[0001] Die Erfindung betrifft eine Zündeinrichtung für eine zylindrische Splitterladung
mit zumindest einer Sprengladung und mit wenigstens einer axial auf der Hauptachse
positionierbaren Zündvorrichtung zur Initiierung wenigstens eines Boosters.
[0002] Die
DE 33 16 440 C2 beschreibt einen splitterbildenden zylindrischen Sprengkörper, der an seinen Stirnseiten
jeweils eine Zündvorrichtung mit je einem Booster aufweist. Diese Splitterladung ist
so ausgebildet, dass bei gleichzeitiger Zündung beider Zündvorrichtungen die Detonationsfronten
aufeinander zulaufen und in der Mitte der Ladung einen Drucküberschuss aufbauen. Dieser
bewirkt dann eine Zerlegung des Mantels in natürliche Splitter, die radial und nahezu
senkrecht zur Hauptachse der Splitterladung abgestoßen werden. Problematisch ist dabei,
dass nur selten eine wirklich gleichzeitige Zündung der Booster erreicht wird. Deshalb
werden dann die Splitter in von der Senkrechten abweichenden Richtungen beschleunigt,
was jedoch nicht erwünscht ist.
[0003] Für einige Bauformen von Splitterladungen ist es für deren korrekte Funktion erforderlich,
dass die Detonationsfront in der Sprengladung strikt radial zur Hauptachse in Richtung
auf den Mantel zuläuft. Insbesondere Splitterladungen, die in der Sprengladung einen
aus Kunststoff gefertigten zylindrischen Halter mit einem Lochmuster aufweisen, sind
hiervon betroffen. Dabei ist es nicht von Belang, ob diese Löcher mit Sprengstoff
gefüllt sind oder nicht.
[0004] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Zündeinrichtung für eine zylindrische
Splitterladung zu entwickeln, die ausgehend von der Hauptachse der Ladung eine rotationssymmetrische
flächige Detonationsfront in Richtung auf den Mantel der Ladung zu erzeugen vermag.
[0005] Der Lösung liegt die Idee zugrunde nur eine einzige Zündvorrichtung mit einem modifizierten
Booster zu verwenden um damit die gewünschte Form der Detonationsfront zu erzeugen.
[0006] Dies wird gemäß einer ersten Lösung dadurch erreicht, dass eine zentralaxiale Zündvorrichtung
einer zylindrischen Splitterladung einen axial angeordneten Booster umfasst, der zumindest
ein axiales, der Zündvorrichtung gegenüber liegendes und den Booster abdeckendes Dämpfungselement
oder zumindest ein axiales, der Zündvorrichtung gegenüber liegendes, den Booster abdeckendes
Dämpfungselement und zumindest ein den Booster radial umgebendes und in Richtung der
Hauptachse zumindest teilweise abdeckendes weiteres Dämpfungselement aufweist.
[0007] Eine weitere Lösung besteht darin, dass eine zentralaxiale Zündvorrichtung einen
axial angeordneten Booster aufweist, der zumindest ein axiales, der Zündvorrichtung
gegenüber liegendes und den Booster abdeckendes Dämpfungselement aufweist, welches
sich radial über den Umfang des Boosters hinaus erstreckt und die Außenseite des Boosters
zumindest abschnittsweise umgibt.
[0008] In vorteilhafter Weise kann der Booster im Querschnitt eine einem Diabolo ähnliche
Form aufweisen. Weiterhin kann die Sprengladung des Boosters aus wenigstens zwei Teilen
bestehen, die sich hinsichtlich ihrer Empfindlichkeit und/oder ihrer Form unterscheiden.
[0009] Eine weitere Lösung sieht vor, dass die Zündvorrichtung axial im Bereich einer ersten
Stirnseite angeordnet ist und einem zylindrischen Booster zugeordnet ist, welcher
sich von der ersten Stirnseite zur zweiten Stirnseite erstreckt, wobei der Booster
von einem konischen Materialelement umschlossen ist, welches sich von der ersten Stirnseite
zur zweiten Stirnseite kontinuierlich verjüngt, wobei die Steigung der der Sprengladung
zugewandten Außenseite des konischen Materialelements dadurch definiert ist, dass
an jeder Stelle des Boosters gilt, dass die Laufzeit der von der Zündvorrichtung ausgehenden
Detonationswelle zusammen mit der Laufzeit der Detonationswelle durch das Materialelement
immer gleich ist.
[0010] Weiterhin kann eine andere Lösung so gestaltet sein, dass die Zündvorrichtung axial
in der ersten Stirnseite angeordnet ist und die einem zylindrischen Booster zugeordnet
ist, welcher sich von der ersten Stirnseite zur zweiten Stirnseite erstreckt, wobei
der Booster von einem konischen Hohlraum umschlossen ist, welcher sich von der ersten
Stirnseite zur zweiten Stirnseite kontinuierlich verjüngt und wobei der Booster von
einer zylindrischen und dehnbaren Hülle umgeben ist. Die dehnbare Hülle kann in vorteilhafter
Weise dabei aus einem duktilen Material bestehen.
[0011] Schließlich wird eine Lösung vorgeschlagen, wonach die Zündvorrichtung axial in der
ersten Stirnseite angeordnet ist und einem zylindrischen Booster zugeordnet ist, welcher
sich von der ersten Stirnseite zur zweiten Stirnseite erstreckt, wobei der Booster
von einem zylindrischen Hohlraum umschlossen ist, der an die Sprengladung angrenzt,
wobei in dem Hohlraum eine Vielzahl von rohrförmigen Halterungen für Metallplatten
vorgesehen ist, wobei die Halterungen mit einem offenen Querschnitt auf dem Booster
aufliegen und sich bis zur Innenwand der Sprengladung erstrecken, und wobei die einzelnen
Metallplatten eine im Bereich von der ersten Stirnseite bis zur zweiten Stirnseite
kontinuierlich abnehmende Masse aufweisen. In vorteilhafter Weise kann der zylindrische
Hohlraum zumindest teilweise mit Dämpfungsmaterial befüllt sein.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1: Zündvorrichtungen mit gegenläufig wirkenden Boostern,
Fig. 2: eine einfache Zündvorrichtung mit einem Booster,
Fig. 3: eine verbesserte Zündvorrichtung,
Fig. 4: eine Zündvorrichtung mit geformtem Booster,
Fig. 5: eine Zündvorrichtung mit einem langgestreckten Booster,
Fig. 6: eine Zündvorrichtung mit einem ummantelten Booster,
Fig. 7: eine Zündvorrichtung mit einer Vielzahl fliegender Platten.
[0013] Im bekannten Stand der Technik wird bereits vorgeschlagen, zwei gegeneinander gerichtete
Detonatoren zur Initiierung einer Sprengladung einzusetzen. Diese Idee greift auch
der Vorschlag auf, der in Fig. 1 am Beispiel einer Splitterladung mit einem in der
Sprengladung gelagerten Halter für Pellets dargestellt ist. Die geforderte Symmetrie
wird durch zwei Zündvorrichtungen ZV1, ZV2 gewährleistet, die beide gleichzeitig gezündet
werden. Eine einzelne Zündvorrichtung (z.B. nur ZV1) würde lediglich dazu führen,
dass sich die ausbildende Detonationsfront mehr in eine Vorzugsrichtung orientiert
(hier mehr nach unten). Dadurch läuft dann aber die Detonationsfront nicht mehr frontal
auf die Pellet-Struktur H, P auf, sondern unter einem Vorzugswinkel. Die Technologie
mit den Pellets beruht aber darauf, dass sich die hinter dem Pellet-Halter ausbildenden
Mehrfach-Detonationsfronten (= durch die Mehrfach-Initiierungs-Stellen an den Orten
der Pellets) überlagern und dann zu Spannungsspitzen führen. Bei schiefem Einfall
auf die einzelnen Pellets kommt es dann zu individuellen Zeitverzögerungen und letztendlich
nicht zu einer optimalen Ausbildung von symmetrischen Spannungsspitzen.
[0014] Durch einen mittig angeordneten Booster B1, B2, der gleichzeitig von zwei Zündvorrichtungen
initiiert wird herrscht optimale Symmetrie zwischen den beiden oberen und unteren
Ladungshälften. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass beide Detonatoren wirklich
gleichzeitig zünden. Das allerdings ist in der Praxis eher die Ausnahme. Insbesondere
konventionelle (Niedrig-Spannungs-) Detonatoren haben statistische Zündverzugszeiten
von vielen Mikrosekunden (z.B. weit mehr als 10 µs). Aber auch modernere Hochspannungs-Detonatoren
(z.B. EFI "Exploding Foil Initiators") weisen Verzugszeiten von noch einigen Mikrosekunden
auf. Zwei Detonatoren mit einem mittigen Booster sind also nur eine Notlösung. Es
müssen andere (punktförmige) Verfahren gesucht werden, die eine bessere Symmetrie
hervorbringen.
