(19)
(11) EP 2 966 624 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.01.2016  Patentblatt  2016/02

(21) Anmeldenummer: 15173667.5

(22) Anmeldetag:  24.06.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G07C 9/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 08.07.2014 DE 102014109536

(71) Anmelder: Carl Fuhr GmbH & Co. KG
42579 Heiligenhaus (DE)

(72) Erfinder:
  • TÖNGES, Reiner
    42579 Heiligenhaus (DE)

(74) Vertreter: von dem Borne, Andreas 
Andrejewski - Honke Patent- und Rechtsanwälte An der Reichsbank 8
45127 Essen
45127 Essen (DE)

   


(54) ZUTRITTSKONTROLLVORRICHTUNG


(57) Es handelt sich um eine Zutrittskontrollvorrichtung für eine Schließanlage, insbesondere eine Schließanlage eines Gebäudes, mit einer Identifizierungsvorrichtung, welche eine Steuereinrichtung und einen Empfänger aufweist, wobei mit der Steuereinrichtung ein Öffnungssignal für eine Schließanlage erzeugbar ist, wobei in einem Speicher der Steuereinrichtung Nutzerkennungen verschiedener Nutzer oder Nutzergeräte in mehreren Speicherplätzen speicherbar sind. Außerdem weist die Zutrittskontrollvorrichtung eine mit einer Handsendevorrichtung auf, mit einem Sender, einer optischen Anzeige und mehreren Programmiertasten, mit denen ein oder mehrere einen Speicherplatz repräsentierende Programmiersignale an den Empfänger der Identifizierungsvorrichtung übertragbar sind, wobei nach Empfang der Programmiersignale die Nutzerkennung eines Nutzers oder Nutzergerätes in einem Speicherplatz speicherbar oder löschbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Zutrittskontrollvorrichtung für eine Schließanlage, insbesondere eine Schließanlage eines Gebäudes mit einer Identifizierungsvorrichtung, welche eine Steuereinrichtung mit einem Speicher aufweist, wobei mit der Steuereinrichtung ein Öffnungssignal für eine Schließanlage erzeugbar ist und wobei in einem Speicher der Steuereinrichtung Nutzerkennungen verschiedener Nutzer oder Nutzergeräte in mehreren Speicherplätzen speicherbar sind.

[0002] Schließanlage meint im Rahmen der Erfindung insbesondere eine Türschließanlage einer sicherheitsrelevanten Tür, z. B. eine Eingangstür eines Einfamilienhauses oder Mehrfamilienhauses oder auch eines gewerblich genutzten oder öffentlichen Gebäudes. Eine solche Türschließanlage weist zumindest einen Verriegelungsmechanismus zum Verriegeln und Entriegeln der Tür auf. Ergänzend oder alternativ zu den häufig vorgesehenen mechanischen Zutrittskontrollsystemen (insbesondere Schlüsseln) sind in der Praxis häufig andere Identifizierungsvorrichtungen vorgesehen, so dass sich die Schließanlage auch ohne mechanischen Schlüssel von berechtigten Personen öffnen lässt.

[0003] Eine solche Identifizierungsvorrichtung kann z. B. als Fingerscanvorrichtung ausgebildet sein, so dass in dem Speicher der Fingerscanvorrichtung als Nutzerkennungen Nutzerfingermerkmale verschiedener Nutzer in mehreren Speicherplätzen gespeichert sind. Im Zuge der Programmierung, das heißt in der sogenannten "Anlernphase" wird der Fingerabdruck einer zutrittsberechtigten Person mit Hilfe des Sensors aufgenommen und aus dieser Aufnahme werden Nutzerfingermerkmale, nämlich sicherheitsrelevante Merkmale, die sogenannten Minutien, extrahiert. Diese werden in dem Speicher der Steuereinrichtung der Fingerscanvorrichtung abgelegt und bei einem Zutrittsversuch werden wiederum die Nutzerfingermerkmale bestimmt und mit den gespeicherten Merkmalen verglichen. Erreicht der Vergleichswert, das heißt die Anzahl der Übereinstimmungen, einen vorgegebenen Schwellwert oder überschreitet diesen, so wird der Zutritt gewährt, das heißt, das Türschloss erhält von der Identifizierungsvorrichtung (hier: Fingerscanvorrichtung) einen entsprechenden Öffnungsbefehl. Dabei werden die Fingerabdruckscanner entweder in der Ausführungsform als Zeilenscanner oder in der Ausführungsform als Flächenscanner eingesetzt. Die Fingerscanvorrichtungen sind in der Regel als entsprechende Module im Bereich der Tür bzw. in der Nähe der Tür angeordnet. Sie kommunizieren bevorzugt drahtlos, z. B. per Funk, mit dem Türschloss bzw. einer Steuereinrichtung für das Türschloss. Im Rahmen der Erfindung liegen jedoch auch drahtgebundene Lösungen, bei denen die Fingerscanvorrichtung oder auch andere Identifizierungsvorrichtungen drahtgebunden mit der Steuerung der Schließanlage verbunden sind oder in die Steuerung der Schließanlage integriert sind.

[0004] So kann die Identifizierungsvorrichtung alternativ auch als elektronische Steuereinrichtung mit Einzel-Handsenderverwaltung ausgebildet sein. In diesem Fall werden als Nutzergeräte zur Identifizierung Funkhandsender verwendet, die an die Motorschlosssteuerung angelernt werden müssen. Im Zuge des Anlernens werden Nutzerkennungen, welche die Funkhandsender repräsentieren, im Speicher der Steuereinrichtung gespeichert. Ähnliches gilt für eine Identifizierungsvorrichtung in der Ausführungsform als Transponderleser mit Einzel-Transponderverwaltung.

[0005] Im Zusammenhang mit Fingerscanvorrichtungen ist es in der Praxis üblich, dass in dem Speicher der Steuereinrichtung Nutzerfingermerkmale eines Masternutzers gespeichert werden, so dass sich dieser Masternutzer identifizieren muss, um z. B. neue Nutzer anzulernen. Bei dem aus der Praxis bekannten Fingerscanvorrichtung bereitet das selektive Anlernen verschiedener Nutzer und insbesondere das Löschen einzelner Nutzer Probleme. Soll ein Nutzer aus dem Speicher gelöscht werden, ist in der Regel die Löschung des gesamten Speichers erforderlich.

[0006] Ähnliche Probleme ergeben sich in der Praxis bei Motorschlosssteuerungen mit Einzel-Handsenderverwaltung. Das Anlernen der einzelnen Handsender erfolgt mit Hilfe eines Master-Handsenders. Ein Löschen eines einzelnen Handsenders ist jedoch nur dann möglich, wenn dieser Handsender zum Löschen auch unmittelbar zur Verfügung steht. Geht ein Handsender verloren oder soll einem Nutzer mit einem speziellen Handsender die Zutrittsberechtigung ohne seine Hilfe entzogen werden, ist in der Praxis das Löschen des gesamten Speichers erforderlich, so dass anschließend wieder sämtliche Handsender angelernt werden müssen. Dieses ist insbesondere dann sehr aufwendig, wenn eine Vielzahl von Personen mit Handsendern für die Zutrittsberechtigung ausgerüstet sind, z. B. in Bürogebäuden oder dergleichen. Auch hier besteht das Bedürfnis, selektiv einzelne Nutzer aus den Speichern löschen zu können. - Hier setzt die Erfindung ein.

[0007] Aus der DE 20 2010 011 390 U1 kennt man ein Zutrittskontrollsystem für ein Tor oder eine Tür mit einem Fingerscanner, welcher durch Ausnutzung der Komponenten des Fingerprintsensors ein selektives Löschen und Einlernen einzelner Benutzerkennungen in der Rechnereinheit möglich sein soll. Damit sollen Lösch- und Eingabefunktionen ohne separate Programmiereinheit und ohne separates Display möglich werden. Dazu sind mittels des Fingerscanners selbstgenerierter Signale selektiv einzelne Speicherplätze in der Rechnereinheit anwählbar, um dort einzelne Benutzerkennungen zu löschen oder einzulernen. Das für die einzelnen Lösch- oder Einlernvorgänge erforderliche Anwählen des jeweiligen Speicherplatzes erfolgt durch ein geeignetes Betätigen des Fingerscanners selbst, das heißt der Fingerscanner selbst erfüllt neben seiner Grundfunktion eine Zusatzfunktion.

[0008] Im Übrigen kennt man aus der EP 1 748 395 A1 eine Einrichtung und ein Verfahren zur gesicherten Vergabe einer Zugabeberechtigung von Vermietungsobjekten. Die Vergabe eines Mietobjektes erfolgt dabei mittels einer autark arbeitenden mobilen Vergabeeinrichtung, die den Fingerabdruck eines Mieters erfasst und zusammen mit einem Zuordnungscode zu dem Vermietungsobjekt digital speichert. Zur Authentifizierung einer Person wird deren Fingerabdruck erfasst.

[0009] Die WO 03/071 470 A1 beschreibt im Zusammenhang mit der Zutrittskontrolle über Fingerabdrücke eine mobile Handsendevorrichtung, die selbst mit einem Fingerabdruckscanner ausgerüstet ist. Diese Handsendevorrichtung kann zusätzlich mit einem Password geschützt werden.

[0010] Schließlich ist im Zusammenhang mit Kraftfahrzeug-Türverschlüssen eine Authentifizierung über Fingerabdruck ebenfalls bekannt. Die US 2006/0202797 A1 schlägt dabei mobile Handsendevorrichtungen vor, die einerseits mit einem Fingerabdruckscanner ausgerüstet sind und andererseits Eingabetasten sowie ein Display für die Eingabe und die Anzeige eines Codes aufweisen.

[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zutrittskontrollvorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, welche sich bei einfachem Aufbau durch eine einfache und individuelle Programmierung auszeichnet. Es soll insbesondere die Möglichkeit bestehen, einzelne Nutzer bzw. Nutzerkennungen selektiv anzulernen und insbesondere zu löschen.

[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung eine Zutrittskontrollvorrichtung für eine Schließanlage, insbesondere eine Schließanlage eines Gebäudes,
mit einer Identifizierungsvorrichtung, welche eine Steuereinrichtung und einen Empfänger aufweist, wobei mit der Steuereinrichtung ein Öffnungssignal für eine Schließanlage erzeugbar ist und wobei in einem Speicher der Steuereinrichtung Nutzerkennungen verschiedener Nutzer oder Nutzergeräte in mehreren Speicherplätzen speicherbar sind,
und mit einer Handsendevorrichtung mit einem Sender und einer optischen Anzeige sowie mehreren Programmiertasten, mit denen ein einen Speicherplatz repräsentierendes Programmiersignal an den Empfänger der Identifizierungsvorrichtung übertragbar ist,
wobei nach Empfang des Programmiersignals die Nutzerkennung eines Nutzers oder Nutzergerätes selektiv in einem Speicherplatz speicherbar oder löschbar ist.

[0013] Bei der Identifizierungsvorrichtung kann es sich z. B. um eine Fingerscanvorrichtung handeln, die ein Scanfeld sowie eine Steuereinrichtung und einen Empfänger aufweist. In dem Speicher der Steuereinrichtung sind als Nutzerkennungen Nutzerfingermerkmale verschiedener Nutzer speicherbar.

[0014] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Handsendevorrichtung lässt sich nun ganz gezielt ein Speicherplatz der Identifizierungsvorrichtung, z. B. der Fingerscanvorrichtung, anwählen und anschließend kann für diesen Speicherplatz ein Nutzerfinger angelernt werden oder ganz gezielt aus einem bestimmten Speicherplatz die Nutzerfingermerkmale gelöscht werden. Diese Ausgestaltung mit Handsendevorrichtung hat zunächst einmal den Vorteil, dass auf eine Identifizierung mit einem Masterfinger verzichtet werden kann. Die in der Praxis im Zusammenhang mit der Identifizierung über einen Masterfinger auftretenden Probleme, können durch die erfindungswesentliche Handsendevorrichtung vermieden werden. Zudem bietet diese Handsendevorrichtung den Vorteil, dass einzelne Speicherplätze gezielt angewählt und angesprochen werden können. Der ausgewählte Speicherplatz wird über eine optische Anzeige in der Handsendevorrichtung angezeigt, so dass die Bedienung vereinfacht wird. Besonders vorteilhaft ist die Tatsache, dass gezielt einzelne Nutzer aus dem Speicher gelöscht werden können, so dass z. B. Personen, denen vorrübergehender Zutritt eingeräumt wurde, über die Master-Handsendevorrichtung aus dem Speicher gelöscht werden können, ohne dass die Speicherung der übrigen Nutzer beeinträchtigt wird.

[0015] Im Falle einer Fingerscanvorrichtung weist diese bevorzugt sowohl einen Empfänger für den drahtlosen Empfang der Programmiersignale auf, als auch einen Sender für das Senden von Steuersignalen an eine Schließanlage, wobei Sender und Empfänger vorzugsweise einen kombinierten Transceiver bilden. Es kann folglich ein Funk-Fingerscanner zum Einsatz kommen, der nicht nur drahtlos programmiert wird, sondern auch drahtlos mit der Schließanlage kommuniziert.

[0016] Die drahtlose Kommunikation erfolgt dabei erfindungsgemäß besonders bevorzugt über Funksignale und folglich über entsprechend modulierte elektromagnetische Wellen im Funkfrequenzbereich. Die Handsendevorrichtung ist dabei bevorzugt mit einem Mehrkanal-Sender ausgerüstet, wobei über jeden Sendekanal ein entsprechendes Programmiersignal an den Empfänger gesendet werden kann. Dabei ist es weiter zweckmäßig, wenn jedem Sendekanal eine Programmiertaste zugeordnet ist, so dass durch Betätigen einer entsprechenden Programmiertaste ein Programmiersignal über den entsprechenden Sendekanal gesendet wird.

[0017] Davon ausgehend schlägt die Erfindung vor, dass die Handsendevorrichtung als Programmiertasten bevorzugt eine oder mehrere Auswahltasten, eine Speichertaste und eine Löschtaste aufweist. Jede dieser Tasten ist einem Sendekanal zugeordnet. Über die Auswahltaste kann z. B. durch mehrfaches Betätigen ein Speicherplatz ausgewählt werden. Mit Hilfe der Speichertaste kann dann ein Programmiersignal zum Anlernen eines Fingers an die Fingerscanvorrichtung (oder auch eine andere Identifizierungsvorrichtung) übermittelt werden. Mit Hilfe der Löschtaste kann alternativ ein Löschsignal an die Identifizierungsvorrichtung geschickt werden. Um mehr als zehn Speicherplätze programmieren zu können, schlägt die Erfindung in bevorzugter Weiterbildung vor, dass zumindest zwei Auswahltasten bzw. Speicherplatzauswahltasten vorgesehen sind, wobei eine erste Auswahltaste die "Einer-Stelle" und eine zweite Auswahltaste die "Zehnerstelle" einer Dezimalzahl repräsentiert. Durch mehrfaches Betätigen dieser beiden Auswahltasten lassen sich damit insgesamt einhundert Speicherplätze auswählen und anschließend anlernen oder löschen.

[0018] Dabei kann - wie beschrieben - ein Mehrkanal-Handsender verwendet werden, bei dem mit jeder Betätigung einer Taste ein entsprechendes Signal auf dem jeweiligen Kanal an die Identifizierungsvorrichtung übermittelt wird. Diese interpretiert die eingehenden Signale, so dass entsprechende Funktionen ausgeführt werden. Alternativ können auch andere Übertragungsmethoden zum Einsatz kommen, indem z. B. zunächst ein bestimmter Befehl in der Handsendevorrichtung erzeugt wird, der dann durch entsprechende Betätigung einer Sendetaste an die Handsendevorrichtung übermittelt wird.

[0019] Die beschriebenen Vorteile lassen sich nicht nur bei Fingerscanvorrichtungen erreichen, sondern auch bei anderen Identifizierungsvorrichtungen. So kann die Identifizierungsvorrichtung alternativ auch als Motorschlosssteuerung mit Einzel-Handsenderverwaltung ausgebildet sein. Die Nutzergeräte werden dann von einzelnen Funkhandsendern gebildet. Die Kennungen der einzelnen Funkhandsender werden im Zuge des Anlernens in dem Speicher der Motorschlosssteuerung hinterlegt. Das Anlernen kann wiederum mit der erfindungsgemäßen Handsendevorrichtung erfolgen. Besonders wichtig ist hier auch die Tatsache, dass mit der erfindungsgemäßen Handsendevorrichtung einzelne Funkhandsender im Speicher der Motorschlosssteuerung gelöscht werden können, ohne dass dazu der entsprechende Funkhandsender benötigt wird. Dabei wird so vorgegangen, wie es im Zusammenhang mit der Fingerscanvorrichtung bereits beschrieben wurde.

[0020] Alternativ kann die Identifizierungsvorrichtung auch als Transponderlesevorrichtung mit Einzel-Transponderverwaltung ausgebildet sein. Eine solche Transponderlesevorrichtung weist wiederum eine Steuereinrichtung mit Speicher auf, in welcher die einzelnen Nutzerkennungen hinterlegt sind, wobei diese Nutzerkennungen in diesem Fall von einzelnen Transpondern gebildet werden, die z. B. auch aus dem Automobilbereich bekannt sind. Auch in diesem Fall besteht die Möglichkeit, einzelne Transponder gezielt anzulernen und auch wieder zu löschen. Eine solche Transponderlesevorrichtung, die in der Regel ähnlich wie eine Fingerscanvorrichtung im Bereich einer Tür montiert ist, kann wiederum drahtlos mit der Schließanlage kommunizieren, so dass über ein Funksignal ein Öffnungsimpuls an das Schloss gesendet wird. Dieses ist grundsätzlich bekannt.

[0021] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine erfindungsgemäße Zutrittskontrollvorrichtung mit Fingerscanvorrichtung
Fig. 2
eine erfindungsgemäße Zutrittskontrollvorrichtung mit Motorschlosssteuerung und Funkhandsendern und
Fig. 3
eine erfindungsgemäße Zutrittskontrollvorrichtung mit Funk-Transponderleser.


[0022] In Fig. 1 ist eine Zutrittskontrollvorrichtung für eine Schließanlage eines Gebäudes dargestellt. Die Zutrittskontrollvorrichtung weist als Identifizierungsvorrichtung eine Fingerscanvorrichtung 1a auf, welche ein Scanfeld 2, eine Steuereinrichtung mit Speicher und einen Empfänger aufweist. Mit der Steuereinrichtung wird ein Öffnungssignal für eine nicht dargestellte Schließanlage erzeugt. Dazu ist eine Identifizierung eines berechtigten Nutzers über einen Fingerscan erforderlich. Dazu sind in dem Speicher der Steuereinrichtung Nutzerkennungen, nämlich Nutzerfingermerkmale verschiedener Nutzer in mehreren Speicherplätzen gespeichert. Zur Identifizierung wird der Finger eines Nutzers gescannt und aus dem Scan werden die Nutzerfingermerkmale (das heißt die sicherheitsrelevanten Merkmale eines Fingerabdrucks) bestimmt und mit den gespeicherten Merkmalen verglichen. Im Ausführungsbeispiel ist der Fingerabdruckscanner 1a als Zeilenscanner ausgebildet.

[0023] Die Nutzerfingermerkmale verschiedener Nutzer lassen sich erfindungsgemäß mit Hilfe einer Handsendevorrichtung 3 anlernen. Diese Handsendevorrichtung 3 bildet einen Master-Handsender, so dass für das Anlernen eines neuen Nutzerfingers keine Identifizierung über einen Masterfinger erforderlich ist. Die Handsendevorrichtung 3 weist einen Sender, eine optische Anzeige 4 und mehrere Programmiertasten Z, E, L, S auf. Mit den Programmiertasten ist ein einen Speicherplatz repräsentierendes Programmiersignal bzw. mehrere Programmiersignale an den Empfänger der Fingerscanvorrichtung 1a übertragbar.

[0024] Erfindungsgemäß kommt es darauf an, dass über die Handsendevorrichtung 3 ein gezieltes Anlernen und Löschen einzelner Nutzer 7 möglich ist. Dazu ist die Handsendevorrichtung 3 im Ausführungsbeispiel als Mehrkanal-Handsendevorrichtung mit z. B. vier Sendekanälen ausgerüstet. Außerdem weist die Handsendevorrichtung 3 vier Programmiertasten Z, E, L, S auf, welche den einzelnen Sendekanälen zugeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel sind zwei Auswahltasten Z, E sowie eine Speichertaste S und eine Löschtaste L vorgesehen. Mit Hilfe der Speichertasten Z und E lässt sich der zu belegende oder zu löschende Speicherplatz auswählen, denn die erste Auswahltaste E repräsentiert die Einer-Stelle einer zweistelligen Dezimalzahl und die zweite Auswahltaste Z repräsentiert die Zehnerstelle einer zweistelligen Dezimalzahl. Auf diese Weise lassen sich einhundert Speicherplätze (0 bis 99) auswählen. Dementsprechend ist die optische Anzeige 4 im Ausführungsbeispiel auch zweistellig für die Anzeige einer zweistelligen Dezimalzahl ausgebildet. Das in den Figuren dargestellte linke Feld der optischen Anzeige 4 zeigt die Zehnerstelle an, während das rechte Feld der optischen Anzeige 4 die Einer-Stelle anzeigt. Nach entsprechender Auswahl des Speicherplatzes lässt sich mit der Speichertaste S der ausgewählte Speicherplatz bestätigen, so dass anschließend durch einen Fingerscan ein (neuer) Nutzerfinger in dem Speicher der Fingerscanvorrichtung 1a gespeichert werden kann. Über die Löschtaste L besteht alternativ die Möglichkeit, selektiv einen bestimmten Speicherplatz zu löschen. Dazu wird wiederum über die Auswahltasten E und Z ein Speicherplatz angewählt und anschließend die Löschtaste L betätigt. Insgesamt gelingt auf sehr einfache Weise ein gezieltes Anlernen und Löschen mehrerer Nutzerfinger, ohne dass ein Masterfinger zum Einsatz kommt. Die Handsendevorrichtung 3 bildet gleichsam eine "Master-Handsendevorrichtung", die jedoch nicht der bloßen Identifizierung dient, sondern gezielt zur Auswahl von Speicherplätzen eingesetzt wird.

[0025] Das erfindungsgemäße Prinzip lässt sich nicht nur bei Fingerscanvorrichtungen 1a realisieren, sondern z. B. auch bei Motorschlossteuerungen 1b mit Einzel-Handsenderverwaltung. Dazu wird auf Fig. 2 verwiesen. Dort ist als Identifizierungsvorrichtung eine herkömmliche Motorschlosssteuerung vorgesehen, die ebenfalls mit einem Speicher ausgerüstet ist, in dem Nutzerkennungen mehrerer Funkhandsender 5 hinterlegt sind. Die einzelnen Funkhandsender 5 lassen sich nun erfindungsgemäß über die Master-Handsendevorrichtung 3 anlernen und insbesondere auch einzeln löschen. Geht z. B. ein einzelner Funkhandsender 5 verloren, so lässt sich dessen Kennung mit der Handsendevorrichtung 3 aus dem Speicher der Motorschlosssteuerung 1 b löschen, ohne dass der verloren gegangene Funkhandsender 5 dafür benötigt wird. Das Anlernen und Löschen erfolgt dabei so, wie es am Beispiel der Fingerscanvorrichtung 1a beschrieben wurde.

[0026] Eine weitere Option ist in Fig. 3 dargestellt. Dort ist die Identifizierungsvorrichtung als Funk-Transponderleser 1c mit Einzel-Transponderverwaltung ausgebildet. Das Anlernen und Löschen einzelner Transponder 6 erfolgt wie im Zusammenhang mit den Figuren 1 und 2 beschrieben.


Ansprüche

1. Zutrittskontrollvorrichtung für eine Schließanlage, insbesondere eine Schließanlage eines Gebäudes,
mit einer Identifizierungsvorrichtung (1a, 1 b, 1 c), welche eine Steuereinrichtung und einen Empfänger aufweist, wobei mit der Steuereinrichtung ein Öffnungs-signal für eine Schließanlage erzeugbar ist, wobei in einem Speicher der Steuereinrichtung Nutzerkennungen verschiedener Nutzer oder Nutzergeräte in mehreren Speicherplätzen speicherbar sind und
mit einer Handsendevorrichtung (3) mit einem Sender, einer optischen Anzeige (4) und mehreren Programmiertasten (Z, E, L, S), mit denen ein oder mehrere einen Speicherplatz repräsentierende Programmiersignale an den Empfänger der Identifizierungsvorrichtung (1 a, 1 b, 1 c) übertragbar sind,
wobei nach Empfang der Programmiersignale die Nutzerkennung eines Nutzers oder Nutzergerätes (5, 6, 7) in einem Speicherplatz speicherbar oder löschbar ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Identifizierungsvorrichtung als Fingerscanvorrichtung (1a) mit einem Scanfeld (2) ausgebildet ist, wobei als Nutzerkennung Nutzerfingermerkmale verschiedener Nutzer (7) speicherbar sind.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerscanvorrichtung (1a) sowohl einen Empfänger für den drahtlosen Empfang von Programmiersignalen als auch einen Sender für das Senden von Steuersignalen an eine Schließanlage aufweist, wobei Sender und Empfänger vorzugsweise einen kombinierten Transceiver bilden.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Identifizierungsvorrichtung als Transponderlesevorrichtung (1c) ausgebildet ist und dass die Nutzerkennungen von mehreren Transpondern (6) gebildet werden.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Identifizierungsvorrichtung als Schlosssteuereinrichtung (1 b) ausgebildet ist und dass die Nutzerkennungen von mehreren Funkhandsendern (5) gebildet werden.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Handsendevorrichtung (3) als Mehrkanal-Handsendevorrichtung mit mehreren Sendekanälen ausgebildet ist, über die jeweils ein Programmiersignal übertragbar ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Handsendevorrichtung (3) als Programmiertasten eine oder mehrere Auswahltasten (Z, E), eine Speichertaste (S) und eine Löschtaste (L) aufweist.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Handsendevorrichtung zumindest zwei Auswahltasten (Z, E) aufweist, wobei eine erste Auswahltaste (E) die "Einer-Stelle" einer Dezimalzahl und die zweite Auswahltaste (Z) eine "Zehnerstelle" einer Dezimalzahl repräsentiert.
 
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die optische Anzeige (4) zumindest zweistellig für die Anzeige einer zweistelligen Dezimalzahl ausgebildet ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht















Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente