[0001] Die vorliegende Patentanmeldung nimmt die Priorität der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2014 213 951.1 in Anspruch, deren Inhalt durch Bezugnahme hierin aufgenommen wird.
[0002] Die Erfindung betrifft ein Zielobjekt für eine Laserwaffe.
[0003] Als Laserwaffen werden insbesondere Lasergewehre und Laserpistolen bezeichnet, die
in Gestalt und Handhabung herkömmlichen Waffen nachempfunden sind. Derartige Laserwaffen
sind keine Waffen im Sinne des deutschen Waffengesetzes. Anstelle eines Geschosses
emittieren Laserwaffen Licht in Form eines Laserstrahls, insbesondere eines roten
Laserstrahls. Die Leuchtdauer eines Laserschusses beträgt zwischen 5 ms und 100 ms.
Laserwaffen finden insbesondere bei Sportschützen Anwendung. Für die Auswertung eines
Schießergebnisses existieren derzeit vor allem zwei Systeme. Ein sogenanntes Hit-Ziel
zeigt an, ob ein Laserschuss einen Zielbereich beleuchtet hat. Die Auswertung erfolgt
also mit Blick darauf, ob ein Schuss als Treffer oder als Nicht-Treffer zu werten
ist. Eine qualitative Unterscheidung und Bewertung eines Treffers erfolgt nicht. Ein
Hit-Ziel ist einer Biathlon-Klappscheibe nachempfunden. Ferner existieren schusspositionsanzeigende
Präzisionslaserziele, die mittels einer Kamera und Berechnungsalgorithmen die Position
des Laserstrahls zum Zeitpunkt der Schussabgabe ermitteln. Die Genauigkeit der schusspositionsanzeigenden
Präzisionslaserziele hängt beispielsweise von der Beleuchtungsstärke des Umgebungslichts
und der Leuchtdauer der Laserwaffe ab. Diese Einflussfaktoren sind nicht oder nur
unwesentlich beeinflussbar. Die schusspositionsanzeigenden Präzisionslaserziele sind
ungenau. Die Hit-Ziele liefern dem Schützen im Fall eines Fehlschusses keine Angabe
zur Schussposition. Dem Schützen fehlt ein Korrektiv für nachfolgende Schüsse, wie
beispielsweise bei Biathlon, wenn mehrere Schüsse innerhalb kürzerer Zeit hintereinander
abzugeben sind.
[0004] Die
DE 35 07 007 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Üben des Richtens mit einer Schusswaffe. An einem
Ziel sind unterschiedliche Gruppen von Retroreflektoren angebracht, um unterschiedliche
Empfindlichkeiten des Ziels zu symbolisieren.
[0005] Die
DE 20 2009 003 136 U1 offenbart ein photovoltaisches Target mit Leuchtmittel. Zur Trefferanzeige ist eine
photoelektrische Auswertung mit einem Leuchtmittel vorgesehen.
[0007] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Schusspositionserkennung für
den Schützen beim Schießen mit einer Laserwaffe zu verbessern.
[0008] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Zielobjekt mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen.
[0009] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass ein Zielobjekt für eine Laserwaffe ein Zielbild
mit Retroreflektormaterial aufweist. Retroreflektonnaterial umfasst ein lichtdurchlässiges
Trägermaterial, in das Reflektionskörper eingebettet sind. Das lichtdurchlässige Trägermaterial
ist insbesondere ein Kunststoffmaterial. Die Reflexionskörper weisen eine Teilchengröße
von typischerweise zwischen 10 µm und 200 µm, insbesondere zwischen 20 µm und 100
µm und insbesondere etwa 50 µm auf. Reflektionskörper können Mikroprismen sein, die
insbesondere verspiegelt sind. Reflektionskörper sind beispielsweise auch katadioptrisch
wirkende Mikroglaskugeln. Es ist auch möglich, die Reflektionskörper zwischen dem
Trägermaterial und einem transparenten Deckmaterial einzukapseln. Typischerweise sind
die Reflektionskörper, insbesondere Mikroglaskugeln, in einer Wabenstruktur angeordnet
und zwischen dem Trägermaterial und dem transparenten Deckmaterial gekapselt. Die
Mikroprismen können auch in das Trägermaterial geprägt sein. Die Mikroprismen werfen
einfallendes Licht ähnlich einem Rückstrahler zurück. Auf den in das Trägermaterial
eingeprägten Mikroprismen kann ein transparentes Deckmaterial, insbesondere von einer
Wabenstruktur getragen, angebracht sein. Durch die eingebetteten Reflektionskörper
weist das Retroreflektormaterial einen sogenannten Katzenaugeneffekt auf. Einfallendes
Licht wird in einem engen Winkelbereich um 180° in die Achse des einfallenden Lichts
reflektiert. Es resultiert eine gerichtete Reflektion, die insbesondere in Richtung
des einfallendes Lichts gerichtet ist. Das bedeutet, dass insbesondere der Schütze
die gerichtete Reflektion des Lichts der Laserwaffe sehr gut sehen kann. Das Licht
der Laserwaffe hat eine Wellenlänge im sichtbaren Spektralbereich, insbesondere zwischen
400 nm und 700 nm. Das Licht kann beispielsweise rot, grün, blau oder anders gefärbt
sein. Durch die gerichtete Reflektion werden optische Streueinflüsse minimiert. Umgebungseinflüsse
und insbesondere Umgebungslicht haben lediglich einen reduzierten Einfluss bezüglich
der Sichtbarkeit des Lichts der Laserwaffe. Es existieren Retroreflektorfolien, die
in einem größeren Winkelbereich zur Achse des einfallenden Lichts eine Reflexion ermöglichen.
