[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines von außen Images oder Designs
an einer Komponente aus einem klaren, transparenten oder transluzenten Kunststoffmaterial.
Das Image besteht aus wenigstens einer Farbschicht die auf einer Innenseite der Komponente
aufgetragen und teilweise durch einen Laser wieder entfernt wird. Die Erfindung betrifft
weiterhin eine Komponente mit einem Image, das mit dem Verfahren erzeugt wurde, und
ein Bekleidungsstück, zum Beispiel einen Schuh, insbesondere einen Sportschuh, mit
wenigstens einer solchen Komponente.
[0002] Der Verkauf von Bekleidung, wie zum Beispiel von Schuhen, insbesondere von Sportschuhen,
wird längst nicht mehr alleine oder zum großen Teil durch die technischen Merkmalen,
wie Gewicht, Federeigenschaften, Verwindungssteifigkeit, Wasserdurchlässigkeit, etc.
bestimmt, sondern mehr und mehr durch seine Gestaltung. So muss ein Schuh heute insbesondere
"cool" aussehen, das heißt, vom Aussehen her dem Zeitgeist der Gruppe der Nutzer entsprechen
und sich möglichst von allen anderen Schuhen im gleichen Segment unterscheiden.
[0003] Im Markt gibt es vielfältige Beispiel, wie Schuhe und insbesondere Sportschuhe durch
mehrfarbige Komponenten aufgepeppt werden, wobei die Komponenten zum Beispiel das
Logo der Schuhmarke wiedergeben können oder als weitere Elemente der Gestaltung genutzt
werden, um den Schuh zu "individualisieren", das heißt, eindeutig von anderen Schuhen
des gleichen Genres abzuheben.
[0004] Dieser Trend des designerischen Gestaltens von Bekleidung nimmt immer mehr zu, so
dass eine Nachfrage für Verfahren besteht, mit denen neuartige Effekte insbesondere
an Komponenten oder Add-ons für die Bekleidung erzeugt werden können, die einzeln
hergestellt und erst danach mit der Bekleidung verbunden oder in die Bekleidung integriert
werden. Dabei soll das Verfahren einfach anzuwenden sein und die Erzeugung des Images
an den Komponenten möglichst preiswert zu realisieren sein.
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Verfügen zu stellen, mit dem
Komponenten für Bekleidung einfach und preiswert mit unterschiedlichen Images oder
Designs versehen werden können. Weitere Aufgaben sind die Bereitstellung von Komponenten
mit dem fertigen Image und zum Beispiel Schuhen mit einer oder mehrerer dieser Komponenten.
[0006] Diese Aufgaben werden durch das Verfahren des Anspruchs 1 und die Gegenstände der
Ansprüche 9 und 13 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand
der Unteransprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert
werden, auch Anspruchskategorie-übergreifend. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang
mit der Zeichnung, charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.
[0007] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren mit dem auf einer Innenseite
einer klaren, transparenten oder transluzenten Komponente eines Kleidungsstücks, insbesondere
eines Sportschuhs, ein wenigstens zweifarbiges Image erzeugt wird, das von einer Außenseite
der Komponente sichtbar ist, wobei
- in einem ersten Schritt auf einem Rechner eine Datei in einem ersten Dateiformat erstellt
wird, die die Farbbereiche jeder Farbe des wenigstens zweifarbigen Images definiert,
- optional in einem zweiten Schritt das erste Dateiformat in ein zweites Dateiformat
umgewandelt wird, das von einer Lasersoftware verarbeitet werden kann,
- in einem dritten Schritt, die lasersoftwarelesbare Datei einer Lasersoftware zur Verfügung
gestellt wird,
- in einem vierten Schritt die Innenseite der Komponente gereinigt und/oder mit einem
Mittel, das die Oberfläche der Innenseite aktiviert, besprüht wird,
- in einem fünften Schritt die Innenseite der Komponente flächig mit einer ersten Farbe
besprüht wird,
- in einem sechsten Schritt die Komponente mit der ersten aufgetragenen Farbe einer
Wärmebehandlung in einem Ofen unterzogen wird,
- in einem siebten Schritt ein Laser über der Komponente oder die Komponente unter dem
Laser platziert wird und
- in einem achten Schritt die erste Farbe mit dem Laser teilweise von der Komponente
entfernt wird, so dass ein Negativbild einer zweiten Farbe entsteht.
