[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Positionierung einer
Hilfseinrichtung im Türbereich eines Schienenfahrzeugs sowie ein Schienenfahrzeug.
[0002] Schienenfahrzeuge können in einem Türbereich Hilfseinrichtungen, z.B. Beleuchtungseinrichtungen,
aufweisen, die z.B. ein Ein- und Aussteigen von Fahrgästen unterstützen oder erleichtern.
Oftmals weisen Schienenfahrzeuge sogenannte Schiebetüren, insbesondere Schwenkschiebetüren,
auf. Beim Öffnen einer solchen Fahrzeugtür kann mindestens einer der Türflügel eine
Funktion der Hilfseinrichtung beeinträchtigen, beispielsweise indem der Türflügel
einen Beleuchtungsbereich einer Beleuchtungseinrichtung verdeckt.
[0003] Die
US 7,175,320 B1 offenbart eine verstellbare, erhabene und im Außenbereich montierte Beleuchtungseinrichtung
für Fahrzeuge wie z.B. Schulbusse. Die Beleuchtungseinrichtung stellt einen Beleuchtungsbereich
für einen Ein- und Ausstiegsbereich zur Verfügung, um eine bessere Sichtbarkeit für
Passagiere, Fahrzeugführer und andere Fahrzeugbetreiber in der Fahrzeugumgebung zu
schaffen. Die offenbarte Beleuchtungseinrichtung ist jedoch nur einmalig, insbesondere
vor einem Betrieb, positionierbar und nach der Positionierung ortsfest angeordnet.
Insbesondere wird auch keine aktorgestützte Positionierung der Beleuchtungseinrichtung
gelehrt.
[0004] Die
US 5,669,704 A offenbart ein Sicherheitssystem für ein Fahrzeug, welches eine externe Spiegelanordnung
und ein Lichtmodul umfasst, welches entfernbar innerhalb eines Gehäuses angeordnet
ist.
[0005] Die
GB 2488862 A offenbart eine Beleuchtungsanordnung für ein Fahrzeug oder einen Anhänger, wobei
eine justierbare Beleuchtungsträgereinrichtung in ein äußeres Gehäuse eingepasst ist.
Die Anordnung stellt verschiedene vertikale Winkel für eine nach außen erfolgende
Lichtprojektion ein, die eine Oberfläche im Umgebungsbereich unter und neben dem Fahrzeug
abdeckt.
[0006] Die
US 5,209,559 A offenbart ein Fahrzeugbeleuchtungssystem zur Benutzung mit Lastwagen oder Anhängern,
welches einen Fahrzeugführer bei der Beobachtung einer Fahrzeugumgebung im Heckbereich
unterstützt. Das Beleuchtungssystem umfasst eine Beleuchtungseinheit, die unterhalb
eines Fahrzeugkörpers, jedoch oberhalb und vor und/oder hinter Hinterrädern montiert
ist.
[0007] Es stellt sich das technische Problem, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Positionierung
einer Hilfseinrichtung im Türbereich eines Schienenfahrzeugs sowie ein Schienenfahrzeug
zu schaffen, die eine erhöhte Betriebssicherheit des Schienenfahrzeugs ermöglichen.
[0008] Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch die Gegenstände mit den Merkmalen
der Ansprüche 1, 8 und 10. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Es ist eine Grundidee der Erfindung, dass eine Hilfseinrichtung, z.B. eine Beleuchtungseinrichtung,
durch eine Positioniereinrichtung relativ zum Schienenfahrzeug ein- und ausgefahren
werden kann.
[0010] Vorgeschlagen wird eine Vorrichtung zur Positionierung einer Hilfseinrichtung im
Türbereich eines Schienenfahrzeugs. Eine Positionierung bezeichnet hierbei eine Veränderung
einer Position. Wie nachfolgend noch näher erläutert, kann eine Positionierung jedoch
auch eine Veränderung einer Orientierung der Hilfseinrichtung bezeichnen oder umfassen.
[0011] Eine Hilfseinrichtung kann insbesondere eine Beleuchtungseinrichtung, eine Bilderfassungseinrichtung
oder eine Informationseinrichtung, beispielsweise eine Fahrzeuginformationseinrichtung,
sein. Auch kann die Hilfseinrichtung mehrere der vorhergehend genannten Einrichtungen
umfassen.
[0012] Ein Türbereich des Schienenfahrzeugs bezeichnet hierbei einen Bereich einer Außenwand
des Schienenfahrzeugs, der zumindest eine Türöffnung umfasst, wobei die Türöffnung
eine Öffnung in der Außenwand bezeichnet, in der eine Tür im geschlossenen Zustand
angeordnet ist. Vorzugsweise umfasst der Türbereich auch Teilbereiche der Außenwand,
die benachbart zu der Türöffnung angeordnet sind, insbesondere Bereiche der Außenwand,
die entlang einer vertikale Achse des Schienenfahrzeugs oberhalb und/oder unterhalb
der Türöffnung und/oder entlang einer longitudinalen Achse des Schienenfahrzeugs vor
und/oder hinter der Türöffnung und/oder entlang einer lateralen Achse des Schienenfahrzeugs
rechts von und/oder links von der Türöffnung angeordnet sind. Der Türbereich und/oder
ein Teilbereich kann hierbei vorbestimmte Dimensionen aufweisen.
[0013] Weiter umfasst die Vorrichtung mindestens einen relativ zum Schienenfahrzeug ortsfest
anordenbaren Teil. Dieser Teil kann auch als ortsfester Teil bezeichnet werden. Der
ortsfeste Teil weist mindestens ein Befestigungsmittel zur Befestigung des ortsfesten
Teils an dem Schienenfahrzeug, insbesondere im Türbereich des Schienenfahrzeugs, auf
oder umfasst ein solches Befestigungsmittel oder bildet ein solches aus. Hierbei kann
das Schienenfahrzeug mindestens ein korrespondierendes Befestigungsmittel aufweisen,
wobei die Befestigungsmittel des ortsfesten Teils und des Schienenfahrzeugs miteinander
wechselwirken können, um eine feste, insbesondere starre, mechanische Verbindung zwischen
dem ortsfesten Teil und dem Schienenfahrzeug herzustellen. Somit kann der ortsfeste
Teil relativ zum Schienenfahrzeug, insbesondere relativ zu einem Koordinatensystem
des Schienenfahrzeugs, ortsfest an dem Schienenfahrzeug angeordnet werden. Ein Koordinatensystem
des Schienenfahrzeugs kann hierbei durch eine Fahrzeuglängsachse, die als longitudinale
Achse bezeichnet werden kann, eine Fahrzeugquerachse, die als laterale Achse bezeichnet
werden kann, und eine Fahrzeughochachse, die auch als vertikale Achse bezeichnet werden
kann, gebildet werden. Die vertikale Achse kann von unten nach oben orientiert sein,
wenn sie von einem Fahrzeugboden hin zu einem Fahrzeugdach orientiert ist. Die longitudinale
Achse kann von hinten nach vorne orientiert sein, wenn sie von einem Heckbereich zu
einem Frontbereich orientiert ist. Die laterale Achse kann von rechts nach links orientiert
sein, wenn sie von einer rechten Seitenwand des Fahrzeugs zu einer linken Seitenwand
des Fahrzeugs orientiert ist, wobei ein Betrachter in Richtung der longitudinalen
Achse nach vorne schaut.
