk- oder Webstruktur einen Abstand zwischen der Nachtwäsche und der abgeführten
Feuchtigkeit aufrecht. Im Gegensatz hierzu kann feuchtigkeitsregulierenden Klimazone
im Auflagebereich der Beine als löchrige Strick- oder Webstruktur ausgebildet sein.
Die feuchtigkeitsregulierende Klimazone ist dabei vorzugsweise in ihrer Form und Gestalt
an die Anatomie des Menschen angepasst. Ist die Bettwäsche als Kopfkissenbezug ausgebildet,
ist die feuchtigkeitsregulierende Klimazone in der Mitte des Kissenbezuges vorgesehen.
[0030] Das Bettlaken oder der Bettbezug weist bei einer besonders bevorzugten Variante im
Kontaktbereich der Schulter und/oder im Kontaktbereich der Hüfte mindestens eine Flexibilitätszone
auf.
[0031] Bei einer Weiterbildung eines erfindungsgemäßen Bettlakens ist im Kopfbereich und/oder
im Fußbereich des Bettlakens jeweils mindestens eine Polsterzone ausgebildet, die
eine verdichtete Strickstruktur aus vergleichsweise kleinen dichten Waben und/oder
Erhebungen aufweist. Die Waben oder Erhebungen sind dabei so angeordnet, dass insbesondere
hervorstehende Körperkonturen, wie z.B. die Fersen, abgestützt sind.
[0032] Besonders bevorzugt ist die funktionale Bettwäsche ohne Nähte unter Ausbildung der
mindestens einen Funktionszone in einem einzigen Strick-, Wirk- oder Webvorgang gefertigt
worden. Hierzu eignet sich eine entsprechend dimensionierte vollelektronische Rundstrickmaschine,
beispielsweise Maschinen des Typs MecMor oder SM8 Top2 der Firma Santoni ®, oder auch
Jaquard-Webmaschinen.
[0033] Nachfolgend wird die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Bettlaken mit einer Anordnung aus Funktionszonen
mit verschiedenen Strickstrukturen; und
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Bettlaken für zwei Personen, bei dem zwei
identische Anordnungen aus Funktionszonen mit verschiedenen Strickstrukturen vorgesehen
sind.
[0034] Fig. 1 zeigt die Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Bettlaken 10. Das Bettlaken
10 hat als textile Grundstruktur 12 einen gestrickten Stoff aus Baumwolle mit Single-Jersey-Struktur.
In die textile Grundstruktur 12 ist eine Anordnung 14 aus mehreren Funktionszonen
16 bis 28 eingestrickt, wobei sich die Funktionszonen 16 bis 28 in ihren Strickstrukturen
unterscheiden und aufgrund der jeweiligen Strick- bzw. Bindungsstruktur unterschiedliche
Funktionen erfüllen.
[0035] Im Auflagebereich des Oberkörpers des Schläfers, also im oberen Bereich des Zentrums
des Bettlakens 10 ist als erste Funktionszone eine obere feuchtigkeitsregulierende
Klimazone 16 ausgebildet. Die feuchtigkeitsregulierende Klimazone 16 weist eine voluminöse
Bindungsstruktur 16a auf, die aus Dots oder Rippen gebildet ist und zur Feuchtigkeitsregulierung
feuchtigkeitsabführende Klimatisierungskanäle bildet.
[0036] Im Zentrum dieser voluminöse Bindungsstruktur 16a sowie spiegelsymmetrisch zu beiden
Seiten der voluminösen Bindungsstruktur 16a sind ferner löchrige Bindungsstrukturen
16b vorgesehen, die aus einer rein löchrigen Bindungsstruktur (z.B. Mesh) oder einer
Kombination aus löchriger und voluminöser Bindungsstruktur (z.B. Ripp/Mesh-Kombination)
gebildet sind und als Ventilationszone wirken, zur Feuchtigkeitsregulierung also eine
gute Durchlüftung bewirken.
[0037] Die feuchtigkeitsregulierende Klimazone 16 dient dazu, Feuchtigkeit, die der Schläfer
während des Schlafes absondert, gezielt nach unten zur Matratze abzuführen. Da der
Oberkörper des Schläfers üblicherweise bekleidet ist, ist die obere feuchtigkeitsregulierende
Klimazone 16 so ausgebildet, dass sie in der Lage ist, die durch die Nachtwäsche nach
außen transportierte Feuchtigkeit aufzunehmen und an die Matratze weiterzuleiten.
