[0001] Die Erfindung betrifft einen Zylinderliner für einen Grossdieselmotor gemäß dem Oberbegriff
des unabhängigen Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Bestimmung eines Kennwerts einer
Schmiermittelschicht gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 12.
[0002] Grossdieselmotoren werden häufig als Antriebsaggregate für Schiffe oder auch im stationären
Betrieb, z.B. zum Antrieb grosser Generatoren zur Erzeugung elektrischer Energie eingesetzt.
Dabei laufen die Motoren in der Regel über beträchtliche Zeiträume im Dauerbetrieb,
was hohe Anforderungen an die Betriebssicherheit und die Verfügbarkeit stellt. Daher
sind für den Betreiber insbesondere lange Wartungsintervalle, geringer Verschleiss
und ein wirtschaftlicher Umgang mit Brenn- und Betriebsstoffen zentrale Kriterien
für den Betrieb der Maschinen. Unter anderem ist das Kolbenlaufverhalten im Zylinderliner
solcher grossbohrigen langsam laufenden Dieselmotoren ein bestimmender Faktor für
die Länge der Wartungsintervalle, die Verfügbarkeit und über die Qualität und den
Schmiermittelverbrauch auch unmittelbar für die Betriebskosten und damit für die Wirtschaftlichkeit.
Damit kommt der komplexen Problematik des Kolbenlaufverhaltens von Grossdieselmotoren
sowie deren Schmierung eine immer grössere Bedeutung zu.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher einen Zylinderliner und ein Verfahren vorzuschlagen,
die es ermöglichen ein Schmiermittel am Zylinderliner einfach und effizient zu untersuchen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Zylinderliner für einen Grossdieselmotor
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Bestimmung eines Kennwerts
einer Schmiermittelschicht mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst.
[0005] Die abhängigen Ansprüche beziehen sich auf besonders vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung.
[0006] Die Erfindung betrifft somit einen Zylinderliner für einen Grossdieselmotor, umfassend:
- einen Kolben, der verschiebbar im Zylinderliner entlang einer Zylinderachse des Zylinderliners
hin- und herbewegbar angeordnet ist,
- eine Oberseite des Kolbens, die zusammen mit einer Lauffläche des Zylinderliners und
einem am Zylinderliner angeordneten Zylinderdeckel einen Brennraum begrenzt,
- und eine Schmiereinrichtung zum Einbringen eines Schmiermittels in den Zylinderliner,
wobei das Schmiermittel im Betriebszustand im Zylinderliner eine Schmiermittelschicht
ausbildet.
[0007] Der Zylinderliner umfasst mindestens einen Durchgang und am Durchgang ist ein optisches
Element angeordnet, wobei das optische Element derart ausgestaltet und angeordnet
ist, dass die Schmiermittelschicht mit einem Beleuchtungsstrahl in Form von elektromagnetischer
Strahlung beleuchtbar ist.
[0008] Der Durchgang kann sich im Zylinderdeckel oder in einer Zylinderwand, also einer
Mantelfläche des Zylinderliners befinden. Der Durchgang kann einen Aussenbereich des
Zylinderliners, also einen Bereich ausserhalb des Zylinderliners, mit einem Innenbereich,
also einem Bereich oder Volumen innerhalb des Zylinderliners verbinden. Bevorzugt
kann der Durchgang in den Brennraum ausgebildet sein. Der Durchgang kann als Hohlkörper
mit einer kreisförmigen oder dreieckigen oder rechteckigen oder mehreckigen Grundfläche
ausgebildet sein. Der Durchgang kann sich aber auch in Richtung des Innen- oder Aussenbereichs
des Zylinderliners konisch aufweiten. Der Durchgang kann eine Längsachse aufweisen
und die Längsachse des Durchgangs kann mit der Zylinderachse einen Winkel ausbilden,
insbesondere einen Winkel zwischen 20 bis 160 Grad ausbilden, d.h. der Durchgang kann
also gerade oder schräg durch die Zylinderwand führen. Der Durchgang kann aber auch
einen oder mehrere Abschnitte umfassen, deren weitere Längsachsen gleiche oder verschiedene
Winkel mit der Zylinderachse einschliessen. An einer Öffnung des Durchgangs in Richtung
des Innenbereichs des Zylinderliners, insbesondere in den Brennraum kann ein Abschlusselement
angeordnet sein, um ein Eindringen des Schmiermittels in den Durchgang zu verhindern.
Das Abschlusselement kann optisch transparent sein.
[0009] Ausserdem kann ein Teil des Durchgangs in Richtung des Innenbereichs als ein Sammelbereich
ausgebildet sein. Unter einem Sammelbereich kann, wenn der Kolben im Betriebszustand
bei der Hin- und Herbewegung den Sammelbereich verschliesst, ein geschlossenes definiertes
Sammelvolumen verstanden werden, in dem sich das Schmiermittel sammelt und eine Schmiermittelschicht
ausbildet. Der Zylinderliner kann aber auch zwei, drei oder mehrere Durchgänge umfassen,
wobei die zwei, drei oder mehreren Durchgänge beispielsweise in den Innenbereich des
Zylinderliners oder aber in den Sammelbereich münden können. Ebenso können zwei, drei
oder mehrere Durchgänge unabhängig voneinander mit oder ohne Sammelbereich am Zylinderliner
ausgebildet sein, sodass die Schmiermittelschicht an verschiedenen Punkten des Zylinderliners
untersuchbar ist. Der Durchgang kann aber auch in den Spülraum münden.
