[0001] Die Erfindung betrifft eine Bodenbearbeitungsmaschine bzw. ein Verfahren zum Bearbeiten
von Boden- oder Verkehrsflächen, insbesondere einen Kaltrecycler oder Bodenstabilisierer
als selbstfahrende Maschine oder Anbaugerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw.
10.
[0002] Derartige Bodenbearbeitungsmaschinen werden für die Materialaufbereitung, nämlich
z.B. das Stabilisieren ungenügend tragfähiger Böden, das Pulverisieren von Asphaltdecken
bis hin zum Recyceln von gebundenen oder ungebundenen Fahrbahnoberflächen verwendet.
Zur Verbesserung oder Verfestigung von Böden ist es bekannt, ein pulverförmiges oder
flüssiges Bindemittel in den Boden einzubringen, um dessen Einbaufähigkeit und Tragfähigkeit
zu erhöhen. Die bekannten Bodenbearbeitungsmaschinen weisen eine in einem Mischraum
umlaufende Fräs-/Mischwalze auf, die höhenverstellbar unter einem die Fräs-/Mischwalze
umschließenden, am Maschinenrahmen befestigten Walzengehäuse angeordnet ist. Die Bodenbearbeitungsmaschine
kann selbstfahrend sein oder ein Anbaugerät sein. Beispiele derartiger Maschinen sind
in der
WO 96/24725, der
WO 2005/054578 oder der
EP 2218823 A beschrieben.
[0003] Hinsichtlich der Beschreibung der einzelnen Komponenten einer solchen Bodenbearbeitungsmaschine
wird auf diese früheren Patentanmeldungen Bezug genommen.
[0004] In dem zwischen Walzengehäuse und Fräseinrichtung befindlichen Mischraum finden,
angepasst an die jeweilige Anwendung, die notwendigen Prozesse statt, wie z.B. Zerkleinern
des Bodenmaterials, Zugabe von Bindemitteln, Vermischen und Verteilen von zugesetzten
Materialien.
[0005] Bei einer bekannten Bodenbearbeitungsmaschine, wie sie beispielsweise in Fig. 1 dargestellt
ist, ist es bereits bekannt, vordere und hintere schwenkbare Walzenklappen an dem
Walzengehäuse vorzusehen, um den Austritt des abgefrästen bzw. zu durchmischenden
und/oder zerkleinernden Materials während des Bearbeitungsprozesses zu begrenzen.
Dabei ist die Stellung der Walzenklappen abhängig von der Aufgabe bzw. der Beschaffenheit
des Untergrundes und dem gewünschten Arbeitsergebniss. So kann beispielsweise durch
die Stellung der in Arbeitsrichtung vorderen Walzenklappe die Sieblinie, d.h. die
Größenverteilung der abgefrästen Materialstücke beeinflusst werden. Die Einstellung
der Walzenklappen erfolgt dabei in einer Schwenkbewegung um eine quer zur Arbeitsrichtung
und parallel zur Achse der Fräs-/Mischwalze verlaufenden Schwenkachse.
[0006] Bei dem erwähnten Stand der Technik ist nachteilig, dass die Fräs-/Mischwalze insbesondere
im Gegenlaufbetrieb, bei dem die Fräs-/Mischwalze in Gegenrichtung zu der Umlaufrichtung
der Räder oder Kettenlaufräder rotiert, aufgrund des Schichtaufbaus des Bodens bzw.
der Verkehrsfläche, Schollen aus der Deckschicht herausbrechen kann.
[0007] Dies ist insbesondere deswegen nachteilig, weil eine gewünschte Zerkleinerung des
vorhandenen Straßenbelags erschwert wird und dadurch einige übergroße Bruchstücke
in das in dem Mischraum befindliche Fräsgut gelangen, so dass die Größenverteilung
der gefrästen Fragmente inhomogen ist und nicht der gewünschten Korngrößenverteilung
entspricht.
[0008] Darüber hinaus können große Bruchstücke, die von der Fräswalze erfasst werden, unerwünschte
Kräfte auf die Fräs-/Mischwalze oder auf das Walzengehäuse ausüben. Dabei können Beschädigungen
entstehen, oder Reaktionen der Bodenbearbeitungsmaschine erzeugt werden, die die Maschine
aufschaukeln oder anheben, so dass der Bearbeitungsprozess gestört und die Qualität
des Arbeitsergebnisses beeinträchtigt wird.
