[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung eines Schraubstocks an der
Wand eines Einbaumöbels innerhalb eines Servicefahrzeugs nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Derartige Servicefahrzeuge sind bei Handwerkern oder Serviceorganisationen beliebt,
welche eine Vielzahl von Gerätschaften, Werkzeugen und Ersatzteilen mit sich führen
müssen, um am Einsatzort die notwendigen Service- und Reparaturmaßnahmen vornehmen
zu können. Die Servicefahrzeuge weisen hierzu spezielle Einrichtungen, z.B. Schränke,
Regale, Schubladen zur Aufnahme und sicheren Lagerung der Werkzeuge, Gerätschaften
und Ersatzteile auf und beinhalten darüber hinaus oft einfache Werkbankausrüstungen,
so dass viele Arbeiten, die ansonsten in der Werkstatt vorgenommen werden müssten,
mobil am Einsatzort erledigt werden können.
[0003] Ein wichtiges Utensil in vielen Anwendungen von Servicefahrzeugen ist ein Schraubstock,
da dieser zum Festklemmen von Bauteilen, beispielsweise wenn diese bearbeitet werden
müssen, von vielen Handwerkern benötigt wird. Oftmals weisen Servicefahrzeuge bzw.
die in Servicefahrzeugen verbauten Einbaumöbel daher einen Schraubstock oder Halterungen
für einen solchen Schraubstock auf. Dabei ist es im Stand der Technik vor allem geläufig,
einen Schraubstock an eine klappbare Werkbank anzuschließen, wie sie beispielsweise
aus den Druckschriften
DE 43 05 029 A1 und
DE 200 01 968 U1 bekannt ist. Die Werkbank mit dem daran angeordneten Schraubstock ist innerhalb des
Servicefahrzeugs in dessen Heckbereich befestigt und kann nach Öffnen der hinteren
Türen herausgeklappt werden. Nachteilig bei den in den genannten Druckschriften beschriebenen
Werkbänken ist die Tatsache, dass diese zur Benutzung herausgeklappt werden müssen,
was voraussetzt, dass das Fahrzeug auf einem ebenen Untergrund steht und damit die
Möglichkeit besteht, den Stützfuß für die Werkbank abzustützen. Darüber hinaus benötigt
man hinter der Fahrzeug ausreichend Platz und es besteht der Nachteil, dass die Türen
bei kurzer Abwesenheit nicht verschlossen werden können, verbunden mit der Gefahr,
dass Werkzeuge oder Ersatzteile aus dem Fahrzeug entwendet werden. Darüber hinaus
baut die gesamte Anordnung relativ groß und die Fahrzeugeinrichtung kann oft nur benutzt
werden, wenn zuvor die Werkbank ausgeklappt wurde.
[0004] Die
GB 2,354,475 zeigt eine aus einem Fahrzeug ausziehbare Vorrichtung zur Befestigung eines Schraubstocks.
Dieser befindet sich auf einem Träger, an dessen horizontaler Oberseite ein Schlitten
angeordnet ist, wodurch der Schraubstock relativ zu dem Träger und parallel zu der
Wand verschiebbar ist.
[0005] Gegenstand der
US 4,705,254 ist ein an dem Ausleger eines Fahrzeugs befestigbarer und drehbarer Schraubstock.
Eine Verschiebung findet hier nicht statt.
[0006] Es besteht daher die Aufgabe, eine Vorrichtung zur Befestigung eines Schraubstocks
innerhalb eines Servicefahrzeugs so auszubilden, dass diese leicht handhabbar und
schnell auch innerhalb des Servicefahrzeugs in Einsatzposition zu bringen ist.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die
begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
- Fig. 1:
- Eine Seitenansicht an einer an der Wand eines Einbaumöbels befestigten Vorrichtung;
- Fig. 2:
- Eine Ansicht auf die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung aus Richtung A; und
- Fig. 3
- eine Ansicht der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Vorrichtung von oben in Richtung
B.
[0009] In den Figuren 2 und 3 sind zwei Verschiebepositionen des Schraubstocks 1 dargestellt,
nämlich eine eingefahrene Position mit durchgezogenen Linien und eine ausgefahrene
bzw. Arbeitsposition mit gestrichelten Linien. Einander entsprechende Bauteile in
beiden Darstellungen sind mit den gleichen Bezugszahlen bezeichnet.
[0010] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich die Vorrichtung zur Befestigung
eines Schraubstocks 1 an einer Wand 2 eines Einbaumöbels innerhalb eines (nicht dargestellten)
Servicefahrzeugs. Bei der Wand 2 handelt es sich demnach um die Seitenwand oder -
wie im dargestellten Ausführungsbeispiel - um die zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs
senkrechte Rückwand eines Einbaumöbels, wie es verschiedene Hersteller im Angebot
haben. Dieses Einbaumöbel weist neben seiner Eigenschaft zur Halterung eines Schraubstocks
beispielsweise (nicht dargestellte) Arbeitsflächen, Schubladen, Regalfächer und andere
Einbauten auf. An der Wand 2 dieses Einbaumöbels befindet sich ein Träger 3, der im
dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei zueinander parallelen, etwa dreieckigen
Blechen besteht, die an ihrer der Wand 2 zugewandten Seite mit einem Querblech miteinander
verbunden sind und ferner abgekantet sind, so dass ein Teil der Bleche des Trägers
3 parallel zu der Wand 2 verläuft und somit mit der Wand 2 sicher verschraubt werden
kann. Der Träger 3 ist also fest mit der Wand 2 verschraubt. Er weist eine im wesentlichen
horizontale Oberseite 4 auf, welche der Befestigung eines Schlittens 5 dient, an welchem
wiederum der Schraubstock 1 befestigt ist, und zwar derart, dass er entlang der parallel
zur Wand 2 laufenden Verschieberichtung des Schlittens 5 verschiebbar ist. Die beiden
Verschiebepositionen sind in den Figuren 2 und 3 dargestellt, wobei die ausgefahrene
(Arbeits)-Position gestrichelt und die Ruheposition mit durchgezogenen Linien dargestellt
ist.
[0011] Zur Lösung bzw. Fixierung des Schraubstocks 1 auf dem Träger 3 ist eine Klemmschraube
bzw. ein Spannhebel 9 vorgesehen, welche sich an der Unterseite des Trägers 3 befindet
und mit dem Schlitten 5 verbunden ist, um den Schlitten 5 gegen den Träger 3 zu verspannen.
Hierzu weist der Schlitten 5 an seiner Unterseite einen Gewindebolzen 10 auf, der
sich durch eine in der horizontalen Oberseite 4 des Trägers 3 angeordnete (nicht gezeigte)
Aussparung nach unten erstreckt. Der Spannhebel 9 weist ferner eine Gewindemutter
auf, die mit dem Gewindebolzen 10 zusammenwirkt, um die zur Fixierung notwendige Anpresskraft
zu erzeugen. Um die Verschiebung des Schlittens 5 mit dem Schraubstock 1 zu gewährleisten,
ist die Aussparung als ein Langloch ausgebildet. Der Gewindebolzen 10 ist innerhalb
des Langlochs verschiebbar, wobei die Endanschläge des Langlochs die Verschiebepositionen,
insbesondere die ausgefahrene Arbeitsposition und die eingefahrene Ruheposition des
auf dem Schlitten 5 befindlichen Schraubstocks 1 definieren.
[0012] Die Betätigung des Spannhebels 9 bewirkt, dass der Verschiebeschlitten 5 festgeklemmt
wird, so dass keine weitere Verschiebung des Schraubstocks 1 bzw. des Schlittens 5
relativ zu dem Träger 3 bzw. der Wand 2 mehr erfolgen kann. Wird der Spannhebel 9
hingegen gelöst, lässt sich der Schraubstock 1 mit dem Schlitten 5 zwischen den beiden
in den Figuren 2 und 3 dargestellten Positionen und an einer beliebigen Zwischenpositionen
mit Hilfe des Spannhebels 9 fixieren.
[0013] Wie aus Figur 1 ersichtlich, weist der Schlitten 5 eine L-förmige Ausgestaltung auf.
Der Schlitten 5 liegt also sowohl auf der horizontalen Oberseite 4 als auch auf einer
seitlichen Stirnseite des Trägers 3 auf. Zusammen mit dem in dem Langloch geführten
Gewindebolzen 10 ergibt sich hierdurch eine besonders einfache und zuverlässige Linearführung
des Schlittens 5 an dem Träger 3. Insbesondere wird durch die L-förmige Ausgestaltung
eine Verdrehsicherung des Schlittens 5 und somit des Schraubstocks 1 gegenüber dem
Träger 3 gewährleistet. Hierdurch wird sichergestellt, dass die bei einer Bearbeitung
eines Werkstücks in dem Schraubstock 1 auftretenden Momente sicher aufgenommen werden.
