[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung bestimmter polymerer siloxangruppen-haltiger
Wirkstoffe zur hydrophoben Ausrüstung textiler Oberflächen, insbesondere von Textilien
aus Baumwolle oder mit Baumwollanteil, und Wasch- und Wäschebehandlungsmittel, die
solche polymeren Wirkstoffe enthalten.
[0002] Baumwolle und Textilien, die aus ihr gefertigt sind oder einen Baumwollanteil enthalten,
sind sehr hydrophil und können innerhalb von Sekunden signifikante Wassermengen absorbieren.
Für spezielle Anwendungen, wie beispielsweise als Funktionstextilien, ist eine Baumwollausrüstung
wünschenswert, welche die Textilien hydrophobiert und im Idealfall regendicht macht.
[0004] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Copolymeren mit dem Monomerbaustein
der allgemeinen Formel I und dem Monomerbaustein der allgemeinen Formel II,

in denen
R1 für -(CH2)nSi(OSi(CH3)3)m(OH)p(R5)q,
R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für H oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 C-Atomen,
R5 für eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 C-Atomen,
n für eine Zahl von 1 bis 3, und
m, p und q unabhängig voneinander für eine Zahl von 0 bis 3, wobei die Summe m+p+q
= 3 beträgt, stehen,
zur hydrophoben Ausrüstung textiler Oberflächen, insbesondere von Textilien aus Baumwolle
oder mit Baumwollanteil.
[0005] Vorzugsweise weist die Oberfläche nach der Ausrüstung einen Kontaktwinkel zu Wasser
von mindestens 120 °, insbesondere von 140 ° bis 180 ° auf.
[0006] Die genannten Copolymere sind durch radikalische Polymerisation ethylenisch ungesättigter
Vorläuferverbindungen der Monomerbausteine der allgemeinen Formeln I und II zugänglich.
Sie können die beiden Monomerbausteine der allgemeinen Formeln I und II in statistischer
Verteilung enthalten, oder sie weisen aus den Monomerbausteinen I oder II zusammengesetzte
Blöcke I' und II' auf,

in denen R
1, R
2, R
3 und R
4 die vorgenannte Bedeutung aufweisen und x und y unabhängig voneinander für Zahlen
von 2 bis 2000, insbesondere 10 bis 1000 stehen.
[0007] Die siloxangruppen-haltigen Copolymere können neben den Monomerbausteinen I und II
gewünschtenfalls weitere aus ethylenisch ungesättigten Verbindungen stammende Monomerbausteine
aufweisen. Bevorzugt bestehen sie - von aus üblichen Radikalkettenstarter- und -abbruchverbindungen
stammenden Anteilen abgesehen - nur aus den Monomerbausteinen I und II.
[0008] In bevorzugten Copolymeren liegt das Molverhältnis von Monomerbaustein I zu Monomerbaustein
II im Bereich von 10:1 bis 1:10, insbesondere von 3:1 bis 1:3 und besonders bevorzugt
bei 1:1. Das mittlere Molgewicht (hier und im Folgenden: Gewichtsmittel) des Copolymers
liegt vorzugsweise im Bereich von 1000 g/mol bis 5 000 000 g/mol, insbesondere von
2000 g/mol bis 500 000 g/mol.
[0009] Die erfindungsgemäße Verwendung kann in einfacher Weise durch ein Verfahren zur hydrophoben
Ausrüstung textiler Oberflächen derart erfolgen, dass man das Copolymer, in Substanz
oder als Bestandteil einer flüssigen Zubereitung, wie beispielsweise einer Lösung,
Suspension oder Dispersion (in beispielsweise Aceton) auf die textile Oberfläche,
insbesondere von Textilien aus Baumwolle oder mit Baumwollanteil, aufbringt, zum Beispiel
durch Gießen oder Sprühen, und gewünschtenfalls überschüssiges Material, beispielsweise
mit Hilfe eines Tuches oder Schwamms, von der Textiloberfläche entfernt. Dabei bringt
man vorzugsweise 0,01 ml bis 1 ml, insbesondere 0,1 ml einer 0,001 gewichtsprozentigen
bis 10 gewichtsprozentigen, insbesondere 0,02 gewichtsprozentigen flüssigen Zubereitung,
insbesondere Lösung, des Copolymers pro
CM2 der Oberfläche auf, und lässt diese mindestens 30 Minuten einwirken, wobei das Lösungs-,
Dispergier- oder Suspensionsmittel der flüssigen Zubereitung gegebenenfalls, vollständig
oder teilweise, verdunsten kann. Auch das Eintauchen des Textils in eine genannte
flüssige Zubereitung ist möglich. Die erfindungsgemäße Verwendung kann jedoch auch
durch die Anwendung eines Wasch- oder Wäschebehandlungsmittels erfolgen, welches das
siloxangruppen-haltige Copolymer enthält, und Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahren können unter Einsatz eines solchen Wasch- oder Wäschebehandlungsmittels
ausgeübt werden.
[0010] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher ein insbesondere flüssiges Wasch-
oder Wäschebehandlungsmittel, enthaltend ein voranstehend definiertes siloxangruppen-haltiges
Copolymer. Vorzugsweise enthält das Mittel 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere
0,05 Gew.-% bis 1 Gew.-% des siloxangruppen-haltigen Copolymers, wobei sich hier und
im Folgenden die Angaben von Gew.-% auf das gesamte Mittel beziehen. Unter einem Wäschebehandlungsmittel
soll hierbei ein Mittel verstanden werden, bei dessen Einsatz nicht wie bei einem
Waschmittel die Entfernung von Schmutz im Vordergrund steht, sondern das in erster
Linie der Wäschepflege dient, wie zum Beispiel ein im Wäschenachbehandlungsschritt
zum Einsatz kommender Weichspüler, oder ein auf die Wäsche aufbringbares Bügelhilfsmittel.
[0011] Durch den Einsatz des Wasch- oder Wäschebehandlungsmittels erfolgt eine Hydrophobierung
der Oberfläche, die zu einer anhaltenden Verminderung der Benetzbarkeit der Oberfläche
führt. Hierdurch perlen Wassertropfen von der Oberfläche ab und können keine in ihnen
enthaltenen Bestandteile, zum Beispiel Schmutzpartikel, auf der Oberfläche ablagern,
so dass das Erscheinungsbild der gereinigten Textiloberfläche über einen längeren
Zeitraum sauber ist. Diese Effekte sind vorzugsweise über einen längeren Zeitraum
nach der Anwendung des Mittels zu beobachten, beispielsweise drei Wochen lang. Dabei
wird eine permanente Ausrüstung der Oberfläche jedoch nicht angestrebt. Schließlich
soll das zu verwendende Wäschebehandlungsmittel in einer bevorzugten Ausführungsform
transparent sein und sich auch zum Versprühen eignen; das zu verwendende Waschmittel
soll eine gute Reinigungsleistung aufweisen.