[0008] Mit anderen Worten betrifft die Erfindung ein Verfahren, mit dem mittels Laserprinting
ein Image auf einer Innenseite einer Komponente erzeugt wird. Da die Komponente aus
einem klaren, transparenten oder transluzenten Material besteht, kann das an der Innenseite
erzeugte Image von außen gesehen werden. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn die
Komponente so mit dem Kleidungsstück verbunden oder in das Kleidungsstück integriert
ist, dass die Komponente mit ihrer Innenseite in Richtung eines Inneren des Kleidungsstücks
zeigt.
[0009] Das Image wird auf einem Computer erzeugt. Dabei kann das Image direkt in einem laserlesbaren
Format programmiert werden, oder in einem beliebigen anderen Designprogramm. Falls
nötig, kann die Datei dann vor der Übergabe an den Laser in ein Format umgewandelt
werden, welches in eine Steuerung des für das Verfahren ausgewählte Laser eingelesen
und von der Steuerung in Bewegungssignale für den Laser umgewandelt werden kann
[0010] Zur Erzeugung des Images wird die Innenseite der Komponente zunächst mit einem Mittel,
wie einem Primer, besprüht, das die Innenseite der Komponente aktiviert, um beispielsweise
eine bessere Haftung einer ersten Farbschicht an der Oberfläche der Innenseite der
Komponente zu erreichen. Anschließend wird die Innenseite der Komponente wenigstens
zum Teil oder flächendeckend mit der ersten Farbe besprüht, so dass von außen betrachtet,
die Komponente an ihrer Innenseite jetzt zumindest teilweise einfarbig eingefärbt
ist. Nach einem Trocknen der Farbe in einem Ofen kann die Komponente unter einem Laser
platziert werden.
[0011] Der Laser wird von einem Programm gesteuert, das unter anderem eine Datei umfasst,
die das auf der Innenseite der Komponente zu erzeugende Image definiert. Das heißt,
der Laserstrahl entfernt einen Teil der ersten Farbe, sodass in diesem Bereich wieder
die klare, transparente oder transluzente Komponente zu sehen ist. Der Teil der Farbe,
den der Laser entfernt, entspricht einem Negativbild einer zweiten Farbe, die zum
Beispiel klar sein kann. Das heißt, in diesem Fall wird das zweifarbige Image durch
die mit der ersten Farbe bedeckten Bereiche der Komponente und die durch den Laser
wieder von Farbe befreiten Bereiche der Komponente gebildet.
[0012] Ist das Verfahren hier beendet, so kann die Komponente in einem Ofen einer Wärmebehandlung
unterzogen werden, um zum Beispiel die Farbe zu trocknen und/oder fest mit der Innenseite
der Komponente zu verbinden. Anschließend kann die Komponente mit dem Kleidungsstück
verbunden und/oder in das Kleidungsstück integriert werden.
[0013] In der weiteren Beschreibung wird als Beispiel für das Kleidungsstück immer ein Schuh
verwendet. Dadurch wird die Beschreibung leichter lesbar, ohne dass dadurch die Erfindung
auf eine Komponente ausschließlich für Schuhe beschränkt werden soll. Die Komponenten
könnten ebenso Verwendung finden in: Skihandschuhen, Kopfbedeckungen, Westen, Jacken,
Hosen und ähnlichen Kleidungsstücken, insbesondere für den Sport- und/oder Freizeitbereich.
[0014] Bevorzugt wird in einem neunten Schritt eine zweite oder weitere Farbe flächig auf
die von dem Laser bearbeiteten Bereiche der ersten oder vorgehenden Farbe aufgesprüht
und die Komponente in einem zehnten Schritt einer Wärmebehandlung in dem Ofen unterzogen
wird.
[0015] Die zweite oder weitere Farbe bedeckt jetzt die Bereiche, in denen der Laser die
erste oder vorgehend aufgetragene Farbe entfernt hat. Dadurch wird von außen ein zwei-
oder mehrfarbiges Image sichtbar. So kann beispielsweise das Bild einer Faserstruktur
erzeugt werden.
[0016] Der Laser kann die erste Farbe flächig und/oder pixelweise entfernen, sodass zum
Beispiel bei einer Verwendung der Farben schwarz und weiß auch Graustufentöne dargestellt
werden können. Dieses flächige und/oder pixelweise Entfernen von einer oder mehreren
Farbschichten gilt auch für alle anderen Farbkombinationen.
