(19)
(11) EP 2 983 244 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.02.2016  Patentblatt  2016/06

(21) Anmeldenummer: 15180178.4

(22) Anmeldetag:  07.08.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 4/28(2006.01)
H01R 25/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 07.08.2014 DE 102014111313

(71) Anmelder: Eugen Forschner GmbH
78549 Spaichingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Grotz, Michael
    78549 Spaichingen (DE)

(74) Vertreter: Wiese, Gerhard 
Patentanwalt Fuggerstrasse 2
87719 Mindelheim
87719 Mindelheim (DE)

   


(54) KONTAKTIERUNGSVORRICHTUNG


(57) Die Erfindung betrifft eine Kontaktierungsvorrichtung (20) zur Herstellung eines elektrischen Kontakts zwischen wenigstens einem elektrischen Leiter (40; 42) und einem elektrischen Bauteil (10). Eine erfindungsgemäße einfach aufgebaute und zu montierende Kontaktierungsvorrichtung (20) zeichnet sich dadurch aus, dass das elektrische Bauteil (10) und der elektrische Leiter (40, 42) über eine Kontaktplatine (20) miteinander verbunden sind, die an einer Wand (12) des Bauteils (10) gelagert ist und wenigstens ein Einpressloch (24) zur Aufnahme eines Einpresskontakts (30) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Kontaktierungsvorrichtung zur Herstellung eines elektrischen Kontakts zwischen wenigstens einem elektrischen Leiter und einem elektrischen Bauteil gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Eine gattungsgemäße Kontaktierungsvorrichtung ist aus der EP 2 082 472 B1 bekannt. Dort wird eine Kontaktierung mehrerer Spulen eines Elektromotors durch Verbindungselemente und mit diesen einstückig ausgebildete Kontaktelemente beschrieben. Einpressstifte sorgen für eine Verbindung zu einer als Platine ausgebildeten Verbindungsanordnung.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kontaktierungsvorrichtung zu schaffen, die einfacher herstellbar und montierbar ist und einen dauerhaften Kontakt gewährleistet.

[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den darauf bezogenen Unteransprüchen angegeben.

[0005] Dadurch, dass die Verbindung mittels einer Kontaktplatine hergestellt wird, die ihrerseits in einer Wand des Bauteils gelagert ist, kann auf konventionelle Steckverbindungen gänzlich verzichtet werden. Die elektrischen Leiter bzw. Kabel können mittels der Kontaktplatine direkt an das Bauteil angebunden werden. Diese Verbindung ist sehr sicher, lässt hohe Ströme zu und benötigt nur einen minimalen Bauraum.

[0006] Vorteilhaft ist das Bauteil als Spulengehäuse einer elektrischen Spule ausgebildet und die Kontaktplatine in einem Durchbruch von dessen Wand gelagert.

[0007] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Durchbruch an einem Vorsprung der Wand des Spulengehäuses ausgebildet und dadurch für die Lagerung der Kontaktplatine und das Einpressen des Einpresskontakts besonders leicht zugänglich

[0008] Besonders vorteilhaft ist die Kontaktplatine mit einem Schweißhaken versehen, mit denen die Enden der elektrischen Leiter des elektrischen Bauteils, insbesondere der Spule, in einfacher Weise dauerhaft verbunden werden können.

[0009] Die Verbindung der elektrischen Leiter mit den Einpresskontakten erfolgt besonders bevorzugt über Crimp-Verbindungen, über Schweißhülsen oder über Lötverbindungen.

