[0001] Die Erfindung betrifft eine Zutrittskontrollvorrichtung für eine Schließanlage, insbesondere
eine Schließanlage eines Gebäudes mit einer Identifizierungsvorrichtung, welche eine
Steuereinrichtung mit einem Speicher aufweist, wobei mit der Steuereinrichtung ein
Öffnungssignal für eine Schließanlage erzeugbar ist und wobei in einem Speicher der
Steuereinrichtung Nutzerkennungen verschiedener Nutzer oder Nutzergeräte in mehreren
Speicherplätzen speicherbar sind.
[0002] Schließanlage meint im Rahmen der Erfindung insbesondere eine Türschließanlage einer
sicherheitsrelevanten Tür, z. B. eine Eingangstür eines Einfamilienhauses oder Mehrfamilienhauses
oder auch eines gewerblich genutzten oder öffentlichen Gebäudes. Eine solche Türschließanlage
weist zumindest einen Verriegelungsmechanismus zum Verriegeln und Entriegeln der Tür
auf. Ergänzend oder alternativ zu den häufig vorgesehenen mechanischen Zutrittskontrollsystemen
(insbesondere Schlüsseln) sind in der Praxis häufig andere Identifizierungsvorrichtungen
vorgesehen, so dass sich die Schließanlage auch ohne mechanischen Schlüssel von berechtigten
Personen öffnen lässt.
[0003] Eine solche Identifizierungsvorrichtung kann z. B. als Fingerscanvorrichtung ausgebildet
sein, so dass in dem Speicher der Fingerscanvorrichtung als Nutzerkennungen Nutzerfingermerkmale
verschiedener Nutzer in mehreren Speicherplätzen gespeichert sind. Im Zuge der Programmierung,
das heißt in der sogenannten "Anlernphase" wird der Fingerabdruck einer zutrittsberechtigten
Person mit Hilfe des Sensors aufgenommen und aus dieser Aufnahme werden Nutzerfingermerkmale,
nämlich sicherheitsrelevante Merkmale, die sogenannten Minutien, extrahiert. Diese
werden in dem Speicher der Steuereinrichtung der Fingerscanvorrichtung abgelegt und
bei einem Zutrittsversuch werden wiederum die Nutzerfingermerkmale bestimmt und mit
den gespeicherten Merkmalen verglichen. Erreicht der Vergleichswert, das heißt die
Anzahl der Übereinstimmungen, einen vorgegebenen Schwellwert oder überschreitet diesen,
so wird der Zutritt gewährt, das heißt, das Türschloss erhält von der Identifizierungsvorrichtung
(hier: Fingerscanvorrichtung) einen entsprechenden Öffnungsbefehl. Dabei werden die
Fingerabdruckscanner entweder in der Ausführungsform als Zeilenscanner oder in der
Ausführungsform als Flächenscanner eingesetzt. Die Fingerscanvorrichtungen sind in
der Regel als entsprechende Module im Bereich der Tür bzw. in der Nähe der Tür angeordnet.
Sie kommunizieren bevorzugt drahtlos, z. B. per Funk, mit dem Türschloss bzw. einer
Steuereinrichtung für das Türschloss. Im Rahmen der Erfindung liegen jedoch auch drahtgebundene
Lösungen, bei denen die Fingerscanvorrichtung oder auch andere Identifizierungsvorrichtungen
drahtgebunden mit der Steuerung der Schließanlage verbunden sind oder in die Steuerung
der Schließanlage integriert sind.
[0004] So kann die Identifizierungsvorrichtung alternativ auch als elektronische Steuereinrichtung
mit Einzel-Handsenderverwaltung ausgebildet sein. In diesem Fall werden als Nutzergeräte
zur Identifizierung Funkhandsender verwendet, die an die Motorschlosssteuerung angelernt
werden müssen. Im Zuge des Anlernens werden Nutzerkennungen, welche die Funkhandsender
repräsentieren, im Speicher der Steuereinrichtung gespeichert. Ähnliches gilt für
eine Identifizierungsvorrichtung in der Ausführungsform als Transponderleser mit Einzel-Transponderverwaltung.
