[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Erfassung von Störlichtbögen in einem Niederspannungsnetz.
[0002] In der Elektroinstallationstechnik wird unter dem Begriff "Brandschutzschalter" eine
Schutzeinrichtung zum Schutz vor Fehler- bzw. Störlichtbögen verstanden. Derartige
Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen werden in Niederspannungsnetzen eingesetzt, um
die elektrische Installationstechnik vor Beschädigung durch Fehlerlichtbogen sowie
deren thermischen Folgen - beispielsweise Kabelbränden - zu schützen.
[0003] Ein Störlichtbogen kann beispielsweise an einer defekten Stelle einer elektrischen
Leitung, beispielsweise eine lockeren Kabelklemme, oder aufgrund eines Kabelbruchs
auftreten. Tritt der Störlichtbogen elektrisch in Reihe zu einem elektrischen Verbraucher
auf, so wird der normale Betriebsstrom im Regelfall nicht überschritten, da er durch
den Verbraucher begrenzt wird. Aus diesem Grund wird der Störlichtbogen von einer
herkömmlichen Überstromschutzeinrichtung, beispielsweise einer Schmelzsicherung oder
eines Leitungsschutzschalters, nicht erfasst. Dies ist insbesondere bei hohen Betriebsströmen
sowie bei über längere Zeit bestehenden Lichtbögen problematisch, da in diesen Fällen
aufgrund der hohen Temperaturen die Gefahr eines Brandes besteht.
[0004] Zur Ermittlung, ob ein Störlichtbogen vorliegt, werden durch den Brandschutzschalter
sowohl der Spannungsverlauf als auch der Stromverlauf über die Zeit gemessen und mittels
digitaler Signalverarbeitung ausgewertet. Insbesondere der Stromverlauf weist bei
Störlichtbögen charakteristische, hochfrequente Komponenten auf. Bei der Auswertung
ist jedoch zu beachten, dass reguläre Schwankungen im Stromverlauf sowie im normalen
Betrieb auftretende Oberschwingungen oder transiente Stromverläufe beim Einschaltvorgang
von Verbrauchern nicht zu einer fehlerhaften Auslösung des Brandschutzschalters führen
dürfen. Aus diesem Grund weisen Brandschutzschalter relativ komplexe Algorithmen zur
Überwachung der Elektroinstallation sowie zum Detektieren möglicher Störlichtbögen
auf.
[0005] In der (englischsprachigen) Fachliteratur werden derartige Einrichtungen zur Erfassung
von Störlichtbögen als Arc Fault Detection Device (abgekürzt AFDD) bezeichnet. Im
nordamerikanischen Raum, wo der sogenannte UL-Standard (Underwriters laboratories,
Norm mit 110 V Netzspannung) vorherrscht, ist die Bezeichnung Arc Fault Circuit Interrupter
(abgekürzt AFCI) geläufig. In den Vereinigten Staaten sind Lichtbogenschutzschalter
sogar zwingend vorgeschrieben, um anhand vorbestimmter Kriterien zu erfassen, ob möglicherweise
ein Lichtbogen in einem Stromkreis vorliegt. Die dort verwendeten Lichtbogenschutzschalter
weisen hierzu einen eigenen Trennkontakt auf, der im Falle des Vorliegens eines Lichtbogens
geöffnet wird. Die in diesen Lichtbogenschutzschaltern verwendeten Prinzipien sind
beispielsweise in den US-Patentschriften
US 5,729,145 sowie
US 6,031,699 beschrieben.
[0006] In den meisten europäischen Ländern, in denen der IEC-Standard (International Electrotechnical
Commission, Norm mit einer Netzspannung von 230 V) vorgeschrieben ist, sind Lichtbogenschutzschalter
nicht zwingend erforderlich. Stromkreise in IEC-Technik werden bis dato zumeist mit
Hilfe von Fehlerschutzstromschaltern sowie Leitungsschutzschaltern geschützt. Ein
Schutz vor Störlichtbögen ist damit jedoch nicht realisierbar.