[0010] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Kontaktierungsvorrichtung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1
einen schematische Schnitt durch ein Gehäuse einer Spule mit einer an einer Außenwand des Gehäuses angeordneten, einen Schweißhaken und einen Einpresskontakt umfassenden Kontaktierungsvorrichtung;
Fig. 2
einen schematische Schnitt durch ein Gehäuse einer Spule mit einer an einer Außenwand des Gehäuses angeordneten Kontaktierungsvorrichtung, deren Einpresskontakt rückseitig zwei Crimp-Verbindungen aufweist;
Fig. 3
eine vergrößerte Darstellung eines Teils der Kontaktierungsvorrichtung gemäß Fig. 1;
Fig. 4
eine vergrößerte teilweise Darstellung des Teils der Kontaktierungsvorrichtung gemäß Fig. 3 in einer anderen Perspektive;
Fig. 5
eine vergrößerte Darstellung des Teils der Kontaktierungsvorrichtung gemäß Fig. 3 in einer anderen Perspektive;
Fig. 6
eine vergrößerte Darstellung einer Kontaktierungsvorrichtung mit einer elektrischen Anbindung über eine Drahtwicklung und eine Schweißhülse;
Fig. 7
die Kontaktierungsvorrichtung gemäß Fig. 7 in einer Abwandlung ohne Schweißhülse und
Fig. 8
eine vergrößerte Darstellung einer Kontaktierungsvorrichtung mit einer elektrischen Anbindung über eine Drahtwicklung und eine Lötkappe.


[0011] Ein in Fig. 1 beispielhaft im Querschnitt dargestelltes Bauteil 10 wird von einem Gehäuse einer Spule gebildet. Zwischen zwei seitlichen Wänden 12 ist ein Raum 11 für eine nicht dargestellte Wicklung der Spule gebildet.

[0012] An einer Wand 12 ist auf der Außenseite ein Vorsprung 14 angeordnet oder ausgebildet. Der Vorsprung 14 kann einstückig mit der Wand 12 ausgebildet oder separat ausgebildet und formschlüssig, beispielsweise durch Clipsen mit dieser verbunden sein. Der Vorsprung 14 weist zwei parallele, sich senkrecht zur Wand 12 erstreckende Wände 15 auf. In einer dieser Wände 15 ist ein Durchbruch 16 ausgebildet, dazu gegenüberliegend in der anderen Wand 15 eine Nut 18. Der Durchbruch 16 und die Nut 18 dienen zur Aufnahme und Fixierung einer Kontaktplatine 20 in einem definierten Abstand zur Wand 12. Der Vorsprung 14 mit seinen Wänden 15 besteht bevorzugt insgesamt, zumindest jedoch im Bereich des Durchbruchs 16 und der Nut 18 aus einem elektrisch nicht leitenden Material, insbesondere aus Kunststoff.

[0013] Die Kontaktplatine 20 ist aus einem elektrisch leitenden Material, beispielsweise einem Blech, gebildet. Sie weist einen geraden Steg 22 auf, der formschlüssig in den Durchbruch 16 eingesteckt ist und mit einer zugespitzten Schneide 28 an einem Ende in die Nut 18 eintaucht und sich in diese eingräbt. Am anderen, freien Ende geht der Steg 22 in einen abgewinkelten Teil über, an dem ein Schweißhaken 26 ausgebildet ist. Der Schweißhaken 26 ist biegsam und dient zur Aufnahme und dauerhaften Befestigung eines Endes eines Drahtes, der die nicht dargestellte Wicklung der Spule bildet.

[0014] Wie besonders in Fig. 5 gezeigt, weist die Kontaktplatine im zwischen den Wänden 15 liegenden Bereich bevorzugt zwei keilförmig zulaufende Schrägflächen 25 zu beiden Seiten auf, die zur Seite des Schweißhakens 26 hin von zwei Rastnasen 27 begrenzt werden. Mittels der Schrägflächen 25 wird die Kontaktplatine unter einer Druckkraft in den Durchbruch 16 eingepresst. Die Rastnasen 27 legen sich anschließend nach erfolgtem Einpressen an die Innenseite der den Durchbruch 16 aufweisenden Wand 15 an, so dass die Kontaktplatine dauerhaft formschlüssig in den Wänden 15 des Vorsprungs 14 gehalten wird.