[0005] Im Zusammenhang mit Fingerscanvorrichtungen ist es in der Praxis üblich, dass in
dem Speicher der Steuereinrichtung Nutzerfingermerkmale eines Masternutzers gespeichert
werden, so dass sich dieser Masternutzer identifizieren muss, um z. B. neue Nutzer
anzulernen. Bei dem aus der Praxis bekannten Fingerscanvorrichtung bereitet das selektive
Anlernen verschiedener Nutzer und insbesondere das Löschen einzelner Nutzer Probleme.
Soll ein Nutzer aus dem Speicher gelöscht werden, ist in der Regel die Löschung des
gesamten Speichers erforderlich.
[0006] Ähnliche Probleme ergeben sich in der Praxis bei Motorschlosssteuerungen mit Einzel-Handsenderverwaltung.
Das Anlernen der einzelnen Handsender erfolgt mit Hilfe eines Master-Handsenders.
Ein Löschen eines einzelnen Handsenders ist jedoch nur dann möglich, wenn dieser Handsender
zum Löschen auch unmittelbar zur Verfügung steht. Geht ein Handsender verloren oder
soll einem Nutzer mit einem speziellen Handsender die Zutrittsberechtigung ohne seine
Hilfe entzogen werden, ist in der Praxis das Löschen des gesamten Speichers erforderlich,
so dass anschließend wieder sämtliche Handsender angelernt werden müssen. Dieses ist
insbesondere dann sehr aufwendig, wenn eine Vielzahl von Personen mit Handsendern
für die Zutrittsberechtigung ausgerüstet sind, z. B. in Bürogebäuden oder dergleichen.
Auch hier besteht das Bedürfnis, selektiv einzelne Nutzer aus den Speichern löschen
zu können. - Hier setzt die Erfindung ein.
[0007] Aus der
DE 20 2010 011 390 U1 kennt man ein Zutrittskontrollsystem für ein Tor oder eine Tür mit einem Fingerscanner,
welcher durch Ausnutzung der Komponenten des Fingerprintsensors ein selektives Löschen
und Einlernen einzelner Benutzerkennungen in der Rechnereinheit möglich sein soll.
Damit sollen Lösch- und Eingabefunktionen ohne separate Programmiereinheit und ohne
separates Display möglich werden. Dazu sind mittels des Fingerscanners selbstgenerierter
Signale selektiv einzelne Speicherplätze in der Rechnereinheit anwählbar, um dort
einzelne Benutzerkennungen zu löschen oder einzulernen. Das für die einzelnen Lösch-
oder Einlernvorgänge erforderliche Anwählen des jeweiligen Speicherplatzes erfolgt
durch ein geeignetes Betätigen des Fingerscanners selbst, das heißt der Fingerscanner
selbst erfüllt neben seiner Grundfunktion eine Zusatzfunktion.
[0008] Im Übrigen kennt man aus der
EP 1 748 395 A1 eine Einrichtung und ein Verfahren zur gesicherten Vergabe einer Zugabeberechtigung
von Vermietungsobjekten. Die Vergabe eines Mietobjektes erfolgt dabei mittels einer
autark arbeitenden mobilen Vergabeeinrichtung, die den Fingerabdruck eines Mieters
erfasst und zusammen mit einem Zuordnungscode zu dem Vermietungsobjekt digital speichert.
Zur Authentifizierung einer Person wird deren Fingerabdruck erfasst.
[0009] Die
WO 03/071 470 A1 beschreibt im Zusammenhang mit der Zutrittskontrolle über Fingerabdrücke eine mobile
Handsendevorrichtung, die selbst mit einem Fingerabdruckscanner ausgerüstet ist. Diese
Handsendevorrichtung kann zusätzlich mit einem Password geschützt werden.
[0010] Schließlich ist im Zusammenhang mit Kraftfahrzeug-Türverschlüssen eine Authentifizierung
über Fingerabdruck ebenfalls bekannt. Die
US 2006/0202797 A1 schlägt dabei mobile Handsendevorrichtungen vor, die einerseits mit einem Fingerabdruckscanner
ausgerüstet sind und andererseits Eingabetasten sowie ein Display für die Eingabe
und die Anzeige eines Codes aufweisen.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zutrittskontrollvorrichtung der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, welche sich bei einfachem Aufbau durch eine einfache
und individuelle Programmierung auszeichnet. Es soll insbesondere die Möglichkeit
bestehen, einzelne Nutzer bzw. Nutzerkennungen selektiv anzulernen und insbesondere
zu löschen.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung eine Zutrittskontrollvorrichtung für
eine Schließanlage, insbesondere eine Schließanlage eines Gebäudes,
mit einer Identifizierungsvorrichtung, welche eine Steuereinrichtung und einen Empfänger
aufweist, wobei mit der Steuereinrichtung ein Öffnungssignal für eine Schließanlage
erzeugbar ist und wobei in einem Speicher der Steuereinrichtung Nutzerkennungen verschiedener
Nutzer oder Nutzergeräte in mehreren Speicherplätzen speicherbar sind,
und mit einer Handsendevorrichtung mit einem Sender und einer optischen Anzeige sowie
mehreren Programmiertasten, mit denen ein einen Speicherplatz repräsentierendes Programmiersignal
an den Empfänger der Identifizierungsvorrichtung übertragbar ist,
wobei nach Empfang des Programmiersignals die Nutzerkennung eines Nutzers oder Nutzergerätes
selektiv in einem Speicherplatz speicherbar oder löschbar ist.
[0013] Bei der Identifizierungsvorrichtung kann es sich z. B. um eine Fingerscanvorrichtung
handeln, die ein Scanfeld sowie eine Steuereinrichtung und einen Empfänger aufweist.
In dem Speicher der Steuereinrichtung sind als Nutzerkennungen Nutzerfingermerkmale
verschiedener Nutzer speicherbar.
[0014] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Handsendevorrichtung lässt sich nun ganz gezielt
ein Speicherplatz der Identifizierungsvorrichtung, z. B. der Fingerscanvorrichtung,
anwählen und anschließend kann für diesen Speicherplatz ein Nutzerfinger angelernt
werden oder ganz gezielt aus einem bestimmten Speicherplatz die Nutzerfingermerkmale
gelöscht werden. Diese Ausgestaltung mit Handsendevorrichtung hat zunächst einmal
den Vorteil, dass auf eine Identifizierung mit einem Masterfinger verzichtet werden
kann. Die in der Praxis im Zusammenhang mit der Identifizierung über einen Masterfinger
auftretenden Probleme, können durch die erfindungswesentliche Handsendevorrichtung
vermieden werden. Zudem bietet diese Handsendevorrichtung den Vorteil, dass einzelne
Speicherplätze gezielt angewählt und angesprochen werden können. Der ausgewählte Speicherplatz
wird über eine optische Anzeige in der Handsendevorrichtung angezeigt, so dass die
Bedienung vereinfacht wird. Besonders vorteilhaft ist die Tatsache, dass gezielt einzelne
Nutzer aus dem Speicher gelöscht werden können, so dass z. B. Personen, denen vorrübergehender
Zutritt eingeräumt wurde, über die Master-Handsendevorrichtung aus dem Speicher gelöscht
werden können, ohne dass die Speicherung der übrigen Nutzer beeinträchtigt wird.
[0015] Im Falle einer Fingerscanvorrichtung weist diese bevorzugt sowohl einen Empfänger
für den drahtlosen Empfang der Programmiersignale auf, als auch einen Sender für das
Senden von Steuersignalen an eine Schließanlage, wobei Sender und Empfänger vorzugsweise
einen kombinierten Transceiver bilden. Es kann folglich ein Funk-Fingerscanner zum
Einsatz kommen, der nicht nur drahtlos programmiert wird, sondern auch drahtlos mit
der Schließanlage kommuniziert.
[0016] Die drahtlose Kommunikation erfolgt dabei erfindungsgemäß besonders bevorzugt über
Funksignale und folglich über entsprechend modulierte elektromagnetische Wellen im
Funkfrequenzbereich. Die Handsendevorrichtung ist dabei bevorzugt mit einem Mehrkanal-Sender
ausgerüstet, wobei über jeden Sendekanal ein entsprechendes Programmiersignal an den
Empfänger gesendet werden kann. Dabei ist es weiter zweckmäßig, wenn jedem Sendekanal
eine Programmiertaste zugeordnet ist, so dass durch Betätigen einer entsprechenden
Programmiertaste ein Programmiersignal über den entsprechenden Sendekanal gesendet
wird.
[0017] Davon ausgehend schlägt die Erfindung vor, dass die Handsendevorrichtung als Programmiertasten
bevorzugt eine oder mehrere Auswahltasten, eine Speichertaste und eine Löschtaste
aufweist. Jede dieser Tasten ist einem Sendekanal zugeordnet. Über die Auswahltaste
kann z. B. durch mehrfaches Betätigen ein Speicherplatz ausgewählt werden. Mit Hilfe
der Speichertaste kann dann ein Programmiersignal zum Anlernen eines Fingers an die
Fingerscanvorrichtung (oder auch eine andere Identifizierungsvorrichtung) übermittelt
werden. Mit Hilfe der Löschtaste kann alternativ ein Löschsignal an die Identifizierungsvorrichtung
geschickt werden. Um mehr als zehn Speicherplätze programmieren zu können, schlägt
die Erfindung in bevorzugter Weiterbildung vor, dass zumindest zwei Auswahltasten
bzw. Speicherplatzauswahltasten vorgesehen sind, wobei eine erste Auswahltaste die
"Einer-Stelle" und eine zweite Auswahltaste die "Zehnerstelle" einer Dezimalzahl repräsentiert.
Durch mehrfaches Betätigen dieser beiden Auswahltasten lassen sich damit insgesamt
einhundert Speicherplätze auswählen und anschließend anlernen oder löschen.
[0018] Dabei kann - wie beschrieben - ein Mehrkanal-Handsender verwendet werden, bei dem
mit jeder Betätigung einer Taste ein entsprechendes Signal auf dem jeweiligen Kanal
an die Identifizierungsvorrichtung übermittelt wird. Diese interpretiert die eingehenden
Signale, so dass entsprechende Funktionen ausgeführt werden. Alternativ können auch
andere Übertragungsmethoden zum Einsatz kommen, indem z. B. zunächst ein bestimmter
Befehl in der Handsendevorrichtung erzeugt wird, der dann durch entsprechende Betätigung
einer Sendetaste an die Handsendevorrichtung übermittelt wird.
[0019] Die beschriebenen Vorteile lassen sich nicht nur bei Fingerscanvorrichtungen erreichen,
sondern auch bei anderen Identifizierungsvorrichtungen. So kann die Identifizierungsvorrichtung
alternativ auch als Motorschlosssteuerung mit Einzel-Handsenderverwaltung ausgebildet
sein. Die Nutzergeräte werden dann von einzelnen Funkhandsendern gebildet. Die Kennungen
der einzelnen Funkhandsender werden im Zuge des Anlernens in dem Speicher der Motorschlosssteuerung
hinterlegt. Das Anlernen kann wiederum mit der erfindungsgemäßen Handsendevorrichtung
erfolgen. Besonders wichtig ist hier auch die Tatsache, dass mit der erfindungsgemäßen
Handsendevorrichtung einzelne Funkhandsender im Speicher der Motorschlosssteuerung
gelöscht werden können, ohne dass dazu der entsprechende Funkhandsender benötigt wird.
Dabei wird so vorgegangen, wie es im Zusammenhang mit der Fingerscanvorrichtung bereits
beschrieben wurde.
[0020] Alternativ kann die Identifizierungsvorrichtung auch als Transponderlesevorrichtung
mit Einzel-Transponderverwaltung ausgebildet sein. Eine solche Transponderlesevorrichtung
weist wiederum eine Steuereinrichtung mit Speicher auf, in welcher die einzelnen Nutzerkennungen
hinterlegt sind, wobei diese Nutzerkennungen in diesem Fall von einzelnen Transpondern
gebildet werden, die z. B. auch aus dem Automobilbereich bekannt sind. Auch in diesem
Fall besteht die Möglichkeit, einzelne Transponder gezielt anzulernen und auch wieder
zu löschen. Eine solche Transponderlesevorrichtung, die in der Regel ähnlich wie eine
Fingerscanvorrichtung im Bereich einer Tür montiert ist, kann wiederum drahtlos mit
der Schließanlage kommunizieren, so dass über ein Funksignal ein Öffnungsimpuls an
das Schloss gesendet wird. Dieses ist grundsätzlich bekannt.
[0021] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Zutrittskontrollvorrichtung mit Fingerscanvorrichtung
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße Zutrittskontrollvorrichtung mit Motorschlosssteuerung und Funkhandsendern
und
- Fig. 3
- eine erfindungsgemäße Zutrittskontrollvorrichtung mit Funk-Transponderleser.
[0022] In Fig. 1 ist eine Zutrittskontrollvorrichtung für eine Schließanlage eines Gebäudes
dargestellt. Die Zutrittskontrollvorrichtung weist als Identifizierungsvorrichtung
eine Fingerscanvorrichtung 1a auf, welche ein Scanfeld 2, eine Steuereinrichtung mit
Speicher und einen Empfänger aufweist. Mit der Steuereinrichtung wird ein Öffnungssignal
für eine nicht dargestellte Schließanlage erzeugt. Dazu ist eine Identifizierung eines
berechtigten Nutzers über einen Fingerscan erforderlich. Dazu sind in dem Speicher
der Steuereinrichtung Nutzerkennungen, nämlich Nutzerfingermerkmale verschiedener
Nutzer in mehreren Speicherplätzen gespeichert. Zur Identifizierung wird der Finger
eines Nutzers gescannt und aus dem Scan werden die Nutzerfingermerkmale (das heißt
die sicherheitsrelevanten Merkmale eines Fingerabdrucks) bestimmt und mit den gespeicherten
Merkmalen verglichen. Im Ausführungsbeispiel ist der Fingerabdruckscanner 1a als Zeilenscanner
ausgebildet.
[0023] Die Nutzerfingermerkmale verschiedener Nutzer lassen sich erfindungsgemäß mit Hilfe
einer Handsendevorrichtung 3 anlernen. Diese Handsendevorrichtung 3 bildet einen Master-Handsender,
so dass für das Anlernen eines neuen Nutzerfingers keine Identifizierung über einen
Masterfinger erforderlich ist. Die Handsendevorrichtung 3 weist einen Sender, eine
optische Anzeige 4 und mehrere Programmiertasten Z, E, L, S auf. Mit den Programmiertasten
ist ein einen Speicherplatz repräsentierendes Programmiersignal bzw. mehrere Programmiersignale
an den Empfänger der Fingerscanvorrichtung 1a übertragbar.
[0024] Erfindungsgemäß kommt es darauf an, dass über die Handsendevorrichtung 3 ein gezieltes
Anlernen und Löschen einzelner Nutzer 7 möglich ist. Dazu ist die Handsendevorrichtung
3 im Ausführungsbeispiel als Mehrkanal-Handsendevorrichtung mit z. B. vier Sendekanälen
ausgerüstet. Außerdem weist die Handsendevorrichtung 3 vier Programmiertasten Z, E,
L, S auf, welche den einzelnen Sendekanälen zugeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel
sind zwei Auswahltasten Z, E sowie eine Speichertaste S und eine Löschtaste L vorgesehen.
Mit Hilfe der Speichertasten Z und E lässt sich der zu belegende oder zu löschende
Speicherplatz auswählen, denn die erste Auswahltaste E repräsentiert die Einer-Stelle
einer zweistelligen Dezimalzahl und die zweite Auswahltaste Z repräsentiert die Zehnerstelle
einer zweistelligen Dezimalzahl. Auf diese Weise lassen sich einhundert Speicherplätze
(0 bis 99) auswählen. Dementsprechend ist die optische Anzeige 4 im Ausführungsbeispiel
auch zweistellig für die Anzeige einer zweistelligen Dezimalzahl ausgebildet. Das
in den Figuren dargestellte linke Feld der optischen Anzeige 4 zeigt die Zehnerstelle
an, während das rechte Feld der optischen Anzeige 4 die Einer-Stelle anzeigt. Nach
entsprechender Auswahl des Speicherplatzes lässt sich mit der Speichertaste S der
ausgewählte Speicherplatz bestätigen, so dass anschließend durch einen Fingerscan
ein (neuer) Nutzerfinger in dem Speicher der Fingerscanvorrichtung 1a gespeichert
werden kann. Über die Löschtaste L besteht alternativ die Möglichkeit, selektiv einen
bestimmten Speicherplatz zu löschen. Dazu wird wiederum über die Auswahltasten E und
Z ein Speicherplatz angewählt und anschließend die Löschtaste L betätigt. Insgesamt
gelingt auf sehr einfache Weise ein gezieltes Anlernen und Löschen mehrerer Nutzerfinger,
ohne dass ein Masterfinger zum Einsatz kommt. Die Handsendevorrichtung 3 bildet gleichsam
eine "Master-Handsendevorrichtung", die jedoch nicht der bloßen Identifizierung dient,
sondern gezielt zur Auswahl von Speicherplätzen eingesetzt wird.
