[0001] Die Erfindung betrifft ein Gasdruckladegewehr nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Ein derartiges Gasdruckladegewehr ist unter der Bezeichnung Sauer 303 bekannt. Es
enthält ebenfalls einen Systemkasten bzw. ein Schlossgehäuse, eine vom Schlossgehäuse
in Schussrichtung gesehen nach vorne vorstehende Führungsstange und eine auf der Führungsstange
verschiebbar angeordnete Verschlussbetätigungseinrichtung, die mit einem Verschlusskörper
zu dessen Bewegung zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung
zusammenwirkt. An dem Schlossgehäuse ist ein Lauf mit einem Gasentnahmeblock befestigt,
der mindestens eine in den Lauf mündende Gasentnahmebohrung und einen im Gasentnahmeblock
axial verschiebbar geführten Druckkolben zur Verschiebung der Verschlussbetätigungseinrichtung
entgegen der Kraft einer Verschlussfeder enthält. Bei diesem bekannten Gasdruckladegewehr
ist der Lauf mit seinem hinteren Ende in eine entsprechende Aufnahmebohrung des Schlossgehäuses
eingesteckt und im Bereich des Gasabnahmeblocks über ein Verbindungsstück fest mit
dem vorderen Ende der Führungsstange verbunden. Zur Montage oder Demontage des Laufs
muss bei diesem bekannten Gasdruckladegewehr zunächst der Vorderschaft abgenommen
und dann die Verbindung zwischen dem Lauf und der Führungstange gelöst werden, bevor
der Lauf aus der Aufnahmebohrung des Schlossgehäuses herausgezogen werden kann.
[0003] Auch bei anderen bekannten Gasdruckladegewehren muss immer zunächst der Vorderschaft
demontiert werden, wenn der Lauf abgenommen werden soll.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gasdruckladegewehr der eingangs genannten Art zu
schaffen, das eine vereinfachte Montage und Demontage des Laufs ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Gasdruckladegewehr mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Gasdruckladegewehr weist der Lauf einen auf das Schlossgehäuse
aufsetzbaren und mit diesem fest verbindbaren hinteren Teil und einen vom Schlossgehäuse
frei auskragenden vorderen Teil ohne feste Verbindung mit der Führungsstange auf Dadurch
kann der Lauf zur Demontage auch ohne vorherige Demontage des Vorderschafts einfach
nach oben abgenommen werden. Es müssen keine Verbindungen an der Vorderseite des Laufs
gelöst werden und der Lauf muss auch nicht aus einer Laufaufnahme herausgezogen werden.
Auch zur Montage kann der Lauf einfach auf das Schlossgehäuse aufgesetzt und mit diesem
verbunden werden. Somit kann die Demontage und Montage des Laufs erheblich vereinfacht
und eine einfachere Zerlegbarkeit des Selbstladegewehrs erreicht werden.
[0007] In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist der Lauf mit seinem hinteren Teil
und seinem vorderen Teil aus einen Stück gefertigt, wobei in dem hinteren Teil des
Laufs ein Patronenauswurffenster angeordnet sein kann.
[0008] Eine schnelle und einfache Befestigung des Laufs kann zweckmäßigerweise dadurch erreicht
werden, dass an dem hinteren Teil des Laufs vorstehende Haltebolzen zum Eingriff in
entsprechende Bohrungen in einem Auflageteil des Schlossgehäuses angeordnet sind.
Mit Hilfe von der Unterseite des Schlossgehäuses zugänglicher Muttern oder dgl. kann
der Lauf so einfach und schnell gelöst bzw. befestigt werden.
[0009] In weiterer vorteilhafter Weise enthält die Verschlussbetätigungseinrichtung einen
auf der Führungsstange geführten Träger und zwei am Träger befestigte Schubstangen.
Der Träger weist eine nach oben offene Aufnahme für den Gasentnahmeblock auf. In diese
Aufnahme ist der Gasentnahmeblock bei der Montage des Laufs einfach einsteckbar. An
den freien hinteren Enden Schubstangen können mit dem Verschlusskörper zusammenwirkende
Steuerkurven zur Bewegung des Verschlusskörpers zwischen der Verriegelungs- und Entriegelungsstellung
vorgesehen sein.
[0010] Eine einfache Zerlegbarkeit mit wenigen Teilen am Lauf kann auch dadurch ermöglicht
werden, dass der Druckkolben in dem im mittleren Bereich des Laufs angeordneten Gasentnahmeblock
integriert ist.
[0011] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Teillängsschnitt eines Gasdruckgewehrs mit montiertem Lauf;
- Figur 2
- einen Teillängsschnitt des Gasdruckgewehrs von Figur 1 mit demontiertem Lauf und
- Figur 3
- eine Verschlussbetätigungseinrichtung mit einem Verschlusskörper in einer Perspektive.
[0012] In den Figuren 1 und 2 ist ein Teillängsschnitt eines Gasdruckgewehrs mit einem Systemkasten
bzw. Schlossgehäuse 1, einem am Schlossgehäuse 1 befestigten Lauf 2 und einem Vorderschaft
3 gezeigt. An dem Schlossgehäuse 1 ist eine in Schussrichtung gesehen nach vorne vorstehende
und zur Seelenachse des Laufs 2 parallele Führungsstange 4 befestigt. Auf der nach
vorne frei auskragenden und an dem Lauf 2 nicht befestigten Führungsstange 4 ist eine
in Figur 3 in einer Perspektive gesondert dargestellte und im Folgenden noch näher
erläuterte Verschlussbetätigungseinrichtung 5 zur Bewegung eines Verschlusskörpers
6 verschiebbar geführt. Auf der Führungsstange 4 ist außerdem eine Verschlussfeder
7 angeordnet, über welche die Verschlussbetätigungseinrichtung 5 nach vorne gedrückt
wird. Über ein Außengewinde 8 am vorderen freien Ende der Führungsstange 4 und eine
mit einem entsprechenden Innengewinde versehene Gewindehülse 9 ist der Vorderschaft
3 mit seinem in Schussrichtung gesehen vorderen Ende an der Führungsstange 4 befestigt.
[0013] Die in Figur 3 perspektivisch dargestellte Verschlussbetätigungseinrichtung 5 weist
einen auf der Führungstange 4 verschiebbar geführten Träger 10 und zwei am Träger
10 befestigte Schubstangen 12 auf. An den in Schussrichtung gesehen hinteren freien
Enden der beiden Schubstangen 12 ist jeweils eine rampenförmige Steuerkurve 13 vorgesehen,
über die der mit seitlichen Vorsprüngen 14 versehene Verschlusskörper 6 durch eine
Verschiebung der Betätigungseinrichtung 5 zwischen einer in Figur 3 gezeigten oberen
Verriegelungsstellung und einer unteren Entriegelungsstellung bewegbar ist. Über die
auf der Führungsstange 4 angeordnete und zwischen dem Schlossgehäuse 1 und dem Träger
10 eingespannte Verschlussfeder 7 wird die Verschlussbetätigungseinrichtung 5 in Schussrichtung
gesehenen nach vorne in die in Figur 3 gezeigte Verriegelungsstellung gedrückt. In
dieser Stellung wird der Verschlusskörper 6 nach oben gedrückt, so dass ein von der
Oberseite des am Verschlusskörpers 6 nach oben vorstehender Verriegelungsblock 15
zum Eingriff in eine nicht dargestellte Verriegelungsnut am Lauf 2 gelangt. Wird die
Verschlussbetätigungseinrichtung 5 dagegen entweder über den Verschlussgriff 16 oder
den Gasdruck bei der Abgabe eines Schusses entgegen der Kraft der Verschlussfeder
7 in Schussrichtung gesehen nach hinten geschoben, kann sich der Verschlusskörper
6 aufgrund der Steuerkurve 13 nach unten bewegen und der Verriegelungsblock 15 zur
Öffnung des Verschlusses außer Eingriff mit der Verriegelungsnut am Lauf 2 gelangen.
[0014] Aus den Figuren 1 und 2 geht hervor, dass der Lauf 2 einen auf das Schlossgehäuse
1 aufsetzbaren und mit diesem fest verbindbaren hinteren Teil 17 und einen vom Schlossgehäuse
1 frei auskragenden vorderen Teil 18 aufweist. An dem gegenüber dem vorderen Teil
18 im Durchmesser vergrößerten hinteren Teil 17 des Laufs 2 ist ein Auswurffenster
19 für den Patronenauswurf vorgesehen. Der in Schussrichtung gesehen hintere Teil
17 und der vordere Teil 18 des Laufs 2 sind bei der gezeigten Ausführung aus einem
Stück gefertigt. Die beiden Teile 17 und 18 des Laufs 2 können aber auch als Einzelteile
gefertigt, zusammengesteckt und z.B. durch Verlöten oder eine andere geeignete Verbindung
fest miteinander verbunden sein.
[0015] Zur Befestigung des Laufs 2 am Schlossgehäuse 1 sind an dem auf dem Schlossgehäuse
1 aufliegenden hinteren Teil 17 des Laufs 2 zwei radial vorstehende Haltebolzen 20
vorgesehen. Die mit einem Außengewinde versehenen Haltebolzen 20 können in den hinteren
Teil des Laufs 2 radial eingesetzt oder direkt an dem Lauf 2 angeformt sein. Die Haltebolzen
20 sind zum Eingriff in zwei nebeneinander angeordnete Bohrungen 21 in einem vorstehenden
Auflageteil 22 des Schlossgehäuses 1 ausgeführt. Durch zwei von der Unterseite des
Schlossgehäuses 1 zugängliche Muttern 23 ist der Lauf 2 über die beiden Haltebolzen
20 mit seinem nach vorne frei auskragenden vorderen Teil 18 an dem Schlossgehäuse
1 befestigbar. An dem Auflageteil 22 des Schlossgehäuses 1 ist auch das hintere Ende
des Vorderschafts 3 befestigt. In dem mittleren Bereich des Laufs 2 ist am vorderen
Teil 18 ein nach unten vorstehender Gasentnahmeblock 24 vorgesehen.
[0016] Wie aus Figur 1 hervorgeht, weist der Gasentnahmeblock 24 einen Gaszylinder 25 mit
einer in den Lauf 2 mündenden Gasentnahmebohrung 26 und einen im Gaszylinder 25 axial
verschiebbar geführten Druckkolben 27 auf. Der Druckkolben 27 enthält eine durch eine
hintere Bohrung im Gasentnahmeblock 24 ragende Kolbenstange 28, die mit dem Träger
10 der Verschlussbetätigungseinrichtung 5 zur Bewegung des Verschlusskörpers 6 in
die Entriegelungsstellung zusammenwirkt.
[0017] Der Träger 10 weist gemäß Figur 3 an seinem in Schussrichtung gesehen vorderen Teil
einen U-förmigen Querschnitt mit einer Aufnahme 29 und einer hinteren Anlage 30 für
die Kolbenstange 28 des Druckkolbens 27 auf. In die nach oben offene Aufnahme 29 des
Trägers 10 ist der Gasentnahmeblock 24 bei der Montage des Laufs 2 einfach einsteckbar.
[0018] Das vorstehend beschriebene Gasdruckgewehr funktioniert wie folgt:
Beim Auslösen eines Schusses wird ein Teil der Pulvergase durch die Gasentnahmebohrung
26 vom Lauf 2 in den Gaszylinder 25 geleitet. Durch den in den Gaszylinder 25 abgeleiteten
Gasdruck wird der Druckkolben 27 in Schussrichtung gesehen nach hinten gedrückt. Dabei
wird auch die Verschlussbetätigungseinrichtung 5 mit dem Träger 10 und den beiden
Schubstangen 12 entgegen der Kraft der Verschlussfeder 7 nach hinten geschoben. Durch
die Rückwärtsbewegung der beiden Schubstangen 12 kann sich der Verschlusskörper 6
nach unten bewegen, so dass der Verriegelungsblock 15 aus der Verriegelung am Lauf
2 gelangen und der Verschlusskörper 6 das Patronenlager im Lauf nach hinten öffnen
kann. Bei der Rückwärtsbewegung des Verschlusskörpers 6 wird die leere Patronenhülse
über das Auswurffenster 19 ausgeworfen und das Schloss wird gespannt. Dann kann eine
neue Patrone über die Magazinfeder eines hier nicht dargestellten Magazins auf die
Höhe des Patronenlagers gebracht werden. Von der Verschlussfeder 7 wird der Verschlusskörper
6 über die Verschlussbetätigungseinrichtung 5 mit dem Träger 10 und den beiden Schubstangen
12 nach vorne und dabei die neue Patrone in das Patronenlager gedrückt. Der Verschlusskörper
6 gelangt über die Steuerkurve 13 an den Schubstangen 12 wieder in die Verriegelungsstellung
und der Verschluss ist geschlossen.
[0019] Zur Demontage des Laufs 2 müssen bei dem vorstehend beschriebenen Gasdruckladegewehr
einfach die beiden von der Unterseite des Schlossgehäuses 1 zugänglichen und z.B.
mit einem Innensechskant versehenen hülsenförmigen Muttern 23 mit Hilfe eines Sechskantschlüssels
gelöst werden. Dann kann der gesamte Lauf 2 ohne weiteres nach oben abgenommen werden.
Es ist keine vorherige Demontage des Vorderschafts 3 erforderlich. Auch zur Montage
des Laufs 2 muss dieser lediglich auf das Schlossgehäuses 1 mit dem über die Führungsstange
4 fixierten Vorderschaft 3 so aufgelegt werden, dass die beiden Haltebolzen 20 in
die dafür vorgesehenen Bohrungen 21 in dem Auflageteil 22 des Schlossgehäuses 1 und
der Gasentnahmeblock 24 in die Aufnahme 29 des auf der Führungsstange 4 geführten
Trägers 10 der Verschlussbetätigungseinrichtung 5 gelangen. Durch Anziehen der Muttern
23 wird der Lauf 2 dann fixiert. Dadurch wird eine besonders schnelle und einfache
Montage und Demontage des Laufs 2 ermöglicht.
1. Gasdruckladegewehr mit einem Schlossgehäuse (1), einer vom Schlossgehäuse (1) in Schussrichtung
gesehen nach vorne vorstehenden Führungsstange (4), einer auf der Führungsstange (4)
verschiebbar angeordneten Verschlussbetätigungseinrichtung (5), die mit einem Verschlusskörper
(6) zu dessen Bewegung zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung
zusammenwirkt, und einem am Schlossgehäuse (1) befestigten Lauf (2) mit einem Gasentnahmeblock
(24), der mindestens eine in den Lauf (2) mündende Gasentnahmebohrung (26) und einen
im Gasentnahmeblock (24) verschiebbar geführten Druckkolben (27) zur Verschiebung
der Verschlussbetätigungseinrichtung (5) entgegen der Kraft einer Verschlussfeder
(7) enthält, dadurch gekennzeichnet, dass der Lauf (2) einen auf das Schlossgehäuse (1) aufsetzbaren und mit diesem fest verbindbaren
hinteren Teil (17) und einen vom Schlossgehäuse (1) frei auskragenden vorderen Teil
(18) ohne feste Verbindung mit der Führungsstange (4) enthält.
2. Gasdruckladegewehr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lauf (2) mit seinem hinteren Teil (17) und seinem vorderen Teil (18) aus einen
Stück gefertigt ist.
3. Gasdruckladegewehr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem hinteren Teil (17) des Laufs (2) ein Patronenauswurffenster (19) angeordnet
ist.
4. Gasdruckladegewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem hinteren Teil (17) des Laufs (2) vorstehende Haltebolzen (20) zum Eingriff
in entsprechende Bohrungen (21) in einem Auflageteil (22) des Schlossgehäuses (1)
angeordnet sind.
5. Gasdruckladegewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussbetätigungseinrichtung (5) einen auf der Führungsstange (4) geführten
Träger (10) und zwei am Träger (10) befestigte Schubstangen (12) enthält.
6. Gasdruckladegewehr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (10) der Verschlussbetätigungseinrichtung (5) eine nach oben offene Aufnahme
(29) für den Gasentnahmeblock (24) enthält.
7. Gasdruckladegewehr nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass an den freien hinteren Enden der Schubstangen (12) mit dem Verschlusskörper (6) zusammenwirkende
Steuerkurven (13) zur Bewegung des Verschlusskörpers (6) zwischen der Verriegelungs-
und einer Entriegelungsstellung angeordnet sind.
8. Gasdruckladegewehr nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verschlusskörper (6) seitliche Vorsprünge (14) zum Eingriff mit den Steuerkurven
(13) an den Schubstangen (12) vorgesehen sind.
9. Gasdruckladegewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkolben (27) in dem im mittleren Bereich des Laufs (2) angeordneten Gasentnahmeblock
(24) integriert ist.