Durch die Auswahl und/oder eine Einfärbung des Trägermaterials kann ein sich bei Tageslicht
für das menschliche Auge ergebender Farbeindruck des Retroreflektormaterials beeinflusst
werden. Dieser Farbeindruck wird als Tagesaufsichtfarbe bezeichnet. Zusätzlich oder
alternativ zu der Einfärbung des Trägermaterials ist die Verwendung eines farbigen
Substrats unterhalb des lichtdurchlässigen Kunststoffmaterials möglich. Überraschend
hat sich gezeigt, dass die Verwendung des Retroreflektormaterials in dem ersten Bereich
und in dem zweiten Bereich es ermöglicht, von der Laserwaffe emittiertes Licht mit
dem menschlichen Auge verbessert wahrzunehmen. Insbesondere ist die verbesserte Sichtbarkeit
des Laserlichts auf dem Retroreflektormaterial weniger störanfällig bezüglich der
Umgebungsbedingungen. Umgebungslicht hat praktisch keine nachteiligen Einflüsse auf
die Sichtbarkeit des Lichts der Laserwaffe. Das Retroreflektormaterial weist einen
spezifischen Rückstrahlwert von mindestens 10 cd/(lx · m
2), insbesondere mindestens 60 cd/(lx · m
2), insbesondere mindestens 120 cd/(lx · m
2), insbesondere mindestens 180 cd/(lx · m
2), insbesondere mindestens 240 cd/(lx · m
2), insbesondere mindestens 300 cd/(lx · m
2), und insbesondere mindestens 400 cd/(lx · m
2) auf. Der spezifische Rückstrahlwert gilt insbesondere für einen Anleuchtwinkel von
5° und einen Beobachtungswinkel von 0,33°. Das erfindungsgemäße Zielobjekt ermöglicht
unmittelbar die Visualisierung der Position eines abgegebenen Schusses mit der Laserwaffe.
Sowohl in dem ersten Bereich, der üblicherweise auf einem Zielobjekt Fehlschüsse oder
einen Treffer geringerer Wertigkeit darstellt, als auch in dem zweiten Bereich, der
auf dem Zielobjekt typischerweise einen Treffer, insbesondere höherer Wertigkeit,
darstellt, kann der Schütze unmittelbar das Schießergebnis erfassen. Insbesondere
ist ein aufwendiges, computergestütztes Auswertesystem entbehrlich. Das erfindungsgemäße
Zielobjekt ist unkompliziert, kostengünstig und für den Schützen intuitiv. Eine Laserwaffe
ist insbesondere eine Laserpistole oder ein Lasergewehr. Das Zielbild weist einen
ersten Bereich mit einem ersten Grauwert und einen zweiten Bereich mit einem zweiten
Grauwert auf. Als Grauwert im Sinn der Erfindung wird ein Zahlenwert zwischen 0 und
1 verstanden. Grauwert 0 bedeutet die Farbe Weiß. Grauwert 1 bedeutet die Farbe Schwarz.
Zwischen 0 und 1 sind verschiedene Graustufen möglich. Je größer der Grauwert ist,
desto dunkler ist der zugehörige Grauton, also der Anteil schwarzer Pigmente in einer
weißen Umgebung. Der zweite Grauwert ist größer als der erste Grauwert. Das bedeutet,
dass der zweite Bereich dunkler ist als der erste Bereich. Der erste Bereich ist ein
heller Bereich. Der zweite Bereich ist ein dunkler Bereich. Der erste Bereich und
der zweite Bereich weisen Retroreflektormaterial auf. Es ist denkbar, dass das Zielobjekt
mehrere erste Bereiche und/oder mehrere zweite Bereiche aufweist. Diese ersten und/oder
zweiten Bereiche können an dem Zielbild getrennt voneinander oder miteinander verbunden
angeordnet sein. Die Differenz zwischen dem zweiten Grauwert und dem ersten Grauwert
beträgt insbesondere mindestens 0,4, insbesondere mindestens 0,5, insbesondere mindestens
0,6 und insbesondere mindestens 0,8. Der erste Bereich weist als Tagesaufsichtfarbe
einen Farbton zwischen Weiß bis Hellgrau auf. Der zweite Bereich weist als Tagesaufsichtfarbe
einen Farbton zwischen Dunkelgrau und Schwarz auf.
[0010] Ein Zielobjekt, bei dem der erste Grauwert höchstens 0,5, insbesondere höchstens
0,4, insbesondere höchstens 0,3, insbesondere höchstens 0,2, insbesondere höchstens
0,1, insbesondere höchstens 0,05 und insbesondere höchstens 0,01 beträgt, ermöglicht
eine verbesserte Erfassung von Fehlschüssen.
[0011] Ein Zielobjekt, bei dem der zweite Grauwert mindestens 0,5, insbesondere mindestens
0,6, insbesondere mindestens 0,7, insbesondere mindestens 0,8, insbesondere mindestens
0,9, insbesondere mindestens 0,95 und insbesondere mindestens 0,99 beträgt, ermöglicht
eine klare Abgrenzung gegenüber dem ersten Bereich. Innerhalb des zweiten Bereichs
ist eine unmittelbare Schusspositionsfeststellung möglich.
[0012] Ein Zielobjekt, bei dem das Zielbild eben ausgeführt ist, eignet sich insbesondere
für Sportschützen, wie beispielsweise bei Modernem Fünfkampf, bei dem Schießen mit
einer Laserpistole auf ein 10 m entfernt angeordnetes Zielobjekt, im Biathlon mit
einem Biathlon-Lasergewehr auf ein 50 m entferntes Zielobjekt oder im Sommerbiathlon
bei dem Schießen mit einem Lasergewehr auf ein in 10 m entferntes Zielobjekt. Es sind
grundsätzlich auch uneben ausgeführte und insbesondere beliebig räumlich geformte,
dreidimensionale Freiformflächen für das Zielbild geeignet. Es ist beispielsweise
denkbar, dreidimensional geformte Zielobjekte in Form von Menschenfiguren oder Tierfiguren
zu verwenden.
[0013] Ein Zielobjekt, bei dem das Retroreflektormaterial, insbesondere im ersten Bereich
und/oder im zweiten Bereich, als Folie, insbesondere als Kunststofffolie und insbesondere
als selbstklebende Folie ausgeführt ist, ist unkompliziert zu montieren. Bei einer
ungewollten Beschädigung des Zielbildes kann das Zielobjekt schnell und unkompliziert
wieder hergestellt und somit in einen funktionstüchtigen Zustand gebracht werden.
Eine Retroreflektorfolie weist eine Foliendicke in einem Bereich von 0,1 bis 0,3 mm,
insbesondere in einem Bereich von 0,15 bis 0,25 mm, und insbesondere im Bereich von
0,18 bis 2,0 mm auf.
[0014] Ein Zielobjekt mit einem Trägerelement zum Tragen des Zielbildes vereinfacht die
Handhabung des Zielobjekts. Insbesondere ist das Trägerelement eine Trägerplatte.
Die Trägerplatte ist eigensteif ausgeführt. Das bedeutet, dass die Trägerplatte nicht
infolge ihres Eigengewichts knickt. Die Trägerplatte ist bezüglich ihres Eigengewichts
stabil ausgeführt. Auf der steifen Trägerplatte kann das Zielbild definiert und dauerhaft
stabil angeordnet werden. Das Trägerelement ist insbesondere aus Kunststoff, Stahlblech
und/oder aus Aluminium hergestellt. Das Trägerelement ist leicht bauend und insbesondere
kostengünstig ausgeführt.
[0015] Ein Zielobjekt mit einem Befestigungselement vereinfacht die Handhabung. Insbesondere
dient das Befestigungselement zum Befestigen des Zielobjekts an einem Halteelement.
Ein Halteelement kann beispielsweise ein Ständer oder ein Haken oder ein Nagel in
einer Wand sein. Entsprechend ist das Befestigungselement eine Öffnung, ein Haken
oder ein Zapfen. Das Befestigungselement ist insbesondere an einer dem Zielbild abgewandten
Rückseite des Zielobjekts angeordnet. Es können auch mehrere Befestigungselemente,
insbesondere mindestens zwei, insbesondere mindestens drei, insbesondere mindestens
vier und insbesondere höchstes 100 Befestigungselemente vorgesehen sein. Insbesondere
ist das Befestigungselement an dem Trägerelement und insbesondere einstückig mit dem
Trägerelement ausgeführt. Das Befestigungselement ist an dem Zielobjekt integriert.
[0016] Ein Zielobjekt mit einem Schutzelement zum Schützen des Zielbildes vereinfacht die
Handhabung des Zielobjekts. Insbesondere dann, wenn das Zielobjekt nicht in Gebrauch
ist, also nicht mit einer Laserwaffe auf das Zielobjekt geschossen wird, verhindert
das Schutzelement eine Beschädigung des Zielbildes. Dies gilt insbesondere für den
Transport des Zielobjekts. Insbesondere wird vermieden, dass das Zielbild verkratzt.
Das Schutzelement ist derart ausgeführt, dass es das Zielobjekt vollständig abdeckt.
Eine äußere Kontur des Schutzelements ist mindestens so groß wie eine äußere Kontur
des Zielbildes. Das Schutzelement kann an dem Zielbild auch überstehen.
[0017] Ein Zielobjekt, bei dem das Schutzelement mindestens einen Abstandhalter zum Anliegen
an dem Zielbild aufweist, gewährleistet, dass das Zielbild nicht unbeabsichtigt durch
das Schutzelement selbst beschädigt wird. Die Abstandhalter sind zwischen Zielbild
und Schutzelement angeordnet. Das Schutzelement selbst ist von dem Zielbild beabstandet
angeordnet.
[0018] Ein Zielobjekt, bei dem das Schutzelement lösbar an dem Zielobjekt befestigbar ist,
verbessert die Handhabung des Zielobjekts. Insbesondere ist das Befestigen und wieder
Lösen des Schutzelements von dem Zielobjekt unkompliziert und unmittelbar möglich.
Zum lösbaren Befestigen können an dem Schutzelement und an dem Zielobjekt, insbesondere
an dem Trägerelement, Magnetelemente eingebettet sein. Die Magnetelemente können in
dem Trägerelement und dem Schutzelement insbesondere derart integriert sein, dass
das Schutzelement sowohl an der das Zielbild aufweisenden Vorderseite des Zielobjekts
als auch an einer gegenüberliegenden Rückseite des Zielobjekts befestigbar ist. Alternativ
ist es denkbar, dass das Schutzelement als schwenkbar angelenkter Klappdeckel an dem
Trägerelement befestigt ist. Dazu kann beispielsweise ein Scharnier an einer Kante
der Außenkontur des Zielbildes angeordnet sein.
[0019] Ein Zielobjekt, bei dem das Schutzelement in einer von einer Schutzanordnung verschiedenen
Ständeranordnung an dem Zielobjekt derart anordenbar ist, dass das Schutzelement als
Ständer zum Halten des Zielobjekts dient, ermöglicht eine unabhängige Handhabung des
Zielobjekts. Es ist also denkbar, dass das Schutzelement, das beispielsweise während
eines Transports in der Schutzanordnung auf dem Zielbild angeordnet ist, für die Verwendung
des Zielobjekts als Ziel abgenommen wird. Das Schutzelement kann dann in einer Ständeranordnung
als Ständer für das Zielobjekt verwendet werden. Der Ständer kann beispielsweise einen
Standfuß zum Abstützen auf den Untergrund aufweisen. Der Ständer kann auch einen spitz
zulaufenden Verankeningsabschnitt aufweisen, mit dem der Ständer unmittelbar in einem
Untergrund verankerbar ist. Ein zusätzlicher Ständer ist entbehrlich. Das Schutzelement
ist funktionsintegriert ausgeführt.
[0020] Ein Zielobjekt, das als Zielscheibe ausgeführt ist, ist für Sportschützen geeignet.
Insbesondere für einen Trainingsbetrieb ist eine aufwendige Auswertetechnik entbehrlich.
In Abhängigkeit der verwendeten Laserwaffe und/oder einer Organisation, die für die
Festlegung von Regeln von Schießwettkämpfen verantwortlich ist, kann Größe und Form
des Zielbildes festgelegt sein. Die Weltschießsportvereinigung (International Sport
Shooting Federation, ISSF) hat beispielsweise für eine Luftpistolenscheibe, auf die
mit 10 m Abstand geschossen wird, eine quadratische Kontur festgelegt, die eine Seitenlänge
von 170 mm aufweist. Die Zielscheibe weist eine Scheibendicke D von etwa 20 mm auf.
