[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem für ein Wertbehältnis, insbesondere
für den Transport eines Wertbehältnisses, mit einer dem Wertbehältnis zugeordneten
Funkkommunikationseinrichtung, mit zumindest einer weiteren Funkkommunikationseinrichtung,
die einer Person oder einer Funktionseinheit zugeordnet ist, und mit einer vorzugsweise
dem Wertbehältnis zugeordneten und bei Eintreten eines vorgebbaren Ereignisses auslösbaren
Alarmeinrichtung, wobei die Funkkommunikationseinrichtungen zur Funkkommunikation
miteinander ausgebildet sind.
[0002] Sicherheitssysteme der eingangs genannten Art sind aus der Praxis bekannt und existieren
in unterschiedlichen Ausführungsformen. Insbesondere beim Transport von mit Geldscheinen
befüllten Wertbehältnissen, beispielsweise Geldkoffer oder Geldkassetten, sind besondere
Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um eine widerrechtliche Wegnahme zu vermeiden oder
die Geldscheine während eines Diebstahls oder nach einem Diebstahl zumindest unbrauchbar
zu machen. Hierzu ist es bekannt, Sprengsätze und/oder Färbemittel in den Wertbehältnissen
anzuordnen, die bei einem Diebstahl oder Diebstahlversuch des Wertbehältnisses aktiviert
werden. Im Ergebnis sind die Geldscheine dann so stark beschädigt oder eingefärbt,
dass der Entwender sie nicht mehr nutzen kann, ohne aufzufallen.
[0003] Es ist weiterhin bekannt, Wertgegenstände mittels spezieller Wertbehältnisse zu transportieren,
die elektronisch geschützt sind. Bei vielen Sicherheitssystemen wird beim Tragen des
Wertbehältnisses durch beispielsweise einen Geldboten die Verbindung mit dem Geldboten
beispielsweise durch eine Griffsicherung oder durch eine Kabelverbindung hergestellt.
Ebenso ist es bekannt, dass Wertbehältnisse innerhalb eines bestimmten Zeitlimits
von einem Ort A zu einem Ort B transportiert werden müssen. Lässt der Geldbote den
Griff des mit einer Griffsicherung ausgestatteten Wertbehältnisses los, beispielsweise
bei einem Überfall, oder wird das Zeitlimit für den Transport vom Ort A zum Ort B
überschritten, wird bei dem Wertbehältnis eine Reaktion eingeleitet oder löst eine
Alarmeinrichtung aus. Ein Zurückstellen und/oder Ausschalten dieser Alarmfunktion
kann durch mechanische oder elektronische Schlüssel erfolgen.
[0004] Des Weiteren ist es bekannt, einem Wertbehältnis und einer Person jeweils eine Funkkommunikationseinrichtung
zuzuordnen, wobei mittels den Funkkommunikationseinrichtungen ein Öffnen des Wertbehältnisses
per Funksignal von der Person zum Wertbehältnis ermöglicht ist.
[0005] In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass Griffsicherungen oder Sicherungen mittels
Kabelverbindungen zwischen einer Person und einem Wertbehältnis genauso wie die Absicherung
mittels Systemen, die bei Überschreiten vorgebbarer Zeitlimits einer Transportzeit
ansprechen, in vielen Situationen kein ausreichend hohes Sicherheitsniveau gegen eine
Entwendung eines Wertbehältnisses bieten.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitssystem
für ein Wertbehältnis anzugeben, mit dem ein besonders hohes Sicherheitsniveau gegen
eine widerrechtliche Wegnahme eines Wertbehältnisses mit konstruktiv einfachen Mitteln
realisierbar ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch ein Sicherheitssystem mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Danach ist das Sicherheitssystem derart ausgestaltet
und weitergebildet, dass die Alarmeinrichtung derart ausgelegt und/oder konfiguriert
ist, dass sie bei einer Unterbrechung einer Funkverbindung zwischen der Funkkommunikationseinrichtung
des Wertbehältnisses und der zumindest einen weiteren Funkkommunikationseinrichtung
und/oder bei einem Überschreiten einer vorgebbaren Funkdistanz zwischen den Funkkommunikationseinrichtungen
auslöst.
[0008] In erfindungsgemäßer Weise ist zunächst erkannt worden, dass zur Erhöhung des Sicherheitsniveaus
in eleganter Weise bereits vorhandene Funkkommunikationseinrichtungen genutzt werden
können, die bislang lediglich zum Öffnen des Wertbehältnisses eingesetzt worden sind.
In weiter erfindungsgemäßer Weise ist dann erkannt worden, die Alarmeinrichtung derart
auszulegen und/oder zu konfigurieren, dass sie bei einer Unterbrechung einer Funkverbindung
zwischen der Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses und der zumindest
einen weiteren Funkkommunikationseinrichtung auslöst. Mit anderen Worten erfolgt ein
Auslösen der Alarmeinrichtung genau dann, wenn eine Funkverbindung zwischen der Funkkommunikationseinrichtung
des Wertbehältnisses und der zumindest einen weiteren Funkkommunikationseinrichtung
unterbrochen wird, wie dies beispielsweise in Situationen auftritt, wenn der räumliche
Abstand zwischen den Funkkommunikationseinrichtungen nach einer Wegnahme des Wertbehältnisses
für die Aufrechterhaltung der Funkverbindung zu groß ist. Alternativ oder zusätzlich
hierzu löst die Alarmeinrichtung in weiter erfindungsgemäßer Weise dann aus, wenn
eine vorgebbare Funkdistanz zwischen den Funkkommunikationseinrichtungen überschritten
wird. Eine derartige Funkdistanz kann in gewünschter Weise definiert und in dem Sicherheitssystem
mittels einer geeigneten Einstelleinrichtung eingestellt werden. Zur Detektion einer
Unterbrechung einer Funkverbindung und/oder eines Überschreitens einer vorgebbaren
Funkdistanz könnten der Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses und/oder
der zumindest einen weiteren Funkkommunikationseinrichtung geeignete Detektionsmittel
zugeordnet sein. Derartige Detektionsmittel könnten alternativ oder zusätzlich der
Alarmeinrichtung zugeordnet sein. Im letztgenannten Fall könnten derartige Detektionsmittel
gemeinsam mit der auslösenden Alarmeinrichtung in einer funktionellen Einheit oder
in einem gemeinsamen Modul realisiert sein.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Sicherheitssystems ist ein Sicherheitssystem
bereitgestellt, das nicht nur alleine sondern auch in Kombination mit bereits bekannten
Sicherheitssystemen in Form einer Griffsicherung oder Kabelverbindung verwendet werden
kann. Folglich ist mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitssystem für ein Wertbehältnis
ein Sicherheitssystem angegeben, mit dem ein besonders hohes Sicherheitsniveau gegen
eine widerrechtliche Wegnahme eines Wertbehältnisses mit konstruktiv einfachen Mitteln
realisierbar ist.
[0010] Zur konkreten Realisierung der vorliegenden Erfindung ist es besonders vorteilhaft,
die Funkkommunikation mittels einer kurzreichweitigen Funkverbindung oder gemäß einem
Protokoll für eine kurzreichweitige Funkverbindung bereitzustellen. Dabei könnte in
besonders praktischer Weise ausgenutzt werden, dass die jeweilige kurzreichweitige
Funkverbindung aufgrund ihrer kurzen Reichweite quasi eine automatische Unterbrechung
einer Funkverbindung bewirkt, wenn die Distanz zwischen den entsprechenden Funkkommunikationseinrichtungen
größer ist als die mit der Funkverbindung grundsätzlich realisierbare Reichweite.
[0011] Bei einer konkreten Realisierung einer kurzreichweitigen Funkverbindung könnte die
Funkkommunikation mittels Bluetooth, Bluetooth Low Energy oder Gazell bereitgestellt
sein. Derartige Standards oder Protokolle stellen kurzreichweitige Funkverbindungen
in für die vorliegende Erfindung besonders geeigneter Weise bereit.
[0012] Im Hinblick auf eine weitere Erhöhung des Sicherheitsniveaus kann für die Funkkommunikation
zwischen den Funkkommunikationseinrichtungen eine Verschlüsselung bereitgestellt sein.
Hierbei kann auf gängige Standards und Verschlüsselungstechniken zurückgegriffen werden.
[0013] In besonders vorteilhafter Weise können oder kann die Funkkommunikationseinrichtung
des Wertbehältnisses und/oder die zumindest eine weitere Funkkommunikationseinrichtung
zur Funkkommunikation mit zumindest zwei anderen Funkkommunikationseinrichtungen ausgebildet
sein. Insbesondere bei Vorhandensein mehrerer Funktionseinheiten und/oder Personen,
mit denen die Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses eine Funkkommunikation
aufzubauen hat, ist diese Möglichkeit der mehrseitigen Funkkommunikation mit mehreren
Funkkommunikationseinrichtungen besonders günstig. Dabei ist beispielswiese ein Szenario
denkbar, bei dem ein Geldbote, der mit seiner Funkkommunikationseinrichtung mit der
Funkkommunikationseinrichtung eines Wertbehältnisses in Kontakt ist, das Wertbehältnis
einer Funktionseinheit, beispielsweise einem Geldtransportfahrzeug, übergibt, wobei
dann eine Funkkommunikation zwischen der Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses
und einer Funkkommunikationseinrichtung des Geldtransportfahrzeugs hergestellt wird,
ohne dass die Alarmeinrichtung auslöst. In gleicher Weise sind auch Übergaben zwischen
zwei Personen oder beliebigen Funktionseinheiten oder Funktionseinheiten und Personen
denkbar. Beispielsweise könnte eine Übergabe von einem Geldtransportfahrzeug an einen
Geldboten, von diesem Geldboten an einen weiteren Geldboten und von dem zuletzt genannten
Geldboten an einen Geldautomaten erfolgen, ohne dass die Alarmeinrichtung auslöst,
da eine widerrechtlichen Wegnahme des Wertbehältnisses in diesem Fall nicht vorliegt.
[0014] Zur Realisierung derartiger vorteilhafter mehrfacher Funkkommunikationen können die
Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses und/oder die zumindest eine weitere
Funkkommunikationseinrichtung mit zumindest zwei anderen Funkkommunikationseinrichtungen
gekoppelt sein. Derartige Koppelvorgänge sind in besonders einfacher Weise mittels
Bluetooth-Technologie realisierbar.
[0015] Ebenfalls im Hinblick auf eine Erhöhung des Sicherheitsniveaus können Funkkommunikationen
priorisierbar sein. Dabei können grundsätzlich Funkkommunikationen zwischen definierbaren
einzelnen Funkkommunikationseinrichtungen gegenüber anderen Funkkommunikationen mit
anderen oder zwischen anderen Funkkommunikationseinrichtungen priorisierbar sein.
Dies kann zur Folge haben, dass eine Funkkommunikation zwischen zwei definierbaren
Funkkommunikationseinrichtungen eine höhere Priorität als eine Funkkommunikation zwischen
anderen Funkkommunikationseinrichtungen hat. Die Folge hiervon könnte sein, dass nur
bei Vorliegen einer Funkverbindung zwischen Funkkommunikationseinrichtungen, deren
Funkkommunikation die höhere Priorität hat, das Auslösen der Alarmeinrichtung vermieden
wird. In gleicher Weise könnte diesbezüglich nicht nur das Kriterium des Vorliegens
einer nicht unterbrochenen Funkverbindung sondern - alternativ oder zusätzlich - auch
das Kriterium des Unterschreitens einer vorgebbaren Funkdistanz zwischen den Funkkommunikationseinrichtungen
dienen.
