[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugrückhaltesystem mit mehreren Stehern, mit mehreren
Distanzhaltern, die je an einem Steher befestigt sind, mit mindestens einer an den
Distanzhaltern befestigten Leitschiene und mit mindestens einer Querstrebe, die an
ihrem ersten Strebenende im Bereich des Distanzhalters eines ersten Stehers und an
ihrem zweiten Strebenende, das gegenüber dem ersten Strebenende tiefer liegt, an einem
dem ersten Steher folgenden, zweiten Steher befestigt ist.
[0002] Bei Fahrzeugrückhaltesystemen mit Leitschienen ist es bekannt (
DE20018270U1,
US3417965A1), zur mechanischen Versteifung der über Distanzhalter an Stehern befestigten Leitschienen
mehrere Querstreben vorzusehen, die parallel zur Leitschiene aufeinanderfolgende Steher
mechanisch verbinden.
So schlägt die
US3417965A1 vor, ein erstes Strebenende der Querstrebe am Distanzhalter eines Stehers und ein
anderes, zweites Strebenende der Querstrebe am nächsten Steher zu befestigen - und
zwar am Fuße dieses Stehers. Dadurch liegt das zweite Strebenende tiefer als das erste
Strebenende. Zwar kann mit einer derartigen mechanischen Versteifung von Stehern und
Distanzhaltern eine höhere Aufhalteklasse erreicht werden, dennoch können diese Systeme
bei vergleichsweise schweren Anpralllasten zu einem nachteiligen Ausweichverhalten
der Leitschiene führen - nämlich dann, wenn sich diese in Folge der Versteifung von
den Distanzhaltern trennt, was zu einem höheren Wirkungsbereich des Fahrzeugrückhaltesystems
führen kann.
[0003] Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein Fahrzeugrückhaltesystem der
eingangs geschilderten Art derart konstruktiv zu verändern, dass trotz hoher Aufhalteklassen
ein geringer Wirkungsbereich des Fahrzeugrückhaltesystems gewährleistet ist.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass das erste Strebenende der
Querstrebe an der Leitschiene befestigt ist.
[0005] Ist das erste Strebenende der Querstrebe an der Leitschiene befestigt, kann auch
bei einem aufprallbedingten Lösen der Leitschiene vom Distanzhalter der Verbund zwischen
Leitschiene und Steher gewährleistet bleiben. Ein lastbedingtes Ausweichen der Leitschiene
kann damit stets unterbunden werden, weil dadurch selbst eine von Distanzhalter gelöste
Leitschiene über die Querstrebe am Steher gehalten werden kann. Im Gegensatz zum Stand
der Technik kann daher auch bei hohen Aufhalteklassen der Wirkungsbereich des Fahrzeugrückhaltesystems
klein bleiben. Im Allgemeinen wird erwähnt, dass vorzugsweise das erste Strebenende
der Querstrebe an der Rückseite der Leitschiene befestigt sein kann. Im Allgemeinen
wird weiter erwähnt, dass die Querstrebe ein Flachstahl oder ein Stahlseil sein kann,
wobei Flachstahl zu Montageerleichterungen durch einfachere Anbindung führen kann.
[0006] Die Konstruktionsverhältnisse können vereinfacht werden, wenn die Querstrebe über
Befestigungsmittel an der Leitschiene und/oder an dem zweiten Steher befestigt ist.
Vorzugsweise kann sich hierzu mindestens eine, insbesondere lösbare, Schraubverbindung
als Befestigungsmittel auszeichnen.
[0007] Weist die Querstrebe mindestens ein Langloch auf, durch das das Befestigungsmittel
ragt, kann in der Anbindung der Querstrebe an den Steher und/oder an die Leitschiene
ein Linearlager und damit eine geführte Beweglichkeit der Teile zueinander ermöglich
werden. Beispielsweise kann das Linearlager im Falle eines Anpralls die Querstrebe
mechanisch zeitversetzt wirksam werden lassen, was zunächst bei kleinem Wirkungsbereich
eine erhöhte Flexibilität und damit eine erhöhte absorbierende Lastübernahme des Fahrzeugrückhaltesystems
zulassen kann. Trotz des durch Querstreben versteiften Fahrzeugrückhaltesystems kann
daher auch bei leichten Lasten bzw. Fahrzeugen eine vorteilhafte Anprallheftigkeitsstufe
ermöglicht werden. In der Endlage der Linearlager steht dann die erhöhte mechanische
Steifigkeit zur Verfügung, um selbst schwere Lasten bzw. Fahrzeuge sicher umzulenken
bzw. eine hohe Aufhalteklasse sicherstellen zu können.