[0014] Weiter ist die Hilfseinrichtung eine Beleuchtungseinrichtung. Die Beleuchtungseinrichtung
kann hierbei mindestens eine Beleuchtungsquelle umfassen, beispielsweise eine LED.
Die Beleuchtungseinrichtung kann hierbei derart an dem beweglichen Teil befestigt
oder angeordnet sein, dass ein Beleuchtungsbereich einen der Fahrzeugtür zugeordneten
Ein- und Ausstiegsbereich zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, umfasst.
Der Ein- und Ausstiegsbereich kann hierbei entlang der Fahrzeugquerachse neben dem
Fahrzeug angeordnet sein, also z.B. Bereiche eines Bahnsteigs, eines Gehsteigs oder
einer Straße, aber auch Bereiche im Fahrgastraum umfassen. Eine Ausleuchtung des Ein-
und Ausstiegsbereichs kann während eines Aufenthalts des Fahrzeugs an einer Haltestelle,
aber auch im Evakuierungsfall, erfolgen. Die Beleuchtungseinrichtung kann Licht mit
einer vorbestimmten Lichtstärke erzeugen.
[0015] Das Schienenfahrzeug kann weiter eine ein- und ausfahrbare oder ein- und ausklappbare
Ein- und Ausstiegsrampe, beispielsweise für Rollstühle, umfassen. In diesem Fall kann
diese Ein- und Ausstiegsrampe auch in einem ausgefahrenen bzw. ausgeklappten Zustand
in einer gewünschten Weise, insbesondere vollständig, mit einer vorbestimmten Lichtstärke
ausgeleuchtet werden. Weiter kann die Vorrichtung und/oder die Beleuchtungseinrichtung
derart angeordnet sein, dass bei einer ausgefahrenen bzw. ausgeklappten Ein- und Ausstiegsrampe
ein entlang der Fahrzeuglängsachse vor der Ein- und Ausstiegsrampe liegender Bereich
durch die Beleuchtungseinrichtung beleuchtet wird. Hierdurch können vorteilhafterweise
reflektierende Elemente der Ein- und Ausstiegsrampe beleuchtet werden, wodurch diese
z.B. für nachfolgende Verkehrsteilnehmer verbessert sichtbar wird.
[0016] Alternativ kann die Hilfseinrichtung eine Bilderfassungseinrichtung sein. Ein Erfassungsbereich
der Bilderfassungseinrichtung kann, wie vorhergehend erläutert, zumindest einen Teil,
vorzugsweise jedoch den vollständigen Ein- und Ausstiegsbereich, der der Tür zugeordnet
ist, umfassen. Hierdurch kann, z.B. für einen Fahrzeugführer, eine verbesserte visuelle
Erfassung von Personen, die ein- und aussteigen, erfolgen. Hierzu können die von der
Bilderfassungseinrichtung erzeugten Bilddaten z.B. an eine Anzeigeeinrichtung im Führerstand
des Schienenfahrzeugs übertragen werden. Selbstverständlich können die Bilddaten auch
an weitere Empfangseinrichtungen, beispielsweise fahrzeugexterne Empfangseinrichtungen,
übertragen werden.
[0017] Alternativ ist die Hilfseinrichtung eine Informationseinrichtung. Diese kann beispielsweise
Informationen für ein- und aussteigende Fahrgäste visuell, akustisch oder auf eine
andere Art und Weise erzeugen. Beispielsweise kann die Hilfseinrichtung eine Projektionseinrichtung
sein. Diese kann beispielsweise Informationen für ein- und/der aussteigende Fahrgäste
auf einen Bodenbereich vor der Fahrzeugtür projizieren. Selbstverständlich kann die
Hilfseinrichtung auch mehrere der vorhergehend erläuterten Einrichtungen umfassen.
[0018] Die vorgeschlagene Vorrichtung, insbesondere die Hilfseinrichtung, kann auch eine
Kommunikationseinrichtung, insbesondere eine Sende- und/oder Empfangseinrichtung,
umfassen, die eine Signal- und/oder Datenübertragung zwischen der Vorrichtung und
weiteren fahrzeuginternen und/oder fahrzeugexternen Einrichtungen erlaubt. Die Übertragung
kann hierbei drahtlos oder drahtgebunden erfolgen. Somit können beispielsweise Steuersignale
für den Betrieb der Vorrichtung, insbesondere für die Steuerung der Positionierung
und den Betrieb der Hilfseinrichtung, an die Vorrichtung übertragen werden. Auch können
von der Hilfseinrichtung erzeugte Signale an weitere Einrichtungen übertragen werden.
[0019] Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung mindestens einen relativ zum ortsfesten Teil
beweglichen Teil, wobei die Hilfseinrichtung am beweglichen Teil, insbesondere an
einem freien Ende oder im Bereich des freien Endes des beweglichen Teils, angeordnet
ist. Der bewegliche Teil ist aktorgestützt zwischen einem eingefahrenen und ausgefahrenen
Zustand bewegbar.
[0020] Somit ist durch eine Bewegung des beweglichen Teils zumindest eine Position der Hilfseinrichtung
relativ zum ortsfesten Teil veränderbar. In einem befestigten Zustand des ortsfesten
Teils ist somit eine Position der Hilfseinrichtung relativ zum Schienenfahrzeug veränderbar.
Der befestigte Zustand beschreibt hierbei einen Zustand, in dem der ortsfeste Teil
am Schienenfahrzeug befestigt ist.