[0015] Die Kontaktplatine 20 weist im zwischen den Wänden 15 gelagerten Bereich ein Einpressloch 24 auf, das zur formschlüssigen Aufnahme eines hakenförmigen Einpresskontakts 30 dient, der mit seiner konisch zulaufenden Spitze 31 unter Aufwendung einer Druckkraft in das Einpressloch gedrückt wird. Der Einpresskontakt 30 weist am anderen Ende eine Verbindung 32 zu wenigstens einem elektrischen Leiter 40, 42 auf. Diese Verbindung kann als Lötverbindung ausgebildet sein, ist aber besonders bevorzugt als Crimp-Verbindung 34 und hierbei besonders als B-Crimp-Verbindung ausgebildet, so wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.

[0016] Die Verbindung zwischen Einpresskontakt 30 und dem wenigstens einen elektrischen Leiter 40, 42 kann auch mittels einer auf einen eckigen oder runden Fortsatz 29 am Einpresskontakt 30 gewickelte Drahtwicklung 36 hergestellt werden, so wie dies in Fig. 7 dargestellt ist.

[0017] Die Drahtwicklung 36 kann dabei zusätzlich mittels einer Schweißhülse 38, wie in Fig. 6 gezeigt, oder mittels einer Lötkappe 39, wie in Fig. 8 dargestellt, am Fortsatz 29 elektrisch leitend gesichert sein.

[0018] Die in den Fign. 6 bis 8 dargestellten Verbindungsarten sind ebenso für die Anbindung wenigstens eines elektrischen Leiters am Schweißhaken 26 geeignet.
Bezugszeichenliste
10 Bauteil (Spulengehäuse) 29 Fortsatz
11 Raum (für Wicklung) 30 Einpresskontakt
12 Wand (von 10) 31 Spitze (an 30)
14 Vorsprung (an 12) 32 Verbindung
15 Wand (von 14) 34 Crimp-Verbindung
16 Durchbruch (in 14) 36 Drahtwicklung
18 Nut (an 14) 38 Schweißhülse
20 Kontaktplatine 39 Lötkappe
22 Steg (von 20) 40 Leiter (Kabel)
24 Einpressloch (an 20) 42 Leiter (Kabel)
25 Schrägfläche    
26 Schweißhaken (von 20)    
27 Rastnase    
28 Schneide (an 22)    



Ansprüche

1. Kontaktierungsvorrichtung (20) zur Herstellung eines elektrischen Kontakts zwischen wenigstens einem elektrischen Leiter (40; 42) und einem elektrischen Bauteil (10), dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Bauteil (10) und der elektrische Leiter (40, 42) über eine Kontaktplatine (20) miteinander verbunden sind, die an einer Wand (12) des Bauteils (10) gelagert ist und wenigstens ein Einpressloch (24) zur Aufnahme eines Einpresskontakts (30) aufweist.
 
2. Kontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil als Spulengehäuse (10) einer elektrischen Spule ausgebildet ist und die Kontaktplatine in einem Durchbruch (16) von dessen Wand (12) gelagert ist.
 
3. Kontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchbruch (16) an einem Vorsprung (16) der Wand (12) des Spulengehäuses (10) ausgebildet ist.
 
4. Kontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (16) einstückig mit der Wand (12) ausgebildet ist.
 
5. Kontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (16) als separates Bauteil ausgebildet und formschlüssig mit der Wand (12) verbunden ist.
 
6. Kontaktierungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktplatine (20) formschlüssig in wenigstens einer Wand (15) des Vorsprungs (16) gehalten ist.
 
7. Kontaktierungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktplatine (20) mit einem Schweißhaken (26) oder einem Fortsatz (29) zur Herstellung einer elektrische Kontaktierung versehen ist.
 
8. Kontaktierungsvorrichtung nach einem der der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine elektrische Leiter (40, 42) mit dem Einpresskontakt (30) oder mit der Kontaktplatine (20) über eine Crimp-Verbindung (34) verbunden ist.
 
9. Kontaktierungsvorrichtung nach einem der der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine elektrische Leiter (40, 42) mit dem Einpresskontakt (30) oder mit der Kontaktplatine (20) über eine Drahtwicklung (36) verbunden ist.
 
10. Kontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtwicklung (36) mittels einer Schweißhülse (38) oder einer Lötkappe (39) fixiert ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente