[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Radscheibenanordnung mit einer Radscheibe,
mehreren Schaufeleinrichtungen, die entlang des Außenumfangs der Radscheibe befestigt
sind, mehreren Dichtblechen, die in zwei radial voneinander beabstandeten Ringnuten
gehalten sind, wobei die erste Ringnut in der Radscheibe vorgesehen ist und axial
auswärts durch einen Ringvorsprung begrenzt ist, und wobei die zweite Ringnut durch
eine Vielzahl von benachbart angeordneten Ringnutsegmenten definiert ist, die jeweils
in den einzelnen Schaufeleinrichtungen vorgesehen sind.
[0002] Radscheibenanordnungen der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik in unterschiedlichsten
Ausgestaltungen bekannt. Während der Montage werden die Schaufeleinrichtungen in Nuten
der Radscheibe eingeschoben, wobei sukzessiv auch die Dichtbleche in die beiden Ringnuten
eingesetzt werden. Um die letzten beiden Schaufeleinrichtungen einbauen zu können,
müssen sämtliche Dichtbleche bereits montiert und soweit über ihre Überlappungsbereiche
in den Ringnuten verschoben sein, dass die Schaufeleinrichtungen in die zugeordneten
Nuten der Radscheibe eingebaut werden können. Anschließend werden die Dichtbleche
in Umfangsrichtung wieder zurück in ihre bestimmungsgemäße Position geschoben und
dort gegen ein Verschieben geeignet gesichert.
[0003] Ein Nachteil der bekannten Radscheibenanordnungen besteht darin, dass die Dichtbleche
während des bestimmungsgemäßen Betriebs der Radscheibenanordnung unter Einwirkung
der vorherrschenden Fliehkraft gegen die Schaufeleinrichtungen gedrückt werden, so
dass das gesamte Eigengewicht der Dichtbleche auf den Schaufeleinrichtungen lastet.
Dies führt zu einer hohen Belastung der Verbindungen zwischen der Radscheibe und den
Schaufeleinrichtungen, weshalb diese sehr massiv ausgebildet werden müssen, was mit
hohen Kosten einhergeht.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Radscheibenanordnung der eingangs genannten Art mit alternativem preiswerten
Aufbau zu schaffen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die vorliegende Erfindung eine Radscheibenanordnung
der eingangs genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die erste Ringnut
hinterschnitten ausgebildet ist und im Querschnitt betrachtet zumindest einen axial
vorstehenden Haltevorsprung aufweist, der mit einer Anlagefläche versehen ist, und
dass die Dichtbleche im Bereich des Innendurchmessers im Querschnitt betrachtet jeweils
zumindest einen korrespondierend zu dem zumindest einen Haltevorsprung ausgebildeten,
axial vorstehenden Tragvorsprung aufweisen, der mit einer Tragfläche versehen ist,
wobei die Anlagefläche des zumindest einen Haltevorsprungs, die Tragfläche des zumindest
einen Tragvorsprungs und die Höhe der Dichtbleche derart ausgebildet sind, dass sich
die Tragflächen der Dichtbleche während des bestimmungsgemäßen Betriebs der Radscheibenanordnung
unter Einwirkung einer Fliehkraft gegen die Anlagefläche des zumindest einen Haltevorsprungs
abstützen. Dank dieser Ausgestaltung wird das Eigengewicht der Dichtbleche während
des bestimmungsgemäßen Betriebs der Radscheibenanordnung unter Einwirkung einer Fliehkraft
durch den zumindest einen Haltevorsprung der Radscheibe aufgenommen. Damit werden
die Verbindungen zwischen der Radscheibe und den Schaufeleinrichtungen entlastet,
da die Fliehkraftbelastung von den Dichtblechen "entkoppelt" wird. Dies führt dazu,
dass die Radscheibe in den besagten Verbindungsbereichen zu den Schaufeleinrichtungen
dünner ausgestaltet werden kann. Gleiches gilt auch für die Plattformen der Schaufeleinrichtungen,
mit denen die Schaufeleinrichtungen an der Radscheibe gehalten sind, da diese das
Gewicht der Dichtbleche nicht aufnehmen müssen. Insgesamt ergibt sich auf diese Weise
ein sehr kostengünstiger Aufbau.
