[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Straßenfertigers gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum
Betreiben eines Straßenfertigers gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7. Schließlich
betrifft die Erfindung einen Straßenfertiger gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs
13.
[0002] Straßenfertiger dienen der Herstellung von Straßenbelägen aus Asphalt und anderen
Straßenbaumaterialien wie beispielsweise Beton. Solche Straßenfertiger sind selbstfahrend
ausgebildet. Dazu verfügen sie über ein Fahrwerk, bei dem es sich um ein Kettenfahrwerk
oder ein Radfahrwerk handeln kann. Straßenfertiger weisen in Einbaurichtung gesehen
mindestens einen vorderen Vorratsbehälter zur Aufnahme des Straßenbaumaterials, insbesondere
heißen bituminösen Asphaltmaterials, auf. Das Asphaltmaterial wird vom Vorratsbehälter
mittels eines Förderers unter einer Plattform mit einem Bedienstand zu einer hinteren
Verteilerschnecke transportiert, die das noch heiße bituminöse Straßenbaumaterial
über die Arbeitsbreite des Straßenfertigers vor mindestens einer hinteren Einbaubohle
verteilt.
[0003] Zum Betreiben eines Straßenfertigers sind eine Vielzahl von Betriebs- und Maschinenparameter
festzulegen. In Abhängigkeit von diesen Parametern ändert sich der Betrieb des Straßenfertigers.
Ändern sich während des Betriebes des Straßenfertigers diese Parameter außerplanmäßig,
verläuft der Betrieb des Straßenfertigers fehlerhaft. Es kann aber auch erwünscht
sein, dass die genannten Parameter absichtlich während des Betriebes des Straßenfertigers
geändert werden, um den Betrieb der sich eventuell ändernden Anforderung anzupassen.
[0004] Während die genannten Prozessparameter und Maschinenparameter den Betrieb des Straßenfertigers
festlegen bzw. charakterisieren, wird über die Herstellungsparameter die Eigenschaft
des zu fertigenden Straßenbelages vorgegeben. Auch hier kann durch eine ungewollte
Änderung eines oder mehrerer Herstellungsparameter während der Herstellung des Straßenbelages
zu einem fehlerhaften Straßenbelag führen. Andererseits können die Herstellungsparamater
auch gewollt geändert werden, sodass sich die Herstellung des Straßenbelags eventuell
lokal ändernden Gegebenheiten anpassen kann.
[0005] Die genannten Parameter, nämlich die Betriebsparameter, die Maschinenparameter und
die Herstellungsparameter werden bisher einzeln von Sensoren ausgegeben bzw. müssen
per Hand von Bedienpersonen abgeschrieben werden und ausgewertet werden. Beim Abschreiben
der Parameter durch die Person treten erfahrungsgemäß Fehler auf, wie beispielsweise
"Zahlendreher", Vergessen von Ziffern, etc. Derartige Fehler sind im nachhinein nicht
mehr nachzuvollziehen. Die manuelle Protokollierung der Bedienperson verliert jegliche
Aussagekraft. Außerdem werden sich ändernde Parameter von einer Bedienperson auf der
Baustelle gar nicht wahrgenommen, was mitunter fatale und kostenintensive Folgen mit
sich ziehen kann. Durch die manuelle Protokollierung ist es zudem sehr einfach, die
Parameter zu manipulieren. Somit birgt die Sicherung der Parameter allein auf handgeschriebenen
Zetteln die Gefahr der Datenmanipulation in sich.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Straßenfertiger und ein Verfahren
zum Betreiben eines Straßenfertigers zu schaffen, bei dem der Herstellungsprozess
auf einfache Art und Weise protokolliert werden kann.
[0007] Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf.
Bei diesem Verfahren wird mindestens ein Betriebsparameter und/oder mindestens ein
Maschinenparameter während des Betriebs des Straßenfertigers automatisiert durch mindestens
einen Sensor des Straßenfertigers erfasst. Anhand dieser erfassten Parameter kann
während und nach der Herstellung des durch den Straßenfertiger hergestellten Straßenbelags
die ordnungsgemäße Herstellung bzw. die Qualität des Straßenbelags dokumentiert bzw.
nachgewiesen werden.
[0008] Insbesondere sieht es die Erfindung weiter vor, dass der mindestens eine Betriebsparameter
bzw. Maschinenparameter, vorzugsweise alle Betriebsparameter bzw. Maschinenparameter,
periodisch oder kontinuierlich aufgezeichnet bzw. elektronisch gespeichert, insbesondere
manipulationssicher gespeichert werden können. Es ist vorgesehen, dass beispielsweise
jede Sekunde, oder alle 5 oder 10 Sekunden periodisch alle Parameter aufgezeichnet
werden. Gleichzeitig ist es denkbar, dass die Parameter im Subsekundenbereich, quasi
kontinuierlich, aufgezeichnet werden. Die Rate, mit der die Parameter aufgezeichnet
werden, kann z. B. abhängig sein von der Geschwindigkeit des Straßenfertigers oder
von der geforderten Genauigkeit der aufgenommenen Parameter. Das Aufzeichnen bzw.
Speichern der Parameter kann auf eine unverschlüsselte oder eine verschlüsselte und
somit manipulationssichere Art und Weise erfolgen.
[0009] Bevorzugt ist es vorgesehen, dass als Betriebsparameter bzw. Maschinenparameter,
Motordaten und Belastung des Motors bzw. der Maschine, Verschleiß von verschleißträchtigen
Bauteilen des Straßenfertigers, die Einbaugeschwindigkeit, Einbaumängel, Einbaudicke,
Einbaubreite, Materialtemperatur, Fehlermeldung, eine Bezeichnung der Baustelle, Positionskoordinaten
des Einbauens, eine Typisierung des Einbaumaterials, ein Name eines Auftraggebers
und/oder ein Name einer Bedienperson aufgezeichnet werden. Es ist erfindungsgemäß
vorgesehen, dass eine beliebige Kombination der aufgezählten Parameter aufgezeichnet
werden kann. Außerdem ist diese Liste als nicht abschließend zu verstehen. Vielmehr
kann jeder für den Betrieb des Straßenfertigers wesentliche Parameter aufgezeichnet
werden.
[0010] Die Erfindung sieht es weiter vor, dass alle Betriebsparameter bzw. Maschinenparameter
durch einen Mikroprozessor bzw. einen Computer des Straßenfertigers aufgezeichnet,
vorzugsweise visualisiert bzw. numerisch dargestellt werden und über Kabel, insbesondere
kabellos an weitere Geräte, insbesondere Drucker, Mobiltelefone, Server, Datenverarbeitungsstellen
oder dergleichen sicher übertragen werden. Diese genannten Geräte können sich entweder
direkt auf dem Straßenfertiger bzw. in dessen unmittelbarer Nähe oder aber fernab
von der Baustelle in einem Büro befinden. Auf diese Weise lassen sich quasi simultan
sämtliche Parameter zum Betreiben des Straßenfertigers überwachen bzw. protokollieren.
Die so aufgezeichneten Parameter lassen sich durch bestimmte Darstellungen, durch
Applikationen (Apps) oder aufwendigen Protokollieralgorithmen in beliebiger Art und
Weise weiter verarbeiten.
[0011] Die Erfindung sieht es insbesondere vor, dass von der Datenverarbeitungsstelle anhand
der erfassten Betriebsparameter bzw. Maschinenparameter ein Profil des Straßenfertigers
erstellt wird, zur Bestimmung des Verschleißes von verschleißträchtigen Bauteilen
und/oder zur Bestimmung eines notwendigen Services des Straßenfertigers. Auf diese
Art und Weise lässt sich zu jedem Zeitpunkt, auch nach Fertigstellung des Straßenbelags,
der Betrieb des Straßenfertigers überprüfen. Während des Betriebes kann die Arbeitsleistung
des Straßenfertigers an die momentan vorherrschenden Arbeitsbedingungen angepasst
und der Betrieb optimiert werden.
