[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Radscheibenanordnung mit einer Radscheibe,
mehreren Schaufeleinrichtungen, die entlang des Außenumfangs der Radscheibe befestigt
sind, und mehreren Dichtblechen, die in zwei radial voneinander beabstandeten Ringnuten
gehalten sind, wobei die erste Ringnut in der Radscheibe vorgesehen und axial auswärts
durch einen Ringvorsprung begrenzt ist, und wobei die zweite Ringnut durch eine Vielzahl
von benachbart angeordneten Ringnutsegmenten definiert ist, die jeweils in den einzelnen
Schaufeleinrichtungen vorgesehen sind.
[0002] Radscheibenanordnungen der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik in unterschiedlichsten
Ausgestaltungen bekannt. Während der Montage werden die Schaufeleinrichtungen in Nuten
der Radscheibe eingeschoben, wobei sukzessiv auch die Dichtbleche in die beiden Ringnuten
eingesetzt werden. Um die letzten beiden Schaufeleinrichtungen einbauen zu können,
müssen sämtliche Dichtbleche bereits montiert und soweit über ihre Überlappungsbereiche
in den Ringnuten verschoben sein, dass die Schaufeleinrichtungen in die zugeordneten
Nuten der Radscheibe eingebaut werden können. Anschließend werden die Dichtbleche
in Umfangsrichtung wieder zurück in ihre bestimmungsgemäße Position geschoben und
dort gegen ein Verschieben geeignet gesichert.
[0003] Ein Nachteil der bekannten Radscheibenanordnungen besteht darin, dass sich die Dichtbleche
im Servicefall nur schwer demontieren lassen, da zunächst zwei benachbarte Schaufeleinrichtungen
ausgebaut werden müssen, was in der Praxis mit einem erheblichen Aufwand einhergeht.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Radscheibenanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der sich die
Dichtbleche leicht demontieren und wieder montieren lassen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die vorliegende Erfindung eine Radscheibenanordnung
der eingangs genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass zumindest eine sich
axial durch den Ringvorsprung hindurch erstreckende Ausnehmung vorgesehen ist, deren
minimale Breite in Umfangsrichtung größer als die Breite der Dichtbleche am Innendurchmesser
ist, so dass ein Dichtblech axial durch die Ausnehmung zwischen den Ringnuten eingesetzt
und in Umfangsrichtung von diesen geführt bewegt werden kann, und dass wenigstens
ein Verschlussstück vorgesehen ist, das zum Verschließen der Ausnehmung hergerichtet
und lösbar an der Radscheibe befestigbar ist, wobei das Verschlussstück im bestimmungsgemäß
montierten Zustand durch einen zwischen dem Verschlussstück und zumindest einem Dichtblech
vorgesehenen Formschluss in axialer Richtung verliersicher gehalten ist. Dank der
erfindungsgemäßen Ausnehmung können die Dichtbleche in einfacher Art und Weise in
die zugeordneten Ringnuten eingefädelt werden, selbst wenn bereits sämtliche Schaufeleinrichtungen
an der Radscheibe montiert sind, wodurch die Montage sehr flexibel gestaltet wird.
Auch lassen sich die einzelnen Dichtbleche im Servicefall durch die Ausnehmung problemlos
ohne großen Aufwand wieder entnehmen. Dank des zwischen dem Verschlussstück und zumindest
einem Dichtblech vorgesehenen Formschlusses sind zusätzliche Sicherungselemente zum
Sichern des Verschlussstückes im montierten Zustand überflüssig, wodurch ein sehr
einfacher Aufbau mit wenigen Bauteilen erzielt wird.
[0006] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der Formschluss durch zumindest
einen von dem Verschlussstück radial vorstehenden Vorsprung und zumindest eine an
dem Dichtblech ausgebildete Vertiefung realisiert, in die der Vorsprung im bestimmungsgemäß
montierten Zustand greift.
