[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung für eine Duschabtrennung mit einem Schiebetürsystem
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Für den Einsatz im Duschkabinenbau müssen derartige Anordnungen so ausgelegt werden,
dass die auftretenden Kräfte aufgenommen werden können (z.B. Gehäuse aus Metall, nicht
Kunststoff), gleichzeitig müssen die nötigen Toleranzen in der Führungsnut eingehalten
werden, um ein spielfreies Laufverhalten zu gewährleisten bzw. werden entsprechende
Oberflächeneigenschaften (Oberflächenbeschaffenheit, rostfrei) benötigt. Weiter muss
die im Duschkabinenbau benötigte Designfreiheit gewährleistet bleiben.
[0003] Üblicherweise eingesetzte Aluminium-Strangpressprofile können die nötige Präzision
und Oberflächeneigenschaften nicht gewährleisten, da sie oft aus einem zu weichen
Aluminium gefertigt werden und die oft komplexen Formen die Präzision negativ beeinflussen.
Weiterhin sind im Duschkabinenbau Schiebe- bzw. Gleittüren konstruktiv nahezu ausschließlich
mit Kunststoffrollen oder kunststoffbeschichteten Metallrollen oder Gleitern ausgestattet.
[0004] Diese Ausführungen sind teils recht kostengünstig, haben aber auch Nachteile:
Es ist nicht möglich, spielfreie Türen zu konstruieren, was sich letztendlich in der
Bewegung durch Klappern und anderweitige unangenehme Geräusche äußert. Ferner neigt
ein Duschenflügel im Moment des Anschlages immer zum Kippen. Daraus folgen noch höhere
unangenehmere Geräuschentwicklungen, und auf Dauer eine unnötige Beanspruchung und/oder
Verkürzung der Lebensdauer bzw. der Pflegeintervalle der Schiebeeinheit. Mit zunehmendem
Alter der Duschkabine werden diese Geräusche immer lauter, weil die Kunststoffrollen
verschleißen und in ihrer Rundheit abbauen, das Material verhärtet (Rollen brechen),
eventuell verbaute Kugellager gehen kaputt. Vieler dieser Laufrollen müssen ausgetauscht
werden, weil sie aus den verschiedensten oben genannten Gründen nicht mehr wunschgemäß
funktionieren.
[0005] Aus
DE 296 18 205 U1 ist beispielsweise eine Duschabtrennung bekannt mit mindestens einem ortsfesten Flügel
bzw. vertikal gelagerten Flügel und mindestens einem horizontal gelagerten, daran
angeschlossenen zweiten Flügel, der durch Krafteinwirkung eine Relativbewegung zum
ersten Flügel ausführen kann. Hier kommen zusammenwirkende Führungsschienen mit Trag-und
Führungsrollen zum Einsatz, die zu den oben beschriebenen Nachteilen führen.
[0006] Aus
DE 20 2011 003 596 U1 ist ein Schiebetürensystem mit einem Wandelement und einer ersten Schiebtür, die
in einer Bewegung parallel zur Ebene des Wandelementes verschiebbar ist, bekannt.
Im oberen Bereich werden die Gewichtskraft der Wand- und Türelemente durch Aufhängungen
aufgenommen und im unteren Bereich des Schiebetürensystems ist eine Führungsschiene
vorgesehen. Dabei ist am Wandelement ein Schlitten einer ersten Linearführung fest
angeordnet und eine Schiene der ersten Linearführung ist fest an der ersten Schiebetür
angeordnet. Der fest angeordnete Schlitten umfasst einen Sockel, auf dessen Oberseite
wenigstens eine drehbare Rolle angeordnet ist, deren Rotationsachse in der Ebene der
Bewegung der zu führenden Schiebetür verläuft. Die Schiene der zu führenden Schiebetür
weist eine Flanke auf, mittels derer bei Anlage an der Zylindermantelfläche der Rolle
die Führung in der Bewegung ermöglicht wird.
[0007] Aus
DE 171979 ist eine Aufhängvorrichtung für Schiebetüren bekannt, bei welcher die Schiebetür
an einem zwischen zwei festen Schienen, unter Vermittlung von Kugeln oder dgl., verschiebbar
angeordneten Schlitten aufgehängt ist. Es wird demnach eine Lagerung auf Kugeln für
einen Schlitten offenbart, wobei die Kugeln in in Stangen vorgesehenen Löchern ortsfest
gehalten werden, was zu erheblicher Reibung und entsprechenden Geräuschen führt.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, eine Anordnung der
oben genannten Art vorzustellen, die geeignet ist, die Nachteile der oben beschriebenen
Anordnungen zu vermeiden.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhaft
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten. Demnach bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf eine Anordnung für eine Duschabtrennung mit einem
Schiebetürsystem mit mindestens einem Wandelement und mindestens einer Schiebetür,
wobei das Wandelement und die Schiebetür zwischen einem oberen und einem unteren Trägerprofil
angeordnet sind und im oberen und unteren Trägerprofil Laufschienen für eine Führung
der Schiebetür bei deren Verschiebung vorgesehen sind. Dabei ist vorteilhaft vorgesehen,
dass in den Laufschienen jeweils mindestens ein Kugellaufwagen verschiebbar gelagert
ist und die Schiebtür direkt oder indirekt mit den Kugellaufwagen verbunden ist.
[0010] Nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schiebtür
im Bereich der oberen Laufschiene direkt oder indirekt mit dem Kugellaufwagen fest
verbunden ist und im Bereich der unteren Laufschiene schwimmend mit dem Kugellaufwagen
verbunden ist. Vorteilhaft erfolgt dabei die schwimmende Befestigung der Schiebtür
mit dem Kugellaufwagen im unteren Bereich der Laufschiene über eine Verbindung mit
Magnetkraft und/oder eine Federkrafthalterung.
[0011] Nach einer besonders bevorzugten Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Schiebtür im Bereich der unteren Laufschiene über mindestens einen Magneten verfügt,
der mit dem im unteren Bereich der Laufschiene vorgesehenen Kugellaufwagen in einem
Wirkungszusammenhang zum Verschieben und/oder zum Verschwenken der Schiebetür steht.
[0012] Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal der Erfindung beschreibt die Ausbildung des Kugellaufwagens,
der vorzugsweise aus einem Formteil mit zwei in Führungen umlaufenden Kugelketten
gebildet wird. Die Kugelketten sind dabei umlaufend in Führungen angeordnet und treten
zumindest abschnittsweise im Bereich der Ober- und Unterseite des Formteils frei hervor,
wobei durch Anlage an die in den Trägerprofilen vorgesehenen Laufschienen eine Führung
in der Bewegung ermöglicht wird.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Anordnung,
- Fig. 2
- einen Kugellaufwagen in einer Frontansicht,
- Fig. 3
- eine Detailansicht der Anordnung im Bereich des oberen Trägerprofils in einer perspektivischen
Ansicht,
- Fig. 4
- in einer Frontansicht,
- Fig. 5
- in einer Seitenansicht,
- Fig. 6
- eine Detailansicht der Anordnung im Bereich des unteren Trägerprofils in einer perspektivischen
Ansicht,
- Fig. 7
- eine Detailansicht der Anordnung im Bereich des unteren Trägerprofils in einer Seitensicht
mit abgeschwenkter Tür,
- Fig. 8
- eine Detailansicht der Anordnung im Bereich des unteren Trägerprofils in einer perspektivischen
Ansicht mit abgeschwenkter Tür.
[0014] In der Fig. 1 ist eine Anordnung für eine Duschabtrennung 1 mit einem Schiebetürsystem
mit einem Wandelement 2 und einer Schiebetür 3 dargestellt. Das Wandelement und die
Schiebetür sind zwischen einem oberen und einem unteren Trägerprofil 4, 5 zwischen
den vertikalen Profilen 10, 20 angeordnet. Wand- und Türelement weisen in diesem Beispiel
vertikale Rahmenprofile auf. In den oberen und unteren Trägerprofilen 4, 5 sind jeweils
Laufschienen 6, 6' für eine Führung der Schiebetür 3 bei deren Verschiebung integriert.
In den Laufschienen 6, 6' ist jeweils ein Kugellaufwagen 7, 7' verschiebbar gelagert,
wobei die Schiebtür 3 mit den Kugellaufwagen 7, T verbunden ist. Dabei ist vorzugsweise
vorgesehen, dass eine bereits vorgefertigtes Laufschiene aus einer geeigneten Aluminiumlegierung
oder einem anderem geeignetem Metall (z.B. Edelstahlschiene) in ein Duschkabinen-Trägerprofil
eingebracht wird, sodass man einerseits die nötige Designfreit beibehält, als auch
andererseits den nötigen Genauigkeitsgrad für ein dauerhaftes, spielfreies Funktionieren
des Kugellaufschlittens.
[0015] Der Kugellaufschlitten bzw. die Schienenführung können aus vielfältigsten Materialen
und Formen sein, wenn sie die nötigen beschriebenen Eigenschaften (Präzision und Oberflächenbeschaffenheit)
aufweisen.
[0016] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel (Fig. 3 bis 5) erfolgt die Verbindung der Schiebetür
3 mit dem oberen Kugellaufwagen 7 über eine am oberen Kugellaufwagen 7 vorgesehene
Aufhängung 7.5 und den Schrauben 7.6 sowie einem Schwenkmechanismus 3.2, der mit der
Tür 3 selber oder einem Beschlag (nicht dargestellt) oder dem vertikalen Rahmenprofil
3.1 der Tür 3 verbunden ist. Der Kugellaufwagen 7 wird in einer Frontansicht in der
Fig. 2 gezeigt. Die Schiebetür (oben), wird direkt oder indirekt an dem jeweiligen
Kugellaufwagen geschraubt, eingehängt und gesichert oder geklemmt und gesichert, dort
kann auch eine Höhenregulierung z.B. über die Langlöcher 7.8 stattfinden.