[0007] Um dennoch einen wirksamen Schutz vor Störlichtbögen zu realisieren, werden auch
hierzulande vermehrt Schutzschalter gegen Störlichtbögen, sog. Brandschutzschalter,
eingesetzt. Im Gegensatz zu den auf dem US-Markt erhältlichen Modellen verfügen diese
Brandschutzschalter jedoch in der Regel über keine eigenen Trennkontakte, sondern
werden zumeist als eigenständige Baugruppe, dem sogenannten AFD-Block, mit einer weiteren
Schutzeinrichtung, beispielsweise einem Leitungsschutzschalter (sog. LS-Schalter)
oder einem kombinierten Leitungsschutz-/Fehlerstromschutzschalter (sog. FI/LS-Schalter),
kombiniert. Diese Kombination der beiden Geräte bildet dann das Schutzschaltgerät
AFDD. In der Niederspannungs-Elektroinstallationstechnik werden diese Schutzschaltgeräte
auch als "Reiheneinbaugeräte" bezeichnet. Dieser Begriff rührt daher, dass in einem
Elektroinstallationsverteiler oftmals eine Vielzahl derartiger Reiheneinbaugeräte
nebeneinander "in einer Reihe" angeordnet ist.
[0008] Bei der Kombination eines Brandschutzschalters mit dem weiteren Schutzschaltgerät
ist eine elektrische Verbindung der beiden Geräte erforderlich, um eine gemeinsame
Einspeisung zu realisieren. Hierzu werden jeweils die beiden Phasenanschlüsse sowie
die beiden Neutralleiteranschlüsse der beiden Geräte elektrisch leitend miteinander
verbunden. Zur einfacheren Kombination der beiden Geräte weist der Brandschutzschalter
hierfür bereits elektrische Verbindungsmittel auf, deren erste Enden innenliegend,
d.h. innerhalb eines Schaltergehäuses des Brandschutzschalters, mit den Anschlussklemmen
elektrisch leitend verbunden sind, und deren zweite Enden aus dem Gehäuse herausgeführt
sind, um mit den Anschlussklemmen des weiteren Schutzschaltgerätes elektrisch leitend
verbunden zu werden. Als elektrische Verbindungsmittel werden dabei zumeist lackisolierte
Kupferdrähte verwendet, welche bereits derart gebogen sind, dass sich die zweiten
Enden bereits im Bereich der Anschlusselemente des gekoppelten weiteren Schutzschaltgerätes
befinden.
[0009] Problematisch ist hierbei jedoch die von den stromführenden Elementen, d.h. den Anschlussleitern
sowie den elektrischen Verbindungsmitteln, ausgehende Wärmeentwicklung, da die zur
Überwachung der Elektroinstallation sowie zum Detektieren auftretender Störlichtbögen
verwendeten elektronischen Bauteile vergleichsweise wärmeempfindlich sind. Die Genauigkeit
der Auswertung kann durch eine Wärmeentwicklung erheblich beeinflusst werden.
[0010] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anordnung zur Erfassung
von Störlichtbögen in einem Niederspannungsnetz bereitzustellen, welche sich durch
ein verbessertes Wärmeverhalten und damit durch eine verbesserte Genauigkeit auszeichnet.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Anordnung gemäß dem unabhängigen Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0012] Die erfindungsgemäße Anordnung zur Erfassung von Störlichtbögen in einem Niederspannungsnetz
weist einen Brandschutzschalter auf, mit einem Gehäuse, in welchem ein erstes Anschlusselement
zur elektrischen Kontaktierung mit einem externen Neutralleiter, sowie ein zweites
Anschlusselement zur elektrischen Kontaktierung mit einem externen Phasenleiter aufgenommen
und gehaltert sind. Weiterhin weist die Anordnung ein elektrisches erstes Verbindungselement
auf, welches in das erste Anschlusselement einsteckbar ist, um eine elektrisch leitende
Verbindung zu einem weiteren, mit der Anordnung koppelbaren Schutzschaltgerät zu realisieren.
