(19)
(11) EP 2 982 803 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.02.2016  Patentblatt  2016/06

(21) Anmeldenummer: 15164239.4

(22) Anmeldetag:  20.04.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E02F 3/76(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 06.08.2014 DE 202014103648 U

(71) Anmelder: Schreiber, Robert
85461 Bockhorn (DE)

(72) Erfinder:
  • Schreiber, Robert
    85461 Bockhorn (DE)

(74) Vertreter: Hansen, Jochen 
Hansen und Heeschen Patentanwälte Eisenbahnstrasse 5
21680 Stade
21680 Stade (DE)

   


(54) PLANIERANBAUGERÄT, BAUMASCHINE DAFÜR SOWIE PLANIERVERFAHREN DAMIT


(57) Die Erfindung betrifft ein an einer Baumaschine angesetztes Planieranbaugerät mit einem quer zur Arbeitsrichtung (X) und im Wesentlichen parallel zur Planierebene angeordneten Tragbalken (1) und einem am Tragbalken (1) gehalterten Planierschild (2), wobei am Tragbalken eine im Wesentlichen normal zur Ebene des Planierschildes (2) angeordnete erste Schwenkachse (31) vorgesehen ist, um die das Planierschild (2) schwenkbar am Tragbalken (1) angelenkt ist, und zur Einstellung der Arbeitsbreite das Planierschild (2) und der Tragbalken (1) teleskopierbar ausgebildet sind, so dass sich der Tragbalken (1) über die jeweilig eingestellte, gesamte Arbeitsbreite des Planierschildes (2) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass an einem ersten, äußeren Ende des Tragbalkens (1) die erste Schwenkachse (31) angeordnet ist.
Ferner betrifft die Erfindung ein Planierverfahren mit einer Arbeitsmaschine und mit einem Planieranbaugerät, wobei durch den Ausleger das Planieranbaugerät neben der Fahrspur der Bauarbeitsmaschine gehalten wird und ein Planum für einen zur Fahrspur erhöhten Gehweg in kontinuierlich fortschreitender Arbeitsweise in Fahrtrichtung erzeugt wird, wobei durch Verschwenken des Planierschildes um eine im Wesentlichen horizontale und in Fahrtrichtung orientierte Schwenkachse die an der von der Baumaschine abgewandten Seite des Arbeitsbalkens angeordnet ist, Gehwegabsenkungen beim kontinuierlich fortschreitenden Planieren unmittelbar ausgeführt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein an einer Baumaschine angesetztes Planieranbaugerät mit einem quer zur Arbeitsrichtung und im Wesentlichen parallel zur Planierebene angeordneten Tragbalken und einem am Tragbalken gehalterten Planierschild, wobei am Tragbalken eine im Wesentlichen normal zur Ebene des Planierschildes angeordnete erste Schwenkachse vorgesehen ist, um die das Planierschild schwenkbar am Tragbalken angelenkt ist, und zur Einstellung der Arbeitsbreite das Planierschild und der Tragbalken teleskopierbar ausgebildet sind, so dass sich der Tragbalken über die jeweilig eingestellte, gesamte Arbeitsbreite des Planierschildes erstreckt.