[0008] Um eine Längung der Querstrebe im Falle eines Anpralls zu ermöglichen, kann vorgesehen
sein, dass die Querstrebe am zweiten Strebenende einen gekröpften Flanschbereich aufweist.
Je nach Kröpfungswinkel kann damit das Verhalten des Fahrzeugrückhaltesystems bei
einem Anprall beeinflusst bzw. auf die rückzuhaltenden Lasten abgestimmt werden. Zudem
kann ein gekröpfter Flanschbereich die Montage der Querstrebe erleichtern.
[0009] Eine Erleichterung bei der Montage der Querstrebe kann sich ergeben, wenn das zweite
tieferliegende Strebenende auf der, der Leitschiene mit dem daran befestigten ersten
Strebenende abgewandten Steherseite des Stehers befestigt und damit leichter zugänglich
ist.
[0010] Liegt der Befestigungsbereich der Querstrebe an der Leitschiene höher als der Befestigungsbereich
des Distanzhalters an der Leitschiene, kann die Leitschiene auch bei gelöster Verbindung
zum Distanzhalter über die Querstrebe in Relation zu diesem Distanzhalter geführt
bleiben. Damit kann unter anderem die Standfestigkeit des Fahrzeugrückhaltesystems
auch bei Anprall schwerer Lasten verbessert werden.
[0011] Die mechanische Steifigkeit des Fahrzeugrückhaltesystems kann weiter erhöht werden,
wenn mehrere entlang der Leitschiene aufeinander folgende, an Stehern und Leitschiene
befestige Querstreben einem dreieckförmigen Verlauf folgen. Anhand dieses dreieckförmigen
Verlaufs kann nämlich parallel zum ersten Zugband der Leitschiene oder Leitschienen
ein zweites Zugband an Querstreben zur Verfügung gestellt werden, wobei Letzteres
Längskräfte des ersten Zugbands unmittelbar in die Steher ableiten kann. Außerdem
kann ein dreieckförmiger Verlauf an Querstreben für eine ausgezeichnete Längsverteilung
der Anprallfallkräfte genützt werden.
[0012] Die Montage des Fahrzeugrückhaltesystems kann weiter erleichtert werden, wenn die
Befestigungsmittel eine längliche Beilagplatte aufweisen, die zwei Strebenenden aufeinander
folgender und an der Leitschiene befestigter Querstreben verbindet. Außerdem kann
die Kraftverteilung auf angrenzende Querstreben über die Beilagplatte verteilt werden.
Somit kann nicht nur die Anbindung an die Leitschiene, sondern auch die Aufnahme und
Ableitung von Energie, verursacht durch einen Anprall, verbessert werden. Hinzu kommt,
dass durch diese Beilagplatte die Befestigungsmittel im Wesentlichen ausschließlich
zweischnittig belastet werden. Ein Verdrehen dieser kann nämlich durch die beidseitige
Einspannung von Leitschiene und Beilagplatte verhindert werden. Eine besonders standfeste
Verbindung der Querstreben mit der Leitschiene kann so sichergestellt werden.
[0013] Befestigt ein Befestigungsmittel zwei zweite Strebenenden aufeinander folgender Querstreben
an den Steher, kann sich der Material- und Montageaufwand am Fahrzeugrückhaltesystem
weiter reduzieren. Hinsichtlich der erleichterten Handhabung kann sich eine Schraubverbindung
als Befestigungsmittel auszeichnen. Außerdem kann damit die Kraftweiterleitung von
Querstrebe zu Querstrebe verbessert werden.
[0014] Die mechanische Steifigkeit des Fahrzeugrückhaltesystems kann weiter erhöht werden,
wenn parallel zum ersten dreieckförmigen Verlauf von Querstreben ein zweiter dreieckförmiger
Verlauf von Querstreben vorgesehen ist. Die beiden, unterschiedlichen Verläufen zugeordneten
Querstreben können am Fahrzeugrückhaltesystem auf einfache Weise befestigt werden,
wenn die Querstreben beider Verläufe alternierend am Steher oder an der Leitschiene
im Bereich des Distanzhalters dieses Stehers befestigt sind. Damit ist je ein Steher
mit beiden Verläufen an Querstreben verbunden, einerseits indirekt über seinen Distanzhalter
mit den Querstreben des einen Verlaufs und andererseits direkt über an ihn befestigte
Querstreben des anderen Verlaufs.