[0010] Das optische Element kann am Durchgang, also vor der Öffnung im Aussenbereich, teilweise
im Durchgang oder aber vollständig im Durchgang angeordnet sein. Das optische Element
kann eine Quelle für elektromagnetische Strahlung und / oder ein Lichtwellenleiter
und / oder ein Detektionselement und / oder ein Analyseelement umfassen. Quelle für
elektromagnetische Strahlung und / oder ein Lichtwellenleiter und / oder ein Detektionselement
und / oder ein Analyseelement können als ein Bauteil oder eine Einheiten des optischen
Elements ausgebildet sein. Ebenso können diese aber auch als vom optischen Element
unabhängige Komponente ausgebildet sein. Ist (Sind) die Quelle und / oder der Lichtwellenleiter
und / oder das Detektionselement und / oder das Analyseelement als unabhängige Komponente
ausgebildet, dann können diese Komponenten zum Austausch von Daten und / oder elektromagnetischer
Strahlung miteinander verbunden sein, d.h. beispielsweise mit einem Lichtwellenleiter
oder einem Draht oder sogar drahtlos mittels eines lokalen Netzwerks miteinander kommunizieren
bzw. elektromagnetische Strahlung übertragen.
[0011] Die Quelle kann beispielsweise ein Laser, eine Diode, ein Röntgenstrahler oder ein
Mikrowellenstrahler sein. Die elektromagnetische Strahlung kann in einem Wellenlängenbereich
von 1 m bis zu 10
-12 m liegen, also beispielsweise Mikrowellen-, Infrarot-, sichtbares Licht oder Röntgenstrahlung.
[0012] Das Detektionselement kann beispielsweise eine Photozelle, ein Photomultiplier, eine
Photodiode, ein CCD Sensor, ein Halbleiterdetektor oder ein Szintillationszähler sein.
Das Detektionselement kann elektromagnetische Strahlung, insbesondere einer Intensität
oder eines Absorptionsspektrum, detektieren und in ein elektromagnetisches Signal
umwandeln.
[0013] Das Analyseelement kann beispielsweise ein integrierter Schaltkreis, ein Controller,
ein Steuergerät oder ein Computer sein, das den charakterisierenden Kennwert der Schmiermittelschicht
berechnet.
[0014] Ist der Motor im Betrieb, wird der Kolben entlang der Zylinderachse hin- und her
bewegt und die Kolbenringe sowie der Zylinderliner werden mit einem Schmiermittel
geschmiert. Das Schmiermittel bildet dabei eine Schmiermittelschicht im Zylinderliner,
insbesondere an der Innenseite der Mantelfläche des Zylinderliners oder dem Sammelbereich
aus. Zur Untersuchung bzw. Analyse der Schmiermittelschicht ist ein Beleuchtungsstrahl
von der Quelle bzw. vom optischen Element, wenn die Quelle als ein Bauteil des optischen
Elements ausgebildet ist, emittierbar und die Schmiermittelschicht ist mit dem Beleuchtungsstrahl
beleuchtbar.
[0015] Dabei dringt der Beleuchtungsstrahl in die Schmiermittelschicht ein und der emittierte
bzw. übertragene Beleuchtungsstrahl wird in der Schmiermittelschicht von einer oder
mehreren in der Schmiermittelschicht vorhandenen Substanzen, insbesondere Molekülen,
absorbiert. Im Folgenden wird der Beleuchtungsstrahl an einer Phasengrenze zwischen
Schmiermittelschicht und einem Gas im Zylinderliner totalreflektiert.
[0016] Das Schmiermittel kann flüssige und / oder gasförmige Anteile und / oder Feststoffanteile
umfassen. Das Schmiermittel kann insbesondere ein Schmieröl oder ein Kühlschmieröl
sein und kann beispielsweise eine Basisflüssigkeit mit einem oder mehreren Additiven
enthalten.
[0017] Somit kann das Schmiermittel vorteilhafterweise im Speziellen die Zusammensetzung
des Schmiermittels direkt im Zylinderliner einfach beleuchtet bzw. bedarfsgerecht
und effizient untersucht werden. Von Vorteil werden dabei charakteristischen Wellenlängen
des Schmiermittels angeregt und anhand der Bestimmung eines Übertragungsverhaltens
der Schmiermittelschicht können Rückschlusse über bestimmte Eigenschaften des Schmiermittels
gezogen werden.
[0018] In Ausgestaltung der Erfindung ist der Durchgang in einer Zylinderwand des Zylinderliners
angeordnet und kann somit von Vorteil einfach verbaut oder in einem bereits installierten
und verbauten Zylinderliner nachgerüstet werden.
[0019] In Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Zylinderliner mindestens eine Quelle zur
Emission der elektromagnetischen Strahlung und die Quelle ist derart ausgestaltet
ist, dass der Beleuchtungsstrahl als elektromagnetische Strahlung zur Beleuchtung
der Schmiermittelschicht emittierbar ist. Die Quelle ist dabei derart ausgestaltet,
dass der Beleuchtungsstrahl elektromagnetische Strahlung mit einer oder verschiedenen
Wellenlängen umfasst. Ausserdem kann das optische Element dabei die Quelle umfassen.
[0020] Die Quelle kann elektromagnetische Strahlung in einem Wellenlängenbereich von 1 m
bis zu 10
-12 m emittieren, wobei elektromagnetische Strahlung mit einer oder verschiedenen Wellenlängen
emittiert werden können. Die Quelle kann entweder als ein Bauteil oder eine Einheit
des optischen Elements ausgebildet sein oder aber als eine vom optischen Element unabhängige
Komponente ausgebildet sein. Vorteilhafterweise können somit verschiedene Kennwerte
mit verschiedenen Quellen oder Wellenlängen untersucht werden. Ausserdem kann somit
eine Modularität und Austauschbarkeit der Quelle gewährleistet werden.
[0021] In Ausgestaltung der Erfindung umfasst das optische Element einen Lichtwellenleiter,
wobei unter einem Lichtwellenleiter ein Leiter für elektromagnetische Wellen, beispielweise
eine Glasfaser, verstanden werden kann. Der Lichtwellenleiter kann mit der Quelle
verbunden sein. Da die Quelle als eine unabhängige Komponente ausgeführt sein kann,
kann der Beleuchtungsstrahl mittels des Lichtwellenleiters an die Schmiermittelschicht
übertragen werden. Vorteilhafterweise kann der Lichtwellenleiter sehr einfach im Durchgang
angeordnet, also installiert werden.
[0022] In Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Zylinderliner ein Detektionselement und
das Detektionselement ist derart ausgestaltet, dass das Detektionselement einen aus
der Schmiermittelschicht rücklaufenden Detektionsstrahl detektiert, insbesondere eine
Intensität oder ein Absorptionsspektrum des Detektionsstrahls detektiert, und in ein
Signal umwandelt. Ebenso umfasst der Zylinderliner ein Analyseelement und das Analyseelement
ist dafür vorgesehen, mittels des Signals des detektierten Detektionsstrahl einen
die Schmiermittelschicht charakterisierenden Kennwert zu bestimmen. Es können Eigenschaften
des Schmiermittels, Eigenschaften der Additive des Schmiermittels oder beim Motorbetrieb
entstehende Substanzen untersucht werden, die beispielsweise bei der Abnutzung und
Korrosion von Motorbestandteilen entstehen oder der Eintrag von unverbranntem, teilverbranntem
oder verbranntem Brennstoff oder Verbrennungsprodukte bzw. Reaktionsprodukte der vorgenannten
Stoffe untereinander. Als charakterisierender Kennwert können insbesondere die Kennwerte
Basenzahl (BN), der Eisengehalt, der Partikelgehalt, insbesondere der Gehalt katalytischer
Rückstände oder Catfines, die Viskosität, der Gehalt an Schmiermitteloxiden, Trübung,
die elektrische Leitfähigkeit oder dielektrische Parameter, die Dicke der Schmiermittelschicht
sowie das Reflexions-, Transmissions- und Absorptionsverhalt der Schmiermittelschicht
bzw. der Schmiermittels bestimmt werden. Vorteilhafterweise kann somit das Schmiermittel
bzw. die Schmiermittelschicht im Zylinderliner einfach und effizient untersucht werden.
[0023] In Ausgestaltung der Erfindung umfasst das optische Element das Detektionselement
und / oder das Analyseelement. Vorteil dieser Massnahme ist eine Integration des Detektionselements
und / oder des Analyseelements in das optische Element, sodass die Schmiermittelschicht
auf einfache Art und Weise mit dem am Durchgang angeordneten optischen Element untersucht
werden kann.
[0024] In Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Zylinderliner einen oder mehrere Durchgänge,
die einen Sammelbereich umfassen. Dabei sind die Durchgänge derart angeordnet, dass
die Durchgänge in den Sammelbereich münden und der Sammelbereich als ein geschlossenes
definiertes Sammelvolumen ausbildbar ist. Der Sammelbereich kann als ein Abschnitt
des Durchgangs ausgebildet sein, der einen kleineren oder gleichen, bevorzugt einen
grösseren oder zunehmenden Durchmesser als ein Durchgangsdurchmesser aufweist. Der
Sammelbereich kann in Richtung des Innenbereichs konisch geformt sein, also einen
zunehmenden Durchmesser aufweisen. Der Sammelbereich kann beispielsweise kegelförmig,
zylinderförmig oder pyramidenförmig ausgebildet sein. Vorteilhafterweise kann anhand
des definierten Sammelvolumens einfach ein charakteristischer Kennwert bestimmt werden.
[0025] Im Weiteren umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung eines Kennwerts einer
Schmiermittelschicht, insbesondere einer Schmiermittelschicht in einem Zylinderliner
nach einem der Ansprüche 1 bis 11, umfassend
- einen Beleuchtungsschritt, wobei die Schmiermittelschicht mittels elektromagnetischer
Strahlung eines Beleuchtungsstrahls beleuchtet wird, und
- einen Detektionsschritt, wobei ein aus der Schmiermittelschicht rücklaufender Detektionsstrahl,
insbesondere eine Intensität oder ein Absorptionsspektrum des Detektionsstrahls, detektiert
und in ein Signal umgewandelt wird. In einem Analyseschritt wird, in Abhängigkeit
von dem Signal des detektierten Detektionsstrahls, der Kennwert bestimmt.