[0021] Der eingefahrene und der ausgefahrene Zustand können hierbei zwei Endzustände der
Bewegung des beweglichen Teils bezeichnen. So kann im eingefahrenen Zustand ein Abstand
zwischen einem Referenzpunkt der Hilfseinrichtung, beispielsweise einem Befestigungspunkt
der Hilfseinrichtung an dem beweglichen Teil, und einem Referenzpunkt des ortsfesten
Teils, beispielsweise eines Befestigungspunktes des ortsfesten Teils am Schienenfahrzeug,
kleiner sein als der Abstand zwischen dem Referenzpunkt der Hilfseinrichtung und dem
Referenzpunkt des ortsfesten Teils im ausgefahrenen Zustand.
[0022] Aktorgestützt kann bedeuten, dass die Vorrichtung mindestens eine Einrichtung zur
Erzeugung von Antriebsenergie umfasst, wobei die Antriebsenergie zur Bewegung des
beweglichen Teils erzeugt wird und/oder dient. Diese Einrichtung kann beispielsweise
als elektrische Maschine ausgebildet sein. Selbstverständlich können jedoch auch andere
Einrichtungen zur Erzeugung von Antriebsenergie, z.B. Druckerzeugungseinrichtungen
für einen hydraulischen oder pneumatischen Antrieb oder verbrennungskraftmotorische
Einrichtungen, verwendet werden. Weiter kann die Vorrichtung Mittel zur Übertragung
der Antriebsenergie auf den beweglichen Teil umfassen. Diese Mittel können z.B. eine
mechanische und/oder pneumatische und/oder hydraulische und/oder elektrische und/oder
magnetische Übertragung von Antriebsenergie ermöglichen.
[0023] Weiter kann die Vorrichtung mindestens ein Führungsmittel zur Führung der Bewegung
des beweglichen Teils umfassen. Das Führungsmittel kann insbesondere als Lagereinrichtung
ausgebildet sein. Das mindestens eine Führungsmittel kann insbesondere eine Linearführung
des beweglichen Teils ermöglichen.
[0024] Weiter kann die Hilfseinrichtung im ausgefahrenen Zustand des beweglichen Teils und
im befestigten Zustand des ortsfesten Teils von der Außenwand über die Tür des Schienenfahrzeugs
im geöffneten Zustand hinüberragen.
[0025] Weiter ist die Hilfseinrichtung im ausgefahrenen Zustand des beweglichen Teils mit
einem Abstand von der Außenwand des Schienenfahrzeugs beabstandet angeordnet oder
anordenbar, der größer ist, insbesondere um mehr als ein vorbestimmtes Maß größer
ist, als ein maximaler Abstand der geöffneten (Fahrzeug-)Tür von der Außenwand. Insbesondere
kann die Vorrichtung derart ausgebildet sein, dass in dem befestigten Zustand die
Hilfseinrichtung im ausgefahrenen Zustand des beweglichen Teils mit einem Abstand
von der Außenwand des Schienenfahrzeugs beabstandet angeordnet ist, der größer als
ein maximaler Abstand der geöffneten (Fahrzeug-)Tür von der Außenwand ist.
[0026] Die Außenwand des Schienenfahrzeugs bezeichnet hierbei eine Wand, durch die ein Innenbereich
des Schienenfahrzeugs, welches z.B. einen Fahrgastraum umfassen kann, von einem Außenbereich
getrennt ist.
[0027] Insbesondere kann die Hilfseinrichtung im ausgefahrenen Zustand des beweglichen Teils
entlang der vorhergehend erläuterten Fahrzeugquerachse, also der lateralen Achse,
weiter entfernt von der Außenwand angeordnet sein als die Tür im geöffneten Zustand,
z.B. als ein Flügel der Schwenkschiebetür im geöffneten Zustand.
[0028] Insbesondere kann ein Verstellweg zwischen dem ein- und ausgefahrenen Zustand größer
als ein maximaler Verstellweg der Fahrzeugtür entlang der Fahrzeugquerachse sein.
Der maximale Verstellweg des beweglichen Teils kann beispielsweise 0,3 m oder 0,5
m betragen. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise, dass die Hilfseinrichtung
in ihrer Funktionalität nicht durch die geöffnete Tür beeinträchtigt wird.
[0029] Der Verstellweg kann hierbei ein Verstellweg der vorgeschlagenen Vorrichtung sein.
[0030] Somit kann das Merkmal, dass die Hilfseinrichtung im ausgefahrenen Zustand des beweglichen
Teils mit einem Abstand von der Außenwand des Schienenfahrzeugs beabstandet angeordnet
ist, der größer als ein maximaler Abstand der geöffneten Tür von der Außenwand ist,
bedeuten, dass ein Verstellweg der Vorrichtung zwischen dem ein- und ausgefahrenen
Zustand größer als ein maximaler Verstellweg der Fahrzeugtür entlang der Fahrzeugquerachse
ist.
[0031] Es ist vorstellbar, dass ein Verstellweg zwischen dem eingefahrenen Zustand und dem
ausgefahrenen Zustand positionsabhängig (fahrzeugpositionsabhängig) eingestellt wird.
Hierzu kann die Vorrichtung eine Position des Schienenfahrzeugs und einen der Position
zugeordneten Verstellweg bestimmen. Die Position kann hierbei eine Position in einem
globalen Referenzkoordinatensystem sein. Beispielsweise kann die Vorrichtung mindestens
eine Einrichtung zur Positionsbestimmung, insbesondere eine GNSS-Einrichtung umfassen,
oder mit einer solchen Einrichtung, beispielsweise eine Einrichtung des Schienenfahrzeugs,
daten- und/oder signaltechnisch verbunden sein.
[0032] Beispielsweise können jeder Position oder vorbestimmten Positionsbereichen jeweils
Stellwege zugeordnet sein. Insbesondere können Positionen oder Positionsbereichen,
die einer Haltestelle oder Station des Schienenfahrzeugs zugeordnet sind, jeweils
haltestellen- oder stationsspezifische Stellwege zugeordnet sein. Hierdurch kann der
bewegliche Teil im ausgefahrenen Zustand haltestellen- oder stationsspezifisch positioniert
werden. Somit kann die Bewegung in vorteilhafter Weise an die Beschaffenheit einer
Haltestelle oder Station angepasst werden, beispielsweise an verschiedene Abstände
zwischen Bahnsteig und Schienenfahrzeug.
[0033] Auch kann eine haltestellen- oder stationsseitig angeordnete Kommunikationseinrichtung
eine Positionsinformation an die Vorrichtung übertragen. Hierfür kann die Vorrichtung
eine entsprechende Kommunikationseinrichtung aufweisen. Selbstverständlich kann eine
haltestellen- oder stationsseitig angeordnete Kommunikationseinrichtung auch einen
haltestellen- oder stationsspezifischen Verstellweg an die Vorrichtung übertragen.
[0034] Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine Vorrichtung, die eine aktorgestützte
Positionierung der Hilfseinrichtung relativ zum Schienenfahrzeug ermöglicht.
[0035] Insbesondere kann mittels der Vorrichtung die Position der Hilfseinrichtung relativ
zum Schienenfahrzeug zeitlich schnell und ohne eine manuelle Betätigung verändert
werden. Wie nachfolgend noch näher erläutert ermöglicht die Vorrichtung beispielsweise,
die Hilfseinrichtung weg von einer Seitenwand des Fahrzeuges zu bewegen, sodass die
Hilfseinrichtung im ausgefahrenen Zustand z.B. über einen Ein- und Ausstiegsbereich
der Tür ragt. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise eine Einschränkung der Funktionsfähigkeit
der Hilfseinrichtung durch weitere Fahrzeugteile, beispielsweise eine geöffnete Tür
des Fahrzeugs, vermieden werden. Zusätzlich kann der bewegliche Teil auch manuell
bewegbar sein. Z.B. ist es möglich, dass die Vorrichtung einen Notentriegelungsmechanismus
aufweist, wobei der bewegliche Teil durch Betätigung oder Aktivierung des Notentriegelungsmechanismus
in einen kraftlosen Zustand versetzt werden kann, wobei der bewegliche Teil im kraftlosen
Zustand durch manuelle Betätigung bewegt werden kann. Beispielsweise kann der bewegliche
Teil durch Betätigung oder Aktivierung des Notentriegelungsmechanismus von der Einrichtung
zur Erzeugung von Antriebsenergie abgekoppelt werden. Hierdurch kann in vorteilhafter
Weise der bewegliche Teil im Schadensfall in den eingefahrenen Zustand bewegt werden,
wodurch eine Weiterfahrt des Schienenfahrzeugs ohne Hüllkurvenverletzung ermöglicht
wird.
[0036] In einer weiteren Ausführungsform ist in einem befestigten Zustand des ortsfesten
Teils der bewegliche Teil bei einer Bewegung aus dem eingefahrenen in den ausgefahrenen
Zustand von der Außenwand, insbesondere von einer Seitenwand, des Schienenfahrzeugs
weg bewegbar.
[0037] Dies kann bedeuten, dass ein Abstand, insbesondere ein minimaler Abstand, zwischen
der Hilfseinrichtung und der Außenwand des Schienenfahrzeuges bei der Bewegung aus
dem eingefahrenen in den ausgefahrenen Zustand zumindest abschnittsweise zunimmt.
Entsprechend kann bei einer Bewegung aus dem ausgefahrenen in den eingefahrenen Zustand
der Abstand zumindest abschnittsweise abnehmen.
[0038] Bei der Bewegung aus dem eingefahren in den ausgefahrenen Zustand kann eine Bewegungsrichtung
entlang der gesamten Trajektorie oder zumindest entlang eines Teils dieser Trajektorie
zumindest einen Anteil umfassen, der parallel zu der vorhergehend erläuterten Fahrzeugquerachse
orientiert ist. Auch ist vorstellbar, dass die Bewegungsrichtung entlang der gesamten
Trajektorie oder zumindest entlang eines Teils dieser Trajektorie vollständig parallel
zur Fahrzeugquerachse orientiert ist. Allerdings kann die Bewegungsrichtung entlang
der gesamten Trajektorie oder zumindest entlang eines Teils dieser Trajektorie auch
Anteile umfassen, die parallel zu der Fahrzeughochachse und/oder parallel zu der Fahrzeuglängsachse
orientiert sind. Der vorhergehend erläuterte Abstand kann beispielsweise auch entlang
der Bewegungsrichtung erfasst werden.
[0039] In einer bevorzugten Ausführungsform ist in einem befestigten Zustand des ortsfesten
Teils die Hilfseinrichtung im eingefahrenen Zustand vollständig hinter der Außenwand
des Schienenfahrzeugs angeordnet.
[0040] Insbesondere, aber nicht zwingenderweise ausschließlich, in dieser Ausführungsform
kann die Außenwand eine Vertiefung oder Öffnung aufweisen, in die/durch die sich der
bewegliche Teil bei einer Bewegung aus dem ausgefahrenen in den eingefahrenen Zustand
bewegen kann. Dass die Hilfseinrichtung vollständig hinter der Außenwand angeordnet
ist, kann bedeuten, dass die Hilfseinrichtung vollständig in einem von einer Hüllkurve
oder Hüllfläche des Schienenfahrzeugs eingeschlossenen Innenvolumen angeordnet ist.
[0041] Weiter kann die Vorrichtung oder das Schienenfahrzeug mindestens ein Abdeckelement
umfassen, welches, insbesondere im eingefahrenen Zustand, die vorhergehend erläuterte
Vertiefung oder Öffnung abdeckt. Das Abdeckelement, beispielsweise eine Abdeckplatte,
kann ebenfalls am freien Ende oder im Bereich eines freien Endes des beweglichen Teils
angeordnet sein. Insbesondere kann das Abdeckelement im eingefahrenen Zustand die
Vertiefung oder Öffnung abdecken und bündig mit benachbarten Bereichen der Außenwand
angeordnet sein.
[0042] Auch kann das Abdeckelement, insbesondere ein am Schienenfahrzeug angeordnetes Abdeckelement,
bei der Bewegung aus dem eingefahrenen in den ausgefahrenen Zustand die Vertiefung
oder Öffnung freigeben. Hierbei kann das Abdeckelement beispielsweise geeignet mechanisch
mit dem beweglichen Teil gekoppelt sein.
[0043] In einer weiteren Ausführungsform ist die Bewegung zwischen dem eingefahrenen Zustand
und dem ausgefahrenen Zustand eine Linearbewegung oder eine Schwenkbewegung.
[0044] Insbesondere, aber nicht zwingend ausschließlich, in dieser Ausführungsform kann
die Vorrichtung ein Linearantriebssystem oder eine Linearantriebseinrichtung umfassen.