Die Scheibendicke kann in Abhängigkeit des Trägermaterials auch geringer, beispielsweise
etwa 0,2 mm bis 15 mm, oder größer, insbesondere mindestens 25 mm oder mehr sein.
[0021] Ein Zielobjekt, bei dem das Zielbild eine Beschriftung aufweist, ermöglicht insbesondere
dem Schützen eine unmittelbare Erfassung seines Schießergebnisses. Die Beschriftung
besteht üblicherweise aus Ringen und Zahlen, die das Zielbild in verschiedenwertige
Trefferzonen unterteilt.
[0022] Typischerweise ist ein auf dem Zielobjekt darstellbarer Lichtfleck im Wesentlichen
kreisförmig. Der Lichtfleck hat typischerweise einen Durchmesser von bis zu 10 mm.
Typischerweise ist der Lichtfleck deutlich kleiner als die Oberfläche des Zielobjekts.
Die Oberfläche des Zielobjekts ist die Fläche, die von einem Schützen getroffen werden
soll, z.B. eine Kreisfläche beim Biathlon mit verschiedenwertigen ringförmigen Bereichen.
Insbesondere ist die Fläche des Lichtflecks kleiner als 5 % der Oberfläche des Zielobjekts,
insbesondere kleiner als 2 % der Oberfläche des Zielobjekts und insbesondere kleiner
1 % der Oberfläche des Zielobjekts. Insbesondere ist der Lichtfleck größer als die
Reflektionskörper. Insbesondere beträgt die Fläche des Lichtflecks mindestens das
Einhundertfache, insbesondere mindestens das Fünfhundertfache und insbesondere mindestens
das Eintausendfache der Projektionsfläche eines Reflektionskörpers in der Oberfläche
des Zielobjekts.
[0023] Wesentlich ist, dass das Retroreflektormaterial das Zielbild des Zielobjekts nicht
negativ beeinträchtigt. Das Zielbild muss trotz angebrachten Retroreflektormaterials
erkennbar bleiben. Dadurch ist gewährleistet, dass bereits existierende Zielbilder
als Zielobjekte im Sinne der Erfindung verwendet werden können. Insbesondere ist das
Retroreflektormaterial eine transparente oder teil-transparente Retroreflektorfolie.
Insbesondere ist die Retroreflektorfolie eine homogene, durchgängige Folie. Die Folie
weist durchgängig homogene Materialeigenschaften auf. Insbesondere ist die Dichte
der Reflektionskörper in der Folie homogen verteilt. Die Folie ist unkompliziert herstellbar.
Die Herstellung eines Zielobjekts ist unkompliziert möglich, da unabhängig von dem
Zielbild eine einteilige, durchgängige Folie auf dem Zielbild anbringbar ist. Insbesondere
ist die Verwendung unterschiedlicher Folien oder unterschiedlicher Reflektionskörper
auf dem Zielbild entbehrlich.
[0024] Das Zielbild ist vollständig mit dem Retroreflektormaterial abgedeckt.
[0025] Das Zielobjekt ist eine geschlossene Scheibe.
[0026] Das Zielobjekt ist ein passives Element. Aktive Elemente zum Anzeigen eines Schießergebnisses
sind entbehrlich. Das Zielobjekt ist unkompliziert ausgeführt. Das Zielobjekt ist
leichtbauend ausgeführt. Das Zielobjekt ist insbesondere für den mobilen Einsatz sehr
gut geeignet. Das Zielobjekt ermöglicht eine unmittelbare Darstellung des Laserlichts
einer Laserwaffe.
[0027] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Zielobjekts als Zielscheibe, und
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung gemäß Linie II-II in Fig. 1.
[0028] Eine in Fig. 1 und 2 dargestellte Zielscheibe 1 ist ein Zielobjekt für eine Laserwaffe.
Die Zielscheibe 1 umfasst ein als Trägerplatte ausgeführtes Trägerelement 2, das ein
Zielbild 3 trägt. Das Trägerelement 2 ist gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel
aus Kunststoff hergestellt. Es ist auch denkbar, dass das Trägerelement aus Aluminium
hergestellt ist. Wesentlich ist, dass das Trägerelement 2 ausreichend steif ist, um
das Zielbild 3 in einer definierten ebenen Anordnung zu halten.
