[0001] Die Erfindung betrifft eine Kontaktierungsvorrichtung zur Herstellung eines elektrischen
Kontakts zwischen wenigstens einem elektrischen Leiter und einem elektrischen Bauteil
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine gattungsgemäße Kontaktierungsvorrichtung ist aus der
EP 2 082 472 B1 bekannt. Dort wird eine Kontaktierung mehrerer Spulen eines Elektromotors durch Verbindungselemente
und mit diesen einstückig ausgebildete Kontaktelemente beschrieben. Einpressstifte
sorgen für eine Verbindung zu einer als Platine ausgebildeten Verbindungsanordnung.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kontaktierungsvorrichtung zu schaffen, die einfacher
herstellbar und montierbar ist und einen dauerhaften Kontakt gewährleistet.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den darauf bezogenen Unteransprüchen angegeben.
[0005] Dadurch, dass die Verbindung mittels einer Kontaktplatine hergestellt wird, die ihrerseits
in einer Wand des Bauteils gelagert ist, kann auf konventionelle Steckverbindungen
gänzlich verzichtet werden. Die elektrischen Leiter bzw. Kabel können mittels der
Kontaktplatine direkt an das Bauteil angebunden werden. Diese Verbindung ist sehr
sicher, lässt hohe Ströme zu und benötigt nur einen minimalen Bauraum.
[0006] Vorteilhaft ist das Bauteil als Spulengehäuse einer elektrischen Spule ausgebildet
und die Kontaktplatine in einem Durchbruch von dessen Wand gelagert.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Durchbruch an einem Vorsprung der
Wand des Spulengehäuses ausgebildet und dadurch für die Lagerung der Kontaktplatine
und das Einpressen des Einpresskontakts besonders leicht zugänglich
[0008] Besonders vorteilhaft ist die Kontaktplatine mit einem Schweißhaken versehen, mit
denen die Enden der elektrischen Leiter des elektrischen Bauteils, insbesondere der
Spule, in einfacher Weise dauerhaft verbunden werden können.
[0009] Die Verbindung der elektrischen Leiter mit den Einpresskontakten erfolgt besonders
bevorzugt über Crimp-Verbindungen, über Schweißhülsen oder über Lötverbindungen.
[0010] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Kontaktierungsvorrichtung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen schematische Schnitt durch ein Gehäuse einer Spule mit einer an einer Außenwand
des Gehäuses angeordneten, einen Schweißhaken und einen Einpresskontakt umfassenden
Kontaktierungsvorrichtung;
- Fig. 2
- einen schematische Schnitt durch ein Gehäuse einer Spule mit einer an einer Außenwand
des Gehäuses angeordneten Kontaktierungsvorrichtung, deren Einpresskontakt rückseitig
zwei Crimp-Verbindungen aufweist;
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung eines Teils der Kontaktierungsvorrichtung gemäß Fig.
1;
- Fig. 4
- eine vergrößerte teilweise Darstellung des Teils der Kontaktierungsvorrichtung gemäß
Fig. 3 in einer anderen Perspektive;
- Fig. 5
- eine vergrößerte Darstellung des Teils der Kontaktierungsvorrichtung gemäß Fig. 3
in einer anderen Perspektive;
- Fig. 6
- eine vergrößerte Darstellung einer Kontaktierungsvorrichtung mit einer elektrischen
Anbindung über eine Drahtwicklung und eine Schweißhülse;
- Fig. 7
- die Kontaktierungsvorrichtung gemäß Fig. 7 in einer Abwandlung ohne Schweißhülse und
- Fig. 8
- eine vergrößerte Darstellung einer Kontaktierungsvorrichtung mit einer elektrischen
Anbindung über eine Drahtwicklung und eine Lötkappe.
[0011] Ein in Fig. 1 beispielhaft im Querschnitt dargestelltes Bauteil 10 wird von einem
Gehäuse einer Spule gebildet. Zwischen zwei seitlichen Wänden 12 ist ein Raum 11 für
eine nicht dargestellte Wicklung der Spule gebildet.
[0012] An einer Wand 12 ist auf der Außenseite ein Vorsprung 14 angeordnet oder ausgebildet.
Der Vorsprung 14 kann einstückig mit der Wand 12 ausgebildet oder separat ausgebildet
und formschlüssig, beispielsweise durch Clipsen mit dieser verbunden sein. Der Vorsprung
14 weist zwei parallele, sich senkrecht zur Wand 12 erstreckende Wände 15 auf. In
einer dieser Wände 15 ist ein Durchbruch 16 ausgebildet, dazu gegenüberliegend in
der anderen Wand 15 eine Nut 18. Der Durchbruch 16 und die Nut 18 dienen zur Aufnahme
und Fixierung einer Kontaktplatine 20 in einem definierten Abstand zur Wand 12. Der
Vorsprung 14 mit seinen Wänden 15 besteht bevorzugt insgesamt, zumindest jedoch im
Bereich des Durchbruchs 16 und der Nut 18 aus einem elektrisch nicht leitenden Material,
insbesondere aus Kunststoff.
[0013] Die Kontaktplatine 20 ist aus einem elektrisch leitenden Material, beispielsweise
einem Blech, gebildet. Sie weist einen geraden Steg 22 auf, der formschlüssig in den
Durchbruch 16 eingesteckt ist und mit einer zugespitzten Schneide 28 an einem Ende
in die Nut 18 eintaucht und sich in diese eingräbt. Am anderen, freien Ende geht der
Steg 22 in einen abgewinkelten Teil über, an dem ein Schweißhaken 26 ausgebildet ist.
Der Schweißhaken 26 ist biegsam und dient zur Aufnahme und dauerhaften Befestigung
eines Endes eines Drahtes, der die nicht dargestellte Wicklung der Spule bildet.
[0014] Wie besonders in Fig. 5 gezeigt, weist die Kontaktplatine im zwischen den Wänden
15 liegenden Bereich bevorzugt zwei keilförmig zulaufende Schrägflächen 25 zu beiden
Seiten auf, die zur Seite des Schweißhakens 26 hin von zwei Rastnasen 27 begrenzt
werden. Mittels der Schrägflächen 25 wird die Kontaktplatine unter einer Druckkraft
in den Durchbruch 16 eingepresst. Die Rastnasen 27 legen sich anschließend nach erfolgtem
Einpressen an die Innenseite der den Durchbruch 16 aufweisenden Wand 15 an, so dass
die Kontaktplatine dauerhaft formschlüssig in den Wänden 15 des Vorsprungs 14 gehalten
wird.
[0015] Die Kontaktplatine 20 weist im zwischen den Wänden 15 gelagerten Bereich ein Einpressloch
24 auf, das zur formschlüssigen Aufnahme eines hakenförmigen Einpresskontakts 30 dient,
der mit seiner konisch zulaufenden Spitze 31 unter Aufwendung einer Druckkraft in
das Einpressloch gedrückt wird. Der Einpresskontakt 30 weist am anderen Ende eine
Verbindung 32 zu wenigstens einem elektrischen Leiter 40, 42 auf. Diese Verbindung
kann als Lötverbindung ausgebildet sein, ist aber besonders bevorzugt als Crimp-Verbindung
34 und hierbei besonders als B-Crimp-Verbindung ausgebildet, so wie dies in Fig. 2
dargestellt ist.
[0016] Die Verbindung zwischen Einpresskontakt 30 und dem wenigstens einen elektrischen
Leiter 40, 42 kann auch mittels einer auf einen eckigen oder runden Fortsatz 29 am
Einpresskontakt 30 gewickelte Drahtwicklung 36 hergestellt werden, so wie dies in
Fig. 7 dargestellt ist.
[0017] Die Drahtwicklung 36 kann dabei zusätzlich mittels einer Schweißhülse 38, wie in
Fig. 6 gezeigt, oder mittels einer Lötkappe 39, wie in Fig. 8 dargestellt, am Fortsatz
29 elektrisch leitend gesichert sein.
[0018] Die in den Fign. 6 bis 8 dargestellten Verbindungsarten sind ebenso für die Anbindung
wenigstens eines elektrischen Leiters am Schweißhaken 26 geeignet.
Bezugszeichenliste
10 |
Bauteil (Spulengehäuse) |
29 |
Fortsatz |
11 |
Raum (für Wicklung) |
30 |
Einpresskontakt |
12 |
Wand (von 10) |
31 |
Spitze (an 30) |
14 |
Vorsprung (an 12) |
32 |
Verbindung |
15 |
Wand (von 14) |
34 |
Crimp-Verbindung |
16 |
Durchbruch (in 14) |
36 |
Drahtwicklung |
18 |
Nut (an 14) |
38 |
Schweißhülse |
20 |
Kontaktplatine |
39 |
Lötkappe |
22 |
Steg (von 20) |
40 |
Leiter (Kabel) |
24 |
Einpressloch (an 20) |
42 |
Leiter (Kabel) |
25 |
Schrägfläche |
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26 |
Schweißhaken (von 20) |
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27 |
Rastnase |
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28 |
Schneide (an 22) |
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1. Kontaktierungsvorrichtung (20) zur Herstellung eines elektrischen Kontakts zwischen
wenigstens einem elektrischen Leiter (40; 42) und einem elektrischen Bauteil (10),
dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Bauteil (10) und der elektrische Leiter (40, 42) über eine Kontaktplatine
(20) miteinander verbunden sind, die an einer Wand (12) des Bauteils (10) gelagert
ist und wenigstens ein Einpressloch (24) zur Aufnahme eines Einpresskontakts (30)
aufweist.
2. Kontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil als Spulengehäuse (10) einer elektrischen Spule ausgebildet ist und die
Kontaktplatine in einem Durchbruch (16) von dessen Wand (12) gelagert ist.
3. Kontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchbruch (16) an einem Vorsprung (16) der Wand (12) des Spulengehäuses (10)
ausgebildet ist.
4. Kontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (16) einstückig mit der Wand (12) ausgebildet ist.
5. Kontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (16) als separates Bauteil ausgebildet und formschlüssig mit der Wand
(12) verbunden ist.
6. Kontaktierungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktplatine (20) formschlüssig in wenigstens einer Wand (15) des Vorsprungs
(16) gehalten ist.
7. Kontaktierungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktplatine (20) mit einem Schweißhaken (26) oder einem Fortsatz (29) zur
Herstellung einer elektrische Kontaktierung versehen ist.
8. Kontaktierungsvorrichtung nach einem der der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine elektrische Leiter (40, 42) mit dem Einpresskontakt (30) oder
mit der Kontaktplatine (20) über eine Crimp-Verbindung (34) verbunden ist.
9. Kontaktierungsvorrichtung nach einem der der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine elektrische Leiter (40, 42) mit dem Einpresskontakt (30) oder
mit der Kontaktplatine (20) über eine Drahtwicklung (36) verbunden ist.
10. Kontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtwicklung (36) mittels einer Schweißhülse (38) oder einer Lötkappe (39) fixiert
ist.