[0012] Die erfindungsgemäße Verwendung kann im Rahmen eines Waschprozesses derart erfolgen,
dass man den textilhydrophobierenden Wirkstoff einer waschmittelmittelhaltigen Flotte
zusetzt oder vorzugsweise den Wirkstoff als Bestandteil eines Waschmittels in die
Flotte einbringt, die das zu behandelnde Textil enthält oder die mit diesem in Kontakt
gebracht wird.
[0013] Die erfindungsgemäße Verwendung im Rahmen eines Wäschenachbehandlungsverfahrens kann
entsprechend derart erfolgen, dass man den textilhydrophobierenden Wirkstoff der Spülflotte
separat zusetzt, die nach dem unter Anwendung eines insbesondere bleichmittelhaltigen
Waschmittels erfolgten Waschgang zum Einsatz kommt, oder es als Bestandteil des Wäschenachbehandlungsmittels,
insbesondere eines Weichspülers, einbringt. Bei diesem Aspekt der Erfindung kann das
vor dem Wäschenachbehandlungsmittel zum Einsatz kommende Waschmittel ebenfalls einen
erfindungsgemäß zu verwendenden Wirkstoff enthalten, ist bevorzugt jedoch frei von
diesem.
[0014] Der Waschvorgang erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur von 15 °C bis 60 °C, besonders
bevorzugt bei einer Temperatur von 20 °C bis 40 °C. Der Waschvorgang erfolgt weiterhin
vorzugsweise bei einem pH-Wert von 6 bis 11, besonders bevorzugt bei einem pH-Wert
von 7,5 bis 9,5. Die Einsatzkonzentration des oben definierten Carbonsäureesters in
der Wasch- oder Wäschenachbehandlungsflotte liegt vorzugsweise im Bereich von 0,03
g/l bis 1 g/l, insbesondere von 0,3 g/l bis 0,5 g/l.
[0015] Im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung und des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
es möglich, den textilhydrophobierenden Wirkstoff als solches einzusetzen; der Wirkstoff
kann aber auch in einem Wäschebehandlungsmittel in den Gebrauch durch den Anwender
erleichternder Konfektionierungsform vorliegen, zum Beispiel in Abmischung oder granuliert
mit Trägersubstanzen, Bindemitteln, Umhüllungsmaterialien, Extrusionshilfsmitteln,
Rieselfähigkeitsverbesserern, Stabilisatoren, Lösungsmitteln, Rheologiemodifikatoren
und/oder Emulgatoren. Diese Ausführungsform der Erfindung macht es für den Verbraucher
in einfacher Weise möglich, die Vorteile der Erfindung durch Einsatz des textilhydrophobierenden
Wirkstoffs neben herkömmlichen Wasch- und/oder Wäschenachbehandlungsmitteln nur dann
zum Tragen kommen zu lassen, wenn sie erwünscht sind.
[0016] Mittel, die einen erfindungsgemäß zu verwendenden Wirkstoff in Form des genannten
siloxangruppen-haltigen Copolymers enthalten oder mit diesem zusammen verwendet beziehungsweise
in erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, können alle üblichen sonstigen Bestandteile
derartiger Mittel enthalten, die nicht in unerwünschter Weise mit dem erfindungswesentlichen
Wirkstoff wechselwirken, insbesondere Tensid. Vorzugsweise wird der oben definierte
Wirkstoff in Mengen von 0,1 Gew.-% bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt von 5 Gew.-%
bis 20 Gew.-%, eingesetzt, wobei sich diese und die folgenden Mengenangaben auf das
gesamte Mittel beziehen, wenn nicht anders angegeben.
[0017] Ein Mittel, welches einen erfindungsgemäß zu verwendenden Wirkstoff enthält oder
mit diesem zusammen verwendet wird oder im erfindungsgemäßen Verfahren zum Einsatz
kommt, enthält vorzugsweise Bleichmittel auf Persauerstoffbasis, insbesondere in Mengen
im Bereich von 5 Gew.-% bis 70 Gew.-%, sowie gegebenenfalls Bleichaktivator, insbesondere
in Mengen im Bereich von 0,3 Gew.-% bis 10 Gew.-%, kann jedoch in einer anderen bevorzugten
Ausführungsform auch frei von Bleichmittel und Bleichaktivator sein. Die in Betracht
kommenden Bleichmittel sind vorzugsweise die in Waschmitteln in der Regel verwendeten
Persauerstoffverbindungen wie Percarbonsäuren, beispielsweise Dodecandipersäure oder
Phthaloylaminoperoxicapronsäure, Wasserstoffperoxid, Alkaliperborat, das als Tetra-
oder Monohydrat vorliegen kann, Percarbonat, Perpyrophosphat und Persilikat, die in
der Regel als Alkalisalze, insbesondere als Natriumsalze, vorliegen. Derartige Bleichmittel
sind in Waschmitteln, welche einen erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoff enthalten,
vorzugsweise in Mengen bis zu 25 Gew.-%, insbesondere bis zu 15 Gew.-% und besonders
bevorzugt von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Mittel, vorhanden,
wobei insbesondere Percarbonat zum Einsatz kommt. Die fakultativ vorhandene Komponente
der Bleichaktivatoren umfasst die üblicherweise verwendeten N- oder O-Acylverbindungen,
beispielsweise mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin,
acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril, N-acylierte Hydantoine,
Hydrazide, Triazole, Urazole, Diketopiperazine, Sulfurylamide und Cyanurate, außerdem
Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, Carbonsäureester, insbesondere
Natriumnonanoyl- und -isononanoylphenolsulfonat, und acylierte Zuckerderivate, insbesondere
Pentaacetylglukose, sowie kationische Nitrilderivate wie Trimethylammoniumacetonitril-Salze.
Die Bleichaktivatoren können zur Vermeidung der Wechselwirkung mit den Persauerstoffverbindungen
bei der Lagerung in bekannter Weise mit Hüllsubstanzen überzogen beziehungsweise granuliert
worden sein, wobei mit Hilfe von Carboxymethylcellulose granuliertes Tetraacetylethylendiamin
mit gewichtsmittleren Korngrößen von 0,01 mm bis 0,8 mm, granuliertes 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin,
und/oder in Teilchenform konfektioniertes Trialkylammoniumacetonitril besonders bevorzugt
ist. In Waschmitteln sind derartige Bleichaktivatoren vorzugsweise in Mengen bis zu
8 Gew.-%, insbesondere von 2 Gew.-% bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Mittel,
enthalten.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält ein erfindungsgemäß verwendetes oder
im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetztes Mittel nichtionisches Tensid, ausgewählt
aus Fettalkylpolyglykosiden, Fettalkylpolyalkoxylaten, insbesondere -ethoxylaten und/oder
-propoxylaten, Fettsäurepolyhydroxyamiden und/oder Ethoxylierungs-und/oder Propoxylierungsprodukten
von Fettalkylaminen, vicinalen Diolen, Fettsäurealkylestern und/oder Fettsäureamiden
sowie deren Mischungen, insbesondere in einer Menge im Bereich von 2 Gew.-% bis 25
Gew.-%.
[0019] Eine weitere Ausführungsform derartiger Mittel umfasst die Anwesenheit von synthetischem
Aniontensid vom Sulfat- und/oder Sulfonattyp, insbesondere Fettalkylsulfat, Fettalkylethersulfat,
Sulfofettsäureester und/oder Sulfofettsäuredisalze, insbesondere in einer Menge im
Bereich von 2 Gew.-% bis 25 Gew.-%. Bevorzugt wird das Aniontensid aus den Alkyl-
oder Alkenylsulfaten und/oder den Alkyl- oder Alkenylethersulfaten ausgewählt, in
denen die Alkyl- oder Alkenylgruppe 8 bis 22, insbesondere 12 bis 18 C-Atome besitzt.
Bei diesen handelt es sich üblicherweise nicht um Einzelsubstanzen, sondern um Schnitte
oder Mischungen. Darunter sind solche bevorzugt, deren Anteil an Verbindungen mit
längerkettigen Resten im Bereich von 16 bis 18 C-Atomen über 20 Gew.-% beträgt.
[0020] Zu den in Frage kommenden nichtionischen Tensiden gehören die Alkoxylate, insbesondere
die Ethoxylate und/oder Propoxylate von gesättigten oder ein- bis mehrfach ungesättigten
linearen oder verzweigtkettigen Alkoholen mit 10 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise 12
bis 18 C-Atomen. Der Alkoxylierungsgrad der Alkohole liegt dabei in der Regel zwischen
1 und 20, vorzugsweise zwischen 3 und 10. Sie können in bekannter Weise durch Umsetzung
der entsprechenden Alkohole mit den entsprechenden Alkylenoxiden hergestellt werden.
Geeignet sind insbesondere die Derivate der Fettalkohole, obwohl auch deren verzweigtkettige
Isomere, insbesondere sogenannte Oxoalkohole, zur Herstellung verwendbarer Alkoxylate
eingesetzt werden können. Brauchbar sind demgemäß die Alkoxylate, insbesondere die
Ethoxylate, primärer Alkohole mit linearen, insbesondere Dodecyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl-
oder Octadecyl-Resten sowie deren Gemische. Außerdem sind entsprechende Alkoxylierungsprodukte
von Alkylaminen, vicinalen Diolen und Carbonsäureamiden, die hinsichtlich des Alkylteils
den genannten Alkoholen entsprechen, verwendbar. Darüber hinaus kommen die Ethylenoxid-
und/oder Propylenoxid-Insertionsprodukte von Fettsäurealkylestern sowie Fettsäurepolyhydroxyamide
in Betracht. Zur Einarbeitung in die Mittel geeignete sogenannte Alkylpolyglykoside
sind Verbindungen der allgemeinen Formel (G)
n-OR
12, in der R
12 einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 8 bis 22 C-Atomen, G eine Glykoseeinheit und n
eine Zahl zwischen 1 und 10 bedeuten. Bei der Glykosidkomponente (G)
n handelt es sich um Oligo- oder Polymere aus natürlich vorkommenden Aldose- oder Ketose-Monomeren,
zu denen insbesondere Glucose, Mannose, Fruktose, Galaktose, Talose, Gulose, Altrose,
Allose, Idose, Ribose, Arabinose, Xylose und Lyxose gehören. Die aus derartigen glykosidisch
verknüpften Monomeren bestehenden Oligomere werden außer durch die Art der in ihnen
enthaltenen Zucker durch deren Anzahl, den sogenannten Oligomerisierungsgrad, charakterisiert.
Der mittlere Oligomerisierungsgrad n nimmt als analytisch zu ermittelnde Größe im
allgemeinen gebrochene Zahlenwerte an; er liegt bei Werten zwischen 1 und 10, bei
den vorzugsweise eingesetzten Glykosiden unter einem Wert von 1,5, insbesondere im
Bereich von 1,2 bis 1,4. Bevorzugter Monomer-Baustein ist wegen der guten Verfügbarkeit
Glucose. Der Alkyl- oder Alkenylteil R
12 der Glykoside stammt bevorzugt ebenfalls aus leicht zugänglichen Derivaten nachwachsender
Rohstoffe, insbesondere aus Fettalkoholen, obwohl auch deren verzweigtkettige Isomere,
insbesondere sogenannte Oxoalkohole, zur Herstellung verwendbarer Glykoside eingesetzt
werden können. Brauchbar sind demgemäß insbesondere die primären Alkohole mit linearen
Octyl-, Decyl-, Dodecyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl- oder Octadecylresten sowie deren
Gemische. Besonders bevorzugte Alkylglykoside enthalten einen Kokosfettalkylrest,
das heißt Mischungen mit im wesentlichen R
12=Dodecyl und R
12=Tetradecyl.
[0021] Nichtionisches Tensid ist in Mitteln, welche einen erfindungsgemäß verwendeten Soil
Release-Wirkstoff enthalten, erfindungsgemäß verwendet oder im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden, vorzugsweise in Mengen von 1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, insbesondere
von 1 Gew.-% bis 25 Gew.-% enthalten, wobei Mengen im oberen Teil dieses Bereiches
eher in flüssigen Waschmitteln anzutreffen sind und teilchenförmige Waschmittel vorzugsweise
eher geringere Mengen von bis zu 5 Gew.-% enthalten.
[0022] Die Mittel können stattdessen oder zusätzlich weitere Tenside, vorzugsweise synthetische
Aniontenside des Sulfat- oder Sulfonat-Typs, wie beispielsweise Alkylbenzolsulfonate,
in Mengen von vorzugsweise nicht über 20 Gew.-%, insbesondere von 0,1 Gew.-% bis 18
Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Mittel, enthalten. Als für den Einsatz in derartigen
Mitteln besonders geeignete synthetische Aniontenside sind die Alkyl- und/oder Alkenylsulfate
mit 8 bis 22 C-Atomen, die ein Alkali-, Ammonium- oder Alkyl- oder Hydroxyalkyl-substituiertes
Ammoniumion als Gegenkation tragen, zu nennen. Bevorzugt sind die Derivate der Fettalkohole
mit insbesondere 12 bis 18 C-Atomen und deren verzweigtkettiger Analoga, der sogenannten
Oxoalkohole. Die Alkyl- und Alkenylsulfate können in bekannter Weise durch Reaktion
der entsprechenden Alkoholkomponente mit einem üblichen Sulfatierungsreagenz, insbesondere
Schwefeltrioxid oder Chlorsulfonsäure, und anschließende Neutralisation mit Alkali-,
Ammonium- oder Alkyl- beziehungsweise Hydroxyalkylsubstituierten Ammoniumbasen hergestellt
werden. Zu den einsetzbaren Tensiden vom Sulfat-Typ gehören auch die sulfatierten
Alkoxylierungsprodukte der genannten Alkohole, sogenannte Ethersulfate. Vorzugsweise
enthalten derartige Ethersulfate 2 bis 30, insbesondere 4 bis 10 Ethylenglykol-Gruppen
pro Molekül. Zu den geeigneten Aniontensiden vom Sulfonat-Typ gehören die durch Umsetzung
von Fettsäureestern mit Schwefeltrioxid und anschließender Neutralisation erhältlichen
α-Sulfoester, insbesondere die sich von Fettsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atomen, und linearen Alkoholen mit 1 bis 6 C-Atomen, vorzugsweise 1 bis
4 C-Atomen, ableitenden Sulfonierungsprodukte, sowie die durch formale Verseifung
aus diesen hervorgehenden Sulfofettsäuren.
[0023] Als weitere fakultative tensidische Inhaltsstoffe kommen Seifen in Betracht, wobei
gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure
oder Stearinsäure, sowie aus natürlichen Fettsäuregemischen, zum Beispiel Kokos-,
Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifen geeignet sind. Insbesondere sind
solche Seifengemische bevorzugt, die zu 50 Gew.-% bis 100 Gew.-% aus gesättigten C
12-C
18-Fettsäureseifen und zu bis 50 Gew.-% aus Ölsäureseife zusammengesetzt sind. Vorzugsweise
ist Seife in Mengen von 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-% enthalten. Insbesondere in flüssigen
Mitteln, welche ein erfindungsgemäß verwendetes Polymer enthalten, können jedoch auch
höhere Seifenmengen von in der Regel bis zu 20 Gew.-% enthalten sein.
[0024] Gewünschtenfalls können die Mittel auch Betaine und/oder kationische Tenside enthalten,
die - falls vorhanden - vorzugsweise in Mengen von 0,5 Gew.-% bis 7 Gew.-% eingesetzt
werden. Unter diesen sind die unten diskutierten Esterquats besonders bevorzugt.
[0025] In einer weiteren Ausführungsform enthält das Mittel wasserlöslichen und/oder wasserunlöslichen
Builder, insbesondere ausgewählt aus Alkalialumosilikat, kristallinem Alkalisilikat
mit Modul über 1, monomerem Polycarboxylat, polymerem Polycarboxylat und deren Mischungen,
insbesondere in Mengen im Bereich von 2,5 Gew.-% bis 60 Gew.-%.
[0026] Das Mittel enthält vorzugsweise 20 Gew.-% bis 55 Gew.-% wasserlöslichen und/oder
wasserunlöslichen, organischen und/oder anorganischen Builder. Zu den wasserlöslichen
organischen Buildersubstanzen gehören insbesondere solche aus der Klasse der Polycarbonsäuren,
insbesondere Citronensäure und Zuckersäuren, sowie der polymeren (Poly-)carbonsäuren,
insbesondere die durch Oxidation von Polysacchariden zugänglichen Polycarboxylate,
polymere Acrylsäuren, Methacrylsäuren, Maleinsäuren und Mischpolymere aus diesen,
die auch geringe Anteile polymerisierbarer Substanzen ohne Carbonsäurefunktionalität
einpolymerisiert enthalten können. Die relative Molekülmasse der Homopolymeren ungesättigter
Carbonsäuren liegt im allgemeinen zwischen 5000 g/mol und 200000 g/mol, die der Copolymeren
zwischen 2000 g/mol und 200000 g/mol, vorzugsweise 50000 g/mol bis 120000 g/mol, bezogen
auf freie Säure. Ein besonders bevorzugtes Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer weist
eine relative Molekülmasse von 50000 g/mol bis 100000 g/mol auf. Geeignete, wenn auch
weniger bevorzugte Verbindungen dieser Klasse sind Copolymere der Acrylsäure oder
Methacrylsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylethern, Vinylester, Ethylen, Propylen
und Styrol, in denen der Anteil der Säure mindestens 50 Gew.-% beträgt. Als wasserlösliche
organische Buildersubstanzen können auch Terpolymere eingesetzt werden, die als Monomere
zwei Carbonsäuren und/oder deren Salze sowie als drittes Monomer Vinylalkohol und/oder
ein Vinylalkohol-Derivat oder ein Kohlenhydrat enthalten. Das erste saure Monomer
beziehungsweise dessen Salz leitet sich von einer monoethylenisch ungesättigten C
3-C
8-Carbonsäure und vorzugsweise von einer C
3-C
4-Monocarbonsäure, insbesondere von (Meth-)acrylsäure ab. Das zweite saure Monomer
beziehungsweise dessen Salz kann ein Derivat einer C
4-C
8-Dicarbonsäure sein, wobei Maleinsäure besonders bevorzugt ist. Die dritte monomere
Einheit wird in diesem Fall von Vinylalkohol und/oder vorzugsweise einem veresterten
Vinylalkohol gebildet. Insbesondere sind Vinylalkohol-Derivate bevorzugt, welche einen
Ester aus kurzkettigen Carbonsäuren, beispielsweise von C
1-C
4-Carbonsäuren, mit Vinylalkohol darstellen. Bevorzugte Terpolymere enthalten dabei
60 Gew.-% bis 95 Gew.-%, insbesondere 70 Gew.-% bis 90 Gew.-% (Meth)acrylsäure und/oder
(Meth)acrylat, besonders bevorzugt Acrylsäure und/oder Acrylat, und Maleinsäure und/oder
Maleinat sowie 5 Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% bis 30 Gew.-% Vinylalkohol
und/oder Vinylacetat. Ganz besonders bevorzugt sind dabei Terpolymere, in denen das
Gewichtsverhältnis (Meth)acrylsäure und/oder (Meth)acrylat zu Maleinsäure und/oder
Maleat zwischen 1:1 und 4:1, vorzugsweise zwischen 2:1 und 3:1 und insbesondere 2:1
und 2,5:1 liegt. Dabei sind sowohl die Mengen als auch die Gewichtsverhältnisse auf
die Säuren bezogen. Das zweite saure Monomer beziehungsweise dessen Salz kann auch
ein Derivat einer Allylsulfonsäure sein, die in 2-Stellung mit einem Alkylrest, vorzugsweise
mit einem C
1-C
4-Alkylrest, oder einem aromatischen Rest, der sich vorzugsweise von Benzol oder Benzol-Derivaten
ableitet, substituiert ist. Bevorzugte Terpolymere enthalten dabei 40 Gew.-% bis 60
Gew.-%, insbesondere 45 bis 55 Gew.-% (Meth)acrylsäure und/oder (Meth)acrylat, besonders
bevorzugt Acrylsäure und/oder Acrylat, 10 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 15 Gew.-%
bis 25 Gew.-% Methallylsulfonsäure und/oder Methallylsulfonat und als drittes Monomer
15 Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 20 Gew.-% bis 40 Gew.-% eines Kohlenhydrats.