[0017] Der Kugellaufwagen 7 besteht aus einem Formteil mit im Formteil zwischen Führungen
umlaufenden Kugelketten 7.1, 7.2. Die Kugelketten 7.1, 7.2 treten dabei am oberen
und unteren Rand des Formteils abschnittsweise frei hervor und sind so zur verschieblichen
Bewegung in den Laufschienen 6, 6' ausgebildet.
[0018] In den Fig. 6 bis 8 sind Ansichten im Bereich des unteren Trägerprofils der Anordnung
dargestellt. Die Verbindung der Schiebtür 3 mit dem Kugellaufwagen T im unteren Bereich
der Laufschiene 6' wird hier über eine Verbindung mittels Magnetkraft "schwimmend"
vorgenommen. Dazu ist vorgesehen, dass die Schiebtür 3 im Bereich der unteren Laufschiene
6' über mindestens einen Magneten 8 verfügt, der mit dem im unteren Bereich der Laufschiene
6' vorgesehenen Kugellaufwagen 7' in einem Wirkungszusammenhang zum Verschieben und
zum Verschwenken der Schiebetür 3 steht. Dadurch können vorteilhaft sich ändernde
Toleranzen beim Öffnen und Schließen geräuschlos ausgleichen lassen. Voraussetzung
dabei ist, dass der Magnet und ein für den Magneten ansprechbares Material im Zusammenspiel
wirken.
[0019] Der Magnet hält einerseits die Tür spielfrei am Kugellaufwagen, andererseits sind
die Scherkräfte der Verbindung (z.B. Magnet/Metall) nicht so groß, dass keine Verschiebung
zwischen dem Laufwagen und dem Türflügel stattfinden kann und dadurch Toleranzen in
alle Richtung ausgeglichen werden können.
[0020] Die magnetischen Haltekräfte sind dabei so zu wählen, dass ein Wegklappen des Türflügels
zu z.B. Reinigungszwecken von Hand möglich ist und sich der Türflügel in der Gebrauchsfunktion
(Hin-und Herschieben) nicht löst.
[0021] Dies kann aber auch durch eine Halterung mit Federkraft in äquivalenter Weise erfolgen,
was aber im vorliegenden Beispiel nicht explizit dargestellt wird. Vorteilhaft wird
über die "schwimmende" Verbindung auch gleichzeitig das Wegschwenken des Flügels bzw.
der Tür 3 zu Reinigungszwecken gelöst (Fig. 7 und 8).
[0022] Es ist ebenfalls möglich, nicht, wie oben beschrieben, mit Metallkugeln zu arbeiten,
sondern mit entsprechende Kunststoffgleitern, die Präzision der Metallkugeleinheit
wird jedoch damit nicht erreicht, schon alleine deshalb, weil sich Gleiter viel schneller
abnutzen und dadurch "Luft" (= Toleranzerweiterung) zwischen Gleiter und Führung entsteht.
1. Anordnung für eine Duschabtrennung mit einem Schiebetürsystem mit mindestens einem
Wandelement (2) und mindestens einer Schiebetür (3), wobei das Wandelement und die
Schiebetür zwischen einem oberen und einem unteren Trägerprofil (4, 5) angeordnet
sind und im oberen und unteren Trägerprofil Laufschienen (6, 6') für eine Führung
der Schiebetür (3) bei deren Verschiebung vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass in den Laufschienen (6, 6') jeweils mindestens ein Kugellaufwagen (7, 7') verschiebbar
gelagert ist und die Schiebtür (3) direkt oder indirekt mit den Kugellaufwagen (7,
7') verbunden ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebtür (3) im Bereich der oberen Laufschiene (6) direkt oder indirekt mit
dem Kugellaufwagen (7) fest verbunden ist und im Bereich der unteren Laufschiene (6')
schwimmend mit dem Kugellaufwagen (7') verbunden ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die schwimmende Befestigung der Schiebtür (3) mit dem Kugellaufwagen (7') im unteren
Bereich der Laufschiene (6') über eine Verbindung mit Magnetkraft und/oder eine Federkrafthalterung
erfolgt.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebtür (3) im Bereich der unteren Laufschiene (6') über mindestens einen Magneten
(8) verfügt, der mit dem im unteren Bereich der Laufschiene (6') vorgesehenen Kugellaufwagen
(7') in einem Wirkungszusammenhang zum Verschieben und/oder zum Verschwenken der Schiebetür
(3) steht.
5. Anordnung nach einem der o.g. Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kugellaufwagen (7, 7') aus einem Formteil mit im Formteil zwischen Führungen
umlaufenden Kugelketten (7.1, 7.2) besteht, wobei die Kugelketten (7.1, 7.2) zumindest
abschnittsweise im Bereich der Ober- und Unterseite des Wagens (7, 7') frei hervortreten
und zur verschieblichen Bewegung in den in den Laufschienen (6, 6') ausgebildet sind.