[0009] Aus der
WO 2012/062456 ist es bereits bekannt, innerhalb des Walzengehäuses Brecherleisten anzuordnen. Der
Nachteil besteht darin, dass ein zusätzlicher konstruktiver Aufwand innerhalb des
Fräswalzengehäuses notwendig ist und eine Wartung der Brecherleistenelemente aufgrund
des engen Raums innerhalb des Walzengehäuses schwierig und zeitaufwendig ist. Desweiteren
kommt es zu einem Rückstau des gefrästen Materials im Mischraum, so dass eine höhere
Leistung für den Betrieb des Fräs-/Mischrotors notwendig ist, bzw. der Fräsprozess
nur mit einer langsameren Arbeitsgeschwindigkeit durchgeführt werden kann. Die Anordnung
der Brecherleiste im Inneren führt dazu, dass größere Bruchstücke und Schollen wieder
und wieder gegen die Brecherleiste innerhalb des Walzengehäuses geschleudert werden,
bis sie so weit zerkleinert sind, dass sie durch den Spalt zwischen Fräs-/Mischrotor
und Walzengehäuse hindurch passen. Dabei bildet sich leicht ein Rückstau des gefrästen
Materials, bei dem die Fräs-/Mischwalze mit erheblich erhöhtem Widerstand arbeiten
muss.
[0010] Gemäß dem Stand der Technik ist der Schwenkwinkel der vorderen Walzenklappe durch
den Maschinenbediener manuell einstellbar und bleibt im Wesentlichen für den gesamten
Bearbeitungsprozesses konstant. Dabei liegt die Walzenklappe im Regelfall nicht auf
dem Boden auf.
[0011] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bodenbearbeitungsmaschine, sowie
ein Verfahren zum Fräsen von Böden und Verkehrsflächen anzugeben, bei denen eine reproduzierbare
Zerkleinerung des Bodens bzw. der Verkehrsfläche bei unterschiedlichen Arbeitsaufgaben
und Rahmenbedingungen erreichbar ist, bei der die mittlere Korngröße der Bruchstücke
und die Breite der Verteilung beeinflussbar ist.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale der Ansprüche 1 und 10.
[0013] Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, dass die Walzenklappe mindestens
zweiteilig ist und mindestens ein Oberteil und ein Unterteil aufweist, wobei mindestens
ein Teil schwenkbar und mindestens ein weiteres Teil teleskopartig linear oder bogenförmig
verstellbar ist. Durch die erweiterte Einstellmöglichkeit der Walzenklappe kann durch
die Klappenstellung nicht nur die mittlere Größe der Bruchstücke, sondern auch die
Homogenität der Größenverteilung verbessert werden und insbesondere größere Bruchstücke
im Fräsgut vermieden werden.
[0014] Die Aufteilung der Walzenklappe in mindestens zwei Teile, in denen eines teleskopartig
linear oder bogenförmig verstellbar ist und ein anderes schwenkbar ist, erlaubt die
Walzenklappe während des Fräsprozesses insbesondere bei veränderlichen Lagen der Fräswalze
innerhalb des Walzengehäuses stets in einem für den jeweiligen Arbeitsprozess optimalen
Abstand von der Fräswalze zu führen und zwar unabhängig davon, ob die Walzenklappe
auf dem Boden aufliegt oder nicht. Im Resultat ist eine Einstellung der vorderen Walzenklappe
über eine mit einer linearen oder bogenförmigen Bewegung kombinierte Schwenkbewegung
verwirklicht.
[0015] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Walzenklappe gelangt nur Material in den Mischraum
unter dem Walzengehäuse, das schon vor der Walzenklappe oder an der Walzenklappe durch
deren flexible Positionierung ausreichend zerkleinert worden ist. Ein Rückstau innerhalb
des Walzengehäuses kann nicht entstehen, so dass die Fräs-/Mischwalze im Mischraum
ohne erhöhten Widerstand arbeiten kann.
[0016] Die Erfindung ist nicht nur für Bodenstabilisierer und Kaltrecycler anwendbar, sondern
auch für weitere Baumaschinen mit einer Fräswalze in einem Fräswalzengehäuse, z.B.
Straßenfräsen, Surface Miner, insbesondere wenn die Sieblinie des Arbeitsergebnisses
von Bedeutung ist, wobei die Fräswalze über die Höhenverstellung des Maschinenrahmens
höhenverstellbar ist.
[0017] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Schwenkwinkel und/oder die Position des teleskopartig
verstellbaren Teils der Walzenklappe in Abhängigkeit der aktuellen Frästiefe derart
steuerbar ist, dass der Abstand zwischen Walzenklappe und Fräs-/Mischwalze variabel
einstellbar, z. B. minimiert, ist. Insbesondere ist der Abstand des Unterteils bzw.
der Unterkante des Unterteils von der Fräs-/Mischwalze von Bedeutung. Die flexible
Einstellung der Walzenklappe ermöglicht es, die Sieblinie, d.h. die mittlere Korngröße
und die Korngrößenverteilung des gefrästen Materials über den beliebig wählbaren Abstand
zwischen vorderer Walzenklappe und Fräs-/Mischwalze reproduzierbar einzustellen. Die
aktuelle Position der Walzenklappe, bzw. des Ober- und Unterteils der Walzenklappe
wird messtechnisch erfasst, um eine Steuerung der Positionen zu ermöglichen.