[0007] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der Formschluss
durch zumindest einen von dem Dichtblech radial vorstehenden Vorsprung und zumindest
eine an dem Verschlussstück ausgebildete Vertiefung realisiert, in die der Vorsprung
im bestimmungsgemäß montierten Zustand greift.
[0008] Vorteilhaft ist die zumindest eine Vertiefung als sich in Umfangsrichtung erstreckende
ringsegmentförmige Nut und der zumindest eine Vorsprung als sich in Umfangsrichtung
erstreckender ringsegmentförmiger Steg ausgebildet, wodurch ein einfacher Aufbau erzielt
wird.
[0009] Bevorzugt ist die erste Ringnut hinterschnitten ausgebildet und weist im Querschnitt
betrachtet zumindest einen axial vorstehenden Haltevorsprung auf, der mit einer Anlagefläche
versehen ist, und die Dichtbleche weisen im Bereich des Innendurchmessers im Querschnitt
betrachtet jeweils zumindest einen korrespondierend zu dem zumindest einen Haltevorsprung
ausgebildeten, axial vorstehenden Tragvorsprung auf, der mit einer Tragfläche versehen
ist, wobei die Anlagefläche des zumindest einen Haltevorsprungs, die Tragfläche des
zumindest einen Tragvorsprungs und die Höhe der Dichtbleche derart ausgebildet sind,
dass sich die Tragflächen der Dichtbleche während des bestimmungsgemäßen Betriebs
der Radscheibenanordnung unter Einwirkung einer Fliehkraft gegen die Anlagefläche
des zumindest einen Haltevorsprungs abstützen. Dank dieser Ausgestaltung wird das
Eigengewicht der Dichtbleche während des bestimmungsgemäßen Betriebs der Radscheibenanordnung
unter Einwirkung einer Fliehkraft durch den zumindest einen Haltevorsprung der Radscheibe
aufgenommen. Damit werden die Verbindungen zwischen der Radscheibe und den Schaufeleinrichtungen
entlastet, da die Fliehkraftbelastung von den Dichtblechen "entkoppelt" wird. Dies
führt dazu, dass die Radscheibe in den besagten Verbindungsbereichen zu den Schaufeleinrichtungen
dünner ausgestaltet werden kann. Gleiches gilt auch für die Plattformen der Schaufeleinrichtungen,
mit denen die Schaufeleinrichtungen an der Radscheibe gehalten sind, da diese das
Eigengewicht der Dichtbleche nicht aufnehmen müssen. Insgesamt ergibt sich auf diese
Weise ein sehr kostengünstiger Aufbau.
[0010] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist die erste Ringnut im Querschnitt
betrachtet zwei axial einander gegenüberliegende und zueinander weisende Haltevorsprünge
auf, die jeweils mit einer Anlagefläche versehen sind, und die Dichtbleche umfassen
im Bereich des Innendurchmessers im Querschnitt betrachtet zwei korrespondierend zu
den Haltevorsprüngen ausgebildete, axial einander gegenüberliegende und voneinander
weg weisende Tragvorsprünge, die jeweils mit einer Tragfläche versehen sind, wobei
die Anlageflächen und die Tragflächen derart ausgebildet sind, dass sich die Tragflächen
der Dichtbleche während des bestimmungsgemäßen Betriebs der Radscheibenanordnung unter
Einwirkung einer Fliehkraft gegen die Anlageflächen der Haltevorsprünge abstützen.
Durch das Vorsehen eines weiteren Haltevorsprungs und eines weiteren Tragvorsprungs
wird das Gewicht der Dichtbleche während des bestimmungsgemäßen Betriebs gleichmäßiger
verteilt, wodurch eine bessere Stabilität und Krafteinleitung in die Radscheibe erzielt
wird.
[0011] Bevorzugt erstrecken sich die Anlagefläche des zumindest einen Haltevorsprungs und
die Tragflächen der Dichtbleche jeweils sowohl quer zur radialen Richtung als auch
quer zur axialen Richtung. Mit anderen Worten sind die Anlageflächen sowie die Tragflächen
jeweils geneigt.