Dieses Kohlenhydrat kann dabei beispielsweise ein Mono-, Di-, Oligo- oder Polysaccharid
sein, wobei Mono-, Di- oder Oligosaccharide bevorzugt sind, besonders bevorzugt ist
Saccharose. Durch den Einsatz des dritten Monomers werden vermutlich Sollbruchstellen
in dem Polymer eingebaut, die für die gute biologische Abbaubarkeit des Polymers verantwortlich
sind. Diese Terpolymere weisen im Allgemeinen eine relative Molekülmasse zwischen
1000 g/mol und 200000 g/mol, vorzugsweise zwischen 3000 g/mol und 10000 g/mol auf.
Sie können, insbesondere zur Herstellung flüssiger Mittel, in Form wässriger Lösungen,
vorzugsweise in Form 30- bis 50-gewichtsprozentiger wässriger Lösungen eingesetzt
werden. Alle genannten Polycarbonsäuren werden in der Regel in Form ihrer wasserlöslichen
Salze, insbesondere ihre Alkalisalze, eingesetzt.
[0027] Derartige organische Buildersubstanzen sind vorzugsweise in Mengen bis zu 40 Gew.-%,
insbesondere bis zu 25 Gew.-% und besonders bevorzugt von 1 Gew.-% bis 5 Gew.-% enthalten.
Mengen nahe der genannten Obergrenze werden vorzugsweise in pastenförmigen oder flüssigen,
insbesondere wasserhaltigen, Mitteln eingesetzt.
[0028] Als wasserunlösliche, wasserdispergierbare anorganische Buildermaterialien werden
insbesondere kristalline oder amorphe Alkalialumosilikate, in Mengen von bis zu 50
Gew.-%, vorzugsweise nicht über 40 Gew.-% und in flüssigen Mitteln insbesondere von
1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, eingesetzt. Unter diesen sind die kristallinen Alumosilikate
in Waschmittelqualität, insbesondere Zeolith NaA und gegebenenfalls NaX, bevorzugt.
Mengen nahe der genannten Obergrenze werden vorzugsweise in festen, teilchenförmigen
Mitteln eingesetzt. Geeignete Alumosilikate weisen insbesondere keine Teilchen mit
einer Korngröße über 30 µm auf und bestehen vorzugsweise zu wenigstens 80 Gew.-% aus
Teilchen mit einer Größe unter 10 µm. Ihr Calciumbindevermögen, das nach den Angaben
der deutschen Patentschrift
DE 24 12 837 bestimmt werden kann, liegt im Bereich von 100 bis 200 mg CaO pro Gramm. Geeignete
Substitute beziehungsweise Teilsubstitute für das genannte Alumosilikat sind kristalline
Alkalisilikate, die allein oder im Gemisch mit amorphen Silikaten vorliegen können.
Die in den Mitteln als Gerüststoffe brauchbaren Alkalisilikate weisen vorzugsweise
ein molares Verhältnis von Alkalioxid zu SiO
2 unter 0,95, insbesondere von 1:1,1 bis 1:12 auf und können amorph oder kristallin
vorliegen. Bevorzugte Alkalisilikate sind die Natriumsilikate, insbesondere die amorphen
Natriumsilikate, mit einem molaren Verhältnis Na
2O:SiO
2 von 1:2 bis 1:2,8. Derartige amorphe Alkalisilikate sind beispielsweise unter dem
Namen Portil® im Handel erhältlich. Sie werden im Rahmen der Herstellung bevorzugt
als Feststoff und nicht in Form einer Lösung zugegeben. Als kristalline Silikate,
die allein oder im Gemisch mit amorphen Silikaten vorliegen können, werden vorzugsweise
kristalline Schichtsilikate der allgemeinen Formel Na
2Si
xO
2x+1·yH
2O eingesetzt, in der x, das sogenannte Modul, eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl
von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline
Schichtsilikate sind solche, bei denen x in der genannten allgemeinen Formel die Werte
2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl ß- als auch δ-Natriumdisilikate (Na
2Si
2O
5·
yH
2O) bevorzugt. Auch aus amorphen Alkalisilikaten hergestellte, praktisch wasserfreie
kristalline Alkalisilikate der obengenannten allgemeinen Formel, in der x eine Zahl
von 1,9 bis 2,1 bedeutet, können in Mitteln, welche einen erfindungsgemäß zu verwendenden
Wirkstoff enthalten, eingesetzt werden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
erfindungsgemäßer Mittel wird ein kristallines Natriumschichtsilikat mit einem Modul
von 2 bis 3 eingesetzt, wie es aus Sand und Soda hergestellt werden kann. Kristalline
Natriumsilikate mit einem Modul im Bereich von 1,9 bis 3,5, werden in einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform von Waschmitteln, welche einen erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoff enthalten, eingesetzt. Deren Gehalt an Alkalisilikaten beträgt vorzugsweise
1 Gew.-% bis 50 Gew.-% und insbesondere 5 Gew.-% bis 35 Gew.-%, bezogen auf wasserfreie
Aktivsubstanz. Falls als zusätzliche Buildersubstanz auch Alkalialumosilikat, insbesondere
Zeolith, vorhanden ist, beträgt der Gehalt an Alkalisilikat vorzugsweise 1 Gew.-%
bis 15 Gew.-% und insbesondere 2 Gew.-% bis 8 Gew.-%, bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz.
Das Gewichtsverhältnis Alumosilikat zu Silikat, jeweils bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanzen,
beträgt dann vorzugsweise 4:1 bis 10:1. In Mitteln, die sowohl amorphe als auch kristalline
Alkalisilikate enthalten, beträgt das Gewichtsverhältnis von amorphem Alkalisilikat
zu kristallinem Alkalisilikat vorzugsweise 1:2 bis 2:1 und insbesondere 1:1 bis 2:1.
[0029] Zusätzlich zum genannten anorganischen Builder können weitere wasserlösliche oder
wasserunlösliche anorganische Substanzen in den Mitteln, welche einen erfindungsgemäß
zu verwendenden Wirkstoff enthalten, mit diesem zusammen verwendet beziehungsweise
in erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, enthalten sein. Geeignet sind in
diesem Zusammenhang die Alkalicarbonate, Alkalihydrogencarbonate und Alkalisulfate
sowie deren Gemische. Derartiges zusätzliches anorganisches Material kann in Mengen
bis zu 70 Gew.-% vorhanden sein. Zusätzlich können die Mittel weitere in Wasch- und
Reinigungsmitteln übliche Bestandteile enthalten. Zu diesen fakultativen Bestandteilen
gehören insbesondere Enzyme, Enzymstabilisatoren, Komplexbildner für Schwermetalle,
beispielsweise Aminopolycarbonsäuren, Aminohydroxypolycarbonsäuren, Polyphosphonsäuren
und/oder Aminopolyphosphonsäuren, Schauminhibitoren, beispielsweise Organopolysiloxane
oder Paraffine, Lösungsmittel und optische Aufheller, beispielsweise Stilbendisulfonsäurederivate.
Vorzugsweise sind in Mitteln, welche einen erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoff enthalten,
bis zu 1 Gew.-%, insbesondere 0,01 Gew.-% bis 0,5 Gew.-% optische Aufheller, insbesondere
Verbindungen aus der Klasse der substituierten 4,4'-Bis-(2,4,6-triamino-s-triazinyl)-stilben-2,2'-disulfonsäuren,
bis zu 5 Gew.-%, insbesondere 0,1 Gew.-% bis 2 Gew.-% Komplexbildner für Schwermetalle,
insbesondere Aminoalkylenphosphonsäuren und deren Salze und bis zu 2 Gew.-%, insbesondere
0,1 Gew.-% bis 1 Gew.-% Schauminhibitoren enthalten, wobei sich die genannten Gewichtsprozent-Angaben
jeweils auf gesamtes Mittel beziehen.
[0030] Lösungsmittel, die insbesondere bei flüssigen Mitteln eingesetzt werden können, sind
neben Wasser vorzugsweise solche, die wassermischbar sind. Zu diesen gehören die niederen
Alkohole, beispielsweise Ethanol, Propanol, iso-Propanol, und die isomeren Butanole,
Glycerin, niedere Glykole, beispielsweise Ethylen- und Propylenglykol, und die aus
den genannten Verbindungsklassen ableitbaren Ether. In derartigen flüssigen Mitteln
liegen die erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffe in der Regel gelöst oder in suspendierter
Form vor.
[0031] Gegebenenfalls anwesende Enzyme werden vorzugsweise aus der Gruppe umfassend Protease,
Amylase, Lipase, Cellulase, Hemicellulase, Oxidase, Peroxidase oder Mischungen aus
diesen ausgewählt. In erster Linie kommt aus Mikroorganismen, wie Bakterien oder Pilzen,
gewonnene Protease in Frage. Sie kann in bekannter Weise durch Fermentationsprozesse
aus geeigneten Mikroorganismen gewonnen werden. Proteasen sind im Handel beispielsweise
unter den Namen BLAP®, Savinase®, Esperase®, Maxatase®, Optimase®, Alcalase®, Durazym®
oder Maxapem® erhältlich. Die einsetzbare Lipase kann beispielsweise aus Humicola
lanuginosa, aus Bacillus-Arten, aus Pseudomonas-Arten, aus Fusarium-Arten, aus Rhizopus-Arten
oder aus Aspergillus-Arten gewonnen werden. Geeignete Lipasen sind beispielsweise
unter den Namen Lipolase®, Lipozym®, Lipomax®, Lipex®, Amano®-Lipase, Toyo-Jozo®-Lipase,
Meito®-Lipase und Diosynth®-Lipase im Handel erhältlich. Geeignete Amylasen sind beispielsweise
unter den Namen Maxamyl®, Termamyl®, Duramyl® und Purafect® OxAm handelsüblich. Die
einsetzbare Cellulase kann ein aus Bakterien oder Pilzen gewinnbares Enzym sein, welches
ein pH-Optimum vorzugsweise im schwach sauren bis schwach alkalischen Bereich von
6 bis 9,5 aufweist. Derartige Cellulasen sind unter den Namen Celluzyme®, Carezyme®
und Ecostone® handelsüblich.
[0032] Zu den gegebenenfalls, insbesondere in flüssigen Mitteln vorhandenen üblichen Enzymstabilisatoren
gehören Aminoalkohole, beispielsweise Mono-, Di-, Triethanol- und -propanolamin und
deren Mischungen, niedere Carbonsäuren, Borsäure beziehungsweise Alkaliborate, Borsäure-Carbonsäure-Kombinationen,
Borsäureester, Boronsäurederivate, Calciumsalze, beispielsweise Ca-Ameisensäure-Kombination,
Magnesiumsalze, und/oder schwefelhaltige Reduktionsmittel.
[0033] Zu den geeigneten Schauminhibitoren gehören langkettige Seifen, insbesondere Behenseife,
Fettsäureamide, Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse, Organopolysiloxane und deren
Gemische, die darüber hinaus mikrofeine, gegebenenfalls silanierte oder anderweitig
hydrophobierte Kieselsäure enthalten können. Zum Einsatz in partikelförmigen Mitteln
sind derartige Schauminhibitoren vorzugsweise an granulare, wasserlösliche Trägersubstanzen
gebunden.
[0034] In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Mittel, in das erfindungsgemäß zu verwendender
Wirkstoff eingearbeitet wird, teilchenförmig und enthält bis zu 25 Gew.-%, insbesondere
5 Gew.-% bis 20 Gew.-% Bleichmittel, insbesondere Alkalipercarbonat, bis zu 15 Gew.-%,
insbesondere 1 Gew.-% bis 10 Gew.-% Bleichaktivator, 20 Gew.-% bis 55 Gew.-% anorganischen
Builder, bis zu 10 Gew.-%, insbesondere 2 Gew.-% bis 8 Gew.-% wasserlöslichen organischen
Builder, 10 Gew.-% bis 25 Gew.-% synthetisches Aniontensid, 1 Gew.-% bis 5 Gew.-%
nichtionisches Tensid und bis zu 25 Gew.-%, insbesondere 0,1 Gew.-% bis 25 Gew.-%
anorganische Salze, insbesondere Alkalicarbonat und/oder -hydrogencarbonat.
[0035] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Mittel, in das erfindungsgemäß
zu verwendender Wirkstoff eingearbeitet wird, flüssig und enthält 1 Gew.-% bis 25
Gew.-%, insbesondere 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% nichtionisches Tensid, bis zu 10 Gew.-%,
insbesondere 0,5 Gew.-% bis 8 Gew.-% synthetisches Aniontensid, 3 Gew.-% bis 15 Gew.-%,
insbesondere 5 Gew.-% bis 10 Gew.-% Seife, 0,5 Gew.-% bis 5 Gew.-%, insbesondere 1
Gew.-% bis 4 Gew.-% organischen Builder, insbesondere Polycarboxylat wie Citrat, bis
zu 1,5 Gew.-%, insbesondere 0,1 Gew.-% bis 1 Gew.-% Komplexbildner für Schwermetalle,
wie Phosphonat, und neben gegebenenfalls enthaltenem Enzym, Enzymstabilisator, Farb-
und/oder Duftstoff Wasser und/oder wassermischbares Lösungsmittel.
[0036] Bevorzugte Wäschenachbehandlungsmittel, die einen erfindungsgemäß zu verwendenden
Wirkstoff enthalten, weisen als wäscheweichmachenden Wirkstoff ein sogenanntes Esterquat
auf, das heißt einen quaternierten Ester aus Carbonsäure und Aminoalkohol. Dabei handelt
es sich um bekannte Stoffe, die man nach den einschlägigen Methoden der präparativen
organischen Chemie erhalten kann, beispielsweise indem man Triethanolamin in Gegenwart
von unterphosphoriger Säure mit Fettsäuren partiell verestert, Luft durchleitet und
anschließend mit Dimethylsulfat oder Ethylenoxid quaterniert. Auch die Herstellung
fester Esterquats ist bekannt, bei der man die Quaternierung von Triethanolaminestern
in Gegenwart von geeigneten Dispergatoren, vorzugsweise Fettalkoholen, durchführt.
[0037] In den Mitteln bevorzugte Esterquats sind quaternierte Fettsäuretriethanolaminestersalze,
die der Formel (IV) folgen,

[0038] in der R
1CO für einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
2 und R
3 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder R
1CO, R
4 für einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine (CH
2CH
2O)
qH-Gruppe m, n und p in Summe für 0 oder Zahlen von 1 bis 12, q für Zahlen von 1 bis
12 und X für ein ladungsausgleichendes Anion wie Halogenid, Alkylsulfat oder Alkylphosphat
steht. Typische Beispiele für Esterquats, die im Sinne der Erfindung Verwendung finden
können, sind Produkte auf Basis von Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure,
Myristinsäure, Palmitinsäure, Isostearinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure,
Arachinsäure, Behensäure und Erucasäure sowie deren technische Mischungen, wie sie
beispielsweise bei der Druckspaltung natürlicher Fette und Öle anfallen. Vorzugsweise
werden technische C
12/18-Kokosfettsäuren und insbesondere teilgehärtete C
16/18-Talg- beziehungsweise Palmfettsäuren sowie elaidinsäure-reiche C
16/18-Fettsäureschnitte eingesetzt. Zur Herstellung der quaternierten Ester können die
Fettsäuren und das Triethanolamin in der Regel im molaren Verhältnis von 1,1 : 1 bis
3 : 1 eingesetzt werden. Im Hinblick auf die anwendungstechnischen Eigenschaften der
Esterquats hat sich ein Einsatzverhältnis von 1,2 : 1 bis 2,2 : 1, vorzugsweise 1,5
: 1 bis 1,9 : 1 als besonders vorteilhaft erwiesen. Die bevorzugt eingesetzten Esterquats
stellen technische Mischungen von Mono-, Di- und Triestern mit einem durchschnittlichen
Veresterungsgrad von 1,5 bis 1,9 dar und leiten sich von technischer C
16/18-Talg- bzw. Palmfettsäure (Iodzahl 0 bis 40) ab. Quaternierte Fettsäuretriethanolaminestersalze
der Formel (IV), in der R
1CO für einen Acylrest mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen, R
2 für R
1CO, R
3 für Wasserstoff, R
4 für eine Methylgruppe, m, n und p für 0 und X für Methylsulfat steht, haben sich
als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0039] Neben den quaternierten Carbonsäuretriethanolaminestersalzen kommen als Esterquats
auch quaternierte Estersalze von Carbonsäuren mit Diethanolalkylaminen der Formel
(V) in Betracht,

[0040] in der R
1CO für einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
2 für Wasserstoff oder R
1CO, R
4 und R
5 unabhängig voneinander für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, m und n in Summe
für 0 oder Zahlen von 1 bis 12 und X für ein ladungsausgleichendes Anion wie Halogenid,
Alkylsulfat oder Alkylphosphat steht.
[0041] Als weitere Gruppe geeigneter Esterquats sind schließlich die quaternierten Estersalze
von Carbonsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen der Formel (VI) zu nennen,

[0042] in der R
1CO für einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
2 für Wasserstoff oder R
1CO, R
4, R
6 und R
7 unabhängig voneinander für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, m und n in Summe
für 0 oder Zahlen von 1 bis 12 und X für ein ladungsausgleichendes Anion wie Halogenid,
Alkylsulfat oder Alkylphosphat steht.
[0043] Hinsichtlich der Auswahl der bevorzugten Fettsäuren und des optimalen Veresterungsgrades
gelten die für (IV) genannten beispielhaften Angaben sinngemäß auch für die Esterquats
der Formeln (V) und (VI). Üblicherweise gelangen die Esterquats in Form 50 bis 90
gewichtsprozentiger alkoholischer Lösungen in den Handel, die auch problemlos mit
Wasser verdünnt werden können, wobei Ethanol, Propanol und Isopropanol die üblichen
alkoholischen Lösungsmittel sind.
[0044] Esterquats werden vorzugsweise in Mengen von 5 Gew.-% bis 25 Gew.-%, insbesondere
8 Gew.-% bis 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Wäschenachbehandlungsmittel,
verwendet. Gewünschtenfalls können die erfindungsgemäß verwendeten Wäschenachbehandlungsmittel
zusätzlich oben aufgeführte Waschmittelinhaltsstoffe enthalten, sofern sie nicht in
unzumutbarer Weise negativ mit dem Esterquat wechselwirken. Bevorzugt handelt es sich
um ein flüssiges, wasserhaltiges Mittel.
Beispiele
Beispiel 1: Herstellung von Polymer P1
[0045] 6,00 g Methylmethacrylat, 8,6 g 3-[Tris(trimethylsiloxy)silyl]propyl-methacrylat
und 0,06 g Azobis(isobutyronitril) wurden in 50 ml Toluol gelöst, die Reaktionslösung
wurde 30 Minuten unter Einleiten von Stickstoff im Ultraschallbad entgast und anschließend
für 24 Stunden auf 70°C erwärmt. Anschließend wurden weitere 0,06 g Azobis(isobutyronitril)
zugegeben und die Reaktionslösung für weitere 6,5 Stunden bei 70 °C gehalten
[0046] Molgewicht (Mw) Polymer P1: 700000 g/mol (gemessen mittels GPC in THF (Polystyrol
Kalibrierung).
Beispiel 2
[0047] Baumwolltesttextilien wurden in eine 2 gewichtsprozentige Lösung des in Beispiel
1 hergestellten Polymers P1 eingetaucht. Die Messung des Kontaktwinkels der mit dem
Polymer beschichteten Textiloberfläche wurde nach einer Trocknungszeit von 1 Stunde
mittels eines Kontaktwinkelmessgeräts DSA 10 (Krüss, Hamburg) durchgeführt. Hierzu
wurde ein Wassertropfen mit einem Volumen von 10 µl mittels einer Kapillare auf die
beschichtete Oberfläche aufgebracht. Es ergab sich ein Kontaktwinkel von größer als
180°.
1. Verwendung von Copolymeren mit dem Monomerbaustein der allgemeinen Formel I und dem
Monomerbaustein der allgemeinen Formel II,

in denen
R1 für -(CH2)nSi(OSi(CH3)3)m(OH)p(R5)q,
R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für H oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 C-Atomen,
R5 für eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 C-Atomen,
n für eine Zahl von 1 bis 3, und
m, p und q unabhängig voneinander für eine Zahl von 0 bis 3, wobei die Summe m+p+q
= 3 beträgt, stehen,
zur hydrophoben Ausrüstung textiler Oberflächen, insbesondere von Textilien aus Baumwolle
oder mit Baumwollanteil.
2. Wasch- oder Wäschebehandlungsmittel, enthaltend ein Copolymer mit dem Monomerbaustein
der allgemeinen Formel I und dem Monomerbaustein der allgemeinen Formel II,

in denen
R1 für -(CH2)nSi(OSi(CH3)3)m(OH)p(R5)q,
R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für H oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 C-Atomen,
R5 für eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 C-Atomen,
n für eine Zahl von 1 bis 3, und
m, p und q unabhängig voneinander für eine Zahl von 0 bis 3, wobei die Summe m+p+q
= 3 beträgt, stehen.
3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es 0,1 Gew.-% bis 80 Gew.-%, insbesondere 5 Gew.-% bis 20 Gew.-% des Copolymers enthält.
4. Verfahren zur hydrophoben Ausrüstung textiler Oberflächen, wobei man ein Copolymer
mit dem Monomerbaustein der allgemeinen Formel I und dem Monomerbaustein der allgemeinen
Formel II,

in denen
R1 für -(CH2)nSi(OSi(CH3)3)m(OH)p(R5)q,
R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für H oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 C-Atomen,
R5 für eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 C-Atomen,
n für eine Zahl von 1 bis 3, und
m, p und q unabhängig voneinander für eine Zahl von 0 bis 3, wobei die Summe m+p+q
= 3 beträgt, stehen,
in Substanz oder als Bestandteil einer flüssigen Zubereitung, wie einer Lösung, Suspension
oder Dispersion, auf die textile Oberfläche, insbesondere von Textilien aus Baumwolle
oder mit Baumwollanteil, aufbringt und gewünschtenfalls überschüssiges Material von
der Oberfläche entfernt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man 0,01 ml bis 1 ml, insbesondere 0,1 ml einer 0,001 gewichtsprozentigen bis 10
gewichtsprozentigen, insbesondere 0,02 gewichtsprozentigen flüssigen Zubereitung,
insbesondere Lösung, des Copolymers pro cm2 der Oberfläche auf die Oberfläche aufbringt.
6. Verwendung nach Anspruch 1 oder Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymer in einem Wäschebehandlungsmittel in den Gebrauch durch den Anwender
erleichternder Konfektionierungsform vorliegt, insbesondere in Abmischung oder granuliert
mit Trägersubstanzen, Bindemitteln, Umhüllungsmaterialien, Extrusionshilfsmitteln,
Rieselfähigkeitsverbesserern, Stabilisatoren, Lösungsmitteln, Rheologiemodifikatoren
und/oder Emulgatoren.
7. Verwendung nach Anspruch 1 oder 6 oder Mittel nach Anspruch 2 oder 3 oder Verfahren
nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymer aus den Monomerbausteinen I oder II zusammengesetzte Blöcke I' und
II' aufweist,

in denen x und y unabhängig voneinander für Zahlen von 2 bis 2000, insbesondere 10
bis 1000 stehen.
8. Verwendung, Mittel oder Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymer nur aus den Monomerbausteinen I und II besteht.
9. Verwendung, Mittel oder Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Copolymer das Molverhältnis von Monomerbaustein I zu Monomerbaustein II im Bereich
von 10:1 bis 1:10, insbesondere von 3:1 bis 1:3 liegt.
10. Verwendung, Mittel oder Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mittlere Molgewicht des Copolymers im Bereich von 1000 g/mol bis 5 000 000 g/mol,
insbesondere von 2000 g/mol bis 500 000 g/mol liegt.