[0015] Überkreuzen sich die Querstreben der beiden Verläufe zwischen den Stehern, können
sich die Querstreben bei einem Anprall gegenseitig abstützen und damit eine hohe Aufhalteklasse
ermöglichen. Besonders vorteilhaft kann ein alternierendes Kreuzen der Querstreben
sein.
[0016] Die erfindungsgemäße Querstrebe kann auch bei Fahrzeugrückhaltesystemen mit einer
doppelseitigen Leitschiene verwendet werden, wenn beidseitig des Stehers je eine Leitschiene
an dessen Distanzhalter befestigt ist. Im Allgemeinen wird erwähnt, dass der Distanzhalter
ein oder mehrteilig ausgeführt sein kann, beispielsweise mit einem Abstandsteil und
einen Winkelteil je zwischen Abstandsteil und Leitschiene bzw. Leitschienen. Vorzugsweise
sind beide Leitschienen parallel am Distanzhalter befestigt ist. Hierzu ist parallel
zum ersten dreieckförmigen Verlauf von Querstreben ein zweiter dreieckförmiger Verlauf
von Querstreben vorgesehen, wobei die Querstreben des ersten dreieckförmigen Verlaufs
an Stehern und erster Leitschiene befestigt und die Querstreben des zweiten dreieckförmigen
Verlaufs an Stehern und zweiter Leitschiene befestigt sind.
[0017] Die Montage der Querstreben kann weiter erleichtert werden, wenn die beiden dreieckförmigen
Verläufe gegengleich, insbesondere um einen Steher versetzt, entlang der Leitschienen
verlaufen.
[0018] Wenn der Steher am Distanzhalter über mindestens ein Befestigungsmittel befestigt
ist, sodass je in Steher und Distanzhalter in eingebrachte Langlöcher durchgreift,
die geneigt zueinander verlaufen, kann zwischen dem Steher und Distanzhalter eine
begrenzte Bewegung zugelassen werden. Eine derartige Bewegung kann im Anprallfall
ein Aufstellen der Leitschiene sicherstellen, um beispielsweise einem Überfahren der
Leitschiene entgegenzuwirken. Diese Bewegung kann zudem begrenzt werden, indem zwischen
Steher und Distanzhalter ein von einem Anschlag am Distanzhalter begrenztes Bewegungsspiel
vorgesehen ist. Bevorzugt kann das gesamte Bewegungsspiel einer Langlochlänge entsprechen.
[0019] Weist der Steher eine offene Profilform auf, kann es vorteilhaft sein, wenn der jeweilige
dreieckförmige Verlauf an Querstreben an jener Steherseite des Stehers befestigt ist,
die der Leitschiene mit dem daran befestigten anderen dreieckförmigen Verlauf zugewandt
ist. Der jeweilige andere dreieckförmige Verlauf kann damit die Profilöffnung des
Stehers abdecken, die der diesbezüglichen Fahrtrichtung entgegensteht. Das erfindungsgemäße
Fahrzeugrückhaltesystem kann damit besonders sicher werden.
[0020] In den Figuren wird beispielsweise der Erfindungsgegenstand anhand mehrerer Ausführungsvarianten
näher dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Rückansicht auf ein Fahrzeugrückhaltesystem nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Teilansicht der Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf das nach Fig. 1 dargestellte Fahrzeugrückhaltesystem,
- Fig. 4
- eine vergrößerte Seitenansicht auf einen Steher des nach Fig. 1 dargestellten Fahrzeugrückhaltesystems,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf ein weiteres Fahrzeugrückhaltesystem nach einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 6
- eine Schnittansicht nach V-V der Fig. 5 und
- Fig. 7
- eine vergrößerte Seitenansicht auf einen Steher des nach Fig. 5 dargestellten Fahrzeugrückhaltesystems.