[0029] Das Zielbild 3 ist eben. Das Zielbild 3 ist quadratisch ausgeführt mit einer Seitenlänge
von 170 mm. Das Zielbild 3 weist elf konzentrisch zueinander angeordnete Kreislinien
unterschiedlichen Durchmessers auf. Die zwischen zwei Kreislinien gebildeten Ringbereiche
sind mit Ziffern beschriftet. Die Ziffern geben die Wertigkeit der Ringbereiche an.
Die Wertigkeit nimmt von außen nach innen von 1 bis 10 zu. Die beiden inneren Ringbereiche,
die die Wertigkeit 9 und 10 haben, sind nicht beschriftet. Die Größe der Kreislinien
ist für das gezeigte Ausführungsbeispiel durch die zuständige Organisation, die ISSF,
festgelegt. Die gezeigte Zielscheibe 1 dient beispielsweise für Laserpistolen-Schießwettbewerbe,
bei welchen die Zielscheibe 1 in 10 m Entfernung zum Schützen angeordnet ist. Die
Kreislinien und die Ziffern bilden insgesamt eine Beschriftung 4.
[0030] Das Zielbild 3 umfasst einen ersten Bereich 5, der als Tagesaufsichtfarbe weiß ist.
Wesentlich ist, dass ein erster Grauwert des ersten Bereichs 5 einen Höchstwert nicht
überschreitet. Der erste Bereich 5 ist ausreichend hell, vorzugsweise hellgrau oder
weiß. Der erste Bereich 5 stellt die Ringbereiche niedriger Wertigkeit dar, insbesondere
der Wertigkeiten 0 bis 6. Der erste Bereich 5 ist in einem äußeren, insbesondere bis
zu einem Rand reichenden, Bereich des Zielbildes 3 angeordnet.
[0031] Das Zielbild 3 umfasst einen zweiten Bereich 6, der einen zweiten Grauwert aufweist,
der größer ist als der erste Grauwert. Der zweite Bereich 6 ist dunkler als der erste
Bereich 5. Der zweite Bereich 6 ist dunkelgrau oder schwarz. Der zweite Bereich 6
repräsentiert die Ringbereiche höherer Wertigkeit, insbesondere der Wertigkeiten 7
bis 10. Der zweite Bereich 6 ist zentral auf dem Zielbild 3 angeordnet. Der zweite
Bereich 6 ist vollständig von dem ersten Bereich 5 umschlossen. In Abhängigkeit der
Gestaltung des Zielbildes 3 können mehrere erste Bereiche 5 und/oder mehrere zweite
Bereiche 6 vorgesehen sein, die in beliebiger Weise auf dem Zielbild 3 miteinander
kombiniert angeordnet sein können.
[0032] Es ist auch möglich, dass der erste Bereich 5 zum Repräsentieren der höheren Wertigkeiten
und der zweite Bereich 6 zum Repräsentieren der niedrigeren Wertigkeiten verwendet
werden. Eine derartig alternativ ausgeführte Zielscheibe 1 weist eine inverse Schwarz-Weiß-Verteilung
zu der in Fig. 1 gezeigten Zielscheibe 1 auf.
[0033] Es ist auch möglich, dass der erste Bereich 5 die niedrigeren Wertigkeiten und der
zweite Bereich 6 die höheren Wertigkeiten repräsentiert. Insbesondere können also
die Bereiche höherer Wertigkeit hell, insbesondere weiß, und die Bereiche niederer
Wertigkeit dunkel, insbesondere schwarz, dargestellt sein.
[0034] Die Beschriftung 4 weist eine andere Farbe auf als der jeweilige Bereich 5, 6. In
dem ersten Bereich 5 ist die Beschriftung in schwarzer Farbe ausgeführt. In dem zweiten
Bereich 6 ist die Beschriftung 4 in weißer Farbe ausgeführt. Insbesondere ist die
Farbe der Beschriftung 4 derart gewählt, dass ausreichender Kontrast zu der Farbe
des jeweiligen Bereichs 5, 6 gegeben ist.
[0035] Der zweite Bereich 6 ist als schwarze Kreisfläche ausgeführt. Der erste Bereich 5
ist als weißes Quadrat ausgeführt, in dem zentriert der zweite Bereich 6 angeordnet
ist.
[0036] Der erste Bereich 5 und der zweite Bereich 6 sind aus Retroreflektormaterial hergestellt.
Der erste Bereich 5 und der zweite Bereich 6 sind in Form einer Retroreflektorfolie
auf dem Trägerelement 2 angeordnet.
[0037] In das Trägerelement 2 integriert ist an einer Rückseite eine Ausnehmung als Befestigungselement
7. Die Ausnehmung dient zum Aufnehmen eines Halteelements, beispielsweise eines Nagels
oder einer Schraube, die beispielsweise an einer Wand befestigt ist. Das Befestigungselement
7 kann auch als Haken, als Öse, als Zapfen oder in einer sonstigen Weise, insbesondere
als männliches Befestigungselement oder weibliches Befestigungselement, ausgeführt
sein, um ein Befestigen der Zielscheibe 1 an einem korrespondierenden Halteelement
zu gewährleisten. Das Befestigungselement 7 ist an einer Rückseite des Trägerelements
2 angeordnet. Es können auch mehrere Befestigungselemente 7 vorgesehen sein. Die Rückseite
ist der durch das Zielbild 3 festgelegten Vorderseite der Zielscheibe 1 gegenüberliegend
angeordnet.
[0038] In das Trägerelement 2 integriert sind Befestigungsmittel in Form von Magneten 8.
Die Magnete 8 sind derart in dem Trägerelement 2 in Dickenrichtung gerichtet angeordnet,
dass jeweils ein Magnet-Pol der Vorderseite und der jeweils andere Magnet-Pol der
Rückseite zugewandt ist. Dadurch ist es möglich, dass ein Schutzelement 9 lösbar an
der Zielscheibe 1 befestigbar ist. Aus Darstellungsgründen ist das Schutzelement 9
lediglich in Fig. 2 dargestellt. Das Schutzelement 9 ist insbesondere eine transparente
Kunststoffplatte, insbesondere aus PMMA. Das Schutzelement kann mehrere, insbesondere
mindestens drei Abstandhalter 10 aufweisen, die in einer Schutzanordnung, in der das
Schutzelement 9 an dem Zielbild 3 anliegt (Fig. 2), ein unbeabsichtigtes Beschädigen
des Zielbildes 3 verhindern. Die Abstandhalter 10 sind insbesondere aus demselben
Material, wie das Schutzelement 9 hergestellt. An dem Zielbild 3 zugewandten freien
Ende können die Abstandhalter 10 jeweils eine Schutzbeschichtung, beispielsweise in
Form eines weichen Materials, wie Filz oder Wolle aufweisen.
[0039] In dem Schutzelement 9 sind ebenfalls Magnete 8 angeordnet, die mit den in dem Trägerelement
2 angeordneten Magneten 8 korrespondieren. Insbesondere sind die Magnete 8 in dem
Schutzelement 9 senkrecht zur Dicke des Schutzelements 9 orientiert. Aufgrund der
gerichteten Orientierung der Magnete 8 in dem Trägerelement 2 und dem Schutzelement
9 kann das Schutzelement 9 sowohl auf das Zielbild 3 an der Vorderseite der Zielscheibe
1 als auch an der davon abgewandten Rückseite befestigt werden.
[0040] Das Schutzelement 9 kann einen Ständerabschnitt aufweisen. Der Ständerabschnitt ist
beispielsweise ein säulenartiger Fortsatz, der einstückig mit dem Plattenabschnitt
des Schutzelements ausgeführt ist. An einem freien Ende des Ständerabschnitts kann
eine Standplatte vorgesehen sein, um das Schutzelement auf einem Untergrund abzustellen.
Insbesondere ist der Ständer aus einem Material hoher Dichte ausgeführt, um ein Kippen
des Ständers zu vermeiden. Wenn das Schutzelement in einer nicht schützenden Anordnung
des Zielbildes 3 vorgesehen ist, also wenn das Schutzelement 9 an der Rückseite der
Zielscheibe 1 angeordnet ist, ist das Schutzelement 9 in der sogenannten Ständeranordnung
an der Zielscheibe 1 angeordnet. In dieser Anordnung dient das Schutzelement 9 als
Ständer für die Zielscheibe 1. Die Zielscheibe 1 weist eine Scheibendicke D auf, die
etwa 20 mm beträgt.
[0041] Das Schutzelement 9 kann in einer nicht gezeigten Ausführung mittels eines Schwenkscharniers
klappbar ausgeführt sein. Beispielsweise ist das Scharnier an der oberen Kante des
Zielbildes 3 angeordnet und ermöglicht eine Schwenkbarkeit des Schutzelements 9 um
eine horizontale Schwenkachse um 180°. Das Schutzelement 9 wird dann ausgehend von
der Schutzanordnung um 180° nach hinten auf die Rückseite der Zielscheibe 1 geklappt.