[0015] Fig. 2 skizziert die Methode mit einem axialen Dämpfungselement D1. Es wird nur ein
Zündvorrichtung ZV1 eingesetzt, die den Booster B zündet und die von einem Dämpfungselement
DE umgeben sein kann. Die axiale Asymmetrie wird dadurch vermieden, dass auf der gegenüberliegenden
Seite der Zündvorrichtung ein weiteres Dämpfungselement D1 die Zündung der Hauptladung
HE1 in dieser Richtung unterbindet.
[0016] Als Dämpfungsmaterialen gibt es vielfältige Möglichkeiten, wie sie beispielsweise
aus der Hohlladungstechnologie bekannt sind, um die Detonationswelle bewusst zu lenken.
Zu nennen sind etwa poröse, also stoßwellendämpfende Kunststoffe. Aber auch Schichtfolgen
von Kunststoffen und Metallen (wie sie in der Skizze durch unterschiedliche Grautöne
angedeutet sind). Als Beispiele seien etwa Teflon und Kupfer genannt, was häufig in
der Praxis eingesetzt wird. Diese Schichtfolge mit unterschiedlichen Impedanzen (Stoßwellen-Impedanz
= Dichte x Stoßwellengeschwindigkeit) hat zur Folge, dass die Stoßwellen mehrfach
reflektiert und dispergiert werden, und also schlussendlich stark gedämpft werden.
Alle möglichen weiteren Ausgestaltungen von Dämpfungsmaterialen sind denkbar und können,
entsprechend weiteren Anforderungen gerecht werdend, ausgesucht werden.
[0017] Der Funktionsablauf dieser Methode ist in der Fig. 2 bereits skizzenhaft angedeutet.
Die Detonationswelle im Booster B breitet sich vom der Zündvorrichtung ZV initiiert
zuerst in Achsrichtung aus (nicht skizziert). Das besagte Dämpfungselement D1 verhindert
dann die weitere axiale Ausbreitung. Diese erfolgt nun lediglich radial und weitestgehend
achssymmetrisch, wie es die Strichlierung (Abfolge 1-2-3) in der Fig. 2 deutlich macht.
[0018] Fig. 3 zeigt eine Bauform mit axialem und radialem Dämpfungsmaterial. Es wird wiederum
nur eine Zündvorrichtung eingesetzt, die den Booster B zündet. Da der Booster für
eine sichere Initiierung eine bestimmte Länge nicht unterschreiten darf, da Detonationen
eine gewisse Anlaufstrecke benötigen (diese hängt vom Booster-Sprengstoff ab), kann
es bei zu langen Boostern weiterhin zu leichten Asymmetrien mit der o.g. Methode mit
nur einem axialen Dämpfungsmaterial D1 kommen.
[0019] Dies kann unterbunden werden, durch Hinzufügen von weiterem radialem Dämpfungsmaterial
D2 wie in Fig. 3 angedeutet. Dieses radiale Dämpfungsmaterial D2 schirmt den oberen
Teil des Boosters B ab, wo Anlaufphänomene stattfinden können. Erst bei ausreichend
angelaufener Detonationsfront (durch Strichlierung in der Abbildung markiert) endet
das Dämpfungsmaterial D2. Das nun folgende axiale Dämpfungsmaterial D1 verhindert
wiederum die weitere axiale Ausbreitung. Optional kann der Booster axial auch in zwei
unterschiedlich empfindliche, und auch geometrisch unterschiedliche Sprengstoffteile
aufgeteilt werden. Die radiale völlig achssymmetrische Ausbreitung der Detonationsfront
ist nun gewährleitet. Dies ist wiederum durch die Strichlierung in Fig. 3 (Abfolge
1-2-3) in der Sprengladung HE1 skizziert.
[0020] Fig. 4 zeigt die Methode mit einem speziell geformten zusätzlichen Booster B, B3.
Es wird wiederum nur eine Zündvorrichtung ZV eingesetzt, der den ersten Booster B
zündet.
[0021] Die Form des zweiten Boosters B3 gleicht im Querschnitt einem (sanduhrförmigen) Diabolo.
Der Diabolo ist aber rotationssymmetrisch und ähnelt dann eher einem Torus. Dieser
wird durch den ersten kleineren Booster B initiiert. Der kleinere Booster B und der
größere "Diabolo"-Booster sind, entsprechend Fig 4 wiederum in oben bereits angesprochenes
rotationssymmetrisches Dämpfungsmaterial D eingebettet, so dass es nur zu einer völlig
achssymmetrischen radialen Initiierung der Hauptladung HE1 kommt, wie durch die Strichlierung
in Fig. 4 angedeutet (Abfolge 1-2-3).
[0022] Selbst bei - wie auch immer zustande gekommenen - Asymmetrien, würde der "Diabolo"-Booster
in Verbindung mit dem Dämpfungsmaterial diese Asymmetrien in der anlaufenden Detonationsfront
wieder ausglätten und "symmetrisieren". Wichtig dabei ist der relativ dünne "Flaschenhals"
/ dünne Mittelebene des Diabolos / Torus.
[0023] Sehr lange Splitterladungen benötigen entweder eine Mehrpunktinitiierung bestehend
aus einzelnen, obig beschriebenen Methoden, oder gleich besser aus einer symmetrischen
Linieninitiierung. Es werden nachfolgend Bauformen aufgezeigt, die es ermöglichen,
zylindrische Splitterladungen entlang der gesamten Hauptachse zeitgleich zu initiieren.
Ziel dabei ist es, die Laufzeitunterschiede der in radialer Richtung laufenden Detonationsfront
zu unterbinden bzw. wenigstens zu minimieren.
[0024] Die Grundidee der Methode ist es, mit einem inertem Material-Konus (vorzugsweise
einem Kunststoff-Konus) DK durch Detonation des Boosters BZ entlang der Hauptachse
HA eine Stoßwelle in dieses inerte Material DK einzukoppeln, die dann die auf der
Außenseite des Konus befindliche Sprengladung HE1 symmetrisch und zeitgleich initiiert.
Die zeitgleiche Initiierung soll dabei durch Laufzeitunterschiede der Stoßwelle im
inerten Material erreicht werden.
[0025] Fig. 5 verdeutlicht die Grundidee dieses Ansatzes. Die Voraussetzung für optimale
Funktionalität ist, dass t
1 + t
2 = t
3 + t
4 gilt, wie in der Fig. 5 skizziert und das für alle beliebigen Orte entlang der Hauptachse.
In diesem Fall hat man eine gleichzeitige und völlig achssymmetrische Linieninitiierung,
mit einer nachfolgenden Detonationsfront, die gleichzeitig auf alle Pellets des Pellet-Halters
auftrifft.
[0026] Erreicht werden kann das durch ein austariertes Zusammenspiel zwischen der Detonationsgeschwindigkeit
des Boosters auf der Hauptachse (typische Bandbreite von 6000 - 9000 m/s) und der
Stoßwellengeschwindigkeit des inerten Konus (beispielsweise Kunststoff mit Stoßwellengeschwindigkeiten
von typisch 4000 - 5000 m/s - die natürlich vom eingekoppeltem Stoßwellendruck abhängen).
Ein weiteres Auslegungskriterium ist, dass der Stoßwellendruck an der Außenoberfläche
des Konus ausreichend hoch ist um die Sprengladung HE1 zu initiieren. Um dies zu erreichen,
muss die bekannte Stoßwellenempfindlichkeit der Sprengladung HE1, mit dem Druck an
der Oberfläche des Konus DK harmonisiert werden, was lediglich eine Auslegungs- und
Abstimmungs-Herausforderung darstellt.
[0027] Die Methode eines expandierenden Zylinders ist in Fig. 6 dargestellt. Ein zylindrischer
Booster BZ mit (vorzugsweise Metall-) Hülle MH wird in einer konischen Ausnehmung
in der Sprengladung HE1 positioniert und gezündet. Die Neigung der konischen Ausnehmung
ist so auszulegen, dass die expandierende (Metall-) Hülle MH des Boosters über die
gesamte Länge der Splitterladung zeitgleich auf den umgebenden Sprengstoff trifft
und diesen initiiert.
[0028] Metalle haben eine höhere Stoßwellenimpedanz (sh. oben) und sind dementsprechend
für diese Initiierungsaufgabe besser geeignet als andere Materialien (die aber nicht
ausgeschlossen werden müssen). Weiterhin ist eine gute Duktilität des Metalls zu bevorzugen
(z.B. Kupfer), da sich dann die Metallhülle nicht in Splitter zerlegt, bevor er auf
die Sprengladung HE1 auftrifft. Allerdings ist das keine streng notwendige Voraussetzung,
da bei einer möglichen Fragmentierung der zylinderförmigen Hülle die einzelnen Bruchstücke
(Fragmente) noch dicht genug aneinander liegen würden, so dass sie bezüglich Initiierung
quasi als kontinuierliche Hülle wirken.
[0029] Wie in den beiden erst genannten Methoden gilt auch hier wiederum als Voraussetzung
für eine optimale Funktionalität, dass t
1 + t
2 = t
3 + t
4 ist, wie in der Fig. 6 skizziert und das für alle beliebigen Orte entlang der Hauptachse
HA.
[0030] Die Grundidee der Methode mit fliegenden Metallplatten MP ist in der Fig. 7 als Prinzip
dargestellt, wobei beispielhaft nur drei axiale Metallzylinder/platten MP abgebildet
sind. Durch Detonation / Reaktion entlang der Hauptachse HA werden eine Vielzahl von
Metall-Platten oder -Hohlzylindern MP unterschiedlicher Masse beschleunigt, die beim
Auftreffen die Sprengladung HE1 initiieren (multiple Punktinitiierung), welche sich
auf der Außenseite der Halterung/Führung befindet. Die Beschleunigung dieser Metallplatten/-zylinder
erfolgt im Bereich der Hauptachse entweder durch den Booster BZ oder alternativ durch
Treibstoffe, wie sie etwa für Motoren von Flugkörpern bekannt sind und eingesetzt
werden. Diese können vorzugsweise geometrisch nur am Ort der Metallplatten/-zylinder
lokalisiert sein und dann etwa durch verbundene Detonationsschnüre sukzessive nacheinander
gezündet werden. Alternative Möglichkeiten sind denkbar und sollen hier nicht weiter
ausgeführt werden.
[0031] Im Falle von Metall-Hohlzylindern sollen diese möglichst duktil ausgestaltet sein
(z.B. Kupfer), um diese bei einsetzender Expansion der Zylinder, vorteilhafterweise
nicht in Splitter zu zerlegen, um so die Initiierung der Sprengladung HE1 zu erleichtern.
Im Falle einzelner Metallplatten, die verteilt über dem Umfang angeordnet sind, umgeht
man das Problem der Zerlegung und ist freier in der Auswahl der Metallqualität. Die
Anzahl der über dem Umfang verteilten Metallplatten/-zylinder muss groß genug sein
(abhängig vom Radius der Ladung), um zusammen mit den in axialen Abständen angeordneten
weiteren ringförmigen Gruppen von Metallplatten/-zylindern MP die Sprengladung über
viele Stellen zwar mehr punktförmig zu initiieren, wobei aber doch durch die ausreichende
Anzahl sichergestellt ist, dass diese Vielpunktinitiierung schnell zu einer glatten,
sich radial ausbreitenden Detonationsfront "zusammenwächst".
[0032] Die zeitgleiche Initiierung aller dieser auf die Sprengladung HE1 auftreffenden Metall-Ringe,
bzw. -Platten wird durch die unterschiedliche Trägheit der Metallzylinder / Metallplatten,
also deren angepasste Dicke erreicht, wie in Fig. 7 angedeutet. Die Voraussetzung
für die optimale Funktionalität ist also wiederum, dass t
1 + t
2 = t
3 + t
4 ist, wie in der Abbildung skizziert und dass dies für alle beliebigen Orte entlang
der Hauptachse gilt.
1. Zündeinrichtung für eine zylindrische Splitterladung (SPL) mit zumindest einer Sprengladung (HE1, HE2) und mit wenigstens einer axial auf der
Hauptachse (HA) positionierbaren Zündvorrichtung (ZV1, ZV2) zur Initiierung wenigstens
eines Boosters(B1, B2), dadurch gekennzeichnet, dass die zentralaxiale Zündvorrichtung (ZV) der zylindrischen Splitterladung (SPL) einen axial angeordneten Booster (B) umfasst, der zumindest ein axiales, der Zündvorrichtung
(ZV) gegenüber liegendes und den Booster (B) abdeckendes Dämpfungselement (D1) oder
zumindest ein axiales, der Zündvorrichtung gegenüber liegendes, den Booster abdeckendes
Dämpfungselement (D1) und zumindest ein den Booster (B) radial umgebendes und in Richtung
der Hauptachse (HA) zumindest teilweise abdeckendes weiteres Dämpfungselement (D2)
aufweist.
2. Zündeinrichtung für eine zylindrische Splitterladung (SPL) mit zumindest einer Sprengladung (HE1, HE2) und mit wenigstens einer axial auf der
Hauptachse (HA) positionierbaren Zündvorrichtung (ZV) zur Initiierung wenigstens eines
Boosters (B), dadurch gekennzeichnet, dass die zentralaxiale Zündvorrichtung einen axial angeordneten Booster (B) aufweist,
der zumindest ein axiales, der Zündvorrichtung (ZV) gegenüber liegendes und den Booster
(B) abdeckendes Dämpfungselement (D) aufweist, welches sich radial über den Umfang
des Boosters (B) hinaus erstreckt und die Außenseite des Boosters zumindest abschnittsweise
umgibt.
3. Zündeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Booster (B) in einem die Hauptachse (HA) enthaltenden Schnitt eine einem Diabolo
(DI) ähnliche Form aufweist.
4. Zündeinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprengladung des Boosters aus wenigstens zwei Teilen (B, B3) besteht, die sich
hinsichtlich ihrer Empfindlichkeit und/oder ihrer Form unterscheiden.
5. Zündeinrichtung für eine zylindrische Splitterladung (SPL) mit zumindest einer Sprengladung (HE1, HE 2) und mit wenigstens einer axial auf
der Hauptachse (HA) positionierbaren Zündvorrichtung zur Initiierung wenigstens eines
Boosters, dadurch
6. gekennzeichnet, dass die Zündvorrichtung (ZV) axial im Bereich einer ersten Stirnseite (S1) angeordnet
ist und einem zylindrischen Booster (BZ) zugeordnet ist, welcher sich von der ersten
Stirnseite (S1) zur zweiten Stirnseite (S2) erstreckt, wobei der Booster (BZ) von
einem konischen Materialelement (DK) umschlossen ist, welches sich von der ersten
Stirnseite (S1) zur zweiten Stirnseite (S2) kontinuierlich verjüngt, wobei die Steigung
der der Sprengladung zugewandten Außenseite (A) des konischen Materialelements (DK)
dadurch definiert ist, dass an jeder Stelle des Boosters gilt, dass die Laufzeit (t1,
t3) der von der Zündvorrichtung (ZV) ausgehenden Detonationswelle zusammen mit der
daran anschließenden Laufzeit (t2, t4) der Detonationswelle durch das Dämpfungselement
(DK) immer gleich ist.
7. Zündeinrichtung für eine zylindrische Splitterladung (SPL) mit zumindest einer Sprengladung (HE1, HE2) und mit wenigstens einer axial auf der
Hauptachse (HA) positionierbaren Zündvorrichtung zur Initiierung wenigstens eines
Boosters, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündvorrichtung (ZV) axial in der ersten Stirnseite (S1) angeordnet ist und die
einem zylindrischen Booster (BZ) zugeordnet ist, welcher sich von der ersten Stirnseite
(S1) zur zweiten Stirnseite (S2) erstreckt, wobei der Booster von einem konischen
Hohlraum (HO) umschlossen ist, welcher sich von der ersten Stirnseite (S1) zur zweiten
Stirnseite (S2) kontinuierlich verjüngt und wobei der Booster von einer zylindrischen
und dehnbaren Hülle (MH) umgeben ist.
8. Zündeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die dehnbare Hülle (MH) aus einem duktilen Metall besteht.
9. Zündeinrichtung für eine zylindrische Splitterladung (SPL) mit zumindest einer Sprengladung und mit wenigstens einer axial auf der Hauptachse
(HA) positionierbaren Zündvorrichtung zur Initiierung wenigstens eines Boosters, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündvorrichtung (ZV) axial in der ersten Stirnseite (S1) angeordnet ist und einem
zylindrischen Booster (BZ) zugeordnet ist, welcher sich von der ersten Stirnseite
(S1) zur zweiten Stirnseite (S2) erstreckt, wobei der Booster von einem zylindrischen
Hohlraum (HZ) umschlossen ist, der an die Sprengladung (HE1) angrenzt, wobei in dem
Hohlraum eine Vielzahl von rohrförmigen Halterungen (R) für Metallplatten (MP) vorgesehen
ist, wobei die Halterungen (R) mit einem offenen Querschnitt auf dem Booster (BZ)
aufliegen und sich bis zur Innenwand (I) der Sprengladung (HE1) erstrecken, und wobei
die einzelnen Metallplatten (MP) eine im Bereich von der ersten Seitenwand bis zur
zweiten Stirnseite kontinuierlich abnehmende Masse aufweisen.
10. Zündeinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (HZ) zumindest teilweise mit Dämpfungsmaterial gefüllt ist.