[0001] Die Erfindung betrifft ein Entbindungsbett mit Haltebügel gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Entbindungsbetten mit Haltebügel der eingangsgenannten Art sind bekannt. Es ist beispielsweise
ein Entbindungsbett nach dem Deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2007 006 965 mit einem derartigen Haltebügel versehen. Der Haltebügel ist schwenkbar gelagert,
um den Einsatzbereich des Haltebügels gegenüber jenen Ausführungsformen mit fest montiertem
Haltebügel zu erweitern. Der schwenkbare Haltebügel dient in der Hochstellung oder
Zwischenstellung als Griff und Abstützhilfe für die Entbindende, in der waagrechten
Stellung dagegen ist der Bügel zum Verschieben des Betts hilfreich. Die Verbindungsstange
des Haltebügels, vorteilhaft ausgestattet mit einem Polster, dient der Entbindenden
bei geschwenktem Haltebügel zum bequemen Abstützen sowie als Kopflager in waagrechter
Position. Der Haltebügel ist innerhalb eines bestimmten Stellbereichs in allen Winkellagen
feststellbar. Dabei hat sich eine einhändige Betätigung der Handhabungsvorrichtung
zur Arretierung des Haltebügels in gewünschtem Schwenkwinkel im Hinblick auf den Bedienungskomfort
bewärt.
[0003] Das Entbindungsbett gemäß der
DE 20 2013 006 475 bildet die bekannten Entbindungsbetten dahingehend weiter, dass der Haltebügel vorgespannt
in der mit Reibkupplungen ausgestatteten Arretiereinrichtung verbaut ist. Dadurch
wird erreicht, dass nach Lösen der Arretiereinrichtung die Reibkupplungen unmittelbar
gelöst werden, und der Haltebügel im Wesentlichen widerstandsfrei verschwenkt werden
kann.
[0004] Die bekannten Entbindungsbetten mit Haltebügel haben den Nachteil, dass der Haltebügel
nach Lösen der Arretiereinrichtung im Wesentlichen widerstandsfrei verschwenkt werden
kann. Dies birgt die Gefahr, dass der Haltebügel im Falle einer ungewünschten oder
unbewussten Lösung der Arretiereinrichtung aufgrund seines Eigengewichts unkontrolliert
verschwenkt wird. Diese Gefahr ist insbesondere auch deshalb von hoher Relevanz, da
in unmittelbarer Umgebung des Entbindungsbetts nicht nur Fachpersonal tätig ist, sondern
beispielsweise auch Anverwandte, insbesondere der Mann, der Entbindenden.
[0005] Wird die Arretiereinrichtung der bekannten Entbindungsbetten also ungewollt gelöst,
und der Haltebügel schwenkt aufgrund seines Eigengewichts unkontrolliert nach unten,
so können dadurch Verletzungen, insbesondere Verletzungen an dem neugeborenen Kind,
verursacht werden.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein neues Entbindungsbett mit Haltebügel vorzuschlagen, mit dem die Verletzungsgefahr
für den Fall der ungewünschten Lösung der Arretiereinrichtung verringert bzw. ausgeschlossen
wird.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Entbindungsbett nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Das erfindungsgemäße Entbindungsbett beruht auf dem Grundgedanken, dass der Haltebügel
zusätzlich zu der Arretiereinrichtung mit einer Bremsvorrichtung zusammenwirkt. Die
Bremsvorrichtung ist dabei so gestaltet, dass das von der Bremsvorrichtung aufgebrachte
Bremsmoment der Schwenkbewegung des Haltebügels entgegenwirkt. Im Ergebnis wird durch
die Bremsvorrichtung erreicht, dass der Haltebügel nach Öffnen der Arretiereinrichtung
nicht mehr widerstandsfrei verschwenkt werden kann, sondern erst nach Überwinden des
von der Bremsvorrichtung aufgebrachten Bremsmoments. Somit kann erreicht werden, dass
der Haltebügel nach Öffnen der Arretiereinrichtung nicht unkontrolliert nach unten
schwenkt, sondern entweder komplett in seiner Lage fixiert ist oder jedenfalls mit
deutlich verringerter Bewegungsgeschwindigkeit nach unten sinkt.
[0010] Um die Wirkung der erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung jederzeit gewährleisten zu
können, ist es besonders vorteilhaft, wenn das von der Bremsvorrichtung aufgebrachte
Bremsmoment fest voreingestellt ist. Durch diese feste Voreinstellung des Bremsmoments,
die nur durch entsprechend geschultes Fachpersonal geändert werden kann, wird gewährleistet,
dass die Bremswirkung der Bremsvorrichtung nicht ungewollt bzw. unbewusst verstellt
wird.
[0011] Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn das Bremsmoment der Bremsvorrichtung
mit einer Justiereinrichtung justierbar ist. Dadurch hat das geschulte Fachpersonal
zur Installation des Entbindungsbetts die Möglichkeit, das von der Bremsvorrichtung
aufgebrachte Bremsmoment an die jeweiligen Randbedingungen anzupassen und außerdem
auch Fertigungstoleranzen auszugleichen.
[0012] Wie groß das von der Bremsvorrichtung aufgebrachte Bremsmoment ist, hängt im Wesentlichen
vom Gewicht des Haltebügels und den Hebelverhältnissen der schwenkbaren Lagerung des
Haltebügels ab. Um Verletzungen durch unkontrollierte Bewegungen des Haltebügels nach
Lösen der Arretiereinrichtung zuverlässig ausschließen zu können, sollte das Bremsmoment
der Bremsvorrichtung größer als das vom Gewicht des Haltebügels verursachte Abtriebsmoment
sein. Dadurch wird im Ergebnis gewährleistet, dass der Haltebügel nach Lösen der Arretiereinrichtung
aufgrund seines Eigengewichts keine Schwenkbewegung ausführen kann, da das Eigengewicht
des Haltebügels als Abtriebsmoment nicht ausreicht, um das von der Bremsvorrichtung
aufgebrachte Bremsmoment zu überwinden.
[0013] Umgekehrt sollte das Bremsmoment nicht unnötig hoch gewählt werden, da dadurch der
Bedienkomfort bei der Verstellung des Schwenkwinkels des Haltebügels durch das Bedienpersonal
verringert wird, bzw. eine Verstellung von Hand komplett ausgeschlossen ist. Es ist
deshalb besonders vorteilhaft, wenn das Bremsmoment der Bremsvorrichtung kleiner als
ein vom Benutzer am Haltebügel aufbringbares Antriebsmoment ist.
[0014] In welcher Weise die Bremsvorrichtung konstruktiv ausgebildet ist, ist grundsätzlich
beliebig. Eine besonders zuverlässige und komfortable Bremsvorrichtung ergibt sich,
wenn die Bremsvorrichtung in der Art einer Lamellenbremse ausgebildet ist. Diese Lamellenbremse
enthält ein Lamellenpaket mit zumindest zwei Fixierlamellen und zumindest zwei Schwenklamellen.
Die Fixierlamellen sind dadurch charakterisiert, dass sie mittelbar oder unmittelbar
mit dem Gestell des Entbindungsbetts verbunden sind und dadurch eine drehfeste Abstützung
realisieren. Im Gegensatz dazu sind die Schwenklamellen drehfest mit dem Haltebügel
verbunden. Diese Verbindung kann dabei mittelbar oder unmittelbar erfolgen, d. h.
die Schwenklamellen brauchen nicht direkt am Haltebügel befestigt sein, sondern können
auch mit einem zusammen mit dem Haltebügel verschwenkbaren Bauteil, beispielsweise
der Schwenkachse, verbunden werden. Im Lamellenpaket sind die Fixierlamellen und die
Schwenklamellen abwechselnd hintereinander angeordnet und kommen mit ihren strinseitigen
Druckflächen aneinander zur Anlage. Damit ergibt sich eine sehr hohe Reibfläche im
Lamellenpaket, so dass die zur Aufbringung des Bremsmoments erforderliche Andruckkraft
relativ gering gewählt werden kann. Zur Aufbringung der Andruckkraft umfasst das Lamellenpaket
zwei seitliche Druckflächen, die an den beiden äußersten Lamellen zur Anlage kommen
und das Lamellenpaket verspannen. Abhängig von der von den Druckflächen aufgebrachten
Andruckkraft wirkt zwischen den Fixierlamellen und den Schwenklamellen eine entsprechende
Treibkraft, so dass über die Schwenklamellen, die an den Fixierlamellen abgebremst
werden, das erwünschte Bremsmoment auf den Haltebügel wirkt.
[0015] Um das Losbrechmoment, das bei Verschwenken der Schwenklamellen relativ zu den Fixierlamellen
überwunden werden muss, möglichst gering zu halten, sollte bei der Auswahl des Materials
für die Schwenklamellen bzw. für die Fixerlamellen eine geeignete Materialpaarung
aus unterschiedlichen Materialien gewählt werden. Besonders geeignet erscheint eine
Materialpaarung aus Messinglamellen und Stahllamellen, wobei es grundsätzlich ohne
Bedeutung ist, ob die Fixierlamellen bzw. die Schwenklamellen aus Stahl bzw. Messing
hergestellt sind, solange die jeweils benachbarten Lamellen aus unterschiedlichen
Materialien bestehen.
[0016] Um Setzungseffekte beim Verspannen des Lamellenpakets im Hinblick auf die Vorspannung
der Lamellen zu reduzieren bzw. auszuschließen, ist es besonders vorteilhaft, wenn
an der Lamellenbremse eine Spannfeder, insbesondere eine Tellerfeder, vorgesehen ist,
mit der die Vorspannung des Lamellenpakets elastisch aufgebracht wird. Aufgrund der
Federkraftwirkung können Setzungstoleranzen ohne Weiteres ausgeglichen werden. Außerdem
kann die Einstellung der Lamellenbremse, d. h. die Einstellung des von der Lamellenbremse
aufgebrachten Bremsmoments, durch die Spannfeder erleichtert werden, da die von der
Spannfeder aufgebrachte Druckkraft beim Spannen der Spannfeder kontinuierlich ansteigt.
[0017] Im Hinblick auf eine einfache Einstellung des von der Bremsvorrichtung aufgebrachten
Bremsmoments ist es besonders vorteilhaft, wenn eine Druckfläche zur Vorspannung des
Lamellenpakets von der Stirnfläche einer Justiermutter gebildet ist. Durch Verdrehen
der Justiermutter in einem Justiergewinde des Lamellengehäuses kann dann die Einbaulänge
des Innenraums im Inneren des Lamellengehäuses zur Aufnahme des Lamellenpakets verändert
werden. Die Spannfedern, insbesondere die Tellerfedern, können vorteilhaft zwischen
der Justiermutter einerseits und der äußersten Lamelle des Lamellenpakets andererseits
angebracht werden.
[0018] Ist die Arretiereinrichtung zur Fixierung des Haltebügels in Art einer Einhandarretierung
ausgebildet, mit der gleichzeitig die Fixierelemente, beispielsweise die Reibflächen,
auf beiden Seiten der Liegefläche gelöst werden können, ist dazu zur Übertragung der
Stellbewegung, die zur Lösung der Arretiereinrichtung auf beiden Seiten der Liegefläche
notwendig ist, eine entlang ihrer Längsachse axial verstellbare Achse notwendig. Konstruktiv
ist es dabei besonders einfach, dass auch die Lamellenbremse ihr Bremsmoment auf die
drehbar gelagerte Achse überträgt. Ist die Achse allerdings axial verschiebbar, um
eine Einhandbetätigung der Arretiereinrichtung auf beiden Seiten der Liegefläche zu
realisieren, so muss auch die Lamellenbremse axial verschiebbar gelagert werden, um
die Stellbewegung der Achse nachvollziehen zu können. Um eine solche axiale Verstellung
der Lamellenbremse zu realisieren, ist es besonders einfach, dass das Lamellengehäuse
zumindest eine Klaue aufweist, die in eine Ausnehmung eingreift und das Lamellengehäuse
drehfest am Gestell des Entbindungsbetts abstützt. Dies bedeutet mit anderen Worten,
dass durch die Klaue die von den Fixierlamellen aufgenommene Bremskraft über das Lamellengehäuse
in das Gestell des Entbindungsbetts ableitet. Zugleich ist die Klaue in der Ausnehmung
in Längsrichtung der Achse axial verschiebbar gelagert, so dass das Lamellengehäuse
und damit die gesamte Lamellenbremse die axiale Verstellung der Achse nachvollziehen
kann.
[0019] In welcher Weise die Arretiereinrichtung selbst ausgebildet ist, ist wiederum grundsätzlich
beliebig. Besonders vorteilhaft ist es, wenn zur Bildung der Arretiereinrichtung außerhalb
der Liegefläche und dieser zugewandt wenigstens eine Reibfläche vorgesehen ist, die
mit einem freien Schenkel des Haltebügels verbunden ist. Eine zweite Reibfläche ist
dieser ersten Reibfläche in einem Abstand gegenüberliegend ortsfest angeordnet, wobei
ein Ende der Achse mit einer die mit dem Haltebügel verbundenen Reibfläche gegen die
bezüglich der Liegefläche ortsfeste Reibfläche führende und aneinander drückende Handhabungsvorrichtung
versehen ist. Das andere Ende der Achse ist mit dem Haltebügel verbunden, und die
Achse ist in ihrer Längsrichtung bezüglich der Liegefläche verschiebbar gelagert.
Durch Betätigung der Handhabungsvorrichtung können die Reibflächen auf beiden Seiten
der Liegefläche aufeinander zubewegt und schließlich in Kontakt gebracht werden. Die
Betätigung erfolgt dabei an der nur auf einer Seite der Liegefläche angeordneten Handhabungsvorrichtung
und wird mittels der real verschiebbaren Achse auf die andere Seite der Liegefläche
zur zweiten Reibflächepaarung übertragen.
[0020] Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich, wenn das Lamellengehäuse in das
freie Ende eines Schenkels des Haltebügels eingebaut ist. Diese Art der Konstruktion
ermöglicht es auch, bereits vorhandene Entbindungsbetten durch Umrüstung des Haltebügels
erfindungsgemäß auszustatten.
[0021] Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn die Ausnehmung, in der die Klaue des
Lamellengehäuses axial verschiebbar gelagert und drehfest abgestützt ist, in der ortsfest
an der Liegefläche vorgesehenen Reibfläche der Arretiervorrichtung angeordnet ist.
[0022] Bevorzugt sollten beide freien Schenkel des Haltebügels jeweils eine Arretiervorrichtung
aufweisen, wobei beide Arretiereinrichtungen über die Achse miteinander verbunden
sind und durch einhändige Betätigung der auf einer Seite der Liegefläche angeordneten
Handhabungsvorrichtung gemeinsam fixiert werden.
[0023] Soweit der Haltebügel bei Anordnung an das Entbindungsbett eine Vorspannung aufweist,
durch die die freien Schenkel auseinandergedrückt oder zusammengedrückt werden, ist
die erfindungsgemäße Bremseinrichtung von größter Bedeutung. Denn durch die Vorspannung
des Haltebügels wird erreicht, dass die reibschlüssige Fixierung des Haltebügels beim
Öffnen der Arretiereinrichtung unmittelbar gelöst wird, so dass sich bei diesen Ausführungsformen
eine entsprechend hohe Unfallgefahr ohne die erfindungsgemäße Bremseinrichtung ergibt.
[0024] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen beispielhaft erläutert. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine schematisierte Draufsicht auf ein Entbindungsbett mit einem Haltebügel;
- Fig. 2
- eine schematisierte Seitenansicht des Entbindungsbetts gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Feststelleinrichtung als Teil der Arretiereinrichtung des Haltebügels des Entbindungsbetts
gemäß Fig. 1 mit verzahnten Reibflächen;
- Fig. 4
- den Haltebügel des Entbindungsbetts gemäß Fig. 1 in demontiertem, entspanntem Zustand;
- Fig. 5
- die Lamellenbremse zur Abbremsung des Haltebügels des Entbindungsbetts gemäß Fig.
1 im Querschnitt.
[0025] Fig. 1 bis Fig. 3 zeigen ein Entbindungsbett, in dessen Liegefläche 01 in Querrichtung
und parallel zur Oberfläche eine Achse 03 verläuft.
[0026] Die Achse 03 ist in der Liegefläche 01 dreh- und längsverschiebbar gelagert. An der
Achse 03 ist ein Haltebügel 02 angebracht. Der Haltebügel 02 ist U-förmig ausgebildet,
wobei die freien Schenkel des Haltebügels 02 beidseitig der Liegefläche 01 an die
Achse 03 geführt sind. Beide freien Schenkel des Haltebügels 02 sind mit zur Liegefläche
01 weisenden Reibflächen 21 versehen. Den Reibflächen 21 stehen gleichartige, an der
Liegefläche 01 angebrachte Reibflächen 11 gegenüber. Vorteilhaft sind die Reibflächen
11 und die Reibflächen 21 als zur Achse 03 konzentrische Kreisringe ausgeführt. Ein
erster freier Schenkel des Haltebügels 02 ist mit einer Handhabevorrichtung 04 versehen.
Die Handhabevorrichtung 04 besteht aus einem Handgriff und einem mit der Achse 03
kooperierendem Getriebe 41. Der zweite freie Schenkel des Haltebügels 02 ist fest
mit der Achse verbunden. Der Haltebügel 02 kann bei gelösten, d. h. in hinreichend
großem Abstand zueinander angeordneten Reibflächen 11 und 21 gemäß Fig. 2 bezüglich
der Liegefläche 01 um bis zu 180° um die Achse 03 geschwenkt werden.
[0027] An der Achse 03, die zusammen mit dem Haltebügel 02 verschwenkt wird, ist eine Bremsvorrichtung
31 vorgesehen, die in der Art einer Lamellenbremse ausgebildet ist. Die Lamellenbremse
31 ist über Klauen 32 am Gestell des Liegebetts unterhalb der Liegefläche 01 drehfest
abgestützt. Mittels der Lamellenbremse 31 kann ein Bremsmoment auf den Haltebügel
02 aufgebracht werden, das der Schwenkbewegung des Haltebügels 02 entgegen wirkt.
Die Konstruktion der Lamellenbremse 31 wird nachfolgend anhand von Fig. 5 näher erläutert.
[0028] Werden mittels der Handhabevorrichtung 04 die Reibflächen 21 an den freien Schenkeln
des Haltebügels 02 gegen die Reibflächen 11 an der Liegefläche 01 geführt und letztlich
gepresst, kann der Haltebügel 02 in jeder beliebigen Winkelstellung zur Liegefläche
01 arretiert werden. Wird die Handhabevorrichtung 04 entgegengesetzt betätigt, lösen
sich die Reibflächen 21 von den Reibflächen 11. Aufgrund der Entspannung des vorgespannten
Haltebügels 02, bei der die freien Schenkel auseinandergedrückt werden, und durch
den Druck der von zwischen den Reibflächen 11 und den Reibflächen 21 angeordneten
Druckfedern 05, wird erreicht, dass sich eine schwimmende symmetrische Positionierung
der freien Enden der beiden freien Schenkel des Haltebügels bei zugleich definiertem
Abstand der Reibflächen 21 zu den Reibflächen 11 ergibt. Somit ist gewährleistet,
dass die Arretierung durch die Reibflächen beim Lösen der Handhabevorrichtung 04 zuverlässig
gelöst wird. Durch die Vorspannung des Haltebügels 02 kann ggf. auch der Einbau der
Druckfedern 05 eingespart werden.
[0029] Gemäß Fig. 3 durchdringt die Achse 03 die Liegefläche 01. Mit dem aus der Liegefläche
01 ragenden Ende der Achse 03 ist ein freier Schenkel des Haltebügels 02 verbunden.
An der Liegefläche 01 sind Reibflächen 11 und am Haltebügel 02 sind Reibflächen 21
angeordnet, die sich gegenüber stehen und vorteilhaft als zur Achse 03 konzentrische
Kreisringe ausgebildet sind. Die Reibflächen 11 und 21 sind mit Verzahnungen 06 versehen,
die zur Arretierung des Haltebügels 02 gegenüber der Liegefläche 01 ineinandergreifen
und so die erforderliche Anpresskraft wegen ihres Formschlusses reduzieren. Zur Verbesserung
des Ineinandergreifens der Verzahnungen 06 kann jeweils wenigstens eine der Reibflächen
11 und/oder 21 wenigstens geringfügig konzentrisch drehbar gelagert sein. Die Betätigung
der hier nicht dargestellten Handhabevorrichtung 04 zur Arretierung des Haltebügels
02 bewirkt, dass der freie Schenkel des Haltebügels 02 mittels der Achse 03 gegen
die Flanke der Liegefläche 01 gezogen wird und die Verzahnungen 06 der Reibflächen
21 in die Verzahnungen 06 der Reibflächen 11 greifen. Das Lösen der Arretierung führt
in umgekehrter Richtung zur Trennung der Eingriffe der Verzahnungen 06. Der für die
Leichgängigkeit der Verschwenkung des Haltebügels 02 zweckmäßige Abstand der Reibflächen
21 von den Reibflächen 11 wird mittels der Druckfeder 05 und durch die Vorspannung
des Haltebügels 02 eingestellt. Bei Bedarf können die Druckfedern 05 auch in der Art
von Zugfedern ausgebildet sein, um einen Kräfteausgleich zwischen den durch die Vorspannung
verursachten, nach außen gerichteten Kräften der freien Schenkel und den entgegengesetzt
gerichteten Kräften der Zugfedern einzustellen.
[0030] Fig. 4 zeigt den Haltebügel 02 nach der Demontage. Im demontierten Zustand federn
die freien Schenkel des Haltebügels 02 elastisch nach außen und werden leicht auseinandergespreizt.
Zur Montage des Haltebügels 02 am Entbindungsbett müssen die freien Schenkel dann
soweit zusammengedrückt werden, dass sie im Wesentlichen rechtwinklig zum mittleren
Verbindungsstück verlaufen und zu gleich im Wesentlichen parallel zueinander stehen.
Durch diese elastische Verformung des Haltebügels 02 bei der Montage wird eine Vorspannung
des Haltebügels 02 verursacht, durch den die Verzahnungen 06 zuverlässig voneinander
gelöst werden.
[0031] Fig. 5 zeigt die Lamellenbremse 31 mit den Klauen 32 im Querschnitt. Die Klauen 32
greifen in Fig. 5 nicht hergestellte Ausnehmungen am Gestell des Entbindungsbetts
ein, so dass ein Verdrehen der Lamellenbremse 31 relativ zum Gestell durch Formschluss
ausgeschlossen ist. Aufgrund ihrer zylindrischen Form können die Klauen 32 aber zusammen
mit der Achse 03 in Richtung deren Längsachse axial verschoben werden, um die Verstellung
der Lamellenbremse 31 zusammen mit der Achse 03 bei Betätigung der Handhabevorrichtung
04 zu ermöglichen. Im Lamellengehäuse 33 der Lamellenbremse 31 ist ein Lamellenpaket
34 mit scheibenförmigen Fixierlamellen 35 und ebenfalls scheibenförmigen Schwenklamellen
36 angeordnet. Die Fixierlamellen 35 greifen mit Überständen in Längsnuten 37 des
Lamellengehäuses 33 ein und sind dadurch drehfest mit dem Lamellengehäuse 33 und über
die Klauen 32 drehfest mit dem Gestell des Entbindungsbetts verbunden. Die Schwenklamellen
36 ihrerseits greifen mit Überständen in Längsnuten 38 an der Achse 03 ein und sind
dadurch drehfest mit der Achse 03 und dem Haltebügel 02 verbunden. Beim Verschwenken
des Haltebügels 02 und der daran fixierten Achse 03 werden also die Schwenklamellen
36 entsprechend gegenüber den Fixierlamellen 35, die gegenüber dem Gestell drehfest
gelagert sind, verschwenkt.
[0032] Das Lamellengehäuse 33 wird auf einer Seite von einer Justiermutter 39 verschlossen.
Die Justiermutter 39 kann in ein Innengewinde an der Öffnung des Lamellengehäuses
33 eingeschraubt werden und drückt dabei zwei Tellerfedern 40 gegen das Lamellenpaket
34. Im Ergebnis wird also durch Einschrauben der Justiermutter 39 das Lamellenpaket
34 zwischen dem Boden des Lamellengehäuses 33 und den beiden Tellerfedern 40 elastisch
vorgespannt. Diese Vorspannung bewirkt in den Kontaktflächen zwischen den Fixierlamellen
35 und den Schwenklamellen 36 eine entsprechende Reibwirkung, die in der Summe ein
Bremsmoment erzeugt, das der Schwenkbewegung der Achse 03 und damit der Schwenkbewegung
des Haltebügels 02 entgegenwirkt. Bei geeigneter Justierung der Justiermutter 39 kann
erreicht werden, dass die Bremswirkung der Lamellenbremse 31 gerade so groß ist, dass
ein Verschwenken des Haltebügels 02 aufgrund seines Eigengewichts ausgeschlossen wird,
und zugleich die zum Verschwenken des Haltebügels 02 notwendige Antriebskraft vom
Benutzer problemlos am Haltebügel aufgebracht werden kann. Die Fixierlamellen 35 sind
aus Stahl und die Schwenklamellen 36 aus Messing hergestellt, da diese Materialpaarung
ein gutes Bremsmoment bei relativ geringem Losbrechmoment ergibt.
1. Entbindungsbett mit Haltebügel (02), der um eine parallel zu einer Liegefläche (01)
des Entbindungsbetts und quer zu deren Längsrichtung verlaufende Achse (03) schwenkbar
ist, wobei der Haltebügel (02) mit einer Arretiereinrichtung (11, 21) nach Einstellung
des Haltebügels (02) im gewünschten Schwenkwinkel fixiert werden kann, dadurch gekennzeichnet,
dass der Haltebügel (02) mit einer Bremsvorrichtung (31) zusammenwirkt, wobei das Bremsmoment
der Bremsvorrichtung (31) den Schwenkbewegungen des Haltebügels (02) entgegenwirkt.
2. Entbindungsbett nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bremsmoment der Bremsvorrichtung (31) fest voreingestellt werden kann.
3. Entbindungsbett nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bremsmoment der Bremsvorrichtung (31) mit einer Justiereinrichtung, insbesondere
mit einer Justiermutter (39), justierbar ist.
4. Entbindungsbett nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bremsmoment der Bremsvorrichtung (31) größer als das vom Gewicht des Haltebügels
(02) verursachte Abtriebsmoment ist.
5. Entbindungsbett nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bremsmoment der Bremsvorrichtung (31) kleiner als ein vom Benutzer am Haltebügel
(02) aufbringbares Antriebsmoment ist.
6. Entbindungsbett nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bremsvorrichtung in der Art einer Lamellenbremse (31) ausgebildet ist, wobei
die Lamellenbremse (31) ein Lamellenpaket (34) mit zumindest zwei Fixierlamellen (35)
und mit zumindest zwei Schwenklamellen (36) aufweist, und wobei die Fixierlamellen
(35) drehfest mit dem Gestell des Entbindungsbetts verbunden sind, und wobei die Schwenklamellen
(36) drehfest mit dem Haltebügel (02) verbunden sind, und wobei die Fixierlamellen
(35) und die Schwenklamellen (36) abwechselnd hintereinander im Lamellenpaket (34)
angeordnet sind, und wobei das Lamellenpaket (34) zwischen zwei Druckflächen verspannt
werden kann, um die Fixierlamellen (35) und die Schwenklamellen (36) mit ihren Reibflächen
gegeneinander zu drücken und dadurch ein den Schwenkbewegungen des Haltebügels (2)
entgegenwirkendes Bremsmoment zu erzeugen.
7. Entbindungsbett nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenklamellen (36) aus einem anderen Material hergestellt sind als die Fixierlamellen
(35), insbesondere das die Schwenklamellen (36) aus Messing und die Fixierlamellen
(35) aus Stahl oder umgekehrt bestehen.
8. Entbindungsbett nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamellenbremse (31) zumindest eine Spannfeder, insbesondere eine Tellerfeder
(40), umfasst, mit der eine Vorspannung elastisch auf das Lamellenpaket (34) aufgebracht
werden kann.
9. Entbindungsbett nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Druckfläche von der Stirnfläche einer Justiermutter (39) gebildet ist, wobei
die Vorspannung des Lamellenpakets (34) durch Verdrehen der Justiermutter (39) einstellbar
ist.
10. Entbindungsbett nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamellenbremse (31) in ein Lammellengehäuse (33) eingebaut ist, wobei das Lammellengehäuse
(33) auf der Achse (3) montiert ist und bei Betätigung der Arretiereinrichtung (11,
21) zusammen mit der Achse (3) in deren Längsrichtung axial verstellt werden kann,
und wobei das Lamellengehäuse (33) zumindest eine Klaue (32) aufweist, die in eine
Ausnehmung eingreift und das Lammellengehäuse (33) drehfest am Gestell des Entbindungsbetts
abstützt, und wobei die Klaue (32) in der Ausnehmung in Längsrichtung der Achse (3)
axial verschiebbar gelagert ist.
11. Entbindungsbett nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausnehmung, in der die Klaue (32) des Lammellengehäuses (33) axial verschiebbar
gelagert und drehfest abgestützt ist, in der ortsfest an der Liegefläche (01) vorgesehenen
Reibfläche (11) der Arretiervorrichtung angeordnet ist.
12. Entbindungsbett nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lammellengehäuse (33) in das freie Ende eines Schenkels des Haltebügels (02)
eingebaut ist.
13. Entbindungsbett nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Bildung der Arretiereinrichtung außerhalb der Liegefläche (01) und dieser zugewandt
wenigstens eine Reibfläche (21) vorgesehen ist, die mit einem freien Schenkel des
Haltebügels (02) verbunden ist, wobei der Reibfläche (21) in einem Abstand gegenüber
eine Reibfläche (11) bezüglich der Liegefläche (01) ortsfest angeordnet ist, ein Ende
der Achse (03) mit einer die mit dem Haltebügel (02) verbundene Reibfläche (21) gegen
die bezüglich der Liegefläche (01) ortsfeste Reibfläche (11) führende und aneinander
drückende Handhabevorrichtung (04) versehen ist, das andere Ende der Achse (03) mit
dem Haltebügel (02) verbunden ist und die Achse (03) in ihrer Längsrichtung bezüglich
der Liegefläche (01) verschiebbar ist.
14. Entbindungsbett nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass an beiden freien Schenkeln des Haltebügels (02) jeweils eine Arretiereinrichtung
(11, 21) vorgesehen ist, wobei beide Arretiereinrichtungen (11, 21) über die Achse
(03) miteinander verbunden sind und durch einhändige Betätigung der auf einer Seite
der Liegefläche (01) angeordnete Handhabevorrichtung (04) gemeinsam fixiert werden
können.
15. Entbindungsbett nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Haltebügel (02) bei Anordnung am Entbindungsbett eine Vorspannung aufweist, durch
die die freien Schenkel auseinandergedrückt oder zusammengedrückt werden.