[0012] Vorteilhaft erstrecken sich die Seitenflächen der Dichtbleche zumindest teilweise
quer zur axialen Richtung und sind derart ausgebildet, dass sich die Dichtbleche im
bestimmungsgemäßen Zustand in Bezug auf die axiale Richtung im Bereich ihrer Seitenflächen
überlappen. Auf diese Weise wird zwischen den Seitenflächen benachbart angeordneter
Dichtbleche in axialer Richtung eine Dichtwirkung erzielt.
[0013] Vorteilhaft sind die Seitenflächen der Dichtbleche gestuft ausgebildet, so dass die
Dichtbleche unter Beibehaltung einer Überlappung in der Umfangsrichtung zueinander
um ein vorbestimmtes Maß verschoben werden können. Die Stufung sollte derart gewählt
werden, dass die Dichtbleche in einem Zustand, in dem sämtliche Dichtbleche einer
Radscheibenanordnung montiert sind, derart zusammengeschoben werden können, dass zwischen
zwei benachbart angeordneten Dichtblechen ein Abstand eingestellt werden kann, der
größer als die Breite eines einzelnen Dichtbleches ist. Eine solche Ausgestaltung
kann in Abhängigkeit von der Art der Montage der Dichtbleche von Vorteil sein, wie
es anhand der nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren beschriebenen Ausführungsform
deutlich wird.
[0014] Bevorzugt weist das zumindest eine Verschlussstück an gegenüberliegenden Seiten radial
auswärts vorstehende Verschlussstückvorsprünge auf, die im bestimmungsgemäßen Zustand
in korrespondierend ausgebildete Taschen der Ausnehmung greifen. Auf diese Weise lässt
sich das Verschlussstück in Umfangsrichtung an der Radscheibe sichern.
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Beschreibung verschiedener Ausführungsformen von Radscheibenanordnungen gemäß der
vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung deutlich. Darin
ist
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Radscheibenanordnung gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung im fertig montierten Zustand;
- Figur 2
- eine vergrößerte Schnittansicht des in Figur 1 mit dem Bezugszeichen II gekennzeichneten
Ausschnittes;
- Figur 3
- eine vergrößerte Seitenansicht der in Figur 2 dargestellten Anordnung;
- Figur 4
- eine vergrößerte Ansicht der in Figur 2 dargestellten Anordnung, wobei ein Verschlussstück
zu Darstellungszwecken weggelassen ist;
- Figur 5
- eine vergrößerte Seitenansicht einer alternativen erfindungsgemäßen Ausführungsform
der in den Figuren 2 bis 4 dargestellten Anordnung; und
- Figur 6
- eine vergrößerte Seitenansicht einer weiteren alternativen erfindungsgemäßen Ausführungsform
der in den Figuren 2 bis 4 dargestellten Anordnung.
[0016] Die Figuren 1 bis 4 zeigen eine Radscheibenanordnung 1 gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bzw. Komponenten derselben. Die Radscheibenanordnung 1
umfasst eine Radscheibe 2, mehrere Schaufeleinrichtungen 3, die entlang des Außenumfangs
der Radscheibe 2 befestigt sind, und mehrere Dichtbleche 4, die zwischen der Radscheibe
2 und den Schaufeleinrichtungen 3 in zwei radial voneinander beabstandeten Ringnuten
5 und 6 gehalten sind. Die erste Ringnut 5 ist dabei in der Radscheibe 2 vorgesehen
und wird axial auswärts durch einen Ringvorsprung 7 begrenzt. Die zweite Ringnut 6
ist durch eine Vielzahl von benachbart angeordneten Ringnutsegmenten definiert, die
jeweils in den Schaufeleinrichtungen 3 ausgebildet sind. Zur Erleichterung der Montage
der Dichtbleche 4 umfasst die Radscheibe 2 zumindest eine sich axial durch den Ringvorsprung
7 hindurch erstreckende Ausnehmung 8, deren minimale Breite in Umfangsrichtung größer
als die Breite der Dichtbleche 4 am Innendurchmesser ist. Entsprechend können die
Dichtbleche 4 axial durch die Ausnehmung 8 zwischen den Ringnuten 5 und 6 eingesetzt
und in Umfangsrichtung von diesen geführt bewegt werden. Zum Verschließen der Ausnehmung
8 umfasst die Radscheibenanordnung 1 zudem ein Verschlussstück 9, das lösbar an der
Radscheibe 2 befestigt werden kann.