[0021] Entsprechend den Figuren 1 bis 4 wird ein Fahrzeugrückhaltesystem 1 nach einem ersten
Ausführungsbeispiel gezeigt, das im Wesentlichen bodenbefestigte Steher 2, 3, 4, Distanzhalter
5, 6, 7, eine Leitschiene 8 und Querstreben 9 zur mechanischen Versteifung des Fahrzeugrückhaltesystems
1 aufweist. Die Distanzhalter 5, 6, 7 sind am jeweiligen Steher 2, 3, 4 befestigt,
wobei diese Distanzhalter 5, 6, 7 mit an der Leitschiene 8 befestigt sind und diese
abstützen, wie dies beispielsweise nach Fig. 4 anhand des Stehers 2 zu erkennen ist.
An dieser Stelle wird im Allgemeinen erwähnt, dass unter einem ein Distanzhalter 5,
6, 7 allgemein zu verstehen ist. Er kann durchaus mehrteilig ausgeführt sein, wie
dies im zweiten Ausführungsbeispiel beispielsweise gezeigt wird.
Weiter zeigt der nach Fig. 1 dargestellte Teil eines Fahrzeugrückhaltesystems Querstreben
9, die an ihrem ersten Strebenenden 10 jeweils im Bereich des Distanzhalters 5 eines
ersten Stehers 2 befestigt sind. Außerdem sind diese Querstreben 9 an ihrem zweiten
Strebenende 11, das gegenüber dem ersten Strebenende 10 tiefer liegt, an einem dem
ersten Steher 2 folgenden zweiten Steher 3 bzw. 4 befestigt.
[0022] Um aufgrund dieser mechanischen Versteifung Ausweichbewegungen der Leitschiene 8
sicher zu vermeiden, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die ersten Strebenenden
10 der Querstrebe 9 an der Leitschiene 8 befestigt sind, wie dies nach Fig. 2 im Detail
erkannt werden kann. Dafür erstrecken sich die Strebenenden 10 zu den Stehern 2, 3,
4 zugewandten Längsseite der Leitschiene 8 bzw. der Innenseite der Leitschiene 8.
Damit erfüllen die Querstreben 9 nicht nur eine mechanische Versteifung des Fahrzeugrückhaltesystems
1 sondern auch die Funktion einer zu den Distanzhaltern 5, 6, 7 parallelen Befestigung
der Leitschiene 8. Im Gegensatz zum Stand der Technik ist daher selbst bei hohen Anpralllasten
eine sichere Führung der Leitschiene 8 gewährleistet. Eine hohe Aufhalteklasse kann
so sichergestellt bleiben.
[0023] Durch die Verwendung von lösbaren Schraubverbindungen 12, 13 als Befestigungsmittel
14 der Querstreben 9 an der Leitschiene 8 und an dem zweiten Steher 3 bzw. 4 kann
die Montage des Fahrzeugrückhaltesystems 1 erheblich einfacher erfolgen. Als Befestigungsmittel
14 sind jedoch auch Nietverbindungen oder anderes, beispielsweise formschlüssige Verbindungsmittel,
vorstellbar, was nicht näher dargestellt worden ist.
[0024] An den Querstreben 9 wird eine gewisse Beweglichkeit bei einem Anprall zugelassen,
indem die Querstreben 9 je ein Langloch 15 aufweisen, durch das die Befestigungsmittel
14 ragen. Somit kann die Leitschiene 8 ohne versteifende Wirkung der Querstreben 9
Verformungsenergie aufnehmen und wirkt daher im Wirkungsbereich zunächst weicher.
Dies ist bei leichten Anpralllasten von Vorteil. Geht dann das in der Art eines Linearlagers
auf Anschlag, indem das Langloch 15 die Schraube der Schraubverbindung 12 in der Bewegung
sperrt, wirkt die mechanische Versteifung durch die Querstrebe 9 voll auf die Leitschiene
8, sodass selbst schwere Anpralllasten vom Fahrzeugrückhaltesystem 1 aufgehalten werden.
[0025] Wie den Figuren 1 bis 4 zu entnehmen ist, bestehen die Querstreben 9 aus einem Flachstahl,
der im Vergleich zu Stahlseilen einfacher handzuhaben ist. Stahlseile oder andere
biegeweiche Zugelemente sind selbstverständlich alternativ zum Flachstahl vorstellbar.
