[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Ermitteln des Zustandes
der Messer an einer Faserschneidvorrichtung, bei der aus endlosen Fasersträngen, die
zumindest teilweise um ein Schneidrad geleitet werden und mittels eines Druckelementes
auf die Schneiden von Messern gedrückt werden, Stapelfasern erzeugt werden.
[0002] Zwischen dem Schneidrad und der Anpressrolle laufen die endlosen Faserstränge, die
durch die Messer - entsprechend der Teilung durch die Anordnung der Messer auf dem
Umfang des Messerträgers - in eine vorgegebene Länge an Stapelfasern zerteilt werden.
Da dieser Vorgang kein klassisches Schneiden, sondern ein Zerdrücken mit Gleitreibung
ist, können nach einer bestimmten Zeit die Messer stumpf werden und sogar brechen,
wodurch die Bruchstücke in den Auffangbehälter für die Stapelfasern gelangen und gleichzeitig
in einem Zyklus die Stapelfasern nicht die vorbestimmte Länge aufweisen. Das Vorhandensein
der metallischen Bruchstücke in dem Behälter mit den Stapelfasern ist zur Weiterverarbeitung
unerwünscht.
[0003] Nach dem Stand der Technik ist es bekannt, einen Metalldetektor unterhalb der Schneidvorrichtung
im Sammeltrichter anzuordnen. Kleine Stücke von abgebrochenen Messerkanten sind damit
aber nicht detektierbar. Auch der Zustand, beispielsweise die Schärfe der Messer kann
damit nicht ermittelt werden.
[0004] Die
EP 1877603 B1 beschreibt ein Verfahren zum Überwachen des Zustandes einzelner Messerklingen, bei
dem ein Sensor den emittierenden Körperschall eines Bauteiles bestimmt und bei einer
Abweichung von einem Sollwert die Maschinensteuerung eine Störung anzeigt. Das Verfahren
ist sehr aufwändig, da kleinste Änderungen, beispielsweise auch in der metallischen
Zusammensetzung der Messer, eine Änderung des Frequenzbereiches bewirken, die sich
auf das Steuerungs-/Regelungsverfahren auswirken. Im Gegensatz zum zuvor genannten
Stand der Technik ist bei diesem Verfahren die Empfindlichkeit zu hoch, um dauerhaft
störungsfrei in einem robusten Betrieb zu laufen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine preiswerte und robuste Vorrichtung
und ein Verfahren zum Schneiden von Fasern zu schaffen, mit der zuverlässig der Zustand
der Messer erkennbar bzw. überwachbar ist.
[0006] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die Lehre nach Anspruch 1 und 13.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind durch die Unteransprüche
gekennzeichnet.
[0007] Gemäß der technischen Lehre nach Anspruch 1 umfasst die Vorrichtung zum Schneiden
von Stapelfasern aus einem Bündel von endlosen Fasersträngen zumindest ein drehbares
Schneidrad mit einer Vielzahl von Messer, um das die Faserstränge zumindest teilweise
herumgeleitet werden. Die auf dem Umfang des Schneidrades angeordnete Vielzahl von
Messern wirken mit einem druck- oder kraftbelasteten Druckelement derart zusammen,
dass die Faserstränge zwischen dem Druckelement und den Messern zerschnitten werden.
Weiterhin weist die Vorrichtung zum Schneiden von Stapelfasern eine Vorrichtung zum
Erkennen des Zustandes der Messer auf.
[0008] Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet ist, dass über eine Änderung des Abstandes
des Druckelementes vom Schneidrad und/oder über eine Änderung des Anpressdruckes einer
Druckvorrichtung auf das Druckelement der Zustand der Messer feststellbar ist.
[0009] Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass bei einem Messerbruch der Abstand
der Anpressrolle zum Schneidrad aufgrund des gebrochenen Messers an der gleichen Stelle
auf dem Umfang des Schneidrades erst kleiner wird, dann aber wieder anwächst, da an
dieser Stelle die Faserstränge nicht geschnitten werden können.
[0010] Alternativ oder ergänzend kann über die Änderung des Anpressdruckes einer Druckvorrichtung
auf das Druckelement der Zustand der Messer fest gestellt werden. Der Druck erhöht
sich zwangsläufig, wenn die Messer abgenutzt oder stumpf oder sogar gebrochen sind.
[0011] Hierzu werden vorteilhafterweise mindestens ein Schalter, beispielsweise ein Näherungsschalter,
oder ein Sensor verwendet, die kleine Abstandsänderungen bestimmen können, wobei über
die Maschinensteuerung die Signale des mindestens einen Schalters oder Sensors ausgewertet
wird. Im Unterschied zum Stand der Technik kann mit einfachen Bauteilen sehr zuverlässig
der Zustand bzw. der Bruch eines Messers bestimmt werden.
[0012] Mit den Merkmalen der Erfindung ist es möglich, eine preiswerte und robuste Schneidvorrichtung
für Stapelfasern zu schaffen, die zuverlässig den Zustand der Messer feststellen kann.
[0013] Bevorzugt ist das Druckelement als Anpressrolle ausgebildet, die über einen Zylinder
als Druckvorrichtung gegen das Schneidrad gedrückt wird.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann der Schalter oder Sensor an
einem Zylinder angeordnet ist, der die Anpressrolle gegen das Schneidrad drückt. Da
viele Zylinder bereits die Schalter für die Endlagen integriert haben, kann deren
Signal verwendet werden, um den Messerbruch zu erkennen. Hierzu ist die Maschinensteuerung
mit einer modifizierten Software zu versehen, die die kleinen Abstandsänderungen zwischen
Anpressrolle und Schneidrad auswerten kann.
[0015] Eine weitere Verbesserung kann dadurch erreicht werden, indem der Schalter oder Sensor
mit einer Betätigungsstange des Zylinders zusammenwirkt. Die Abstandsänderung zwischen
Anpressrolle und Schneidrad wird damit linear übertragen.
[0016] Vorteilhafterweise weist der Zylinder einen Magnetkolben als Schaltelement auf, mit
dem der Schalter ausgelöst wird.
[0017] Dabei kann das Schaltelement mit einem weiteren Schalter zusammenwirken, der ebenfalls
am Zylinder angeordnet ist und der bei einer aufgefahrenen Position der Schneidvorrichtung
zumindest den Antrieb des Schneidrades stoppt.
[0018] Dadurch, dass die Anpressrolle mittels eines Hebelarmes um einen Drehpunkt schwenkbar
gelagert ist, kann der Zylinder mechanisch sehr einfach ausgeführt werden. Die Anpressrolle
benötigt dabei keine Führung, entlang der sie auf das Schneidrad zu bewegbar ist.
[0019] Über einen Sensor, der den Anpressdruck der Druckvorrichtung ermittelt und an eine
Messeinrichtung leitet, kann die Änderung des Anpressdruckes ermittelt werden und
der Zustand jedes einzelnen Messers ermittelt werden.
[0020] Um das einzelne Messer schnell zu identifizieren, ermittelt ein weiterer Sensor die
Position des Schneidrades und leitet das Signal entweder an die Messeinrichtung oder
an eine Steuerung weiter.
[0021] Die Steuerung wiederum kann die Änderungen der Position oder des Anpressdruckes auswerten
und über ein Signal einen Stopp der Maschine, einen Alarm oder eine Warnung erzeugen,
wenn bestimmte Grenzwerte überschritten werden.