[0006] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist die erste Ringnut im Querschnitt
betrachtet zwei axial einander gegenüber liegende und zueinander weisende Haltevorsprünge
auf, die jeweils mit einer Anlagefläche versehen sind, und die Dichtbleche umfassen
im Bereich des Innendurchmessers im Querschnitt betrachtet zwei korrespondierend zu
den Haltevorsprüngen ausgebildete, axial einander gegenüberliegende und voneinander
weg weisende Tragvorsprünge, die jeweils mit einer Tragfläche versehen sind, wobei
die Anlageflächen und die Tragflächen derart ausgebildet sind, dass sich die Tragflächen
der Dichtbleche während des bestimmungsgemäßen Betriebs der Radscheibenanordnung unter
Einwirkung einer Fliehkraft gegen die Anlageflächen der Haltevorsprünge abstützen.
Durch das Vorsehen eines weiteren Haltevorsprungs und eines weiteren Tragvorsprungs
wird das Gewicht der Dichtbleche während des bestimmungsgemäßen Betriebs gleichmäßiger
verteilt, wodurch eine bessere Stabilität und Krafteinleitung in die Radscheibe erzielt
wird.
[0007] Bevorzugt erstrecken sich die Anlageflächen des zumindest einen Haltevorsprungs und
die Tragflächen der Dichtbleche jeweils sowohl quer zur radialen Richtung als auch
quer zur axialen Richtung. Mit anderen Worten sind die Anlageflächen sowie die Tragflächen
jeweils geneigt.
[0008] Vorteilhaft erstrecken sich die Seitenflächen der Dichtbleche zumindest teilweise
quer zur axialen Richtung und sind derart ausgebildet, dass sich die Dichtbleche im
bestimmungsgemäßen Zustand in Bezug auf die axiale Richtung im Bereich ihrer Seitenflächen
überlappen. Auf diese Weise wird zwischen den Seitenflächen benachbart angeordneter
Dichtbleche in axialer Richtung eine Dichtwirkung erzielt.
[0009] Vorteilhaft sind die Seitenflächen der Dichtbleche gestuft ausgebildet, so dass die
Dichtbleche unter Beibehaltung einer Überlappung in der Umfangsrichtung zueinander
um ein vorbestimmtes Maß verschoben werden können. Die Stufung sollte derart gewählt
werden, dass die Dichtbleche in einem Zustand, in dem sämtliche Dichtbleche einer
Radscheibenanordnung montiert sind, derart zusammengeschoben werden können, dass zwischen
zwei benachbart angeordneten Dichtblechen ein Abstand eingestellt werden kann, der
größer als die Breite eines einzelnen Dichtbleches ist. Eine solche Ausgestaltung
kann in Abhängigkeit von der Art der Montage der Dichtbleche von Vorteil sein, wie
es anhand der nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren beschriebenen Ausführungsform
deutlich wird.
[0010] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist zumindest eine sich axial
durch den Ringvorsprung hindurch erstreckende Aussparung vorgesehen, deren minimale
Breite in Umfangsrichtung größer als die Breite der Dichtbleche im Bereich des Innendurchmessers
ist, so dass ein Dichtblech axial durch die Ausnehmung zwischen den Ringnuten eingesetzt
und in Umfangsrichtung von diesen geführt bewegt werden kann. Dank einer solchen Ausnehmung
können die Dichtbleche in einfacher Art und Weise in die zugeordneten Ringnuten eingefädelt
werden, selbst wenn bereits sämtliche Schaufeleinrichtungen an der Radscheibe montiert
sind, wodurch die Montage sehr flexibel gestaltet wird. Darüber hinaus lassen sich
die einzelnen Dichtbleche im Servicefall durch die Ausnehmung ohne großen Aufwand
wieder entnehmen.
[0011] Bevorzugt sind zwei Ausnehmungen vorgesehen, die einander gegenüber liegend in der
Radscheibe ausgebildet sind. Durch einen umfänglichen Versatz der Ausnehmungen, insbesondere
um 180 Grad, werden zum einen die Montage und die Demontage der Dichtbleche erleichtert.
Zum anderen wird durch das Vorsehen einer gegenüber der ersten Ausnehmung angeordneten
zweiten Ausnehmung eine potentielle Unwucht ausgeglichen.