[0002] Derartige Geräte sind für Baumaschinen oder allgemein Arbeitsmaschinen bekannt, so auch für Baumaschinen mit Kettenlaufwerk, wie beispielsweise Planierraupen, Hydraulikbagger mit Radfahrwerk, Radlader oder Hoftrucks. Aus der GB 1 322 673 ist eine Erdbaumaschine zum Planieren bekannt, die ein zweiteiliges Planierschild am hinteren Fahrzeugteil aufweist, bei dem beide Teile um eine in Fahrzeuglängsachse horizontal angeordnete Achse zueinander geringfügig verstellbar sind. Hinter dem Planierschild ist eine Tragbalken vorgesehen, der sich über die gesamte Arbeitsbreite des Planierschildes erstreckt. Ferner sind teleskopierbare Abschnitte am Planierschild vorgesehen, die über eine in einem Tragbalken vorgesehene Hydraulik ausfahrbar sind, um die Arbeitsbreite des Planierschildes an den jeweiligen Bedarf anpassen zu können. Zwar besitzt das Planieranbaugerät eine im Wesentlichen normal zur Ebene des Planierschildes angeordnete erste und zweite Schwenkachse, jedoch liegen diese Schwenkachsen nicht am äußeren Ende des Tragbalkens, womit bei einer einseitigen Verstellung beispielsweise ein großer Teil des Planierschildes auf der einen Seite der Schwenkachse abgesenkt, jedoch auch ein darüberhinaus stehender äußerer Teil des Planierschildes angehoben wird. Für das Planieren einer Gehwegabsenkung muss daher neben dem Verschwenken des Planierschildes auch eine Anpassung der Höheneinstellung erfolgen, was den Arbeitsvorgang deutlich erschwert.

[0003] Weiter ist aus der US 4,013,132 ein Planierschild bekannt, das um eine im Wesentlichen normal zur Ebene des Planierschildes angeordneten Schwenkachse schwenkbar ausgebildet ist, bei dem sich der Tragbalken jedoch nicht über die gesamte Arbeitsbreite des Planierschildes erstreckt und folglich der Drehpunkt deutlich von äußeren Rand des Planierschildes entfernt liegt. Entsprechend können die gewünschten Bodenprofile mit diesem Planierschild nicht in einfacher Ausführung erstellt werden.

[0004] Die US 3,007,265 beschreibt eine Planierschildaufhängung für eine Planierraupe, bei der ein Verschwenken um eine normal zum Planierschild angeordnete Drehachse vorgesehen ist. Hier liegt der Drehpunkt nicht an einem Rand des Planierschildes, sodass auch bei diesem Planierschild beim Verschwenken eine gleichzeitige Höhenverstellung durch die Planierraupe erfolgen muss, um den Übergang eines Gehweges zur Gehwegabsenkung bei einer Auffahrt erstellen zu können.

[0005] Ähnliches ist aus der US 2,927,388 bei der dort dargestellten Aufhängung für ein Planierschild an einer Planierraupe gegeben.

[0006] Ferner sind auch Arbeitsmaschinen mit Seitenausleger bekannt, an denen Planierschilder montierbar sind. Der Vorteil dieser Anordnung liegt darin, dass die planierte Fläche nicht vom Arbeitsgerät selbst überfahren wird.

[0007] Nachteilig bei den bisherigen Planierschildern ist jedoch, dass es zum Planieren von Fußwegen schwierig ist, Gehwegabsenkungen für Einfahrten beim Planieren unmittelbar auszuführen.

[0008] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Planieranbaugerät für Baumaschinen so auszubilden, dass Gehwegabsenkungen auch mit geändertem seitlichen Gefälle im Gehweg in einfacher Weise beim kontinuierlichen Planieren hergestellt werden können. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung ein solches Planieranbaugerät mit der dafür besonders geeigneten Baumaschine sowie ein Arbeitsverfahren für das Planieren mit diesem Planieranbaugerät anzugeben.

[0009] Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Planieranbaugerät gemäß Anspruch 1, einer Baumaschine nach Anspruch 9 sowie einem Arbeitsverfahren nach Anspruch 12.

[0010] Dadurch, dass an einem ersten, äußeren Ende des Tragbalkens die erste Schwenkachse angeordnet ist, kann das Planierschild während des Planiervorgangs beispielsweise beim Herstellen eines Gehwegs aus der nahezu horizontalen Position beim Planieren des normalen Gehwegs um die erste Schwenkachse, die an der straßenfernen Seite des Gehwegs positioniert ist, so um wenige Grad verschwenkt werden, dass die straßennahe Seite des Planierschildes das Straßenniveau erreicht und beim fortwährenden weiteren Planieren die Fußwegabsenkung für eine Kraftfahrzeugeinfahrt über den Gehweg ausbildet. Am Ende der Einfahrtsbreite wird dann wiederum das Planierschild in die im Wesentlichen horizontale Lage um die erste Schwenkachse zurückgeschwenkt, womit dann das Planum für den zum Straßenniveau erhöhten Fußweg hergestellt wird.

[0011] Der Vorteil liegt insbesondere darin, dass lediglich durch Betätigung einer mechanischen Verstellung das gewünschte Profil im Planum erzeugt werden kann. Bei allen herkömmlichen Planiergeräten, die mittig an der Arbeitsmaschine angeschlagen sind, ist beim nur möglichen Verdrehen um eine in Fahrtrichtung liegende mittige Schwenkachse gleichzeitig eine Höhenverstellung des Planierschildes erforderlich. Dabei müssen beide Bewegungen so aufeinander abgestimmt werden, dass genau das gewünschte Planunmprofil für beispielsweise eine Fußwegabsenkung entsteht. Fehler in der Abstimmung dieser beiden parallel erforderlichen Bewegungen führen zu zeitaufwendigen Nacharbeitungen im Bereich von Fußwegabsenkungen.

[0012] Wenn zum Verschwenken des Planierschildes um die erste Schwenkachse ein Hydraulikzylinder vorgesehen ist, kann das Verschwenken des Planierschildes am Planieranbaugerät bequem von der Baumaschine, an dem das Planieranbaugerät angesetzt ist, fernbetätigt über deren Hydrauliksystem in der gewünschten Form ausgelöst werden.

[0013] Dadurch, dass am anderen Ende des Tragbalkens eine im Wesentlichen normal zur Ebene des Planierschildes angeordnete zweite Schwenkachse vorgesehen ist, wobei das Planierschild um die erste und die zweite Schwenkachse schwenkbar am Tragbalken angelenkt ist, können entsprechende Absenkungen in beiden Richtungen senkrecht zur Arbeitsrichtung durchgeführt werden. Somit ist es beispielsweise möglich, das Planum für Fußwege mit eingearbeiteten Fußwegabsenkungen sowohl für einen in Fahrtrichtung rechts von der Straße liegenden Fußweg, wie auch für einen in Fahrtrichtung links liegenden Fußweg durchzuführen. Dafür werden bevorzugt Arbeitsmaschinen mit Seitenauslegern verwendet, da dann ein Befahren des gerade hergestellten Planums entfällt. Es kann somit unmittelbar nach dem Durchführen der Planierarbeit mit der Pflasterung des Fußweges begonnen werden. Dabei sind weder Fahrspuren zu entfernen noch am Planum der erstellten Fußwegabsenkungen Nacharbeiten durchzuführen.

[0014] In weiterer Ausgestaltung sind bevorzugt zur Ableitung der auf das Planierschild wirkenden Kräfte auf den Tragbalken im Wesentlichen vertikal angeordnete Schlittenführungen zwischen Tragbalken und Planierschild vorgesehen.

[0015] Um verschiedene Breiten für die durchzuführenden Planierungen mit einem Planierschild ausführen zu können, sind zur Einstellung der Arbeitsbreite das Planierschild und der Tragbalken teleskopierbar ausgebildet. Bevorzugt ist dafür im Tragbalken ein dritter Hydraulikzylinder angeordnet, mit dem die Arbeitsbreite des Tragbalkens und des damit verbundenen Planierschildes von der Baumaschine aus fernbetätigt verstellt werden kann.

[0016] Um das Planieranbaugerät schnell an einer Bau- oder Arbeitsmaschine befestigen zu können, ist am Tragbalken eine Schnellkupplungsplatte zum wechselbaren Ankuppeln an eine Schnellkupplungsgegenplatte der Baumaschine vorgesehen.