[0026] Außerdem weist die Querstrebe 9 am, dem Steher 3 bzw. 4 zugewandten Strebenende 11
einen gekröpften Flanschbereich 16 mit Öffnung für Befestigungsmittel 14 auf. Dieser
gekröpfte Flanschbereich 16 gleicht den schrägen Verlauf von der Leitschiene 8 zum
Steher 3 bzw. 4 aus, was die Montage der Querstrebe 9 erleichtert. Zudem erlaubt der
gekröpfte Flanschbereich 16 durch Zurückbiegung in die Längsachse der Querstrebe 9
eine gewisse Längung der Querstrebe 9. Damit können die Querstreben 9 bei einem Anprall
auf das Verhalten des Fahrzeugrückhaltesystems 1 zusätzlich Einfluss nehmen.
[0027] Die Montage der Querstreben 9 kann außerdem erleichtert werden, wenn das jeweilige
zweite, tieferliegende Strebenende 11 auf der, der Leitschiene 8 abgewandten Steherseite
17 des Stehers 3 bzw. 4 befestigt ist, wie dies nach Fig. 1 zu erkennen ist. Außerdem
führt solch eine Befestigung der Querstreben zu einem Zugband mit einer formschlüssigen
Verbindung von Steher 2, 3, 4 und Leitschiene 8.
[0028] Nach der Fig. 4 ist insbesondere zu erkennen, dass die Leitschiene 8 gegenüber einem
Abheben vom Distanzhalter 5, 6, 7 gesichert ist, indem der Befestigungsbereich 18
der Querstrebe 9 an der Leitschiene 8 höher als der Befestigungsbereich 19 des Distanzhalters
5 an der Leitschiene 8 liegt. Die Querstrebe 9 kann nämlich selbst bei einem Lösen
der Verbindung zwischen Distanzhalter 5 und Leitschiene 8 auf die Leitschiene eine
zum Steher 2 heranziehende Wirkung ausüben. Ein besonders standfestes Fahrzeugrückhaltesystem
1 ist damit geschaffen. Wie außerdem in der Fig. 4 ersichtlich, ist der Distanzhalter
5 an der Leitschiene 8 über eine Schraubverbindung 23 befestigt.
[0029] Wie insbesondere der Fig. 1 zu entnehmen ist, folgen mehrere an Steher 3, 4 und Leitschiene
8 befestige Querstreben 9 aufeinander entlang der Leitschiene einem dreieckförmigen
Verlauf 20, um eine hohe mechanische Versteifung zu gewährleisten. Im Ausführungsbeispiel
ist dies insbesondere in einem vertikalen Zick-ZackVerlauf in Längsrichtung der Leitschiene
zu erkennen.
[0030] Zur mechanisch verstärkten Verbindung zweier aufeinander folgender Querstreben 9
an die Leitschiene 8 trägt bei, dass eine längliche Beilagplatte 21 diese beiden Strebenenden
10 der Querstreben 9 verbindet.
[0031] Durch Verwendung einer Schaubverbindung 13 als Befestigungsmittel 14, um zwei Strebenenden
11 aufeinander folgender Querstreben 9 an den Steher 2, 3, 4 zu befestigen, reduziert
sich der Montageaufwand erheblich. Im Allgemeinen wird erwähnt, dass die Strebenenden
11 bzw. die gekröpften Flanschbereiche 16 der Querstreben 9, 90 je ein oder mehrere
Langlöcher 136 aufweisen können, um die Montage der Querstreben noch weiter zu erleichtern,
wie dies insbesondere der Fig. 2 zu entnehmen ist.
[0032] Außerdem ist nach den Figuren 1 und 3 erkennbar, dass parallel zum ersten dreieckförmigen
Verlauf 20 von Querstreben 9 ein zweiter dreieckförmiger Verlauf 22 von Querstreben
90 vorgesehen ist. Diese Querstreben 90 sind in ihrer Ausführungsform gleich wie die
Querstreben 9 und weisen in diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls zwei Endbereiche
10, 11, einen gekröpften Flanschbereich 16, Langlöcher 15 etc. auf.
Die Querstreben 9, 90 beider Verläufe 20, 22 sind jedoch alternierend entweder am
Steher 2, 3 bzw. 4 oder an der Leitschiene 8 im Bereich des Distanzhalters 5, 6 bzw.
7 dieses Stehers 2, 3 bzw. 4 befestigt. Die Querstreben 9, 90 der beiden Verläufe
20, 22 wechseln also in ihrer Befestigung entlang der Leitschiene ab - die Befestigung
ist also gegengleich, was einen symmetrischen Aufbau des Fahrzeugrückhaltesystems
gewährleistet. Außerdem überkreuzen sich die Querstreben 9, 90 der beiden Verläufe
20, 22 zwischen den Stehern 3, 2 bzw. 2, 4 alternierend, wie dies nach den Figuren
1 und 3 erkannt werden kann. Dies bedeutet, dass in der Kreuzung abwechselnd die Querstrebe
9 des Verlaufs 20 und die Querstrebe 90 des Verlaufs 22 näher zur Leitschiene 8 angeordnet
ist. Die Querstreben 9, 90 unterstützen sich so gegenseitig bei der Aufnahme von Verformungsenergie
und stellen damit eine hohe Aufhalteklasse sicher.
[0033] Entsprechend den Figuren 5 bis 7 wird beispielsweise ein weiteres Fahrzeugrückhaltesystem
100 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel dargestellt, das in Bezug auf die Querstreben
ähnlich zum vorstehend beschriebenen Fahrzeugrückhaltesystem 1 ausgebildet ist. Der
wesentliche Unterschied besteht jedoch in der doppelseitigen Ausführung mit Leitschienen
8, 108. Der Übersichtlichkeit halber werden beim Fahrzeugrückhaltesystem 100 alle
Bezugszeichen, die mit Bauteilen des Fahrzeugrückhaltesystems 1 ident sind, übernommen.
Dies ist beispielsweise an den Bezugszeichen der Stehern 2, 3, 4, der Leitschiene
8, der Querstreben 9, 90 und so der Fall.
[0034] Wie in der Fig. 5 zu erkennen, schließt beim Fahrzeugrückhaltesystem 100 an die bodenbefestigten
Steher 2, 3, 4 je ein Distanzhalter 105, 106, 107 an. Hierzu sind zwischen Distanzhalter
105, 106, 107 und Steher 2, 3, 4 Befestigungsmittel 14, nämlich lösbare Schraubverbindungen
124, vorgesehen. Die Distanzhalter 105, 106, 107 sind - wie in Fig. 6 und 7 näher
zu erkennen - zweiteilig ausgeführt und bestehen je aus einem Abstandsteil 125 und
zwei Montagewinkeln 126. Der ein Sigma-Profil aufweisende Abstandsteil 125 ist mit
dem jeweiligen Steher 2, 3, 4 verbunden, wobei an diesen Abstandsteil 125 zwei Montagewinkeln
126 anschließen, an die die jeweilige Leitschiene 9, 90 über lösbare Schraubverbindungen
23 befestigt ist.
Zudem sind zur mechanischen Versteifung des Fahrzeugrückhaltesystems 100 mehrere Querstreben
9, 90 vorgesehen. Die nach Fig. 5 gezeigten Querstreben 9, 90 sind jeweils an ihrem
ersten Strebenende 10 im Bereich des Distanzhalters 105, 106 bzw. 107 eines ersten
Stehers 2, 3 bzw. 4 befestigt. Außerdem sind diese Querstreben 9, 90 an deren zweitem
Strebenende 11, das gegenüber dem ersten Strebenende 10 tiefer liegt, an einem dem
ersten Steher 2 bzw. 3, 4 folgenden zweiten Steher 3, 4 bzw. 2 befestigt.
[0035] Mehrere an Steher 2, 3, 4 und Leitschiene 8, 108 befestige Querstreben 9, 90 folgen
aufeinander und bilden damit - gleich wie beim Fahrzeugrückhaltesystem 1 - entlang
der Leitschiene 8, 108 parallele dreieckförmige Verläufe 20, 122 aus. Die Querstreben
9 des dreieckförmigen Verlaufs 20 sind an ihren ersten jeweiligen Endbereichen 10
an der Leitschiene 8 befestigt, wobei die Querstreben 90 des dreieckförmigen Verlaufs
122 mit ihren jeweiligen ersten Endbereichen 10 an der Leitschiene 108 befestigt sind.
Je ein Verlauf 20, 122 ist daher der besonderen Befestigung einer der beiden Leitschiene
8, 108 zugeordnet.
Zudem verlaufen die beiden dreieckförmigen Verläufe 20, 122 um einen Steher 2, 3 versetzt
entlang der Leitschienen 8, 108, was in Fig. 5 zu erkennen ist. So schließt stets
nur einer der dreieckförmigen Verläufe 20, 122 pro Steher 2, 3, 4 an eine Leitschiene
8, 108 an, wohingegen der andere dreieckförmige Verlauf 122 bzw. 20 an diesem Steher
selbst befestigt ist.
[0036] Die Befestigungen der Querstreben 9, 90 an den Leitschienen 8, 108 sind - ident zum
Fahrzeugrückhaltesystem 1 - über eine längliche Beilagplatte 21 und Verbindungsmittel
14, nämlich lösbare Schraubverbindungen 13, realisiert. Auch sind in diesen Endbereichen
10 der Querstreben 9, 90 Langlöcher 15 vorgesehen, was nicht näher dargestellt worden
ist. Damit nützt auch das Fahrzeugrückhaltesystem 100 dieselben Vorteile, wie diese
bereits vorstehend zum Fahrzeugrückhaltesystem 1 erläutert worden sind.
[0037] Wie insbesondere der Fig. 7 zu entnehmen, weisen die Distanzhalter 105, 106, 107
an ihrem jeweiligen Abstandsteil 125 je einen Steg 127 und einen daran anschließenden
unteren Flansch 128 auf. In diesen Flansch 128 ist eine Ausnehmung 129 eingebracht,
durch die der jeweilige Steher 2, 3, 4 ragt, und zwar mit Bewegungsspiel 132. Zudem
durchgreift das Befestigungsmittel 14 des jeweiligen Stehers 2, 3, 4 mit dem diesbezüglichen
Distanzhalter 105, 106, 107 zwei Langlöcher 130 und 131, die geneigt aufeinander verlaufen.
Damit kann bei einem Anprall über eine Kippbewegung des Distanzhalters 105, 106, 107,
von welcher Kippbewegung eine Kipplage strichliert der Fig. 7 zu entnehmen ist, die
Leitschiene 8 beschränkt aufgestellt werden. Dies vermeidet ein Überfahren der Leitschiene
8 auch bei Anprall vergleichsweise hoher Fahrzeuge. Zudem ist diese Bewegung zwischen
Steher 2, 3, 4 und Distanzhalter 105, 106, 107 von einem Anschlag 133 am Distanzhalter
105, 106, 107 begrenzt. Wie der Fig. 7 entnommen werden kann, entspricht das gesamte
Bewegungsspiel 132 der Langlochlänge des horizontalen Langlochs 130.
[0038] Zudem kann der Fig. 5 entnommen werden, dass der Steher 2, 3, 4 eine offene Profilform
aufweist. Um Verkehrsteilnehmer durch diese offene Profilform nicht zu gefährden,
ist vorgesehen, dass der jeweilige dreieckförmige Verlauf 20, 122 an Querstreben 9,
90 an jener Steherseite des Stehers 2, 3, 4 befestigt ist, die der Leitschiene 108,
8 mit dem daran befestigten anderen dreieckförmigen Verlauf 122, 20 zugewandt ist.
Der jeweils andere dreieckförmigen Verlauf 122, 20 biegt sich so über den in Fahrtrichtung
134 bzw. 135 im Profil offenen Steher und schützt damit anfahrende Fahrzeuge vor einem
Hängenbleiben.
1. Fahrzeugrückhaltesystem mit mehreren Stehern (2, 3, 4), mit mehreren Distanzhaltern
(5, 6, 7 bzw. 105, 106, 107), die je an einem Steher (2, 3, 4) befestigt sind, mit
mindestens einer an den Distanzhaltern (5, 6, 7 bzw. 105, 106, 107) befestigten Leitschiene
(8, 108) und mit mindestens einer Querstrebe (9 bzw. 90), die an ihrem ersten Strebenende
(10) im Bereich des Distanzhalters (5 oder 6, 7 bzw. 105 oder 106, 107) eines ersten
Stehers (2, 3, 4) und an ihrem zweiten Strebenende (11), das gegenüber dem ersten
Strebenende (10) tiefer liegt, an einem dem ersten Steher (3, 4, 2) folgenden zweiten
Steher (3, 4, 2) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Strebenende (10) der Querstrebe (9 bzw. 90) an der Leitschiene (8, 108)
befestigt ist.
2. Fahrzeugrückhaltesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstrebe (9, 90) über Befestigungsmittel (14), insbesondere über mindestens
eine Schraubverbindung (12, 13), an der Leitschiene (8, 108) und/oder an dem zweiten
Steher (2, 3, 4) befestigt ist.
3. Fahrzeugrückhaltesystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstrebe (9, 90) mindestens ein Langloch (15) aufweist, durch das das Befestigungsmittel
(14) ragt.
4. Fahrzeugrückhaltesystem nach einem Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstrebe (9, 90) am zweiten Strebenende (11) einen gekröpften Flanschbereich
(16) aufweist.
5. Fahrzeugrückhaltesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite tieferliegende Strebenende (11) auf der, der Leitschiene (8, 108) mit
dem daran befestigten ersten Strebenende (10) abgewandten Steherseite des Stehers
(2, 3, 4) befestigt ist.
6. Fahrzeugrückhaltesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsbereich (18) der Querstrebe (9, 90) an der Leitschiene (8, 108) höher
als der Befestigungsbereich (19) des Distanzhalters (5, 6, 7 bzw. 105, 106, 107) an
der Leitschiene (8, 108) liegt.
7. Fahrzeugrückhaltesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere, entlang der Leitschiene aufeinander folgende, an Stehern (2, 3, 4) und Leitschiene
(8, 108) befestige Querstreben (9, 90) einem dreieckförmigen Verlauf (20, 22, 122)
folgen.
8. Fahrzeugrückhaltesystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (14) eine längliche Beilagplatte (21) aufweisen, die zwei
Strebenenden (19) aufeinander folgender und an der Leitschiene (8, 108) befestigter
Querstreben (9, 90) verbindet.
9. Fahrzeugrückhaltesystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Befestigungsmittel (14), insbesondere eine Schraubverbindung (13), zwei zweite
Strebenenden (11) aufeinander folgender Querstreben (9, 90) an den Steher (2, 3, 4)
befestigt.
10. Fahrzeugrückhaltesystem nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zum ersten dreieckförmigen Verlauf (20) von Querstreben (9) ein zweiter
dreieckförmiger Verlauf (22) von Querstreben (90) vorgesehen ist, wobei die Querstreben
(9, 90) beider Verläufe (20, 22) alternierend am Steher (2, 3, 4) oder an der Leitschiene
(8) im Bereich des Distanzhalters (5, 6, 7) dieses Stehers (2, 3, 4) befestigt sind.
11. Fahrzeugrückhaltesystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Querstreben (9, 90) der beiden Verläufe (20, 22) zwischen den Stehern (2,
3, 4), insbesondere alternierend, überkreuzen.
12. Fahrzeugrückhaltesystem nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass beidseitig des Stehers (2, 3, 4) je eine Leitschiene (8, 108) an dessen Distanzhalter
(105, 106, 107) befestigt ist und dass parallel zum ersten dreieckförmigen Verlauf
(20) von Querstreben (9) ein zweiter dreieckförmiger Verlauf (122) von Querstreben
(90) vorgesehen ist, wobei die Querstreben (9) des ersten dreieckförmigen Verlaufs
(20) an Stehern (2, 3, 4) und erster Leitschiene (8) befestigt und die Querstreben
(90) des zweiten dreieckförmigen Verlaufs (122) an Stehern (2, 3, 4) und zweiter Leitschiene
(108) befestigt sind.
13. Fahrzeugrückhaltesystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden dreieckförmigen Verläufe (20, 122) gegengleich, insbesondere um einen
Steher (2, 3, 4) versetzt, entlang der Leitschienen (8, 108) verlaufen.
14. Fahrzeugrückhaltesystem nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Steher (2, 3, 4) am Distanzhalter (105, 106, 107) über mindestens ein Befestigungsmittel
(14) befestigt ist, das je in Steher (2, 3, 4) und Distanzhalter (105, 106, 107) eingebrachte
Langlöcher (130, 131) durchgreift, die geneigt zueinander verlaufen, wobei zwischen
Steher (2, 3, 4) und Distanzhalter (105, 106, 107) ein von einem Anschlag (133) am
Distanzhalter (105, 106, 107) begrenztes Bewegungsspiel (132) vorgesehen ist.
15. Fahrzeugrückhaltesystem nach Anspruch 12, 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Steher (2, 3, 4) eine offene Profilform aufweist, wobei der jeweilige dreieckförmige
Verlauf (20, 122) an Querstreben (9, 90) an jener Steherseite des Stehers (2, 3, 4)
befestigt ist, die der Leitschiene (108, 8) mit dem daran befestigten anderen dreieckförmigen
Verlauf (122, 20) zugewandt ist.