[0038] Nahe dem oberen und unteren Ende der feuchtigkeitsregulierenden Klimazone 16 sind
beiderseits der feuchtigkeitsregulierenden Klimazone 16 jeweils Flexibilitätszonen
18 und 20 vorgesehen, die auf Höhe der Schulter bzw. auf Höhe der Hüfte angeordnet
sind. Die Flexibilitätszonen 18 und 20 sind aus einer Bindungsstruktur gefertigt,
welche die Struktur von Quasikristallen nachstellt, wodurch die Bindungsstruktur der
Flexibilitätszonen 18 und 20 im Vergleich mit allen anderen Funktionszonen 16 bis
28 des Bettlakens 10 eine in alle Richtungen maximale Flexibilität aufweisen. Zu diesem
Zweck sind elastische und nichtelastische Garne kombiniert worden, wobei der Anteil
an elastischem Garn je nach gewünschter Flexibilität bei 5 bis 15% der Gesamtgarnmenge
liegt.
[0039] Sinn und Zweck der Flexibilitätszonen 18 und 20 ist es, in den Bereichen des Bettlakens
10 besonders nachgiebig zu sein, in denen der Körper aufgrund seiner Anatomie besonders
stark in die Matratze einsinkt, also im Schulter und im Hüftbereich. Durch das Anordnen
der Flexibilitätszonen 18 und 20 beiderseits der zentralen feuchtigkeitsregulierenden
Zone 16 kann diese mit dem Körper des Schlafenden nach unten in die Matratze einsinken.
[0040] Unterhalb der unteren Flexibilitätszone 20 ist im Auflagebereich der Beine eine untere
feuchtigkeitsregulierende Klimazone 22 vorgesehen. Die untere feuchtigkeitsregulierende
Klimazone 22 hat eine sogenannte Mesh-Struktur, also eine löchrige Bindungsstruktur,
welche gegenüber der Bindungsstruktur umgebenden textilen Grundstruktur 12 eine größere
Maschenweite aufweist. Die Mesh-Struktur dient insbesondere dazu, Feuchtigkeit von
den üblicherweise unbedeckten Körperteilen, wie den Unterschenkeln, Feuchtigkeit abzuführen,
wobei die Mesh-Struktur eine stark ventilierende Bindungsstruktur bietet, durch die
Durchlüftung stattfindet und die Feuchtigkeit von der Haut an die Matratze abgeführt
werden kann.
[0041] Oberhalb der zentralen oberen feuchtigkeitsregulierenden Zone 16 im Auflagebereich
des Kopfes, auf halber Höhe beiderseits der zentralen oberen feuchtigkeitsregulierenden
Zone 16 im Auflagebereich der Arme sowie unterhalb der unteren feuchtigkeitsregulierenden
Zone 22 im Auflagebereich der Füße ist jeweils eine Polsterzone 24, 26 und 28 ausgebildet
ist, die eine verdichtete Webstruktur aus vergleichsweise kleinen dichten Waben und/oder
Erhebungen aufweist. Die Waben und Erhebungen werden durch Stricken von elastischen
und nichtelastischen Garnen erreicht, wobei der Anteil an elastischem Garn bei 2 bis
5% der Gesamtgarnmenge liegt. Die Polsterzonen 24, 26 und 28 dienen insbesondere dazu,
für den Kopf, die Arme und die Füße des Schläfers eine weiche angenehme Oberfläche
zu bieten und gleichzeitig eine punktuelle Entlastung im Bereich des Kopfes, der Arme,
der Fersen, Knöchel und Füße zu bieten.
[0042] Das in Fig. 1 gezeigte Bettlaken 10 ist für einen einzelnen Benutzer gedacht. In
Fig. 2 ist dagegen ein Bettlaken 40 gezeigt, dass für zwei Schläfer ausgelegt ist.
Bei diesem Bettlaken 40 sind zwei Anordnung 42 und 44 aus Funktionszonen vorgesehen,
deren Aufbau dem Aufbau der zuvor beschrieben Anordnung 14 entspricht.
[0043] In entsprechender Weise können auch Bettbezüge ausgebildet sein, wobei bei Bettbezügen,
die oben beschriebenen Polsterzonen entfallen. Bettbezüge weisen vielmehr feuchtigkeitsregulierende
Klimazonen sowie, sofern gewünscht Flexibilitätszonen auf.
[0044] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Bettwäsche erfolgt beispielsweise auf vollelektronischen
Rundstrickmaschinen, wobei die verschiedenen Strukturen in einem Strickvorgang in
die Bettwäsche eingestrickt werden. Auf diese Weise kann die Bettwäsche ohne jegliche
Nähte gefertigt werden.
Bezugszeichenliste:
[0045]
- 10
- Bettlaken
- 12
- Grundstruktur
- 14
- Anordnung aus Funktionszonen
- 16
- obere feuchtigkeitsregulierende Klimazone
- 16a
- voluminöse Bindungsstruktur
- 16b
- löchrige Bindungsstruktur
- 18
- obere Flexibilitätszone
- 20
- untere Flexibilitätszone
- 22
- untere feuchtigkeitsregulierende Klimazone
- 24
- Polsterzone im Kopfbereich
- 26
- Polsterzone im Armbereich
- 28
- Polsterzone Fußbereich
- 40
- Bettlaken
- 42
- Anordnung aus Funktionszonen
- 44
- Anordnung aus Funktionszonen
1. Funktionale Bettwäsche, insbesondere ein Bettlaken, ein Bettbezug oder ein Kopfkissenbezug,
aus einem textilen Material, wie einem Gestrick, Gewirk oder Gewebe, mit einer textilen
Grundstruktur (12),
dadurch gekennzeichnet,
dass in der textilen Grundstruktur (12) durch Stricken, Wirken oder Weben mindestens eine
feuchtigkeitsregulierende Klimazone (16, 22) als Funktionszone ausgebildet ist, welche
zur erhöhten Feuchtigkeitsabfuhr in Form einer löchrigen Bindungsstruktur und/oder
in Form einer voluminösen Bindungsstruktur (16a, 16b) gebildet ist.
2. Funktionale Bettwäsche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die löchrige Bindungsstruktur der feuchtigkeitsregulierenden Klimazone (22) in Form
einer Mesh-Struktur ausgebildet ist, welche eine verglichen mit der Maschenweite der
textilen Grundstruktur (12) größere Maschen- oder Webweite aufweist.
3. Funktionale Bettwäsche gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die voluminöse Bindungsstruktur (16a, 16b) der feuchtigkeitsregulierenden Klimazone
(16) durch an der Oberfläche der Bettwäsche (10) vorgesehene Erhebungen und Vertiefungen
gebildet ist.
4. Funktionale Bettwäsche gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass neben der feuchtigkeitsregulierenden Klimazone (16, 22) als weitere Funktionszone
in der textilen Grundstruktur (12) mindestens eine Flexibilitätszone (18, 20) ausgebildet
ist, deren Bindungsstruktur verglichen mit allen anderen Bindungsstruktur der Bettwäsche
(10) eine, vorzugsweise in jede Richtung, höhere Flexibilität aufweist.
5. Funktionale Bettwäsche gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Flexibilitätszone (18, 20) eine Bindungsstruktur mit sich wiederholenden, kristallartig
erscheinenden Abschnitten aufweist, welche derart in der in der Flexibilitätszone
(18, 20) zueinander angeordneten sind, dass die Flexibilitätszone (18, 20) im Vergleich
mit der textilen Grundstruktur (12) sowie im Vergleich zur Bindungsstruktur jeder
anderen Funktionszone (16, 22, 24, 26, 28) eine in alle Richtungen maximale Flexibilität
aufweist.
6. Funktionale Bettwäsche gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass neben der feuchtigkeitsregulierenden Klimazone (16, 22) als weitere Funktionszone
in der textilen Grundstruktur (12) mindestens eine Polsterzone (24, 26, 28) in Form
einer voluminösen Bindungsstruktur ausgebildet ist.
7. Funktionale Bettwäsche gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die voluminöse Bindungsstruktur eine Wabenstruktur und/oder eine Dot-Struktur und/oder
eine Ripp-Struktur hat.
8. Funktionale Bettwäsche gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die voluminöse Bindungsstruktur durch Verarbeiten von elastischem und nichtelastischem
Garn gebildet oder unterstützt ist, wobei der Anteil an elastischem Garn im Bereich
der voluminösen Struktur bei 2 bis 5% der Gesamtgarnmenge liegt.
9. Funktionale Bettwäsche gemäß Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Flexibilitätszone (18, 20) durch Verarbeiten von elastischem und nichtelastischem
Garn gebildet ist, wobei der Anteil an elastischem Garn im Bereich der Flexibilitätszone
(18, 20) bei 5 bis 15% der Gesamtgarnmenge liegt.
10. Funktionale Bettwäsche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Bettwäsche um ein Bettlaken (10) oder einen Bettbezug handelt und
die feuchtigkeitsregulierende Klimazone (16, 22) im Kontaktbereich des Oberkörpers
und/oder im Kontaktbereich der Beine vorgesehen ist.
11. Funktionale Bettwäsche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Bettwäsche um ein Bettlaken (10) oder einen Bettbezug handelt und,
sofern vorgesehen, die mindestens eine Flexibilitätszone (18, 20) im Kontaktbereich
der Schulter und/oder im Kontaktbereich der Hüfte ausgebildet ist.
12. Funktionale Bettwäsche nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Bettwäsche um ein Bettlaken (10) handelt und, sofern vorgesehen,
die Polsterzone (24, 26, 28) im Kopfbereich und/oder im Armbereich und/oder im Fußbereich
ausgebildet ist.
13. Funktionale Bettwäsche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die textile Grundstruktur (12) aus Baumwollfasern, aus Seide, aus Regeneratfasern
und/oder aus Kunstfasern gefertigt ist.
14. Funktionale Bettwäsche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bettwäsche ohne Nähte unter Ausbildung der mindestens einen Funktionszone in
einem einzigen Strick-, Wirk- oder Webvorgang gefertigt worden ist.