[0018] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Schwenkwinkel
des schwenkbaren Teils und/oder die Position des teleskopartig verstellbaren Teils
der Walzenklappe in Abhängigkeit der aktuellen Frästiefe derart einstellbar ist, dass
die Unterkante der Walzenklappe als Niederhalter verwendbar ist.
[0019] Die Walzenklappe erfüllt dabei als Niederhalter u. a. folgende Funktionen:
- Niederhalten der obersten Schicht bspw. eines Straßenaufbaus
- Verhindern des Ausbrechens von Schollen
- Verhindern des Einziehens von Bruchstücken oder Schollen in den Walzenkasten, wenn
diese dennoch vorhanden sind, und
- Halten der Bruchstücke und Schollen in ihrer Position vor der Fräs-/Mischwalze.
[0020] Die Fräs-/Mischwalze kann die größeren Bruchstücke und Schollen in der niedergehaltenen
Position sukzessive abarbeiten und zerkleinern.
[0021] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass eine Steuerung den Schwenkwinkel des schwenkbaren
Teils der Walzenklappe und die Position des teleskopartig linear oder bogenförmig
verstellbaren Teils zumindest in Abhängigkeit der aktuellen Frästiefe automatisch
steuert.
[0022] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass an der Unterkante des
Unterteils eine austauschbare Brecherleiste angeordnet ist. Mit Hilfe der Brecherleiste
kann ein größerer Abstand der Walzenklappe von der Fräs-/Mischwalze eingehalten werden,
wobei die Brecherleiste verhindert, dass größere unzerkleinerte Bruchstücke in den
Mischraum gelangen können.
[0023] Ferner kann vorgesehen sein, dass an der Unterkante des Unterteils mehrere nebeneinander
angeordnete, vorzugsweise gleichmäßig beabstandete, z.B. kufenförmige Gleitschuhe
angeordnet sind.
[0024] Gleitschuhe und Brecherleiste können auch gleichzeitig Verwendung finden, insbesondere
können am unteren Ende der Walzenklappe Gleitschuhe befestigt sein und oberhalb der
Gleitschuhe eine Brecherleiste in Richtung der Fräs-/Mischwalze abstehen.
[0025] Die Gleitschuhe können insbesondere in Kufenform den Brechvorgang begünstigen, und
z. B. die Ausdehnung der Bruchstücke in Querrichtung der Arbeitsrichtung begrenzen.
Vor dem Walzengehäuse liegendes Material kann durch die Freiräume zwischen den Kufen
in den Walzenkasten gelangen, auch wenn dieser als Niederhalter über den Boden geführt
wird.
[0026] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Walzenklappe gegen
den Boden oder Verkehrsfläche mit vorgegebenem Anpressdruck anpressbar ist. Auf diese
Weise kann die Niederhaltefunktion der Walzenklappe verbessert werden. Der Anpressdruck
kann durch das Eigengewicht oder durch einen beispielsweise hydraulisch variabel einstellbaren
Druck aufgebracht werden.
[0027] Bei einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass das Oberteil schwenkbar
ist und das Unterteil teleskopartig linear oder bogenförmig verstellbar ist, wobei
das Unterteil an eine im Boden vorhandene Querneigung oder an Bodenunebenheiten relativ
zu dem Oberteil anpassbar ist.
[0028] Das Unterteil kann einteilig oder mehrteilig sein und sich an eine ggf. unebene Bodenoberfläche
oder eine absichtlich von der Horizontalen abweichende Frässpur anpassen.
[0029] Es kann desweiteren vorgesehen sein, dass die Fräs-/Mischwalze innerhalb des Walzengehäuses
entlang einer Bahnkurve höhenverstellbar ist und dass die Steuerung die Schwenkposition
des schwenkbaren Teils der Walzenklappe und/oder die Position des teleskopartig linear
oder bogenförmig verstellbaren Teils in Abhängigkeit der Frästiefe und der Bahnkurve
des Fräs-/Mischwalze steuert.
[0030] Auf diese Weise kann unabhängig von der Lage der Fräswalze innerhalb des Walzengehäuses
bzw. der Frästiefe stets ein optimaler Abstand zwischen der Walzenklappe und der Fräs-/Mischwalze
eingehalten werden. Dies ist insbesondere von Bedeutung, wenn die Fräswalze innerhalb
des Walzengehäuses entlang einer Bahnkurve höhenverstellt wird, da dadurch die Position
der Fräs-/Mischwalze nicht nur in Höhenrichtung, sondern auch der horizontale Abstand
zu den Walzenklappen, d.h. in Arbeitsrichtung verändert wird.
[0031] Die Flexibilität der Walzenklappe weist noch weitere Vorteile auf:
- Durch die verbesserte Beweglichkeit und Ansteuerbarkeit der Walzenklappe besteht darüber
hinaus die Möglichkeit zur Optimierung bereits bekannter Arbeitsverfahren, beispielsweise
zum Verschließen von Aushubvertiefungen im Boden, wie es in der EP 24 55 544 beschrieben ist.
- Weiterhin kann nach Abschluss einer Fräsbearbeitung mit der flexibel steuerbaren Walzenklappe
in Rückwärtsfahrt bei angehobener Fräs-/Mischwalze die Frässpur profiliert werden
(gewünschte Seitenneigung, o. ä.).
- Mit einer zusätzlichen Verwendung von an die Walzenklappe gekoppelten Systemen zur
Positionserfassung (bspw. GPS, o. ä.) kann hierbei eine exakte Positionierung der
Walzenklappe zur Umsetzung baustellenspezifischer Vorgaben erfolgen.
[0032] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Bearbeiten von Böden oder Verkehrsflächen
mit einer Bodenbearbeitungsmaschine, insbesondere mit einem Kaltrecycler oder Bodenstabilisierer
als selbstfahrende Maschine oder Anbaugerät,
- durch Einstellen der Frästiefe,
- durch Fräsen des Bodens mit einer höhenverstellbaren Fräs-/Mischwalze, und
- durch die Zerkleinerung des Fräsgutes und / oder Durchmischung des Fräsgutes mit Zusatzstoffen
in einem Mischraum, der von einem die Fräs-/Mischwalze umgebenden Walzengehäuse gebildet
wird,
- wobei mit zumindest einer in Arbeitsrichtung vorderen schwenkbaren Walzenklappe der
Mischraum gegenüber dem Boden begrenzt wird,
- ist vorgesehen, dass eine Walzenklappe aus zumindest einem schwenkbaren Teil und einem
teleskopartig linear oder bogenförmig verstellbaren Teil zum variablen Verändern des
Mischraums verwendet wird.
[0033] Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
[0034] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine gattungsgemäße Bodenbearbeitungsmaschine nach dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- der Abstand der Walzenklappe von der Fräs-/Mischwalze bei geringer Frästiefe nach
dem Stand der Technik,
- Fig. 3
- der Abstand der Walzenklappe von der Fräs-/Mischwalze bei großer Frästiefe nach dem
Stand der Technik,
- Fig. 4
- das erfindungsgemäße Walzengehäuse im Betrieb als Bodenstabilisierer,
- Fig. 5
- das erfindungsgemäße Walzengehäuse im Kaltrecyclingbetrieb bei großer Frästiefe,
- Fig. 6
- ein zu dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 alternatives Ausführungsbeispiel,
- Fig. 7
- ein weiteres Ausführungsbeispiel mit Brecherleiste,
- Fig. 8
- eine Schwenkstellung des Unterteils der Walzenklappe relativ zu dem Oberteil,
- Fig. 9
- ein Ausführungsbeispiel mit profilierter Brecherleiste,
- Fig. 10
- eine Walzenklappe mit unterteiltem Unterteil, und
- Fig. 11
- eine Walzenklappe mit einem kufenförmigen Niederhalter.
[0035] Fig. 1 zeigt eine aus der
WO 2005/054578 bekannte Bodenbearbeitungsmaschine 1 zum Bearbeiten von Fahrbahnen oder Stabilisieren
ungenügend tragfähiger Böden 14, oder Recyclen von Straßendecken, mit einer Deckschicht
5 und einer darunterliegenden Tragschicht 7, mit einem von einem Fahrwerk 2 getragenen
Maschinenrahmen 4. Das Fahrwerk 2 weist jeweils zwei hintere und vordere Räder 6,
8 auf, die höhenverstellbar an Hubsäulen 12 befestigt sind und die unabhängig voneinander
oder auch synchron zueinander angehoben und abgesenkt werden können. Es versteht sich,
dass anstelle der Rädern 6, 8 auch andere Antriebsmittel z.B. auch Gleisketten, vorgesehen
sein können. Die Hubsäulen 12 sind an dem Maschinenrahmen 4 befestigt.
[0036] Beide aus den vorderen bzw. hinteren Rädern 6,8 gebildeten Fahrwerksachsen können
lenkbar sein.
[0037] An dem Maschinenrahmen 4 ist über den Vorderrädern 8 oder vor den Vorderrädern 8
wie in Fig. 1 und 2 ersichtlich ein Fahrstand 10 für eine Bedienungsperson angeordnet.
[0038] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist der Fahrstand 10 vor den Vorderrädern
8 bzw. vor den Achsen der Vorderräder 8 angeordnet und kann auf wenigstens einer Seite
der Maschine noch über die äußere Maschinenbegrenzung hinaus herausgefahren werden.
[0039] Das eine Fräs-/Mischwalze 20 einschließende Walzengehäuse 28 kann fest an dem Maschinenrahmen
4 angelenkt sein, so dass eine Höhenverstellung des Walzengehäuses 28 allein durch
die Hubsäulen 12 für die Räder 6 und 8 erfolgen kann. Die sich in Fahrtrichtung 50
vorzugsweise im Gegenlauf drehende Fräs-/Mischwalze 20, deren Achse sich quer zur
Fahrtrichtung erstreckt, ist relativ zu dem Maschinenrahmen 4 schwenkbar um eine Schwenkachse
34 gelagert, so dass sie von einer Ruheposition, wie in Fig. 1 dargestellt, in eine
Fräsposition wie in den weiteren Fign. dargestellt, mit Hilfe beidseitig angeordneter
Schwenkarme 42 verschwenkbar ist. Jeder Schwenkarm 42 ist an einem Ende in dem Maschinenrahmen
4 gelagert und nimmt an seinem anderen Ende die Lagerung der Fräs-/Mischwalze 20 auf.
[0040] Es ist auch ein Betrieb der Bodenbearbeitungsmaschine 1 in Rückfahrrichtung möglich,
wobei dann ein Gleichlauffräsen erfolgt.
[0041] Die Fräs-/Mischwalze 20 ist beispielsweise mit in Fig. 9 dargestellten Fräswerkzeugen
22 versehen, um einen Boden bzw. eine Verkehrsfläche 14 bearbeiten zu können.
[0042] In Betriebstellung liegt das Walzengehäuse 28 auf der zu bearbeitenden Bodenoberfläche
3 des Bodens 14 auf, oder wird in geringem Abstand vom Boden 14 gehalten, während
die Fräs-/Mischwalze 20 je nach vorgegebener Frästiefe weiter nach unten verschwenkbar
ist. Dabei kann eine seitliche Begrenzung des Walzengehäuses durch bewegliche Seitenschilder
erfolgen. Dadurch ergibt sich zwischen Walzengehäuse 28 und Fräs-/Mischwalze 20 ein
Mischraum 24 mit einem variablen, von der Frästiefe abhängigen Mischraumvolumen. Das
Mischraumvolumen kann auch durch zusätzliche interne einstellbare Klappen im Walzengehäuse
beeinflusst werden, die grundsätzlich aus der
DE 10 2010 050 831 bekannt sind. In dem Mischraum 24 können Zusatzstoffe z.B. über eine Sprüheinrichtung
18 eingebracht werden und mit dem Fräsgut vermischt werden. Die Fräs-/Mischwalze 20
weist an ihrer Vorder- und Hinterkante schwenkbare Walzenklappen 27,25 auf. Die jeweils
in Fahrtrichtung 50 vordere Walzenklappe 27 wird beim Stand der Technik im Betrieb
etwas angehoben, so dass sie nicht auf dem Boden aufliegt, und die in Fahrtrichtung
50 hintere Walzenklappe 25 kann als Abstreifschild verwendet werden.
[0043] Die maximale Absenkung eines nicht starr am Maschinenrahmen 4 befestigten Walzengehäuses
28 kann durch eine Begrenzungseinrichtung festgelegt werden.
[0044] Bei einem solchen Walzengehäuse 28 ist demzufolge vorgesehen, dass dieses schwimmend
auf der Bodenoberfläche 14 aufliegt. Vorzugsweise ist das Walzengehäuse 28 allerdings
wie bereits erwähnt fest an dem Maschinenrahmen 4 befestigt.
[0045] Die Fign. 2 und 3 zeigen jeweils eine konventionelle Lösung mit einer vorderen schwenkbaren
Walzenklappe 27, die um eine zu der Fräs-/Mischwalze 20 parallele Schwenkachse 38
am Walzengehäuse 28 verschwenkbar ist. Fig. 2 zeigt die Position der Fräs-/Mischwalze
20 im Mischraum 24 bei einer geringen Frästiefe und Fig. 3 die Position bei einer
großen Frästiefe. Die unterschiedliche Positionierung resultiert daraus, dass die
Fräs-/Mischwalze 20 unter dem Walzengehäuse 28 entlang einer Bahnkurve 36 bewegt wird,
die von der Schwenkbewegung der Schwenkarme 42 um die Schwenkachse 34 bestimmt wird.
Es ist deutlich erkennbar, dass der Abstand A zwischen dem unteren Ende der Walzenklappe
27 und der Fräs-/Mischwalze 20 sehr unterschiedlich ausfällt, so dass im Fall einer
geringen Frästiefe durch das Fräsen im Gegenlauf große Schollen und Bruchstücke der
Deckschicht 5 ausbrechen können. Die Schollen und großen Bruchstücke, die von der
Fräs-/Mischwalze 20 erfasst werden, können unerwünschte Kräfte auf die Fräs-/Mischwalze
20 oder auf das Walzengehäuse 28 ausüben. Dabei kann ein erhöhter Verschleiß entstehen,
oder Reaktionen der Bodenbearbeitungsmaschine erzeugt werden, die die Maschine aufschaukeln
oder anheben, so dass der Bearbeitungsprozess gestört und die Qualität des Arbeitsergebnisses
beeinträchtigt wird. Außerdem besteht der Nachteil, dass die Homogenität der Zerkleinerung
des Fräsgutes 16 durch die aufgrund der herausbrechenden Schollen entstehenden großen
Bruchstücke sehr beeinträchtigt wird.