[0017] Das Image kann mehr als zwei Farben aufweist und die Schritte fünf bis acht können
je nach der Anzahl der Farben mehrfach wiederholt werden. Dabei ist klar, dass der
Laser vor den Auftrag einer dritten Farbe ein Negativimage der dritten Farbe in der
ersten und in der zweiten Farbe erzeugt, vor den Auftrag einer vierten Farbe ein Negativimage
der vierten Farbe in der ersten und in der zweiten und in der dritten Farbe erzeugt,
und so weiter. Vor jedem neuen Farbauftrag wird die Komponente der Wärmebehandlung
im Ofen unterzogen, um die zuletzt aufgetragene Farbe auszuhärten und/oder fest mit
der vorgehenden Farbschicht zu verbinden.
[0018] Dabei unterscheiden sich die Wärmebehandlungen in der Regel nicht voneinander, sondern
finden jeweils bei im Wesentlichen gleicher Temperatur und über eine zumindest im
Wesentlichen gleiche Dauer statt. Bei der Verwendung von Sonderfarben, wie zum Beispiel
Gold oder Silber oder einer speziellen Firmenfarbe, kann es allerdings vorkommen,
dass für diese Sonderfarbe die Wärmebehandlung bezüglich Temperatur und/oder Dauer
geändert wird.
[0019] Wenn die letzte Farbe aufgetragen ist, kann vor oder nach der Wärmebehandlung in
einem weiteren Schritt das Image auf der Innenseite der Komponente in einem weiteren
Arbeitsschritt versiegelt werden. Findet die Versiegelung nach der Wärmebehandlung
statt, kann die Komponente anschließend einer weiteren Wärmebehandlung unterzogen
werden.
[0020] Das Image kann auf dem Rechner zum Beispiel als eine .ai-oder .pdf-Datei erzeugt
werden. Um auf dem Laser verwendet werden zu können, müssen diese Dateien zum Beispiel
in eine .dxf-Datei umgewandelt werden, die von einer Lasersoftware gelesen werden
kann.
[0021] Alternativ kann das Image auch unmittelbar in einem laserlesbaren Format auf einem
Rechner erzeugt werden, wodurch der Schritt des Umwandelns entfällt. Als Programme
zum Erstellen des Images oder Designs kommen handelsübliche, insbesondere professionelle
Designerprogramme oder speziell für diesen Zweck entwickelte respektive angepasste
Programme infrage.
[0022] Bei der Farbe kann es sich insbesondere um eine spraybare Polyurethanfarbe handeln,
wie sie im Handel erhältlich ist. Zur Wärmebehandlung können die Komponente zum Beispiel
in einem Ofen ca. 5 Minuten einer Temperatur von etwa 80° C ausgesetzt werden.
[0023] Wie bereits oben gesagt, ist die Erfindung nicht auf die Verwendung von Polyurethanfarbe
beschränkt. Auch die Wärmebehandlung kann bei anderen Temperaturen und über eine kürzere
oder längere Zeitdauer erfolgen. Letztendlich hängt die Wärmebehandlung im Wesentlichen
von der verwendeten Farbe und/oder der Dicke ihres Auftrags ab.
[0024] Die Komponente kann insbesondere ein thermoplastisches Formteil (PTU) sein. Komponenten
aus anderen klaren, transparenten oder transluzenten Kunststoffen, wie zum Beispiel
PVC, PPT, Polystyrol, Acryl, Polykarbonat u.v.m. sind ebenfalls vom Umfang der Erfindung
mit eingeschlossen. Der verwendete Kunststoff sollte zumindest über einen gewissen
Zeitraum UV-stabil und, insbesondere bei der Verwendung an einem Schuh, kratz- und
bruchfest sein.
[0025] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Komponente für ein Kleidungsstück,
insbesondere für einen Schuh oder Sportschuh, wobei die Komponente ein thermoplastisches
Formteil ist, das an der Innenseite wenigstens eine die Innenseite überdeckende erste
Farbschicht aufweist, die mit einem Laser teilweise entfernt ist, und wenigstens eine
zweite Farbschicht, die zumindest den Bereich der ersten Farbschicht, der von dem
Laser entfernt wurde, flächig überdeckt.
[0026] Wie im Verfahren beschrieben, kann die Komponente mehrere Farbschichten aufweisen,
von denen immer eine nachfolgende Farbschicht die vorgehende Farbschicht zumindest
bereichsweise überdeckt, und wobei alle Farbschichten einschließlich der n-1ten Farbschicht
mit dem Laser teilweise entfernt sind.
[0027] Bei der Komponente kann es sich insbesondere um einen von außen sichtbaren Teil des
Schuhschafts, eine von außen sichtbare Gelenkstütze, einen von außen sichtbaren Teil
der Sohle oder andere von außen sichtbare Teile des Schuhs handeln.
[0028] Die Komponente kann mit einem Verfahren gefertigt werden, wie es im ersten Aspekt
der Erfindung beschrieben wurde.
[0029] Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Kleidungsstück, insbesondere einen
Schuh oder Sportschuh, das wenigstens eine vorbeschrieben Komponenten aufweist. Dabei
kann die Komponente mit dem Kleidungsstück so verbunden sein, dass eine Innenseite
der Komponente einer Innenseite des Kleidungsstücks zugewandt ist und eine Außenseite
der Komponente von einem Betrachter wahrgenommen wird, wenn das Kleidungsstück getragen
wird oder ausgestellt ist.
[0030] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren erläutert. Die Figuren zeigen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, ohne diese auf die dargestellte Ausführung
zu beschränken. Merkmale, die nur den Figuren entnommen werden können, gehören zum
Umfang der Erfindung und können die Erfindung einzeln oder in Kombinationen miteinander
und/oder mit Merkmalen der Beschreibung vorteilhaft weiterbilden. Die Figuren zeigen
im Einzelnen:
- Figur 1
- Bild eines am Computer Designs, hier Rautenmuster
- Figur 2
- Draufsicht auf Innenseite einer klaren Sportschuhsohle mit Noppen
- Figur 3
- Profilansicht einer der Sportschuhsohle der Figur 2 im Schnitt
- Figur 4
- Auftrag der ersten Farbschicht
- Figur 5
- entfernen Teil ersten Farbschicht mit einem Laser
- Figur 6
- Auftrag der zweiten Farbschicht
- Figur 7
- Ansicht der Schuhsohle nach dem Lasern von oben
- Figur 8
- Ansicht der Schuhsole nach dem zweiten Farbauftrag von oben
- Figur 9
- Ansicht der fertigen Schuhsohle mit Rautenmuster von unten
[0031] Die Figur 1 zeigt ein am Computer entworfenes Image 2 oder Design 2 für eine Komponente
1, hier im Ausführungsbeispiel eine Sportschuhsohle. Der Klarheit der Darstellung
geschuldet wurde ein einfaches Rautenmuster 1 gewählt, das beispielhaft für irgendein
Design steht, zum Beispiel ein Design in einer Faserstruktur. Das Design kann beispielsweise
die Marke des mit dem Design versehenen Elements wiedergegeben, es können Worte lesbar
sein, oder es können Bildelemente dargestellt sein.
[0032] Das Design 2 kann am Computer mit einem beliebigen Programm erstellt werden, insbesondere
mit einem bekannten Designerprogramm. Die Datei kann als .pdf- oder .ai-Datei abgespeichert
werden. Diese Datei muss dann zur weiteren Verwendung in ein Format umgewandelt werden,
das in eine Steuerung eines zur Erstellung des Designs 2 auf der beispielhaften Sportschuhsohle
1 verwendeten Lasers eingelesen und dessen Anweisungen von der Steuerung in Bewegungen
das Lasers umgesetzt werden können. Solch ein Format kann zum Beispiel eine .dxf-Datei
sein. Alternativ kann das Design in einem Programm erstellt werden, das ohne weitere
Umwandlung von einem Steuerungsprogramm eines Lasers gelesen werden kann.
[0033] Die Figur 2 zeigt eine klare, transparente oder transluzente Sportschuhsohle 1, die
Noppen oder hergerichtet ist, mit Stollen oder Spikes verbunden zu werden, zum Beispiel
die Sohle 1 eines Golfschuhs. Die Sohle 1 ist in einer Position gezeigt, in der die
Innenseite 3 der Sohle 1 einem Betrachter der Figur 2 zugewandt ist, sodass er von
oben in die Noppen blickt.