[0012] Vorteilhaft ist zumindest ein Verschlussstück vorgesehen, das zum Verschließen der
zumindest einen Ausnehmung lösbar an der Radscheibe befestigbar ist, wobei das Verschlussstück
eine Aufnahmefläche zur Aufnahme zumindest eines Dichtbleches aufweist.
[0013] Bevorzugt weist das zumindest eine Verschlussstück an gegenüberliegenden Seiten radial
auswärts vorstehende Verschlussstückvorsprünge auf, die im bestimmungsgemäßen Zustand
in korrespondierend ausgebildete Taschen der Ausnehmung greifen. Auf diese Weise lässt
sich das Verschlussstück in Umfangsrichtung an der Radscheibe sichern.
[0014] Vorteilhaft weist das zumindest eine Verschlussstück im Bereich seiner Aufnahmefläche
einen sich in radialer Richtung erstreckenden Steg auf, der im bestimmungsgemäßen
Zustand in korrespondierend ausgebildete, am Innendurchmesser von zumindest zwei Dichtblechen
ausgebildete Dichtblechnuten greift. Auf diese Weise wird eine Sicherung des Verschlussstückes
im bestimmungsgemäß angeordneten Zustand durch das bzw. durch die benachbart zu diesem
positionierten Dichtbleche erzielt.
[0015] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind Kanten der Ringnut und/oder
der Tragvorsprünge und/oder des Verschlussstückes mit Radien versehen, um Spannungsüberhöhungen
zu vermeiden.
[0016] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Beschreibung einer Radscheibenanordnung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung deutlich. Darin ist
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Radscheibenanordnung gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung im fertig montierten Zustand;
- Figur 2
- eine vergrößerte Schnittansicht des in Figur 1 mit dem Bezugszeichen II gekennzeichneten
Ausschnittes;
- Figur 3
- eine vergrößerte Seitenansicht der in Figur 2 dargestellten Anordnung;
- Figur 4
- eine vergrößerte Ansicht der in Figur 2 dargestellten Anordnung, wobei ein Verschlussstück
zu Darstellungszwecken weggelassen ist; und
- Figur 5
- eine vergrößerte Seitenansicht einer alternativen erfindungsgemäßen Ausführungsform
der in den Figuren 2 bis 4 dargestellten Anordnung.
[0017] Die Figuren 1 bis 4 zeigen eine Radscheibenanordnung 1 gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bzw. Komponenten derselben. Die Radscheibenanordnung 1
umfasst eine Radscheibe 2, mehrere Schaufeleinrichtungen 3, die entlang des Außenumfangs
der Radscheibe 2 befestigt sind, und mehrere Dichtbleche 4, die zwischen der Radscheibe
2 und den Schaufeleinrichtungen 3 in zwei radial voneinander beabstandeten Ringnuten
5 und 6 gehalten sind. Die erste Ringnut 5 ist dabei in der Radscheibe 2 vorgesehen
und wird axial auswärts durch einen Ringvorsprung 7 begrenzt. Die zweite Ringnut 6
ist durch eine Vielzahl von benachbart angeordneten Ringnutsegmenten definiert, die
jeweils in den Schaufeleinrichtungen 3 ausgebildet sind. Zur Erleichterung der Montage
der Dichtbleche 4 umfasst die Radscheibe 2 zumindest eine sich axial durch den Ringvorsprung
7 hindurch erstreckende Ausnehmung 8, deren minimale Breite in Umfangsrichtung größer
als die Breite der Dichtbleche 4 am Innendurchmesser ist. Entsprechend können die
Dichtbleche 4 axial durch die Ausnehmung 8 zwischen den Ringnuten 5 und 6 eingesetzt
und in Umfangsrichtung von diesen geführt bewegt werden. Zum Verschließen der Ausnehmung
8 umfasst die Radscheibenanordnung 1 zudem ein Verschlussstück 9, das lösbar an der
Radscheibe 2 befestigt werden kann.
[0018] Die an der Radscheibe 2 vorgesehene Ringnut 5 weist im Querschnitt betrachtet zwei
axial einander gegenüberliegende und zueinander weisende Haltevorsprünge 10 auf, die
jeweils mit einer Anlagefläche 11 versehen sind. Die Dichtbleche 4 umfassen im Bereich
ihres Innendurchmessers im Querschnitt betrachtet zwei korrespondierend zu den Haltevorsprüngen
10 ausgebildete, axial einander gegenüber und voneinander weg weisende Tragvorsprünge
12, die jeweils mit einer Tragfläche 13 versehen sind. Die Haltevorsprünge 10 und
die Tragvorsprünge 12 erstrecken sich jeweils sowohl quer zur radialen Richtung R
als auch quer zur axialen Richtung A und sind vorliegend auf der Winkelhalbierenden
angeordnet, wobei auch andere Neigungen möglich sind. Die Anlageflächen 11 der Haltevorsprünge
10, die Tragflächen 13 der Tragvorsprünge 12 und die Höhe der Dichtbleche 4 sind derart
ausgebildet bzw. gewählt, dass sich die Tragflächen 13 der Dichtbleche 4 während des
bestimmungsgemäßen Betriebs der Radscheibenanordnung 1 unter Einwirkung einer Fliehkraft
gegen die Anlageflächen 11 der Haltevorsprünge 10 abstützen.
[0019] Die Seitenflächen 14 der Dichtbleche 4 erstrecken sich zumindest teilweise quer zur
axialen Einrichtung A und sind derart ausgebildet, dass sich die Dichtbleche 4 in
bestimmungsgemäßen Zustand in Bezug auf die axiale Richtung A im Bereich ihrer Seitenflächen
14 überlappen. Vorliegend sind die Seitenflächen 14 der Dichtbleche 4 gestuft ausgebildet,
so dass sich benachbart angeordnete und einander überlappende Dichtbleche 4 in radialer
Richtung unter Beibehaltung der Überlappung verschieben lassen. Das Maß der Überlappung
ist derart gewählt, dass sich die Dichtbleche 4 in einem Zustand, in dem sämtliche
Dichtbleche 4 an der Radscheibenanordnung 1 montiert sind, wie es in Figur 1 gezeigt
ist, derart ineinander schieben lassen, dass zwischen zwei benachbart angeordneten
Dichtblechen 4 ein Abstand eingestellt werden kann, der größer als die maximale Breite
der Dichtbleche 4 ist.
[0020] Die Ausnehmung 8 umfasst beidseitig angeordnete Taschen 15, die sich axial durch
den gesamten Ringvorsprung 7 erstrecken und in radialer Richtung Hinterschneidungen
bilden. Das Verschlussstück 9 umfasst korrespondierend zu den Taschen 15 ausgebildete,
radial auswärts vorstehende Verschlussstückvorsprünge 16, die im bestimmungsgemäß
angeordneten Zustand des Verschlussstückes 9 in die Taschen 15 greifen, wodurch in
radialer Richtung eine Sicherung des Verschlussstückes 9 erzielt wird. Das Verschlussstück
9 umfasst ferner eine Aufnahmefläche 17, die zur Aufnahme zumindest eines Dichtbleches
4 dient. Im Bereich der Aufnahmefläche 17 weist das Verschlussstück 9 einen sich in
radialer Richtung erstreckenden Steg 18 auf, der im bestimmungsgemäßem Zustand in
korrespondierend ausgebildete, am Innendurchmesser der Dichtbleche 4 vorgesehene Dichtblechnuten
19 greift.
[0021] Zur Montage der in Figur 1 dargestellten Radscheibenanordnung 1 werden in einem ersten
Schritt sämtliche Schaufeleinrichtungen 3 in bekannter Weise an der Radscheibe 2 befestigt.
Anschließend werden die einzelnen Dichtbleche 4 der Reihe nach axial durch die Ausnehmung
8 in die Ringnuten 5 und 6 eingeführt und dann in Umfangsrichtung verschoben und dicht
an dicht angeordnet. Dank der gestuften Ausbildung der Seitenflächen 14 der Dichtbleche
4 ist es dabei möglich, dass nach der Montage sämtlicher Dichtbleche 4 der Bereich
der Ausnehmung 8 dichtblechfrei bleibt. In einem weiteren Schritt wird nunmehr das
Verschlussstück 9 axial in die Ausnehmung 8 eingeschoben, wobei die Verschlussstückvorsprünge
16 mit den Taschen 15 des Ringvorsprungs 7 in Eingriff kommen, wodurch eine radiale
Sicherung des Verschlussstückes 9 erzielt wird. In einem sich anschließenden Schritt
werden die Dichtbleche 4 in Umfangsrichtung in ihre bestimmungsgemäße Position verschoben.
Dabei werden die Dichtblechnuten 19 zweier benachbarter Dichtbleche 4 jeweils teilweise
mit dem von der Aufnahmefläche 17 des Verschlussstückes 9 vorstehenden Steg 18 in
Eingriff gebracht. In einem weiteren Schritt werden die Dichtbleche 4 durch geeignete
Mittel in ihrer bestimmungsgemäßen Umfangsposition fixiert. So kann eine Fixierung
beispielsweise unter Verwendung nicht näher dargestellter Bolzen erfolgen, die sich
durch in den Dichtblechen 4 vorgesehene, in radialer Richtung erstreckende Langlöcher
erstrecken und an der Radscheibe 2 festgelegt sind. Die Langlöcher dienen dazu, eine
Bewegung der Dichtbleche 4 während des bestimmungsgemäßen Betriebs der Radscheibenanordnung
1 in radialer Richtung zu ermöglichen. Alternativ können natürlich auch andere geeignete
Befestigungsmittel eingesetzt werden, um die Dichtbleche 4 in ihrer bestimmungsgemäßen
Umfangsposition zu fixieren. Im nunmehr fertig montierten Zustand der Radscheibenanordnung
1 ist das Verschlussstück 9 dank des Eingriffs zwischen den Dichtblechnuten 19 und
dem Steg 18 auch in axialer Richtung fixiert.
[0022] Ein wesentlicher Vorteil der Radscheibenanordnung 1 besteht darin, dass sich die
Dichtbleche einfach und problemlos montieren und demontieren lassen, und zwar auch
dann, wenn die Schaufeleinrichtungen 3 bereits bzw. noch an der Radscheibe 2 fixiert
sind. Ferner sind die Anlagenfläche 11 der Haltevorsprünge 10, die Tragflächen 13
der Tragvorsprünge 12 und die Höhe der Dichtbleche 4 derart ausgebildet sind, dass
sich die Tragflächen 13 der Dichtbleche 4 während des bestimmungsgemäßen Betriebs
der Radscheibenanordnung 1 unter Einwirkung einer Fliehkraft gegen die Anlagefläche
11 der Haltevorsprünge 10 abstützen. Damit wird das Eigengewicht der Dichtbleche 4
durch die Radscheibe 2 aufgenommen, was dazu führt, dass die Verbindungsbereiche zwischen
der Radscheibe 2 und den Schaufeleinrichtungen 3 weniger stabil sein müssen und damit
kostengünstiger hergestellt werden können. Dank der symmetrischen Ausbildung der Haltevorsprünge
10 und der Tragvorsprünge 12 wird ferner eine sehr homogene Krafteinleitung in die
Radscheibe 2 erzielt. Es sollte allerdings klar sein, dass es grundsätzlich ausreicht,
einen einzelnen Haltevorsprung 10 und einen einzelnen Tragvorsprung 12 vorzusehen,
wie es in Figur 5 dargestellt ist, in der gleiche oder gleichartige Bauteile mit denselben
Bezugsziffern wie in den Figuren 1 bis 4 versehen sind.
[0023] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Radscheibenanordnung (1) mit einer Radscheibe (2), mehreren Schaufeleinrichtungen
(3), die entlang des Außenumfangs der Radscheibe (2) befestigt sind, und mehreren
Dichtblechen (4), die in zwei radial voneinander beabstandeten Ringnuten (5, 6) gehalten
sind,
wobei die erste Ringnut (5) in der Radscheibe (2) vorgesehen ist und axial auswärts
durch einen Ringvorsprung (7) begrenzt ist, und
wobei die zweite Ringnut (6) durch eine Vielzahl von benachbart angeordneten Ringnutsegmenten
definiert ist, die jeweils in den einzelnen Schaufeleinrichtungen (3) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Ringnut (5) hinterschnitten ausgebildet ist und im Querschnitt betrachtet
zumindest einen axial vorstehenden Haltevorsprung (10) aufweist, der mit einer Anlagefläche
(11) versehen ist, und dass die Dichtbleche (4) im Bereich des Innendurchmessers im
Querschnitt betrachtet jeweils zumindest einen korrespondierend zu dem zumindest einen
Haltevorsprung (10) ausgebildeten, axial vorstehenden Tragvorsprung (12) aufweisen,
der mit einer Tragfläche (13) versehen ist,
wobei die Anlagefläche (11) des zumindest einen Haltevorsprungs (10), die Tragfläche
(13) des zumindest einen Tragvorsprungs (12) und die Höhe der Dichtbleche (4) derart
ausgebildet sind, dass sich die Tragflächen (13) der Dichtbleche (4) während des bestimmungsgemäßen
Betriebs der Radscheibenanordnung (1) unter Einwirkung einer Fliehkraft gegen die
Anlagefläche (11) des zumindest einen Haltevorsprungs (10) abstützen.
2. Radscheibenanordnung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Ringnut (5) im Querschnitt betrachtet zwei axial einander gegenüberliegende
und zueinander weisende Haltevorsprünge (10) aufweist, die jeweils mit einer Anlagefläche
(11) versehen sind, und
dass die Dichtbleche (4) im Bereich des Innendurchmessers im Querschnitt betrachtet
zwei korrespondierend zu den Haltevorsprüngen (10) ausgebildete, axial einander gegenüberliegende
und voneinander weg weisende Tragvorsprünge (12) umfassen, die jeweils mit einer Tragfläche
(13) versehen sind,
wobei die Anlageflächen (11) und die Tragflächen (13) derart ausgebildet sind, dass
sich die Tragflächen (13) der Dichtbleche (4) während des bestimmungsgemäßen Betriebs
der Radscheibenanordnung (1) unter Einwirkung einer Fliehkraft gegen die Anlageflächen
(11) der Haltevorsprünge (10) abstützen.
3. Radscheibenanordnung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Anlagefläche (11) des zumindest einen Haltevorsprungs (10) und die Tragflächen
(13) der Dichtbleche (4) jeweils sowohl quer zur radialen Richtung als auch quer zur
axialen Richtung erstrecken.
4. Radscheibenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Seitenflächen (14) der Dichtbleche (4) zumindest teilweise quer zu axialen
Richtung erstrecken und derart ausgebildet sind, dass sich die Dichtbleche (4) im
bestimmungsgemäßen Zustand in Bezug auf die axiale Richtung im Bereich ihrer Seitenflächen
(14) überlappen.
5. Radscheibenanordnung (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Seitenflächen (14) der Dichtbleche (4) gestuft ausgebildet sind.
6. Radscheibenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine sich axial durch den Ringvorsprung (7) hindurch erstreckende Ausnehmung
(8) vorgesehen ist, deren minimale Breite in Umfangsrichtung größer als die Breite
der Dichtbleche (4) im Bereich des Innendurchmessers ist, so dass ein Dichtblech (4)
axial durch die Ausnehmung (8) zwischen den Ringnuten (5, 6) eingesetzt und in Umfangsrichtung
von diesen geführt bewegt werden kann.
7. Radscheibenanordnung (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei Ausnehmungen (8) vorgesehen sind, die einander gegenüber liegend in der Radscheibe
(2) ausgebildet sind.
8. Radscheibenanordnung (1) nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Verschlussstück (9) vorgesehen ist, das zum Verschließen der zumindest
einen Ausnehmung (8) lösbar an der Radscheibe (2) befestigbar ist,
wobei das Verschlussstück (9) eine Aufnahmefläche (17) zur Aufnahme zumindest eines
Dichtbleches (4) aufweist.
9. Radscheibenanordnung (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Verschlussstück (9) an gegenüberliegenden Seiten radial auswärts
vorstehende Verschlussstückvorsprünge (16) aufweist, die im bestimmungsgemäßen Zustand
in korrespondierend ausgebildete Taschen (15) der Ausnehmung (8) greifen.
10. Radscheibenanordnung (1) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Verschlussstück (9) im Bereich seiner Aufnahmefläche (17) einen
sich in radialer Richtung erstreckenden Steg (18) aufweist, der im bestimmungsgemäßen
Zustand in korrespondierend ausgebildete, am Innendurchmesser von zumindest zwei Dichtblechen
(4) ausgebildete Dichtblechnuten (19) greift.
11. Radscheibenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
Kanten der Ringnut (5) und/oder der Tragvorsprünge (12) und/oder des Verschlussstückes
(8) mit Radien versehen sind.