[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenzuführvorrichtung für Rundstrickmaschinen mit Ringelapparaten,
die Fadenleitrohre in einer Anzahl je Ringelapparat aufweist, die der Anzahl der durch
die Ringelapparate verarbeitbaren Fäden entspricht, wobei die Fadenleitrohre jeweils
zwischen einer Aufnahme für eine Fadenspule und einem dem Ringelapparat vorgeschalteten
Ringelfournisseur angeordnet sind.
[0002] Bei diesen bekannten Fadenzuführvorrichtungen von Ringelmaschinen werden zur Fadenüberwachung
Spezial-Ringelfournisseure eingesetzt, die mit einem Absteller je Faden am Auslauf
des Fournisseurs versehen sind. Die Absteller stoppen die Maschine, sobald ein Fadenbruch
oder das Fadenende einer Spule detektiert wird. Die Absteller befinden sich jedoch
unmittelbar vor der Strickstelle, sodass nach einem Fadenbruch bei schnell laufenden
Strickmaschinen häufig zu wenig Zeit verbleibt, die Maschine rechtzeitig zu stoppen,
bevor Strickfehler wegen des fehlenden Fadens auftreten. Außerdem können mit den Spezial-Fournisseuren
nur fehlende Fäden aber keine anderen Fadenfehler wie Verdickungen überwacht werden.
[0003] Aus der
DE 38 33 969 A1 ist eine Garnzuführeinrichtung für Strickmaschinen bekannt, bei der in einem Fadenleitrohr
eine Sensoreinrichtung zur Erkennung eines Fadenbruchs in einigem Abstand vor der
Strickstelle angeordnet ist. Diese Garnzuführeinrichtung ist jedoch nicht für die
besonderen Anforderungen von Ringelmaschinen einsetzbar und kann ebenfalls nur einen
fehlenden Faden aber keine anderen Fadenfehler detektieren.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Fadenzuführeinrichtung
für Ringelmaschinen vorzuschlagen, mit der alle auftretenden Fadenfehler zuverlässig
detektiert werden können und die Ringelmaschine bei Auftreten eines Fehlers rechtzeitig
abschaltbar ist.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Fadenzuführvorrichtung für Rundstrickmaschinen
mit Ringelapparaten, die Fadenleitrohre in einer Anzahl je Ringelapparat aufweist,
die der Anzahl der durch die Ringelapparate verarbeitbaren Fäden entspricht, wobei
die Fadenleitrohre jeweils zwischen einer Aufnahme für eine Fadenspule und einem dem
Ringelapparat vorgeschalteten Ringelfournisseur angeordnet und mit einer Fadensensoreinrichtung
versehen sind, wobei die Fadensensoreinrichtungen aller einer Strickstelle zugeordneten
Fadenleitrohre gemeinsam durch eine Überwachungseinrichtung auswertbar sind und wobei
durch die Überwachungseinrichtung bei Detektion eines Fadenfehlers ein Stoppsignal
für die Maschinensteuerung generierbar ist.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Fadenzuführvorrichtung können Standard-Fournisseure eingesetzt
werden. Das umständliche Einfädeln der Fäden in die Absteller der bekannten Spezialfournisseure
kann entfallen. Die Detektion eines Fadenfehlers findet außerdem in einem größeren
Abstand vor einer Strickstelle statt, sodass ein Abstellen der Maschine auch bei schnell
laufenden Maschinen rechtzeitig erfolgen kann. Durch die parallele Überwachung aller
zu einer Strickstelle zugeführten Fäden können neben Fadenbrüchen oder Fadenenden
auch Musterungsfehler detektiert werden. Zu diesem Zweck kann die Überwachungseinrichtung
vorzugsweise von der Maschinensteuerung mit den Musterdaten des Gestricks versorgt
werden, sodass sie bei Detektion eines Musterungsfehlers ein Stoppsignal für die Maschinensteuerung
generieren kann.
[0007] Dabei können die Fadenleitrohre mindestens eine Fadenumlenkstelle aufweisen und die
Fadensensoreinrichtung im Bereich der Umlenkstelle angeordnet sein. Die Fäden kommen
dadurch automatisch gegen die Sensoreinrichtung in Anlage. Besonders vorteilhaft ist
es dabei, wenn die Fadensensoreinrichtungen jeweils in einem von der Strickstelle
entfernten Abschnitt der Fadenleitrohre angeordnet sind. Umso größer der Abstand zwischen
der Sensoreinrichtung und der Strickstelle ist, umso länger ist die zum Abstellen
der Maschine zur Verfügung stehende Zeit.
[0008] Die Fadensensoreinrichtungen können vorzugsweise kapazitive oder optische Sensoren
aufweisen. Mit diesen Sensoren sind nicht nur Fadenbrüche sondern auch andere Fadenfehler
detektierbar.
[0009] Für Ringelmaschinen sollten die Fadensensoreinrichtungen das Vorhandensein eines
Fadens im Fadenleitrohr und die Fadenbewegung überwachen können, um Strickfehler ausschließen
zu können. Vorzugsweise werden daher solche Sensoreinrichtungen eingesetzt.
[0010] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Fadensensoreinrichtungen auch die Fadenqualität
überwachen. In diesem Fall kann die Maschine auch abgestellt werden, wenn beispielsweise
Fadenverdickungen festgestellt werden.
[0011] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Zuführen von Fäden zu einer Rundstrickmaschine
mit Ringelapparaten, mit einer Fadenzuführvorrichtung, die Fadenleitrohre in einer
Anzahl je Ringelapparat aufweist, die der Anzahl der durch die Ringelapparate verarbeitbaren
Fäden entspricht, wobei die Fadenleitrohre jeweils zwischen einer Aufnahme für eine
Fadenspule und einem dem Ringelapparat vorgeschalteten Ringelfournisseur angeordnet
und mit einer Fadensensoreinrichtung versehen sind, das gekennzeichnet ist durch die
Schritte:
a. Einfädeln je eines Fadens in die zu einem Ringelapparat führenden Fadenleitrohre
sowie in den Ringelfournisseur;
b. Überwachung des Vorhandenseins eines Fadens sowie der Bewegung eines Fadens in
allen einer Strickstelle zugeordneten Fadenleitrohren mithilfe von in den Fadenleitrohren
angeordneten Sensoreinrichtungen;
c. Auswerten der Signale der Sensoreinrichtungen aller einer Strickstelle zugeordneten
Fadenleitrohre mithilfe einer Überwachungseinrichtung;
d. Auslösen eines Maschinenstoppsignals, sofern die Überwachungseinrichtung in einem
der Fadenleitrohre keinen Faden und/oder in keinem der Fadenleitrohre einen bewegten
Faden detektiert.
[0012] Im Gegensatz zu bekannten Verfahren der Fadenüberwachung bei Ringelmaschinen wird
hier also nicht nur das Auftreten eines Fadenbruchs oder eines Fadenendes überwacht
sondern auch, ob sich in mindestens einem Fadenleitrohr ein Faden bewegt, d. h. ob
der Strickstelle überhaupt ein Faden zugeführt wird. Damit leistet das erfindungsgemäße
Verfahren deutlich mehr als die bekannten Verfahren, wodurch mehr Strickfehler vermieden
werden können.
[0013] Wenn die Überwachungseinrichtung zudem auch dann ein Maschinenstoppsignal auslöst,
falls eine der Sensoreinrichtungen eine Fadenverdickung feststellt, kann die Qualitätssicherung
mit dem Überwachungsverfahren weiter erhöht werden.
[0014] Mit Bezug auf die einzige Figur wird nachfolgend ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer Fadenzuführvorrichtung näher beschrieben. Die Figur zeigt dabei schematisch
ein Fadenleitrohr 10, das zwischen einem Spulengatter 11 und einem Ringelfournisseur
12 angeordnet ist. Das Fadenleitrohr 10 weist zwei Umlenkungen 10.1, 10.2 um jeweils
90° auf, wobei in der vom Fournisseur 12 weiter entfernt liegenden Umlenkung 10.2
eine Sensoreinrichtung 13 mit nicht näher dargestellten kapazitiven oder optischen
Sensoren angeordnet ist. Die Sensoreinrichtung 13 überwacht, ob sich im Fadenleitrohr
10 ein Faden befindet, ob sich der Faden bewegt und ob der Faden gegebenenfalls eine
Verdickung aufweist. Jedem der Ringelfournisseure 12 sind dabei so viele Fadenleitrohre
10 mit Sensoreinrichtungen 13 zugeordnet wie ein dem Fournisseur 13 nachgeschalteter
Ringelapparat 14 an Fäden verarbeiten kann. Der Ringelapparat 14 führt dann jeweils
einen der Fäden der Fadenleitrohre 10 einer oder mehreren Strickstelle/n 15 einer
Rundstrickmaschine zu. Dabei können auch mehr als ein Ringelapparat 14 einer Strickstelle
15 zugeordnet sein, um die Anzahl der möglichen Farben zu erhöhen. In jedem Fall werden
die Sensoreinrichtungen 13 aller einer Strickstelle 15 zugeordneten Fadenleitrohre
10 von einer hier nicht näher dargestellten Überwachungseinrichtung gemeinsam ausgewertet.
Stellt die Überwachungseinrichtung in einem der Fadenleitrohre einen Fadenbruch, ein
Fadenende oder eine Fadenverdickung fest, so löst sie ein Maschinenstoppsignal aus.
Außerdem wird ein Maschinenstoppsignal ausgelöst, wenn sich zwar in jedem Fadenleitrohr
10 ein Faden befindet, sich aber keiner der Fäden bewegt. Auch dann würde beim weiteren
Betrieb der Maschine ein Strickfehler auftreten, der so vermieden werden kann.
1. Fadenzuführvorrichtung für Rundstrickmaschinen mit Ringelapparaten (14), die Fadenleitrohre
(10) in einer Anzahl je Ringelapparat (14) aufweist, die der Anzahl der durch die
Ringelapparate (14) verarbeitbaren Fäden entspricht, wobei die Fadenleitrohre (10)
jeweils zwischen einer Aufnahme (11) für eine Fadenspule und einem dem Ringelapparat
(14) vorgeschalteten Ringelfournisseur (12) angeordnet und mit einer Fadensensoreinrichtung
(13) versehen sind, wobei die Fadensensoreinrichtungen (13) aller einer Strickstelle
(15) zugeordneten Fadenleitrohre (10) gemeinsam durch eine Überwachungseinrichtung
auswertbar sind und wobei durch die Überwachungseinrichtung bei Detektion eines Fadenfehlers
ein Stoppsignal für die Maschinensteuerung generierbar ist.
2. Fadenzuführvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung von der Maschinensteuerung mit Musterdaten eines mit
der Rundstrickmaschine herzustellenden Gestricks versorgbar ist und mit der Überwachungseinrichtung
bei Detektion eines Musterungsfehlers ein Stoppsignal für die Maschinensteuerung generierbar
ist.
3. Fadenzuführvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenleitrohre (10) mindestens eine Fadenumlenkstelle (10.1, 10.2) aufweisen
und die Fadensensoreinrichtung (13) im Bereich der Umlenkstelle (10.2) angeordnet
ist.
4. Fadenzuführvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadensensoreinrichtungen (13) jeweils in einem von der Strickstelle (15) entfernten
Abschnitt (10.2) der Fadenleitrohre (10) angeordnet sind.
5. Fadenzuführvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadensensoreinrichtungen (13) kapazitive oder optische Sensoren aufweisen.
6. Fadenzuführvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadensensoreinrichtungen (13) das Vorhandensein eines Fadens im Fadenleitrohr
(10) und die Fadenbewegung überwachen.
7. Fadenzuführvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadensensoreinrichtungen (13) auch die Fadenqualität überwachen.
8. Verfahren zum Zuführen von Fäden zu einer Rundstrickmaschine mit Ringelapparaten (14),
mit einer Fadenzuführvorrichtung, die Fadenleitrohre (10) in einer Anzahl je Ringelapparat
(14) aufweist, die der Anzahl der durch die Ringelapparate (14) verarbeitbaren Fäden
entspricht, wobei die Fadenleitrohre (10) jeweils zwischen einer Aufnahme (11) für
eine Fadenspule und einem dem Ringelapparat (14) vorgeschalteten Ringelfournisseur
(12) angeordnet und mit einer Fadensensoreinrichtung (13) versehen sind,
gekennzeichnet durch die Schritte:
a. Einfädeln je eines Fadens in die zu einem Ringelapparat (14) führenden Fadenleitrohre
(10) sowie in den Ringelfournisseur (12);
b. Überwachung des Vorhandenseins eines Fadens sowie der Bewegung eines Fadens in
allen einer Strickstelle (15) zugeordneten Fadenleitrohren (10) mithilfe von in den
Fadenleitrohren (10) angeordneten Sensoreinrichtungen (13);
c. Auswerten der Signale der Sensoreinrichtungen (13) aller einer Strickstelle (15)
zugeordneten Fadenleitrohre (10) mithilfe einer Überwachungseinrichtung;
d. Auslösen eines Maschinenstoppsignals, sofern die Überwachungseinrichtung in einem
der Fadenleitrohre (10) keinen Faden und/oder in keinem der Fadenleitrohre (10) einen
bewegten Faden detektiert.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung auch dann ein Maschinenstoppsignal auslöst, falls eine
der Sensoreinrichtungen (13) eine Fadenverdickung feststellt.