[0046] Das Problem besteht sowohl bei einer großen Frästiefe und verstärkt sich erheblich
im Fall einer geringen Frästiefe.
[0047] Auch wenn die Fräs-/Mischwalze 20 nicht entlang einer Bahnkurve 36, sondern lediglich
vertikal innerhalb, oder gemeinsam mit dem Walzengehäuse 28 auf und ab bewegt wird,
besteht das Problem der unterschiedlichen Abstände der Walzenklappe 27 zu der Fräs-/Mischwalze
20 und der damit nicht homogenen Größenverteilung der abgefrästen Bruchstücke aufgrund
der Kreisgeometrie der Fräs-/Mischwalze 20.
[0048] Fig. 4 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung, bei der die Walzenklappe
27 eine für die Bodenstabilisierung geeignete Stellung einnimmt.
[0049] Die Walzenklappe 27 ist mindestens zweiteilig ausgeführt und weist in der Fig. 4
ein schwenkbares Oberteil 30, das um die Schwenkachse 38 verschwenkbar ist, und ein
linear entlang dem Oberteil 30 verschiebbares Unterteil 32 auf.
[0050] Es versteht sich, dass das Oberteil 30 und das Unterteil 32 nicht zwangsläufig geradlinig
sein müssen, sondern auch eine an den Durchmesser der Fräs-/Mischwalze 20 angepasste
Querschnittsform aufweisen können.
[0051] Wesentlich ist, dass die vordere Walzenklappe 27 mit ihrer Unterkante bzw. mit ihrer
relativen Position zur Fräs-/Mischwalze 20 in Abhängigkeit der Frästiefe bzw. der
Position der Fräswalzenachse entlang der Bahnkurve 36 unterschiedlich positioniert
werden kann.
[0052] Fig. 5 zeigt die Klappenstellung der vorderen Walzenkappe 27 im Fall eines Kaltrecyclingprozesses
mit großer Frästiefe. Die Walzenklappe 27 ist mit ihrer Unterkante sehr nah an die
Fräs-/Mischwalze 20 herangeführt, wobei gleichzeitig die Unterkante des Unterteils
32 auf der Deckschicht 5 aufliegt. Auf diese Weise kann die Unterkante des Unterteils
32 gleichzeitig als Niederhalter verwendet werden, wodurch die Gefahr der Schollenbildung
zusätzlich verringert ist.
[0053] Fig. 6 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel in einem Kaltrecyclingprozess beispielsweise
mit geringer Frästiefe, bei der die Unterkante des Unterteils 32 einen Abstand zu
der Bodenoberfläche 3 einhält, gleichzeitig aber der Abstand zu der Fräs-/Mischwalze
20 minimiert ist. In diesem Fall wird das Eindringen größerer Bruchstücke durch den
geringen Abstand zwischen der Walzenklappe 27 und der Fräs-/Mischwalze 20 sicher ausgeschlossen,
so dass die Größenverteilung der Bruchstücke im Mischraum 24 weitestgehend homogenisiert
ist.
[0054] Durch die Ausführungsbeispiele der Fign. 5 und 6 ist zuverlässig ausgeschlossen,
dass größere Bruchstücke bzw. Schollen in den Mischraum 24 eintreten können und die
Fräs-/Mischwalze 20 oder das Walzengehäuse 28 unter Umständen beschädigen oder den
Fräsprozess beeinträchtigen können.
[0055] Fig. 7 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel, bei dem an der Unterkante des
Unterteils 32 zusätzlich eine Brecherleiste 44 angeordnet ist, die von der Unterkante
des Unterteils 32 in Richtung auf die Fräs-/Mischwalze 20 absteht. Auch in diesem
Fall kann zuverlässig verhindert werden, dass größere Bruchstücke, die insbesondere
durch das Gegenlauffräsen entstehen können, in den Mischraum 24 eintreten können.
Entstehen größere Bruchstücke, werden diese durch die Brecherleiste 44 am Eindringen
in den Fräs-/Mischraum gehindert, so dass die Fräs-/Mischwalze 20 diese allmählich
abarbeiten kann, bevor sie zerkleinert in den Mischraum 24 eintreten können. Bruchstücke
des Fräsgutes, die von unten gegen die Leiste prallen, zerbrechen an der Brecherleiste
44, so dass diese ebenfalls zur Zerkleinerung beiträgt.
[0056] Der Vorteil austauschbarer Brecherleisten 44 an dem unteren Ende der Walzenklappe
27 besteht darin, dass sie schnell und einfach ausgetauscht werden können, wobei der
Schutz der Walzenklappe 27 und des Walzengehäuses 28 vor Verschleiß verbessert wird.
[0057] Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem das Unterteil 32 relativ zu dem Oberteil
30 verschwenkt werden kann, um sich an aktuelle oder permanente Bodenunebenheiten
anpassen zu können.
