[0001] Die Erfindung betrifft ein Möbel mit einer Faltklappe zum Verschließen einer Öffnung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Insbesondere bei Oberschränken sind viele Ausführungsformen bekannt, bei welchen
eine Öffnung des Oberschranks mit einer Faltklappe verschlossen ist.
[0003] Die Faltklappe ist regelmäßig zweigeteilt und ein kraftbeaufschlagter Schwenkarm
greift am oberen Faltklappenelement an, wogegen ein daran angelenktes unteres Faltklappenelement
über einen Steuerarm definiert zum oberen Faltklappenelement bewegt wird.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, erweiterte Benutzungsmöglichkeiten für
eine Faltklappe bereitzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der
Erfindung angegeben.
[0007] Die Erfindung geht von einem Möbel mit einer Faltklappe zum Verschließen einer Öffnung
an einem Korpus des Möbels mit mehreren verbundenen Klappenelementen aus. Der Kern
der Erfindung liegt darin, dass wenigstens vier gelenkig verbundene Klappenelemente
vorhanden sind, die in einem Faltzustand eine geschlossene Fläche bilden, wobei jeweils
zwei Klappenelemente an einer gemeinsamen Trennlinie gelenkig miteinander verbunden
sind und wobei zwei Klappenelemente nur an einem Punkt gelenkig miteinander verbunden
sind.
[0008] Die gemeinsame Trennlinie zwischen den jeweils zwei Klappenelementen läuft vorzugsweise
diagonal zum Beispiel in Bezug auf eine Montageposition und beispielsweise eine Horizontale,
insbesondere in einem Winkelbereich zwischen 30 und 60° in Bezug auf eine Außenkante
des Klappenelements.
[0009] Damit wird ein Bewegungsablauf der Klappenelemente möglich, bei welchen sich die
Klappenelemente beim Öffnen an den gemeinsamen Trennlinien um eine Achse, die vorzugsweise
parallel zur Trennlinie liegt, zueinander klappen, wogegen am Gelenkpunkt eine Dreh-Schwenk-Bewegung
stattfindet, wobei sich die Klappenelemente beim Öffnen zusammenfalten und in einer
vollständig geöffneten Position wieder flächig zueinander liegen.
[0010] Vorzugsweise liegt eine Klappachse an der gemeinsamen Trennlinie jeweils in einer
Ebene der gelenkig verbundenen Klappenelemente.
[0011] Damit wird eine Bewegungsmöglichkeit vorgegeben, bei welcher die Klappenelemente
sich wie bei einem Bandscharnier aufeinander zuklappen lassen bzw. voneinander weggeklappt
werden können.
[0012] Im Weiteren ist es vorteilhaft, wenn jeweils zwei Klappenelemente nur jeweils an
einem Schwenkpunkt mit dem Möbelkorpus verbunden sind. Diese Punkte können insbesondere
auf einer vertikalen oder horizontalen Linie liegen. Vorzugsweise werden jeweils zwei
Klappenelementpaarungen, die über eine Schwenkachse in der Ebene der Klappenelemente
der jeweiligen Klappenelementpaarung zueinander klappbar sind, über nur einen Schwenkpunkt
miteinander verbunden.
[0013] Vorstellbar sind jeweils zwei Klappenelemente, die über eine Achse in einer Ebene
der Klappenelemente zueinander verschwenkbar sind und in einer ebenen Anordnung ein
Quadrat bilden, wobei die Klappachse in einer Diagonalen des Quadrats verläuft, wobei
zwei derartige Paarungen an einer Ecke miteinander verbunden sind, durch welche die
Klappachse nicht verläuft, und wobei an der gegenüberliegenden Ecke ein Drehlager
bereitgestellt ist, mit welchem eine Anbindung an einen Möbelkorpus stattfindet.
[0014] Vorzugsweise bilden die vier Klappenelemente in einem Faltzustand eine geschlossene
Fläche aus, insbesondere ein Viereck und vorzugsweise ein Rechteck, wobei zum Beispiel
jeweils zwei Klappenelemente ein Quadrat bilden.
[0015] Bei vier Klappenelementen ergeben sich somit für diesen Fall in einem geschlossenen
Zustand zwei nebeneinanderliegende Quadrate.
[0016] Darüber hinaus ist es vorteilhaft, dass die jeweils zwei an einer gemeinsamen Trennlinie
gelenkig miteinander verbundenen Klappenelemente in einem Faltzustand ein Viereck,
z.B. Rechteck, ausbilden.
[0017] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die wenigstens vier Klappenelemente
jeweils dreieckförmig. Vorzugsweise handelt es sich um gleichschenklige Dreiecke,
wodurch zwei nebeneinanderliegende Quadrate in einer ebenen Anordnung der Klappenelemente
entstehen.
[0018] In einer insbesondere vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist jeweils ein
Klappenelement im Bereich einer Ecke des Klappenelements schwenkbar um eine Achse
gelagert, die quer zur Ebene des Klappenelements verläuft.
[0019] Mit einer Klappachse an der gemeinsamen Trennlinie, einem einzigen Schwenkpunkt zwischen
zwei Klappenpaarungen, die eine gemeinsame Trennlinie aufweisen und einer Schwenkeinrichtung,
mit welcher jeweils eine Klappenpaarung mit gemeinsamer Trennlinie um eine Achse schwenkbar
gelagert ist, die quer zur Ebene des Klappenelements verläuft, lässt sich an einem
Möbelkorpus eine Schwenkbewegung realisieren, bei welcher die Klappenelemente aus
einer flächigen Anordnung herausgeklappt, verdreht und wieder zurückgeklappt werden,
sodass in einer geöffneten Position die Klappenelemente wiederum flächig angeordnet
sind, jedoch dabei genau über der Öffnung stehen und diese freigeben.
[0020] Das hat den Vorteil, dass in einer geöffneten Position Klappenelemente nicht in einem
Benutzungsbereich vor der Öffnung hineinstehen.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist unter Angabe weiterer Vorteile und Einzelheiten
nachstehend näher erläutert. Es zeigen:
- Figuren 1a bis 1d
- einen schematischen Möbelkorpus mit einer erfindungsgemäßen Faltklappenanordnung in
einer geschlossenen Position (Figur 1a), in zwei teilweise geöffnete Positionen (Figur
1b und 1c) sowie in einer vollständig geöffneten Position (Figur 1d) in jeweils perspektivischer
Ansicht.
[0022] In den Figuren 1a bis 1d ist ein Möbel 1 gezeigt, das zum Beispiel als Hochschrank
Anwendung finden kann.
[0023] Das Möbel 1 umfasst einen Möbelkorpus 2, an welchem verschwenkbar jeweils insgesamt
vier Klappenelemente 3, 4, 5, 6 angeordnet sind.
[0024] Die vier Klappenelemente 3, 4, 5, 6 dienen zum Verschließen und Öffnen einer Öffnung
7 des Möbelkorpus 2.
[0025] In Figur 1a ist eine vollständig verschlossene Position des Möbels 1 gezeigt, bei
welcher die Klappenelemente 3, 4, 5, 6 in einer Ebene liegen.
[0026] Die Klappenelemente 3 und 6 sind über ein Schwenkscharnier (nicht dargestellt) in
der jeweils äußeren oberen Ecke 8, 9 (siehe Figur 1a) mit dem Möbelkorpus 2 verbunden.
[0027] Eine Schwenkachse 11a, 10a des Schwenkscharniers läuft vorzugsweise jeweils parallel
zu einer Oberkante 10, 11 am Möbelkorpus 2 senkrecht zur flächigen Erstreckung der
Klappenelemente 3, 4, 5, 6 in deren geschlossenen Zustand wie in Figur 1a dargestellt.
[0028] Damit wird für die Klappenelemente 3, 4 eine Schwenkbewegung um diese Achse in einer
Ebene möglich, in welcher im geschlossenen Zustand die Klappenelemente 3, 4, 5, 6
liegen bzw. einer Ebene, die durch eine Vorderkante der Öffnung 7 des Möbelkorpus
2 aufgespannt wird.
[0029] Die Klappenelemente 3, 4 sowie 5, 6 verfügen jeweils über eine gemeinsame Trennlinie,
12, 13, die zugleich eine Klappachse 12a, 13a bildet, sodass jeweils die Klappenelemente
3, 4 sowie 5, 6 aufeinander zu und voneinander weggeklappt werden können, um die Schwenkachsen
12a und 13a, so wie wenn die jeweiligen Klappenelemente 3, 4 sowie 5, und 6 mit einem
Bandscharnier verbunden wären.
[0030] Schließlich sind die Klappenelemente 4 und 5 nur im Bereich eines einzelnen Punktes
14 gelenkig miteinander verbunden. Die entsprechenden Beschläge, die die Bewegungen
möglich machen, sind in den jeweiligen Figuren nicht dargestellt.
[0031] Durch die beschriebene Verbindung der Klappenelemente zueinander wird die insbesondere
in den Figuren 1b und 1c abgebildete Kinematik der Klappenelemente zueinander möglich.
[0032] In Figur 1b ist ersichtlich, dass eine Stoßlinie 15 in einem oberen Bereich geöffnet
wird, durch eine Drehung der Klappenelemente 3, 6 um eine Schwenkachse 10a, 11a, wobei
die Klappenelemente 5, 6 sowie 3, 4 um die jeweilige Klappachse 12a bzw. 13a aufeinander
zugeklappt werden. Dier Vorgang des Zuklappens hält so lange an, bis der Punkt 14
eine Verbindungslinie zwischen den Durchtrittspunkten der Schwenkachsen 10a, 11a durch
das jeweilige Klappenelement 3, 6 nach oben überschreitet.
[0033] Dieser Zustand ist in Figur 1c dargestellt.
[0034] Ab diesem Bewegungszustand klappen die jeweiligen Klappenelemente 3, 4 bzw. 5, 6
in Bezug zueinander auf, wobei sich eine neue Stoßlinie 16 im ganz geöffneten Zustand
(siehe Figur 1d) bildet.
[0035] In Figur 1a ergibt sich die Stoßlinie 15 an den Kanten 4a bzw. 5a der Klappenelemente
4, 5, wogegen sich in Figur 1d die Stoßlinie an den dazu senkrecht liegenden Kanten
4b bzw. 5b der Klappenelemente 4, 5 ergibt.
[0036] Neben einer flächigen Anordnung von Klappenelementen so wie hier im Ausführungsbeispiel
ist es auch denkbar in der Fläche gebogene Klappenelemente in entsprechender Weise
zueinander zu bewegen, wobei eine Öffnung verschlossen wird, deren Rand auch nicht
zwingend in einer Ebene liegt.
[0037] Vielfältig gewölbte Formen von Klappenelementen sind denkbar, die nach diesem Bewegungsprinzip
eine gegebenenfalls ebenfalls gewölbte Form des Möbelkorpus insbesondere im geschlossenen
Zustand ergänzen, um ein geschlossenes Designbild zu kreieren, das durch die Anordnung
der Klappenelemente zu einer Einheit wird.
Bezugszeichenliste:
[0038]
- 1
- Möbel
- 2
- Möbelkorpus
- 3
- Klappenelement
- 4
- Klappenelement
- 4a
- Kante
- 4b
- Kante
- 5
- Klappenelement
- 5a
- Kante
- 5b
- Kante
- 6
- Klappenelement
- 7
- Öffnung
- 8
- Ecke
- 9
- Ecke
- 10
- Oberkante
- 10a
- Schwenkachse
- 11
- Oberkante
- 11a
- Schwenkachse
- 12
- Trennlinie
- 12a
- Klappachse
- 13
- Trennlinie
- 13a
- Klappachse
- 14
- Punkt
- 15
- Stoßlinie
- 16
- Stoßlinie
1. Möbel (1) mit einer Faltklappe zum Verschließen einer Öffnung an einem Korpus (2)
des Möbels (1) mit mehreren verbundenen Klappenelementen (3, 4, 5, 6), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens vier gelenkig verbundene Klappenelemente (3, 4, 5, 6) vorhanden sind,
die in einem Faltzustand eine geschlossene Fläche bilden, wobei jeweils zwei Klappenelemente
an einer gemeinsamen Trennlinie (12, 13) gelenkig miteinander verbunden sind und wobei
zwei Klappenelemente (4, 5) nur an einem Punkt gelenkig miteinander verbunden sind.
2. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Klappachse (12a, 13a) an der gemeinsamen Trennlinie (12, 13) jeweils in einer
Ebene der gelenkig verbundenen Klappenelemente (3, 4, 5, 6) liegt.
3. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei Klappenelemente (3, 6) nur an einem Schwenkpunkt mit dem Möbelkorpus
(2) verbunden sind.
4. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens vier Klappenelemente(3, 4, 5, 6) im Faltzustand eine geschlossene
Fläche ausbilden.
5. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils zwei an einer gemeinsamen Trennlinie (12, 13) gelenkig miteinander verbundenen
Klappenelemente in einem Faltzustand ein Viereck ausbilden.
6. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens vier Klappenelemente (3, 4, 5, 6) jeweils dreieckförmig sind.
7. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Klappenelement (3, 6) im Bereich einer Ecke des Klappenelements (3, 6)
schwenkbar um eine Achse (10a, 11a) gelagert ist, die quer zur Ebene des Klappenelements
(3, 6) verläuft.