Ferner weist die Anordnung ein Schutzelement auf, welches am Gehäuse des Brandschutzschalters
befestigbar ist, wobei das Verbindungselement im montierten Zustand kraftschlüssig
und/oder formschlüssig vom Schutzelement aufgenommen und gehaltert ist, wodurch ein
Berührungsschutz für das Verbindungselement realisiert ist.
[0013] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist die elektrische Verbindung des Brandschutzschalters
mit dem weiteren Schutzschaltgerät nicht innerhalb des Gehäuses des Brandschutzschalters
geführt, sondern ist - mit Hilfe des ersten Verbindungselements - extern, d.h. außerhalb
des Gehäuses des Brandschutzschalters, realisiert. Auf diese Weise wird die Erwärmung
des Brandschutzschalters, die bei einer intern, d.h. innerhalb des Gehäuses, geführten
elektrische Verbindung problematisch ist, deutlich reduziert. Weiterhin ergibt sich
bei der erfindungsgemäßen Anordnung der Vorteil, dass der Aufwand für die Montage
des Brandschutzschalters deutlich reduziert ist, da das erste Verbindungselement nur
noch eingesteckt und nicht mehr - wie im Falle eines starren, intern geführten Kupferdrahtleiters
- in das Gehäuse eingefädelt werden muss.
[0014] Bei dem weiteren Schutzschaltgerät kann es sich beispielsweise um einen Leitungsschutzschalter,
einen Fehlerstromschutzschalter oder auch um ein Kombigerät aus Leitungsschutzschalter
und Fehlerstromschutzschalter handeln. Voraussetzung ist allerdings, dass dieses weitere
Schutzschaltgerät über eigene Trennkontakte zur Unterbrechung der elektrischen Leitungen
- Phasenleitung und Neutralleiter - aufweist.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterbindung der Anordnung ist die kraftschlüssige und/oder
formschlüssige Halterung des Verbindungselements mittels einer am Schutzelement ausgebildeten
Haltekontur realisiert.
[0016] Mit Hilfe der Haltekontur kann das Verbindungselement auf einfache Art und Weise
an dem Schutzelement befestigt werden. Dabei ist mittels der Haltekontur sowohl eine
- in einer ersten Richtung wirkende - kraftschlüssige Verbindung, als auch eine -
in einer quer zur ersten Richtung orientierten zweiten Richtung - formschlüssige Verbindung,
d.h. eine Art Rastverbindung, zwischen dem Verbindungselement und dem Schutzelement
realisierbar.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbindung der Anordnung weist das erste Verbindungselement
eine im Wesentlichen u-förmige Gestalt auf, mit einem ersten Schenkel, einem zweiten
Schenkel sowie einen die beiden Schenkel verbindenden Verbindungsbereich, wobei der
erste Schenkel zum Einstecken in das erste Anschlusselement, und der zweite Schenkel
zur Kontaktierung mit dem Schutzschaltgerät ausgebildet sind.
[0018] Damit weist das erste Verbindungselement eine starre, vordefinierte Form auf, welche
auf einfache Art und Weise herstellbar ist und sich durch eine einfache Handhabung
auszeichnet. Ferner wird durch die u-förmige Formgebung eine höhere Stabilität des
ersten Verbindungselements erzielt.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbindung der Anordnung ist der Verbindungsbereich
im Wesentlichen u-förmig gestaltet.
[0020] Auch durch die u-förmige Formgebung des Verbindungsbereichs wird eine höhere Stabilität
erzielt. Dies ist insbesondere deswegen von Vorteil, weil der Verbindungsbereich unter
anderem dazu dient, die kraftschlüssige und/oder formschlüssige Halterung des Verbindungselements
am Schutzelement mittels der am Schutzelement ausgebildeten, entsprechend invers geformten
Haltekontur zu realisieren.
[0021] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbindung der Anordnung ist das Verbindungselement
als Blechbiegeteil ausgebildet. Die Ausführung des Verbindungselements als Blechbiegeteil
stellt eine äußerst kostengünstige Gestaltung dar.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbindung der Anordnung weist der Brandschutzschalter
ein elektrisches zweites Verbindungselement auf, dessen erstes Ende mit dem zweiten
Anschlusselement innerhalb des Gehäuses des Brandschutzschalters elektrisch leitend
verbunden ist, und dessen zweites Ende aus dem Gehäuse herausgeführt ist, um eine
elektrisch leitende Verbindung zum weiteren Schutzschaltgerät zu realisieren.
[0023] Bei dem weiteren Schutzschaltgerät kann es sich beispielsweise um einen Leitungsschutzschalter,
einen Fehlerstromschutzschalter oder auch um ein Kombigerät, bestehend aus einem Leitungsschutzschalter
und einem Fehlerstromschutzschalter, handeln. Voraussetzung ist allerdings, dass dieses
weitere Schutzschaltgerät über eigene Trennkontakte zur Unterbrechung der elektrischen
Leitungen - Phasenleitung und Neutralleiter - aufweist.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbindung der Anordnung ist das erste Anschlusselement
als elektrische Anschlussklemme mit einer Klemmschraube zum Festklemmen des Neutralleiters
ausgebildet, wobei das Verbindungselement durch Anziehen der Klemmschraube kraftschlüssig
mit der Anschlussklemme verbindbar. Mit Hilfe der schraubbaren Anschlussklemme ist
auf einfache Art und Weise eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Neutralleiter
und dem Verbindungselement realisierbar.
[0025] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbindung der Anordnung ist das zweite Anschlusselement
als elektrische Anschlussklemme mit einer Klemmschraube zum Festklemmen des Phasenleiters
ausgebildet. Schraubbare Anschlussklemmen stellen eine robuste und einfache Ausführungsform
zur Realisierung eines Anschlusselements eines Schutzschaltgerätes dar.
[0026] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbindung der Anordnung ist das Schutzelement
mit Hilfe zumindest einer Rastverbindung am Gehäuse befestigbar.
[0027] Rastverbindungen stellen eine robuste, kostengünstige sowie einfache zu realisierende
Möglichkeit dar, um das Schutzelement an dem Gehäuse des Brandschutzschalters zu befestigen.
Rastverbindungen bestehen in der Regel aus einem Rasthaken sowie einem Gegenelement
- beispielsweise einer Rastöffnung - welches mit dem Rasthaken derart zusammenwirkt,
dass hierdurch eine formschlüssige Verbindung der beiden Verbindungspartner gebildet
ist. Vorliegend kann der Rasthaken dabei sowohl auf Seiten des Schutzelements als
auch auf Seiten des Gehäuses ausgebildet sein, mit einer entsprechenden Anordnung
des Gegenelements am jeweils anderen Verbindungspartner.
[0028] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbindung weist die Anordnung ferner ein Schutzschaltgerät
auf, welches mit dem Brandschutzschalter gekoppelt ist, wobei mit Hilfe des ersten
Verbindungselements eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem ersten Anschlusselement
des Brandschutzschalters und einem ersten Anschlusselement des Schutzschaltgeräts
realisiert ist.
[0029] Während der Brandschutzschalter ohne das gekoppelte weitere Schutzschaltgerät zur
einfachen, nachträglichen Ertüchtigung einer bestehenden Niederspannung-Elektroinstallation
um einen wirksamen Schutz vor Fehler- bzw. Störlichtbögen dient, zielt die gekoppelte
Ausführungsform, bestehend aus einem Brandschutzschalter mit einem bereits daran gekoppelten
Schutzschaltergerät, primär auf die Verwendung in einer neu zu errichtenden Niederspannung-Elektroinstallation.
Durch die Kopplung zu einem installationsfähigen Modul kann der Montageaufwand für
die Ausrüstung eines Elektroinstallationsverteilers deutlich reduziert werden.
[0030] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Anordnung unter Bezug auf die beigefügten
Figuren näher erläutert. In den Figuren sind:
Figuren
[0031]
- 1A bis 1D
- schematische Darstellungen eines bekannten Brandschutzschalters und seiner Komponenten;
- Figuren 2A und 2B
- schematische Darstellungen des ersten Verbindungselements sowie des Schutzelements;
- Figuren 3A bis 3C
- schematische Darstellungen der erfindungsgemäßen Anordnung.
[0032] In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets mit dem gleichen
Bezugszeichen versehen. Die Beschreibung gilt für alle Zeichnungsfiguren, in denen
das entsprechende Teil ebenfalls zu erkennen ist.
[0033] Die Figuren 1A bis 1D zeigen schematisch einen aus dem Stand der Technik bekannten
Brandschutzschalter 10. In Figur 1B ist der Brandschutzschalter 10 mit geöffnetem
Gehäuse 13 dargestellt. In dem Gehäuse 13 sind im Bereich der unteren Schmalseite
ein erstes Anschlusselement 11 zur elektrischen Kontaktierung mit einem externen Neutralleiter,
sowie ein zweites Anschlusselement 12 zur elektrischen Kontaktierung mit einem externen
Phasenleiter aufgenommen und gehaltert. Die beiden Anschlusselemente 11 und 12 sind
über zwei in der unteren Schmalseite des Gehäuses 13 ausgebildete Öffnungen 14 von
außen zugänglich.
[0034] Figur 1A zeigt eine Detaildarstellung eines elektrischen Anschlusselements, welches
als Anschlussklemme, genauer: als Schraubklemme, ausgebildet ist. Die Anschlussklemme
weist einen Klemmrahmen 17 sowie eine Klemmschraube 15 auf, welche in einer ersten
Richtung L relativ zu dem Klemmrahmen 17 bewegbar ist. Im unteren Bereich des Klemmrahmens
17 ist ein elektrisches Anschlussstück 18 in den Klemmrahmen eingeführt. Mit dem Anschlussstück
18 ist ein elektrischer Leiter 19 elektrisch leitend verbunden, beispielsweise mittels
Schweißen oder Hartlöten. Durch eine Bewegung der Klemmschraube 15 in der ersten Richtung
L kann eine externe elektrische Anschlussleitung, beispielsweise eine Phasen- oder
Neutralleitung (nicht dargestellt), zwischen der Klemmschraube 15 und dem Anschlussstück
18 geklemmt werden, um eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Leiter und
dem Brandschutzschalter 10 zu realisieren. Prinzipiell ist es jedoch ebenso möglich,
das erste Anschlusselement 11 und/oder das zweite Anschlusselement 12 nicht als Schraubklemme,
sondern anderweitig, beispielsweise als Steckverbindung, auszubilden.
[0035] Vorliegend dient der elektrische Leiter 19, der in Figur 1C in einer Detaildarstellung
gezeigt ist, dazu, eine elektrisch leitende Verbindung des Neutralleiter-Anschlusses
des Brandschutzschalters 10 mit einem mit dem Brandschutzschalter 10 zu koppelnden,
weiteren Schutzschaltgerät - beispielsweise einem Leitungsschutzschalter, einem Fehlerstromschutzschalter
oder einer Kombination aus beiden Schaltgeräten - herzustellen. Hierzu ist der elektrische
Leiter Geräte-intern, d.h. innerhalb des Gehäuses 13, mit dem Anschlussstück 18 elektrisch
leitend verbunden und zumindest teilweise innerhalb des Gehäuses 13 geführt. Im Bereich
der unteren Schmalseite, d.h. unterhalb der Öffnungen 14 tritt, der Leiter 19 aus
dem Gehäuse 13 heraus und wird außerhalb des Gehäuses 13 zu einem elektrischen Anschlusselement
(nicht dargestellt) des zu koppelnden weiteren Schutzschaltgerätes geführt. Aufgrund
der beengten Platzverhältnisse innerhalb des Brandschutzschalters 10 ist eine aufwändige
Stromführung erforderlich, weswegen der Leiter 19 aus einem Drahtstück mehrfach gebogen
und dadurch an die geometrischen Verhältnisse innerhalb des Gehäuses 13 des Brandschutzschalters
10 angepasst ist.
[0036] Figur 1D zeigt schließlich den aus dem Stand der Technik bekannter Brandschutzschalter
10 mit einem im Bereich der Schmalseite montierten Schutzelement 30. Das Schutzelement
30 ist mit der Schmalseite des Gehäuses 13 verrastet und dient der Abdeckung des elektrischen
Leiters 19. Auf diese Weise ist ein Berührungsschutz des elektrischen Leiters 19 realisiert.
[0037] Die Figuren 2A und 2B zeigen schematische Darstellungen des ersten Verbindungselements
20 und des Schutzelements 30. Figur 2A zeigt die beiden Teile im demontierten Zustand,
während sie in Figur 2B im montierten Zustand dargestellt sind. Das erste Verbindungselement
20 weist eine im Wesentlichen u-förmige Gestalt auf, mit einem ersten Schenkel 21
einem zweiten Schenkel 22 sowie einen den ersten Schenkel 21 und den zweiten Schenkel
22 verbindenden Verbindungsbereich 23. Der erste Schenkel 21 ist dabei zum Einstecken
in das erste Anschlusselement 11 des Brandschutzschalters 10 vorgesehen und ausgebildet.
Ebenso ist der zweite Schenkel 22 zum Einstecken in ein erstes Anschlusselement 41
eines mit dem Brandschutzschalter 10 zu koppelnden weiteren Schutzschaltgerätes 40
(siehe Figur 3C) vorgesehen und ausgebildet. Der Verbindungsbereich 23 ist ebenfalls
im Wesentlichen u-förmig gestaltet, wodurch eine ausreichende Stabilität des ersten
Verbindungselements 20 erreicht wird. Daher kann das erste Verbindungselement 20 auch
auf einfache und kostengünstige Art und Weise als Stanzteil bzw. als Blechbiegeteil
hergestellt werden.
[0038] Mit Hilfe des Schutzelements 30 wird ein Berührungsschutz für das elektrisch leitende
erste Verbindungsmittel 20 realisiert. Das Schutzelement 30 ist daher aus einem nichtleitenden
Material, beispielsweise aus Kunststoff, gefertigt und wird an der Schmalseite des
Brandschutzschaltergehäuses 13 befestigt. Hierzu weist das Schutzelement 30 einen
Rasthaken 36 auf, welcher mit einer an der Schmalseite des Gehäuses 13 ausgebildeten
Rastöffnung 26 (siehe Fig.3A und Fig.3C) verrastet wird. Zur Aufnahme des ersten Verbindungselements
20 weist das Schutzelement 30 an seiner im montierten Zustand der Schmalseite des
Brandschutzschaltergehäuses 13 zugewandten Innenseite 32 eine Haltekontur 31 auf,
welche zur formschlüssigen und/oder kraftschlüssigen Fixierung des ersten Verbindungselements
20 dient. Da das erste Verbindungselement 20 durch die Haltekontur 31 vorwiegend im
Bereich des Verbindungsbereichs 23 gehalten wird, ist die Haltekontur 31 der geometrischen
Kontur des Verbindungsbereichs 23 entsprechend gestaltet. Hierzu weist die Haltekontur
weist im Wesentlichen zwei parallel zueinander verlaufende, u-förmig gestaltete Führungsstege
auf, zwischen die der Verbindungsbereich 23 einsteckbar ist. Hierdurch ist bereits
eine kraftschlüssige Verbindung realisierbar. Zur formschlüssigen Fixierung des ersten
Verbindungsmittels 20 in der Einsteckrichtung können an die Führungsstege ein oder
mehrere Rastmittel angeformt sein, welche ein Herausrutschen des Verbindungsmittels
20 verhindern.
[0039] In den Figuren 3A bis 3C ist die erfindungsgemäße Anordnung, welche im Wesentlichen
aus dem Brandschutzschalter 10, dem ersten Verbindungselement 20 sowie dem Schutzelement
30 und - in Figur 3C dargestellt - dem weiteren Schutzschaltgerät 40 besteht, schematisch
dargestellt. Figur 3A zeigt eine sogenannte Explosionsdarstellung der Anordnung, bestehend
aus dem Brandschutzschalter 10, dem ersten Verbindungselement 20, sowie dem Schutzelement
30. Das Gehäuse 13 des Brandschutzschalters 10 weist im Bereich seiner Schmalseite
zwei Öffnungen 14 auf, hinter denen das erste Anschlusselement 11 bzw. das zweite
Anschlusselement 12 angeordnet sind. Durch die Öffnungen 14 ist der Brandschutzschalter
10 mit den elektrischen Anschlussleitungen (Phasenleitung und Neutralleitung) einer
Elektroinstallation elektrisch leitend verbindbar. Hinsichtlich ihrer Lage hierzu
korrespondierend weist das Schutzelement 30 ebenfalls zwei Öffnungen 34 auf. Ebenfalls
im Bereich der Schmalseite ist ein zweites Verbindungselement 25, das innerhalb des
Gehäuses 13 mit dem zweiten Anschlusselement 12 elektrisch leitend verbunden ist,
aus dem Gehäuse 13 durch eine weitere Öffnung herausgeführt. Oberhalb dieser weiteren
Öffnung ist an der Schmalseite eine Rastöffnung 26 zum Verrasten des Schutzelements
30 ausgebildet, Hierzu greift der am Schutzelement 30 angeformte Rasthaken 36 in die
Rastöffnung 26 ein.
[0040] Figur 3B zeigt eine zu Figur 3A korrespondierende Darstellung der Anordnung, bei
der die einzelnen Teile montiert sind. Das erste Verbindungselement 20 ist dabei einerseits
in die Haltekontur 31 des Schutzelements 30, und andererseits mit seinem ersten Schenkel
21 in das erste Anschlusselement 11 des Brandschutzschalters 10 eingesteckt. Auf diese
Weise ist eine elektrisch leitende Verbindung zu dem zu koppelnden weiteren Schutzschaltgerät
40 realisierbar. Das Schutzelement 30 ist mittels der Rastverbindung 26, 36 an der
Schmalseite des Brandschutzschaltergehäuses 13 befestigt, so dass die Innenseite 32
des Schutzelement 30 der Schmalseite des Gehäuses 13 zugewandt ist. In dieser Darstellung
wird deutlich, dass mit Hilfe des Schutzelements 30 ein Berührungsschutz sowohl für
das erste Verbindungselement 20, als auch für das zweite Verbindungselement 25, realisiert
ist.
[0041] In Figur 3C ist schließlich die in den Figuren 3A und 3B dargestellte Anordnung mit
einem weiteren Schutzschaltgerät 40 gekoppelt, wobei das Schutzelement 30 weggelassen
wurde. Hierbei wird deutlich, dass zum einen das erste Verbindungselement 30 das erste
Anschlusselement 11 des Brandschutzschalters 10 mit dem ersten Anschlusselement 41
des weiteren Schutzschaltgerätes 40 elektrisch leitend verbindet, indem es von außen
in die Anschlusselemente 11 und 41 eingesteckt ist. Hingegen wird das zweite Anschlusselement
12 des Brandschutzschalters 10 mit dem zweiten Anschlusselement 42 des weiteren Schutzschaltgerätes
40 durch das aus dem Gehäuse 13 herausgeführte, starre zweite Verbindungselement 25
elektrisch leitend verbunden. Auf diese Weise ist auch eine nachträgliche Montage
des Brandschutzschalters 10 an dem weiteren Schutzschaltgerät 40 einer bereits bestehenden
Elektroinstallation mit relativ geringem Aufwand möglich.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 10
- Brandschutzschalter
- 11
- erstes Anschlusselement
- 12
- zweites Anschlusselement
- 13
- Gehäuse
- 14
- Öffnung
- 15
- Klemmschraube
- 16
- Rastöffnung
- 17
- Klemmrahmen
- 18
- Anschlussstück
- 19
- Leiter
- 20
- erstes Verbindungselement
- 21
- erster Schenkel
- 22
- zweiter Schenkel
- 23
- Verbindungsbereich
- 25
- zweites Verbindungselement
- 26
- Rastöffnung
- 30
- Schutzelement
- 31
- Haltekontur
- 32
- Innenseite
- 33
- Außenseite
- 34
- Öffnung
- 36
- Rasthaken
- 40
- Schutzschaltgerät
- 41
- erstes Anschlusselement
- 42
- zweites Anschlusselement
- L
- erste Richtung
1. Anordnung zur Erfassung von Störlichtbögen in einem Niederspannungsnetz, aufweisend:
- einen Brandschutzschalter (10) mit einem Gehäuse (13), in welchem ein erstes Anschlusselement
(11) zur elektrischen Kontaktierung mit einem externen Neutralleiter, sowie ein zweites
Anschlusselement (12) zur elektrischen Kontaktierung mit einem externen Phasenleiter
aufgenommen und gehaltert sind,
- einem elektrischen ersten Verbindungselement (20), welches in das erste Anschlusselement
(11) einsteckbar ist, um eine elektrisch leitende Verbindung zu einem weiteren, mit
der Anordnung koppelbaren Schutzschaltgerät (40) zu realisieren,
- einem Schutzelement (30), welches am Gehäuse (13) des Brandschutzschalters (10)
befestigbar ist,
wobei das Verbindungselement (20) im montieren Zustand kraftschlüssig und/oder formschlüssig
vom Schutzelement (30) aufgenommen und gehaltert ist, wodurch ein Berührungsschutz
für das Verbindungselement (20) realisiert ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
bei welcher die kraftschlüssige und/oder formschlüssige Halterung des Verbindungselements
(20) mittels einer am Schutzelement (30) ausgebildeten Haltekontur (31) realisiert
ist.
3. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche,
bei welcher das erste Verbindungselement (20) eine im Wesentlichen u-förmige Gestalt
aufweist, mit einem ersten Schenkel (21), einem zweiten Schenkel (22) sowie einen
die beiden Schenkel (21, 22) verbindenden Verbindungsbereich (23), wobei der erste
Schenkel (21) zum Einstecken in das erste Anschlusselement (11), und der zweite Schenkel
(22) zur Kontaktierung mit dem Schutzschaltgerät (40) ausgebildet sind.
4. Anordnung nach Anspruch 3,
bei welcher der Verbindungsbereich (23) im Wesentlichen u-förmig gestaltet ist.
5. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche,
bei welcher das Verbindungselement (20) als Blechbiegeteil ausgebildet ist.
6. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche,
bei welcher der Brandschutzschalter (10) ein elektrisches zweites Verbindungselement
(25) aufweist, dessen erstes Ende mit dem zweiten Anschlusselement (11) innerhalb
des Gehäuses (13) des Brandschutzschalters (10) elektrisch leitend verbunden ist und
dessen zweites Ende aus dem Gehäuse (13) herausgeführt ist, um eine elektrisch leitende
Verbindung zum weiteren Schutzschaltgerät (40) zu realisieren.
7. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche,
bei welcher das erste Anschlusselement (11) als elektrische Anschlussklemme (14) mit
einer Klemmschraube (15) zum Festklemmen des Neutralleiters ausgebildet ist, wobei
das Verbindungselement (20) durch Anziehen der Klemmschraube (15) kraftschlüssig mit
der Anschlussklemme (14) verbindbar ist.
8. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche,
bei welcher das zweite Anschlusselement (11) als elektrische Anschlussklemme (14)
mit einer Klemmschraube (15) zum Festklemmen des Phasenleiters ausgebildet ist.
9. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche,
bei welcher das Schutzelement (30) mit Hilfe zumindest einer Rastverbindung (16, 36)
am Gehäuse (13) befestigbar ist.
10. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche,
ferner aufweisend ein Schutzschaltgerät (40), welches mit dem Brandschutzschalter
(10) gekoppelt ist, wobei mit Hilfe des ersten Verbindungselements (20) eine elektrisch
leitende Verbindung zwischen dem ersten Anschlusselement (11) des Brandschutzschalters
(10) und einem ersten Anschlusselement (41) des Schutzschaltgeräts (40) realisiert
ist.