[0058] Außerdem ist das verschwenkbare Unterteil 32 auch in den Fällen einsetzbar, in denen
die Frässpur gegenüber dem existierenden Boden- oder Verkehrsfläche 14 bewusst, z.B.
von der Horizontalen abweichend, schräg liegen soll.
[0059] Die Position des Unterteils 32 relativ zu dem Oberteil 30 kann mit Kolben-Zylindereinheiten
40 eingestellt werden. Die Kolben-Zylindereinheiten 40 können sowohl die Verschwenkung
des Unterteils 32 relativ zum Oberteil 30, als auch die teleskopartige lineare/bogenförmige
Verstellung vornehmen.
[0060] Die Kolben-Zylindereinheiten 40 können auch dazu eingesetzt werden, das Unterteil
32 mit einem vorgegebenen Anpressdruck gegen den Boden oder die Verkehrsfläche 14
anzudrücken.
[0061] Fig. 9 zeigt eine in Richtung auf die Fräs-/Mischwalze 20 abstehende Brecherleiste
44, die von dem Unterteil 32 absteht und eine gezahnte Außenkontur aufweist. Die Außenkontur
ist an den Linienabstand der Werkzeuge 22 der Fräs-/Misch-walze 20 angepasst. Die
Brecherleiste 44 ist aufgrund der ansteuerbaren Walzenklappe 27 flexibel einstellbar,
so dass der Eingriff der Brecherleiste 44 in die Lücken zwischen den Werkzeugen 22
einstellbar ist, um auch auf diese Weise die Sieblinie zu beeinflussen. Die Brecherleiste
44 kann auch andere und insbesondere einfachere Formen, wie in Fig. 7 gezeigt, aufweisen
und muss nicht die in Fig. 9 ersichtliche gezahnte Außenkontur aufweisen.
[0062] Fig. 10 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Unterteils, das in mehrere Teilelemente
33 unterteilt ist. Auf diese Weise ist eine äußerst flexible Anpassung an die Kontur
der Bodenoberfläche 3 möglich. Jedes Teilelement 33 ist mit einer Kolben-Zylindereinheit
40 mit dem Oberteil 30 der Walzenklappe 27 gekoppelt, so dass jedes Teilelement 33
individuell eingestellt werden kann.
[0063] Fig. 11 zeigt eine Kolben-Zylindereinheiten 48, die einerseits an der Walzenklappe
27 befestigt sind und andererseits an einer Befestigung 52 des Maschinenrahmens 4.
Mit den Kolben-Zylindereinheiten 48 kann die Walzenklappe 27 verschwenkt werden, während
mit den Kolben-Zylindereinheiten 40 das Unterteil 32 relativ zu dem Oberteil 30 verstellt
werden kann.
[0064] Es versteht sich, dass die unteren Enden der Kolben-Zylindereinheit 48 statt am Unterteil
32, wie in Fig. 11 gezeigt, auch an dem Oberteil 30 befestigt sein können.
[0065] Fig. 11 zeigt weiterhin ein Ausführungsbeispiel, bei dem an der Unterseite des Unterteils
32 kufenartige Gleitschuhe 46 angebracht sind. Auch diese können gegen die Bodenfläche
3 oder einer Verkehrsfläche angepresst werden. Vor dem Walzengehäuse 27 liegendes
Material kann durch die Freiräume zwischen den Gleitschuhen 46 in das Walzengehäuse
27 gelangen, auch wenn dieser als Niederhalter über die Bodenoberfläche 3 geführt
wird.
1. Bodenbearbeitungsmaschine (1) zum Bearbeiten
von Boden- oder Verkehrsflächen (14), insbesondere Kaltrecycler oder Bodenstabilisierer
als selbstfahrende Maschine oder Anbaugerät,
mit einem Maschinenrahmen (4),
mit einer quer zur Arbeitsrichtung des Maschinenrahmens (4) rotierenden, Fräs-/Mischwalze
(20), die zur Einstellung einer wählbaren Frästiefe höhenverstellbar ist,
mit einem die Fräs-/Mischwalze (20) umschließenden Walzengehäuse (28), das einen Mischraum
(24) für die Zerkleinerung des Fräsgutes und/oder die Durchmischung des Fräsgutes
mit Zusatzstoffen bildet, mit einer zumindest an dem in Arbeitsrichtung (50) vorderen
Ende des Walzengehäuses (28) angeordneten schwenkbaren Walzenklappe (27), und mit
einer Steuerung zumindest für den Bearbeitungsprozess, dadurch gekennzeichnet, dass
die Walzenklappe (27) mindestens zweiteilig ist und mindestens ein Oberteil (30) und
ein Unterteil (32) aufweist, wobei mindestens ein Teil schwenkbar und mindestens ein
weiteres Teil teleskopartig linear oder bogenförmig verstellbar ist.
2. Bodenbearbeitungsmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkwinkel und/oder die Position des teleskopartig verstellbaren Teils der
Walzenklappe (27) in Abhängigkeit der aktuellen Frästiefe derart steuerbar ist, dass
der Abstand zwischen Walzenklappe (27) und Fräs-/Mischwalze (20) variabel einstellbar
ist.
3. Bodenbearbeitungsmaschine (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkwinkel des schwenkbaren Teils und/oder die Position des teleskopartig
verstellbaren Teils der Walzenklappe (27) in Abhängigkeit der aktuellen Frästiefe
derart einstellbar ist, dass die Unterkante der Walzenklappe (27) als Niederhalter
verwendbar ist.
4. Bodenbearbeitungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung den Schwenkwinkel des schwenkbaren Teils der Walzenklappe (27) und/oder
die Position des teleskopartig linear oder bogenförmig verstellbaren Teils zumindest
in Abhängigkeit der aktuellen Frästiefe automatisch steuert.
5. Bodenbearbeitungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterkante des Unterteils (32) eine austauschbare Brecherleiste (44) angeordnet
ist.
6. Bodenbearbeitungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterkante des Unterteils (32) mehrere nebeneinander angeordnete, vorzugsweise
gleichmäßig beabstandete vorzugsweise kufenförmige Gleitschuhe (46) angeordnet sind.
7. Bodenbearbeitungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzenklappe (27) gegen den Boden (2) mit vorgegebenem Anpressdruck anpressbar
ist.
8. Bodenbearbeitungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (30) schwenkbar ist und das Unterteil (32) teleskopartig linear oder
bogenförmig verstellbar ist, wobei das Unterteil (32) an eine im Boden (14) vorhandene
Querneigung oder an Bodenunebenheiten relativ zu dem Oberteil (30) anpassbar ist.
9. Bodenbearbeitungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fräs-/Mischwalze (20) innerhalb des Walzengehäuses (28) entlang einer Bahnkurve
(36) höhenverstellbar ist und dass die Steuerung die Schwenkposition des schwenkbaren
Teils der Walzenklappe (28) und die Position des teleskopartig linear oder bogenförmig
verstellbaren Teils in Abhängigkeit der Frästiefe und der Bahnkurve (36) des Fräs-/Mischwalze
(20) steuert.
10. Verfahren zum Bearbeiten von Boden- oder Verkehrsflächen (14) mit einer Bodenbearbeitungsmaschine
(1), insbesondere mit einem Kaltrecycler oder Bodenstabilisierer als selbstfahrende
Maschine oder Anbaugerät,
- durch Einstellen der Frästiefe,
- durch Fräsen der Boden oder Verkehrsfläche (14) mit einer höhenverstellbaren Fräs-/Mischwalze
(20),
- durch die Zerkleinerung des Fräsgutes und / oder Durchmischung des Fräsgutes mit
Zusatzstoffen in einem Mischraum (24), der von einem die Fräs-/Mischwalze (20) umgebenden
Walzengehäuse (28) gebildet wird,
- wobei mit zumindest einer in Arbeitsrichtung (50) vorderen schwenkbaren Walzenklappe
(27) der Mischraum (24) gegenüber der Boden- oder Verkehrsfläche (14) begrenzt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Walzenklappe (27) aus zumindest einem schwenkbaren Teil und zumindest einem teleskopartig
linear oder bogenförmig verstellbaren Teil zum variablen Verändern des Mischraums
(24) verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Steuerung des Schwenkwinkels des schwenkbaren Teils der Walzenklappe und
der Position des teleskopartig linear oder bogenförmig verstellbaren Teils der bodenparallele
Abstand zwischen Walzenklappe (27) und Fräs-/Mischwalze (20) und Boden- oder Verkehrsfläche
(14) variabel eingestellt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Einstellung des Schwenkwinkels des schwenkbaren Teils der Walzenklappe
und der Position des teleskopartig linear oder bogenförmig verstellbaren Teils in
Abhängigkeit der aktuellen Frästiefe die Unterkante der Walzenklappe als Niederhalter
zur Vermeidung der Entstehung großer Schollen des abgefrästen Materials verwendet
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkwinkel des schwenkbaren Teils der Walzenklappe (27) und/oder die Position
des teleskopartig linear oder bogenförmig verstellbaren Teils zumindest in Abhängigkeit
der aktuellen Frästiefe automatisch gesteuert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterkante der Walzenklappe (27) gegen die Boden- oder Verkehrsfläche (14) mit
vorgegebenem Anpressdruck angepresst wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Höhenverstellung der Fräs-/Mischwalze (20) innerhalb des Walzengehäuses
(27) entlang einer Bahnkurve (36) die Schwenkposition des schwenkbaren Teils der Walzenklappe
(27) und die Position des teleskopartig linear oder bogenförmig verstellbaren Teils
in Abhängigkeit der Frästiefe und der Bahnkurve (36) der Fräs-/Mischwalze (20) automatisch
gesteuert wird.