[0042] In einer weiteren, nicht gezeigten Ausführung kann das Schutzelement 9 mittels eines
ersten Schwenkscharniers klappbar ausgeführt sein. Das erste Schwenkscharnier ist
an einer unteren Kante des Zielbildes 3 angeordnet. Das erste Schwenkscharnier kann
auch an einer der beiden seitlichen Kanten des Zielbildes 3 angeordnet sein. Das Schutzelement
9 kann ausgehend von einer Schutzanordnung um eine horizontale Schwenkachse um 90°
geschwenkt werden. Insbesondere kann das Schutzelement und/oder die Zielscheibe 1
Anschlagelemente derart aufweisen, dass eine Positionierung der Zielscheibe 1 mit
dem Zielbild 3 senkrecht zu dem Schutzelement 9 gewährleistet ist. Das Schutzelement
9 dient in dieser Ständeranordnung als integrierter Standfuß. In der Ständeranordnung
ist das Schutzelement horizontal orientiert und ermöglicht ein Abstellen der Zielscheibe
1 auf einer Unterlage wie beispielsweise einem Tisch. Das Schutzelement kann ein zweites
Schwenkscharnier aufweisen, dass eine zusätzliche Verschwenkbarkeit um eine horizontale
Schwenkachse ermöglicht. Das zweite Schwenkscharnier ermöglicht es, dass ein freies
Ende des Schutzelements aus der horizontalen Orientierung um einen Winkel von mindestens
90° und höchstens 180° und insbesondere von mindestens 110° und höchstens 160°, insbesondere
von mindestens 120° und höchstens 150°, insbesondere von mindestens 130° und höchstens
140° und insbesondere von 135° schwenkbar ist. Der freie Schenkel des Schutzelements
9 dient zum Anliegen an der Rückseite des Trägerelements 2 und ermöglicht ein zusätzliches
Abstützen des Trägerelements 2. In dieser Ständeranordnung ist die Zielscheibe 1 sicher
positioniert. Das Risiko eines unbeabsichtigten Umfallens ist reduziert. An der Rückseite
des Trägerelements kann eine Ausnehmung vorgesehen sein, um den freien Schenkel des
Schutzelements zum Abstützen dort zu befestigen.
1. Zielobjekt für eine Laserwaffe umfassend ein Zielbild (3) mit
a. einem ersten Bereich (5), der einen ersten Grauwert aufweist, und
b. einem zweiten Bereich (6), der einen zweiten Grauwert aufweist, der größer ist
als der erste Grauwert,
wobei der erste Bereich (5) und der zweite Bereich (6) Retroreflektormaterial aufweisen.
2. Zielobjekt gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Grauwert höchstens 0,5, insbesondere höchstens 0,4, insbesondere höchstens
0,3, insbesondere höchstens 0,2, insbesondere höchstens 0,1, insbesondere höchstens
0,05 und insbesondere höchstens 0,01 beträgt.
3. Zielobjekt gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Grauwert mindestens 0,5, insbesondere mindestens 0,6, insbesondere mindestens
0,7, insbesondere mindestens 0,8, insbesondere mindestens 0,9, insbesondere mindestens
0,95 und insbesondere mindestens 0,99 beträgt.
4. Zielobjekt gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zielbild (3) eben ausgeführt ist.
5. Zielobjekt gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Retroreflektormaterial im ersten Bereich (5) und/oder im zweiten Bereich (6)
als Folie, insbesondere als Kunststofffolie und insbesondere als selbstklebende Folie
ausgeführt ist.
6. Zielobjekt gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Trägerelement (2), insbesondere eine Trägerplatte, zum Tragen des Zielbildes
(3), wobei das Trägerelement insbesondere Kunststoff, Stahlblech und/oder Aluminium
aufweist.
7. Zielobjekt gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens ein Befestigungselement (7) zum Befestigen des Zielobjekts an einem Halteelement.
8. Zielobjekt gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Schutzelement (9) zum Schützen des Zielbildes (3).
9. Zielobjekt gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (9) mindestens einen Abstandhalter (10) zum Anliegen an dem Zielbild
(3) aufweist.
10. Zielobjekt gemäß Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (10) lösbar an dem Zielobjekt befestigbar ist.
11. Zielobjekt gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (10) in einer von einer Schutzanordnung verschiedenen Ständeranordnung
an dem Zielobjekt derart anordenbar ist, dass das Schutzelement (10) als Ständer zum
Halten des Zielobjekts dient.
12. Zielobjekt gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zielobjekt als Zielscheibe (1) ausgeführt ist, wobei die Zielscheibe (1) insbesondere
eine quadratische Kontur, insbesondere mit einer Seitenlänge von 170 mm, aufweist
und wobei insbesondere die Scheibendicke (D) etwa 20 mm beträgt.
13. Zielobjekt gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zielbild (3) eine Beschriftung (4) aufweist.