[0017] Die an der Radscheibe 2 vorgesehene erste Ringnut 5 ist hinterschnitten ausgebildet
und weist im Querschnitt betrachtet zwei axial einander gegenüberliegende und zueinander
weisende Haltevorsprünge 10 auf, die jeweils mit einer Anlagefläche 11 versehen sind.
Die Dichtbleche 4 umfassen im Bereich ihres Innendurchmessers im Querschnitt betrachtet
zwei korrespondierend zu den Haltevorsprüngen 10 ausgebildete, axial einander gegenüber
und voneinander weg weisende Tragvorsprünge 12, die jeweils mit einer Tragfläche 13
versehen sind. Die Haltevorsprünge 10 und die Tragvorsprünge 12 erstrecken sich jeweils
sowohl quer zur radialen Richtung R als auch quer zur axialen Richtung A und sind
vorliegend auf der Winkelhalbierenden angeordnet, wobei auch andere Neigungen möglich
sind. Die Anlageflächen 11 der Haltevorsprünge 10, die Tragflächen 13 der Tragvorsprünge
12 und die Höhe der Dichtbleche 4 sind derart ausgebildet bzw. gewählt, dass sich
die Tragflächen 13 der Dichtbleche 4 während des bestimmungsgemäßen Betriebs der Radscheibenanordnung
1 unter Einwirkung einer Fliehkraft gegen die Anlageflächen 11 der Haltevorsprünge
10 abstützen.
[0018] Die Seitenflächen 14 der Dichtbleche 4 erstrecken sich zumindest teilweise quer zur
axialen Einrichtung A und sind derart ausgebildet, dass sich die Dichtbleche 4 in
bestimmungsgemäßen Zustand in Bezug auf die axiale Richtung A im Bereich ihrer Seitenflächen
14 überlappen. Vorliegend sind die Seitenflächen 14 der Dichtbleche 4 gestuft ausgebildet,
so dass sich benachbart angeordnete und einander überlappende Dichtbleche 4 in radialer
Richtung unter Beibehaltung der Überlappung verschieben lassen. Das Maß der Überlappung
ist derart gewählt, dass sich die Dichtbleche 4 in einem Zustand, in dem sämtliche
Dichtbleche 4 an der Radscheibenanordnung 1 montiert sind, wie es in Figur 1 gezeigt
ist, derart ineinander schieben lassen, dass zwischen zwei benachbart angeordneten
Dichtblechen 4 ein Abstand eingestellt werden kann, der größer als die maximale Breite
der Dichtbleche 4 ist.
[0019] Die Ausnehmung 8 umfasst beidseitig angeordnete Taschen 15, die sich axial durch
den gesamten Ringvorsprung 7 erstrecken und in radialer Richtung Hinterschneidungen
bilden. Das Verschlussstück 9 umfasst korrespondierend zu den Taschen 15 ausgebildete,
radial auswärts vorstehende Verschlussstückvorsprünge 16, die im bestimmungsgemäß
angeordneten Zustand des Verschlussstückes 9 in die Taschen 15 greifen, wodurch in
radialer Richtung eine Sicherung des Verschlussstückes 9 erzielt wird. Das Verschlussstück
9 umfasst ferner eine Aufnahmefläche 17, die zur Aufnahme zumindest eines Dichtbleches
4 dient. Im Bereich der Aufnahmefläche 17 weist das Verschlussstück 9 einen sich in
radialer Richtung erstreckenden Steg 18 auf, der im bestimmungsgemäßem Zustand in
korrespondierend ausgebildete, am Innendurchmesser der Dichtbleche 4 vorgesehene Nuten
19 der Dichtbleche 4 greift.
[0020] Zur Montage der in Figur 1 dargestellten Radscheibenanordnung 1 werden in einem ersten
Schritt sämtliche Schaufeleinrichtungen 3 in bekannter Weise an der Radscheibe 2 befestigt.
Anschließend werden die einzelnen Dichtbleche 4 der Reihe nach axial durch die Ausnehmung
8 in die Ringnuten 5 und 6 eingeführt und dann in Umfangsrichtung verschoben und dicht
an dicht angeordnet. Dank der gestuften Ausbildung der Seitenflächen 14 der Dichtbleche
4 ist es dabei möglich, dass nach der Montage sämtlicher Dichtbleche 4 der Bereich
der Ausnehmung 8 dichtblechfrei bleibt. In einem weiteren Schritt wird nunmehr das
Verschlussstück 9 axial in die Ausnehmung 8 eingeschoben, wobei die Verschlussstückvorsprünge
16 mit den Taschen 15 des Ringvorsprungs 7 in Eingriff kommen, wodurch eine radiale
Sicherung des Verschlussstückes 9 erzielt wird. In einem sich anschließenden Schritt
werden die Dichtbleche 4 in Umfangsrichtung in ihre bestimmungsgemäße Position verschoben.
Dabei werden die Nuten 19 der Dichtbleche 4zweier benachbarter Dichtbleche 4 jeweils
teilweise mit dem von der Aufnahmefläche 17 des Verschlussstückes 9 vorstehenden Steg
18 formschlüssig in Eingriff gebracht. In einem weiteren Schritt werden die Dichtbleche
4 durch geeignete Mittel in ihrer bestimmungsgemäßen Umfangsposition fixiert. So kann
eine Fixierung beispielsweise unter Verwendung nicht näher dargestellter Bolzen erfolgen,
die sich durch in den Dichtblechen 4 vorgesehene, in radialer Richtung erstreckende
Langlöcher erstrecken und an der Radscheibe 2 festgelegt sind. Die Langlöcher dienen
dazu, eine Bewegung der Dichtbleche 4 während des bestimmungsgemäßen Betriebs der
Radscheibenanordnung 1 in radialer Richtung zu ermöglichen. Alternativ können natürlich
auch andere geeignete Befestigungsmittel eingesetzt werden, um die Dichtbleche 4 in
ihrer bestimmungsgemäßen Umfangsposition zu fixieren. Im nunmehr fertig montierten
Zustand der Radscheibenanordnung 1 ist das Verschlussstück 9 dank des formschlüssigen
Eingriffs zwischen den Nuten 19 der Dichtbleche 4 und dem Steg 18 auch in axialer
Richtung fixiert und gesichert.
[0021] Ein wesentlicher Vorteil der Radscheibenanordnung 1 besteht darin, dass sich die
Dichtbleche 4 einfach und problemlos montieren und demontieren lassen, und zwar auch
dann, wenn die Schaufeleinrichtungen 3 bereits bzw. noch an der Radscheibe 2 fixiert
sind. Ferner sind die Anlagenflächen 11 der Haltevorsprünge 10, die Tragflächen 13
der Tragvorsprünge 12 und die Höhe der Dichtbleche 4 derart ausgebildet sind, dass
sich die Tragflächen 13 der Dichtbleche 4 während des bestimmungsgemäßen Betriebs
der Radscheibenanordnung 1 unter Einwirkung einer Fliehkraft gegen die Anlagefläche
11 der Haltevorsprünge 10 abstützen. Damit wird das Eigengewicht der Dichtbleche 4
durch die Radscheibe 2 aufgenommen, was dazu führt, dass die Verbindungsbereiche zwischen
der Radscheibe 2 und den Schaufeleinrichtungen 3 weniger stabil sein müssen und damit
kostengünstiger hergestellt werden können. Dank der symmetrischen Ausbildung der Haltevorsprünge
10 und der Tragvorsprünge 12 wird ferner eine sehr homogene Krafteinleitung in die
Radscheibe 2 erzielt. Darüber hinaus wird das Verschlussstück 9 aufgrund des Formschlusses
zwischen dem Steg 18 des Verschlussstückes 9 und den Nuten 19 der Dichtbleche 4 in
einfacher Weise ohne zusätzliche Sicherungselemente in seiner bestimmungsgemäßen Position
gesichert, wodurch insgesamt ein einfacher Aufbau erzielt wird. Es sollte allerdings
klar sein, dass besagter Formschluss auch mittels einer an dem Verschlussstück 9 vorgesehene
Vertiefung und radial von den Dichtblechen 4 vorstehender Vorsprünge bzw. Stege erzielt
werden kann.
[0022] Ferner sei darauf hingewiesen, dass es grundsätzlich ausreicht, einen einzelnen Haltevorsprung
10 und einen einzelnen Tragvorsprung 12 vorzusehen, wie es in Figur 5 dargestellt
ist, in der gleiche oder gleichartige Bauteile mit denselben Bezugsziffern wie in
den Figuren 1 bis 4 versehen sind. Im Übrigen entspricht die in Figur 5 gezeigte Anordnung
derjenigen Anordnung, die zuvor unter Bezugnahme auf die Figuren 2 bis 4 beschrieben
wurde.
[0023] Figur 6 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform der in den Figuren 2 bis 4
dargestellten Anordnung, die sich nur dahingehend unterscheidet, dass zur axialen
Sicherung des Verschlussstückes 9 an Dichtblechen 4 radial einwärts vorstehende Stege
20 ausgebildet sind und an dem Verschlussstück 9 eine korrespondierend ausgebildete
Nut 21 vorgesehen ist, wodurch ein Formschluss zwischen dem Verschlussstück 9 und
den Dichtblechen im bestimmungsgemäß montierten Zustand erzielt wird. Im Übrigen entsprechen
die Anordnungen einander, weshalb gleiche oder gleichartige Bauteile mit denselben
Bezugsziffern versehen sind.
[0024] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Radscheibenanordnung (1; 14; 26) mit einer Radscheibe (2; 15; 27), mehreren Schaufeleinrichtungen
(3; 16; 28), die entlang des Außenumfangs der Radscheibe (2; 15; 27) befestigt sind,
und mehreren Dichtblechen (4; 17; 29), die in zwei radial voneinander beabstandeten
Ringnuten (5, 6; 18, 19; 30, 31) gehalten sind,
wobei die erste Ringnut (5; 18; 30) in der Radscheibe (2; 15; 27) vorgesehen und axial
auswärts durch einen Ringvorsprung (7; 20; 32) begrenzt ist, und
wobei die zweite Ringnut (6; 19; 31) durch eine Vielzahl von benachbart angeordneten
Ringnutsegmenten definiert ist, die jeweils in den einzelnen Schaufeleinrichtungen
(3; 16; 28) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine sich axial durch den Ringvorsprung (7; 20; 32) hindurch erstreckende
Ausnehmung (8; 21; 33) vorgesehen ist, deren minimale Breite in Umfangsrichtung größer
als die Breite der Dichtbleche (4; 17; 29) am Innendurchmesser ist, so dass ein Dichtblech
(4; 17; 29) axial durch die Ausnehmung (8; 21; 33) zwischen den Ringnuten (5, 6; 19,
19; 30, 31) eingesetzt und in Umfangsrichtung von diesen geführt bewegt werden kann,
und
dass wenigstens ein Verschlussstück (10; 23; 35; 38) vorgesehen ist, das zum Verschließen
der Ausnehmung (8; 21; 33) hergerichtet und lösbar an der Radscheibe (2; 15; 27) befestigbar
ist,
wobei das Verschlussstück (9) im bestimmungsgemäß montierten Zustand durch einen zwischen
dem Verschlussstück (9) und zumindest einem Dichtblech (4) vorgesehenen Formschluss
in axialer Richtung verliersicher gehalten ist.
2. Radscheibenanordnung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Formschluss durch zumindest einen von dem Verschlussstück (9) radial vorstehenden
Vorsprung und zumindest eine an dem Dichtblech (4) ausgebildete Vertiefung realisiert
ist, in die der Vorsprung im bestimmungsgemäß montierten Zustand greift.
3. Radscheibenanordnung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Formschluss durch zumindest einen von dem Dichtblech (4) radial vorstehenden Vorsprung
und zumindest eine an dem Verschlussstück (9) ausgebildete Vertiefung realisiert ist,
in die der Vorsprung im bestimmungsgemäß montierten Zustand greift.
4. Radscheibenanordnung (1) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Vertiefung als sich in Umfangrichtung erstreckende ringsegmentförmige
Nut (19; 21) und der zumindest eine Vorsprung als sich in Umfangsrichtung erstreckender
ringsegmentförmiger Steg (18; 20) ausgebildet ist.
5. Radscheibenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Ringnut (5) hinterschnitten ausgebildet ist und im Querschnitt betrachtet
zumindest einen axial vorstehenden Haltevorsprung (10) aufweist, der mit einer Anlagefläche
(11) versehen ist, und dass die Dichtbleche (4) im Bereich des Innendurchmessers im
Querschnitt betrachtet jeweils zumindest einen korrespondierend zu dem zumindest einen
Haltevorsprung (10) ausgebildeten, axial vorstehenden Tragvorsprung (12) aufweisen,
der mit einer Tragfläche (13) versehen ist,
wobei die Anlagefläche (11) des zumindest einen Haltevorsprungs (10), die Tragfläche
(13) des zumindest einen Tragvorsprungs (12) und die Höhe der Dichtbleche (4) derart
ausgebildet sind, dass sich die Tragflächen (13) der Dichtbleche (4) während des bestimmungsgemäßen
Betriebs der Radscheibenanordnung (1) unter Einwirkung einer Fliehkraft gegen die
Anlagefläche (11) des zumindest einen Haltevorsprungs (10) abstützen.
6. Radscheibenanordnung (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Ringnut (5) im Querschnitt betrachtet zwei axial einander gegenüberliegende
und zueinander weisende Haltevorsprünge (10) aufweist, die jeweils mit einer Anlagefläche
(11) versehen sind, und dass die Dichtbleche (4) im Bereich des Innendurchmessers
im Querschnitt betrachtet zwei korrespondierend zu den Haltevorsprüngen (10) ausgebildete,
axial einander gegenüberliegende und voneinander weg weisende Tragvorsprünge (12)
umfassen, die jeweils mit einer Tragfläche (13) versehen sind, wobei die Anlageflächen
(11) und die Tragflächen (13) derart ausgebildet sind, dass sich die Tragflächen (13)
der Dichtbleche (4) während des bestimmungsgemäßen Betriebs der Radscheibenanordnung
(1) unter Einwirkung einer Fliehkraft gegen die Anlageflächen (11) der Haltevorsprünge
(10) abstützen.
7. Radscheibenanordnung (1) nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Anlagefläche (11) des zumindest einen Haltevorsprungs (10) und die Tragflächen
(13) der Dichtbleche (4) jeweils sowohl quer zur radialen Richtung als auch quer zur
axialen Richtung erstrecken.
8. Radscheibenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Seitenflächen (14) der Dichtbleche (4) zumindest teilweise quer zur axialen
Richtung erstrecken und derart ausgebildet sind, dass sich die Dichtbleche (4) im
bestimmungsgemäßen Zustand in Bezug auf die axiale Richtung im Bereich ihrer Seitenflächen
(14) überlappen.
9. Radscheibenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Seitenflächen (14) der Dichtbleche (4) gestuft ausgebildet sind.
10. Radscheibenanordnung (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Verschlussstück (9) an gegenüberliegenden Seiten radial auswärts
vorstehende Verschlussstückvorsprünge (16) aufweist, die im bestimmungsgemäßen Zustand
in korrespondierend ausgebildete Taschen (15) der Ausnehmung (8) greifen.