[0017] Wenn das Planierschild im Wesentlichen planeben ausgebildet ist, können alle wesentlichen Planierarbeiten mit dem Planierschild durchgeführt werden.

[0018] Alternativ ist das Planierschild um eine Achse parallel zur Arbeitsbreite gewölbt, um auch Profilierarbeiten am Untergrund durchführen zu können.

[0019] Zum Planieren von seitlich von Fahrstraßen angeordneten Gehwegen ist es besonders bevorzugt, wenn ein in Fahrtrichtung der Baumaschine seitlich abstehender Ausleger vorgesehen ist, an dem das Planieranbaugerät angesetzt ist. Die Baumaschine fährt dann auf der Fahrstraße und kann den neben der Fahrstraße angeordneten Gehweg in seinem gewünschten Niveau planieren, ohne dass dieser befahren wird.

[0020] Dadurch, dass die Baumaschine einen Unterwagen mit Kettenlaufwerk aufweist, wobei der Ausleger mit einer Auslegerbefestigungsplatte zur abnehmbaren Befestigung am Unterwagen innerhalb des Kettenlaufwerks ausgebildet ist und am distalen Ende des Auslegers eine Schnellkupplungsplatte zum Halten des Planieranbaugerätes vorgesehen ist, kann sowohl der seitlich am Unterwagen mit Kennlaufwerk befestigte Ausleger, wie auch das am distalen Ende des Auslegers angeordnete Planieranbaugerät in einfacher und schneller Weise an- bzw. abgekuppelt werden. Bei einer Baumaschine mit einem Unterwagen mit Kettenlaufwerk ist zudem bei geringer Flächenpressung eine hohe Lagestabilität erfüllt, so dass das am Ausleger seitlich ausladend angeordnete Planieranbaugerät möglichst wenig unerwünschte Schwingungsbewegungen ausführt.

[0021] Um das Höhenniveau des zu planierenden Gehweges in einfacher Weise einstellen und nachsteuern zu können, weist der Ausleger eine Parallelverstellung bei der Auslegerbefestigungsplatte auf.

[0022] Das mit dieser Baumaschine mit einem an einem Ausleger seitlich angebrachten Planieranbaugerät durchgeführte Arbeitsverfahren zeichnet sich dadurch aus, dass durch den Ausleger das Planieranbaugerät neben der Fahrspur der Bauarbeitsmaschine gehalten wird und ein Planum für einen Weg, Gehweg oder Fußweg in kontinuierlich fortschreitender Arbeitsweise in Fahrtrichtung erzeugt wird, wobei durch Verschwenken des Planierschildes um die von der Baumaschine abgewandte Seite des Tragbalkens angeordnete Schwenkachse Gehwegabsenkungen beim kontinuierlich fortschreitenden Planieren unmittelbar ausgeführt werden. Somit können Gehwegabsenkungen für Auffahrten beim kontinuierlich fortschreitenden Planieren ausgeführt werden, wobei das Planierschild lediglich um die eine Baumaschinen fern angeordnete Schwenkachse durch Betätigung eines Hydraulikzylinders verschwenkt und nach Planieren der Auffahrtsbreite wieder zurückgestellt werden muss.

[0023] Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen detailliert beschrieben.

[0024] Darin zeigt:
Fig. 1
eine Draufsicht eines Planieranbaugerätes in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2
das Planieranbaugerät gemäß Fig. 1 in einer Rückansicht und
Fig. 3
ein Planieranbaugerät in einer zweiten Ausführungsform in Seitenansicht.


[0025] In Fig. 1 ist ein Planieranbaugerät in teils geschnittener Draufsicht dargestellt. Das Planieranbaugerät weist einen Tragbalken 1 auf, an dem ein Planierschild 2 gehaltert ist. Der Tragbalken 1 ist über eine Schnellkupplungsplatte 5 an einer nicht dargestellten Arbeits-/Baumaschine kuppelbar.

[0026] Der Tragbalken 1 weist zwei ineinander gesteckte Tragbalkenabschnitte 11 und 12 auf, die über einen im Tragbalken 1 vorgesehenen dritten Hydraulikzylinder 13 teleskopierbar sind. Damit ist der Tragbalken 1 in seiner Länge (= Arbeitsbreite) voreinstellbar.

[0027] Das Planierschild 2 besteht aus einem ersten Planierschildabschnitt 21 und einem mit diesem teleskopierbar verbundenen zweiten Planierschildabschnitt 22, sodass die Verstellbewegungen zur Einstellung der Arbeitsbreite, die im Tragbalken 1 bewirkt werden, von dem Planierschild 2 ebenfalls ausgeführt werden können. Ferner weist das Planierschild 2 an seinen distalen Enden je einen schwenkbaren Seitenflügel 23 zum Führen des vom Planierschild 2 bewegten Planiergutes auf. Die Stellung des Seitenflügels kann über nicht dargestellte Hydraulikzylinder fernbetätigt ausgeführt sein.

[0028] Ferner weist das Planieranbaugerät im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei Schwenkvorrichtungen 3 auf, die jeweils eine schwenkbare Anlenkung des Planierschildes 2 an dem Tragbalken 1 bewirken. Beide Schwenkvorrichtungen 3 liegen jeweils am distalen Ende des Tragbalkens 1 bzw. des Planierschildes 2. Die in den Fig. 1 und 2 links angeordnete Schwenkvorrichtung 3 weist eine erste Schwenkachse 31 verankert am ersten Planierschildabschnitt 21 nahe der unteren Kante, eine Halterung am ersten Tragbalkenabschnitt 11 und einen Hydraulikzylinder 33, der zwischen der ersten Schwenkachse 31 und der Halterung 34 eingespannt ist, auf. Entsprechend ist die rechte Schwenkvorrichtung 3 ausgebildet, wobei die in Fig. 2 unten rechts dargestellte Drehachse zweite Schwenkachse 32 ist.

[0029] Zwischen Tragbalken 1 und Planierschild 2 dienen Führungsschlittenverbindungen 4 als mechanische Verbindung zur Ableitung der auf das Planierschild 2 wirkenden Lasten beim Planierbetrieb. Die Führungsschlittenverbindungen 4 sind an beiden Endbereichen des Tragbalkens 1, einmal am ersten Tragbalkenabschnitt 11 und einmal am zweiten Tragbalkenabschnitt 12 mit je einer drehbaren Aufnahme mit T-förmigen Schlitten 41 und mit je einer an der Rückseite des Planierschildes 2 angeordneten Schlittenführung 42 ausgebildet. Die jeweils den Schlitten 41 zugeordneten beiden Schlittenführungen 42 sind entsprechend eine auf dem ersten Planierschildabschnitt 21 und die zweite auf dem zweiten Planierschildabschntt 22 rückwärtig in vertikaler Ausrichtung angebracht (siehe Fig. 2).

[0030] In einer alternativen Ausführungsform ist in der Fig. 3 ein Planieranbaugerät mit einem Planierschild 2 dargestellt, das um eine Achse parallel zur Arbeitsbreite gewölbt ausgebildet ist. In Fig. 3 ist diese Situation zur Vereinfachung der Zeichnung teils geschnitten in Draufsicht dargestellt. Gleiche oder vergleichbare Bauteile und Merkmale sind mit gleichen Bezugszeichen wie zur ersten Ausführungsform benannt. Auch dieser Tragbalken 1 mit Planierschild 2 ist teleskopierbar ausgebildet.

[0031] Nachfolgend wird die Betriebsweise mit dem erfindungsgemäßen Planieranbaugerät unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen, insbesondere dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 detailliert beschrieben.