[0026] In Ausgestaltung der Erfindung wird in einem Emissionsschritt die elektromagnetische
Strahlung von einer Quelle als ein Beleuchtungsstrahl zur Beleuchtung der Schmiermittelschicht
emittiert.
[0027] In Ausgestaltung der Erfindung wird eine Wellenlänge des Beleuchtungsstrahls derart
ausgewählt, dass eine Absorption der elektromagnetischen Strahlung des Detektionsstrahl
im Schmiermittel angeregt wird.
[0028] In Ausgestaltung der Erfindung wird im Analyseschritt ein Amplituden-Amplituden Verhältnis
einer Detektionsamplitude des Detektionsstrahls zu einer Beleuchtungsamplitude des
Beleuchtungsstrahls berechnet.
[0029] Das Verfahren kann wie folgt beschrieben werden, im Beleuchtungsschritt wird die
Schmiermittelschicht mit dem Beleuchtungsstrahl vom optischen Element beleuchtet.
An einer Phasengrenze flüssig (Schmiermittel) - gasförmig (beispielsweise Spülluft
oder Brennraumgas) wird der Beleuchtungsstrahl totalreflektiert und wird somit zum
reflektierten, in Richtung des Durchgangs rücklaufenden Detektionsstrahl. Mündet der
Durchgang in den Spülraum, kann dies den Effekt der Totalreflexion an der Phasengrenze
sogar verstärken. Der Beleuchtungs- und Detektionsstrahl durchqueren die Schmiermittelschicht
dabei zweimalig, wobei ein Teil der Energie des Beleuchtungs- und Detektionsstrahls
absorbiert wird. Im Detektionsschritt wird der Detektionsstrahl detektiert und in
ein Signal umgewandelt. Mittels des Signals wird im Analyseschritt vom Analyseelement
einen die Schmiermittelschicht charakterisierenden Kennwert bestimmt. Im Analyseschritt
kann hierbei beispielsweise ein Amplituden-Amplituden Verhältnis einer Detektionsamplitude
des Detektionsstrahls zu einer Beleuchtungsamplitude des Beleuchtungsstrahls berechnet
werden.
[0030] Es versteht sich von selbst, dass auch jegliche geeignete Kombination erfindungsgemässer
Ausführungsbeispiele, sowie einfache, dem Fachmann naheliegende Fortbildungen der
Erfindung, auch wenn diese in der vorliegenden Anmeldung nicht explizit beschrieben
sind, von der vorliegenden Erfindung abgedeckt sind.
[0031] Wesentlich für die Erfindung ist, dass die vorgeschlagenen Massnahmen letztlich dazu
führen, dass mittels des Zylinderliners und des Verfahrens zur Bestimmung eines Kennwerts
einer Schmiermittelschicht die Schmiermittelschicht bzw. das Schmiermittel möglichst
einfach, bedarfsgerecht und effizient untersucht werden kann.
[0032] Die Erfindung wird im Folgenden an Hand der schematischen Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Zylinderliners mit einem Durchgang
und einem optischem Element;
- Fig. 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Zylinderliners mit einem
Durchgang und einem optischem Element;
- Fig. 3
- ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Zylinderliners mit einem
Durchgang;
- Fig. 4
- ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Zylinderliners mit einem
Durchgang;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung des Prinzips der Totalreflexion.
[0033] In den Fig. 1 bis Fig. 4 ist schematisch und aus Gründen der Übersichtlichkeit nur
teilweise im Schnitt jeweils ein erfindungsgemässer Zylinderliner 1 für einen Grossdieselmotor,
insbesondere für einen längsgespülten Zweitakt-Grossdieselmotor dargestellt.
[0034] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Zylinderliners
1 mit einem Durchgang 13 und einem optischem Element 5. Der Zylinderliner 1 umfasst
einen nicht näher dargestellten Kolben (siehe Fig. 3, Bezugszeichen 12), der im Betriebs-
und Einbauzustand zwischen einem oberen Totpunkt OT und einem unteren Totpunkt derart
entlang einer Zylinderachse A des Zylinderliners 1 hin- und herbewegbar angeordnet
ist, dass eine Oberseite des Kolbens zusammen mit einer nicht dargestellten Lauffläche
des Zylinderliners 1 und einem am Zylinderliner 1 angeordneten, nicht dargestellten
Zylinderdeckel einen Brennraum 15 begrenzt. Ausserdem umfasst der Zylinderliner 1
eine nicht dargestellte Schmiereinrichtung zum Einbringen eines Schmiermittels in
den Zylinderliner 1, wobei das Schmiermittel im Betriebszustand im Zylinderliner 1
eine Schmiermittelschicht 2 ausbildet.
[0035] Gemäss der vorliegenden Erfindung umfasst der Zylinderliner 1 mindestens einen Durchgang
13 und am Durchgang 13 ist ein optisches Element 5 angeordnet, wobei das optische
Element 5 derart ausgestaltet und angeordnet ist, dass die Schmiermittelschicht 2
mit einem Beleuchtungsstrahl 3 in Form von elektromagnetischer Strahlung beleuchtbar
ist.
[0036] Der Durchgang 13 ist, wie in Fig.1 dargestellt, in einer Zylinderwand 11 des Zylinderliners
1 ausgebildet und verbindet einen Aussenbereich des Zylinderliners 1 mit einen Innenbereich
des Zylinderliners 1, insbesondere den Brennraum 15 oder Spülraum. Bevorzugt kann
der Durchgang 13 dabei als eine geradlinige Bohrung ausgebildet sein. Zusätzlich umfasst
der Durchgang 13 ein Abschlusselement 14, das in Richtung des Innenbereichs des Zylinderliners
1 angeordnet ist. Das Abschlusselement 14 verschliesst den Durchgang 13 und verhindert
somit, dass sich das Schmiermittel im Durchgang 13 ausbreiten kann. Das Abschlusselement
14 ist dabei für die zur Anwendung kommende elektromagnetische Strahlung transparent
und transmittiert den Beleuchtungs- und Detektionsstrahl 3, 4.
[0037] Der Zylinderliner 1 umfasst ausserdem mindestens eine Quelle 6 zur Emission der elektromagnetischen
Strahlung, wobei die Quelle 6 derart ausgestaltet ist, dass der Beleuchtungsstrahl
3 als elektromagnetische Strahlung zur Beleuchtung der Schmiermittelschicht 2 emittierbar
ist. Ausserdem ist die Quelle 6 derart ausgestaltet, dass der Beleuchtungsstrahl 3
elektromagnetische Strahlung mit einer oder verschiedenen Wellenlängen umfasst. Das
optische Element 5 und die Quelle 6 sind, wie in Fig. 1 dargestellt als zwei getrennte
Einheiten bzw. Komponenten ausgebildet. Es ist aber auch möglich, dass das optische
Element 5 die Quelle 6 umfasst, d.h. die Quelle 6 als eine Einheit oder ein Bauteil
des optischen Elements 5 ausgebildet und in das optische Element integriert ist (siehe
Fig. 2).
[0038] Das optische Element 5 umfasst einen Lichtwellenleiter 7, wobei der Lichtwellenleiter
7 mit der Quelle 6 verbunden ist. Der Lichtwellenleiter 7 ist im Durchgang 13 angeordnet
und leitet bzw. überträgt den Beleuchtungsstrahl 3 von der Quelle 6 bis an die Schmiermittelschicht
2, wo der Beleuchtungsstrahl 3 vom optischen Element 5, insbesondere dem Lichtwellenleiter
7 in die Schmiermittelschicht 2 emittierbar bzw. die Schmiermittelschicht mit dem
Beleuchtungsstrahl 3 beleuchtbar ist.
[0039] Im Weiteren umfasst der Zylinderliner 1 ein Detektionselement 8, wobei das Detektionselement
8 derart ausgestaltet ist, dass das Detektionselement 8 einen aus der Schmiermittelschicht
2 rücklaufenden Detektionsstrahl 4 detektiert, insbesondere eine Intensität oder ein
Absorptionsspektrum des Detektionsstrahls 4 detektiert, und in ein Signal umwandelt.
Vor dem Detektionselement 8 ein optischer Filter 81 angeordnet, der aus dem Detektionsstrahl
4 die zu detektierende Wellenlänge herausfiltert.
[0040] Der Zylinderliner 1 umfasst ausserdem ein Analyseelement 9, wobei das Analyseelement
9 dafür vorgesehen ist einen die Schmiermittelschicht 2 charakterisierenden Kennwert
zu bestimmen. In Fig. 1 sind das Detektionselement 8 und das Analyseelement 9 als
vom optischen Element 5 getrennte Einheiten bzw. Komponente ausgebildet, d.h. das
optische Element umfasst bei diesem ersten Ausführungsbeispiel lediglich den Lichtwellenleiter
7, der den Detektionsstrahl 4 erfasst und an das Detektionselement 8 überträgt, wo
es detektiert wird. In anderen Ausführungsbeispielen, beispielsweise dem in Fig. 2
gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel, kann das optische Element 5 auch die Quelle
6 und / oder das Detektionselement 8 und / oder das Analyseelement 9 umfassen, d.h.
die Quelle und / oder das Detektionselement 8 und / oder das Analyseelement 9 können
auch als eine Einheit des optischen Elements 5 ausgebildet sein.
[0041] In Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Zylinderliners
1 mit einem Durchgang 13 und einem optischem Element 5. Der Aufbau des Zylinderliners
1 weist viele Gemeinsamkeiten mit dem ersten Ausführungsbeispiel des Zylinderliners
aus Fig. 1 auf, weshalb nur auf die Unterschiede eingegangen wird. In diesem zweiten
Ausführungsbeispiel umfasst das optische Element 5 die Quelle (siehe Fig. 1, Bezugszeichen
6), das Detektionselement (siehe Fig. 1, Bezugszeichen 8) und das Analyseelement (siehe
Fig. 1, Bezugszeichen 9), d.h. diese sind in das optische Element 5 als eine Einheit
oder ein Bauteil integriert. Das optische Element 5 kann bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel
beispielsweise eine Diode als Quelle und Detektionselement umfassen, mit welcher der
Beleuchtungsstrahl 3 emittiert und der Detektionsstrahl 4 detektiert werden. Das Analyseelement
9 kann hierbei beispielsweise als ein in das optische Element 5 integriertes Bauteil
ausgeführt sein. Das optische Element 5 ist ausserdem an ein Steuerelement 10 beispielsweise
mittels Draht angeschlossen, welches den charakteristischen Kennwert weiterverarbeitet.
[0042] Fig. 3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Zylinderliners
1 mit einem Durchgang 13. Der Aufbau der Zylinderliners 1 weist viele Gemeinsamkeiten
mit dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel des Zylinderliners aus Fig. 1 und Fig.
2 auf, weshalb im Folgenden nur auf die Unterschiede eingegangen wird. Im dritten
Ausführungsbeispiels umfasst der Zylinderliner 1 mehrere Durchgänge 13, 131, 132,
hier einen ersten und zweiten Durchgang 131, 132, und einen Sammelbereich 16, wobei
die Durchgänge 13, 131, 132 derart angeordnet sind, dass diese in den Sammelbereich
16 münden und der Sammelbereich 16 als ein geschlossenes definiertes Sammelvolumen
ausbildbar ist. Der erste und zweite Durchgang 13, 131, 132 schliessen in Bezug auf
die Zylinderachse A bzw. auf die Zylinderwand 11 einen Winkel ein. Ausserdem sind
die Durchgänge 13, 131, 132 in einer V-Form angeordnet. Der Sammelbereich 16 ist als
eine Ausnehmung in der Zylinderwand 11 ausgebildet und bildet, wenn der Kolben 12
den Sammelbereich 16 verschliesst, ein definiertes Sammelvolumen aus, in welchem sich
das Schmiermittel sammelt und eine Schmiermittelschicht 2 ausbildet. Der Beleuchtungsstrahl
3 wird in einen der beiden Durchgänge 13, beispielsweise in den ersten Durchgang 131,
eingestrahlt oder das optische Element 5 ist, beispielsweise als Lichtwellenleiter
(nicht dargestellt, siehe Fig. 1, Bezugszeichen 7) und / oder als Quelle (nicht dargestellt,
siehe Fig. 1, Bezugszeichen 5) ausgeführt und im ersten Durchgang 131 angeordnet.
Der Detektionsstrahl 4 hingegen wird in einem zweiten Durchgang 132 detektiert oder
das optische Element 5 ist, beispielsweise als Lichtwellenleiter (nicht dargestellt,
siehe Fig. 1, Bezugszeichen 7) und / oder als Detektionselement (nicht dargestellt,
siehe Fig. 1, Bezugszeichen 8) und / oder als Analyseelement (nicht dargestellt, siehe
Fig. 1, Bezugszeichen 9) ausgeführt und im zweiten Durchgang 132 angeordnet. Der Beleuchtungsstrahl
3 wird in den Sammelbereich 16 eingestrahlt, d.h. das Schmiermittel bzw. die im Sammelbereich
16 ausgebildet. Der Beleuchtungsstrahl 3 wird an einer nicht dargestellten Phasengrenze
reflektiert und durchläuft als reflektierter Detektionsstrahl 4 nochmals die Schmiermittelschicht
2 im Sammelbereich 16 und wird anschliessend im zweiten Durchgang 132 mittels des
nicht dargestellten Detektionselements detektiert oder zu diesem, beispielsweise mittels
des nicht dargestellten Lichtwellenleiters weitergeleitet.
[0043] Fig. 4 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Zylinderliners
1 mit einem Durchgang 13. Der Aufbau der Zylinderliners 1 weist viele Gemeinsamkeiten
mit dem ersten, zweiten oder dritten Ausführungsbeispiel des Zylinderliners aus Fig.
1, Fig. 2 oder Fig. 3 auf, weshalb im Folgenden nur auf die Unterschiede eingegangen
wird. In Fig. 4 mündet der Durchgang 13, der mit der Zylinderachse A oder der Zylinderwand
11 einen Winkel von ca. 90 Grad einschliesst, in den Sammelbereich 16. Der Beleuchtungsstrahl
3 und der Detektionsstrahl 4 werden durch den einen Durchgang 13 eingestrahlt bzw.
detektiert. Das optische Element 5 ist, beispielsweise als Lichtwellenleiter (nicht
dargestellt, siehe Fig. 1, Bezugszeichen 7) und / oder als Quelle (nicht dargestellt,
siehe Fig. 1, Bezugszeichen 5) und / oder als Detektionselement (nicht dargestellt,
siehe Fig. 1, Bezugszeichen 8) und / oder als Analyseelement (nicht dargestellt, siehe
Fig. 1, Bezugszeichen 9) ausgeführt und im Durchgang 13 angeordnet. Der Beleuchtungsstrahl
3 wird in den Sammelbereich 16 eingestrahlt, d.h. das Schmiermittel bzw. die im Sammelbereich
16 ausgebildet. Der Beleuchtungsstrahl 3 wird an der nicht dargestellten Phasengrenze
reflektiert und durchläuft als reflektierter Detektionsstrahl 4 nochmals die Schmiermittelschicht
2 im Sammelbereich 16 und wird anschliessend im Durchgang 13 mittels des nicht dargestellten
Detektionselements detektiert oder zu diesem, beispielsweise mittels des nicht dargestellten
Lichtwellenleiters, weitergeleitet. Eine Kombination des in Fig. 3 und Fig. 4 gezeigten
dritten mit dem vierten Ausführungsbeispiel ist zwar nicht dargestellt, ist aber ebenfalls
möglich.
[0044] Im Weiteren ist das erfindungsgemässe Verfahren zur Bestimmung eines Kennwerts einer
Schmiermittelschicht 2, insbesondere einer Schmiermittelschicht 2 in einem Zylinderliner
1 nach einem der Ansprüche 1 bis 11, mit den in Fig. 1 bis Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispielen
ausführbar. Das Verfahren umfassend:
- einen Beleuchtungsschritt, wobei die Schmiermittelschicht 2 mittels elektromagnetischer
Strahlung eines Beleuchtungsstrahls 3 beleuchtet wird, und
- einen Detektionsschritt, wobei ein aus der Schmiermittelschicht 2 rücklaufender Detektionsstrahl
4, insbesondere eine Intensität oder ein Absorptionsspektrum des Detektionsstrahl,
detektiert und in ein Signal umgewandelt wird. Dabei wird in einem Analyseschritt,
in Abhängigkeit von dem Signal des detektierten Detektionsstrahls, der Kennwert der
Schmiermittelschicht 2 bestimmt. In einem Emissionsschritt wird der Beleuchtungsstrahl
3 als elektromagnetische Strahlung von einer Quelle 6 zur Beleuchtung der Schmiermittelschicht
2 emittiert. Eine Wellenlänge des Beleuchtungsstrahls 3 wird dabei derart ausgewählt,
dass eine Absorption der elektromagnetischen Strahlung des Beleuchtungsstrahls 3 im
Schmiermittel 2 angeregt wird.
[0045] Das Verfahren wird mit dem in den Ansprüchen 1 bis 11 beschriebenen Zylinderliner
wie folgt durchgeführt. Von der Quelle 6 wird ein Beleuchtungsstrahl 3 emittiert und
mittels des optischen Elements 5, hier der Lichtwellenleiter 7, in den Durchgang 13
gleitet. Im Durchgang 13, in der Näher einer Innenwand des Zylinderliners 1, an welcher
die Schmiermittelschicht 2 ausgebildet ist, wird der Beleuchtungsstrahl 3 vom Lichtwellenleiter
7 emittiert. Dabei transmittiert der Beleuchtungsstrahl 3 durch das Abschlusselement
14 und dringt dann in die Schmiermittelschicht 2 ein. Der mit einer oder mehreren
verschiedenen charakteristischen Wellenlängen in die Schmiermittelschicht 2 emittierte
bzw. übertragene Beleuchtungsstrahl 3 wird in der Schmiermittelschicht 2 von einer
oder mehreren in der Schmiermittelschicht 2 vorhandenen Substanzen, insbesondere Molekülen,
absorbiert. Zusätzlich können hierbei auch andere Mechanismen wie Fluoreszenz oder
Streuung wirken. Im Folgenden wird das Prinzip der Totalreflexion an einer Phasengrenze
zwischen Schmiermittelschicht 2 und einem nicht dargestellten Gas im inneren Bereich
des Zylinderliners 1 ausgenutzt. Der Beleuchtungsstrahl wird an der Phasengrenze flüssig
(Schmiermittel) - gasförmig (beispielsweise Spülluft oder Brennraumgas) reflektiert
und wird somit zum reflektierten, in Richtung des Durchgangs 13 rücklaufenden Detektionsstrahl
4. Der Detektionsstrahl wird vom Lichtwellenleiter 7 erfasst und über den optischen
Filter 81, mit welchem eine zu detektierende Wellenlänge aus dem Detektionsstrahl
herausgefiltert wird, an das Detektionselement 8 übertragen. Der Detektionsstrahl
wird im Detektionselement 8 detektiert und in ein Signal umgewandelt, mittels welches
vom Analyseelement 9 einen die Schmiermittelschicht 2 charakterisierenden Kennwert
bestimmt wird. Im Analyseschritt kann hierbei ein Amplituden-Amplituden Verhältnis
einer Detektionsamplitude des Detektionsstrahls zu einer Beleuchtungsamplitude des
Beleuchtungsstrahls berechnet werden. Anhand der Bestimmung des Übertragungsverhaltens
der Schmiermittelschicht kann also ein Rückschluss über bestimmte Eigenschaften des
Schmiermittels gezogen werden.
[0046] Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung des Prinzips der Totalreflexion. Hierbei
wird der Beleuchtungsstrahl 3 links der optischen Achse B in einem Winkel grösser
als der Grenzwinkel G eingestrahlt. An der Phasengrenze wird der Beleuchtungsstrahl
3 totalreflektiert und wird rechts der optischen Achse B zum Beleuchtungsstrahl 4.
Die Totalreflexion ist ein Phänomen, das vor allem im Zusammenhang mit elektromagnetischen
Wellen (beispielsweise sichtbares Licht) bekannt ist. Totalreflexion findet an der
Grenzfläche zweier nicht oder nur wenig absorbierenden Medien mit verschieden großer
Ausbreitungsgeschwindigkeit statt, wenn der Einfallswinkel einen bestimmten Wert,
den sogenannten Grenzwinkel G der Totalreflexion, überschreitet. Der Beleuchtungsstrahl
3, der aus einem optisch dichteren Medium mit einem Brechungsindex n1 kommt und auf
die Grenzfläche zu einem optisch dünneren Medium mit einem Brechungsindex n2 trifft,
wird dann nicht mehr überwiegend in das zweite Medium ein, sondern wird nahezu vollständig
in das optisch dichtere Medium n1 reflektiert.
1. Zylinderliner für einen Grossdieselmotor, umfassend
- einen Kolben (12), der verschiebbar im Zylinderliner (1) entlang einer Zylinderachse
(A) des Zylinderliners (12) hin- und herbewegbar angeordnet ist,
- eine Oberseite des Kolbens (12), die zusammen mit einer Lauffläche des Zylinderliners
(1) und einem am Zylinderliner (1) angeordneten Zylinderdeckel einen Brennraum begrenzt,
- eine Schmiereinrichtung zum Einbringen eines Schmiermittels in den Zylinderliner
(1), wobei das Schmiermittel im Betriebszustand im Zylinderliner (1) eine Schmiermittelschicht
(2) ausbildet,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Zylinderliner (1) mindestens einen Durchgang (13) umfasst und am Durchgang (13)
ein optisches Element (5) angeordnet ist, wobei das optische Element (5) derart ausgestaltet
und angeordnet ist, dass die Schmiermittelschicht (2) mit einem Beleuchtungsstrahl
(3) in Form von elektromagnetischer Strahlung beleuchtbar ist.
2. Zylinderliner nach Anspruch 1, wobei der Durchgang (13) in einer Zylinderwand (11)
des Zylinderliners (1) angeordnet ist.
3. Zylinderliner nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Zylinderliner (1) mindestens eine
Quelle (6) zur Emission der elektromagnetischen Strahlung umfasst und die Quelle (6)
derart ausgestaltet ist, dass der Beleuchtungsstrahl (3) als elektromagnetische Strahlung
zur Beleuchtung der Schmiermittelschicht (2) emittierbar ist.
4. Zylinderliner nach Anspruch 3, wobei das optische Element (5) die Quelle (6) umfasst.
5. Zylinderliner nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Quelle (6) derart ausgestaltet ist,
dass der Beleuchtungsstrahl (3) elektromagnetische Strahlung mit einer oder verschiedenen
Wellenlängen umfasst.
6. Zylinderliner nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das optische Element (5)
einen Lichtwellenleiter (7) umfasst.
7. Zylinderliner nach Anspruch 6, wobei der Lichtwellenleiter (7) mit der Quelle (6)
verbunden ist.
8. Zylinderliner nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Zylinderliner (1)
ein Detektionselement (8) umfasst und das Detektionselement (8) derart ausgestaltet
ist, dass das Detektionselement (8) einen aus der Schmiermittelschicht (2) rücklaufenden
Detektionsstrahl (4) detektiert, insbesondere eine Intensität oder ein Absorptionsspektrum
des Detektionsstrahls (4) detektiert, und in ein Signal umwandelt.
9. Zylinderliner nach Anspruch 8, wobei der Zylinderliner (1) ein Analyseelement (9)
umfasst und das Analyseelement (9) dafür vorgesehen ist, mittels des Signals des detektierten
Detektionsstrahl (4) einen die Schmiermittelschicht (2) charakterisierenden Kennwert
zu bestimmen.
10. Zylinderliner nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das optische Element (5)
das Detektionselement (8) und / oder das Analyseelement (9) umfasst.
11. Zylinderliner nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Zylinderliner (1)
einen oder mehrere Durchgänge (13, 131, 132) und einen Sammelbereich (16) umfasst,
wobei die Durchgänge (13, 131, 132) derart angeordnet sind, dass die Durchgänge (13,
131, 132) in den Sammelbereich (16) münden und der Sammelbereich (16) als ein geschlossenes
definiertes Sammelvolumen ausbildbar ist.
12. Verfahren zur Bestimmung eines Kennwerts einer Schmiermittelschicht (2), insbesondere
einer Schmiermittelschicht (2) in einem Zylinderliner (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 11, umfassend
- einen Beleuchtungsschritt, wobei die Schmiermittelschicht (2) mittels elektromagnetischer
Strahlung eines Beleuchtungsstrahls (3) beleuchtet wird, und
- einen Detektionsschritt, wobei ein aus der Schmiermittelschicht (2) rücklaufender
Detektionsstrahl (4), insbesondere eine Intensität oder ein Absorptionsspektrum des
Detektionsstrahls (4), detektiert und in ein Signal umgewandelt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einem Analyseschritt in Abhängigkeit von dem Signal des detektierten Detektionsstrahls
(4) der Kennwert bestimmt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei in einem Emissionsschritt die elektromagnetische
Strahlung von einer Quelle als ein Beleuchtungsstrahl zur Beleuchtung der Schmiermittelschicht
emittiert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 13, wobei eine Wellenlänge des Beleuchtungsstrahls
derart ausgewählt wird, dass eine Absorption der elektromagnetischen Strahlung des
Detektionsstrahl im Schmiermittel angeregt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei im Analyseschritt ein Amplituden-Amplituden
Verhältnis einer Detektionsamplitude des Detektionsstrahls zu einer Beleuchtungsamplitude
des Beleuchtungsstrahls berechnet wird.