Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Feuerungseinrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Eine solche Einrichtung wurde z.B. durch die
DE 3927378 A bekannt. Bei dieser bekannten Feuerungseinrichtung sind Lufteinlässe für die Zufuhr
von Primärluft, die über einen Vorwärmraum und eine Umlenkung zu einem Glutnest strömt,
und von Sekundärluft vorgesehen. Dabei durchströmt die Sekundärluft die Luftkammer,
steigt in der Luftführung, die teilweise zentral im Brennraum verläuft, nach oben
und strömt schließlich über die Auslassöffnungen zum Glutnest und in die Flamme und
in den an diese anschließenden Bereich. Dadurch kommt es auch zu einer gewissen Nachverbrennung
der Rauchgase und damit zu einer Reduzierung des CO-Gehaltes der Rauchgase.
[0003] Bei dieser bekannten Feuerungseinrichtung ergibt sich der Nachteil, dass die Luftführung
für die Sekundärluft einer sehr hohen Temperaturbelastung ausgesetzt ist, da sie zu
einem beträchtlichen Teil in der Flammenzone verläuft, und dass die Sekundärluft aufgrund
der nur geringen gesamten Querschnittsfläche der Auslassöffnungen mit hoher Geschwindigkeit
ausströmt, was zu einer Störung der Flamme führen kann. Außerdem kann kaum eine für
ein weitgehend vollständiges Ausbrennen der Rauchgase ausreichende Menge an Sekundärluft
zugeführt werden.
Kurzbeschreibung der Erfindung
[0004] Ziel der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine Feuerungseinrichtung
der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, die sich durch einen einfachen Aufbau auszeichnet
und bei der eine noch vollständigere Verbrennung sichergestellt ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies bei einer Feuerungseinrichtung der eingangs erwähnten Art
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 erreicht.
[0006] Da die Rohre am Umfang verteilt angeordnet sind (und kein Rohr zentral verläuft wie
bei der
DE 3927378 A, ist die Temperaturbelastung signifikant reduziert. Dabei ist auch eine ausreichende
Luftzufuhr auf sehr einfache Weise zu erreichen, wobei eine gleichmäßige Verteilung
der Luft im Brennraum sichergestellt ist. Außerdem ist auch eine weitgehende Vorwärmung
der Luft sichergestellt.
[0007] Es ist zweckmäßig, wenn die Rohre möglichst über den gesamten Umfang verteilt sind,
soweit dies technisch möglich ist. Dies ist normalerweise überall möglich, ausgenommen
im Bereich der Ofentüre. In diesem Sinne sind die Merkmale des Anspruchs 2 zweckmäßig.
[0008] Durch die Merkmale des Anspruchs 3 ergibt sich der Vorteil, dass dem obersten Bereich
der Flamme und dem an diesen anschließenden Bereich der Rauchgase ausreichend Luft
zugeführt werden kann, um ein sehr weitgehendes Ausbrennen der Rauchgase sicherzustellen,
ohne sehr aufwändige Rauchgaszüge vorsehen zu müssen.
[0009] Durch die Merkmale des Anspruchs 4 wird eine besonders gleichmäßige Durchmischung
der zugeführten Luft mit den Abgasen erreicht. Die Düsen können insbesondere abwechselnd
nach oben und nach unten gerichtet sein.
[0010] Durch die Merkmale der Ansprüche 5 und 6 wird eine hohe Temperatur der Rauchgase
- insbesondere auch in der Startphase der Verbrennung - erzielt, und es ergibt sich
in der Nachverbrennungszone eine über den Querschnitt im Wesentlichen gleichmäßige
Temperaturverteilung, wodurch ein im Wesentlichen vollständiges Ausbrennen der Rauchgase
und damit ein sehr geringer CO-Gehalt derselben sichergestellt ist. Außerdem wird
dadurch auch ein hohes Temperaturniveau der Rauchgase für einen nachgeschalteten Wärmetauscher
erreicht.
[0011] Durch die Merkmale des Anspruchs 7 ergibt sich trotz geringen Platzbedarfs eine lange
Nachverbrennungszone. Bei einem Sturzzug werden die Rauchgase nach unten geführt.