[0012] Vorzugsweise sieht es die Erfindung weiter vor, dass aufgezeichnete Ist-Parameter
mit vorgegebenen Soll-Parametern verglichen werden und bei einer eventuell auftretenden
Abweichung der Parameter der Betrieb des Straßenfertigers entsprechend gesteuert bzw.
geändert wird. Dabei werden die Soll-Parameter vor der Herstellung des Straßenbelags
festgelegt. Bei der Auswertung während der Herstellung des Straßenbelags der Ist-Parameter
kann der Betrieb des Straßenfertigers wieder derart angepasst werden, dass die Ist-Parameter
den Soll-Parametern entsprechen oder die Soll-Parameter können derart nachkorrigiert
werden, dass sie den aktuellen, realen Ist-Parametern entsprechen. Auf diese Weise
wird sozusagen in situ der Herstellungsprozess des Straßenbelags optimiert. Des Weiteren
können auftretende Fehlfunktionen des Straßenfertigers sofort registriert, analysiert
und eventuell behoben werden.
[0013] Weiter sieht es die Erfindung vor, dass auf Basis der erfassten Positionskoordinaten,
insbesondere der GPS-Daten, mehrere Fahrzeuge koordiniert werden. Es ist vorgesehen,
dass auf diese Weise die Parameter mehrere unterschiedliche Fahrzeuge, die alle der
gleichen Baustelle zugeordnet sind, aufeinander abgestimmt werden. Auf diese Art und
Weise wird die Leerzeit der Baumaschinen minimiert und der Betrieb der gesamten Fahrzeugflotte
optimiert.
[0014] Ein weiteres Verfahren zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Maßnahmen
des Anspruchs 7 auf. Demnach ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass mindestens ein
Herstellungsparameter des Herstellungsprozesses während des Herstellungsprozesses
automatisiert durch mindestens einen Sensor des Straßenfertigers erfasst wird. Dabei
kann der Straßenfertiger den Sensor direkt aufweisen oder der Sensor kann dem Straßenfertiger
zugewiesen sein. Durch das Erfassen mindestens eines Herstellungsparameters lässt
sich die gesamte Herstellungsprozedur für einen eventuell notwendigen Qualitätsnachweis
aufzeichnen. Außerdem kann ein derartiges Aufzeichnen der Herstellungsparameter für
eventuell auftretende Haftungsfälle entscheidend sein.
[0015] Die Erfindung kann es bevorzugt vorsehen, dass der mindestens eine Herstellungsparameter,
vorzugsweise alle Herstellungsparameter, periodisch oder kontinuierlich aufgezeichnet
bzw. elektronisch gespeichert, insbesondere manipulationssicher gespeichert werden.
Dabei erfolgt die Aufzeichnung bzw. das Speichern der Herstellungsparameter auf die
gleiche Weise wie oben für die Betriebs- bzw. Maschinenparameter beschrieben.
[0016] Insbesondere kann es vorteilhaft sein, dass als Herstellungsparameter Einbaudicke,
Einbaubreite, Materialtemperatur, Art des Materials, Fertigerposition, insbesondere
GPS-Daten, Einbaugeschwindigkeit, Einbaumängel, Fehlermeldung, eine Bezeichnung der
Baustelle, ein Name eines Auftraggebers und/oder ein Name einer Bedienperson aufgezeichnet
werden. Die Erfindung sieht es ausdrücklich vor, dass jede beliebige Kombination der
genannten Herstellungsparameter aufgezeichnet werden kann. Diese Aufzählung der Herstellungsparameter
ist nicht abschließend. Vielmehr ist es vorgesehen, dass jeder die Herstellung bzw.
den Straßenbelag charakterisierende Parameter aufgezeichnet werden kann.
[0017] Die Erfindung sieht es weiter vor, dass alle Herstellungsparameter durch einen Mikroprozessor
bzw. einen Computer des Straßenfertigers aufgezeichnet, vorzugsweise visualisiert
bzw. numerisch dargestellt werden, und über Kabel, insbesondere kabellos an weitere
Geräte, insbesondere Drucker, Mobiltelefone, Server, Datenverarbeitungsstellen oder
dergleichen sicher übertragen werden. Auch hier ist für die Aufzeichnung und Übertragung
der Herstellungsparameter auf die obige Ausführung für die Betriebs- und Maschinenparameter
zu verweisen.