[0014] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schraubstock 1 an der den hinteren Türen
zugeordneten Türen zugeordneten Rückwand eines seitlichen Einbauschranks angebracht.
[0015] In der Ruheposition (in den Figuren 2 und 3 mit durchgezogenen Linien dargestellt)
fluchten sämtliche Teile des Schraubstocks 1 mit der Seitenwand des Einbaumöbels;
stehen also nicht darüber hinaus, so dass der Schraubstock 1 beim Betreten des Fahrzeugs
und beim Herausnehmen von Gegenständen aus diesem nicht behindert und der Handwerker
insbesondere nicht daran hängen bleibt oder sich verletzt. In dieser Stellung ist
der Schraubstock 1 auch nicht oder nur sehr umständlich bedienbar, da der Betätigungshebel
8 sich ebenfalls im Bereich der Wand 2 befindet, also nicht frei gedreht werden kann,
wodurch keine Bewegung der beweglichen Backe 7 des Schraubstocks 1 möglich ist und
der Schraubstock damit nicht verwendet werden kann. Vielmehr zeigt der Betätigungshebel
8 in dieser Stellung einfach nach unten. Eine Drehung des Betätigungshebels 8 würde
durch die Wand 2 blockiert.
[0016] In der ausgezogenen Arbeitsposition hingegen - diese ist in den Figuren 2 und 3 gestrichelt
dargestellt - ragt der Betätigungshebel 8 weit über das Ende der Wand 2 hinaus in
Richtung der Fahrzeugmitte und kann frei gedreht werden, wodurch eine freie Beweglichkeit
der beweglichen Backe 7 des Schraubstocks 1 ermöglicht wird. Da auch die Grenzfläche
zwischen der festen Backe und der beweglichen Backe 7 des Schraubstocks 1 außerhalb
des Bereichs der Wand 2 liegt, können in dieser Position auch längere Gegenstände
in den Schraubstockgeklemmt werden, da diese dann vor der Längswand des Einbaumöbels
und parallel zu dieser verlaufen.
[0017] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Befestigung eines Schraubstocks weist gegenüber
den Vorrichtungen, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, den Vorteil auf,
dass der Schraubstock wenig Raum benötigt, schnell in seine Arbeitsposition bringbar
ist und kein Aufstellen einer Werkbank notwendig ist. Der Schraubstock 1 kann lediglich
durch Betätigen des Spannhebels 9, Verschieben entlang der Verschieberichtung des
Verschiebeschlittens 5 und wieder Anziehen des Spannhebels 9 in seine Arbeitsposition
gebracht werden und ebenso schnell wieder von dieser in die Ruheposition zurückgeführt
werden.
1. Vorrichtung zur Befestigung eines Schraubstocks (1) an der Wand (2) eines Einbaumöbels
innerhalb eines Servicefahrzeugs mit einem mit der Wand (2) verbindbaren Träger (3),
an dessen horizontaler Oberseite (4) ein 5 Schlitten (5) zur Aufnahme des Schraubstocks
(1) angeordnet ist, wodurch der Schraubstock (1) relativ zu dem Träger (3) und parallel
zu der Wand (2) verschiebbar ist, wobei der Schraubstock (1) einen Betätigungshebel
zur Verschiebung der beweglichen Backe (7) des Schraubstocks (1) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungshebel (6) in mindestens einer Verschiebestellung des Schraubstocks
(1) ohne Behinderung durch das Einbaumöbel frei rotierbar ist und dass ein Spannhebel
(9) zum Festklemmen des Schraubstocks (1) auf dem Träger (3) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebung des Schraubstocks (1) mit dem Verschiebeschlitten (5) senkrecht
zur Fahrtrichtung des Servicefahrzeugs, also in Richtung auf die Mitte des Fahrzeugs
erfolgt.
3. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (3) zwei parallele und miteinander verbundene Bleche aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (3) eine Aussparung in Form eines Langlochs aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (5) einen Gewindebolzen (10) aufweist, welcher die Aussparung des Trägers
(3) durchgreift und in dieser geführt ist.
6. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (5) einen L-förmigen Querschnitt aufweist.