[0022] Das Verfahren zum Ermitteln des Zustandes der Messer an einer Faserschneidvorrichtung,
bei der aus endlosen Fasersträngen Stapelfaser erzeugt werden, in dem der Faserstrang
zumindest teilweise um ein Schneidrad geleitet wird und mittels eines Druckelementes
auf die Schneiden von Messer gedrückt wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass durch
die Änderung des Abstandes zwischen dem Druckelement und dem Schneidrad und/oder durch
die Änderung des Anpressdruckes einer Druckvorrichtung auf das Druckelement der Zustand
der Messer erkennbar ist.
[0023] Dadurch, dass bei einem Messerbruch der Abstand der Anpressrolle zum Schneidrad aufgrund
des gebrochenen Messers an der gleichen Stelle auf dem Umfang des Schneidrades erst
kleiner wird, dann aber wieder anwächst, da an dieser Stelle die Faserstränge nicht
geschnitten werden können, kann sehr zuverlässig ein Messerbruch erkannt werden.
[0024] Durch die Änderung des Anpressdruckes einer Druckvorrichtung auf das Druckelement
kann alternativ oder ergänzend der Zustand der Messer fest gestellt werden. Der Druck
erhöht sich zwangsläufig, wenn die Messer abgenutzt oder stumpf oder sogar gebrochen
sind.
[0025] Vorteilhafterweise wird die Änderung des Abstandes mittels mindestens eines Schalters
oder Sensors ermittelt, dessen Signale von der Maschinensteuerung ausgewertet werden.
[0026] In bevorzugter Ausführungsform wirkt der mindestens eine Schalter oder Sensor mit
einer als Zylinder ausgebildeten Druckvorrichtung zusammen, die die Anpressrolle gegen
das Schneidrad drückt.
[0027] Alternativ oder ergänzend kann ein Sensor die Position des Schneidrades ermittelt
und an eine Messeinrichtung oder Steuerung übermittelt. Damit lässt sich für jedes
einzelne Messer über eine Umdrehung des Schneidrades der Zustand feststellen und dokumentieren.
[0028] Besonders bevorzugt ermittelt ein Sensor den Anpressdruck der Druckvorrichtung und
übermittelt den Wert an eine Messeinrichtung. Über die Änderung des Druckes kann die
Schärfe oder eine Beschädigung der Messerklinge genau ermittelt werden.
[0029] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines möglichen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigt:
- Figur 1:
- eine schematische Prinzipskizze einer Vorrichtung zum Schneiden von Stapelfasern;
- Figur 2:
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Schneiden von Stapelfasern;
- Figur 3:
- eine weitere schematische Darstellung der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Schneiden von Stapelfasern;
- Figur 4:
- eine dritte schematische Darstellung der der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Schneiden von Stapelfasern;
- Figur 5:
- eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Schneiden von Stapelfasern.
[0030] Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung
zum Schneiden von Stapelfasern aus einem Bündel von endlosen Fasersträngen 5. Ein
um seine Drehachse 3 drehbares und mittels Motor angetriebenes zylindrisches Schneidrad
1 weist auf seinem Umfang eine Vielzahl von Messern 2 auf, die mit ihren Schneiden
in Richtung des Außenumfanges zeigen. In diesem Ausführungsbeispiel sind nur vier
Messer 2 von insgesamt ca. 50 - 90 Messer beispielhaft dargestellt. Der Abstand der
Messerschneiden auf dem Außenumfang entspricht dabei der zukünftigen geschnittenen
Faserlänge. Die Messer 2 sind von unten und oben mit Deckblechen 4 gekammert, die
in Form von Kragen überstehen und dabei die Faserstränge 5 wie in einem teilweise
offenen Kanal führen. In diesem Ausführungsbeispiel dreht sich das Schneidrad 1 im
Uhrzeigersinn.
[0031] Ein Druckelement ist in diesem Ausführungsbeispiel als eine Anpressrolle 6 ausgeführt,
die mittels Druckvorrichtung 7 beaufschlagt wird und mit seinem Außenumfang mit den
Schneiden der Messer 2 auf einem Teilkreis 2a zusammen wirkt. Die Anpressrolle 6 ist
in diesem Ausführungsbeispiel rotationssymmetrisch ausgebildet und kann je nach Ausführung
ebenfalls mit einem separaten Antrieb drehbar angetrieben werden, oder über den oder
die Faserstränge 5 drehend mitgeführt werden. Der kreisförmige Teilkreis 2a wird durch
alle auf dem Schneidrad 1 angeordnete Schneiden der Messer 2 gebildet. Dabei dreht
sich die Anpressrolle 6 gegen den Uhrzeigersinn. Außerhalb seiner Drehachse ist die
Anpressrolle 6 mittels eines Hebelarmes 9 um einen Drehpunkt 10 verschwenkbar gelagert.
Der Druck bzw. die Kraft auf die Anpressrolle 6 wird durch eine Betätigungsstange
11 aufgebracht, die mit einem Ende an der Anpressrolle 6 befestigt ist, und mit dem
anderen Ende mit einem Zylinder 8, beispielsweise einem Pneumatik- oder Hydraulikzylinder,
zusammen wirkt.
[0032] Die Faserstränge 5 laufen kontinuierlich tangential auf den Umfang des sich drehenden
Schneidrades 1 zu, werden um das Schneidrad 1, in diesem Ausführungsbeispiel um ca.
270°, herum geleitet und liegen dabei auf den Schneiden der Messer auf. Da die Schneiden
der Messer 2 zum Umfang des Schneidrades 1 gerichtet sind, wird durch den Druck der
Anpressrolle 6 auf den Faserstrang 5 dieser zerschnitten. Die zerschnittenen Fasern
werden unterhalb des Schneidrades 1 durch einen nicht dargestellten Kanal abgezogen.
Die Länge der geschnittenen Faser entspricht dabei ungefähr dem Abstand der Messerschneiden
auf dem Außenumfang des Schneidrades 1. Nicht zerschnittene einzelne Fasern des Faserkabels
wickeln sich allmählich um das Schneidrad auf und werden bei der nächsten Umdrehung
mit einer dann erhöhten Anpresskraft zerschnitten. Um einen übermäßigen Messerbruch
zu verhindern, sollen möglichst keine Querkräfte auf die Messerschneiden wirken. Hierzu
wird die Geschwindigkeit der in das Schneidrad 1 einlaufenden Faserstränge 5 mit der
Umfangsgeschwindigkeit der Messer 2 an den Schneiden synchronisiert.
[0033] Die erste Ausführungsform der Erfindung wird in den Figuren 2 bis 4 beschrieben.
[0034] In Figur 2 ist das Schneidrad 1 und der Faserstrang 5 nur noch symbolisch dargestellt.
Diese Figur zeigt die Position der Anpressrolle 6, die mit ihrem Außenumfang auf dem
Teilkreis 2a aufliegt. Wie zuvor ausgeführt sorgt der Zylinder 8 für den erforderlichen
Anpressdruck, der mittels Betätigungsstange 11 auf die Anpressrolle 6 ausgeübt wird.
Dabei verschwenkt die Anpressrolle 6 mittels eines Hebelarmes 9 um den Drehpunkt 10.
Der Zylinder 8 ist mittels eines Fixpunktes 15 ortsfest an einem Gehäuse der Faserschneidvorrichtung
angeordnet, wobei der Zylinder 8 zumindest teilweise entlang der Betätigungsstange
11 verfahrbar ausgebildet ist. An dem Zylinder 8 sind ein erster und ein zweiter Schalter
12, 13 angeordnet, mit denen die Stellung der Anpressrolle 6 ermittelt werden kann.
Der Zylinder 8 ist über eine Mittenaufhängung 14 axial beweglich gelagert. Innerhalb
des Zylinders 8 kann ein nicht dargestellter Magnetkolben angeordnet sein, der mit
den Schaltern 12, 13 zusammenwirkt, die als Näherungsschalter ausgebildet sein können.
[0035] In Figur 3 ist die Schneidvorrichtung in aufgefahrener Position dargestellt, wobei
der Zylinder 8 die Betätigungsstange 11 zurückgefahren hat, so dass die Anpressrolle
6 um den Drehpunkt 10 herum verschwenkt und vom Schneidrad 1 abgehoben hat. In dieser
Position, in der ein großer Abstand zwischen den Messern 2 und der Anpressrolle 6
besteht, kann beispielsweise das Schneidrad 1 und/oder der darunter liegende Kanal
gereinigt werden und ein neuer Faserstrang 5 eingelegt oder die Anpressrolle 6 ausgetauscht
werden. Dabei wird der hintere Schalter 13 durch den nicht dargestellten im Zylinder
8 angeordneten Magnetkolben betätigt, so dass die Maschinensteuerung die Drehzahl
von Schneidrad 1 und Anpressrolle 6 stoppt und die Schneidvorrichtung verriegelt.
[0036] Der vordere Schalter 12 überwacht den zugefahrenen Zustand der Anpressrolle 6. Er
ist soweit zurück gesetzt, dass bei normalem Betrieb die Schaltposition nicht überdeckt
wird, bzw. der Schalter nicht auslöst. Bei einem Messerbruch kann der Faserstrang
5 nicht zerschnitten werden. Die fehlende Schneide des Messers 2 kann bei dem ersten
Umlauf des nicht zerschnittenen Faserstranges 5 dazu führen, dass die Anpressrolle
6 den Teilkreis 2a überdeckt, da die Anpressrolle 6 in die Lücke des zerbrochenen
Messers 2 eintauchen kann. Erst wenn mehrere Umdrehungen mit aufgewickelten Fasersträngen
vorliegen, steigt die Kraft auf die Anpressrolle 6, wodurch diese gegen den Druck
des Zylinders 8 örtlich vom Teilkreis 2a weg gedrückt wird, so dass sich der Abstand
zwischen Schneidrad 1 und Anpressrolle 6 vergrößert. Dieses leichte Abheben der Anpressrolle
6 vom Teilkreis 2a des Schneidrades 1, der durch die Schneiden der Messer 2 gebildet
wird, wird durch einen zweiten Schalter 12 detektiert und an die Maschinensteuerung
weitergeleitet, die daraufhin eine Fehlermeldung anzeigt. Aufgrund des Abstandes der
Anpressrolle 6 vom Teilkreis 2a kann der Schalter so eingestellt werden, dass ein
einmaliges Umwickeln des Schneidrades 1 mit einem nicht zerschnittenen Faserstrang
5 nicht zu einem Auslösen des Schalters 2 führt. Erst ein mehrmaliges Umwickeln des
Schneidrades 1 mit Teilen des Faserstranges 5 führt zu einem größeren Abstand der
Anpressrolle 6 vom Teilkreis 2a und zum Auslösen des Schalters 12. In Abhängigkeit
der Faserdicke kann der Schalter 12 so eingestellt werden, dass ein Fehlalarm vermieden
werden kann.
[0037] Erfindungsgemäß kann über die Bestimmung des Abstandes der Anpressrolle 6 vom Schneidrad,
insbesondere vom Teilkreis 2a bzw. über die Abweichung vom theoretischen Abstand von
den Schneiden der Messer 2 ein Messerbruch sicher bestimmt werden, ohne dass weitere
Vorrichtungen wie Metallsensoren oder andere Sensoren notwendig sind. Die an einem
Zylinder 8 angeordneten oder integrierten Sensoren 12, 13 und deren Signale können
verwendet werden, um mit der Maschinensteuerung einen möglichen Messerbruch zu erkennen.
[0038] Alternativ können die Schalter oder Sensoren auch als Drehweggeber beispielsweise
im Drehpunkt 10 des Hebelarmes angeordnet sein. Eine weitere Anordnung kann auch am
Hebelarm 10 oder im Bereich der Lagerung der Anpressrolle 6 erfolgen. Die Schalter
12, 13 bzw. Sensoren am Zylinder 8 haben den Vorteil, dass diese bereits im oder am
Zylinder integriert sein können und lediglich ein Verschalten mit der Maschinensteuerung
und eine zusätzliche Adaption einer Software eine Erkennung eines Messerbruches ermöglicht.
[0039] In dem zweiten Ausführungsbeispiel der Figur 5 wird die Änderung des Anpressdruckes
des Druckelementes bzw. der Druckvorrichtung 7 genutzt, um den Zustand der Messer
2, insbesondere den Bruch der Messer 2, zu überwachen. Dazu ermittelt ein Sensor 16
den aktuellen Anpressdruck der Druckvorrichtung 7, beispielsweise des Zylinders 8,
und gibt das Signal an eine Messeinrichtung 18 weiter, die mittels einer Steuerung
19 bzw. eines Reglers ein Signal 20 erzeugt, wenn Grenzwerte überschritten werden.
Die Steuerung 19 erkennt Abweichungen von einer Sollgröße, die daraufhin schließen,
ob ein Messer 2 stumpf ist oder bei einer noch größeren Abweichung möglicherweise
gebrochen ist. Ein zweiter Sensor 17, der als Inkrementalgeber ausgebildet sein kann
und am Schneidrad 1 angeordnet ist, übermittelt laufend seine Position bzw. die Position
des Schneidrades 1 an die Messeinrichtung 18. Die Messeinrichtung 18 kann mit beiden
Sensorwerten für jedes Messer 2 den aktuellen Zustand speichern und die Daten an die
Steuerung übermitteln. Es ergibt sich eine vollautomatische Messerüberwachung für
die Schneidmaschine, die den Zustand jedes einzelnen Messers 2 innerhalb einer Umdrehung
des Schneidrades 1 feststellen kann. Ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem Stand
der Technik ist die exakte Anzeige des defekten Messers 2 und die frühzeitige Anzeige
von stumpf gewordenen Messern 2, bevor diese brechen. Damit lässt sich frühzeitig
ein Wartungsintervall für alle problematisch gewordenen Messer 2 einplanen, wobei
aufgrund der exakten Anzeige, welches Messer 2 betroffen ist, die Wartungszeit reduzieren
lässt. Über eine Auswertung der geschnittenen Kabellänge pro Messer lässt sich beispielweise
bei Änderung des Lieferanten oder der Messercharge ein nachvollziehbares und dokumentierbares
Qualitätssicherungssystem aufbauen. Die Stillstandszeiten werden damit minimiert und
es ergibt sich eine optimale Ausnutzung der Messer 2. Die Messeinrichtung 18 kann
graphisch die Schneidkräfte jedes Messers 2 darstellen und überwachen, wobei über
die Steuerung 19 Grenzwerte für eine Warnung, einen Alarm oder einen Stopp bzw. bei
Messerbruch in Abhängigkeit der zu schneidenden Fasern einstellbar sind.
[0040] Eine Kombination in der Auswertung der Daten ist sinnvoll, also die Änderung des
Anpressdruckes mit der Änderung der Position des Druckelementes zu kombinieren, da
hiermit zuverlässig ein Fehlalarm bei einem möglichen Messerbruch vermieden werden
kann, da bei möglichen Fehlstellen in der Härte des Faserstranges eine Änderung des
Anpressdruckes angezeigt werden kann, ohne dass sich die Position des Druckelementes
ändert.
[0041] Auch eine Teilkombination ist möglich, in dem beispielsweise die Positionsänderung
des Druckelementes mit dem Sensor 17 kombiniert wird, um direkt die Position des gebrochenen
Messers feststellen zu können.
Bezugszeichen
[0042]
- 1
- Schneidrad
- 2
- Messer
- 2a
- Teilkreis
- 3
- Drehachse
- 4
- Deckblech
- 5
- Faserstrang
- 6
- Anpressrolle
- 7
- Druckvorrichtung
- 8
- Zylinder
- 9
- Hebelarm
- 10
- Drehpunkt
- 11
- Betätigungsstange
- 12
- Schalter
- 13
- Schalter
- 14
- Mittenaufhängung
- 15
- Fixpunkt
- 16
- Sensor
- 17
- Sensor
- 18
- Messeinrichtung
- 19
- Steuerung
- 20
- Signal
1. Vorrichtung zum Schneiden von Stapelfasern aus einem Bündel von endlosen Fasersträngen
(5), die um ein drehbares Schneidrad (1) zumindest teilweise herumgeleitet werden,
wobei das Schneidrad (1) auf seinem Umfang eine Vielzahl von Messern (2) aufweist,
die mit einem druck- oder kraftbelasteten Druckelement derart zusammen wirken, dass
die Faserstränge (5) zwischen dem Druckelement und den Messern (2) zerschnitten werden,
und eine Vorrichtung zum Erkennen des Zustandes der Messer (2) aufweist, die dadurch gekennzeichnet ist, dass über eine Änderung des Abstandes des Druckelementes vom Schneidrad (1) und/oder über
eine Änderung des Anpressdruckes einer Druckvorrichtung auf das Druckelement der Zustand
der Messer (2) feststellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung des Abstandes des Druckelementes vom Schneidrad (1) mittels mindestens
eines Schalters (12) oder Sensors ermittelt wird.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement als Anpressrolle (6) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckvorrichtung als Zylinder (8) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter (12) oder Sensor an dem Zylinder (8) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter (12) oder Sensor mit einer Betätigungsstange (11) des Zylinders (8)
zusammenwirkt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (8) ein Schaltelement aufweist, das zumindest mit dem Schalter (12)
zusammen wirkt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (8) einen Schalter (13) aufweist, der bei einer aufgefahrenen Position
der Schneidvorrichtung zumindest den Antrieb des Schneidrades (1) stoppt.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpressrolle (6) mittels eines Hebelarmes (9) um einen Drehpunkt (10) schwenkbar
gelagert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (16) den Anpressdruck der Druckvorrichtung ermittelt und das Signal an
eine Messeinrichtung (18) leitet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (17) die Position des Schneidrades (1) an eine Messeinrichtung (18) oder
eine Steuerung leitet.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung (19) Änderungen der Position des Druckelementes oder Änderungen des
Anpressdruckes auswertet und ein Signal (20) erzeugt.
13. Verfahren zum Ermitteln des Zustandes der Messer an einer Faserschneidvorrichtung,
bei der aus endlosen Fasersträngen (5), die zumindest teilweise um ein Schneidrad
(1) geleitet werden und mittels eines Druckelementes auf die Schneiden von Messer
(2) gedrückt werden, Stapelfaser erzeugt werden, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Änderung des Abstandes zwischen dem Druckelement und dem Schneidrad (1)
und/oder durch die Änderung des Anpressdruckes einer Druckvorrichtung auf das Druckelement
der Zustand der Messer (2) erkennbar ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung des Abstandes mittels mindestens eines Schalters (12) oder Sensors ermittelt
wird, dessen Signale von einer Steuerung ausgewertet werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Schalter (12) oder Sensor mit einer als Zylinder (8) ausgebildeten
Druckvorrichtung zusammenwirkt, die das Druckelement gegen das Schneidrad (1) drückt.
16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (17) die Position des Schneidrades (1) ermittelt und an eine Messeinrichtung
(18) oder Steuerung übermittelt.
17. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (16) den Anpressdruck der Druckvorrichtung ermittelt und den Wert an eine
Messeinrichtung (18) übermittelt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Zustand jedes einzelnen Messers (2) innerhalb einer Umdrehung des Schneidrades
(1) feststellbar ist.