[0018] Weiter kann es vorteilhaft sein, dass von der Datenverarbeitungsstelle anhand der
Herstellungsparameter ein Modell bzw. ein multidimensionales Abbild, insbesondere
ein 3-dimensionales Abbild, welches die drei kartesischen Raumkoordinaten des Straßenbelags
darstellt, oder ein 4-dimensionales Abbild, welches die kartesischen Raumkoordinaten
und die Materialtemperatur darstellt, des fertiggestellten Straßenbelags erstellt
wird. So kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass in einem 3-dimensionalen Abbild
des Straßenbelags durch einen farblichen Verlauf die Temperatur bzw. ein Temperaturgradient
des Straßenmaterials dargestellt wird. Die Temperatur des Straßenbelags kann dabei
beispielsweise durch einen IR-Sensor ermittelt werden. Darüber hinaus ist es denkbar,
dass beliebige Eigenschaften bzw. Herstellungsparameter zu einem mehrdimensionalen
Abbild des Straßenbelags bzw. der Straße zusammengefasst werden. Auf diese Art und
Weise lässt sich bereits während der Herstellung des Straßenbelags von z. B. dem Bauleiter
die Herstellung überprüfen und bei Bedarf in den Herstellungsprozess eingreifen. Des
Weiteren lässt sich auch nach der Herstellung die Fertigung des Straßenbelags aufs
Genaueste nachvollziehen. So können derartige mehrdimensionale Darstellung sehr übersichtlich
den Herstellungsprozess des Straßenbelags dokumentieren bzw. protokollieren. Dies
ist insbesondere für eine geforderte Qualitätssicherung und/oder in Haftungsfällen
sehr vorteilhaft.
[0019] Weiter ist es als besonders vorteilhaft anzusehen, dass die Datenverarbeitungsstelle
mindestens ein Herstellungsparameter an den Straßenfertiger überträgt zur Fertigung
eines vorbestimmten Modells des Straßenbelags. Für den Fall, dass während der Herstellung
die Eigenschaften des Straßenbelags angepasst werden müssen, kann dieses neue Modell
des Straßenbelags über die Datenverarbeitungsstelle dem Straßenfertiger per Kabel
bzw. kabellos übertragen werden.
[0020] Außerdem ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die aufgezeichneten Ist-Parameter
mit den Soll-Parametern verglichen werden und bei einer Abweichung der Parameter voneinander
der Betrieb des Straßenfertigers entsprechend gesteuert bzw. geändert wird.
[0021] Ein Straßenfertiger zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Merkmale
des Anspruchs 13 auf. Demnach ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass mindestens ein
Sensor zur automatisierten Erfassung von mindestens einem Betriebsparameter, mindestens
einem Maschinenparameter und/oder wenigstens einem Herstellungsparameter während der
Herstellung des Straßenbelags gekennzeichnet ist.
[0022] Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, dass die Straßenfertiger mindestens einen
Sensor, vorzugsweise Temperatursensoren, Entfernungssensoren, GPS-Sensoren, Sensoren
zur Erfassung der Motorleistung, Sensoren zur Erfassung von Einbauparametern und/oder
Sensoren zur Erfassung von Verschleiß von verschleißträchtigen Bauteilen des Straßenfertigers,
zugeordnet sind. Erfindungsgemäß ist jegliche Kombination der genannten Sensoren möglich.
Diese Liste ist als nicht vollständig anzusehen. Vielmehr kann der Straßenfertiger
zusätzliche Sensoren aufweisen zur Bestimmung weiterer Parameter.
[0023] Bevorzugt kann es weiter vorgesehen sein, dass der Straßenfertiger einen zentralen
Prozessrechner zum Auslesen des mindestens einen Sensors, ein Mittel zur Darstellung
von Daten, vorzugsweise einen Bildschirm oder ein Display und/oder Eingabemittel,
vorzugsweise Tasten oder ein Touchscreen, zur Steuerung der Vorrichtung oder Eingabe
von Daten und/oder ein Ausgabegerät, vorzugsweise einen Drucker oder eine USB-Schnittstelle,
zur Ausgab von Daten, aufweist.
[0024] Des Weiteren ist es besonders vorteilhaft, dass dem Straßenfertiger ein Speichermedium,
vorzugsweise ein elektronisches Speichermedium, zugeordnet ist. Weiter ist es bevorzugt
vorgesehen, dass dem Straßenfertiger eine Einrichtung zum Senden und eine Einrichtung
zum Empfangen, insbesondere zum kabellosen Senden und Empfangen von Daten an bzw.
von einer Datenverarbeitungsstelle zugeordnet ist.
[0025] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der einzigen
Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt:
Figur ein Blockschaltbild für die erfindungsgemäßen Verfahren.
[0026] Anhand des in der Figur dargestellten Blockschaltbildes werden die erfindungsgemäßen
Verfahren zum Betreiben des Straßenfertigers schematisiert dargestellt.
[0027] Der nicht dargestellte Straßenfertiger weißt mindestens einen Sensor zur automatisierten
Erfassung von Betriebsparametern, Maschinenparametern und/oder Herstellungsparametern
auf. Diese Parameter werden mittels Sensor während der Herstellung des Straßenbelags
erfasst. Bei den Betriebsparametern, Maschinenparametern und Herstellungsparametern
kann es sich um Motordaten des Straßenfertigers, Belastung, Verschleiß von verschleißträchtigen
Bauteilen des Straßenfertigers, Einbaugeschwindigkeit, Einbaumenge, Einbaudicke, Einbaubreite,
Materialtemperatur, Fehlermeldung, eine Bezeichnung der Baustelle, Positionskoordinaten
des Einbaus, eine Typisierung des Einbaumaterials, ein Name eines Aufraggebers und
oder ein Name einer Bedienperson, die fertige Position, insbesondere GPS-Daten, und
Einbaumenge handeln. Diese Aufzählung ist nicht als abschließend, sondern vielmehr
als beispielhaft zu betrachten. Die den Straßenfertiger zugeordneten Sensoren sind
in der Lage, derartige Parameter aufzunehmen. Bei den Sensoren kann es sich beispielsweise
um Temperatursensoren, Entfernungssensoren, GPS-Sensoren oder dergleichen handeln.
[0028] Um die verfahrensmäßige Erfindung zu erläutern, wird die Erfassung der Parameter
in der Figur in fünf Schritte unterteilt dargestellt. Im ersten Schritt 10 werden
die Herstellungsparameter bzw. die Betriebs- und oder Maschinenparameter durch die
entsprechenden Sensoren erfasst. In einem zweiten Schritt 11 werden die erfassten
Parameter einem dem Straßenfertiger zugeordneten Mikroprozessor bzw. Bordrechner über
Leitungen 15 oder per Funk zugeführt. Während dieses zweiten Schrittes 11 kann bereits
eine Verarbeitung der Daten wie Beispielsweise ein Filtern erfolgen. Außerdem können
die aufgenommenen Parameter im Bordrechner lokal gespeichert bzw. zwischengespeichert
werden. Für die weitere Datenübertragung werden die aufgenommenen Parameter durch
den Bordrechner aufbereitet bzw. vorausgewertet.
[0029] In einem dritten Schritt 12 werden die aufgenommenen Parameter von dem Bordrechner
bzw. von dem Mikroprozessor zur weiteren Datenauswertung an ein dem Bordrechner zugeordnetes
Peripheriegerät übertragen. Diese Datenübertragung kann zum einen mittels eines Datenträgers
in Form einer Diskette, einer CD oder eines USB-Sticks oder des Gleichen erfolgen.
Die Datenübertragung kann jedoch auch über größere Distanz per Kabel oder kabellos
wie beispielsweise über Funk erfolgen.
[0030] In einem vierten Schritt werden die Parameter, die per Datenfernübertragung 12 von
dem Bordrechner bzw. Mikroprozessor übertragen werden, in einer zentralen Datenablage
gespeichert bzw. zwischengespeichert. Bei einer derartigen zentralen Datenablage 13
kann es sich beispielsweise um einen Server handeln oder einen Computer einer Bauaufsicht
in einem benachbarten oder entfernterem Baucontainer. In einem fünften und letztem
Schritt werden die erfassten Parameter lokal ausgewertet bzw. gesichtet und interpretiert.
Dieser lokalen Datenauswertung werden die Daten gemäß Schritt 12 per Datenträger zugeführt
oder gemäß Schritt 12 in Kombination mit Schritt 13 über Kabel bzw. kabellos übertragen.
Die lokale Datenauswertung kann beispielsweise auf einem Computer, einem Smartphone
oder anderen tragbaren Datenbearbeitungseinrichtungen ausgeführt werden.
[0031] Die Steuerung des Systems erfolgt entweder manuell direkt an einem Eingabegerät am
Straßenfertiger oder per Funk über ein zusätzliches Steuergerät von einem beliebigen
Ort aus.
[0032] Die in der Figur skizzierte Funktionsweise ist erfindungsgemäß auch in umgekehrter
Reihenfolge, dass heißt der fünfte Schritt 14 zuerst und der erste Schritt 10 zuletzt.
Somit können Parameter von einer Bedienperson oder der Bauaufsicht über einen Datenträger
oder über eine kabellose Übertragung an den Bordrechner bzw. Mikroprozessor übertragen
werden, gemäß denen der Straßenfertiger gesteuert wird. Somit lassen sich von einem
beliebigen Punkt aus die Betriebs- bzw. Maschinenparameter einstellen bzw. verändern,
ohne dass sich die Bedienperson auf der Baustelle zu befinden hat. Durch
[0033] Änderung bzw. Modifizierung der Betriebs- bzw. Maschinenparameter ändern sich auch
die Herstellungsparameter. Diese Änderung wird wiederum gemäß dem skizzierten Signallaufweg
10 bis 14 erfasst. Ebenso lassen sich über die Datenübertragung die Sensoren steuern.
Beispielsweise lässt sich die Rate zur Erfassung von Parametern und die Sensitivität,
mit der die Sensoren arbeiten sollen, einstellen bzw. verändern bzw. kontrollieren.
[0034] Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich das erfindungsgemäße Verfahren
bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht auf das skizzierte Schaltbild der Figur
beschränkt, vielmehr soll diese Figur lediglich als Hilfe zur Veranschaulichung dienen
und ein bestimmtes Ausführungsbeispiel darstellen.
Bezugszeichenliste:
[0035]
- 10
- erster Schritt
- 11
- zweiter Schritt
- 12
- dritter Schritt
- 13
- vierter Schritt
- 14
- fünfter Schritt
1. Verfahren zum Betreiben eines Straßenfertigers, wobei der Betrieb des Straßenfertigers
durch mehrere Betriebs- und Maschinenparameter festgelegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Betriebsparameter und/oder mindestens ein Maschinenparameter während
des Betriebs des Straßenfertigers automatisiert durch mindestens einen Sensor des
Straßenfertigers erfasst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Betriebsparameter bzw. Maschinenparameter, vorzugsweise alle
Betriebsparameter bzw. Maschinenparameter, periodisch oder kontinuierlich aufgezeichnet
bzw. elektronisch gespeichert, insbesondere manipulationssicher gespeichert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Betriebsparameter bzw. Maschinenparameter Motordaten, Belastung, Verschleiß von
verschleißträchtigen Bauteilen des Straßenfertigers, Einbaugeschwindigkeit, Einbaumenge,
Einbaudicke, Einbaubreite, Materialtemperatur, Fehlermeldung, eine Bezeichnung der
Baustelle, Positionskoordinaten des Einbauens, eine Typisierung des Einbaumaterials,
ein Name eines Auftraggebers und/oder ein Name einer Bedienperson aufgezeichnet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Betriebsparameter bzw. Maschinenparameter durch einen Mikroprozessor bzw. einen
Computer des Straßenfertigers aufgezeichnet, vorzugsweise visualisiert bzw. numerisch
dargestellt werden und über Kabel, insbesondere kabellos an weitere Geräte, insbesondere
Drucker, Mobiltelefone, Server, Datenverarbeitungsstellen oder dergleichen sicher
übertragen werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von der Datenverarbeitungsstelle anhand der erfassten Betriebsparameter bzw. Maschinenparameter
ein Profil des Straßenfertigers erstellt wird, zur Bestimmung des Verschleißes von
verschleißträchtigen Bauteilen und/oder zur Bestimmung eines notwendigen Services
des Straßenfertigers.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aufgezeichneten Ist-Parameter mit den Soll-Parametern verglichen werden und bei
einer Abweichung der Parameter voneinander der Betrieb des Straßenfertigers entsprechend
gesteuert bzw. geändert wird, insbesondere auf Basis der erfassten Positionskoordinaten,
vorzugsweise der GPS-Daten, mehrere Fahrzeuge koordiniert werden.
