[0001] Die Erfindung betrifft ein an einer Baumaschine angesetztes Planieranbaugerät mit
einem quer zur Arbeitsrichtung und im Wesentlichen parallel zur Planierebene angeordneten
Tragbalken und einem am Tragbalken gehalterten Planierschild, wobei am Tragbalken
eine im Wesentlichen normal zur Ebene des Planierschildes angeordnete erste Schwenkachse
vorgesehen ist, um die das Planierschild schwenkbar am Tragbalken angelenkt ist, und
zur Einstellung der Arbeitsbreite das Planierschild und der Tragbalken teleskopierbar
ausgebildet sind, so dass sich der Tragbalken über die jeweilig eingestellte, gesamte
Arbeitsbreite des Planierschildes erstreckt.
[0002] Derartige Geräte sind für Baumaschinen oder allgemein Arbeitsmaschinen bekannt, so
auch für Baumaschinen mit Kettenlaufwerk, wie beispielsweise Planierraupen, Hydraulikbagger
mit Radfahrwerk, Radlader oder Hoftrucks. Aus der
GB 1 322 673 ist eine Erdbaumaschine zum Planieren bekannt, die ein zweiteiliges Planierschild
am hinteren Fahrzeugteil aufweist, bei dem beide Teile um eine in Fahrzeuglängsachse
horizontal angeordnete Achse zueinander geringfügig verstellbar sind. Hinter dem Planierschild
ist eine Tragbalken vorgesehen, der sich über die gesamte Arbeitsbreite des Planierschildes
erstreckt. Ferner sind teleskopierbare Abschnitte am Planierschild vorgesehen, die
über eine in einem Tragbalken vorgesehene Hydraulik ausfahrbar sind, um die Arbeitsbreite
des Planierschildes an den jeweiligen Bedarf anpassen zu können. Zwar besitzt das
Planieranbaugerät eine im Wesentlichen normal zur Ebene des Planierschildes angeordnete
erste und zweite Schwenkachse, jedoch liegen diese Schwenkachsen nicht am äußeren
Ende des Tragbalkens, womit bei einer einseitigen Verstellung beispielsweise ein großer
Teil des Planierschildes auf der einen Seite der Schwenkachse abgesenkt, jedoch auch
ein darüberhinaus stehender äußerer Teil des Planierschildes angehoben wird. Für das
Planieren einer Gehwegabsenkung muss daher neben dem Verschwenken des Planierschildes
auch eine Anpassung der Höheneinstellung erfolgen, was den Arbeitsvorgang deutlich
erschwert.
[0003] Weiter ist aus der
US 4,013,132 ein Planierschild bekannt, das um eine im Wesentlichen normal zur Ebene des Planierschildes
angeordneten Schwenkachse schwenkbar ausgebildet ist, bei dem sich der Tragbalken
jedoch nicht über die gesamte Arbeitsbreite des Planierschildes erstreckt und folglich
der Drehpunkt deutlich von äußeren Rand des Planierschildes entfernt liegt. Entsprechend
können die gewünschten Bodenprofile mit diesem Planierschild nicht in einfacher Ausführung
erstellt werden.
[0004] Die
US 3,007,265 beschreibt eine Planierschildaufhängung für eine Planierraupe, bei der ein Verschwenken
um eine normal zum Planierschild angeordnete Drehachse vorgesehen ist. Hier liegt
der Drehpunkt nicht an einem Rand des Planierschildes, sodass auch bei diesem Planierschild
beim Verschwenken eine gleichzeitige Höhenverstellung durch die Planierraupe erfolgen
muss, um den Übergang eines Gehweges zur Gehwegabsenkung bei einer Auffahrt erstellen
zu können.
[0005] Ähnliches ist aus der
US 2,927,388 bei der dort dargestellten Aufhängung für ein Planierschild an einer Planierraupe
gegeben.
[0006] Ferner sind auch Arbeitsmaschinen mit Seitenausleger bekannt, an denen Planierschilder
montierbar sind. Der Vorteil dieser Anordnung liegt darin, dass die planierte Fläche
nicht vom Arbeitsgerät selbst überfahren wird.
[0007] Nachteilig bei den bisherigen Planierschildern ist jedoch, dass es zum Planieren
von Fußwegen schwierig ist, Gehwegabsenkungen für Einfahrten beim Planieren unmittelbar
auszuführen.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Planieranbaugerät für Baumaschinen so
auszubilden, dass Gehwegabsenkungen auch mit geändertem seitlichen Gefälle im Gehweg
in einfacher Weise beim kontinuierlichen Planieren hergestellt werden können. Ferner
ist es Aufgabe der Erfindung ein solches Planieranbaugerät mit der dafür besonders
geeigneten Baumaschine sowie ein Arbeitsverfahren für das Planieren mit diesem Planieranbaugerät
anzugeben.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Planieranbaugerät gemäß Anspruch 1, einer Baumaschine
nach Anspruch 9 sowie einem Arbeitsverfahren nach Anspruch 12.
[0010] Dadurch, dass an einem ersten, äußeren Ende des Tragbalkens die erste Schwenkachse
angeordnet ist, kann das Planierschild während des Planiervorgangs beispielsweise
beim Herstellen eines Gehwegs aus der nahezu horizontalen Position beim Planieren
des normalen Gehwegs um die erste Schwenkachse, die an der straßenfernen Seite des
Gehwegs positioniert ist, so um wenige Grad verschwenkt werden, dass die straßennahe
Seite des Planierschildes das Straßenniveau erreicht und beim fortwährenden weiteren
Planieren die Fußwegabsenkung für eine Kraftfahrzeugeinfahrt über den Gehweg ausbildet.
Am Ende der Einfahrtsbreite wird dann wiederum das Planierschild in die im Wesentlichen
horizontale Lage um die erste Schwenkachse zurückgeschwenkt, womit dann das Planum
für den zum Straßenniveau erhöhten Fußweg hergestellt wird.
[0011] Der Vorteil liegt insbesondere darin, dass lediglich durch Betätigung einer mechanischen
Verstellung das gewünschte Profil im Planum erzeugt werden kann. Bei allen herkömmlichen
Planiergeräten, die mittig an der Arbeitsmaschine angeschlagen sind, ist beim nur
möglichen Verdrehen um eine in Fahrtrichtung liegende mittige Schwenkachse gleichzeitig
eine Höhenverstellung des Planierschildes erforderlich. Dabei müssen beide Bewegungen
so aufeinander abgestimmt werden, dass genau das gewünschte Planunmprofil für beispielsweise
eine Fußwegabsenkung entsteht. Fehler in der Abstimmung dieser beiden parallel erforderlichen
Bewegungen führen zu zeitaufwendigen Nacharbeitungen im Bereich von Fußwegabsenkungen.
[0012] Wenn zum Verschwenken des Planierschildes um die erste Schwenkachse ein Hydraulikzylinder
vorgesehen ist, kann das Verschwenken des Planierschildes am Planieranbaugerät bequem
von der Baumaschine, an dem das Planieranbaugerät angesetzt ist, fernbetätigt über
deren Hydrauliksystem in der gewünschten Form ausgelöst werden.
[0013] Dadurch, dass am anderen Ende des Tragbalkens eine im Wesentlichen normal zur Ebene
des Planierschildes angeordnete zweite Schwenkachse vorgesehen ist, wobei das Planierschild
um die erste und die zweite Schwenkachse schwenkbar am Tragbalken angelenkt ist, können
entsprechende Absenkungen in beiden Richtungen senkrecht zur Arbeitsrichtung durchgeführt
werden. Somit ist es beispielsweise möglich, das Planum für Fußwege mit eingearbeiteten
Fußwegabsenkungen sowohl für einen in Fahrtrichtung rechts von der Straße liegenden
Fußweg, wie auch für einen in Fahrtrichtung links liegenden Fußweg durchzuführen.
Dafür werden bevorzugt Arbeitsmaschinen mit Seitenauslegern verwendet, da dann ein
Befahren des gerade hergestellten Planums entfällt. Es kann somit unmittelbar nach
dem Durchführen der Planierarbeit mit der Pflasterung des Fußweges begonnen werden.
Dabei sind weder Fahrspuren zu entfernen noch am Planum der erstellten Fußwegabsenkungen
Nacharbeiten durchzuführen.
[0014] In weiterer Ausgestaltung sind bevorzugt zur Ableitung der auf das Planierschild
wirkenden Kräfte auf den Tragbalken im Wesentlichen vertikal angeordnete Schlittenführungen
zwischen Tragbalken und Planierschild vorgesehen.
[0015] Um verschiedene Breiten für die durchzuführenden Planierungen mit einem Planierschild
ausführen zu können, sind zur Einstellung der Arbeitsbreite das Planierschild und
der Tragbalken teleskopierbar ausgebildet. Bevorzugt ist dafür im Tragbalken ein dritter
Hydraulikzylinder angeordnet, mit dem die Arbeitsbreite des Tragbalkens und des damit
verbundenen Planierschildes von der Baumaschine aus fernbetätigt verstellt werden
kann.
[0016] Um das Planieranbaugerät schnell an einer Bau- oder Arbeitsmaschine befestigen zu
können, ist am Tragbalken eine Schnellkupplungsplatte zum wechselbaren Ankuppeln an
eine Schnellkupplungsgegenplatte der Baumaschine vorgesehen.
[0017] Wenn das Planierschild im Wesentlichen planeben ausgebildet ist, können alle wesentlichen
Planierarbeiten mit dem Planierschild durchgeführt werden.
[0018] Alternativ ist das Planierschild um eine Achse parallel zur Arbeitsbreite gewölbt,
um auch Profilierarbeiten am Untergrund durchführen zu können.
[0019] Zum Planieren von seitlich von Fahrstraßen angeordneten Gehwegen ist es besonders
bevorzugt, wenn ein in Fahrtrichtung der Baumaschine seitlich abstehender Ausleger
vorgesehen ist, an dem das Planieranbaugerät angesetzt ist. Die Baumaschine fährt
dann auf der Fahrstraße und kann den neben der Fahrstraße angeordneten Gehweg in seinem
gewünschten Niveau planieren, ohne dass dieser befahren wird.
[0020] Dadurch, dass die Baumaschine einen Unterwagen mit Kettenlaufwerk aufweist, wobei
der Ausleger mit einer Auslegerbefestigungsplatte zur abnehmbaren Befestigung am Unterwagen
innerhalb des Kettenlaufwerks ausgebildet ist und am distalen Ende des Auslegers eine
Schnellkupplungsplatte zum Halten des Planieranbaugerätes vorgesehen ist, kann sowohl
der seitlich am Unterwagen mit Kennlaufwerk befestigte Ausleger, wie auch das am distalen
Ende des Auslegers angeordnete Planieranbaugerät in einfacher und schneller Weise
an- bzw. abgekuppelt werden. Bei einer Baumaschine mit einem Unterwagen mit Kettenlaufwerk
ist zudem bei geringer Flächenpressung eine hohe Lagestabilität erfüllt, so dass das
am Ausleger seitlich ausladend angeordnete Planieranbaugerät möglichst wenig unerwünschte
Schwingungsbewegungen ausführt.
[0021] Um das Höhenniveau des zu planierenden Gehweges in einfacher Weise einstellen und
nachsteuern zu können, weist der Ausleger eine Parallelverstellung bei der Auslegerbefestigungsplatte
auf.
[0022] Das mit dieser Baumaschine mit einem an einem Ausleger seitlich angebrachten Planieranbaugerät
durchgeführte Arbeitsverfahren zeichnet sich dadurch aus, dass durch den Ausleger
das Planieranbaugerät neben der Fahrspur der Bauarbeitsmaschine gehalten wird und
ein Planum für einen Weg, Gehweg oder Fußweg in kontinuierlich fortschreitender Arbeitsweise
in Fahrtrichtung erzeugt wird, wobei durch Verschwenken des Planierschildes um die
von der Baumaschine abgewandte Seite des Tragbalkens angeordnete Schwenkachse Gehwegabsenkungen
beim kontinuierlich fortschreitenden Planieren unmittelbar ausgeführt werden. Somit
können Gehwegabsenkungen für Auffahrten beim kontinuierlich fortschreitenden Planieren
ausgeführt werden, wobei das Planierschild lediglich um die eine Baumaschinen fern
angeordnete Schwenkachse durch Betätigung eines Hydraulikzylinders verschwenkt und
nach Planieren der Auffahrtsbreite wieder zurückgestellt werden muss.
[0023] Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnungen detailliert beschrieben.
[0024] Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht eines Planieranbaugerätes in einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- das Planieranbaugerät gemäß Fig. 1 in einer Rückansicht und
- Fig. 3
- ein Planieranbaugerät in einer zweiten Ausführungsform in Seitenansicht.
[0025] In Fig. 1 ist ein Planieranbaugerät in teils geschnittener Draufsicht dargestellt.
Das Planieranbaugerät weist einen Tragbalken 1 auf, an dem ein Planierschild 2 gehaltert
ist. Der Tragbalken 1 ist über eine Schnellkupplungsplatte 5 an einer nicht dargestellten
Arbeits-/Baumaschine kuppelbar.
[0026] Der Tragbalken 1 weist zwei ineinander gesteckte Tragbalkenabschnitte 11 und 12 auf,
die über einen im Tragbalken 1 vorgesehenen dritten Hydraulikzylinder 13 teleskopierbar
sind. Damit ist der Tragbalken 1 in seiner Länge (= Arbeitsbreite) voreinstellbar.
[0027] Das Planierschild 2 besteht aus einem ersten Planierschildabschnitt 21 und einem
mit diesem teleskopierbar verbundenen zweiten Planierschildabschnitt 22, sodass die
Verstellbewegungen zur Einstellung der Arbeitsbreite, die im Tragbalken 1 bewirkt
werden, von dem Planierschild 2 ebenfalls ausgeführt werden können. Ferner weist das
Planierschild 2 an seinen distalen Enden je einen schwenkbaren Seitenflügel 23 zum
Führen des vom Planierschild 2 bewegten Planiergutes auf. Die Stellung des Seitenflügels
kann über nicht dargestellte Hydraulikzylinder fernbetätigt ausgeführt sein.
[0028] Ferner weist das Planieranbaugerät im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei Schwenkvorrichtungen
3 auf, die jeweils eine schwenkbare Anlenkung des Planierschildes 2 an dem Tragbalken
1 bewirken. Beide Schwenkvorrichtungen 3 liegen jeweils am distalen Ende des Tragbalkens
1 bzw. des Planierschildes 2. Die in den Fig. 1 und 2 links angeordnete Schwenkvorrichtung
3 weist eine erste Schwenkachse 31 verankert am ersten Planierschildabschnitt 21 nahe
der unteren Kante, eine Halterung am ersten Tragbalkenabschnitt 11 und einen Hydraulikzylinder
33, der zwischen der ersten Schwenkachse 31 und der Halterung 34 eingespannt ist,
auf. Entsprechend ist die rechte Schwenkvorrichtung 3 ausgebildet, wobei die in Fig.
2 unten rechts dargestellte Drehachse zweite Schwenkachse 32 ist.
[0029] Zwischen Tragbalken 1 und Planierschild 2 dienen Führungsschlittenverbindungen 4
als mechanische Verbindung zur Ableitung der auf das Planierschild 2 wirkenden Lasten
beim Planierbetrieb. Die Führungsschlittenverbindungen 4 sind an beiden Endbereichen
des Tragbalkens 1, einmal am ersten Tragbalkenabschnitt 11 und einmal am zweiten Tragbalkenabschnitt
12 mit je einer drehbaren Aufnahme mit T-förmigen Schlitten 41 und mit je einer an
der Rückseite des Planierschildes 2 angeordneten Schlittenführung 42 ausgebildet.
Die jeweils den Schlitten 41 zugeordneten beiden Schlittenführungen 42 sind entsprechend
eine auf dem ersten Planierschildabschnitt 21 und die zweite auf dem zweiten Planierschildabschntt
22 rückwärtig in vertikaler Ausrichtung angebracht (siehe Fig. 2).
[0030] In einer alternativen Ausführungsform ist in der Fig. 3 ein Planieranbaugerät mit
einem Planierschild 2 dargestellt, das um eine Achse parallel zur Arbeitsbreite gewölbt
ausgebildet ist. In Fig. 3 ist diese Situation zur Vereinfachung der Zeichnung teils
geschnitten in Draufsicht dargestellt. Gleiche oder vergleichbare Bauteile und Merkmale
sind mit gleichen Bezugszeichen wie zur ersten Ausführungsform benannt. Auch dieser
Tragbalken 1 mit Planierschild 2 ist teleskopierbar ausgebildet.
[0031] Nachfolgend wird die Betriebsweise mit dem erfindungsgemäßen Planieranbaugerät unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen, insbesondere dem ersten Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 und 2 detailliert beschrieben.
[0032] Das Planieranbaugerät ist beispielsweise an einer Baumaschine mit Kettenlaufwerk
an einem Seitenausleger, der im Bereich des Unterwagens innerhalb des Kettenlaufwerks
mit einem Auslegerarm angesetzt ist, an diesem Auslegerarm seitlich zur Fahrtrichtung
neben der Baumaschine befestigt. Die grundsätzliche Höhenlage und Ausrichtung des
Planieranbaugeräts zur Arbeitsrichtung X, die in den Fig. 1 und 3 mit strichpunktiertem
Pfeil veranschaulicht ist, wird über den seitlichen Auslegerarm und der darin angeordneten
Hydraulik vom Baumaschinenfahrer eingestellt. Somit kann seitlich von der Fahrspur
der Baumaschine ein Streifen in gewünschter Höhe, beispielsweise für einen Gehweg,
planiert werden.
[0033] Wird nun beim fortschreitenden Planieren ein Einfahrtsbereich am Gehweg erreicht,
bei dem eine Gehwegabsenkung zur Straße erfolgen soll, wird das Planierschild 2 um
die in den Fig. 1 und 2 rechts unten angeordnete zweite Schwenkachse 32 mittels Aktivieren
des linken Hydraulikzylinders 33 der Schwenkvorrichtung 3 so gegen den Uhrzeigersinn
verschwenkt (Schwenkbewegung S), dass anschließend die in Fig. 2 dargestellte gestrichelte
Linie Y planiert wird. Beim Erreichen des Einfahrtendes, wird wiederum der Hydraulikzylinder
33 aktiviert und das Planierschild 2 in die in Fig. 2 durchgezogen gezeichnete Position
zurückgeschwenkt. Da dieser Vorgang bei laufendem Arbeitsfortschritt in Arbeitsrichtung
X erfolgt, werden somit auch die seitlichen Anpassungsrampen von der normalen Gehweghöhe
zur jeweils abgesenkten Gehweghöhe mitgeformt. Durch das Schwenken um die zweite Schwenkachse
32, die im vorliegenden Beispiel die von der Straße abgewandte Außenseite des Gehweges
markiert, wird somit sehr präzise und einfach das gewünschte Profil einer Gehwegabsenkung
im Einfahrtsbereich profiliert.
[0034] Durch Vorsehen der beiden Schwenkmöglichkeiten über erste Schwenkachse 31 bzw. zweite
Schwenkachse 32 ist das Anbaugerät auch bei in Arbeitsrichtung links von der Straße
zu bearbeitenden Gehwegen einsetzbar. Ferner können beispielsweise auch Erhöhungen
oder Absenkungen des Gehweges zur jeweils anschließenden Grundstücksgrenze zum Angleichen
eines geänderten Niveaus durch Betätigen der anderen Schwenkvorrichtung 3 ausgeglichen
werden.
[0035] Da zudem das Planieranbaugerät eine Teleskopierbarkeit des Planierschildes 2 aufweist,
können auch verschiedene Arbeitsbreiten über den im Tragbalken 1 angeordneten dritten
Hydraulikzylinder 13 eingestellt und auch während des Planierens verändert werden.
[0036] Insgesamt erlaubt das erfindungsgemäße Planieranbaugerät einen schnellen und effektiven
Planierfortschritt mit kontinuierlicher Ausbildung von einseitigen Absenkungen oder
Erhöhungen im Planum.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Tragbalken
- 11
- erster Tragbalkenabschnitt
- 12
- zweiter Tragbalkenabschnitt
- 13
- dritter Hydraulikzylinder
- 2
- Planierschild
- 21
- erster Planierschildabschnitt
- 22
- zweiter Planierschildabschnitt
- 23
- Seitenflügel
- 3
- Schwenkvorrichtung
- 31
- erste Schwenkachse
- 32
- zweite Schwenkachse
- 33
- Hydraulikzylinder
- 34
- Halterung
- 4
- Führungsschlittenverbindung
- 41
- Schlitten
- 42
- Schlittenführung
- 5
- Schnellkupplungsplatte
- S
- Schwenkbewegung
- X
- Arbeitsrichtung
- Y
- verschwenkte Planierfläche
1. An einer Baumaschine angesetztes Planieranbaugerät mit einem quer zur Arbeitsrichtung
(X) und im Wesentlichen parallel zur Planierebene angeordneten Tragbalken (1) und
einem am Tragbalken (1) gehalterten Planierschild (2), wobei am Tragbalken eine im
Wesentlichen normal zur Ebene des Planierschildes (2) angeordnete erste Schwenkachse
(31) vorgesehen ist, um die das Planierschild (2) schwenkbar am Tragbalken (1) angelenkt
ist, und zur Einstellung der Arbeitsbreite das Planierschild (2) und der Tragbalken
(1) teleskopierbar ausgebildet sind, so dass sich der Tragbalken (1) über die jeweilig
eingestellte, gesamte Arbeitsbreite des Planierschildes (2) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass an einem ersten, äußeren Ende des Tragbalkens (1) die erste Schwenkachse (31) angeordnet
ist.
2. Planieranbaugerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verschwenken des Planierschildes (2) um die erste Schwenkachse (31) ein Hydraulikzylinder
(33) vorgesehen ist.
3. Planieranbaugerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am anderen, äußeren Ende des Tragbalkens (1) eine im Wesentlichen normal zur Ebene
des Planierschildes (2) angeordnete zweite Schwenkachse (32) vorgesehen ist, wobei
das Planierschild (2) um die erste und die zweite Schwenkachse (32) schwenkbar am
Tragbalken (1) angelenkt ist.
4. Planieranbaugerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ableitung der auf das Planierschild (2) wirkenden Kräfte auf den Tragbalken (1)
im Wesentlichen vertikal angeordnete Schlittenführungen (42) zwischen Tragbalken (1)
und Planierschild (2) vorgesehen sind.
5. Planieranbaugerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Tragbalken (1) ein dritter Hydraulikzylinder (13) angeordnet ist, mit dem die
Arbeitsbreite des Tragbalkens (1) und des damit verbundenen Planierschildes (2) von
der Baumaschine aus fernbetätigt verstellt werden kann.
6. Planieranbaugerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Tragbalken (1) eine Schnellkupplungsplatte (5) zum wechselbaren Ankuppeln an eine
Schnellkupplungsgegenplatte der Baumaschine vorgesehen ist.
7. Planieranbaugerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Planierschild (2) im Wesentlichen planeben ausgebildet ist.
8. Planieranbaugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Planierschild (2) um eine Achse parallel zur Arbeitsbreite wölbt.
9. Baumaschine mit einem Planieranbaugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein in Fahrtrichtung der Baumaschine seitlich abstehender Ausleger vorgesehen ist,
an dem das Planieranbaugerät angesetzt ist.
10. Baumaschine gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Baumaschine einen Unterwagen mit Kettenlaufwerk aufweist, wobei der Ausleger
mit einer Auslegerbefestigungsplatte zur abnehmbaren Befestigung am Unterwagen innerhalb
des Kettenlaufwerks ausgebildet ist und am distalen Ende des Auslegers eine Schnellkupplungsplatte
zum Halten des Planieranbaugerätes vorgesehen ist.
11. Baumaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger eine Parallelverstellung nahe der Auslegerbefestigungsplatte aufweist.
12. Planierverfahren mit einer Baumaschine gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11 und mit
einem Planieranbaugerät gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Ausleger das Planieranbaugerät neben der Fahrspur der Bauarbeitsmaschine
gehalten wird und ein Planum für einen zur Fahrspur erhöhten Gehweg in kontinuierlich
fortschreitender Arbeitsweise in Fahrtrichtung erzeugt wird, wobei durch Verschwenken
des Planierschildes um eine im Wesentlichen horizontale und in Fahrtrichtung orientierte
Schwenkachse die an der von der Baumaschine abgewandten Seite des Arbeitsbalkens angeordnet
ist, Gehwegabsenkungen beim kontinuierlich fortschreitenden Planieren unmittelbar
ausgeführt werden.