Wenn genügend Platz zur Verfügung steht, können die Rauchgase in der Nachverbrennungszone
aber auch in anderen Richtungen, z.B. nach oben, geführt werden, ohne dass dies zu
einer Verschlechterung der Abgaswerte führt.
[0012] Durch die Maßnahmen von Anspruch 8 ist es möglich, auf eine getrennte Führung von
Primär- und Sekundärluft zu verzichten, und es ist auch lediglich eine Lufteinlassöffnung
für die Zufuhr von Luft zum Brennraum erforderlich.
[0013] Es ist aber auch möglich, dass innerhalb des Umfangs des Grundrisses des Brennraums
zumindest ein weiteres Rohr mit einer Höhe von weniger als 20 cm, vorzugsweise weniger
als 15 cm, vorgesehen ist. Durch solch zusätzliche Rohre wird der CO-Gehalt noch weiter
reduziert. Da diese Rohre relativ kurz sind, ist die mechanische Stabilität unkritisch
und auch eine hohe thermische Belastung kein Problem.
Kurze Beschreibung der Zeichnungsfiguren
[0014] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt parallel zur Grundfläche einer erfindungsgemäßen Feuerungseinrichtung
und
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie A-B in Fig. 1.
Beschreibung der Ausführungsarten
[0015] Die erfindungsgemäße Feuerungseinrichtung weist einen Brennraum 6 auf, der an drei
Seiten mit hitzefesten Metallrohren 1 versehen ist, die einen ovalen Querschnitt aufweisen
und - wie aus Fig. 2 zu ersehen ist - mit gegen das Innere des Brennraumes 6 gerichteten,
bezüglich der Horizontalebene unterschiedlich geneigten Auslassöffnungen 13 für eine
Zufuhr von Luft versehen sind. Weiters ist der Brennraum 6 mit hitzefesten Dämmplatten
2 umgeben und mit einer Ofentür 5 versehen, über die fester Brennstoff, wie z.B. Holz,
zugeführt werden kann.
[0016] Diese Dämmplatten 2 sind außen mit Schamotteplatten 3 versehen, die ihrerseits von
einer Außenhülle 4 aus Kacheln oder Schamott umgeben sind.
[0017] Der Boden des Brennraumes 6 ist durch eine hitzebeständige Platte 9 gebildet, die
mit einer weiteren Platte 12 gleichzeitig in Verbindung mit der Außenhülle 4 eine
Luftkammer 11 zur Luftverteilung begrenzt, die über eine nicht dargestellte Lufteinlassöffnung
mit der Raumluft in Verbindung steht.
[0018] In diese Luftkammer 11 ragen die hitzefesten Rohre 1 hinein, die an ihrem unteren
Ende Lufteinströmöffnungen 10 aufweisen. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, reichen die
Rohre 1 bis zur oberen Begrenzung des Brennraumes 6, der oben durch eine Rauchgasführung
8 begrenzt ist. Es ist aber auch möglich, jedes Rohr an der Rückseite mit einem Formstein
zu umgeben, der das Rohr auch oben umfasst, um dieses zu schützen. In diesem Fall
ist dann ein geringer Abstand zwischen dem oberen Ende der Rohre und der oberen Begrenzung
des Brennraumes unvermeidbar.
[0019] Die Rauchgasführung 8 ist durch hitzefeste Dämmplatten 2 gebildet und führt zu einem
Sturzzug 7, über den die Rauchgase nach unten zu einer Rauchgasöffnung 14 gelangen,
an die ein Wärmetauscher angeschlossen werden kann. Auf diese Weise ergibt sich eine
lange Nachverbrennungszone trotz geringen Platzbedarfs.
[0020] Beim Betrieb der Feuerungseinrichtung gelangt Luft zum auf der Platte 9 liegenden
Glutnest über die Luftkammer 11 und die Rohre 1 bzw. deren Auslassöffnungen 13 und
ermöglicht eine entsprechende Verbrennung eines festen Brennstoffs. Dabei kommt es
in den Rohren 1 (und in geringerem Ausmaß in der Luftkammer 11) zu einer Vorwärmung
der Luft.
[0021] Weiters wird auch der sich bei der Verbrennung ausbildenden Flamme Luft in den höheren
Bereichen des Brennraumes 6 über die Auslassöffnungen 13 zugeführt, und auch der oberhalb
der Flamme liegende Bereich wird mit Luft über die Auslassöffnungen 13 versorgt, wodurch
die sich bildenden Rauchgase nachverbrannt und deren CO-Gehalt damit weitestgehend
eliminiert wird. Dabei ist durch die Dämmplatten eine Abkühlung der Rauchgase weitgehend
vermieden, wodurch die Nachverbrennung gefördert wird. Auch in der Startphase werden
die Rauchgase durch den noch kalten Schamott nicht zu stark abgekühlt.
[0022] Mit diesem Ofen kann der Kohlenmonoxidgehalt in der Hauptbrandphase durchgehend auf
unter 10 ppm gehalten werden. Bei einem Versuch, wo zwei weitere kurze Rohre 15 innerhalb
des Umfangs des Brennraums 7 vorgesehen waren, war der Kohlenmonoxidgehalt während
der Hauptbrandphase zeitweise so gering, dass er unter der Erfassungsgrenze des verwendeten
Messgeräts lag; er war zu diesen Zeiten daher maximal 1 ppm. Diese kurzen Rohre sind
meist kürzer als 10 cm, bei dem erwähnten Versuch hatten Sie einen Durchmesser von
50 mm und waren 60 mm hoch (innerhalb des Brennraums 6). Bei einem größeren Brennraum
können auch vier derartige Rohre vorgesehen werden.
[0023] Besonders zu erwähnen ist, dass diese gute Verbrennung ohne motorgesteuerte Verbrennungsluftregelung,
ohne Zugluftventilator (weder primär noch sekundär) und ohne Rauchgassauger erreicht
wird.
1. Feuerungseinrichtung, insbesondere für Stückbrennstoff, mit einem Brennraum (6) und
einer Luftzufuhr, wobei unter einem Boden einer Brennstoffaufnahme eine mit einem
Lufteinlass verbundene Luftkammer (11) vorgesehen ist, von der aus eine nach oben
ragende Luftführung mit Auslassöffnungen (13) wegführt, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftzuführung durch eine Mehrzahl von nach oben führenden, über den Großteil
des Umfanges des Grundrisses des Brennraumes (6) verteilt angeordneten Rohren (1)
gebildet ist, von denen jedes mit der Luftkammer (11) in Verbindung steht und mit
einer Mehrzahl von über die Höhe des Rohres (1) verteilt angeordneten und gegen den
Brennraum (6) gerichteten Auslassöffnungen (13) versehen ist.
2. Feuerungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre (1) im Wesentlichen über den gesamten Umfang des Brennraums (6) mit Ausnahme
des Bereichs der Ofentüre verteilt angeordnet sind.
3. Feuerungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Rohre (1) im Wesentlichen über die gesamte Höhe des Brennraumes (6) erstrecken
und die Auslassöffnungen (13) im Wesentlichen über die gesamte Höhe der Rohre (1)
verteilt angeordnet sind.
4. Feuerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassöffnungen (13) als Düsen ausgebildet sind, die gegenüber der Horizontalebene
in unterschiedlichen Winkeln gerichtet sind.
5. Feuerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Bereich des Brennraums (6) mit Dämmplatten (2) ausgekleidet ist.
6. Feuerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an den Brennraum (6) eine Nachverbrennungszone anschließt, die mit Dämmplatten (2)
ausgekleidet ist.
7. Feuerungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachverbrennungszone durch eine Rauchgasführung (8) oberhalb des Brennraums (6)
und einen an diese anschließenden Sturzzug (7) gebildet ist.
8. Feuerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftzufuhr ausschließlich durch die über den Großteil des Umfanges des Grundrisses
des Brennraumes (6) verteilt angeordneten Rohre (1) erfolgt.
9. Feuerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Umfangs des Grundrisses des Brennraums zumindest ein weiteres Rohr
(15), das mit der Luftkammer (11) verbunden ist und eine Höhe von weniger als 20 cm,
vorzugsweise weniger als 15 cm aufweist, zur Luftzufuhr vorgesehen ist.