[0016] Ein beispielhaftes Szenario, bei dem diese Möglichkeit der Priorisierung einer Funkkommunikation
von besonderem Vorteil ist, könnte wie folgt sein: Ein Geldbote transportiert ein
Wertbehältnis in genehmigter Weise zu einem Geldtransporter. Während dieses Transports
zum Geldtransporter ist eine Funkverbindung zwischen einer Funkkommunikationseinrichtung
des Wertbehältnisses und einer Funkkommunikationseinrichtung des Geldboten aufrechterhalten,
sodass die Alarmeinrichtung nicht auslöst. Aufgrund der Möglichkeit einer Mehrfachkommunikation
wird das Wertbehältnis in den Geldtransporter verbracht und dort in geeigneter Weise
angeordnet. Dabei wird eine Funkverbindung zwischen der Funkkommunikationseinrichtung
des Wertbehältnisses und einer Funkkommunikationseinrichtung des Geldtransporters
erzeugt. Daher wird dann auch die Alarmeinrichtung nicht auslösen, wenn sich der Geldbote
von dem Geldtransporter entfernt und die Funkverbindung zwischen der Funkkommunikationseinrichtung
des Wertbehältnisses und der Funkkommunikationseinrichtung des Geldboten unterbrochen
wird.
[0017] Allerdings kann nun die Funkkommunikation zwischen den Funkkommunikationseinrichtungen
des Wertbehältnisses und des Geldtransporters höher priorisiert werden oder sein als
die Funkkommunikation zwischen den Funkkommunikationseinrichtungen des Wertbehältnisses
und des Geldbotens. Hierdurch kann verhindert werden, dass das Wertbehältnis in möglicherweise
unzulässiger, ungewollter oder gar widerrechtlicher Weise durch den Geldboten wieder
aus dem Geldtransporter entnommen wird. In diesem Fall würde die Alarmeinrichtung
auch dann auslösen, wenn eine an sich zulässige Funkverbindung zwischen den Funkkommunikationseinrichtungen
des Wertbehältnisses und des Geldbotens erzeugt wird bzw. nach Entnahme des Wertbehältnisses
aus dem Geldtransporter vorliegt, weil in diesem Fall die höher priorisierte Funkkommunikation
zwischen den Funkkommunikationseinrichtungen des Wertbehältnisses und des Geldtransporters
unterbrochen ist oder wird. In einem derartigen Fall einer späteren Entnahme eines
Wertbehältnisses aus einem Geldtransporter durch einen Geldboten würde die Alarmeinrichtung
trotz Vorliegen einer Funkverbindung zwischen den Funkkommunikationseinrichtungen
des Geldboten und des Wertbehältnisses dennoch auslösen, falls eine derartige nachfolgende
Entnahme des Wertbehältnisses aus dem Geldtransporter durch den Geldboten nicht gewünscht
ist oder gar widerrechtlich ist.
[0018] Mit einer derartigen Priorisierbarkeit von Funkkommunikationen kann ein Transportweg
für ein Wertbehältnis in gesicherter Weise vorgegeben werden, wobei Abweichungen von
einem derart durch Priorisierungen vorgegebenen Transportweg zu einer Auslösung der
Alarmeinrichtung führt.
[0019] Das Sicherheitssystem kann daher in vorteilhafter Weise derart ausgestaltet und weitergebildet
sein, dass eine Funkkommunikation zwischen der Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses
und einer ersten weiteren Funkkommunikationseinrichtung gegenüber einer Funkkommunikation
zwischen der Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses und einer zweiten
weiteren Funkkommunikationseinrichtung derart priorisiert ist, dass auch bei Vorliegen
einer Funkverbindung zwischen der Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses
und der zweiten weiteren Funkkommunikationseinrichtung oder bei Unterschreiten einer
vorgebbaren Funkdistanz zwischen der Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses
und der zweiten weiteren Funkkommunikationseinrichtung die Alarmeinrichtung dennoch
auslöst, sofern zuvor eine Funkverbindung zwischen der Funkkommunikationseinrichtung
des Wertbehältnisses und der ersten weiteren Funkkommunikationseinrichtung oder ein
Unterschreiten einer vorgebbaren Funkdistanz zwischen der Funkkommunikationseinrichtung
des Wertbehältnisses und der ersten weiteren Funkkommunikationseinrichtung vorgelegen
hat.