Beispielsweise kann ein solches Linearantriebssystem einen Kugelgewindetrieb, einen
Rollengewindetrieb, einen Hydraulikzylinder oder einen Pneumatikzylinder umfassen
oder als elektromechanischer Linearantrieb ausgebildet sein. Wie vorhergehend erläutert,
kann die Linearbewegung ausschließlich parallel zur Fahrzeugquerachse erfolgen. Alternativ
kann die Linearbewegung jedoch Anteile umfassen, die parallel zur Fahrzeugquerachse,
zur Fahrzeughochachse und/oder zur Fahrzeuglängsachse orientiert sind.
[0045] Alternativ kann die Bewegung zwischen dem eingefahrenen Zustand und dem ausgefahrenen
Zustand eine Linearbewegung oder eine Schwenkbewegung sein. Die Schwenkbewegung kann
hierbei um eine Rotationsachse ausgeführt werden, deren Orientierung im Fahrzeugkoordinatensystem
zumindest einen Anteil aufweist, der parallel zur vertikalen Achse orientiert ist.
Auch kann die Rotationsachse vollständig parallel zur vertikalen Achse orientiert
sein. In diesem Fall kann ein maximaler Schwenkwinkel vorgegeben sein, der zwischen
dem eingefahrenen Zustand und dem ausgefahrenen Zustand liegt, beispielsweise ein
Schwenkwinkel von 90°.
[0046] Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine möglichst einfache Bewegung von
der Außenwand des Schienenfahrzeugs weg.
[0047] In einer weiteren Ausführungsform wird vor oder bei oder nach einem Öffnen mindestens
einer dem Türbereich zugeordneten Tür des Schienenfahrzeugs eine Bewegung in den ausgefahrenen
Zustand durchgeführt.
[0048] Beispielsweise kann eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Fahrzeugtür, die ein
Öffnen und Schließen der Tür steuert, daten- und/oder signaltechnisch mit einer Steuereinrichtung,
die die Bewegung des beweglichen Teils der vorgeschlagenen Vorrichtung steuert, verbunden
sein.
[0049] Weiter kann die Steuereinrichtung zur Steuerung der Bewegung des beweglichen Teils
das Öffnen der Fahrzeugtür detektieren. Beispielsweise kann die Steuereinrichtung
zur Steuerung der Fahrzeugtür ein Öffnungssignal an die Steuereinrichtung zur Steuerung
der Bewegung des beweglichen Teils übertragen.
[0050] Wird das Öffnen der Fahrzeugtür detektiert, so kann die Steuereinrichtung zur Steuerung
der Bewegung des beweglichen Teils die vorgeschlagene Vorrichtung derart ansteuern,
dass der bewegliche Teil aus dem eingefahrenen in den ausgefahrenen Zustand bewegt
wird.
[0051] Entsprechend kann vor oder bei oder nach einem Schließen der dem Türbereich zugeordneten
Tür des Schienenfahrzeugs eine Bewegung in den eingefahrenen Zustand durchgeführt
werden.
[0052] Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise, dass die Hilfseinrichtung automatisch,
insbesondere aber auch nur dann, in den ausgefahrenen Zustand bewegt wird, wenn die
Fahrzeugtür geöffnet wird oder ist.
[0053] Die vorgeschlagene Vorrichtung kann hierbei die vorhergehend erläuterte Steuereinrichtung
zur Steuerung der Bewegung des beweglichen Teils umfassen.
[0054] In einer weiteren Ausführungsform wird eine Antriebsenergie zur Bewegung des beweglichen
Teils, oder zumindest ein Teil davon, durch eine Einrichtung zur Erzeugung von Antriebsenergie
für eine Bewegung der Tür erzeugt. Insbesondere kann der bewegliche Teil mechanisch
mit der Einrichtung zur Erzeugung von Antriebsenergie für die Bewegung der Tür gekoppelt
sein. Vorstellbar ist z.B., dass der bewegliche Teil mechanisch mit einem beweglichen
Teil zur Betätigung der Fahrzeugtür gekoppelt ist.
[0055] Insbesondere kann der bewegliche Teil mit der Einrichtung zur Erzeugung von Antriebsenergie
für die Bewegung der Tür derart mechanisch gekoppelt sein, dass der bewegliche Teil
beim Betrieb der Einrichtung zur Erzeugung von Antriebsenergie zum Öffnen der Tür
in den ausgefahrenen Zustand bewegt wird und beim Betrieb der Einrichtung zur Erzeugung
von Antriebsenergie zum Schließen der Tür in den eingefahrenen Zustand bewegt wird.
[0056] In einer weiteren Ausführungsform ist durch die Vorrichtung zusätzlich eine Orientierung
der Hilfseinrichtung relativ zum ortsfesten Teil veränderbar. Hierdurch kann beispielsweise
eine Ausrichtung der Hilfseinrichtung im ausgefahrenen Zustand verändert werden. Zur
Veränderung der Orientierung kann die Vorrichtung eine weitere Einrichtung zur Erzeugung
von Antriebsenergie und/oder weitere Mittel zur Übertragung von Antriebsenergie und/oder
weitere Führungsmittel umfassen.
[0057] Weiter vorgeschlagen wird ein Schienenfahrzeug. Das Schienenfahrzeug umfasst mindestens
eine Fahrzeugtür. Die mindestens eine Fahrzeugtür ist in einem Türbereich des Schienenfahrzeugs
angeordnet. Wie vorhergehend erläutert, kann der Türbereich neben der Türöffnung noch
weitere Teilbereiche einer Außenwand, insbesondere einer Seitenwand, umfassen, insbesondere
Bereiche, die zur Türöffnung benachbart angeordnet sind.
[0058] Weiter umfasst das Schienenfahrzeug mindestens eine Vorrichtung gemäß einer der vorhergehend
erläuterten Ausführungsformen. Der ortsfeste Teil der Vorrichtung ist an dem Schienenfahrzeug
befestigt. Insbesondere kann der ortsfeste Teil an einem Wandabschnitt des Schienenfahrzeugs,
insbesondere einem Wandabschnitt, beispielsweise einem Seitenwanabschnitt, im Türbereich
des Schienenfahrzeugs, befestigt sein. Beispielsweise kann der ortsfeste Teil an einem
Teil der Fahrzeugstruktur, beispielsweise an einem Seitenwandgerippe oder einem Dachgerippe,
oder an einem Fahrzeugbauteil im Türbereich, z.B. an einem Türantriebmodul, einem
Voutenfixteil, einem Türschutzkasten oder einer Außenverblechung, befestigt sein.
[0059] Insbesondere kann die Vorrichtung, weiter insbesondere der ortsfeste Teil der Vorrichtung,
derart an dem Schienenfahrzeug befestigt und/der angeordnet sein, dass der bewegliche
Teil bei einer Bewegung aus dem eingefahrenen in den ausgefahrenen Zustand von einer
Außenwand des Schienenfahrzeugs weg bewegbar ist, insbesondere mit einer Linearbewegung.
Dies wurde vorhergehend erläutert.
[0060] Weiter kann die Hilfseinrichtung im eingefahrenen Zustand vollständig hinter einer
Außenwand des Schienenfahrzeugs angeordnet sein.
[0061] Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise ein Schienenfahrzeug mit einer erhöhten
Betriebssicherheit.
[0062] Das Schienenfahrzeug kann hierbei insbesondere auch die vorhergehend erläuterte Einrichtung
zur Erzeugung von Antriebsenergie für eine Bewegung der Tür umfassen. Die Tür des
Schienenfahrzeugs kann insbesondere eine aktorgestützt bewegliche Tür, weiter insbesondere
eine Schwenkschiebetür, sein.
[0063] In einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung in Bezug auf eine Fahrzeuglängsachse
außermittig im Türbereich angeordnet. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise,
dass weitere Einrichtungen, beispielsweise Sensoren, im Bereich, insbesondere in einem
zentralen Bereich des Türbereiches, angeordnet sein können, ohne durch die vorgeschlagene
Vorrichtung gestört zu werden. Allerdings kann die Vorrichtung auch in Bezug auf die
Fahrzeuglängsachse mittig im Türbereich angeordnet sein.
[0064] Weiter vorgeschlagen wird ein Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung gemäß einer
der vorhergehend erläuterten Ausführungsformen. Hierbei wird der bewegliche Teil nach
Empfang eines Ausfahrsignals aus dem eingefahrenen Zustand in den ausgefahrenen Zustand
bewegt. Weiter wird der bewegliche Teil nach Empfang eines Einfahrsignals aus dem
ausgefahrenen Zustand in den eingefahrenen Zustand bewegt. Das Ausfahrsignal und das
Einfahrsignal kann hierbei beispielsweise an die vorhergehend erläuterte Steuereinrichtung
zur Steuerung der Bewegung des beweglichen Teils übertragen werden.
[0065] Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine einfache Bedienung der vorgeschlagenen
Vorrichtung in einem Schienenfahrzeug.
[0066] In einer weiteren Ausführungsform ist oder erzeugt ein Türöffnungssignal das Ausfahrsignal.
Weiter ist oder erzeugt ein Türschließsignal das Einfahrsignal.
[0067] Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine vorzugsweise gleichzeitige Öffnung
der Tür und eine Bewegung in den ausgefahrenen Zustand, wobei ebenfalls ein vorzugsweise
gleichzeitiges Schließen der Tür und eine Bewegung in den eingefahrenen Zustand erfolgt.
[0068] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Figuren
zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Querschnitt durch ein Schienenfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung im eingefahrenen Zustand,
- Fig. 2
- einen schematischen Querschnitt durch ein Schienenfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung im ausgefahrenen Zustand,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht eines Türbereichs eines Schienenfahrzeugs,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des in Fig. 3 dargestellten Türbereichs,
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch den in Fig. 3 dargestellten Türbereich,
- Fig. 6
- eine schematische Seitenansicht eines Schienenfahrzeugs mit einem schwenkbaren beweglichen
Teil im eingefahrenen Zustand und
- Fig. 7
- eine schematische Draufsicht auf ein Schienenfahrzeug mit einem schwenkbaren beweglichen
Teil im ausgefahrenen Zustand.
[0069] Nachfolgend bezeichnen gleiche Bezugszeichen Elemente mit gleichen oder ähnlichen
technischen Merkmalen.
[0070] In Fig. 1 ist ein schematischer Querschnitt durch ein Schienenfahrzeug 1 mit einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung 2 im eingefahrenen Zustand dargestellt. Dargestellt
ist ein Dachbereich 3 des Schienenfahrzeugs, der ein Dach 4 des Schienenfahrzeugs
sowie eine Decke 5 eines Fahrgastraumes 6 des Schienenfahrzeugs 1 umfasst. Ebenfalls
dargestellt ist ein Boden 7 des Fahrgastraumes 6. Weiter dargestellt ist eine Seitenwand
8 in einem Türbereich des Schienenfahrzeugs 1 und eine Tür 9, die insbesondere als
Schwenkschiebetür ausgebildet sein kann. Hierbei ist die Tür 9 in einem geschlossenen
Zustand dargestellt. Die Seitenwand 8 weist eine Türöffnung 18 (siehe Fig. 2) auf,
in der die Tür 9 im geschlossenen Zustand angeordnet ist. Im geschlossenen Zustand
ist eine äußere Oberfläche der Tür 9 bündig mit der äußeren Oberfläche der Seitenwand
8 angeordnet.
[0071] Ebenfalls dargestellt ist ein Fahrzeugkoordinatensystem mit einer vertikalen Achse
z, die parallel zu einer Fahrzeughochachse orientiert ist und vom Boden 7 zum Dach
4 zeigt. Weiter dargestellt ist eine laterale Achse y, die parallel zu einer Fahrzeugquerachse
orientiert ist und im dargestellten Ausführungsbeispiel von rechts nach links zeigt.
Nicht dargestellt ist eine longitudinale Achse, die parallel zu einer Fahrzeuglängsachse
orientiert ist und in Fig. 1 in die Zeichenebene hineinzeigt.
[0072] In vertikaler Richtung, die durch einen Pfeil der vertikalen Achse z dargestellt
wird, über der Türöffnung 18 ist die Vorrichtung 2 angeordnet. Hierbei ist die Vorrichtung
2 in einem Zwischenraum zwischen der Decke 5 des Fahrgastraumes 6 und dem Dach 4 angeordnet.
Es ist jedoch auch vorstellbar, dass die Vorrichtung 2 im Bereich der Seitenwand 8
über der Türöffnung 18 des Schienenfahrzeugs 1 angeordnet ist.
[0073] Die Vorrichtung 2 umfasst einen ortsfest angeordneten Teil 10, der am Schienenfahrzeug
1 befestigt ist. Der ortsfeste Teil 10 ist somit ortsfest relativ zum Fahrzeugkoordinatensystem
am Schienenfahrzeug 1 befestigt. Weiter umfasst die Vorrichtung 2 einen beweglichen
Teil. Der bewegliche Teil umfasst einen Schlitten 11, oder ist als solcher ausgebildet,
der durch einen Aktor 12 bewegbar ist. Der Schlitten 11 kann hierbei in oder entgegen
einer Richtung bewegt werden, die parallel zu der lateralen Achse y orientiert ist.
An einem freien Ende des Schlittens 11 ist eine Beleuchtungseinrichtung 13 angeordnet,
die in Bezug auf Fig. 2 noch näher erläutert wird. An der Beleuchtungseinrichtung
13 ist ein Abdeckelement 14 angeordnet.
[0074] Die Seitenwand 8 weist eine Öffnung 15 (siehe Fig. 2) auf, durch die der Schlitten
11, die Beleuchtungseinrichtung 13 und das Abdeckelement 14 bewegt werden können.
Im eingefahrenen Zustand ist eine äußere Oberfläche des Abdeckelements 14 bündig mit
einer äußeren Oberfläche der Seitenwand 8 angeordnet. Die Beleuchtungseinrichtung
13 ist im eingefahrenen Zustand vollständig hinter der Seitenwand 8, also in einem
Innenvolumen des Schienenfahrzeugs 1 angeordnet.
[0075] Durch einen Betrieb des Aktors 12 kann der Schlitten 11 und somit auch die Beleuchtungseinrichtung
13 in einen ausgefahrenen Zustand bewegt werden, der in Fig. 2 dargestellt ist.
[0076] In Fig. 2 ist ein schematischer Querschnitt durch das in Fig. 1 dargestellte Schienenfahrzeug
1 dargestellt. Hierbei ist die Vorrichtung 2, insbesondere der Schlitten 11, in einem
ausgefahrenen Zustand dargestellt. Ebenfalls ist die Tür 9 in einem geöffneten Zustand
dargestellt. Weiter dargestellt ist eine Distanz D9 zwischen der Position der äußeren
Oberfläche der Tür 9 im geöffneten Zustand und im geschlossenen Zustand. Ebenfalls
dargestellt ist eine Distanz D11 der Beleuchtungseinrichtung 13 zwischen einer Position
im ausgefahrenen Zustand und im eingefahrenen Zustand, wobei diese Distanz D11 gleich
der Distanz zwischen der Position der äußeren Oberfläche des Abdeckelements 14 im
geöffneten Zustand und im geschlossenen Zustand ist.
[0077] Die Distanz D11 kann einem Stellweg der Vorrichtung 2 bzw. des beweglichen Teils
entsprechen. Somit ist der Stellweg der Vorrichtung 2 größer als ein Stellweg der
Türbewegung parallel zur lateralen Achse y.
[0078] Weiter ist aus Fig. 2 ersichtlich, dass die Beleuchtungseinrichtung 13 entlang der
lateralen Achse y hinter der Tür 9 im geöffneten Zustand angeordnet ist. Schematisch
dargestellt ist ein Beleuchtungsbereich 16 der Beleuchtungseinrichtung 13, wobei dieser
Beleuchtungsbereich 16 nur minimal durch die geöffnete Tür 9 eingeschränkt wird. Der
Beleuchtungsbereich 16 umfasst insbesondere zumindest einen Teil eines Ein- und Ausstiegsbereichs,
welcher der Tür 9 zugeordnet ist.
[0079] In Fig. 3 ist eine Seitenansicht eines Türbereichs in einer Seitenwand 8 eines Schienenfahrzeugs
1 dargestellt. Weiter dargestellt ist eine longitudinale Achse x, die in dem in Fig.
3 dargestellten Ausführungsbeispiel von einem Fahrzeugheck zu einer Fahrzeugfront
orientiert ist.
[0080] Weiter dargestellt ist eine durch zwei Türflügel gebildete Tür 9, die als Schwenkschiebetür
ausgebildet ist. Die Tür 9 ist in einem geöffneten Zustand dargestellt. Ebenfalls
dargestellt ist ein Abdeckelement 14 und eine Beleuchtungseinrichtung 13, die an einem
freien Ende eines z.B. in Fig. 5 dargestellten beweglichen Teils 11 angeordnet sind.
Hierbei ist dargestellt, dass die Beleuchtungseinrichtung 13 sowohl im eingefahrenen
als auch im ausgefahrenen Zustand entlang der Fahrzeuglängsrichtung, die durch einen
Pfeil der longitudinalen Achse x symbolisiert ist, vor einem zentralen Bereich einer
Türöffnung 18 und somit mit Bezug auf die Fahrzeuglängsrichtung außermittig im Türbereich
angeordnet ist. Der zentrale Bereich kann hierbei insbesondere ein Bereich mit einer
vorbestimmten Breite in longitudinaler Richtung sein, der Kontaktflächen der Türflügel
im geschlossenen Zustand der Tür 9 umfasst.
[0081] Weiter ist in Fig. 3 dargestellt, dass das Schienenfahrzeug eine weitere Hilfseinrichtung
17 umfasst, die beispielsweise als Bilderfassungseinrichtung ausgebildet sein kann.
Mittels der Bilderfassungseinrichtung 17 können Personen und/oder Objekte im vorhergehend
erläuterten Ein- und Ausstiegsbereich, der der Tür 9 zugeordnet ist, erfasst werden.
Hierbei können sich ein Beleuchtungsbereich 16 (siehe z. B. Fig. 4) und ein Erfassungsbereich
der Bilderfassungseinrichtung 17 überschneiden. Die Bilderfassungseinrichtung 17 ist
hierbei mit Bezug auf die Fahrzeuglängsachse im zentralen Bereich, insbesondere mittig,
im Türbereich angeordnet.
[0082] In Fig. 4 ist eine perspektivische Ansicht des in Fig. 3 dargestellten Türbereichs
dargestellt. Hierbei ist die Vorrichtung 2 (siehe z.B. Fig. 1) im ausgefahrenen Zustand
dargestellt. Schematisch dargestellt ist wiederum ein Beleuchtungsbereich 16 der Beleuchtungseinrichtung
13, die am freien Ende des Schlittens 11 des beweglichen Teils angeordnet ist. Ebenfalls
ersichtlich ist eine Öffnung 15 im Türbereich der Seitenwand 8.
[0083] Aus Fig. 4 und Fig. 5 ist ersichtlich, dass die Beleuchtungseinrichtung 13 im ausgefahrenen
Zustand von der Seitenwand 8 über die Tür 9, insbesondere über einen Türflügel der
Tür 9, im geöffneten Zustand hinüberragt. Somit ergibt sich eine möglichst geringe
Verdeckung des Beleuchtungsbereichs 16.
[0084] In Fig. 5 ist ein schematischer Querschnitt durch den in Fig. 3 und Fig. 4 dargestellten
Türbereich mit der Beleuchtungseinrichtung 13 und der Bilderfassungseinrichtung 17
dargestellt. Hierbei ist dargestellt, dass entlang des Schlittens 11 hin zum freien
Ende des Schlittens 11 zuerst das Abdeckelement 14 und dann die Beleuchtungseinrichtung
13 angeordnet ist. Im eingefahrenen Zustand verdeckt das Abdeckelement 14 die in Fig.
4 dargestellte Öffnung 15 in der Seitenwand 8 des Schienenfahrzeugs 1. In diesem eingefahrenen
Zustand ist jedoch die Beleuchtungseinrichtung 13 weiterhin außerhalb des Schienenfahrzeugs
1, insbesondere vor der Seitenwand 8, angeordnet. Allerdings kann die Beleuchtungseinrichtung
13 alternativ vollständig in oder hinter der Seitenwand 8 angeordnet werden.
[0085] Fig. 6 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Schienenfahrzeugs 1 mit einem
schwenkbaren beweglichen Teil 19 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 2 im eingefahrenen
Zustand. Hierbei ist der schwenkbare bewegliche Teil 19 in vertikaler Richtung über
der Fahrzeugtür 9 angeordnet, wobei eine Rotationsachse RA (siehe Fig. 7) der Schwenkbewegung
parallel zu der vertikalen Achse z orientiert ist. Am freien Ende des schwenkbaren
beweglichen Teils 19 ist eine Beleuchtungseinrichtung 13 angeordnet. Nicht dargestellt
ist ein ortsfester Teil der Vorrichtung 2, der in einem Dachbereich 3 des Schienenfahrzeugs
1 befestigt sein kann.
[0086] In Fig. 7 ist eine schematische Draufsicht auf das in Fig. 6 dargestellte Schienenfahrzeug
1 mit dem schwenkbaren beweglichen Teil 19 im ausgefahrenen Zustand dargestellt. Die
Tür 9 ist im geöffneten Zustand dargestellt. Insbesondere dargestellt ist die Rotationsachse
RA der Schwenkbewegung und ein maximaler Schwenkwinkel SW, der im dargestellten Ausführungsbeispiel
90° beträgt. Der Schwenkwinkel SW wird hierbei um die Rotationsachse RA gemessen.
Im eingefahrenen Zustand ist eine zentrale Längsachse des schwenkbaren beweglichen
Teils 19 parallel zur longitudinalen Achse x angeordnet. Hierbei kann die Rotationsachse
RA derart angeordnet sein, dass im eingefahrenen Zustand eine äußere Oberfläche des
schwenkbaren beweglichen Teils 19 bündig mit der Außenwand 8 des Schienenfahrzeugs
1 angeordnet ist.
1. Vorrichtung zur Positionierung einer Hilfseinrichtung im Türbereich eines Schienenfahrzeugs,
wobei die Vorrichtung (2) mindestens einen relativ zum Schienenfahrzeug ortsfest anordenbaren
Teil umfasst, wobei der ortsfeste Teil mindestens ein Befestigungsmittel zur Befestigung
des ortsfesten Teils an dem Schienenfahrzeug umfasst, wobei die Hilfseinrichtung eine
Beleuchtungseinrichtung (13) oder eine Bilderfassungseinrichtung (17) oder eine Informationseinrichtung
ist, dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (2) mindestens einen relativ zum ortsfesten Teil beweglichen Teil
(19) umfasst, wobei die Hilfseinrichtung am beweglichen Teil (19) angeordnet ist,
wobei der bewegliche Teil (19) aktorgestützt zwischen einem eingefahrenen und ausgefahrenen
Zustand bewegbar ist, wobei die Hilfseinrichtung im ausgefahrenen Zustand des beweglichen
Teils (19) mit einem Abstand von einer Außenwand (8) des Schienenfahrzeugs beabstandet
angeordnet ist, der größer als ein maximaler Abstand einer geöffneten Tür (9) von
der Außenwand (8) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem befestigten Zustand des ortsfesten Teils der bewegliche Teil (19) bei einer
Bewegung aus dem eingefahrenen in den ausgefahrenen Zustand von der Außenwand (8)
des Schienenfahrzeugs weg bewegbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem befestigten Zustand des ortsfesten Teils die Hilfseinrichtung im eingefahrenen
Zustand vollständig hinter der Außenwand (8) des Schienenfahrzeugs angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung zwischen dem eingefahrenen Zustand und dem ausgefahrenen Zustand eine
Linearbewegung oder eine Schwenkbewegung ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor oder bei oder nach einem Öffnen mindestens einer dem Türbereich zugeordneten
Tür (9) des Schienenfahrzeugs eine Bewegung in den ausgefahrenen Zustand durchgeführt
wird.
6. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Antriebsenergie zur Bewegung des beweglichen Teils (19) durch eine Einrichtung
zur Erzeugung von Antriebsenergie für eine Bewegung der Tür (9) erzeugt wird.
7. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Vorrichtung zusätzlich eine Orientierung der Hilfseinrichtung relativ zum
ortsfesten Teil veränderbar ist.
8. Schienenfahrzeug, wobei das Schienenfahrzeug mindestens eine Fahrzeugtür (9) umfasst,
wobei die mindestens eine Fahrzeugtür (9) in einem Türbereich des Schienenfahrzeugs
angeordnet ist, wobei das Schienenfahrzeug weiter mindestens eine Vorrichtung (2)
gemäß einer der Ansprüche 1 bis 7 umfasst, wobei der ortsfeste Teil an dem Schienenfahrzeug
befestigt ist.
9. Schienenfahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (2) in Bezug auf eine Fahrzeuglängsachse außermittig im Türbereich
angeordnet ist.
10. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung gemäß einer der Ansprüche 1 bis 7, wobei der
bewegliche Teil (19) nach Empfang eines Ausfahrsignals aus dem eingefahrenen Zustand
in den ausgefahrenen Zustand bewegt wird, wobei der bewegliche Teil (19) nach Empfang
eines Einfahrsignals aus dem ausgefahrenen Zustand in den eingefahrenen Zustand bewegt
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Türöffnungssignal das Ausfahrsignal ist oder erzeugt, wobei ein Türschließsignal
das Einfahrsignal ist oder erzeugt.