[0025] Das erfindungsgemäße Prinzip lässt sich nicht nur bei Fingerscanvorrichtungen 1a
realisieren, sondern z. B. auch bei Motorschlossteuerungen 1b mit Einzel-Handsenderverwaltung.
Dazu wird auf Fig. 2 verwiesen. Dort ist als Identifizierungsvorrichtung eine herkömmliche
Motorschlosssteuerung vorgesehen, die ebenfalls mit einem Speicher ausgerüstet ist,
in dem Nutzerkennungen mehrerer Funkhandsender 5 hinterlegt sind. Die einzelnen Funkhandsender
5 lassen sich nun erfindungsgemäß über die Master-Handsendevorrichtung 3 anlernen
und insbesondere auch einzeln löschen. Geht z. B. ein einzelner Funkhandsender 5 verloren,
so lässt sich dessen Kennung mit der Handsendevorrichtung 3 aus dem Speicher der Motorschlosssteuerung
1 b löschen, ohne dass der verloren gegangene Funkhandsender 5 dafür benötigt wird.
Das Anlernen und Löschen erfolgt dabei so, wie es am Beispiel der Fingerscanvorrichtung
1a beschrieben wurde.
[0026] Eine weitere Option ist in Fig. 3 dargestellt. Dort ist die Identifizierungsvorrichtung
als Funk-Transponderleser 1c mit Einzel-Transponderverwaltung ausgebildet. Das Anlernen
und Löschen einzelner Transponder 6 erfolgt wie im Zusammenhang mit den Figuren 1
und 2 beschrieben.
1. Zutrittskontrollvorrichtung für eine Schließanlage, insbesondere eine Schließanlage
eines Gebäudes,
mit einer Identifizierungsvorrichtung (1a, 1 b, 1 c), welche eine Steuereinrichtung
und einen Empfänger aufweist, wobei mit der Steuereinrichtung ein Öffnungs-signal
für eine Schließanlage erzeugbar ist, wobei in einem Speicher der Steuereinrichtung
Nutzerkennungen verschiedener Nutzer oder Nutzergeräte in mehreren Speicherplätzen
speicherbar sind und
mit einer Handsendevorrichtung (3) mit einem Sender, einer optischen Anzeige (4) und
mehreren Programmiertasten (Z, E, L, S), mit denen ein oder mehrere einen Speicherplatz
repräsentierende Programmiersignale an den Empfänger der Identifizierungsvorrichtung
(1 a, 1 b, 1 c) übertragbar sind,
wobei nach Empfang der Programmiersignale die Nutzerkennung eines Nutzers oder Nutzergerätes
(5, 6, 7) in einem Speicherplatz speicherbar oder löschbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Identifizierungsvorrichtung als Fingerscanvorrichtung (1a) mit einem Scanfeld
(2) ausgebildet ist, wobei als Nutzerkennung Nutzerfingermerkmale verschiedener Nutzer
(7) speicherbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerscanvorrichtung (1a) sowohl einen Empfänger für den drahtlosen Empfang
von Programmiersignalen als auch einen Sender für das Senden von Steuersignalen an
eine Schließanlage aufweist, wobei Sender und Empfänger vorzugsweise einen kombinierten
Transceiver bilden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Identifizierungsvorrichtung als Transponderlesevorrichtung (1c) ausgebildet ist
und dass die Nutzerkennungen von mehreren Transpondern (6) gebildet werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Identifizierungsvorrichtung als Schlosssteuereinrichtung (1 b) ausgebildet ist
und dass die Nutzerkennungen von mehreren Funkhandsendern (5) gebildet werden.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Handsendevorrichtung (3) als Mehrkanal-Handsendevorrichtung mit mehreren Sendekanälen
ausgebildet ist, über die jeweils ein Programmiersignal übertragbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Handsendevorrichtung (3) als Programmiertasten eine oder mehrere Auswahltasten
(Z, E), eine Speichertaste (S) und eine Löschtaste (L) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Handsendevorrichtung zumindest zwei Auswahltasten (Z, E) aufweist, wobei eine
erste Auswahltaste (E) die "Einer-Stelle" einer Dezimalzahl und die zweite Auswahltaste
(Z) eine "Zehnerstelle" einer Dezimalzahl repräsentiert.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die optische Anzeige (4) zumindest zweistellig für die Anzeige einer zweistelligen
Dezimalzahl ausgebildet ist.