[0020] Bei einem konkreten Ausführungsbeispiel kann die Funktionseinheit ein Geldtransportfahrzeug,
ein Regal, ein Geldautomat, ein Geld-Parkautomat, ein Ticketautomat für beispielsweise
Fahrkarten, ein Getränke- und/oder Essensautomat, ein Geldwechselautomat, ein Abwurftresor,
ein Cash-Center oder eine Person sein. Dabei kann ein Automat ein jeglicher Automat
sein, der Geld und/oder Geldscheine aufnehmen und/oder sammeln kann. Eine Person kann
beispielsweise eine übergeordnete Person in einem Cash-Center oder bei einem Kunden
oder einer Bank sein, die eine höhere oder gleiche Priorität wie beispielsweise ein
Geldtransportfahrzeug hat.
[0021] Als Wertbehältnis kommen unterschiedliche Behältnisse in Frage, die geeignet sind,
Wertgegenstände wie beispielsweise Geld, Schmuck, Kreditkarten, Akten, Dokumente etc.
aufzunehmen. Eine Ausgestaltung des Wertbehältnisses als Geldkassette oder Geldkoffer
ist im Hinblick auf die Unterbringung in geeigneten Funktionseinheiten wie beispielweise
einem Regal in einem Geldtransportfahrzeug besonders günstig.
[0022] Die Alarmeinrichtung kann auf unterschiedliche Weisen ausgebildet sein. Dabei ist
es insbesondere von Vorteil, wenn deren Auslösen ein akustisches und/oder optisches
Signal und/oder den Austritt von Farbrauch oder Tinte zur Folge hat. Es sind jedoch
auch andere Ausgestaltungen der Alarmeinrichtung, beispielsweise mit einem Sprengsatz,
denkbar. Des Weiteren könnte die Alarmeinrichtung alternativ oder zusätzlich derart
ausgebildet sein, dass deren Auslösen das Absetzen eines Signals an eine Alarmzentrale
zur Folge hat. Das Absetzen des Signals könnte über eine integrierte Kommunikationseinheit,
beispielsweise die schon vorhandene Funkkommunikationseinrichtung, mit beispielweise
einer SIM-Karte erfolgen. Alternativ hierzu könnte das Absetzen des Alarms auch über
die Funkkommunikationseinrichtung der jeweils anderen Funktionseinheit oder Person
erfolgen, die an der unterbrochenen Funkverbindung oder an dem Überschreiten der vorgebbaren
Funkdistanz beteiligt ist. Dabei könnten Ortskoordinaten an die Alarmzentrale übermittelt
werden, wobei die Alarmzentrale beispielsweise durch einen Wachdienst oder durch die
Polizei bereitgestellt werden kann.
[0023] Die Funkkommunikationseinrichtungen können mit geeigneten elektronischen Einrichtungen
ausgestattet sein, die zum Laden von für die oben beschriebenen Funktionen des Sicherheitssystems
geeigneten Parametern ausgestaltet sind. In entsprechender Weise können geeignete
Schlüssel konfiguriert, hinzugefügt und/oder gelöscht werden. Hierfür können geeignete
Speicherbausteine in den Funkkommunikationseinrichtungen eingesetzt werden. Des Weiteren
ist es möglich, Logdaten auszulesen, um beispielsweise ein Herstellen und ein Unterbrechen
von Funkverbindungen und Funkkommunikationen nachzuverfolgen.
[0024] Des Weiteren kann mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitssystem eine Alarmanlage gekoppelt
werden, die bei einer Auslösung durch beispielweise einen Geldboten die Funkverbindung
unterbricht und somit die Alarmeinrichtung auslöst. Beispielsweise kann ein Geldbote
bei einem Überfall diese Alarmanlage betätigen oder auslösen, sodass daraufhin die
Alarmeinrichtung auslöst.
[0025] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter
Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten
Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch
im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert.
In der Zeichnung zeigt die einzige
- Fig.
- in einer schematischen Darstellung Möglichkeiten der Realisierung des erfindungsgemäßen
Sicherheitssystems.
[0026] Die einzige Fig. zeigt in einer schematischen Darstellung verschiedene Möglichkeiten
einer Funkkommunikation des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems für ein Wertbehältnis.
Dabei ist ein in Form eines Geldkoffers oder einer Geldkassette ausgebildetes Wertbehältnis
für den Transport von Geldscheinen gezeigt. Dem Wertbehältnis ist eine hier nicht
gezeigte Funkkommunikationseinrichtung zugeordnet.
[0027] Das Wertbehältnis kann Funkkommunikationen mit einem Geldboten, einem GeldParkautomaten,
einem Cash-Center eines Kunden oder einer Bank, einem Geldtransportfahrzeug, einem
Regal oder Rack, beispielsweise in einem Geldtransportfahrzeug, und/oder einem Abwurftresor
eingehen. Hierzu weisen die zuletzt genannten Funktionseinheiten jeweils eine Funkkommunikationseinrichtung
auf, wobei die Funkkommunikationseinrichtungen zur Funkkommunikation miteinander ausgebildet
sind. Allerdings sind bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel die Funkkommunikationseinrichtungen
der Person beziehungsweise des Geldboten und der Funktionseinheiten nicht zur Funkkommunikation
untereinander ausgebildet, sondern lediglich zur Funkkommunikation mit der Funkkommunikationseinrichtung
des Wertbehältnisses. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel könnte jedoch auch eine
Funkkommunikation unter zumindest zwei Funkkommunikationseinrichtungen von Funktionseinheiten
oder der Person ermöglicht sein. Eine entsprechende Ausbildung der Funkkommunikationseinrichtungen
für diese Funkkommunikation ist dann ebenfalls realisiert.
[0028] Dem Wertbehältnis ist eine Alarmeinrichtung zugeordnet, die derart ausgelegt und/oder
konfiguriert ist, dass sie bei einer Unterbrechung einer Funkverbindung zwischen der
Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses und der zumindest einen weiteren
Funkkommunikationseinrichtung einer Funktionseinheit und/oder bei einem Überschreiten
einer vorgebbaren Funkdistanz zwischen den Funkkommunikationseinrichtungen auslöst.
[0029] Solange beispielweise ein Wertbehältnis in einem Geldtransportfahrzeug angeordnet
ist oder sich in dessen unmittelbarer Nähe befindet, ist die Alarmeinrichtung nicht
ausgelöst und damit ruhig gestellt. Sämtliche möglichen weiteren Funktionen der Funkkommunikationseinrichtungen
und/oder der Alarmeinrichtung können dann erhalten bleiben. Beispielweise ist ein
Öffnen des Wertbehältnisses im Geldtransportfahrzeug möglich.
[0030] Bei einer Funkkommunikation zwischen dem Wertbehältnis und einer Person, im vorliegenden
Fall einem Geldboten, ist die Alarmeinrichtung in gleicher Weise ruhig gestellt, solange
eine Funkverbindung zwischen den entsprechenden Funkkommunikationseinrichtungen vorliegt.
Wird die Verbindung beispielsweise bei einem Überfall unterbrochen, so löst die Alarmeinrichtung
aus.
[0031] In gleicher Weise ist die Alarmeinrichtung nicht ausgelöst, wenn sich das Wertbehältnis
in einem Regal oder Rack, einem Geld-Parkautomaten, einem Abwurftresor oder in einem
Cash-Center befindet oder in deren unmittelbarer Nähe angeordnet ist, solange die
Funkverbindung nicht unterbrochen ist. Auch in diesen Fällen bleiben mögliche weitere
Funktionen der Funkkommunikationseinrichtungen und/oder der Alarmeinrichtung erhalten.
[0032] Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass eine berechtigte Person, in diesem Fall
ein Geldbote, das Wertbehältnis per Funksignal, beispielsweise mittels eines geeigneten
Codes, öffnen kann. Hierzu können die Funkkommunikationseinrichtungen eingesetzt werden.
Eine derartige Öffnung könnte beispielsweise innerhalb eines Geldtransportfahrzeugs
und/oder innerhalb eines Gebäudes, beispielweise in einem Cash-Center, ermöglicht
sein. Des Weiteren könnte ein Öffnen nur bei zeitgleich zwei priorisierten oder definierten
Funkkommunikationseinrichtungen von Personen oder Funktionseinheiten möglich sein.
Hierdurch wäre eine Art Vier-Augen-Prinzip realisiert.
[0033] Mittels der Möglichkeit einer Mehrfachkommunikation kann ein Übergeben des Wertbehältnisses
an Personen oder Funktionseinheiten oder umgekehrt ermöglicht sein.
[0034] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems
für ein Wertbehältnis wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil
der Beschreibung sowie auf die beigefügten Ansprüche verwiesen. Schließlich sei ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele lediglich
zur Erörterung der beanspruchten Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele
einschränken.
1. Sicherheitssystem für ein Wertbehältnis, insbesondere für den Transport eines Wertbehältnisses,
mit einer dem Wertbehältnis zugeordneten Funkkommunikationseinrichtung, mit zumindest
einer ersten weiteren Funkkommunikationseinrichtung, die einer Person oder einer Funktionseinheit
zugeordnet ist, und mit einer vorzugsweise dem Wertbehältnis zugeordneten und bei
Eintreten eines vorgebbaren Ereignisses auslösbaren Alarmeinrichtung, wobei die Funkkommunikationseinrichtungen
zur Funkkommunikation miteinander ausgebildet sind und wobei die Alarmeinrichtung
derart ausgelegt und/oder konfiguriert ist, dass sie bei einer Unterbrechung einer
Funkverbindung zwischen der Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses und
der zumindest einen ersten weiteren Funkkommunikationseinrichtung und/oder bei einem
Überschreiten einer vorgebbaren Funkdistanz zwischen den Funkkommunikationseinrichtungen
auslöst, dadurch gekennzeichnet, dass eine Funkkommunikation zwischen der Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses
und einer zweiten weiteren Funkkommunikationseinrichtung gegenüber einer Funkkommunikation
zwischen der Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses und der ersten weiteren
Funkkommunikationseinrichtung derart priorisiert ist, dass auch bei Vorliegen einer
Funkverbindung zwischen der Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses und
der ersten weiteren Funkkommunikationseinrichtung oder bei Unterschreiten einer vorgebbaren
Funkdistanz zwischen der Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses und der
ersten weiteren Funkkommunikationseinrichtung die Alarmeinrichtung dennoch auslöst,
sofern zuvor eine Funkverbindung zwischen der Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses
und der zweiten weiteren Funkkommunikationseinrichtung oder ein Unterschreiten einer
vorgebbaren Funkdistanz zwischen der Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses
und der zweiten weiteren Funkkommunikationseinrichtung vorgelegen hat.
2. Sicherheitssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Funkkommunikation mittels einer kurzreichweitigen Funkverbindung oder gemäß einem
Protokoll für eine kurzreichweitige Funkverbindung bereitgestellt ist.
3. Sicherheitssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Funkkommunikation mittels Bluetooth, Bluetooth Low Energy oder Gazell bereitgestellt
ist.
4. Sicherheitssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass für die Funkkommunikation eine Verschlüsselung bereitgestellt ist.
5. Sicherheitssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses und/oder die zumindest eine
weitere Funkkommunikationseinrichtung zur Funkkommunikation mit zumindest zwei anderen
Funkkommunikationseinrichtungen ausgebildet sind oder ist.
6. Sicherheitssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Funkkommunikationseinrichtung des Wertbehältnisses und/oder die zumindest eine
weitere Funkkommunikationseinrichtung mit zumindest zwei anderen Funkkommunikationseinrichtungen
gekoppelt sind oder ist.
7. Sicherheitssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Funkkommunikationen priorisierbar sind.
8. Sicherheitssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionseinheit ein Geldtransportfahrzeug, ein Regal, ein Geldautomat, ein Geld-Parkautomat,
ein Abwurftresor oder ein Cash-Center ist und/oder dass das Wertbehältnis eine Geldkassette
oder ein Geldkoffer ist.
9. Sicherheitssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Alarmeinrichtung derart ausgebildet ist, dass deren Auslösen ein akustisches
und/oder optisches Signal und/oder den Austritt von Farbrauch oder Tinte und/oder
ein Absetzen eines Signals an eine Alarmzentrale zur Folge hat.