[0032] Das Planieranbaugerät ist beispielsweise an einer Baumaschine mit Kettenlaufwerk an einem Seitenausleger, der im Bereich des Unterwagens innerhalb des Kettenlaufwerks mit einem Auslegerarm angesetzt ist, an diesem Auslegerarm seitlich zur Fahrtrichtung neben der Baumaschine befestigt. Die grundsätzliche Höhenlage und Ausrichtung des Planieranbaugeräts zur Arbeitsrichtung X, die in den Fig. 1 und 3 mit strichpunktiertem Pfeil veranschaulicht ist, wird über den seitlichen Auslegerarm und der darin angeordneten Hydraulik vom Baumaschinenfahrer eingestellt. Somit kann seitlich von der Fahrspur der Baumaschine ein Streifen in gewünschter Höhe, beispielsweise für einen Gehweg, planiert werden.

[0033] Wird nun beim fortschreitenden Planieren ein Einfahrtsbereich am Gehweg erreicht, bei dem eine Gehwegabsenkung zur Straße erfolgen soll, wird das Planierschild 2 um die in den Fig. 1 und 2 rechts unten angeordnete zweite Schwenkachse 32 mittels Aktivieren des linken Hydraulikzylinders 33 der Schwenkvorrichtung 3 so gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt (Schwenkbewegung S), dass anschließend die in Fig. 2 dargestellte gestrichelte Linie Y planiert wird. Beim Erreichen des Einfahrtendes, wird wiederum der Hydraulikzylinder 33 aktiviert und das Planierschild 2 in die in Fig. 2 durchgezogen gezeichnete Position zurückgeschwenkt. Da dieser Vorgang bei laufendem Arbeitsfortschritt in Arbeitsrichtung X erfolgt, werden somit auch die seitlichen Anpassungsrampen von der normalen Gehweghöhe zur jeweils abgesenkten Gehweghöhe mitgeformt. Durch das Schwenken um die zweite Schwenkachse 32, die im vorliegenden Beispiel die von der Straße abgewandte Außenseite des Gehweges markiert, wird somit sehr präzise und einfach das gewünschte Profil einer Gehwegabsenkung im Einfahrtsbereich profiliert.

[0034] Durch Vorsehen der beiden Schwenkmöglichkeiten über erste Schwenkachse 31 bzw. zweite Schwenkachse 32 ist das Anbaugerät auch bei in Arbeitsrichtung links von der Straße zu bearbeitenden Gehwegen einsetzbar. Ferner können beispielsweise auch Erhöhungen oder Absenkungen des Gehweges zur jeweils anschließenden Grundstücksgrenze zum Angleichen eines geänderten Niveaus durch Betätigen der anderen Schwenkvorrichtung 3 ausgeglichen werden.

[0035] Da zudem das Planieranbaugerät eine Teleskopierbarkeit des Planierschildes 2 aufweist, können auch verschiedene Arbeitsbreiten über den im Tragbalken 1 angeordneten dritten Hydraulikzylinder 13 eingestellt und auch während des Planierens verändert werden.

[0036] Insgesamt erlaubt das erfindungsgemäße Planieranbaugerät einen schnellen und effektiven Planierfortschritt mit kontinuierlicher Ausbildung von einseitigen Absenkungen oder Erhöhungen im Planum.

Bezugszeichenliste



[0037] 
1
Tragbalken
11
erster Tragbalkenabschnitt
12
zweiter Tragbalkenabschnitt
13
dritter Hydraulikzylinder
2
Planierschild
21
erster Planierschildabschnitt
22
zweiter Planierschildabschnitt
23
Seitenflügel
3
Schwenkvorrichtung
31
erste Schwenkachse
32
zweite Schwenkachse
33
Hydraulikzylinder
34
Halterung
4
Führungsschlittenverbindung
41
Schlitten
42
Schlittenführung
5
Schnellkupplungsplatte
S
Schwenkbewegung
X
Arbeitsrichtung
Y
verschwenkte Planierfläche



Ansprüche

1. An einer Baumaschine angesetztes Planieranbaugerät mit einem quer zur Arbeitsrichtung (X) und im Wesentlichen parallel zur Planierebene angeordneten Tragbalken (1) und einem am Tragbalken (1) gehalterten Planierschild (2), wobei am Tragbalken eine im Wesentlichen normal zur Ebene des Planierschildes (2) angeordnete erste Schwenkachse (31) vorgesehen ist, um die das Planierschild (2) schwenkbar am Tragbalken (1) angelenkt ist, und zur Einstellung der Arbeitsbreite das Planierschild (2) und der Tragbalken (1) teleskopierbar ausgebildet sind, so dass sich der Tragbalken (1) über die jeweilig eingestellte, gesamte Arbeitsbreite des Planierschildes (2) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass an einem ersten, äußeren Ende des Tragbalkens (1) die erste Schwenkachse (31) angeordnet ist.
 
2. Planieranbaugerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verschwenken des Planierschildes (2) um die erste Schwenkachse (31) ein Hydraulikzylinder (33) vorgesehen ist.
 
3. Planieranbaugerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am anderen, äußeren Ende des Tragbalkens (1) eine im Wesentlichen normal zur Ebene des Planierschildes (2) angeordnete zweite Schwenkachse (32) vorgesehen ist, wobei das Planierschild (2) um die erste und die zweite Schwenkachse (32) schwenkbar am Tragbalken (1) angelenkt ist.
 
4. Planieranbaugerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ableitung der auf das Planierschild (2) wirkenden Kräfte auf den Tragbalken (1) im Wesentlichen vertikal angeordnete Schlittenführungen (42) zwischen Tragbalken (1) und Planierschild (2) vorgesehen sind.
 
5. Planieranbaugerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Tragbalken (1) ein dritter Hydraulikzylinder (13) angeordnet ist, mit dem die Arbeitsbreite des Tragbalkens (1) und des damit verbundenen Planierschildes (2) von der Baumaschine aus fernbetätigt verstellt werden kann.
 
6. Planieranbaugerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Tragbalken (1) eine Schnellkupplungsplatte (5) zum wechselbaren Ankuppeln an eine Schnellkupplungsgegenplatte der Baumaschine vorgesehen ist.
 
7. Planieranbaugerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Planierschild (2) im Wesentlichen planeben ausgebildet ist.
 
8. Planieranbaugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Planierschild (2) um eine Achse parallel zur Arbeitsbreite wölbt.
 
9. Baumaschine mit einem Planieranbaugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein in Fahrtrichtung der Baumaschine seitlich abstehender Ausleger vorgesehen ist, an dem das Planieranbaugerät angesetzt ist.
 
10. Baumaschine gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Baumaschine einen Unterwagen mit Kettenlaufwerk aufweist, wobei der Ausleger mit einer Auslegerbefestigungsplatte zur abnehmbaren Befestigung am Unterwagen innerhalb des Kettenlaufwerks ausgebildet ist und am distalen Ende des Auslegers eine Schnellkupplungsplatte zum Halten des Planieranbaugerätes vorgesehen ist.
 
11. Baumaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger eine Parallelverstellung nahe der Auslegerbefestigungsplatte aufweist.
 
12. Planierverfahren mit einer Baumaschine gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11 und mit einem Planieranbaugerät gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Ausleger das Planieranbaugerät neben der Fahrspur der Bauarbeitsmaschine gehalten wird und ein Planum für einen zur Fahrspur erhöhten Gehweg in kontinuierlich fortschreitender Arbeitsweise in Fahrtrichtung erzeugt wird, wobei durch Verschwenken des Planierschildes um eine im Wesentlichen horizontale und in Fahrtrichtung orientierte Schwenkachse die an der von der Baumaschine abgewandten Seite des Arbeitsbalkens angeordnet ist, Gehwegabsenkungen beim kontinuierlich fortschreitenden Planieren unmittelbar ausgeführt werden.
 




Zeichnung











Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente