TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft eine LED-Einheit für Lichtsignalgeber insbesondere für Bahnübergänge
und einen mit einer entsprechenden Einheit versehenen Lichtsignalgeber insbesondere
für Bahnübergänge. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Überwachung wenigstens
eines LED-Strangs einer LED-Einheit.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Auf dem Gebiet der Erfindung sind Lichtsignalgeber für Bahnübergänge bekannt. Sie
dienen dazu, an Bahnübergängen optische Signale zu erzeugen, die Verkehrsteilnehmer
vor einem herannahenden Zug warnen. Üblicherweise sind sie so aufgebaut, dass an einem
Pfosten über einem sogenannten Andreaskreuz eine gelbe und eine rote Signalleuchte
angeordnet sind, wobei bei Herannahen eines Zuges zunächst die gelbe Signalleuchte
eingeschaltet wird, um den Verkehrsteilnehmern Gelegenheit zu geben, den unmittelbaren
Gefahrenbereich zu räumen, worauf dann nach einer gewissen Zeitspanne, z.B. 3 bis
5 Sekunden, das rote Signallicht eingeschaltet wird, um anzuzeigen, dass in den Gefahrenbereich
nicht mehr eingefahren bzw. eingetreten werden darf.
[0003] Es sind konventionelle Lichtsignalgebern bekannt, die sogenannte Zwei-Faden-Glühlampen
verwenden, die jeweils einen sogenannten Haupt- und einen Nebenfaden (auch Ersatzfaden
genannt) besitzen, die in der Glühlampe räumlich versetzt angeordnet sind, wobei der
Nebenfaden dazu dient, ein Funktionieren der Glühlampe bei Ausfall des Hauptfadens
zu sichern und somit quasi eine interne "Ersatzlampe" bildet. Bei Ausfall des Hauptfadens
erfolgt die Umschaltung auf den Nebenfaden automatisch, wobei das Umschalten gleichzeitig
als Störung erkannt wird, so dass der erforderliche Lampentausch dem Wartungspersonal
angezeigt werden kann.
[0004] Aus der
DE 199 47 688 A1 ist ein LED-Lichtsignal bekannt, das zum Ersatz der konventionellen Zwei-Faden-Glühlampen
dient und die das Verhalten einer konventionellen Zwei-Faden-Glühlampe simuliert,
so dass in einem die Funktion eines damit ausgestatteten Lichtsignalgebers überwachenden
Stellwerk insbesondere durch eine konventionelle Stromüberwachung ein Ausfall eines
"Hauptfadens" festgestellt und auf den "Nebenfaden" umgeschaltet werden kann.
[0005] Werden einige hundert LEDs pro Lichtsignal verwendet, kommt es zu sogenannten Tiefenreflexphantomen,
die bei ungünstigem Tageslichteinfall dazu führen, dass das Signal für einen Betrachter
so erscheint, als wenn es angeschaltet wäre. Die LEDs sind nämlich üblicherweise auf
ihrer dem Betrachter abgewandten Rückseite mit kleinen Reflektoren versehen, die das
abgestrahlte Licht in Richtung auf den Betrachter bündeln. Will man nun eine Vielzahl
von "normalen" LEDs durch wenige Hochleistungs-LEDs ersetzen, besteht das Problem,
dass die bekannte Stromüberwachung versagt, wenn eine LED aufgrund eines internen
Kurzschlusses ausfällt. Bei einem solchen Kurzschluss fließt weiter ein Strom, so
dass die bekannte Stromüberwachung keinen Fehler meldet.
[0006] Es sind ferner sogenannte konventionelle "BÜSTRA-Anlagen" bekannt, bei denen der
Bahnübergangslichtsignalgeber zusätzlich als Seitenlicht an einem vorhandenen Straßenverkehrslichtsignalgeber
(i.d.R. einer Ampel) angebracht wird. Solche Anordnungen finden sich bei Straßeneinmündungen
im Bereich eines Bahnübergangs. Für spezielle Anwendungsfälle gibt es auch Lichtsignalgeber
als sogenannte "Einzellichter" in den Farben gelb, rot und grün.
[0007] Aus der
EP 1 045 360 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben einer Lichtzeichensignalanlage bekannt, bei welchem
das Rotlicht des Straßenverkehrslichtsignalgebers gleichzeitig als Rotlicht für einen
Bahnübergangslichtsignalgeber verwendet werden soll, so dass auf gesonderte, nebeneinander
angeordnete Lichtsignalgeber für Bahnübergang und Straßenverkehr verzichtet werden
kann.
EP 1 045 360 A1 schlägt vor, das jeweilige Rotsignal durch eine Mehrzahl von LEDs zu bilden, die
auf mehrere Reihenschaltungen aufgeteilt sind. Dabei besteht ebenfalls das Problem
der Funktionstüchtigkeitsüberwachung beim Einsatz von Hochleistungs-LEDs.
[0008] Die
EP 1 992 542 A2 zeigt eine LED-Einheit für Lichtsignalgeber, umfassend:
- eine Leuchteinheit, umfassend einen ersten LED-Strang und einen zweiten LED-Strang,
- eine erste Schalteinrichtung mit einer Funktion zum Anschließen des ersten LED-Stranges
an einen ersten Stromquellenpol und eine zweite Schalteinrichtung mit einer Funktion
zum Anschließen des zweiten LED-Stranges an einen zweiten Stromquellenpol,
- einen Gegenpol für sowohl den ersten als auch den zweiten Stromquellenpol,
- einen den ersten und zweiten LED-Strängen gemeinsamen Rückleiteranschluss an den Gegenpol,
wobei jeder der ersten und zweiten LED-Stränge zwischen einer der ersten bzw. zweiten
Schalteinrichtungen und den Gegenpol geschaltet ist,
- eine Steuerung der ersten und zweiten Schalteinrichtungen, welche eine erste Steuerfunktion
zum alternierenden Einschalten der ersten und zweiten LED-Stränge mit den ersten und
zweiten Schalteinrichtungen umfasst und
- eine Messeinheit der Steuerung mit einer Funktion zur Detektion eines Ausfalls bei
der Leuchteinheit,
wobei der Gegenpol einem Batteriemittelabgriff entspricht, und die ersten und zweiten
Stromquellenpole einem Paar aus Batterieplus- und Batterieminuspol entsprechen.
[0009] Fig. 3 veranschaulicht beispielhaft den Verlauf von Dioden-Flussspannungen U der
beiden LED-Stränge einer solchen LED-Einheit über die Zeit, und zwar mit als Dreiecken
dargestellten Werten für den ersten und als Quadraten dargestellten Werten für den
zweiten LED-Strang der LED-Einheit. Der Einschaltzeitpunkt der LED-Einheit liegt dabei
am Schnittpunkt der Zeitachse mit der Ordinate. Dabei nimmt in jedem der LED-Stränge
die Dioden-Flussspannung in einer Initialisierungsphase bis zum Zeitpunkt t1 insbesondere
aufgrund Erwärmung der LEDs ab bis eine Stabilisierung unterhalb eines Schwellenwertes
eintritt. Infolge unterschiedlicher Erwärmung der LED-Stränge insbesondere nach der
Initialisierungsphase und ab Eintritt der Stabilisierung vergrößern sich Unterschiede
der Dioden-Flussspannungen zwischen den LED-Strängen.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es, LED-Einheiten und deren Betrieb mit hoher Betriebssicherheit
für Lichtsignalgeber, insbesondere für Bahnübergänge, zu ermöglichen, die unter wenigstens
einem der folgenden Aspekte verbessert sind: Betriebssicherheit, Kosten, geringer
Nachrüstaufwand, Wartungsaufwand, Lebensdauer.
[0012] Die Erfindung betrifft dazu eine LED-Einheit für Lichtsignalgeber, umfassend:
- eine Leuchteinheit, umfassend einen ersten LED-Strang und einen zweiten LED-Strang,
- eine erste Schalteinrichtung mit einer Funktion zum Anschließen des ersten LED-Stranges
an einen ersten Stromquellenpol und eine zweite Schalteinrichtung mit einer Funktion
zum Anschließen des zweiten LED-Stranges an einen zweiten Stromquellenpol,
- einen Gegenpol für sowohl den ersten als auch den zweiten Stromquellenpol, wobei jeder
der ersten und zweiten LED-Stränge zwischen eine der ersten bzw. zweiten Schalteinrichtungen
und den Gegenpol geschaltet ist, und zwar vorzugsweise mit einem den ersten und zweiten
LED-Strängen gemeinsamen Rückleiteranschluss an den Gegenpol,
- eine Steuerung der ersten und zweiten Schalteinrichtungen, welche eine erste Steuerfunktion
zum alternierenden Einschalten der ersten und zweiten LED-Stränge mit den ersten und
zweiten Schalteinrichtungen umfasst und
- eine Messeinheit der Steuerung mit einer Funktion zur Detektion eines Ausfalls bei
der Leuchteinheit.
[0013] Bei der erfindungsgemäßen LED-Einheit ist vorgesehen, dass die Funktion zur Detektion
folgende Teilfunktionen umfasst:
- eine erste Spannungsmessfunktion der Dioden-Flussspannung des ersten LED-Strangs bei
Anschluss an den ersten Stromquellenpol mit der ersten Schalteinrichtung,
- eine zweite Spannungsmessfunktion der Dioden-Flussspannung des zweiten LED-Strangs
bei Anschluss an den zweiten Stromquellenpol mit der zweiten Schalteinrichtung,
- eine Ausfalldetektionssignalausgabe, wenn
-- bis zu einem Zeitpunkt nach Einschalten der LED-Einheit ein Absolutwert einer Spannungsdifferenz
zwischen der mit der ersten und der mit der zweiten Spannungsmessfunktionen ermittelten
Dioden-Flussspannung einen ersten Schwellenwert überschreitet oder
-- ein Absolutwert einer Spannungsdifferenz von Dioden-Flussspannungen, die in unterschiedlichen
Einschaltphasen von einem der LED-Stränge wenigstens teilweise nach dem Zeitpunkt
von einer der Spannungsmessfunktionen gemessen sind, einen zweiten Schwellenwert überschreitet.
[0014] Der zweite Schwellenwert ist insbesondere ein Spannungsschwellenwert für die erste
Ableitung nach der Zeit von wie beispielhaft in Fig. 3 veranschaulichten Spannungskurven.
[0015] Vorteilhaft ist eine Ausfalldetektionssignalausgabe vorgesehen, und zwar sowohl bei
Überschreitung des zweiten Schwellenwerts durch den Absolutwert der Spannungsdifferenz
der mit der ersten Spannungsmessfunktion nach dem Zeitpunkt gemessenen Dioden-Flussspannungen
als auch bei Überschreitung des zweiten Schwellenwerts durch den Absolutwert der Spannungsdifferenz
der mit der zweiten Spannungsmessfunktion nach dem Zeitpunkt gemessenen Dioden-Flussspannungen.
Eine entsprechende LED-Einheit erlaubt eine Überwachung dahingehend, dass von zwei
LED-Strängen LED1, LED2 Spannungen U(LED1), U(LED2)
- in einer Initialisierungsphase der LED-Einheit abgerufen werden und
- in einer der Initialisierungsphase folgenden Betriebsphase der LED-Einheit jeweils
abgerufen werden zu
-- einem aktuellen Zeitpunkt t1 und
-- einem vorherigen Zeitpunkt t2, insbesondere einer vorangegangenen Einschaltung
des jeweiligen LED-Strangs.
[0016] In der Initialisierungsphase wird dann folgende Ungleichung geprüft:
Absolutwert (U(LED1) - U(LED2)) < Schwellenwert_1
[0017] In der Betriebsphase werden dann folgende Ungleichungen geprüft:
Absolutwert (U(LED1, t1)- U(LED1, t2)) < Schwellenwert_2 und
Absolutwert (U(LED2, t1) - U(LED2, t2)) < Schwellenwert_2
[0018] Die Kombination unterschiedlicher Überwachungen bzw. Ausfallsignaldetektionsauslöser
in der Initialisierungsphase und in der Betriebsphase bei der vorliegenden Erfindung
erlaubt es, zu berücksichtigen, dass, wie beispielhaft in Fig. 3 veranschaulicht,
bei Initialisierung noch keine Flussspannungsänderung durch Erhitzung und in der Betriebsphase
in kleinen Zeitintervallen geringe Flussspannungsänderungen durch Erhitzung erfolgen.
Somit können Überwachungen bzw. Ausfallsignaldetektionsauslöser genutzt werden, die
geringen Variationen infolge von Temperaturschwankungen unterliegen. Eine stabile
einfache Fehlerdetektion ist damit ermöglicht. Dazu liegt vorteilhaft der genannte
Zeitpunkt, insbesondere das Ende der Initialisierungsphase zeitlich etwa 0,5 bis 3
Sekunden, vorteilhaft etwa 1 bis 2 Sekunden nach dem Zeitpunkt des Starts der ersten
Steuerfunktion, d.h. des alternierenden Einschaltens der LED-Stränge. Weiter vorteilhaft
sind dazu die genannten unterschiedlichen Einschaltphasen von einem der LED-Stränge
zeitlich lediglich durch eine Einschaltphase von einem anderen der LED-Stränge beabstandet.
Der Zeitpunkt nach Einschalten der LED-Einheit ist z.B. zeitlich von einem Zeitpunkt
des Einschaltens der LED-Einheit durch eine erste Einschaltphase des ersten LED-Strangs
und eine erste Einschaltphase des zweiten LED-Strangs beabstandet.
[0019] Vorteilhaft ist der erste Schwellenwert kleiner als der zweite Schwellenwert und
liegt zwischen etwa 0,5 und 1 Volt, bevorzugt zwischen etwa 0,6 und 0,8 Volt, und
beträgt weiter bevorzugt etwa 0,7 Volt. Vorteilhaft liegt der zweite Schwellenwert
zwischen etwa 0,8 und 1,2 Volt, bevorzugt zwischen etwa 0,9 und 1,1 Volt, und beträgt
weiter bevorzugt etwa 1,0 Volt. Die ersten und zweiten Schwellenwerte können dabei
temperaturunabhängig festgelegt werden.
[0020] Die oben genannten vorteilhaften Ausfalldetektionssignalausgaben, Überwachungen bzw.
Ausfallsignaldetektionsauslöser, Zeitpunkte und nutzbaren unterschiedlichen Einschaltphasen
und Schellenwerte sind auch vorteilhafte Aspekte des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Überwachung von einem ersten LED-Strang und/oder einem zweiten LED-Strang (12)
einer LED-Einheit für Lichtsignalgeber, welche eine erste Schalteinrichtung mit einer
Funktion zum Anschließen des ersten LED-Stranges an einen ersten Stromquellenpol und
eine zweite Schalteinrichtung mit einer Funktion zum Anschließen des zweiten LED-Stranges
an einen zweiten Stromquellenpol, einen Gegenpol für sowohl den ersten als auch den
zweiten Stromquellenpol umfasst, wobei jeder der ersten und zweiten LED-Stränge zwischen
einer der ersten bzw. zweiten Schalteinrichtungen und den Gegenpol geschaltet ist,
wobei das Verfahren ein alternierendes Einschalten der ersten und zweiten LED-Stränge
mit den ersten und zweiten Schalteinrichtungen, eine erste Spannungsmessung der Dioden-Flussspannung
des ersten LED-Strangs bei Anschluss an den ersten Stromquellenpol mit der ersten
Schalteinrichtung, eine zweite Spannungsmessung der Dioden-Flussspannung des zweiten
LED-Strangs bei Anschluss an den zweiten Stromquellenpol mit der zweiten Schalteinrichtung,
und eine Überwachung zur Detektion eines Ausfalls bei der Detektionseinheit umfasst.
Vorzugsweise ist dabei ein den ersten und zweiten LED-Strängen gemeinsamer Rückleiteranschluss
an den Gegenpol vorgesehen.
[0021] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Überwachung eine Überwachung, ob
- bis zu einem Zeitpunkt nach Einschalten der LED-Einheit ein Absolutwert einer Spannungsdifferenz
zwischen der mit der ersten und der mit der zweiten Spannungsmessung ermittelten Dioden-Flussspannung
einen ersten Schwellenwert überschreitet oder
- ein Absolutwert einer Spannungsdifferenz von Dioden-Flussspannungen, die in unterschiedlichen
Einschaltphasen von einem der LED-Stränge (11, 12) wenigstens teilweise nach dem Zeitpunkt
von einer der Spannungsmessungen gemessen sind, einen zweiten Schwellenwert überschreitet.
[0022] Die Erfindung ist insbesondere bei den in der
EP 1 992 542 A2 gezeigten LED-Anordnungen anwendbar, wobei die Offenbarung von
EP 1 992 542 A2 durch Bezugnahme in die vorliegende Beschreibung einbezogen ist.
[0023] Ein Rückleiterausfall kann dadurch ermittelt werden, dass die Funktion zur Detektion
erfindungsgemäß umfasst:
- eine erste Strommessfunktion des Dioden-Flussstroms des ersten LED-Strangs bei Anschluss
an den ersten Stromquellenpol mit der ersten Schalteinrichtung,
- eine zweite Strommessfunktion des Dioden-Flussstroms des zweiten LED-Strangs bei Anschluss
an den zweiten Stromquellenpol mit der zweiten Schalteinrichtung,
- eine Addition der Dioden-Flussströme, die mit den ersten und zweiten Strommessfunktionen
ermittelt sind,
- eine Ausfalldetektionssignalausgabe, wenn die Addition wenigstens einen Wert unterhalb
eines dritten Schwellenwertes ergibt.
[0024] Allgemein ermöglicht es eine Messeinheitsfunktion zur Detektion, die die oben genannten
Spannungsmessfunktionen und einen Vergleich der mit den ersten und zweiten Spannungsmessfunktionen
ermittelten Dioden-Flussspannungen umfasst und die ein Ausfalldetektionssignal ausgibt,
wenn der Vergleich wenigstens einen Absolutwert einer Spannungsdifferenz oberhalb
eines Schwellenwertes ergibt, insbesondere bei ersten und zweiten LED-Strängen mit
je einen Satz von Hochleistungs-LEDs und ggf. gleichem Binning für einander angeglichene
Leistungsaufnahmen leicht eine Durchlegierung einer oder mehrerer einzelner LEDs eines
der LED-Stränge durch Vergleich der LED-Stränge, insbesondere ihrer Flussspannungen,
zu ermitteln. Insbesondere ist in einer Betriebsphase der LED-Einheit leicht eine
Durchlegierung einer oder mehrerer einzelner LEDs eines der LED-Stränge durch einen
zeitlichen Spannungssprung der Flussspannung des LED-Strangs möglich. Eine Eingangsspannungsmessung
ermöglicht eine Bestimmung, ob ein LED-Strang eingeschaltet ist. Jeder Satz kann z.B.
drei bis sechs Hochleistungs-LEDs aufweisen.
[0025] Vorteilhaft umfasst die LED-Einheit:
- einen ersten Gleichspannungswandler, wobei der erste LED-Strang zwischen den ersten
Gleichspannungswandler und den Gegenpol geschaltet ist und die erste Schalteinrichtung
einen spannungsgesteuerten Schalter des ersten Gleichspannungswandlers für die Funktion
zum Anschließen des ersten LED-Stranges an den ersten Stromquellenpol umfasst,
- einen zweiten Gleichspannungswandler, wobei der zweite LED-Strang zwischen den zweiten
Gleichspannungswandler und den Gegenpol geschaltet ist und die zweite Schalteinrichtung
einen spannungsgesteuerten Schalter des zweiten Gleichspannungswandlers für die Funktion
zum Anschließen des zweiten LED-Stranges an den zweiten Stromquellenpol umfasst. Der
erste Gleichspannungswandler kann eine Abwärtswandlertopologie und der zweite Gleichspannungswandler
eine Aufwärtswandlertopologie, eine Synchronwandlertopologie oder ebenfalls eine Abwärtswandlertopologie
besitzen. Auch können beide Gleichspannungswandler eine Synchronwandlertopologie oder,
derzeit besonders bevorzugt, eine Abwärtswandlertopologie besitzen, so dass vorteilhaft
einheitliche Baugruppen verwendet werden können. Die Gleichspannungswandler können
Teil der in EP 1 992 542 A2 veranschaulichten Konstantstromquellen sein.
[0026] Vorteilhaft ist die LED-Einheit auf einer Platine angeordnet, was nicht nur die Nachrüstung
bei Lichtsignalgebern erleichtern. Eine Platine kann auch eine thermische Kopplung
der LEDs beider Stränge sicherstellen. Überwachungen bzw. Ausfalldetektionssingalauslöser
sind aber bei der Erfindung weitgehend temperaturunabhängig und nicht auf eine thermische
Kopplung der LEDs beider Stränge angewiesen, um zuverlässige Vergleiche gemessener
Spannungen zu ermöglichen.
[0027] Die Aufgabe der Erfindung wird ferner gelöst von einem Lichtsignalgeber, insbesondere
in Form einer Signalleuchte für Bahnübergänge, dessen Leuchtmittel durch eine LED-Einheit
der Erfindung auf einer Platine und eine Optik gebildet ist, die einen Kollimator
und/oder eine Streulinse zur Ausrichtung von Licht umfasst, das von den LED-Strängen
abgestrahlt wird.
[0028] Der Lichtsignalgeber bzw. seine LED-Einheit können gemäß einem Verfahren entsprechend
den Funktionen der LED-Einheit bzw. ihrer Steuerung betrieben werden.
[0029] Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen
abhängigen Ansprüche. Durch eine erfindungsgemäß vorsehbare Spannungsüberwachung wird
es auch möglich, den Ausfall einer einzelnen LED eines Strangs zuverlässig zu detektieren.
[0030] Unter dem Begriff "LED-Strang" wird hier eine Reihenschaltung von LEDs verstanden.
Vorzugsweise hat ein LED-Strang gemäß der Erfindung zwei bis acht LEDs, bevorzugt
drei bis sechs LEDs, insbesondere vier LEDs. Bevorzugt unterscheidet sich die Flussspannung
unter den ersten und zweiten LED-Strängen um nicht mehr als 0,7 Volt, bevorzugt nicht
mehr als 0,5 Volt. Bevorzugt werden bei der Erfindung Hochleistungs-LEDs mit einer
Leistungsaufnahme von 3 bis 7 Watt, insbesondere 5 Watt eingesetzt.
[0031] Unter dem Begriff "Ausfall _bei_ der Leuchteinheit" wird hier ein vollständiger Ausfall
eines LED-Strangs, beider LED-Stränge und/oder einzelner LEDs in einem LED-Strang
verstanden.
[0032] Unter dem Begriff "Ausfall der Leuchteinheit" wird hier ein unterbrochener Stromfluss
durch beide LED-Stränge verstanden.
[0033] Der Gegenpol kann ein Batterieminuspol und jeder der ersten und zweiten Stromquellenpole
je ein Batteriepluspol einer separaten Stromquelle sein oder der Gegenpol kann einem
Batteriemittelabgriff entsprechen, wenn die ersten und zweiten Stromquellenpole einem
Paar aus Batterieplus- und Batterieminuspol entsprechen.
[0034] Typischerweise liegt die Dauer der Einschaltphasen und/oder der der Ausschaltphasen
zwischen etwa 0,5 und 5 Sekunden, vorteilhaft zwischen etwa 0,5 und 3 Sekunden, weiter
bevorzugt zwischen etwa 0,5 und 1 Sekunden. Nach dem Ende der Initialisierungsphase
erfolgt dann eine Überwachung der Dioden-Flussspannungsänderungen zwischen aufeinanderfolgenden
Einschaltphasen des jeweils überwachten LED-Strangs. Vorzugsweise erfolgt nach Ende
der Initialisierungsphase für jeden der LED-Stränge eine Überwachung der Dioden-Flussspannungsänderungen
zwischen aufeinanderfolgenden Einschaltphasen dieses LED-Strangs.
[0035] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
rein beispielhaften und nicht-beschränkenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0036]
- Fig. 1
- veranschaulicht schematisch eine erfindungsgemäße LED-Einheit.
- Fig. 2
- veranschaulicht als Schaltbild eine Spannungsüberwachung einer erfindungsgemäßen LED-Einheit.
- Fig. 3
- veranschaulicht beispielhaft zeitliche Verläufe von Dioden-Flussspannungen zweier
LED-Stränge einer LED-Einheit.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0037] Bei den in den Figuren veranschaulichten Beispielen weisen der erste und der zweite
LED-Strang 11, 12 je einen Satz von vier Hochleistungs-LEDs mit gleichem Binning auf.
Gleiches Binning bedeutet, dass die LEDs im Wesentlichen dieselben Eigenschaften,
unter anderem Flussspannung und Leistungsaufnahme, besitzen, so dass die beiden LED-Sätze
im Wesentlichen eine homogene Leistungsaufnahme haben.
[0038] Wie in Fig. 1 veranschaulicht, umfasst eine erfindungsgemäße LED-Einheit für Lichtsignalgeber
eine Leuchteinheit, umfassend einen ersten LED-Strang 11 und einen zweiten LED-Strang
12, eine erste Schalteinrichtung 21 mit einer Funktion zum Anschließen des ersten
LED-Stranges 11 an einen ersten Stromquellenpol 31 und eine zweite Schalteinrichtung
22 mit einer Funktion zum Anschließen des zweiten LED-Stranges 12 an einen zweiten
Stromquellenpol 32, einen Gegenpol 4 für sowohl den ersten als auch den zweiten Stromquellenpol
31, 32, einen den ersten und zweiten LED-Strängen gemeinsamen Rückleiteranschluss
an den Gegenpol 4, wobei jeder der ersten und zweiten LED-Stränge 11, 12 zwischen
einer der ersten bzw. zweiten Schalteinrichtungen 21, 22 und den Gegenpol 4 geschaltet
ist, eine Steuerung (in Fig. 1 nicht vollständig gezeigt) der ersten und zweiten Schalteinrichtungen
21, 22, welche eine erste Steuerfunktion zum alternierenden Einschalten der ersten
und zweiten LED-Stränge 11, 12 mit den ersten und zweiten Schalteinrichtungen 21,
22 umfasst.
[0039] Die Steuerung umfasst eine Messeinheit, von der in Fig. 1 Spannungsmesseinrichtungen
51, 52, 61, 62 und Strommesseinrichtungen 81, 82 gezeigt sind, und weist eine Funktion
zur Detektion eines Ausfalls der Leuchteinheit und eine weitere Funktion zur Detektion
eines Ausfalls bei der Leuchteinheit auf.
[0040] Eine erste Teileinheit T1 der Messeinheit besitzt eine Eingangsspannungsmesseinheit
51 zur Bestimmung, ob der erste LED-Strang 11 ausgeschaltet und folglich der zweite
LED-Strang 12 (gemäß der Steuerfunktion zum alternierenden Einschalten der LED-Stränge)
an den zweiten Stromquellenpol 32 mit der zweiten Schalteinrichtung 22 angeschlossen
ist. Dazu ist diese Eingangsspannungsmesseinheit 51 parallel zu dem ersten LED-Strang
11 zwischen die erste Schalteinrichtung 21 und den Rückleiteranschluss geschaltet.
[0041] Die erste Teileinheit T1 der Messeinheit besitzt ferner eine Dioden-Flussspannungsmesseinheit
62, um die Dioden-Flussspannung an dem zweiten LED-Strang 12 zu messen. Die Eingangsspannungsmesseinheit
51 und die Dioden-Flussspannungsmesseinheit 62 sind Teil einer Spannungsmessfunktion
der Dioden-Flussspannung des zweiten LED-Strangs 12 bei Anschluss an den zweiten Stromquellenpol
32 mit der zweiten Schalteinrichtung 22.
[0042] Eine zweite Teileinheit T2 der Messeinheit besitzt eine Eingangsspannungsmesseinheit
52 zur Bestimmung, ob der zweite LED-Strang 12 ausgeschaltet und folglich der erste
LED-Strang 11 (gemäß der Steuerfunktion zum alternierenden Einschalten der LED-Stränge)
an den ersten Stromquellenpol 31 mit der ersten Schalteinrichtung 21 angeschlossen
ist. Dazu ist diese Eingangsspannungsmesseinheit 52 parallel zu dem zweiten LED-Strang
12 zwischen die zweite Schalteinrichtung 22 und den Rückleiteranschluss geschaltet.
[0043] Die zweite Teileinheit T2 der Messeinheit besitzt ferner eine Dioden-Flussspannungsmesseinheit
61, um die Dioden-Flussspannung an dem ersten LED-Strang 11 zu messen. Die Eingangsspannungsmesseinheit
52 und Dioden-Flussspannungsmesseinheit 61 sind Teil einer Spannungsmessfunktion der
Dioden-Flussspannung des ersten LED-Strangs 11 bei Anschluss an den ersten Stromquellenpol
31 mit der ersten Schalteinrichtung 21.
[0044] Die Funktion zur Detektion der Messeinheit umfasst einen Vergleich der mit den beiden
genannten Teileinheiten T1, T2 und Spannungsmessfunktionen ermittelten Dioden-Flussspannungen
und eine Ausfalldetektionssignalausgabe, wenn der Vergleich wenigstens einen Absolutwert
einer Spannungsdifferenz oberhalb eines Schwellenwertes ergibt. Insbesondere ist vorgesehen,
dass für den Schwellenwert ein erster Wert bei einer ersten Ausführung der ersten
Steuerfunktion bei einer Initialisierung der LED-Einheit und ein zweiter Wert bei
jeder weiteren Ausführung der ersten Steuerfunktion vorgesehen ist, wobei der erste
Wert niedriger als der zweite Wert ist. So ist beispielswiese der erste Wert auf 0,7
Volt und der zweite Wert auf 1,0 Volt festgelegt.
[0045] Fig. 1 zeigt auch eine erste Dioden-Flussstrommesseinheit 81 für eine erste Strommessfunktion,
wobei der erste LED-Strang 11 zwischen diese und den Rückleiteranschluss geschaltet
ist und eine zweite Dioden-Flussstrommesseinheit 82 für eine zweite Strommessfunktion,
wobei der zweite LED-Strang 12 zwischen diese und den Rückleiteranschluss geschaltet
ist. Dabei umfasst die Funktion zur Detektion der Messeinheit:
- die erste Strommessfunktion und zwar zur Messung Dioden-Flussstroms des ersten LED-Strangs
11 bei Anschluss an den ersten Stromquellenpol 31 mit der ersten Schalteinrichtung
21,
- die zweite Strommessfunktion und zwar zur Messung des Dioden-Flussstroms des zweiten
LED-Strangs 12 bei Anschluss an den zweiten Stromquellenpol 32 mit der zweiten Schalteinrichtung
22,
- eine Addition der Dioden-Flussströme, die mit den ersten und zweiten Strommessfunktionen
ermittelt sind, und
- eine Ausfalldetektionssignalausgabe, wenn die Addition wenigstens einen Wert unterhalb
eines Schwellenwertes ergibt.
[0046] Bei den ersten und zweiten Strommessfunktionen erfolgt die Bestimmung, ob der erste
bzw. zweite LED-Strang mit der jeweiligen Schalteinrichtung 21, 22 an den jeweiligen
Stromquellenpol 31, 32 angeschlossen ist, entsprechend den oben in Verbindung mit
den Teileinheiten T1, T2 und ihren Eingangsspannungsmesseinheiten 51, 52 beschriebenen
Funktionen.
[0047] Die Schalteinrichtungen 21, 22 sind jede Teil einer pulsweitenmodulierten Stromquelle
(PWM-Stromquelle) des jeweiligen LED-Strangs 11, 12, den sie an einen der Stromquellenpole
31, 32 anschließen können. Gemäß der Umschaltfunktion der Erfindung schalten gemäß
der ersten Steuerfunktion die PWM-Stromquellen vom Pluspol als Stromquellenpol 31,
32 abwechselnd je einen der LED-Stränge 11, 12 an, die über den Rückleiteranschluss
bzw. einen Rückleiter, der gegen Minus geschaltet sind. Die LED-Einheit ist auf einer
Platine mit thermischer Kopplung unter den ersten und zweiten LED-Strängen 11, 12
ausgebildet.
[0048] Wie beschrieben umfasst die in der mit Fig. 1 veranschaulichte Ausführung die Funktion
zur Detektion eine erste Strommessfunktion des Dioden-Flussstroms des ersten LED-Strangs
11 bei Einschaltung des ersten LED-Strangs 11, eine zweite Strommessfunktion des Dioden-Flussstroms
des zweiten LED-Strangs 12 bei Einschaltung des zweiten LED-Strangs 12, eine Addition
der Dioden-Flussströme, die mit den ersten und zweiten Messfunktionen ermittelt sind,
und eine Detektionssignalausgabe, wenn die Addition einen Wert unterhalb eines Schwellenwertes
ergibt.
[0049] Fig. 2 veranschaulicht detaillierter eine Ausführung mit den in Fig. 1 veranschaulichten
Teileinheiten T1, T2.
[0050] Wie in Fig. 2 veranschaulicht, haben die oben genannten Stromquellen pulsweitenmodulierte
Gleichspannungswandler. Der erste LED-Strang 11 ist zwischen einen ersten der Gleichspannungswandler
und den Gegenpol 4 geschaltet und die erste Schalteinrichtung 21 umfasst einen MOSFET
als spannungsgesteuerten Schalter 91 für die Funktion zum Anschließen des ersten LED-Stranges
11 an den ersten Stromquellenpol 31. Der zweite LED-Strang 12 ist zwischen einen zweiten
der Gleichspannungswandler und den Gegenpol 4 geschaltet und die zweite Schalteinrichtung
22 umfasst zwei MOSFETs als spannungsgesteuerten Schalter 92 für die Funktion zum
Anschließen des zweiten LED-Stranges 12 an den zweiten Stromquellenpol 32 bzw. als
weiteren spannungsgesteuerten Schalter 112B zum Anschließen des zweiten LED-Stranges
12 an den Gegenpol 4. Gemäß der Schaltungstopologie sind der erste und der zweite
Gleichspannungswandler Abwärtswandler bzw. Buck-Konverter.
[0051] Ein Gatter des spannungsgesteuerten Schalters 92 zum Anschließen des zweiten LED-Stranges
12 an den zweiten Stromquellenpol 32 empfängt über einen Schaltungssignalwiderstand
92A ein Signal der Steuerung.
[0052] Der erste Gleichspannungswandler umfasst insbesondere:
- den spannungsgesteuerten Schalter 91 der ersten Schalteinrichtung 21 und für die Funktion
zum Anschließen des ersten LED-Strangs 11 an den ersten Stromquellenpol 31,
- eine Drosselspule 101, die zwischen den ersten LED-Strang 11 und diesen spannungsgesteuerten
Schalter 91 geschaltet ist,
- eine Diode als Gleichrichtereinrichtung 111, die zwischen eine Verzweigung unter dem
Schalter 91 und der Drosselspule 101 einerseits und den Gegenpol 4 andererseits geschaltet
ist,
- einen Elektrolytkondensator 131, der zwischen eine Verzweigung unter dem ersten LED-Strang
11 und der Drosselspule 101 einerseits und den Gegenpol 4 andererseits geschaltet
ist, und
- einen weiteren Kondensator 121,der zur Stabilisierung zwischen den ersten Stromquellenpol
31 und den Gegenpol 4 geschaltet ist.
[0053] Der zweite Gleichspannungswandler umfasst insbesondere:
- den spannungsgesteuerten Schalter 92 der zweiten Schalteinrichtung 22 und für die
Funktion zum Anschließen des zweiten LED-Strangs 12 an den zweiten Stromquellenpol
32,
- eine Drosselspule 102, die zwischen den zweiten LED-Strang 12 und den spannungsgesteuerten
Schalter 92 geschaltet ist,
- einen Kondensator 122, der zwischen eine Verzweigung unter dem zweiten LED-Strang
12 und der Drosselspule 102 einerseits und den Gegenpol 4 andererseits geschaltet
ist, und
- einen Elektrolytkondensator 132, der zwischen eine Verzweigung unter dem weiteren
Kondensator 121 und den Gegenpol 4 einerseits und den zweiten Stromquellenpol 32 andererseits
geschaltet ist.
[0054] Alle in Fig. 2 gezeigten Schalter 91, 92 sind als MOSFETs ausgeführt. Sie sind über
Schaltersignalwiderstände 91A, 92A von der Steuerung (nicht gezeigt) angesteuert.
Mit der Steuerung wird über die Gleichspannungswandler die erste und zweite Steuerfunktion
sichergestellt.
[0055] Fig. 2 veranschaulicht die Spannungsüberwachung mit den Teileinheiten T1 und T2 der
zu Fig. 1 beschriebenen Ausführung, wobei vorgesehen ist, dass der Gegenpol 4 einem
Batteriemittelabgriff, der erste Stromquellenpol 31 einem Batteriepluspol und der
zweiten Stromquellenpol 32 einem Batterieminuspol entspricht. Die veranschaulichte
Spannungsüberwachung ist so insbesondere zur Spannungsüberwachung von zwei Batterien
verwendbar.
[0056] Von den ersten und zweiten Gleichspannungswandlern ist der zweite Gleichspannungswandler
ein Abwärtswandler mit dem Gegenpol 4 und dem zweiten Spannungsquellenpol 32 als Spannungsausgang
und dem zweiten LED-Strang 12 und dem zweiten Spannungsquellenpol 32 am Spannungseingang
und mit einer Diode 112 Als Gegenpol 4 ist ein durch einen Batteriemittelabgriff erhaltener
Pol vorgesehen. Der zweite Stromquellenpol 32 ist bei der veranschaulichten Ausführungsform
der Batterieminuspol.
[0057] Wie in Fig. 2 veranschaulicht, ist mit jeweils dem ersten Gleichspannungswandler
am ersten Stromquellenpol 31 und dem ersten LED-Strang 11 bzw. dem zweiten Gleichspannungswandler
am zweiten Stromquellenpol 32 und dem zweiten LED-Strang 12 jeweils eine der Teileinheiten
T1 bzw. T2 für Spannungsmessungen über Sätze von Widerständen R5, R7 bzw. R6, R8 verbunden.
Jede der Teileinheiten T1, T2 weist dabei je zwei Kombinationen aus einem Komparator
N5, N6, N7, N8 und einem die Komparatoreingänge verbindenden Messwiderstand R5, R6,
R7, R8 auf.
[0058] In jeder der Teileinheiten T1, T2 sind die Komparatoren über Eingänge unterschiedlicher
Polung miteinander verbunden und die entsprechende Verbindung verzweigt zu dem Gegenpol
4, d.h. dem Batteriemittelabgriff. Ein aus Komparatoren N5, N6 der ersten und zweiten
Teileinheit T1, T2 gebildetes Komparatorpaar ist dabei mit seinen Plus-Eingängen jeweils
über Widerstände R9, R12 mit dem ersten LED-Strang 11 verbunden, und zwar mit seinem
mit der Drosselspule 101 des ersten Gleichspannungswandlers verbundenen Ende. Entsprechend
ist ein anderes Paar von aus der ersten und zweiten Teileinheit T1, T2 gewählten Komparatoren
N7, N8 mit seinen Minuseingängen jeweils über Widerstände R10, R11 mit dem zweiten
LED-Strang 12 verbunden, und zwar mit seinem mit der Drosselspule 102 des zweiten
Gleichstromwandlers verbundenen Ende. Dabei ist vorgesehen, dass am Ausgang des Komparators
N5 eine Eingangsspannung des ersten LED-Strangs 11 erhalten wird, am Ausgang des Komparators
N6 eine Dioden-Flussspannung des ersten LED-Strangs 11 erhalten wird, am Ausgang des
Komparators N7 eine Eingangsspannung des zweiten LED-Strangs 12 erhalten wird und
am Ausgang des Komparators N8 eine Dioden-Flussspannung des ersten LED-Strangs 11
erhalten wird. Unter erhaltener Spannung ist dabei ein die entsprechende Spannung
repräsentierender Spannungswert zu verstehen.
[0059] Die LEDs beider LED-Stränge 11, 12 müssen nicht auf einer Platine und mit thermischer
Kopplung, z.B. durch eine gemeinsame Platzierung der LEDs der ersten und zweiten Gruppen
auf einer Leiterkarte und einem Kühlkörper angeordnet sein, um eine Spannungsüberwachung
derart zu erlauben, dass LEDs mit unterschiedlichen Spannungs-BINs bis zu dem zulässigen
maximalen Leitungswiderstand betrieben werden können. Bei der Spannungsüberwachung
eines zweikanaligen Signalgebers mit der LED-Einheit für einen bestimmten LED-Typ
mit festgelegtem Spannungs-BIN soll, wenn dieser Typ nicht verfügbar ist, ein Ersatztyp
nicht erst nach Änderung eines Sollwerts zur Spannungsüberwachung eingesetzt werden
können.
[0060] Durch die Spannungsüberwachung kann zuverlässig ein Kurzschluss bei einem LED-Strang
11, 12, insbesondere infolge der Durchlegierung einer LED bei einem der LED-Stränge,
erkannt werden. Dabei wird vorteilhaft eine Spannungsüberwachung auf Basis eines Vergleichs
der beiden LED-Stränge 11, 12 in einer Initialisierungsphase, z.B. bis zu einem wie
in Fig. 3 veranschaulichten Zeitpunkt t1 nach Einschalten der LED-Einheit, genutzt.
Die Initialisierungsphase kann auch nur je eine Einschaltung für jeden der beiden
LED-Stränge 11, 12, d.h. jeweils die erste Einschaltung ab Einschalten der LED-Einheit
umfassen. Anders ausgedrückt umfasst diese Initialisierungsphase eine alternierende
Einschaltung der beiden LED-Stränge 11, 12. Insbesondere bei kurzen Einschaltphasen
der LED-Stränge 11, 12 werden danach in jedem der LED-Stränge 11, 12 nur geringe Sprünge
der Dioden-Flussspannung auftreten. Dabei ist vorteilhaft die Dauer der Einschaltphasen
gewählt zwischen etwa 0,5 und 5 Sekunden, vorteilhafter zwischen etwa 0,5 und 3 Sekunden
und insbesondere zwischen etwa 0,5 und 1 Sekunden. Es erfolgt dann nach Ende der Initialisierungsphase
eine Überwachung der Dioden-Flussspannungsänderungen zwischen aufeinanderfolgenden
Einschaltphasen des jeweils überwachten LED-Strangs. Vorzugsweise erfolgt nach Ende
der Initialisierungsphase für jeden der LED-Stränge eine Überwachung der Dioden-Flussspannungsänderungen
zwischen aufeinanderfolgenden Einschaltphasen dieses LED-Strangs.
[0061] Bei der in Fig. 2 veranschaulichten Schaltung wird bei den ersten beiden Einschaltungen
der beiden LED-Stränge 11, 12 als Initialisierung die aus den jeweiligen Dioden-Flussspannungen
der Strang-LEDs resultierende Spannung beider LED-Stränge 11, 12 ermittelt. Der Unterschied
der beiden Spannungen darf bei diesem Beispiel nicht größer als 0,7 Volt sein. Wenn
dies als Initialisierung sichergestellt ist, beginnt die Betriebsphase (Normalbetrieb).
In der Betriebsphase wird dann überwacht, ob von dem letzten Spannungswert kein Spannungssprung
größer 1 Volt erfolgt ist. Eine Temperaturnachführung der Spannungsgrenzen ist dabei
nicht nötig und entfällt.
[0062] Ein mit der LED-Einheit ausgeführtes Verfahren funktioniert bei entsprechender Toleranzvorgabe
des Vergleichs unabhängig vom Spannungs-BIN der LEDs. Kommt es zu einem Ausfall einer
LED, wird eine Differenz der Dioden-Durchflussspannungen beider LED-Stränge 11, 12
≠ 0 und über- oder unterschreitet dieser eine vorgesehene detektierbare Toleranz.
Es ist eine enge Toleranzvorgabe erlaubt, da durch Vergleich von Vorwärtsspannungen
der ersten und zweiten Gruppe Vorwärtsspannungsschwankungen aufgrund von Produktionstoleranzen
der LEDs gemittelt sind. Bei der Überwachung des Paars aus erstem und zweitem LED-Strang
11, 12 ist vorgesehen, dass die LEDs in jedem der Stränge von einem gleich großen
LED-Strom durchflossen werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0063]
- 11
- erster LED-Strang
- 12
- zweiter LED-Strang
- 21
- erste Schalteinrichtung
- 22
- zweite Schalteinrichtung
- 31
- erster Pol
- 32
- zweiter Pol
- 4
- Gegenpol
- 51, 52
- Eingangsspannungsmesseinheit
- 61, 62
- Dioden-Flussspannungsmesseinheit
- 91, 92
- Schalter
- 91A, 92A
- Schaltersignalwiderstand
- 101, 102
- Drosselspule
- 111, 112
- Diode
- 121, 122
- Kondensator
- 131, 132
- Elektrolytkondensator
- N5 - N8
- Komparator
- R5 - R12
- Widerstand
- T1, T2
- Teileinheit
- t1
- Zeitpunkt
1. LED-Einheit für Lichtsignalgeber, umfassend:
- eine Leuchteinheit, umfassend einen ersten LED-Strang (11) und einen zweiten LED-Strang
(12),
- eine erste Schalteinrichtung (21) mit einer Funktion zum Anschließen des ersten
LED-Stranges (11) an einen ersten Stromquellenpol (31) und eine zweite Schalteinrichtung
(22) mit einer Funktion zum Anschließen des zweiten LED-Stranges (12) an einen zweiten
Stromquellenpol (32),
- einen Gegenpol (4) für sowohl den ersten als auch den zweiten Stromquellenpol (31,
32), wobei jeder der ersten und zweiten LED-Stränge (11, 12) zwischen eine der ersten
bzw. zweiten Schalteinrichtungen (21, 22) und den Gegenpol (4) geschaltet ist,
- eine Steuerung der ersten und zweiten Schalteinrichtungen (21, 22), welche eine
erste Steuerfunktion zum alternierenden Einschalten der ersten und zweiten LED-Stränge
(11, 12) mit den ersten und zweiten Schalteinrichtungen (21, 22) umfasst und
- eine Messeinheit (51, 52, 61, 62) der Steuerung mit einer Funktion zur Detektion
eines Ausfalls bei der Leuchteinheit,
dadurch gekennzeichnet, dass die Funktion zur Detektion folgende Teilfunktionen umfasst:
- eine erste Spannungsmessfunktion der Dioden-Flussspannung des ersten LED-Strangs
(11) bei Anschluss an den ersten Stromquellenpol (31) mit der ersten Schalteinrichtung
(21),
- eine zweite Spannungsmessfunktion der Dioden-Flussspannung des zweiten LED-Strangs
(12) bei Anschluss an den zweiten Stromquellenpol (32) mit der zweiten Schalteinrichtung
(22),
- eine Ausfalldetektionssignalausgabe, wenn
-- bis zu einem Zeitpunkt nach Einschalten der LED-Einheit ein Absolutwert einer Spannungsdifferenz
zwischen der mit der ersten und mit der zweiten Spannungsmessfunktionen ermittelten
Dioden-Flussspannung einen ersten Schwellenwert überschreitet oder ein Absolutwert
einer Spannungsdifferenz von Dioden-Flussspannungen, die in unterschiedlichen Einschaltphasen
von einem der LED-Stränge (11, 12) wenigstens teilweise nach dem Zeitpunkt von einer
der Spannungsmessfunktionen gemessen sind,_einen zweiten Schwellenwert überschreitet.
2. LED-Einheit für Lichtsignalgeber nach Anspruch 1, wobei die Ausfalldetektionssignalausgabe
sowohl bei Überschreitung des zweiten Schwellenwerts durch den Absolutwert der Spannungsdifferenz
der mit der ersten Spannungsmessfunktion nach dem Zeitpunkt gemessenen Dioden-Flussspannungen
als auch bei Überschreitung des zweiten Schwellenwerts durch den Absolutwert der Spannungsdifferenz
der mit der zweiten Spannungsmessfunktion nach dem Zeitpunkt gemessenen Dioden-Flussspannungen
vorgesehen ist.
3. LED-Einheit für Lichtsignalgeber nach Anspruch 1 oder 2, wobei der erste Schwellenwert
kleiner ist als der zweite Schwellenwert.
4. LED-Einheit für Lichtsignalgeber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der
Zeitpunkt nach Einschalten LED-Einheit zeitlich von einem Zeitpunkt des Einschaltens
der LED-Einheit durch eine erste Einschaltphase des ersten LED-Strangs (11) und eine
erste Einschaltphase des zweiten LED-Strangs (12) beabstandet ist.
5. LED-Einheit für Lichtsignalgeber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
unterschiedlichen Einschaltphasen von einem der LED-Stränge (11, 12) zeitlich durch
eine Ausschaltphase dieses LED-Strangs beabstandet sind.
6. LED-Einheit für Lichtsignalgeber nach Anspruch 5, wobei die Dauer jeder der Einschaltphasen
und der Ausschaltphasen zwischen 0,5 und 1 Sekunden liegt.
7. LED-Einheit für Lichtsignalgeber nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite LED-Strang (11, 12) je einen Satz von Hochleistungs-LEDs
aufweisen, wobei jeder Satz drei bis sechs Hochleistungs-LEDs aufweist.
8. LED-Einheit für Lichtsignalgeber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend:
- einen ersten Gleichspannungswandler, wobei der erste LED-Strang (11) zwischen den
ersten Gleichspannungswandler und den Gegenpol (4) geschaltet ist und die erste Schalteinrichtung
(21) einen spannungsgesteuerten Schalter (91) des ersten Gleichspannungswandlers für
die Funktion zum Anschließen des ersten LED-Stranges (11) an den ersten Stromquellenpol
(31) umfasst,
- einen zweiten Gleichspannungswandler, wobei der zweite LED-Strang (12) zwischen
den zweiten Gleichspannungswandler und den Gegenpol (4) geschaltet ist und die zweite
Schalteinrichtung (22) einen spannungsgesteuerten Schalter (92) des zweiten Gleichspannungswandlers
für die Funktion zum Anschließen des zweiten LED-Stranges (12) an den zweiten Stromquellenpol
(32) umfasst.
9. Lichtsignalgeber, insbesondere Signalleuchte für Bahnübergänge, dessen Leuchtmittel
mit einer LED-Einheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche auf einer Platine und
einer Optik gebildet ist, die einen Kollimator und/oder eine Streulinse zur Ausrichtung
von Licht umfasst, das von den LED-Strängen (11, 12) abgestrahlt wird.
10. Verfahren zur Überwachung von einem ersten LED-Strang (11) und/oder einem zweiten
LED-Strang (12) einer LED-Einheit für Lichtsignalgeber, wobei die LED-Einheit eine
erste Schalteinrichtung (21) mit einer Funktion zum Anschließen des ersten LED-Stranges
(11) an einen ersten Stromquellenpol (31), eine zweite Schalteinrichtung (22) mit
einer Funktion zum Anschließen des zweiten LED-Stranges (12) an einen zweiten Stromquellenpol
(32) und einen Gegenpol (4) für sowohl den ersten als auch den zweiten Stromquellenpol
(31, 32) umfasst, wobei jeder der ersten und zweiten LED-Stränge (11, 12) zwischen
eine der ersten bzw. zweiten Schalteinrichtungen (21, 22) und den Gegenpol (4) geschaltet
ist,
wobei das Verfahren umfasst:
- ein alternierendens Einschalten der ersten und zweiten LED-Stränge (11, 12) mit
den ersten und zweiten Schalteinrichtungen (21, 22),
- eine erste Spannungsmessung der Dioden-Flussspannung des ersten LED-Strangs (11)
bei Anschluss an den ersten Stromquellenpol (31) mit der ersten Schalteinrichtung
(21),
- eine zweite Spannungsmessung der Dioden-Flussspannung des zweiten LED-Strangs (12)
bei Anschluss an den zweiten Stromquellenpol (32) mit der zweiten Schalteinrichtung
(22), und
- eine Überwachung zur Detektion eines Ausfalls bei der Detektionseinheit,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Überwachung eine Überwachung ist, ob bis zu einem Zeitpunkt nach Einschalten
der LED-Einheit
-- ein Absolutwert einer Spannungsdifferenz zwischen der mit der ersten und der mit
der zweiten Spannungsmessung ermittelten Dioden-Flussspannung einen ersten Schwellenwert
überschreitet oder
-- ein Absolutwert einer Spannungsdifferenz von Dioden-Flussspannungen, die in unterschiedlichen
Einschaltphasen von einem der LED-Stränge (11, 12) wenigstens teilweise nach dem Zeitpunkt
von einer der Spannungsmessungen gemessen sind, einen zweiten Schwellenwert überschreitet.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Überwachung eine Ausfalldetektionssignalausgabe
umfasst, und zwar sowohl bei Überschreitung des zweiten Schwellenwerts durch den Absolutwert
der Spannungsdifferenz der mit der ersten Spannungsmessung nach dem Zeitpunkt gemessenen
Dioden-Flussspannungen als auch bei Überschreitung des zweiten Schwellenwerts durch
den Absolutwert der Spannungsdifferenz der mit der zweiten Spannungsmessung nach dem
Zeitpunkt gemessenen Dioden-Flussspannungen.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei der erste Schwellenwert kleiner ist als
der zweite Schwellenwert.
13. Verfahren nach Anspruch 10, 11 oder 12, wobei der Zeitpunkt nach Einschalten LED-Einheit
zeitlich von einem Zeitpunkt des Einschaltens der LED-Einheit durch eine erste Einschaltphase
des ersten LED-Strangs (11) und eine erste Einschaltphase des zweiten LED-Strangs
(12) beabstandet ist.
14. Verfahren nach Anspruch 10, 11, 12 oder 13, wobei die unterschiedlichen Einschaltphasen
von einem der LED-Stränge (11, 12) zeitlich durch eine Ausschaltphase dieses LED-Strangs
beabstandet sind.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei die Dauer jeder der Einschaltphasen und der Ausschaltphasen
zwischen 0,5 und 1 Sekunden liegt.