7. Verfahren zum Betreiben eines Straßenfertigers zur Herstellung eines Straßenbelags,
wobei der Herstellungsprozess eines Straßenbelags durch mehrere Herstellungsparameter
vorgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Herstellungsparameter des Herstellungsprozesses während des Herstellungsprozesses
automatisiert durch mindestens einen Sensor des Straßenfertigers erfasst wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Herstellungsparameter, vorzugsweise alle Herstellungsparameter,
periodisch oder kontinuierlich aufgezeichnet bzw. elektronisch gespeichert, insbesondere
manipulationssicher gespeichert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Herstellungsparameter Einbaudicke, Einbaubreite, Materialtemperatur, Art des
Materials, Fertigerposition, insbesondere GPS-Daten, Einbaugeschwindigkeit, Einbaumenge,
Fehlermeldung, eine Bezeichnung der Baustelle, ein Name eines Auftraggebers und/oder
ein Name einer Bedienperson aufgezeichnet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass alle Herstellungsparameter durch einen Mikroprozessor bzw. einen Computer des Straßenfertigers
aufgezeichnet, vorzugsweise visualisiert bzw. numerisch dargestellt werden und über
Kabel, insbesondere kabellos an weitere Geräte, insbesondere Drucker, Mobiltelefone,
Server, Datenverarbeitungsstellen oder dergleichen sicher übertragen werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass von der Datenverarbeitungsstelle anhand der Herstellungsparameter ein Modell bzw.
ein multidimensionales Abbild, insbesondere ein 3-dimensionales Abbild, welches die
drei kartesischen Raumkoordinaten des Straßenbelags darstellt, oder ein 4-dimensionales
Abbild, welches die kartesischen Raumkoordinaten und die Materialtemperatur darstellt,
des fertiggestellten Straßenbelags erstellt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Fertigung eines vorbestimmten Modells des Straßenbelags die Datenverarbeitungsstelle
mindestens ein Herstellungsparameter an den Straßenfertiger überträgt, insbesondere
die aufgezeichneten Ist-Parameter mit den Soll-Parametern verglichen werden und bei
einer Abweichung der Parameter voneinander der Betrieb des Straßenfertigers entsprechend
gesteuert bzw. geändert wird.
13. Straßenfertiger zur Herstellung eines Straßenbelags mit einem antreibbaren Fahrwerk,
mindestens einer in Einbaurichtung hinten am Fahrwerk auf- und abbewegbar angehängten
Einbaubohle, einer vor der Einbaubohle angeordneten Verteilerschnecke, einem über
dem Fahrwerk angeordneten Bedienstand und mindestens einem Verbrennungsmotor, wenigstens
einem vor dem Bedienstand auf dem Fahrwerk angeordneten Vorratsbehälter für heißes
Straßenbaumaterial und einem sich unter dem Bedienstand vom Vorratsbehälter zur Verteilerschnecke
erstreckenden Förderer, gekennzeichnet durch mindestens einen Sensor zur automatisierten Erfassung von mindestens einem Betriebsparameter,
mindestens einen Maschinenparameter und/oder wenigstens einen Herstellungsparameter
während der Herstellung des Straßenbelags.
14. Straßenfertiger nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass dem Straßenfertiger mindestens ein Sensor, vorzugsweise Temperatursensoren, Entfernungssensoren,
GPS-Sensoren, Sensoren zur Erfassung der Motorleistung, Sensoren zur Erfassung von
Einbauparametern und/oder Sensoren zur Erfassung von Verschleiß von verschleißträchtigen
Bauteilen des Straßenfertigers zugeordnet sind.
15. Straßenfertiger nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Straßenfertiger einen zentralen Prozessrechner zum Auslesen des mindestens einen
Sensors, ein Mittel zur Darstellung von Daten, vorzugsweise einen Bildschirm oder
ein Display und/oder Eingabemittel, vorzugsweise Tasten oder einen Touchscreen, zur
Steuerung der Vorrichtung oder Eingabe von Daten und/oder ein Ausgabegerät, vorzugsweise
einen Drucker oder eine USB-Schnittstelle, zur Ausgabe von Daten, aufweist, insbesondere
dem Straßenfertiger ein Speichermedium, vorzugsweise ein elektronisches Speichermedium
und/oder eine Einrichtung zum Senden und eine Einrichtung zum Empfangen, insbesondere
zum kabellosen Senden und Empfangen von Daten an bzw. von einer Datenverarbeitungsstelle,
zugeordnet ist.