[0034] In dieser Position kann ein Primer auf die Innenseite 3 der Sohle 1 und der Noppen
aufgetragen, insbesondere aufgesprüht werden, um die Sohle 1 für einen ersten Farbauftrag
vorzubereiten. Vorher kann optional die Innenseite 3 der Sohle 1 noch gereinigt werden,
falls dies zum Beispiel nach einer längeren Lagerzeit des Rohlings oder offensichtlichen
Verschmutzungsspuren notwendig erscheint. Ebenso kann die Sportschuhsohle 1 mit dem
Primer einer ersten Wärmebehandlung, zum Beispiel in einem Wärmeofen unterzogen werden.
[0035] Die Figur 4 zeigt die Sohle 1 mit den Noppen 8 in einer Schnittansicht von der Seite.
[0036] Wie in der Figur 4 dargestellt ist, wird nach dem Primen auf die Innenseite 3 der
Sportschuhsohle 1 eine erste Farbschicht 6 mittels einer Spritzdüse aufgetragen, wobei
die erste Farbschicht 6 im Ausführungsbeispiel die gesamte Fläche der Innenseite 3
der Sohle 1 und der Noppen flächig bedeckt. Das heißt, die bisher klare, transparente
oder transluzente Sohle 1 im Ausführungsbeispiel erscheint jetzt von der Innenseite
3 und von der Außenseite 4 als einheitlich eingefärbte, zum Beispiel schwarze Sohle
1.
[0037] Als Farbe kann hier insbesondere eine Polyurethanfarbe verwendet werden, wobei auch
andere geeignete Farben oder Lacke verwendet werden können, wenn sie gut haften, mit
dem Laser abtragbar sind und getrocknet eine Elastizität aufweisen, so dass sie sich
bei den dynamischen Bewegungen der Sohle 1 weder lösen, noch brechen oder Risse bilden.
[0038] Nach dem Auftrag der ersten Farbe 6 wird die Sohle 1 einer nicht dargestellten Wärmebehandlung
in einen Ofen unterzogen. So kann die Sohle 1 zum Beispiel für ca. 5 Minuten einer
Temperatur von ca. 80°C ausgesetzt werden. Dabei kann die Sohle 1 in einen Ofen eingelegt
werden oder auf einem Förderband durch den Ofen hindurch transportiert werden.
[0039] Nach der Wärmebehandlung wird die Sohle 1 mit der aufgetragenen ersten Farbe 6 unter
einem handelsüblichen Laser platziert bzw. der Laser wird über der Sohle 1 angeordnet.
Dabei nimmt der Laser in Bezug auf die Sohle 1 eine vorgegebene Ausgangstellung ein,
die zum Beispiel durch eine optische Vermessung der Sohle 1 bestätigt werden kann,
um die Produktion von Sohlen 1 mit fehlerhaften Designs 2 zu vermeiden. Gerade wenn
es sich bei der Sohle 1 um eine Sohle mit Noppen oder Aufnahmen für Stollen oder Spikes
handelt, kann die Sohle 1 zur Bearbeitung mit dem Laser auch in eine Form eingelegt
werden, die vorbereitet ist, um die Sohle 1 in wenigstens zwei Punkten genau zu positionieren.
Anschließend wird der Laser aktiviert und der Energiestrahl des Lasers auf die zugängliche
Oberfläche der ersten auf die Innenseite 3 der Sohle 1 aufgetragenen Farbe 6 gerichtet.
Dieser Vorgang ist in der Figur 5 dargestellt. In einer vergrößerten Detaildarstellung
ist nochmals ein Ausschnitt der Sohle 1 gezeigt, mit Bereichen mit der ersten Farbe
6 und Bereichen, die keine Farbe aufweisen, da diese mittels des Lasers wieder entfernt
wurde.
[0040] Das Auftragen der Farbe 6 und die Laserbehandlung können von zwei separaten Werkzeugen
durchgeführt werden. Alternativ kann ein kombiniertes Werkzeug zum Einsatz kommen,
mit einem Werkzeugkopf, der die Auftragsvorrichtung, die Spritzdüse, und die Laservorrichtung,
den Laser, trägt. Der Werkzeugkopf kann beispielsweise an einem Ende eines Roboterarms
eines Industrieroboters befestigt sein und durch den Industrieroboter frei im Raum
beweglich sein. Alternativ können die Auftragsvorrichtung oder mehrere Auftragsvorrichtungen
und der Laser oder mehrere Laser Teile einer Produktionslinie sein, in die die klare,
transparent oder transluzente Sohle 1 eingegeben und von der am Ende die fertige Sohle
1 entnommen werden kann.
[0041] Durch die Steuerung gesteuert, wird der Laser oder zumindest der Energiestrahl über
die von der Designdatei vorgegebenen Bereiche der Schuhsole 1 geführt. Dabei wird
durch den Laserstrahl pixel- und/oder bereichsweise die aufgetragene und getrocknete
erste Farbe 6 wieder entfernt, so dass in diesen Bereichen wieder der klare, transparente
oder transluzente Rohling der Schuhsohle 1 sichtbar ist.
[0042] Die Figur 7 zeigt die Sportschuhsohle 1 nachdem mit dem Laser die ersten Farbschicht
6 wieder teilweise entfernt wurde. Die Sohle 1 wurde in einem vorderen Bereich gelasert,
während ein hinterer Bereich, zum Beispiel ein Griffbereich für die weitere Bearbeitung,
nicht von dem Laser bearbeitet wurde. Im vorderen Bereich sind jetzt bereits die Bereiche
zu erkennen, die durch die erste Farbe 6 bestimmt werden. Als eine Art Negativ sind
die Bereiche zu erkennen, von denen die erste Farbe 5 mittels des Lasers wieder entfernt
wurde. Das Rautenmuster des Designs 2, wie es in der Figur 1 gezeigt wird, ist jetzt
bereits erkennbar.
[0043] In einem weiteren Schritt, der in der Figur 6 gezeigt ist, kann jetzt auf die Innenseite
3 der Sohle 1 eine zweite Farbe 5 aufgetragen werden, um Bereiche der Schuhsohle 1,
die vom Laser von der ersten Farbe 6 befreit wurden, mit der zweiten Farbe 5 einzufärben.
Die Figur 8 zeigt die Innenseite 3 der Sportschuhsohle 1 nach dem Auftrag der zweiten
Farbe 5. Auch die zweite Farbe 5 wurde flächig aufgetragen und bedeckt im Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen die gesamte Oberfläche der Innenseite 3 der Sohle 1.
[0044] Nach dem Auftrag der zweiten Farbe 5 wird die Sohle 1 erneut einer Wärmebehandlung
unterzogen, um die zweite Farbe 5 zu trocknen. Nach dem Auftrag der zweiten Farbe
5 ist das in der Figur 1 dargestellte zweifarbige Design 2 fertig und die Sportschuhsohle
1 zeigt in der Figur 9 in einer Ansicht von der Außenseite 4 der Sohle 1 das gewollte
Rautenmuster.
[0045] Wäre das Design 2 drei oder mehrfarbig, würden in einem nächsten Schritt mit dem
Energiestrahl des Lasers Pixel oder Bereich der zweiten Farbe 6 entfernt werden, um
so eine Negativ von Bereichen für die dritte Farbe zu generieren. Danach würde die
dritte Farbe aufgesprüht und die Sohle 1 einer weiteren Wärmebehandlung unterzogen.
Diese Schritte können beliebig oft wiederholt werden.
[0046] Es muss nicht immer die gesamte Innenseite der Sohle 1 vollflächig mit Farbe bedeckt
werden. Soll die Sohle 1 zum Beispiel die Farben der deutschen Flagge wiedergeben,
reicht es aus, wenn ein Bereich, der etwas größer ist als der schwarze Bereich, mit
der ersten Farbe bedeckt wird und mittels des Lasers die exakte Abgrenzung zum als
zweite Farbe aufzutragenden roten Bereich hergestellt wird. Bei der Darstellung beispielsweise
der bayerischen Rauten müssen dagegen, wie im Ausführungsbeispiel, die erste Farbe
6 und die zweite Farbe 5 vollflächig aufgetragen werden.
Bezugszeichenliste:
[0047]
- 1
- Komponente, Sportschuhsohle, Sohle
- 2
- Design, Image
- 3
- Innenseite
- 4
- Außenseite
- 5
- zweite Farbe, erste Farbschicht
- 6
- erste Farbe, zweite Farbschicht
1. Verfahren mit dem auf der Innenseite einer klaren, transparenten oder transluzenten
Komponente (1) eines Kleidungsstücks, insbesondere eines Schuhs oder Sportschuhs,
ein wenigstens zweifarbiges Image erzeugt wird, das von außen sichtbar ist, wobei
in einem ersten Schritt auf einem Rechner eine Datei in einem ersten Dateiformat erstellt
wird, die die Farbbereiche jeder Farbe (5, 6) des wenigstens zweifarbigen Images (2)
definiert,
optional in einem zweiten Schritt das erste Dateiformat in ein zweites Dateiformat
umgewandelt wird, das von einer Lasersoftware verarbeitet werden kann,
in einem dritten Schritt, die lasersoftwarelesbare Datei einer Lasersoftware eines
Lasers zur Verfügung gestellt wird,
in einem vierten Schritt die Innenseite (3) der Komponente (1) gereinigt und/oder
mit einem Mittel, das die Oberfläche der Innenseite (3) aktiviert, besprüht wird,
in einem fünften Schritt die Innenseite der Komponente (1) flächig mit einer ersten
Farbe (6) besprüht wird,
in einem sechsten Schritt die Komponente (1) einer Wärmebehandlung in einem Ofen unterzogen
wird,
in einem siebten Schritt der Laser über der Komponente (1), oder die Komponente (1)
unter dem Laser platziert wird und
in einem achten Schritt die erste Farbe (6) mit dem Laser teilweise von der Komponente
(1) entfernt wird, so dass ein Negativbild der zweiten Farbe (5) entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in einem neunten Schritt eine zweite oder weitere
Farbe (5) flächig auf die von dem Laser bearbeiteten Bereiche der ersten oder vorgehenden
Farbe (5, 6) gesprüht wird und die Komponente (1) in einem zehnten Schritt einer Wärmebehandlung
in dem Ofen unterzogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Image (2) mehr als eine Farbe (5, 6) aufweist
und die Schritte fünf bis acht beliebig oft wiederholt werden können.
4. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei in einem weiteren Schritt das
Image (2) auf der Innenseite (3) der Komponente (1) nach dem achten oder dem zehnten
Schritt in einem weiteren Sprühvorgang versiegelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei auf dem Rechner eine .ai-oder
.pdf-Datei erzeugt und diese in eine .dxf-Datei zur Verwendung mit der Lasersoftware
umgewandelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Komponente (1) zur Wärmehehandlung
in dem Ofen ca. 5 Minuten einer Temperatur von etwa 80° C ausgesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei es sich bei der Farbe (5, 6)
um eine sprühbare Polyurethanfarbe handelt.
8. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Komponente (1) ein thermoplastisches
Formteil (PTU) ist.
9. Komponente für ein Kleidungsstück, insbesondere einen Schuh oder Sportschuh, wobei
die Komponente (1) ein thermoplastisches Formteil ist, das an der Innenseite (3) wenigstens
eine die Innenseite (3) zumindest teilweise überdeckende erste Farbschicht (6) aufweist,
die mit einem Laser teilweise entfernt ist, und wenigstens eine zweite Farbschicht
(5), die zumindest den Bereich der ersten Farbschicht (6), der von dem Laser entfernt
wurde, flächig überdeckt.
10. Komponente nach Anspruch 9, wobei die Komponente (1) mehrere Farbschichten (5, 6)
aufweist, von denen immer eine nachfolgende Farbschicht die vorgehende Farbschicht
zumindest bereichsweise überdeckt, und wobei alle Farbschichten einschließlich der
n-1ten Farbschicht mit dem Laser teilweise entfernt sind.
11. Komponente nach einem der Ansprüche 9 oder 10, wobei die Komponente (1) ein von außen
sichtbares Teil eines Schuhschafts, eine von außen sichtbare Gelenkstütze, ein von
außen sichtbaren Teil der Sohle (1) oder ein anderes von außen sichtbares Teil eines
Schuhs, insbesondere eines Sportschuhs, ist.
12. Komponente nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei die Komponente (1) mit einem Verfahren
gemäß den Ansprüchen 1 bis 8 herstellbar ist.
13. Kleidungsstück, insbesondere ein Schuh oder Sportschuh, mit wenigstens einer Komponente
(1) nach einem der Ansprüche 9 bis 12.
14. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, um auf einer Innenseite
(3) einer Sportschuhsohle (1) ein von einer Außenseite (4) der Sportschuhsohle wahrnehmbares
Design (2) zu erzeugen.